Summa Summarum

Von Donnerstag, den 30.09.2011 bis einschließlich Freitag, den 31.09.2011 sind wir in München auf dem Oktoberfest!

Neue Informationen zu den Märkten erhalten Sie wieder am Montag, den 03.10.2011.

Heute Entscheidung im Bundestag zum europäischen Rettungsschirm EFSF (780 Milliarden, deutscher Anteil zur Zeit 211 Milliarden)!

Was ist der EFSF, was sind seine Aufgaben:

http://www.handelsblatt.com/politik/international/zentrale-fragen-zum-euro-rettungsschirm/4650184.html

Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!

Summa Summarum

USA

  • US Aktienmärkte haben im Plus geschlossen (S&P500 +1%) aber in der
    letzten Handelsstunde einen Großteil der frühen Gewinne abgegeben nachdem die FT (Financial Times) über Forderungen einzelner Euroländer nach einer höheren privaten Beteiligung am aktuellen Rettungspaket für Griechenland berichtet hatte.
    Zyklische Sektoren blieben die relativen Gewinner (Materials +2%, Industrials +1,6%), aber Financials (+0,4%) waren schwächer als der Gesamtindex.
  • Der Richmond Fed Index lag mit -6 etwas über Konsensus von -11 und fällt damit knapp besser aus als die anderen bereits veröffentlichten regionalen Indizes.
  • Die US Inflationserwartungen über 30 Jahre die inflationsgesicherte TIPS-Anleihen in den USA implizieren, sind zuletzt deutlich gefallen von 2,73% im August auf unter 2%.
  • Apple hat die Presse zu einem iPhone-Event am 4. Oktober eingeladen.
    Analysten erwarten die Vorstellung des neuen iPhone 5, das leichter und dünner sein und einen größeren Bildschirm haben soll.
  • Amazon wird laut WSJ heute sein neues Tablet vorstellen, das auf
    Googles Android Betriebssystem basieren soll.
  • Ein bereits erzieltes Settlement zwischen Bank of America und Freddie Mac könnte laut Reuters nach einer Untersuchung durch den Inspector General der FHFA aufgelöst werden, da Freddie Mac möglicherweise höhere Zahlungen zustehen.
  • Bank of America könnte vor Milliarden-Forderungen von Aktionären im Zusammenhang mit unzureichender Offenlegung von Verlusten,
    die Merrill Lynch im vierten Quartal 2008 kurz vor Vollzug der Übernahme
    gemacht hat, schreibt die NY-Times.
  • Die USA wollen mit der Einführung der Fatca Steuergesetzgebung eine weltweite Offenlegung von Vermögen von US-Steuerpflichtigen erzwingen berichtet das Handelsblatt.
  • Anadarko Petroleum hat laut FT Berater mit der Suche nach Käufern für Öl-Assets in Brasilien beauftragt die bis zu $5Mrd. wert sein könnten, so die Zeitung.
  • Heute kommen Durable Goods Orders für August.

ASIEN

  • Asiatische Aktien sind leicht im Minus (Nikkei +0,3%, SHCOMP +0,2%, Hang Seng -0,9%) und der Euro gibt im asiatischen Handel von seinen gestrigen Höchstständen etwas ab auf 1,3560. Gold ist fast unverändert bei $1640.
  • Chinesische Offizielle untersuchen die Umstände des U-Bahn
    Unglücks in Shanghai bei dem gestern 270 Menschen verletzt wurden.
  • Japans Regierungspartei plant laut Bloomberg temporäre
    Steuererhöhungen von bis zu $120Mrd. sowie einen Verkauf des staatlichen Anteils an Japan Tobacco um für die Folgen des Erbebens vom 11. März aufzukommen.
  • Lenovo plant laut FT ein $300Mio. Joint-Venture mit Compal zur
    gemeinsamen Laptop-Produktion.

EUROPA

  • Die Bundesregierung rechnet nach Informationen der BILD-Zeitung mit einem potenziellen Zahlungsausfalls Griechenlands noch vor Weihnachten.
  • Nach Angaben der FT streiten die Staaten der Eurozone erneut über die Beteiligung des privaten Sektors. 7 der 17 Staaten fordern demnach eine höhere Beteiligung des Privatsektors, darunter auch Deutschland und die Niederlande. Frankreich sowie Vertreter der EZB sind als starke Vertreter der Gegenposition hervorzuheben.
  • Finanzminister Schäuble fordert von allen Staaten der Eurozone eine Vorbereitung auf eine potenzielle Krise, berichtet Bloomberg.
    Demnach sollen die Länder vor dem Euro-Finanzministertreffen am 3.Oktober entsprechende Pläne zur Rettung ihrer Banken vorbereiten.
  • Das griechische Parlament billigte gestern die Einführung einer neuen Immobiliensteuer, die Eigentümer zu einer Zahlung von €4 pro m² verpflichtet. Damit sollen dieses Jahr noch €2Mrd eingesammelt werden.
  • Der Richtlinienentwurf zur EU-Finanztransaktionssteuer
    sieht die globale Besteuerung aller Finanztransaktionen vor, an denen Europäer beteiligt sind. Damit wären auch Handelsplätze außerhalb der EU betroffen, schreibt das Handelsblatt.
  • Slowenien hat gestern als achter Staat der Aufstockung des EFSF
    zugestimmt.Bei der heutigen Abstimmung in Finnland gilt die Mehrheit nach Medienberichten als sicher. Führende Politiker des finnischen Kabinetts rechnen zudem nicht mit einem Kollateral.
  • SAP Head of Global Sales Enslin spricht in einem Interview von
    einer guten Auftragslage und erwartet weiterhin gute Ergebnisse.
  • BAE Systems plant nach Reuters Angaben die Streichung von bis zu 3000
    Stellen und verweist auf die niedrige Auftragslage.
  • VW will die neue US Version des Passats in China bauen und bis
    zu €14Mrd in die dortige Expansion investieren, schreibt das Handelsblatt.
  • SocieteGenerale zielt im Rahmen angekündigter Sparmaßnahmen auf den Verkauf des Anteils am Rohstoff-Brokerhaus Newedge, berichtet das Handelsblatt.
  • Rio Tinto will über ein Joint Venture mit dem russischen Unternehmen
    JSC Acron wieder in Kali-Markt einsteigen.
  • EU Wettbewerbshüter haben Büros von E.on, Ruhrgas, RWE und Gazprom Germania durchsucht – es bestehe der Verdacht auf
    Preisabsprachen und Wettbewerbsverzerrungen.
  • Heute kommen u.a. Inflationsdaten aus Deutschland
    sowie Business Confidence in Italien (10Uhr).

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag !

Zwischendurch!

SOMETHING OUR KIDS / GRAND KIDS–ALL NEED TO UNDERSTAND!! From ~ Bill Gates ~ This should be posted in every school or kid’s bedroom. Love him or hate him , he sure hits the nail on the head with this! Bill Gates recently gave a speech at a High School about eleven (11) things they did not and will not learn in school. He talks about how feel-good, politically correct teachings created a generation of kids with no concept of reality and how this concept set them up for failure in the real world.Rule 1 : Life is not fair – get used to it!
Rule 2 : The world doesn’t care about your self-esteem. The world will expect you to accomplish something BEFORE you feel good about yourself. …
Rule 3 : You will NOT make $60,000 a year right out of high school. You won’t be a vice-president with a car phone until you earn both.
… … Rule 4 : If you think your teacher is tough, wait till you get a boss.
Rule 5 : Flipping burgers is not beneath your dignity. Your Grandparents had a different word for burger flipping: They called it opportunity.
Rule 6 : If you mess up, it’s not your parents‘ fault, so don’t whine about your mistakes, learn from them.
Rule 7 : Before you were born, your parents weren’t as boring as they are now. They got that way from paying your bills, cleaning your clothes and listening to you talk about how cool you thought you were: So before you save the rain forest from the parasites of your parent’s generation, try delousing the closet in your own room.
Rule 8 : Your school may have done away with winners and losers, but life HAS NOT. In some schools, they have abolished failing grades and they’ll give you as MANY TIMES as you want to get the right answer. *This doesn’t bear the slightest resemblance to ANYTHING in real life.
Rule 9 : Life is not divided into semesters. You don’t get summers off and very few employers are interested in helping you FIND YOURSELF. *Do that on your own time. Rule 10 : Television is NOT real life. In real life people actually have to leave the coffee shop and go to jobs.
Rule 11 : Be nice to nerds. Chances are you’ll end up working for one..

If you can read this… Thank a Teacher. If you can read this in English… Thank a Soldier! And for life and everything else you have… Thank God!! Now…. think about this and smile if you agree and please pass this on… If you don’t agree, go stick your head in the sand and take a deep breath! In God We Trust!..

Summa Summarum

  • US Aktien legten gestern deutlich zu (S&P500 +2,3%)
    und reagierten damit auf gute Vorgaben aus Europa und Medienberichte, dass der Rettungsfonds EFSF durch Kreditaufnahme bei der EZB aufgestockt werden könnte um Banken zu rekapitalisieren. Zykliker und Finanzwerte waren die stärksten Gewinner: Financials +4,5%, Energy +3,5%, Materials +3%. Defensives und Tech gehörten zu den relativen Verlierern: Utilities +0,8%, IT +1,3%.

Was ist der EFSF, was sind seine Aufgaben: http://www.handelsblatt.com/politik/international/zentrale-fragen-zum-euro-rettungsschirm/4650184.html

Asiatische Aktien können sich erholen (Nikkei +2%, SHCOMP +0,3%, Hang Seng +2,4%) und folgen damit den positiven Vorgaben aus den USA und Europa. Gold erholt sich ebenfalls auf $1637 nachdem es gestern bis unter $1550 gefallen war. Brent-Öl steigt auf $105 nachdem es gestern zwischenzeitlich unter $102 handelte.

Gold: Trotz der Kapriolen an den Papiermärkten ist die physische Nachfrage fast auf Rekordständen. Sie ist sogar so hoch, dass Internetseiten von Edelmetallverkäufern zeitweilig zusammenbrachen. Pro Aurum: Über 99 Prozent der Kunden sind derzeit auf der Käuferseite. Dies bekräftigt meine These, dass lediglich die Spekulanten aus dem Markt gingen, die nicht wírklich Gold besitzen, sondern Wetten darauf abschließen. Gold und Silber bleiben weiterhin hoch interessant.

Chinas Bauunternehmen könnten laut S&P in Liquiditätsnöte geraten, sollte es zu einem 30% Umsatzeinbruch im nächsten Jahr kommen. Ein solches Szenario sei allerdings unwahrscheinlich so S&P.

CNBC berichtete gestern von konkreten Plänen zur Stärkung des EFSF. Demnach sollen Banken aus dem EFSF zusätzliches Kapital erhalten. Darüber hinaus soll nach Angaben des Senders aus EFSF Mitteln ein SPV der Europäischen Investmentbank (EIB) gegründet werden, welches eigene Anleihen begeben und Schulden der Krisenländern aufkaufen dürfe. Die Bonds des SPV würden zudem als Collateral bei der EZB akzeptiert werden. Die Hebelwirkung könnte bei 8:1 liegen.

Finanzminister Schäuble bekräftigte gestern, dass es zu keiner Aufstockung des EFSF kommen werde. Damit sollen vor allem FDP Politiker vor der kommenden Abstimmung überzeugt werden. Nebelkerzen werden ständig geworfen und verunsichern die Anleger! Gleichzeitig warnte Bundesbank-Chef Weidmann vor einer potenziellen Überforderung Deutschlands durch größere Rettungsschirme.

Nach Spekulationen um deutliche EZB Zinssenkungen von bis zu 50bps im Oktober haben EZB Politiker diese zurückgewiesen. Dennoch seien Zinssenkungen bei schwächer als erwarteten Makro-Entwicklungen möglich, sagte EZB Ratsmitglied Mersch.

Spanien hat das Parlament gestern erwartungsgemäß aufgelöst und den 20. November für Neuwahlen bekanntgegeben. Das Parlament hatte den EFSF bereits gebilligt.

Syrien hat ausländische Unternehmen zu einem Stopp der Ölforderung angewiesen und damit auf die unzureichende Lagerkapazität reagiert. Zuvor hatte das Land versucht, das Öl außerhalb der EU zu verkaufen. Das Embargo seint Wirkung zu zeigen!

Ex-Bundesbankchef Axel Weber tritt womöglich früher als geplant in die Führung der UBS ein. Es werde nach Reuters Informationen die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung gefordert, um seine Einberufung in den Verwaltungsrat vorzuziehen.

Heute kommen u.a. Spanien (10.30; Bills) und Italien (11Uhr; Bills und €3,5Mrd
2013Bonds) an den Markt. Zudem ist der griechische Premier Papandreou in Berlin und trifft sich am Abend mit Kanzlerin Merkel.

Papandreou hielt eine flammende Pro-Europa Rede bei dem BDI Treffen, in der er betonte, dass Europa zusammenstehen und aus Fehlern der Vergangenheit lernen müsse. In jeder Krise stecke auch eine Chance, die wir nutzen müssen. Europa werde gestärkt aus der Krise hervorgehen.

18:21 Uhr: DAX 5.628,44 +5,29% – Gold 1.662,80 +2,74% – Silber 32,31 +5,48%

Das Prinzip Hoffnung

Das Prinzip des Geldes (abgeleitet vom indogermanischen ghel=Gold und dem althochdeutschen gelt = Vergeltung, Vergütung, Einkommen oder Wert) basiert auf dem Prinzip Leistung und Gegenleistung.

In der originären Situation bedeutete dies, dass ich für meine erbrachte Leistung eine Gegenleistung erhielt = Tausch. Dieses Prinzip wurde durch Silber und Gold substituiert = Leistung = Silber/Gold.

Für meine Leistung erhielt ich Silber- oder Goldmünzen, die ich wiederum für eine gegenüber mir erbrachte Leistung in Silber oder Goldmünzen eintauschen konnte. Damit konnte eine von mir erbrachte Leistung in Silber oder Gold konserviert werden und die Gegenleistung in die Zukunft übertragen werden.

Das Vertrauen gegenüber Silber und Gold liegt darin, dass diese ein knappes Gut, nicht reproduzierbar sind und diese überall auf dieser Welt akzeptiert werden.

Solange Währungen an eine bestimmte Einheit dieser knappen Güter gebunden waren, genossen auch diese das gleiche Vertrauen, da diese jederzeit gegen die festgelegte Menge an Silber und Gold eintauschbar waren.

Die Frage ist nun, wie wird dieses Vertrauen in eine Währung kompensiert, wenn dem Leistungstungserbringer die Sicherheit genommen wird, für seine erbrachte Leistung die gleiche Gegenleistung zu erhalten?

Diese Aufgabe obliegt den Zentralbanken, die mit verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollen.

Ich empfehle Ihnen für nähere Informationen folgendem link zu folgen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geld

Zentralbanken verfolgen im Allgemeinen ein konkretes und festes Ziel bei der Geldmengensteuerung. Dieses Ziel ist häufig die Preisstabilität, d. h. die Bekämpfung der Inflation. Um die Inflationsrate auf ein volkswirtschaftlich sinnvolles Maß zu begrenzen, versucht die Zentralbank die Geldmenge im Gleichschritt mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu halten. Die Quantitätstheorie stellt einen direkten Zusammenhang zwischen Wachstum von Geldmenge und Preisniveau her.

Zur Zeit erleben wir eine Demaskierung unseres Geldsystems. Die Geldmengensteuerung der Zentralbanken sollte, wie oben beschrieben, ein Spiegelbild der realen wirtschaftlichen Situation sein, es soll den Austausch von Waren oder die Wertaufbewahrung erleichtern.

1987 als Alan Greenspan in die Federal Reserve eingetreten ist, begann die ultimative Auweitung der Geldmenge. Seit dieser Zeit hat die US-Notenbank versucht, jeden realen Schock für die Realwirtschaft zu beheben, indem sie die Zinsen gesenkt oder mehr Geld gedruckt hat.

Banken wurde es in der Finanzkrise ermöglicht, ihre Schuldenprobleme auf die Staaten überzuwälzen, was wiederum das staatliche Überschuldungsproblem verursacht hat. Zusätzlich wurde durch die Finanzkrise offenbart, dass verschiedene Staaten erheblich über ihre Verhältnisse gelebt haben und die ersten Staaten mit einer Staatsinsolvenz konfrontiert.

Zugleich sind die Notenbanken auf Druck der Politik (eigentlich des Finanzmarktes) dazu übergegangen, Staatsanleihen dieser überschuldenten Staaten aufzukaufen und sind dadurch selbst Teil des staatlichen Überschuldungsproblems geworden.

„Mit den ursprünglichen Grundsätzen einer Geld- und Währungspolitik, die 1992 als die Maastrichverträge ausgehandelt wurden und die Grundlage einer gemeinsamen Währung darstellten, hat die Kreditpolitik der EZB nicht mehr viel zu tun.“ (Prof. Sinn, FAZ.net vom 11.09.2011)

Was bleibt ist die Hoffnung, dass die EZB wieder zu den alten Tugenden zurückkehrt, denn führt die EZB ihren Kurs der Finanzierung von Schulden der EU Staaten weiter fort, besteht die Gefahr, dass der Euro zu einer wachsweichen Währung wird.

Die Schlußfolgerung für Anleger sind vor allem, dass alle Wertpapiere, die nur nominal abgerechnet werden, mit Vorsicht zu genießen sind. Das betrifft vor allem Anleihen, Geldmarktpapiere und Devisen. Mehr denn je muß auf die wirtschaftliche Substanz einer Investition geachtet werden, egal, in welcher Währung sie auf dem Kurszettel ausgedrückt wird. Dazu zählen vor allem Aktien gesunder Unternehmen, die wirtschaftlich solide, finanziell gesund und in jeder wirtschaftlichen Lage weiter bestehen können, eine stabile Dividendenpolitik betreiben und mit einem vertrauenswürdigen Management ausgestattet sind, so, wie sie in der Regel in valueorientierten Aktienfonds zu finden sind. Weiterhin zähle ich Immobilien, Gold und Silber ebenfalls zu einer ausgewogenen, sachwertorientierten Anlage hinzu. Gold ist werthaltig in Krisenzeiten. Es ist ein Fieberthermometer der Krise. Wir sind noch weit von einer Lösung entfernt. Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass Anleger Gold verkaufen und Anleihen aus Griechenland, Portugal oder Italien kaufen.

Sicherlich sollte man für auch für ausreichend Liquidität, gemäß der persönlichen Situation sorgen, um jederzeit angemessen reagieren zu können.

Vom Vertrauen zur Hoffnung

Eigentlich ist das Prinzip des Geldes, auf eine erbrachte Leistung eine Gegenleistung zu bekommen. Zumindest stand dies am Ende des Tauschhandels, als der Erbringer einer Leistung eine Muschel erhielt, auf der die Einheiten seiner erbrachten Leistungen stand und die er, frei nach seinen Bedürfnissen, beim Bäcker oder Metzger oder Schmied usw. gegen Waren oder Dienstleistungen eintauschen konnte. Als Münzen aus Silber und Gold die Muscheln ablösten und, aufgrund ihrer Seltenheit, allgemeine Akzeptanz fanden, war dem allgemeinen Warenverkehr und Tauschhandel gegen Edelmetalle die Tür geöffnet. Die Deckung einer Währung in Gold und die Sicherheit, die in diesen Münzen konservierte Leistung wieder in eine dem Wert entsprechende Gegenleistung eingetauscht zu bekommen, schaffte Vertrauen und ist noch gar nicht so lange her. Erst im 20. Jahrhundert wurde, zuletzt durch Nixon 1971, endgültig die letzte Bindung einer Währung an Gold aufgehoben. Die Gründe dafür haben wir bereits in etlichen der letzten Investmails diskutiert. Seit Aufhebung der Garantie eines Staates, Geld zu einem festen Umrechnungskurs in Gold einzutauschen, mußte das Vertrauen in die Werthaltigkeit einer Währung durch Zentralbanken garantiert werden und die Besitzer dieses Geldes die Hoffnung haben, dass diese verantwortungsvoll damit umgehen. Das Prinzip eines Sparers beruht auf dem Verzicht auf Konsum zu Gunsten seiner Zukunft, in der der Sparer eine erbrachte Leistung (z.B. den Lohn seiner Arbeit) konservieren möchte, um in der Zukunft (z.B. Alter) dies nachzuholen (Gegenleistung). Er muß darauf vertrauen können, dass der Wert der erbrachten Leisung aus der Vergangenheit erhalten bleibt und in der Zukunft wieder eintauschbar ist. Seit Aufhebung der Goldbindung ist dies nicht gerade ein leichtes Unterfangen, da ein Schädling, den man unter der Goldbindung des Geldes noch nicht kannte, der Kaufkraft des Geldes zusetzt; man nennt diesen INFLATION. Die aktuelle statistische Inflationsrate liegt lt. dem Statistischen Bundesamt bei 2,9%. Rechnen wir noch die zu leistende Abgeltungssteuer auf unsere Einnahmen, die wir durch unsere Geldanlage abführen müssen, hinzu, dann sind sämtliche Geldanlagen, die weniger Ertrag als 4% zur Zeit abwerfen, ein Minusgeschäft und führen nicht dazu, dass unser Vertrauen und Hoffnung, unsere Leistung konserviert zu bekommen, erfüllt werden. Die Tatsache, dass Anleger aus Aktien fliehen, die auf ihr eingesetztes Kapital 6% bis 10% Dividende zahlen und in Anlagen flüchten, die ihnen 0,5% bis 1,9% Zinsen zahlen, zeigt, dass das Vertrauen in die Märkte klein und das Vertrauen auf die mündlichen Garantien unserer Regierung weiterhin groß ist. Lieber nehmen Anleger, nach Abzug der Abgeltungssteuer und Inflationsrate, ein Minus von im MIttel 2,1% p.a. in Kauf, was bei einer Anlagezeit von 10 Jahren, also dem mittleren Verlauf einer gewöhnlichen Baufinanzierung, immerhin einem Kaufkraftverlust 18,8% und in 20 Jahren einem Kaufkraftverlust von 34% entspricht. Da soll doch einer mal sagen, dass unsere Steuern zu hoch und unser Verdienst zu gering ist. Dies geschieht zur Zeit in unserer Republik völlig freiwillig und ohne Zwang! Herr Schäuble kann, sollten nicht erschwerende Ereignisse hinzu kommen, z.B. die Pleite von Griechenland, Portugal, Irland, Italien etc., für die wir mit unserem Vermögen geradestehen, berechtigte Hoffnung haben, dass Deutschland sich entschulden kann. Allerdings bekommt das Vertrauen in der Bevölkerung Risse, denn lt. einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap gehen zwei Drittel der Deutschen davon aus, dass die Bundesregierung angesichts des Ausmaßes der Krise den Überblick verloren habe. Bereits im Frühsommer untersuchte das Institut für Demoskopie Allensbach für die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) das Vertrauen der Deutschen in den Euro und stellte fest, dass 71% der Deutschen weniger, kaum oder sogar gar kein Vertrauen in die Gemeinschaftswährung haben. Das bedeutet, dass die Zutaten für eine klassische Wärhungskrise angerichtet sind. Wie wir bereits am Anfang des Artikels herausgearbeitet haben, ist das wesentliche Merkmal, dass eine Währung seit Aufhebung der Garantie in den Eintausch von Gold besitzen muß, Vertrauen. Keine Spekulation der Welt kann einer Währung etwas anhaben, so lange der Sparer bereit ist, an der Währung festzuhalten. Der französische Franc hat in den 20iger Jahren zwei massive spekulative Attacken überlebt, weil das Volk das Vertrauen in seine Währung nicht verlor. Das Vertrauen in den Euro erodiert und wie weit dieser Erosionsprozeß bereits fortgeschritten ist und wie groß ein Ereignis sein müsste, um eine Währungskrise auslösen zu können, vermag niemand zu sagen. Italiens Premier Berlusconi wirkte nach den „Italienwochen“ an den Rentenmärkten verschreckt. Voller Entschlossenheit wurde ein Sparpaket geschnürt und wieder aufgeschnürt, nachdem die EZB (Europäische Zentralbank) begann, zur Stützung Italiens italienische Anleihen zu kaufen. Die Zinssätze für Italien sanken wieder, allerdings auch der Sparwille Italiens. Es bedurfte sicherlich ein Messer auf der Brust Berlusconis, das bereits die ersten Schichten seiner Haut ritzte, dass er die Aufschnürung des Sparpakets wieder rückgängig machte, allerdings sehr halbherzig und typisch italienisch. In den letzten Wochen und Monaten gab es bereits massive Kapitalabflüsse von griechischen, spanischen und italienischen Banken. Griechische Banken wären längst pleite, wenn die EZB nicht diesen gigantische Kreditpakete abgenommen hätte. Spanische Banken dienten der EZB sogar die Verwertungsrechte am Spitzenstürmer Ronaldo als Pfand für frisches Geld an. Diese frisch geschaffenen EZB Euros sind zur Zeit noch ohne Probleme in Franken, Dollar, Gold oder Londoner Luxusimmobilien zu tauschen. Falls die frisch gedruckten Notenbankgelder in der Binnenwirtschaft zu zirkulieren beginnen, erzeugen sie Teuerung, wie in den USA und Großbritannien. Falls die frisch gedruckten Summen von ihren Besitzern vor allem genutzt werden, um aus dem Währungsraum zu fliehen, dann erschafft die EZB mit ihrer Druckerpresse gerade den Treibstoff für eine Währungskrise. Allgemein kann man sagen, dass keine der bedeutenden Notenbanken mehr potitisch unabhängig ist, sondern selbst Teil des politischen Systems geworden ist. Damit haben diese ein wichtiges Gut verspielt, die Glaubwürdigkeit. Kommen wir wieder zum Anfang dieses Artikels zurück: Wenn nicht mehr geglaubt werden kann, dass für einen Geldschein, für ein Kontoguthaben oder für den Gegenwert einer Staatsobligation morgen, übermorgen oder in einem Jahr ein Kilo Brot, eine Arztrechnung oder ein Haus bezahlt werden kann, dann ist das Geld wertlos.

Geld=Leistung=Gegenleistung=Vertrauen=Hoffnung

Was bleibt ist die Hoffnung!