Investmail

 

 

 

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„Wer loslässt hat zwei Hände frei“

In Zeiten, in denen Geld seinen Wert verliert und Schuldenmachen belohnt wird, läuft etwas verdammt schief. Gerade dann ist es notwendig, fest an der Seite seiner Kunden zu stehen und sie durch diese widrigen Zeiten zu lotsen.
Auch die Zukunft von Unternehmen wie Müller & Veith wird durch immer strengere Regularien, die mit einem Anstieg der Kosten verbunden sind, bestimmt. Daher war es mein Ziel, das Unternehmen stets schlank aufzustellen, um diesem entgegen zu wirken, ohne die Qualität der Beratung und Betreuung zu vernachlässigen.
Dass Sie, liebe Kunden, uns seit mehr als 20 Jahren die Treue halten und uns stetig weiterempfehlen, nehme ich als Beweis dafür, dass uns dies bisher gelungen ist. Ihnen gilt mein besonderer Dank für Ihr Vertrauen, das Sie stets in uns gesetzt haben. Die Müller & Veith GmbH muss weiter wachsen, ohne an Qualität zu verlieren.

Dazu ist es notwendig 100% seiner Kraft zu investieren und mit Passion und Leidenschaft das Geschäft zu führen. Dazu sehe ich mich aus privaten Gründen zur Zeit nicht in der Lage und habe somit beschlossen, nach fast 20 Jahren in der Geschäftsführung der Müller & Veith, diese an Herrn Volker Stache, den ich bereits seit 2008 kenne und schätze, abzugeben und mich auf die Position „Senior-Berater“ im Unternehmen zurückzuziehen. Ich werde Ihnen selbstverständlich weiter zur Verfügung stehen und mit Rat und Tat helfen.

Unser Leitspruch bei Müller & Veith ist: „Sie steuern, wir navigieren“

Bezogen auf die Zukunft der Müller & Veith GmbH sage ich nun: „Kapitän Volker Stache, übernehmen Sie“!

„Vielen Dank Herr Veith, ich übernehme.“

Wie Herr Veith bereits angemerkt hat, steht Ihnen nun neben Herrn Veith und Frau Grimm auch meine Person für alle Belange rund um Ihr Vermögen zur Verfügung.
Zum 01.09.2016 stößt dann noch Frau Alexandra Huhle mit dazu. Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Müller & Veith GmbH für die aufkommenden Stürme der regulatorischen Grausamkeiten seitens des Gesetzgebers wappnen und die eigene Wachstumsstrategie tatkräftig umsetzen.
Gleichzeitig werden wir, die Ihnen bestimmt ans Herz gewachsene Kontinuität in der Betreuung Ihrer Vermögenswerte, auch für die Zeit nach Herrn Veith, sicherstellen.
Mich freut dabei sehr, dass er diesen Prozess aktiv mit begleitet und sich nicht von Bord macht.

Für die Umsetzung der Unternehmensziele und für die professionelle und unabhängige Betreuung Ihrer Vermögenswerte, sehe ich mich als Diplom Bankbetriebswirt und zertifizierter Finanzplaner im Zusammenspiel mit Herrn Veith, Frau Huhle und Frau Grimm bestens gerüstet. Meine bisherigen Erfahrungen habe ich von 1992 bis 2004 im Hause der Dresdner Bank AG und von 2005 bis März 2016 als geschäftsführender Gesellschafter der Prometheus Vermögensmanagement GmbH gesammelt. Hierbei habe ich mir neben Fachwissen um Banken- und Börsenprodukte auch vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Immobilien, Versicherungen sowie Beteiligungen angeeignet. Dabei wurden auch steuerliche und rechtliche Aspekte mit berücksichtigt und alle Bereiche für ein persönliches Vermögenskonzept optimal vernetzt. Ich bin 43 Jahre alt, verheiratet und lebe mit meinen drei Kindern im schönen und beschaulichen Drabenderhöhe (Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis).

Die nächsten Monate stehen im Zeichen des kontinuierlichen Kennenlernens Ihrer Finanzbedürfnisse und der Rüstung Ihrer Vermögenswerte gegen die aufkommenden Stürme der immer noch nicht gelösten Finanzkrise. Den alarmierenden Meldungen aus der Presse möchten wir insofern entgegenwirken, indem wir Ihnen aufzeigen, wie wir mit einer klaren Strategie und geschickten Ausweichmanövern dem begegnen.

Lassen Sie uns gemeinsam diese Herausforderung angehen. Auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Ihnen und die hierbei anstehenden Gespräche freue ich mich sehr.

In diesem Sinne halte ich das Steuer mit beiden Händen fest und begrüße Sie gerne auf der MS Müller & Veith während Ihrer Reise durch die Finanzkrise.

Ihr Volker Stache

 

Volker Stache

 

 

Investmail

Geldserie: Euromünze weich

 

Ockstadt, 13.03.2016

Die Regierung bekommt die wirtschaftliche Lage im Lande nicht in den Griff. Die arbeitende Bevölkerung, die ohnehin gerade so mit ihrem Gehalt zurechtkommt, leidet unter der immer höher steigenden Inflation von mittlerweile 6,227%. Im April 2015 lag die Inflationsrate gerade einmal bei 4,491% und stieg in den letzten Monaten unaufhaltsam.

Jeder, der einkaufen geht, weiß, dass die wahre Inflationsrate leicht die 10% Marke übersteigt. Die Energieunternehmen haben in den vergangenen Monaten die Preise um sage und schreibe 9,4% angehoben. Krankenkassen, Telekommunikationsunternehmen, Medienunternehmen, private Straßenunternehmen und zu guter Letzt die Lebensmittelindustrie zogen nach.

Die Zentralbank hat den Leitzins auf 6,75% angehoben. Was sich auf den ersten Blick für Sparer gut anhört, wird jedoch durch die Inflation wieder aufgefressen und ist ein Nullsummenspiel.

Auch die Mieten, die sich viele Mieter immer weniger leisten können, ziehen weiter an. Wohnen wird in den Hauptstädten für Normalverdiener fast unerschwinglich. Viele, die in der Vergangenheit dem vorbeugen wollten und sich hochverschuldet über Hypothekendarlehen finanziert ein Haus gekauft haben, fällt es angesichts der immer weiter steigenden Hypothekenzinsen von über 10% immer schwerer, ihre Hypothekendarlehen weiter zu bedienen. Die Ausfallraten steigen und immer mehr Hausbesitzer müssen entnervt und hoch verschuldet ihr Haus auf den Markt werfen, in der Hoffnung, einen noch möglichst adäquaten Preis zu erzielen.

Die gemeinschaftliche Währung fällt im Außenwert zu anderen Währungen immer mehr, Inflation wird importiert. Öl, Benzin, Lebensmittel und andere Waren, die teuer importiert werden müssen, tragen dazu bei, dass auch in Zukunft die Inflation immer weiter steigen wird. Schon jetzt übertrifft die Menge an Gütern, die wir importieren, die, die wir exportieren um ein Drittel. Die Staatsverschuldung schnellt immer weiter in die Höhe, das Vertrauen in die Wirtschaftsleistung unseres Landes und die Schuldenbedienung nimmt im Ausland immer weiter ab. Das wirft kein gutes Licht auf die Kreditwürdigkeit unseres Landes und die Ratingagenturen haben unser Land auf ihre Beobachtungsliste gesetzt und drohen mit Ramschniveau!

Die Arbeitslosenquote beträgt mittlerweile 25,82%, was nichts anderes bedeutet, als dass jeder 4. Mensch in unserem Land ohne Arbeit ist. Dem Staat bleibt, angesichts der immer weiter anschwellenden Defizite, nichts anderes übrig, als die Sozialleistungen zu beschränken, um möglichst vielen helfen zu können und die Sozialabgaben und Steuern zu erhöhen.

Langsam macht sich Unmut im Lande breit. Linke und rechte Parteien, die mit ihren Parolen von Umverteilung und Überfremdung von sich reden machen, bekommen immer weiter Zulauf.

 

Staatliche Unterstützung

 

Ich gebe zu, ich wollte Sie hinters Licht führen und habe Kapstadt mit Ockstadt ersetzt. Dies sind natürlich nicht die Zahlen in unserem deutschen Lande, sondern die von Südafrika, in dem ich mich von Zeit zu Zeit aufhalte und dessen Situation ich in der Lage bin, gut zu beobachten. Die Auswirkungen dieser Wirtschaftszahlen begegnen mir dort Tag für Tag auf der Straße.

Sind das die paradiesischen Zustände, von denen unsere EZB (Europäische Zentralbank) und wir träumen?

Ok, über Leitzinsen von 6,75% würde sich mancher Sparer hier sehr freuen, aber sind denn 6,75% Zinsen abzüglich 6,227% Inflation (die wahre Inflation liegt natürlich wesentlich höher) nicht auch 0,00?

Viele Sparer haben sich, angesichts einer höheren Verzinsung auf ihr Guthaben bei der Bank, die letzten Jahre hinters Licht führen lassen und wachen nun verschreckt auf, als die Europäische Zentralbank die 0 ausgerufen hat. Der Aufschrei ist groß. „Sparen lohnt sich nicht mehr“, das ist eine „Frechheit“, um nur einige der Ausrufe von entsetzten Sparern im Fernsehen zu nennen.

Ich mache einmal eine andere Rechnung auf: 0,00% Verzinsung bei einer Inflationsrate in Europa von -0,5%.?!

Das Endergebnis ist immer gleich!

 

Ich bin in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Situation, auf die wir zusteuern, eingegangen. Dies können Sie leicht auf unserem Block:

https://muellerundveith.wordpress.com

nachlesen. Dort finden Sie alle Publikationen bis in das Jahr 2011 zurück, als ich die Investmail und andere Veröffentlichungen über diesen Block verfasste.

Für alle, die meine Investmail verfolgen, ist die aktuelle Situation keine Überraschung und Begriffe wie Strafzinsen, Bargeldeinschränkung, Kapitalverkehrskontrollen, Bargeldverbot, die gerade in den Gazetten herumgeistern, sind für Sie nicht neu.

Gerade wird ernsthaft in der Europäischen Zentralbank darüber nachgedacht, jedem Europäer Geld zu schenken, in der Annahme, dass dieser dies sofort ausgibt und damit die Wirtschaft ankurbelt.

Mehr muß ich wohl zur Hilflosigkeit der Europäischen Zentralbank und der aktuellen Lage, in der wir uns gerade befinden, nicht sagen und bitte Sie, uns anzusprechen, falls Sie Fragen zu Ihrer Geldanlage haben.

 

In jeder Situation läßt sich Geld durch Chancen, die sich eröffnen, gewinnbringend anlegen – Sie müssen es nur anders tun als der Durchschnitt, denn sonst kommt dabei auch nicht mehr heraus!

 

Ausgewählte Dividendenhits der HV – Saison 2016

 

Siemens 3,93% – ThyssenKrupp 0,86% – Metro VZ 5,05% – TUI 4,20% – Metro ST 4,03% – Deutsche Beteiligungs AG 3,73% – BB Biotech 5,78% – EHW Eisen- und Hüttenwerke 4,90% – RTL Group 5,27% – Daimler 4,99% – BASF 4,50% – Hugo Boss 6,40% – K+S 5,67% – E.ON 6,01% – Bijou Brigitte 5,32% – Lang & Schwarz 7,94% – Celesio 3,26%……….

 

Wir sind für Sie da!

 

Herzliche Grüße

Bernd Veith

 

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Das Team der Müller & Veith GmbH wünscht Ihnen ein schönes Osterfest!

 

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Die Publikationen werden von Müller & Veith GmbH erstellt. Sie dienen ausschließlich der Information! Mit den Publikationen wird weder ein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung eines Wertpapiers oder Anlagetitels unterbreitet. Die in den Publikationen enthaltenen Informationen und Einschätzungen zu den Wertpapieren stellen keine Empfehlung dar, sich in den beschriebenen Wertpapieren zu engagieren. Die in den Publikationen gegebenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig erachten, jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen haben. Die Müller und Veith GmbH übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen. Die in den Publikationen vertretenen Meinungen stellen ausschließlich die Auffassungen der Autoren dar und können sich jederzeit ändern, solche Meinungsäußerungen müssen nicht publiziert werden. Technische Analysen geben ebenfalls ausschließlich die Meinung der Autoren wider und ersetzen keine individuelle Anlageberatung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Mitarbeiter in Aktien, Fonds und sonstige Anlagen, die besprochen werden, selber investiert sind. Jedoch kommen sie ihrer Tätigkeit mit einem Grad an Unabhängigkeit nach, der der Höhe des Risikos für die Beeinträchtigung von Interessen der Leser angemessen ist. Eine Vergütung von Unternehmen, deren Werte in den Publikationen besprochen wurden, findet zu keinem Zeitpunkt statt.

Die vergangene Entwicklung besprochener Wertpapiere ist nicht notwendigerweise maßgeblich für die künftige Performance. Der Wert jedes Investments kann sowohl sinken als auch steigen und Anleger erhalten möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurück. Auch könnten Veränderungen von Devisenkursen negative Wirkung auf Wert, Kurs oder Gewinn von Investments haben.

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Staatliche Unterstützung

 

Der Weisheit letzter…….Akt.

14% der Deutschen sind arm, 8% der Deutschen werden sogar als „sehr arm“ bezeichnet. Arm ist jemand in unserer Republik, wenn er im Monat weniger als EUR 1.000.- netto zur Verfügung hat und somit nicht mehr an dem kulturellen Leben angemessen teilnehmen kann. Als reich gilt ein Deutscher, wenn er im Monat über mehr als EUR 3.400.- netto verfügt. In der Tat geht die Schere zwischen arm und reich in Deutschland deutlich auseinander. Bei aller Selbstverständlichkeit der Flüchtlingshilfe, wird allerdings alleine schon die Anzahl der Neubürger diese Scheere statistisch vergrößern.

Eine demokratisch ausgewogene Gesellschaft lebt von der Ausgewogenheit seiner Mitglieder. Die Auswirkungen von Unzufriedenheit in einer Gesellschaft können wir bei unserem Nachbarn Frankreich beobachten und auch im Rest Europas gibt es genügend Beispiele, wohin ein Auseinandertriften einer Gesellschaft führen kann. Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Ungarn und Polen, um nur einige zu nennen, erlebten bei ihren Parlamentswahlen einen Links- oder Rechtsruck, die Gesellschaft wird radikaler. Wir sollten bei aller monetären Rettung, die die Europäische Zentralbank (EZB) sich leistet, die soziale Komponente nicht aus den Augen lassen.

Die Konsequenzen, die diese verursachen kann, lassen sich sicherlich noch schwerer korrigieren, als die ohnehin exemplarische Geldschwemme ungeahnten Ausmaßes mit ungewissem Ausgang, den die EZB vollführt.

Das ist ein Spielfeld, wie es sich jeder Finanzminister erträumt. Da der Zins für zweijährige deutsche Anleihen auf -0,38% gerutscht ist, konnte sich Herr Schäuble vergangene Woche mit fünf Milliarden EUR am Markt bedienen und machte dabei auf einen Schlag einen Zinsgewinn von EUR 40.000.000.-! Dies war allerdings nicht die erste Auktion, bei der Herr Schäuble für`s Schuldenmachen Geld verdiente. Insgesamt hat er dieses Jahr bereits EUR 423.100.000.- durch den Negativzins eingenommen.

Da sage noch einmal jemand, Schulden machen lohne sich nicht!

Ich bin mir jedoch sicher, dass auch dieser Umstand nicht ausreichen wird, am Ende des Jahres eine „Schwarze Null“ zu schreiben!

 

Inflation, welche Inflation?

Trotz aller Geldschwemmen, ist das Ziel der EZB, die Inflation über 2% zu hieven, bisher nicht gelungen. Jede Hausfrau merkt zwar beim Einkauf von Lebensmitteln, dass dies längst der Fall ist, jedoch hebt sich diese Inflation u.a. durch die günstigen Tankpreise etc. wieder auf.

Statistisch gesehen, gibt es auch auf dem Immobilienmarkt kein Problem. Während sie in Frankfurt für ein Reihenhaus am Stadtrand mit 140 Quadratmeter Wohnfläche und 300 Quadratmeter Grundstücksfläche bereits EUR 750.000.- bezahlen, müssen sie für ein ähnliches Haus in Moers, an der deutschen Grenze nach Holland, lediglich EUR 160.000.- bezahlen. Vielleicht sagen sie sich, dass das Reihenhaus in Frankfurt ziemlich überteuert ist, währenddessen sie das Reihenaus in Moers für ziemlich billig ansehen, da man sicherlich für diesen Preis dieses nicht bauen könnte. In jedem Fall haben sie Recht, jedoch statistisch wiederum nicht, da beide Häuser im Durchschnitt durchaus einen Preis ergeben, den sicherlich jeder für angemessen halten würde. Ja, so ist es halt mit der Statistik: Links und rechts am Tor vorbei, ist statistisch gesehen ein Volltreffer.

Wenn ich mit dem Kopf im Backofen stecke und mit den Füßen im Eisfach, was hilft mit dann meine Durchschnittstemparatur?!

Banken schwimmen im Geld und das ist auch gut so, denn sonst würden wir die Auswirkungen der seit 2008 andauernden Finanzkrise sofort zu spüren bekommen, währenddessen die Bürger die Zeche durch nicht nennenswerte Zinsen auf ihre Sparguthaben, Lebens- und Rentenversicherungen zahlen.

 

Ja wo soll ich denn anlegen?

In Aktien, liebe Kunden, denn die sind „alternativlos“ !

Währenddessen die Zinsen ins bodenlose fallen, steigen die Aktienindizes weltweit im überproportionalen Verhältnis bei jeder neuen Flutung der Märkte mit Geld. Denken sie dabei aber bitte an den Vergleich der beiden Immobilien in Frankfurt und Moers und dem Kopf im Backofen und die Füße im Eisfach, wie oben beschrieben: Aktien sind zwar alternativlos, jedoch keineswegs risikolos! Allerdings kann man heute bei der Geldanlage auch sagen: „Ohne Risiko nix los“!

 

Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen

Dr. Jens Weidmann

Präsident, Deutsche Bundesbank

 ….dem ist nichts hinzu zu fügen!

 

Schauen wir einmal auf die andere Seite der Medaille

Das Fluten einzelner Märkte mit Geld hat zur Folge, dass es die Währung des betroffenen Landes/Marktes schwächt, was durchaus einen positiven Effekt hat. Güter dieses Währungsraumes werden für andere Märkte, deren Währungen dadurch stärker werden, erschwinglicher. Da dies natürlich jede Zentralbank weiß, ergibt sich ein netter Wettbewerb zwischen den Zentralbanken mit dem Fluten der heimischen Märkte mit Geld, da sich kein Markt leisten kann, seine Waren teurer zu verkaufen. Diese nette Deflationsspirale wird dann umgehend wieder mit der Flutung von Geld beantwortet, da jeder Währungsraum ja unbedingt die Inflation anheizen möchte.

Wir lernen also, dass immer, wenn eine Währung geschwächt wird, eine andere dadurch stärker werden muss.

 

Investmentchance Schwellenländerwährungen

Die letzten Monate waren geprägt durch einen dramatischen Verfall vieler Schwellenländerwährungen, sowohl gegenüber dem Euro als auch dem US Dollar. So notieren einige Währungen auf einem 20 Jahrestief, Grund genug, sich diesen Umstand näher zu betrachten, bekanntermaßen liegt der Gewinn eines Investors im Einkauf.

Die Gründe für den Verfall sind relativ schnell ausgemacht.

  1. Bevorstehende Zinserhöhung durch die US Notenbank FED
  2. Extremer Verfall der Rohstoffpreise wie bspw. Öl

Im Vorfeld der Zinserhöhung durch die US Notenbank FED haben viele Investoren ihre Positionen in den Schwellenländern aufgelöst, was zu einem Einbruch der Aktien und Währungsmärkte führte . Bestärkt durch durchwachsene Konjunkturdaten einiger Schwellenländer, hat sich eine Abwärtsspirale entwickelt, welche aber den eigentlichen Konjunkturdaten nicht gerecht wird. Auf der Währungsseite wird diese Übertreibung ins Negative besonders deutlich. Zwar sind einige Schwellenländerwährungen im Zuge des deutlichen Ölpreisverfalls zurecht unter Druck geraten , jedoch haben auch solche Währungen abgewertet, die man als Nettoimporteure von Öl bezeichnet und vom aktuellen Niedrigpreisumfeld an den Rohstoffmärkten sogar profitieren.

Hieraus ergeben sich große Investmentchancen für den vorausschauenden Anleger. Die Fundamentaldaten vieler Schwellenländer sind weiterhin positiv, gerade im Vergleich zu den klassischen Industrieländern. Niedriger Verschuldungsgrad, üppige Devisenreserven und weiterhin intaktes Wachstum. Wenn auch die Zeiten von zweistelligen Wachstumsraten für viele Schwellenländer künftig unerreicht bleiben. Der Grund für das stagnierende und teilweise rückläufige Wachstum ist ein Umstand, welcher jeder aufstrebenden Volkswirtschaft irgendwann zum Verhängnis wird – Wachstumsbremse Basiseffekt.

Jedoch lohnt es sich neben der Argumentation über die fundamentalen Stärke einzelner Schwellenländer und die damit verbundenen Aussicht einer Währungsaufwertung, sich folgende Frage zu stellen: Was wollen wir Industrienationen eigentlich? Betrachtet man die drei großen Währungsblöcke Euro, US Dollar und Yen genauer, stellt man fest, dass jeder Block das gleiche Ziel verfolgt. Um den eigenen Unternehmen auf der Exportseite einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, ist man bemüht die eigene Währung so schwach wie möglich und gerade so stark wie nötig notieren zu lassen. Genau hier steckt der systemische Fehler, es können nicht alle zur gleichen Zeit eine schwache Währungen haben. Irgendwo muss der Aufwertungsdruck hingeleitet werden, womit wir wieder beim Thema Schwellenländern wären. Es ist wahrscheinlich, dass sich dieser Druck in den Schwellenländer entlädt und zu einer entsprechenden Aufwertung dieser Währungen führt.

 

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Nachweislich eine der größten Expertisen im globalen Anleihen und Währungssegment besitzt das Haus Franklin Templeton Investments . Die Zeit für ein solches Investment in ausgesuchte Schwellenländerwährungen scheint günstig, wie man sowohl dem Schwellenländerwährungsindex als auch dem dafür ausgelegten Investmentprodukt von Franklin Templeton Investments erkennen kann.

 

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Denken Sie bitte bei jeder Entscheidung immer an Ihre Risikotoleranz im Verhältnis zu Ihrer Renditeerwartung. Während der Eine bereits bei der ersten Schneeflocke sein Auto stehen lässt, fängt bei dem Anderen der Spaß erst ab 40 cm Schnee auf der Fahrbahn an. Am Ende müssen Sie für sich entscheiden, wann Sie losfahren wollen.

Unser Motto bei Müller & Veith lautet seit fast 20 Jahren: „Sie steuern, wir navigieren“

Frei nach diesem Motto möchten wir Sie bitten, uns jederzeit anzusprechen, wenn Sie etwas an Ihrer Anlage verändern möchten.

 

Wir möchten uns bereits an dieser Stelle für Ihr Vertrauen bedanken, das die meisten von Ihnen uns bereits seit dieser Zeit entgegenbringen und wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start in das Neue Jahr!

Genießen Sie die Zeit im Kreise Ihrer Familie und denken Sie daran, wenn Sie das Jahr Revue passieren lassen, dass die wahren Werte nur dort zu finden sind!

 

Auch in diesem Jahr machen wir wieder Urlaub. In der Zeit vom 22.12.2015 bis 11.01.2016 bleibt unser Geschäft geschlossen!

 

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Die vergangene Entwicklung besprochener Wertpapiere ist nicht notwendigerweise maßgeblich für die künftige Performance. Der Wert jedes Investments kann sowohl sinken als auch steigen und Anleger erhalten möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurück. Auch könnten Veränderungen von Devisenkursen negative Wirkung auf Wert, Kurs oder Gewinn von Investments haben.

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Kapitalflut, Kapitalverkehrskontrollen, Kapitalvernichtung

 

Die Notenbanken der Welt feuern aus allen Rohren und werden das Rad wohl auch nicht mehr zurückdrehen können. Immer mehr Kapital, wird den Finanzmärkten zur Verfügung gestellt, in der Hoffnung, dass dieses bei dem Endverbraucher ankommt und die Inflation anheizt. Die Staffel wird von der FED an die BoJ weitergegeben und auch die EZB steht bereits in den Startlöchern, die Märkte mit Geld zu fluten. Sie hat bereits damit begonnen, Unternehmensanleihen aufzukaufen und auf ihre Bücher zu nehmen. Demnächst kommen noch Staatsanleihen hinzu und, ich bin mir sicher, auch gebrauchte Fahrräder werden demnächst von der EZB als Sicherheit gegen Geld akzeptiert werden. Dies hat schon den Anschein einer Verzweiflungstat, denn, schauen wir auf Japan, dessen Verschuldungsquote längst die 240% überschritten hat, führte die Flutung des Marktes mit Geld nicht zu dem gewünschten Ergebnis, im Gegenteil, Japan exportiert immer weniger, importiert immer mehr und die Bevölkerung wird immer ärmer.

Dies läßt die Erkenntnis zu, dass das Helikopterprinzip der Geldflutung bewirkt, dass Geld an Wert verliert und mehr Geld nicht zu mehr Reichtum, sondern zu mehr Armut führt.

Kapitalverkehrskontrollen sind bereits allgemein eingeführt, denn möchten Sie mehr als EUR 10.000.- in das Ausland verbringen, müssen Sie dies bereits heute beim Zoll anmelden, sonst kommen empfindliche Strafen auf Sie zu. Dieser Betrag kann natürlich, bei Bedarf, beliebig nach oben oder unten angepaßt werden.

Schon wird bereits offen diskutiert, das Bargeld ganz abzuschaffen. In Italien ist es bereits heute nicht mehr möglich, Waren über EUR 1.000.- bar zu zahlen, in Griechenland liegt die Höchstgrenze bei EUR 1.500.-. Dies würde natürlich die Kontrolle des Geldes der Bürger wesentlich erleichtern und auch die Suche nach den Bürgen für die Schulden, wäre ganz einfach.

Die Zinsen sind bereits in den meisten Wirtschaftsräumen auf historische Tiefs angekommen und das Sparen auf der Bank lohnt sich bereits seit Jahren nicht mehr, da die Inflation das Ersparte auffrißt. Hat dies der deutsche Sparer bisher wissentlich oder auch unwissentlich hingenommen, wird es jedoch spannend, wenn die Banken den NEGATIVZINS, den sie bereits bei der EZB zahlen müssen, an die Kunden weitergeben, was einem Strafzins auf Bareinlagen gleichkommt. Vereinzelt haben Banken bereits damit begonnen.

Ich bin sehr darauf gespannt, ob dies der deutsche Sparer ebenso hinnimmt. Das Geld unterm Kopfkissen bunkern, ist sicherlich ein schlechter Rat, denn es erhöht nicht nur die Gefahr des Diebstahls, sondern auch bei Bränden ist es denkbar schlecht geschützt.

Für diesen Zweck legen wir Ihnen das „Financial Crisis Survival Kit“ (Finanzkrise Überlebenspaket) bei. Sie können uns allerdings auch selbstverständlich um Rat fragen, welche Möglichkeiten es gibt, den Strafzinsen zu entgehen! (Kunden, die dieses nicht erhalten haben, bekommen dies gerne auf Wunsch zugeschickt. (Solange der Vorrat reicht!)

Der Sparer wird somit gezwungen, will er Rendite erwirtschaften, ein Risiko einzugehen, denn der Weg führt an alternativen Anlagen wie Anleihen, Aktien und Rohstoffen, nicht vorbei.

Die fallende Inflation setzt die EZB unter Druck. An den Anleihemärkten der Eurozone herrscht Torschlusspanik: Wer sich jetzt noch mehr als 0,50% (!) Rendite für die nächsten 10 Jahre sichern will, muss zugreifen! Angetrieben wird der jüngste Kaufrausch von der EZB, welche die Spekulationen um Staatsanleihekäufe weiter anheizt. So sprach Vizepräsident Constâncio bereits über Details eines möglichen QE-Programms und Mario Draghi mahnte eine baldige Wiederbelebung der Inflation an.

Auch verändert die Niedrigzinspolitik des Mario Draghi das Versicherungsgeschäft. Mangels lukrativer Anlagemöglichkeiten will die Allianz in den nächsten drei Jahren bis zu drei Milliarden Euro in Windkraftprojekte investieren. Schon heute ist die Versicherung der größte europäische Finanzinvestor im Bereich grüner Energie. Der Seriosität der Ökobranche hat Draghis Geldflutung damit gutgetan. Ob das auch für die Vermögenswerte der Deutschen gilt, wird sich zeigen, denn ein Fünftel der Windparks wirft keine Rendite ab und bei der Hälfte können die Investoren froh sein, wenn sie ihr Geld zurück bekommen.

Für den interessierten Leser, fügen wir den Degussa Marktreport bei, in dem Sie mehr zu den angeschnittenen Themen finden können.

 

http://news.degussa-goldhandel.de/newsletter/T850BHKY1E.pdf

 

Wir möchten uns bei Ihnen für die angenehme Zusammenarbeit in 2014 bedanken.

Die Müller & Veith GmbH geht in den Weihnachtsurlaub. Bitte beachten Sie, dass wir zwischen dem 20.12.2014 und 20.01.2015 nicht erreichbar sind.

In dringenden Fällen, schreiben Sie uns bitte eine mail an:

 

willkommen@muellerundveith.de

 

Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass wir unsere Homepage neu gestalten. Sie erreichen diese unter:

 

http://www.muellerundveith.de

 

Dort finden Sie auch den Weg zu unserem Blog, der Sie täglich mit neuen Informationen versorgt und in dessen Archiv Sie alle Beiträge aus der Vergangenheit der Müller & Veith GmbH finden.

Auch gelangen Sie dort leicht auf unsere übrigen Kanäle in den Sozialen Netzwerken!

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das Neue Jahr 2015!

 

Herzliche Grüße

Das Team der Müller & Veith GmbH

Investmail

Brichta und Veith

„In Zeiten globalen Betruges gilt es als revolutionäre Tat, wenn man die Wahrheit sagt“. George Orwell

`Cause we living in a bust (box) ….

Verehrte Kunden, wir streben harten Zeiten entgegen, Gier ist legal, ja sie wird von den Notenbanken geradezu unterstützt.

Jeder, der nicht bereit ist Risiko einzugehen, wird gnadenlos niedergemacht und mit negativen Renditen bestraft.

Vielleicht werden sich einige von Ihnen wundern, dass die letzte Investmail ein wenig zurückliegt. Das liegt daran, dass ich der Meinung bin, dass alles bereits gesagt ist und ich mich ungern wiederhole. Einige können sogar mein „Geschwätz“ von der Geldschwemme der Notenbanken und die damit verbundenen Risiken und Verzerrungen an den Märkten schon nicht mehr hören.

Unser Geldsystem ist ein Schuldensystem, da Geld nur durch Schulden, also Kredit, entsteht. (Nachzulesen unter Raimund Brichta: „Die Wahrheit über Geld“).

Da dem so ist, muss zwangsläufig auch Vermögen vernichtet werden, wollen wir die immensen Schulden reduzieren.

Haben Sie das in der aktuellen Schuldendiskussion schon einmal von einem Politiker gehört?

Stellen Sie sich unser Geldsystem als unser Universum vor. Neueste Erkenntnisse gehen von einem Urknall aus, der unsere Erde und das ganze Universum hat entstehen lassen. Seit dem Urknall dehnt sich das Universum immer weiter aus und man geht davon aus, dass in Milliarden von Jahren, sich das Universum wieder zusammenzieht, was automatisch die Auslöschung allen Lebens, auch auf der Erde, nach sich ziehen wird.

Genauso ist es mit unserem Geldsystem bestellt, das sich auch zwangsläufig, immer weiter ausdehnen muss (Schulden und Vermögen), da ein jeder von uns auch immer mehr von seinem eigenen Finanzvermögen erwartet. Irgendwann kollabiert auch regelmäßig dieses System, was, betrachten wir alleine unsere Geldgeschichte in Deutschland, nichts Außergewöhnliches ist. Ich kann zwar nicht sagen wann, ob morgen, in einem Jahr oder erst in zehn oder zwanzig Jahren, aber dennoch ist dies gewiss. Eines kann ich auf jeden Fall vorher sagen, es wird keine Milliarden Jahre mehr dauern. Daher sollten Sie gewappnet sein und Anlagen, außer Ihrem notwendigen Liquiditätsbedarf, nicht auf Festgelder oder sonstigen Geldwertanlagen für diesen Moment bereitstellen, da diverse Institutionen (Internationaler Währungsfonds, unsere Bundesbank, Prof. Sinn etc.) bereits danach schielen! Denken Sie immer daran: Bürger kommt zwar von burga (der Schutz), man könnte jedoch meinen, dass es von bürge(r)n abgeleitet wurde.

Die wundersame Geldvermehrung entsteht z.B. dadurch, dass die Zentralbanken schlechte Sicherheiten der Banken und Staaten im Austausch für Geld in ihre Bücher nehmen und damit für ausreichend Liquidität der Banken sorgen. Den Banken wird Geld zur Verfügung gestellt und die Risiken gehen auf uns Bürge(r)n  über. Dies beflügelt weiterhin die Immobilien- und Aktienmärkte und sorgt bei denen, die diese Anlagen besitzen, für Frohlocken. Es ist heutzutage geradezu unabdingbar, Risiken einzugehen, möchte man Rendite mit seiner Geldanlage erzielen. Macht sich hier etwa die von allen befürchtete Inflation breit? Eindeutig JA, man nennt dies Assetpreisinflation! Irgendwohin muss das ganze Geld ja fließen, wird es nicht den Unternehmen und Bürgern in Form von Krediten zur Verfügung gestellt. Warum sollten die Banken dies auch tun, würde das doch mit Risiken verbunden sein. So investiert man das „geschenkte Geld“ der Zentralbanken lieber in Aktien, Immobilien und ähnlichem, das die Preise für diese Anlagen steigen lässt. Dies kann eine Bank auch relativ risikolos tun, da sie im Notfall vom Staat wieder gerettet wird, worin der große Unterschied zu Ihnen als Investor liegt.

Lassen Sie sich von der hervorragenden Entwicklung einzelner Investments nicht täuschen. Zurzeit gleichen die Märkte einem zugefrorenen See im letzten Wintersonnenschein im Frühling. Sie können sich niemals sicher sein, ob das Eis Sie trägt.

Ich habe mich kürzlich auf dem Wohnungsmarkt in Frankfurt umgesehen. Eine Wohnung, sicherlich mit gehobenem Standard, kostete EUR 4.000.- pro Quadratmeter. Nur diese Wohnungen, die dort bereits standen und die ich besichtigte, waren bereits verkauft. Der Makler sagte mir, dass ich mich auf eine Liste setzen lassen müsste, so dass er mich sofort bei der nächsten Projektierung benachrichtigen könne, und ich somit die Chance hätte, eine Wohnung zu erwerben. Selbstverständlich kurz nachdem die Pläne aus dem Drucker gekommen seien und die Tinte noch nicht getrocken sei. Weiterhin fügte der Makler die Bemerkung hinzu, dass der gleiche Wohnungstyp sich dann etwas verteuere, nämlich auf ca. EUR 4.300.- pro Quadratmeter.

Ich fragte mich selbst, welchen Mietzins (Miete) müsste ich verlangen, dass sich das rechnet?!

Ich staunte ähnlich, wie bei meinem Erkundungsversuch bei einer Bank, Gold zu verkaufen. „Wie, Sie wollen verkaufen, das ist ja einmal etwas Neues“, schallte es mir von dem Banker entgegen.

Ja ist denn der Markt völlig verrückt? Gold sinkt, aber keiner möchte sein erworbenes Gold verkaufen. Die meisten Münzen und Barren sind bereits ausverkauft, ob Silber oder Gold.

„Eine der großen Enttäuschungen des Jahres 2013 war Gold. Sein Preis hat sich im Verlauf des Jahres um 26 Prozent verringert. So schlecht war in diesem Jahr keine andere größere Anlageklasse. Der Preis liegt in Dollar gerechnet jetzt wieder auf dem Niveau vom Herbst 2010. In Euro sieht die Entwicklung noch schlechter aus (minus 29 Prozent). Der Einbruch war stärker als viele das erwartet hatten. Er war eine erhebliche Belastung für alle, die das Edelmetall als Sicherheitspolster in ihrem Depot haben. Ist für 2014 wieder eine Besserung zu erwarten?

Der Grund für den Absturz von Gold und Silber liegt nicht darin, dass physische Bestände verkauft werden, sondern dass Wetten auf Gold und Silber in Form von Papieren abverkauft wurden, die den weltweit physischen Bestand von Gold und Silber um ein Vielfaches übersteigen. Durch die Handlungen der Zentralbanken ist die Angst (momentan) von den Kapitalmärkten gewichen. Im Gegenzug kaufen jedoch Bürger und Staaten, allen voran Russland und Asien, massiv physisches Gold!

Der Schmitz und Partner Global Defensiv, den wir unseren Kunden empfehlen, die eine eher defensive und risikoadjustierte Anlage suchen, konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen und bescherte unseren Kunden ein Minus von ca. 6% in 2013. Trotzdem halten wir weiterhin an unserer Empfehlung fest, da der Fonds in seiner Bandbreite schwankt, dieses mal eben negativ. Gold und Silber werden weiterhin zu einem beträchtlichen Anteil im Fonds enthalten sein, da wir an dessen Substanz und Entwicklung glauben. Schwächephasen im Gold- und Silberpreis nutzen wir stetig dazu, um unsere Positionen in dieser Anlageklasse zu erhöhen.

Siehe auch Quartalsbericht von Dr. Holger Schmitz!

Für den interessierten Leser sei der Bericht von Degussa Marktreport empfohlen, der die Hintergründe der Entwicklung und einen Ausblick für 2014 bietet.

http://news.degussa-goldhandel.de/newsletter/9619B6V6H4.pdf

Selbstverständlich lässt sich die Renditeerwartung Ihrer Anlage jederzeit nach oben korrigieren, jedoch steigt damit leider auch das Risiko überproportional.

Lassen sie uns ihr Portfolio mit einer dreispurigen Autobahn vergleichen. Auf der rechten Spur fahren sie erfahrungsgemäß in einem mäßigeren Tempo, auf der mittleren Spur eher flüssig und auf der Überholspur meist mit vollem Tempo. Allerdings steigt mit zunehmender Geschwindigkeit auch das Risiko eines Unfalles oder gar eines Totalcrashs überproportional an!

Für alle, die glauben die Schuldenkrise gehöre der Vergangenheit an, sei folgende Seite empfohlen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Staatsschuldenquote

Vergleichen Sie bitte einmal die Schuldenquote der Länder vor 2008 und 2013!

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

Investmail

€ im Paradies

Der Preis des Geldes

Wie wir schon in unserer Kindheit gelernt haben, hat ein Spielzeug nur einen Wert, solange es nicht im Überfluß vorhanden ist. Je mehr Spielzeuge ein Kind zu Verfügung hat, desto weniger Interesse bringt  es diesen entgegen.

Die Vermögenspreise sind stärker gestiegen als es die Fundamentaldaten rechtfertigen. Die Preise von Aktien und Anleihen sind seit 2008 um etwa acht Prozent jährlich gestiegen – zwei Mal so stark wie das weltweite nominale Bruttoinlandsprodukt. Das Geld, das den Banken durch die Zentralbanken im Überfluß und fast umsonst zur Verfügung gestellt wird, fließt in Investmentanlagen auf der ganzen Welt und nicht, was die Zentralbanken eigentlich beabsichtigen, an deren Kunden in form von Krediten. Daher sehen wir auch bis jetzt keinen Anstieg der Inflation, sondern lediglich einen Anstieg der Assetpreise.

Wenn Geld quasi unbegrenzt zur Verfügung steht, werden Investitionen fehlgeleitet. Das Geld erfüllt nicht seinen eigentümlichen Zweck, sondern fließt in den Anlagemarkt und inflationiert die Preise.

Stellen Sie sich einfach einmal vor, Sie könnten den Zins, den Sie für Ihre Hypothekenkredite, Konsumkredite oder Dispositionskredite zahlen sollen, selbst bestimmen – würden Sie nicht auch gegen 0% laufen? Was würden Sie mit dem kostenlosen und nicht abebbend wollenden Geldsegen tun? Immobilien kaufen, spekulieren? Würden Sie nicht auch an die Grenze Ihrer finanziellen Belastbarkeit gehen und versuchen, diese einmalige Situation auszunutzen? Das Problem bei den Banken und Staaten ist jedoch, dass sie über ihre finanzielle Belastbarkeit hinaus gehen. Dies liegt daran, dass diese auch für die Rückzahlung der Verbindlichkeiten nicht verantwortlich sind. Dem einen wird’s gegeben und dem anderen genommen. Die einen spekulieren und die anderen, hier die Sparer der Banken und Versicherungen, zahlen dies über die Negativrendite ihrer Geldanlagen. Sie sparen unterhalb der Inflationsrate und werden unmerklich Ihrer Sparanlagen beraubt und sollte das alles nicht ausreichen, so kann durch finanzielle Repression für den Ausgleich gesorgt werden. Hierzu zählen Sonderabgaben auf Immobilien, Goldverbot und Einzug, Zwangsanleihen u.s.w.

Seit zwei Monaten versucht Präsident Mario Draghi den Rat davon zu überzeugen, mit unkonventionellen Mitteln die Kreditvergabe anzukurbeln. Obwohl die EZB die Zentralbankgeldmenge kräftig ausgeweitet hat, ist die Kreditvergabe an die Privatwirtschaft seit Februar 2009 mehr oder weniger rückläufig.

Was passiert, wenn die Geldflut der Notenbanken eines Tages abebbt (tapering)?

Einen Vorgeschmack darauf haben wir in der vergangenen Woche in Japan gesehen, als der Nikkei um sieben Prozent einbrach. Das gibt uns zu denken. „Anleger sollten gründlich prüfen, ob ihre Investments bereits überbewertet sind oder nicht. Zudem müssen sie ihre Erwartungen herunterschrauben. In einem breit aufgestellten Depot sind langfristig nicht mehr als drei bis vier Prozent jährliche Rendite realistisch. Schon das ist bereits eine Herausforderung. Anleger tun gut daran, ihre Ziele nicht relativ zur kurzfristigen Entwicklung von Bezugsgrößen wie dem Dax zu formulieren. Das Hauptaugenmerk muss in diesen Zeiten auf langfristige absolute Erträge gerichtet sein. Man muss vorsichtig sein“!

Gold

Über dem Goldmarkt tobt das, was Börsianer einen „perfekten Sturm nennen“. Der Goldpreis hat seit Jahresanfang ca 25% und der Silberpreis sogar ca. 35% nachgegeben. Aber schauen wir uns die Situation einmal etwas genauer an.

Goldnachfrage «wie in der Griechenlandkrise»

Gold in der Krise? Der Blick auf die physische Nachfrage bringt ein völlig anderes Bild ans Licht: Die Rede ist von Wartelisten und Engpässen.

Die «Sonntagszeitung» in Zürich berichtet von einem ungebrochenen Interesse an physischem Gold in der Schweiz. Danach melden Edelmetallhändler, dass sich ihre Goldverkäufe im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt (Geiger Edelmetalle) oder verdreifacht (Degussa Goldhandel) haben.

Die Tessiner Goldraffinerien – bekanntlich führend auf dem Weltmarkt – seien auf zwei Monate ausgebucht. Laut Rene Buchwalder, Geschäftsführer von Pro Aurum Schweiz, gibt es wegen der hohen Nachfrage teilweise Lieferengpässe: Das Geschäft mit dem Gold laufe inzwischen beinahe wieder so gut wie zu Zeiten der Griechenlandkrise. Pro Aurum, das auch Goldschliessfächer anbietet, muss dafür derzeit Kunden abweisen – es besteht eine Warteliste.

Die Schuldenkrise macht ungebrochen Angst

«Die Kunden scheinen den Kurssturz eher als Chance für Zukäufe zu sehen», so Buchwalter in der «Sonntagszeitung». Es gehe offenbar den Leuten weniger um Kursgewinne, sondern lediglich um die Absicherung für schlechte Zeiten. «Sie sorgen sich wegen der noch immer nicht gelösten Schuldenkrise, oder sie befürchten, dass das Bankensystem Probleme bekommen könnte», sagt Andreas Hablützel von Degussa Goldhandel in Zürich.(Quelle: finews.ch)

Zentralbanken, darunter vor allem die Chinesen, nutzen den günstigen Goldpreis zur Aufstockung ihrer Reserven. Privatanleger haben sich von dem zwischenzeitlichen Kursrückschlag bei Gold ohnehin nicht verunsichern lassen, sondern vielmehr die Gelegenheit genutzt, um kräftig zu kaufen. So stieg der Absatz der US-Münzprägeanstalt im Mai auf 70.000 Unzen. Das ist ein Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den ersten fünf Monaten hat sich der Absatz auf insgesamt 572.000 Unzen verdoppelt. Kurzfristig dürfte der Goldpreis volatil bleiben. So hat der weltgrößte Nachfrager Indien Maßnahmen angekündigt, um den Import des Metalls zu dämpfen, nachdem zahlreiche Inder den Kurseinbruch genutzt haben, um bei Gold kräftig zuzuschlagen. So wurden im April 117 Tonnen Gold und im Mai 162 Tonnen eingeführt. Mittelfristig dürfte jedoch die anhaltend laxe Geldpolitik der Notenbanken für höhere Goldnotierungen sorgen. Zentralbanken mögen nicht, wenn sich die Bürger mit Gold eindecken, da dieses Geld ihrem Kreislauf entzogen wird und sie es nicht nutzen können.

Ist der Goldpreis künstlich heruntergedrückt worden? Es gibt Stimmen, die das behaupten. Massive Kursverluste sollen Anleger verunsichern und, so hofft man, sich von ihren physischen Beständen trennen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt!

Schauen wir uns einmal den „künstlichen“ Goldmarkt an, also Gold Futures und Gold ETF`s. Hier kann man auch in Gold investieren, allerdings besteht kein Anspruch auf physische Auslieferung, sondern es bestehen lediglich Wetten oder Versprechen auf Papier hinter den Investitionen. Einer der größten Gold Funds ist der PFR Gold Fund von John Paulson. John Paulson, der einst so erfolgreiche Hedge-Fonds-Manager, muss für seinen PFR Gold Fund erneut ein großes Minus ausweisen. Im Juni ging es um rund 23 Prozent nach unten, wie aus einem Brief an die Investoren hervorgeht. Die Verluste belaufen sich damit auf 65 Prozent seit Beginn des Jahres.

Der  Chart zeigt, dass die Verkäufe aus s.g. Gold Futures und Gold ETF´s riesig waren und sämtliche Verkäufe der letzten sieben Jahre übertreffen.

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Weiterhin können wir feststellen: Während in diesen Anlagen die Verkäufe dramatisch sind, kommen die Lieferanten von physischem Gold in Bedrängnis, da sie der Nachfrage nicht mehr entsprechen können.

Auch der von Dr. Schmitz gemanagte Schmitz & Partner Global Defensiv konnte sich dem Preisverfall beim Gold und Silber nicht entziehen und hat seit Jahresanfang mäßig gelitten. Wir haben die Gelegenheit genutzt und weiterhin die physischen Gold- und Silberbestände ausgebaut. Der Fonds verfügt allerdings immer noch über eine Cashrücklage („Kriegskasse“) von über 30%!!!

Gold ist der einzige liquide Anlagewert, bei dem weder eine Verbindlichkeit noch ein Gläubigerstatus existiert. Es ist das einzige von Regierungen unabhängige internationale Zahlungsmittel.

Wir halten daran fest.

Investmail

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Schmierseife oder „Ich bin ein Star, holt mich hier `raus“!?

Ich oute mich einmal als Fan der jährlich stattfindenden Unterhaltungsserie „Dschungelcamp“. Ich möchte gar nicht erst den Versuch starten, mit wissenschaftlich anmutenden Analysen mein Fan-Sein zu rechtfertigen, nein, die Serie unterhält mich einfach und bringt mich oft zum Schmunzeln oder gar zum Lachen. Interessant ist es schon, wie sich X- bis Z-Promis, gespickt mit ehemaligen A-Promis bunt zusammengewürfelt, durch den entstehenden Gruppenzwang, sich ihrer Maske entrauben lassen und anschließend ungeschminkt ihren wahren Charakter präsentieren. Würde es uns nicht auch so gehen? Ich glaube keiner von uns wäre besser dran oder würde ein anderes Bild abgeben. So ist nichts zu schlecht, als doch für etwas gut zu sein. Zumindest schaffen es die Personen, die daran teilnehmen, sich einem 7-8 Millionen Publikum  zu präsentieren und bekannt zu machen.

Meine bisherige Lieblingsübung war die Schaukel, in der zwei übereinander zusammenhängende Glasröhren, deren Boden mit Schmierseife versehen war und in der jeweils ein Kandidat versuchen mußte, die Sterne (für diese gibt es nachher im Camp Essen ), die an der jeweils linken Außenwand angebracht waren, zu sammeln. Dies ging natürlich nur, wenn beide Personen in den Röhren sich aufeinander fein abstimmten, da jede Bewegung gegenläufig sein mußte, um ein Kippen der Röhren und ein damit verbundenes Herausrutschen und Fallen ins Wasser, zu vermeiden. Diese Übung wurde durch die Schmierseife erheblich erschwert, da einmal ins Rutschen geraten zwangsläufig zur Folge hatte, dass die Kandidaten ins Wasser fielen.

Diese Übung hat viel mit unserem Wirtschaftsgefüge zu tun, denn sie zeigt anschaulich was passiert, wenn ein Land seine Währung künstlich verbilligt, um seine Wirtschaft anzuheizen; denn wenn eine Währung sich verbilligt, müssen andere Währungen sich zwangsläufig verteuern. Weiterhin ist klar, dass, wenn ein Land durch diesen Wettbewerbsvorteil seine Exporte steigert, andere Länder ihre Exporte dadurch zwangsläufig verringern werden.

Dies zeigt deutlich, wie zerbrechlich und anfällig unser Wirtschaftsgefüge ist. Gibt es einen Gewinner auf der einen Seite, muß es zwangsläufig auch einen oder mehrere Verlierer auf der anderen Seite geben.

Das Gleiche betrifft auch unser Geldsystem, das spätestens durch Nixon 1974 seine letzte Bindung an ein knappes Gut, nämlich Gold, verloren hat und dann diesem physikalischen Prozess, der Waage, ausgesetzt wurde.

Wenn ein Land nun künstlich mehr Geld in den Kreislauf gibt, müssen sich zwangsweise Güter verteuern oder sich ihr Wert erhöhen, damit wieder ein Gleichgewicht entsteht. Dies muß nicht direkt mit einer merklichen Inflation verbunden sein, sondern kann sich auch auf die Erhöhung der Werte verschiedener Elemente dieses Wirtschaftsgefüges auswirken.

Ist vielleicht die, verglichen mit den letzten Jahrzehnten, immense Steigerung der Immobilienpreise in deutschen Städten, die, entgegen des allgemeinen Gefühls, das mit der immer noch bestehenden Finanzkrise verbunden ist, wundersame Steigerung der Aktienpreise oder Rohstoffpreise ein Ausdruck des Kippens der Waage?

Seit dem Ausbrechen der Finanzkrise pumpen die Zentralbanken der entwickelten Staaten immer mehr Geld in das System, ohne dass am anderen Ende der Waage dafür ein Ausgleich besteht. Dies tun sie, um die Märkte liquide zu halten. Die Märkte? Sie und ich als ein Bestandteil des Marktes, müssen sicherlich nicht liquide gehalten werden. Die Unternehmen sind es auch nicht, ja wer ist es dann?

Kehren wir einmal an den Beginn der immer noch aktuellen Finanzkrise zurück. Ausgelöst durch hemmungslos kreditfinanzierte Schrottimmobilien (Kredit=Geldmengenwachstum),  gerieten Banken und dann Staaten in die Schieflage. Banken, da die diese Kredite begeben hatten und anschließend Staaten, da die diese Banken „retten“ mußten. Nachdem Staaten in Schwierigkeiten gerieten, mußten diese anschließend auch gerettet werden. Doch womit? Natürlich mit Geld, das neu entstehen mußte (wieder Geldmengenwachstum), da sonst keiner bereit war, diesen weiterhin Kredit zu gewähren. Also ließen die Zentralbanken die Druckerpresse anwerfen und verteilten großzügig Geld und Garantien. Doch wer garantiert für diese Kredite und Garantien? Die Staaten,  die hinter den jeweiligen Zentralbanken stehen und danach die Bürger der „noch solventen“ Staaten. Doch womit? Mit ihrer Produktivität und Ersparnissen (denn die Immobilien sind Schrott und die darauf begebenen Anleihen sind auch Schrott. Die liegen allerdings nun in den s.g. „Bad Banks“, zu denen auch die Zentralbanken gehören ;-) als Sicherheit gegen das Geld. Sie erinnern sich: Die Waage muß immer ausgeglichen sein. Doch was steht nun diesem Geldmengenwachstum als Ausgleich der Waage entgegen = Schrott!)

Soll und Haben. Auch wenn Sie des Rechnungswesen nicht mächtig sind, so wissen Sie jedoch bestimmt, dass die beiden Rubriken in einer Bilanz immer ausgleichen sein müssen, sonst ist etwas schief gelaufen.

Da normalerweise ein Kredit mit Zinsen immer zurückgezahlt werden muß, wird klar, dass, wenn das nicht geschieht, ein Problem entsteht.

Wenn Sie bei Ihrer Bank einen Kredit beanspruchen, wird in der Höhe des Kredites (abzüglich der Sicherheitsleistung der Bank bei der Zentralbank) neues Geld geschaffen. Ja, sie lesen richtig, die Bank schafft wundersam neues Geld. Dies stellt an sich auch kein Problem dar, denn Sie werden vielleicht von dem Geld ein Haus bauen, das von vielen fleißigen Händen geschaffen wurde und nun fließt das aufgenommene Geld in die Hände der Handwerker und Produzenten des Materials, ach, und nicht zu vergessen, in Form von Umsatzsteuer (19%MwSt.) auch an den Staat. Sie schaffen also mir Ihrer Kreditverschuldung jede Menge Einkommen und Sozialausgaben – Klasse! Nun müssen Sie nur selbst noch arbeiten und mindestens die Menge an Geld plus Zinsen verdienen, um Ihren Kredit zu tilgen. Der Wert Ihres Hauses ist nun der Gegenwert der durch ihren Kredit ausgeweiteten Geldmenge. Ja, dies zeigt nun anschaulich, warum es normal ist, dass die Geldmenge in unserem Gefüge immer wachsen muß.

Üblicherweise schafft also jemand, der einen Kredit aufnimmt, damit Dauerwerte, mit deren Hilfe der Kredit und die Zinsen zurückgezahlt werden können (z.B. Immobilien, Produktionsanlagen).

Der Staat als Kreditnehmer schafft durch den Bau von Turnhallen, Autobahnen, Kasernen, Kanonen oder Kläranlagen zwar auch Dauerwerte, jedoch in der Regel keine Einnahmen, aus denen er den Kredit und die Zinsen zurückzahlen könnte und was Gläubiger mit diesen Dauerwerten anfangen könnten, sollte der Staat seine Schulden nicht mehr bedienen können, mag einmal dahingestellt sein.

Daher ist die Verschuldung des Staates auch immer eine Verschuldung des Steuerzahlers, denn dies ist der Bürge, aus dessen geleisteten Steuern der Saat die Schulden decken und zurückzahlen kann.

Als Staatsschuld bezeichnet man die zusammengefassten Schulden eines Staates, also die vom Staat an Dritte geschuldeten Verbindlichkeiten. Da sich im Staatshaushalt die Einnahmen im wesentlichen aus Steuereinnahmen rekrutieren, aus denen der Kapitaldienst der Staatsverschuldung, also Zins und Tilgung zu begleichen sind, wird die Staatsverschuldung indirekt auch als Verschuldung der Steuerzahler angesehen.

Ein Mehr an Schulden geht immer auch mit einem Mehr an Zinszahlungen einher (ja, ja, ich weiß, im Moment ist von Zinszahlung des deutschen Staates keine Rede, aber eines ist auch gewiss: Irgendwann einmal steigen auch wieder die Zinsen, sicher!) und so muß der Staat auch immer seine Einnahmen erhöhen. Dies kann er nur durch Steuererhöhungen gewährleisten. Entweder er nimmt durch die Produktivität der Wirtschaft mehr Steuern ein oder/und er muß für mehr Steuern über Steuererhöhungen sorgen.

Nun wird deutlich, warum zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer weltweiten Krise jeder Staat für sich kämpfen muß, um seiner Wirtschaft einen größeren Vorteil im Verteilungskampf der Waren und Güter zu verschaffen. Ein Mittel ist die Schwächung der eigenen Währung anderen Währungen gegenüber, da dadurch die Produkte für die Käufer in anderen Ländern günstiger werden und die Wirtschaft im eigenen Land mehr verkaufen kann. Der Vorteil des Staates: Höhere Steuereinnahmen! Der Nachteil für die Bevölkerung: Importierte Inflation, denn importierte Produkte werden dadurch zwangsläufig teurer!

Da nun aber die Waage zum Vorteil des Staates, der damit anfängt, zu kippen droht, ist es nachvollziehbar, dass sich dies die anderen Staaten nicht so ohne weiteres gefallen lassen und nachziehen. Eine weitere Spirale ist damit in Gang gesetzt: Der Währungskrieg!

Leidtragende eines Währungskrieges und der Ausweitung der Basisgeldmenge sind die Sparer. Denn ihrem Kapital droht die Entwertung.

Bill Gross, der Chef des weltgrößten Anleihen-Managers Pimco, vergleicht die Ausweitung der Basisgeldmenge mit dem Ausstellen „ungedeckter Schecks“. Solide wäre diese Ausweitung nur, wenn die Wirtschaft gleichermaßen wächst. Davon kann aber keine Rede sein.

„Der künftige Preis, der für das Drucken dieser Schecks zu entrichten ist, wird in Form von Inflation und Abwertungen der Währungen beglichen werden, entweder gegenüber anderen Währungen oder gegenüber Rohstoffen wie Öl oder Gold“, sagt Gross.

Jetzt werden Sie vielleicht entgegnen, dass von einem nachhaltigen Steigen des Goldpreises keine Rede sein kann – richtig! Schauen wir uns allerdings einmal den Käufermarkt des Goldes an, so fällt auf, dass die meisten Käufe von Gold über Papier erfolgen. Goldzertifikate, ETF`s etc.. Dieses Volumen ist ständig heftigen Bewegungen unterworfen, je nach dem was sich Anleger von der aktuellen Situation versprechen und wie sich der Markt entwickelt hat.  Konzentrieren wir uns jedoch auf die physischen Goldkäufer, also diejenigen, die sich Barren und Münzen in den Tresor legen, so fällt ebenfalls auf, dass diese Kursbewegungen nach unten stetig zum Nachkauf nutzen und auch die Zentralbanken stetig ihre Bestände in physischem Gold aufstocken.

Schwellenländer mit blühender Konjunktur – ohne China, weil es von dort noch keine verlässlichen Daten gibt – haben zuletzt offiziell über ihre Zentralbanken gut 400 Tonnen Gold pro Jahr gekauft und werden spätestens 2015 rein rechnerisch ein Fünftel der weltweiten Minenproduktion aufnehmen. Was privat über den Tresen gegangen ist, dürfte erfahrungsgemäß auch nicht ohne sein.

Eigenartig jedoch, dass Staaten, Banken und Experten nicht müde werden zu betonen, dass ein Investment in Gold eine archaische Anlage darstellt und auf der anderen Seite selbst als Käufer auftreten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt!

Könnte es sein, dass für die Zeit nach dem ganzen Gelddrucken an Argumenten für die Werthaltigkeit der eigenen Währung gearbeitet wird?

Fassen wir doch einmal zusammen: Wenn Sie sich fragen, wo denn die ganzen ungedeckten Schulden, die durch die Finanzkrise entstanden sind, hingelangt sind?!

„Banken vergeben Kredite an Schrottimmobilien, davon werden Schrottimmobilien über deren Wert finanziert und neues Geld geschaffen, Banken verteilen ihr Risiko und schaffen CDO und verkaufen diese an andere Banken und Anleger, Schrottimmobilien werden als solche erkannt und die Sicherheiten und CDO werden wertlos, Banken müssen gerettet werden und deren wertlose Sicherheiten werden in die Bilanz der Zentralbanken übernommen, Staaten, die hinter den  Zentralbanken stehen, müssen für die wertlosen Sicherheiten garantieren, dadurch werden die wertlosen Sicherheiten wieder wertvoll und die Banken sind ihren Schrott los.  Die Mittel, um den Banken den Schrott abzukaufen, werden mit neuen Anleihen, die diese Staaten ausgeben, finanziert, dadurch wird neues Geld geschaffen. Hinter dem neuen Geld steht jedoch nichts, da die Schrottanleihen, die die Zentralbanken gegen das neu geschaffene Geld eintauschen, eben wertlos sind. Da die Staaten jedoch für die Zentralbanken garantieren, steht hinter den wertlosen Schrottanleihen jedoch das Versprechen, im Fall der Fälle für den Ausgleich zu garantieren. Diese Garantien können die Staaten mit den Steuereinnahmen, den Sparguthaben und dem Vermögen ihrer Bürger mit Werthaltigkeit unterlegen. Da die Staaten ganz oder in der EU mit einem unterschiedlichen Anteil hinter den Zentralbanken stehen, sind es die Bürger der Staaten, die hinter diesen Versprechen stehen. Die und der Markt sind nun beruhigt  und kaufen kräftig Anleihen der „solventen“ Saaten, hinter deren Versprechen der Schrott steht. Alle sind zufrieden und die Märkte steigen. Wenn aber Schrott nur Schrott gegenübersteht, kann auch nur Schrott dabei herauskommen und die Bürge(r)n müssen für den Schrott bezahlen.

Sie sehen also, das Dschungelcamp mit seinem Röhrenspiel, hat mehr mit unserem Leben zu tun, als wir zu Anfang gedacht hätten. So krabbelt jeder für sich in der Röhre herum und immer in die entgegengesetzte Richtung, um nicht als erster auf der Schmierseife nach unten befördert zu werden. Doch wie oft dies auch gelingen mag, irgendwann rutscht einer auf der Seife aus und dann macht es nur noch „Platsch“ und am Ende liegen wir alle in der Brühe.

Die Frage ist nur: Wer hat dann die meisten Sterne in seinem Beutel ?!

 

Investmail

Weihnachtsengel

Schon mal versucht eine Zeitung 12-mal zu falten? Oder die Mär vom Zinseszinseffekt!

Der Vater liest Zeitung. Das Kind ist quengelig und fragt: “Papa, wann fahren wir endlich in den Zoo”. Der Vater antwortet:”Wenn du 1 Blatt meiner Zeitung 12-mal falten kannst, dann fahren wir sofort los”. Das Kind ist ob der leichten Aufgabe höchst erfreut und sieht sich schon am Affengehege.

Nach wenigen Minuten gibt das Kind enttäuscht auf.

Warum? Die Reaktion des Kindes ist ein Beispiel dafür, dass Menschen nicht dazu taugen sich exponentielles Wachstum vorzustellen. Der Mensch denkt nie exponentiell, aber immer linear. Er weiß wenn er doppelt so viel arbeitet, verdient er doppelt so viel. Das ist das Ergebnis der Anpassung der Menschen von der Steinzeit bis heute. Auch damals schon wusste die Steinzeitfrau, dass sie doppelt so viele Kinder ernähren kann, wenn sie doppelt so viele Beeren sammelt. Aber Sie kann sich das Ergebnis nicht vorstellen, wenn sie immer doppelt soviel Beeren sammeln muss wie am Vortrag.

Übrigens müsste die Zeitung nach 12 Faltungen 40 cm hoch sein (bei einer Blattstärke von 0,1mm). Das werden Sie nicht hinbekommen. Und wie hoch wäre die Zeitung nach 49 Faltungen? Ich bin mir sicher Sie liegen wieder daneben. Es sind ca. 56 Mio. km, also ca. 37,5% der Distanz Erde-Sonne.

Dieses Beispiel ist typisch für die Funktionsweise von Zinseszinseffekten. Darüber nachzudenken ist die geistige Hölle  der finanzmarkttheoretischen Überlegungen.  Manchmal gönne ich mir den “Luxus” dort hinabzusteigen und über das Konzept des exponentiellen Wachstums nachzudenken. Man muss sich als Insider fragen, ob der Zinseszinseffekt nicht System zerstörend ist.

Das Konzept des Josephspfennig macht einen ähnlich nachdenklich. Sie wollen wissen warum? Na dann schauen Sie sich mal diese Sache an:

Man hat zu Zeiten von Christi Geburt 0,01 € also 1 Cent zu 5% bis heute angelegt. Wie groß ist das Vermögen heute? Es kommt eine Zahl heraus, die mit einer 4 beginnt und weiteren 42 Stellen gefolgt wird. Nun das ist schwer zu fassen, deswegen werde ich Zahl etwas herunter rechnen. Der heutige Goldpreis pro Tonne Gold liegt bei ca. 42,8 Mio. Euro.  Wie viel Tonnen Gold könnte man sich also heute kaufen. Ich sage Ihnen, diese Zahl mit 36 Stellen ist immer noch nicht vorstellbar. Also versuchen wir einen weiteren Kniff. Die Erde wiegt ungefähr 6.000 Trillionen Tonnen (ein Blick ins Internet wird das bestätigen). Die Frage könnte also sein, wie oft könnte ich das Gewicht der Erde in Gold mit den Zinsen des Josephspfennigs kaufen? Die Antwort ist: etwa 16 Bio mal. Ganz abgesehen davon, dass es nur etwa 155.000 t Gold weltweit gibt, erkennt man sofort die Absurdität des Zinseszinseffekts.

Übrigens: würde es nur einen Zins auf das eingesetzte Kapital geben, also dem 1 Cent und nicht auch auf den Zins aus dem 1 Cent, hätte unser Anleger heute, also nach 2012 Jahren, nur 1 Euro und 2 Cent auf dem Konto.

Ist das nicht verrückt?

Es ist offensichtlich, dass ein Zinseszinssystem der Geldverleihung auf Dauer scheitern muss. So gesehen ist es kein Wunder, dass es in den Volkswirtschaften dieser Erde immer wieder zu Zerstörungen der Wirtschaftssysteme kommt, sei es durch Inflation, Währungsreformen oder Kriegen.

Ich bin natürlich kein Hellseher in der Frage was uns die Zukunft bringt. Aber ich meine man wird sich irgendwann (das kann auch noch 100e Jahre dauern) auf ein System einigen, dass ohne Zinseszinseffekte auskommt, weil wir vielleicht sonst unsere Finanzsysteme immer wieder selbst zerstören. Der Nebeneffekt wäre vielleicht auch noch (hoffentlich werde ich jetzt nicht in die linke Ecke geschoben), dass nicht der Reiche (exponentielles Wachstum) immer reicher wird, sondern der Fleißige immer reicher (lineares Wachstum) wird. Dabei möchte ich nicht so weit gehen zu sagen, wie der Club of  Rome, dass es eines Tages kein Wachstum mehr gibt, sondern ich meine, dass sich einfach die Richtung des Wachstums ändern wird. Wachstum muss nicht immer in der Zerstörung unserer Ressourcen liegen.

Übrigens wussten Sie, dass unser Gehirn das einzige “Gut” ist, das durch seinen Gebrauch immer höherwertiger wird, während andere Güter durch Gebrauch eher verschleißen.

Eigenartig ist übrigens auch, dass der Ertrag des Geldes niedriger besteuert wird (Abgeltungsteuer 25%) als der Ertrag der Arbeit (45%). Ist das klug muss man sich fragen? Zu Ende gedacht bedeutet das, wenn jeder irgendwann genug Geld hat, muss keiner mehr arbeiten. Das Steuersystem würde das fördern. Nur wenn keiner mehr arbeitet, was soll man sich dann von seinem Reichtum noch kaufen können? Woher sollen Güter kommen, wenn Sie keiner mehr produziert? Woher soll die Nahrung kommen, wenn keiner mehr sät und erntet?

All das sind unangenehme Fragen für die Geldtheoretiker. Denn wenn wir ehrlich sind, müssen wir darüber nachdenken und vielleicht unser Bild von der Welt ändern und verstehen, dass die Schaffung von Werten durch Arbeit vielleicht doch wichtiger ist für unseren Wohlstand, als das Horten von Geldscheinen. Wenn Geld als gespeicherte Kaufkraft die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten fördert, indem Ideen gefördert und Produktionsstätten und Organisationen geschaffen werden, dann wird Geld sinnvoll eingesetzt und unser Wohlstand gemehrt. Wenn Geld nur sich selbst vermehrt, verliert es seinen Zweck. Deswegen sollte, wer Geld hat in die Wirtschaft investieren, in Form von Private Equity Investitionen, Aktien oder Aktienfonds oder Infrastrukturmaßnahmen, um Ideen eine Chance zu geben sich zu verwirklichen. Das ist allemal besser als die konsumtiven Ausgaben eines Staates zu finanzieren.

Ich bin fest davon überzeugt, dass es die tägliche Arbeit vieler Menschen ist, die unseren Wohlstand sichert. Und die gehört gefördert.

Zum Schluss noch ein schöner Gedanke für alle Leistungsbereiten: heute konnte man in der SZ nachlesen: Wer länger arbeitet, altert mental erst viel später, hat ein höheres Wohlbefinden und bleibt gesünder (Demografieforscher Axel Börsch-Supan).

Ich wünsche Ihnen lieber Leser, ein langes, arbeitsreiches und spannendes Leben.

Investmail

108 Prozent Plus in 15 Monaten

In der Welt der echten Goldanleger zählen Barren und Unzen. Lebensversicherungen und Staatsanleihen sind Teufelszeug, mit dem man sich eigentlich gar nicht befassen braucht. So dürfte das Credo vieler eingefleischter Edelmetallanleger lauten.

Und es gibt Gottlob einige wackere Kämpen, die nicht müde werden, die Anleger vor dem „Papierzeug“ zu warnen. Da wäre zum Beispiel der „Rohstoff-Guru“ Jim Rogers. Der einstige Partner von George Soros schwört auf reale Werte: auf Rohstoffe, Ackerland und Gold. „Was würden sie machen, wenn sie Chef der FED wären?“ fragte ein US-Fernsehsender. Jim Rogers mag es drastisch, er antwortete: „Ich würde zurücktreten!“ Er erklärt immer wieder: Amerika war einst der größte Kreditgeber der Welt, heute ist es der größte Schuldner der Welt. Das Drucken von Geld ist keine Lösung. „Ben Bernanke ist ein Idiot!“ lautete eine seiner der prägnantesten Äußerungen.

Auch der Schweizer Marc Faber gehört zu den Börsianern, denen zugehört wird. Der Mann, der bereits den Crash von 1987 vorausgesagt hat, rüttelt die Börsenwelt gerne mit drastischen Worten auf: „Ben Bernanke ist ein Money Printer. Gelddrucken ist alles, was er kann.“ Wie hoch der Goldpreis steigen wird? „Da müssen sie mit Herrn Bernanke telefonieren und der EZB, wieviel Geld sie drucken werden.“ Ein andermal erklärte Faber: „Das Gelddrucken der Regierungen wird in ein ökonomisches Armageddon führen.“

Die Reihe lässt sich fortführen. Selbst in offiziellen Analysen der Bank of Scotland bemächtigt man sich inzwischen dieses drastischen Jargons. Man spricht davon, dass die Notenbanken „wagenweise“ Papiergeld herstellen und damit den Wert der Währungen zerstören. Asche zu Asche, Papier zu Papier. Damit sind die Fronten geklärt.

Wer diese griffigen Stimmen in eine Anlagestrategie umgesetzt hat, hat mit Gold und Silber in den letzten Jahren deutliche Nominalgewinne gemacht haben. Sehr gut! Die Edelmetallhausse ist ein übergeordneter Trend, da gibt es nichts zu mäkeln. Manche der oben genannten Einstellungen sind jedoch inzwischen derart ideologieüberfrachtet, dass sie kurzfristig den Blick auf hochinteressante Phänomene vernebeln.

Was wäre, wenn man mit einer anderen Anlageklasse als Gold oder Minenaktien pro Jahr 100 Prozent Nominalgewinn machen könnte? Wären wir Goldanleger bereit, uns dieses Asset einmal anzusehen? Eine Kursprognose von 70 oder 100 Prozent Gewinn pro Jahr klingt bizarr. Selbst Betrüger sind nicht so unverfroren, 100 Prozent Gewinn zu versprechen. 

Lehnen sie sich zurück, atmen Sie durch: Die Sache ist bereits Geschichte: Es gibt ein Asset, das in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat – und niemand hat es gemerkt.

Ein seltenes High-Tech-Metall? Ein Penny-Stock? Nein, wir reden von einer kompletten Assetklasse, die liquide genug ist, um täglich mehrere Milliarden zu bewegen.

Auf der Spur dieses „Verdopplers“ müssen wir noch einmal zurück ins Jahr 2011. Im Mai 2011 schrieben wir an dieser Stelle unseren CARAT Gold-Shop Marktbericht mit dem Titel „Schwacher Dollar, starke Treasuries – ein Conundrum.“ Darin hieß es:

  • „Für die meisten Journalisten und Kommentatoren ist das ein klassischer Fall. Fast sieht es so aus, als ob die Templates und Textbausteine aus den Jahren 2007 bis 2008 wieder herausgeholt werden: schwacher Dollar, Flucht aus dem Dollar, Dollarpanik, steigende Goldpreise, steigende Rohstoffpreise.
  • Das Problem ist: An dem Bild des schwachen Dollars stimmt etwas nicht. Es wird durch die meisten Stimmen an den Märkten suggeriert, dass sich Anleger auf der Flucht aus dem Dollar befinden. Aber ist das wirklich so?
  • Falls derzeit reiche Anleger aus dem Dollar und aus US-Staatsanleihen flüchten, dann müsste es zwei klar erkennbare Bewegungen geben: Erstens müsste der Dollar gegenüber Euro, Yen, Gold fallen. Ja, das tut er. Und zweitens müssten die US-Staatsanleihen im Wert verfallen und die Renditen der US-Staatsanleihen müssten steigen, so wie man das von griechischen und irischen Anleihen kennt.
  • Und diese zweite Bewegung gibt es nicht. Die Kurse der US-Staatsanleihen zogen in der letzten Woche sogar etwas an, ohne dass das irgendwo nennenswert kommentiert wurde.“

Es gab zwei wenig bekannte Stimmen im Markt, denen diese paradoxe Wetterlage ebenfalls auffiel: Trader Tyler Durden, der auf zerohedge.com bloggt, und Markttechniker Harald Weygand von Godemode-Trader.de.

Die Giganten im Markt positionierten sich ganz anders. Der weltgrößte Vermögensverwalter PIMCO „shortete“ US-Staatsanleihen, d.h. er setzte mit Leerverkäufen auf sinkende Notierungen. Auch Starinvestor Jim Rogers gab im Juli 2011 auf CNBC bekannt, dass er 30-jährige US-Staatsanleihen „shorte“.

Jeff Clark, Editor von „Advanced Income“, schrieb im Juni 2011 über 30jährige US-Staatsanleihen: „Who is stupid enough to buy?“ – „Wer ist dumm genug zu kaufen?” Die langlaufenden US-Staatsanleihen waren offensichtlich tot. Jeder, der Eins und Eins zusammenzählen konnte, musste raus aus diesen Papieren.

Und jetzt sagen wir Ihnen, mit welchem Asset man in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat, auf Euro-Basis: mit langlaufenden US-Staatsanleihen. Auf Dollarbasis waren es immer noch imposante 70 Prozent Plus. Punkt.

Nehmen Sie sich doch einmal den Luxus, zwei Minuten aus dem Fenster zu schauen, zu atmen und über diese beiden Zahlen nachzudenken: 108 Prozent Gewinn, 70 Prozent Gewinn.

Fertig? Und was die Sache noch interessanter macht ist der Umstand, dass diese Mega-Rally vom breiten Publikum nicht wahrgenommen wurde. Was wäre in den abendlichen Börsennachrichten los, wenn der Dax in 15 Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hätte? (Er würde dann bei 14.000 Punkten stehen).

Was wäre auf dem Goldmarkt los, wenn Gold in fünfzehn Monaten rund 108 Prozent im Plus wäre? Wir müssten uns dann an Krügerrandpreise um 2.850 Euro gewöhnen.

Ein Blick auf die Fakten: Der bekannte Vanguard Extended Duration Treasuries ETF kauft nur US-Staatsanleihen mit langer Restlaufzeit, man könnte auch andere Beispiele nehmen. Dieser ETF hat vom 28.4.2011 bis zum 25.7.2012 unglaubliche 69,45 Prozent gewonnen – in Dollar. Auf Eurobasis waren es 108,11 Prozent Gewinn.

Und was noch faszinierender ist: Der Goldpreis stieg zwischen den beiden genannten Daten nur von 1.531 US-Dollar auf 1.618,75 Dollar. Mit einer Anlage im oben genannten Long-Bond-ETF hätten Anleger in fünfzehn Monaten aus 653 Goldunzen ganze 1044 Goldunzen gemacht.

Haben Sie davon schon einmal etwas gelesen? Vermutlich Nicht. Natürlich war bekannt, dass die US-Treasuries ab Oktober 2011 erstarkten. Natürlich blieb nicht verborgen, dass eine Menge Fluchtkapital aus der Eurozone nach Amerika strömte und dort Anlagen suchte. Aber dass man mit US-Langläufern seinen Einsatz verdoppeln konnte, das war mir bis vor einigen Wochen nicht bekannt. Auch keiner der bekannten Gurus und Kommentatoren hat das Thema aufgegriffen.

Wie ist es überhaupt technisch möglich, dass man mit Anleihen so hohe Gewinne macht? 

  • Ein Beispiel: Am 15.2.1991 emittierte das US-Schatzamt eine dreißigjährige Staatsanleihe. Diese Anleihe erhielt einen Kupon von 7,87 Prozent. Das entsprach dem damaligen Zinsniveau und den damaligen Inflationserwartungen. Diese Anleihe läuft noch bis zum 15.2.2021.
  • Wer diese Anleihe heute noch im Depot hat, könnte sich weitere achteinhalb lang an 7,87 Prozent Zinsen erfreuen. Das klingt gut. Frische zehnjährige Anleihen bekommen derzeit gerade einen Zinskupon von rund 1,5 Prozent.
  • An der Börse werden sowohl alte Anleihen, die noch Restlaufzeit haben, als auch neue Anleihen parallel gehandelt. Die Unterschiede im Zinsniveau werden durch Kursunterschiede ausgeglichen. Die oben genannte Anleihe aus dem Jahr 1991 wurde zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels mit 152 Prozent ihres Nominalwertes gehandelt. Das heißt, für eine Anleihe im Nominalwert von 10.000 US-Dollar musste man an der Börse 15.200 Dollar zahlen. Dafür erhält der neue Besitzer der Anleihe in den kommenden achteinhalb Jahren 6.689 Dollar an Zinszahlungen. Das ist das allgemein bekannte Prinzip im Anleihehandel. Falls das aktuelle Zinsniveau sinkt, steigt das Kursniveau der alten, hoch verzinsten Anleihen.

Gab es irgendeinen Marktguru, der im Mai oder Juni letzten Jahres dringend zum Einstieg in langlaufende US-Treasuries riet?

Gab es eine fundamentale Verbesserung der Kreditwürdigkeit der USA? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Rally der US-Bonds begann 2011 erst so richtig, als S&P die Kreditwürdigkeit der USA herabstufte und Finanzminister Geithner Rücktrittspläne in Umlauf brachte.

Wer hat von der Hausse der Treasuries profitiert? US-Banken? Nein, US-Geldinstitute haben über die vergangenen Jahre kontinuierlich ihren Bestand an Staatsanleihen abgebaut. In den 40er hielten US¬Banken noch 35 Prozent ihrer Assets in US-Treasuries, in den 70ern waren es rund 10 Prozent, heute sind es rund 0,3 Prozent.

Waren die smarten Chinesen bei dieser Bond-Rally mit dabei? China ist einer der ganz großen Besitzer von US-Staatsanleihen. 2009 tauschten die Chinesen jedoch ihre US-Langläufer gegen US-Bonds mit sehr kurzen Laufzeiten, deren Notierungen sich nicht veränderten. Der chinesische Gesamtbestand an US-Staatsanleihen blieb auf politisch korrekter Höhe, real verließen die Chinesen bereits 2009 den Markt der langlaufenden US-Treasuries.

Hat PIMCO profitiert? Die gerne zur Denkfabrik hochstilisierten Bond-Spezialisten hatten im Frühjahr 2011 alle US-Treasuries aus dem Depot geworfen. Stattdessen ging man bei PIMCO sogar Wetten auf sinkende Kurse der US-Bonds ein. Der mit Abstand bekannteste Bondspezialist der Welt lag komplett falsch und hat hohe Verluste gemacht.

Auch Jim Rogers wird sich sicher nicht mehr so gerne an seine Idee erinnern, US-Langläufer zu shorten.

Haben Sie profitiert? 
Ein einziger Anleger bleibt uns in Erinnerung, der komplett richtig lag: Mister Barack Obama. Aus einer Pflichtmitteilung über persönliche Finanzen wurde ersichtlich, dass Obama 2010 alle seine Anteile an PIMCO-Fonds verkaufte und stattdessen vollständig auf US-Treasuries setzte. Leider ist nicht bekannt, ob es sich um Langläufer oder Kurzläufer handelte. In jedem Fall ist es faszinierend, dass die Bondgötter von PIMCO und Jim Rogers falsch lagen, während Obama möglicherweise richtig lag.

Ebenfalls konnten Sie im letzten Jahr lesen, dass Saudis die hohen Kurse der Treasuries zum Ausstieg nutzen.

Wie konnten die US-Langläufer so nachhaltig und so hoch steigen? Die US-Notenbank führte in dem Zeitraum der Bond-Hausse ihre „Operation Twist“ durch. Diese Notenbankoperation galt im Markt zuerst als Enttäuschung. Statt imposante Billionen-Summen für Bondkäufe zu erschaffen, setzte die Notenbank zuerst nur 400 Mrd. Dollar ein, um US-Kurzläufer aus ihrem Bestand zu verkaufen und US-Langläufer zu kaufen. Ziel war, damit die langfristigen Zinsen zu senken. Im Juni 2012 wurde die Operation Twist noch einmal verlängert und um 267 Mrd. Dollar aufgestockt.

Die Bondkäufe der FED sind auf ihrer Website einsehbar. Ob die gehandelten Volumina und die Hausse der Treasuries in einem Verhältnis stehen, das Sinn macht, könnte nur ein absoluter Anleihe-Experte in sehr mühsamer Arbeit einschätzen.

Auffallend ist Folgendes: Während die gewaltigen Geldinjektionen „QE“ und „QE2“ keine nachhaltigen Kurssteigerungen der Langläufer auslösten, gelang es „Twist“, die langfristigen Zinsen zu senken. Die Kurse der US-Langläufer stiegen nachhaltig. 

Im Umfeld von QE1 (1 Billion frische Dollars) und QE2 (600 Mrd. frische Dollars) gab es eine prägnante Anti-Dollar-Stimmung. Es kam zu Absetzbewegungen aus dem Dollar und den US-Treasuries. „Twist“ bewegte geringere Summen als die Vorgänger, ohne dass es zu Absetzbewegungen kam. Zeitgleich mit „Twist“ tobte die Euro-Krise und sorgte dafür, dass Fluchtkapital aus der Eurozone in die USA strömte.

Auffallend ist die dröhnende Sprachlosigkeit, die das Zinstief und die Hausse der Treasuries begleitet. Das ist auch dem Ex-Kongressabgeordneten Alan Grayson aufgefallen, der in der Huffington Post bloggt. Er schrieb am 2. Juni 2012: „Gestern haben die Zinsen für zehnjährige US-Treasuries den tiefsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Ich habe nicht davon gehört, dass darüber berichtet wurde. Haben Sie etwas davon gehört?“
Artikel 

„Warum passiert das? Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Hinweis für die Obama-Regierung: Ihr könnt zu diesem Zinssatz Kredite aufnehmen. Geht der Trend weiter? … Wer gewinnt und wer verliert? Leider gibt es auf diese Fragen heute keine Antworten, denn das Erreichen eines 100-Jahres-Tiefs bei Zinsen wird nicht als Neuigkeit betrachtet.“ Alan Grayson stellt die richtigen Fragen, hat aber auch keine Antworten.
Artikel 

Die „Financial Post“ befragte Mitte September 2011 mehrere Personen, die sich hauptberuflich mit dem US-Bondmarkt beschäftigen.

“Wenn Marktzinsen auf japanischem Niveau sind oder auf dem der 30er Jahre, dann ist es Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen: Neuauflage der Depression,” erklärte der Chefvolkswirt von Gluskin Sheff & Associates.

“Es ist immer schwierig, Schlussfolgerungen aus dem Bondmarkt zu ziehen, und noch schwieriger, wenn der Markt über drei Jahre manipuliert wurde, meinte Robert Floyd, Lead Manager bei Birch Leaf Investments. „Ich weiß nicht, ob der Treasury-Markt kaputt ist, aber er verhält sich in einer Weise, die dramatisch ist.“

Jeff Nielson, schrieb in „The Street“, der US-Bondmarkt sei das „größte heutige Finanzmysterium.“ Er beobachtet, dass auf dem Bondmarkt zum Zeitpunkt des größten Angebotes die höchsten Preise gezahlt werden. Da das unmöglich sei, schlussfolgert Nielson, dass die FED außerhalb der Bilanz heimlich den US-Bondmarkt stütze.
Artikel 

An dieser Stelle irrt er vermutlich. Insgesamt 667 Mrd. frische Dollars wurden für „Twist“ erschaffen. Etwa 300 bis 500 Mrd. Euro könnten als Euro-Fluchtkapital in die USA gelang sein. Vom Beginn des Fiskaljahres 2011/12 bis April 2012 betrug das US-Staatsdefizit 779 Mrd. Dollar. Es gab genug FED-Geld und Anleger-Geld, um dem US-Schatzamt seine Schuldpapiere abzunehmen.

Aber Nielson gibt einen interessanten Hinweis: „maximum demand“ und „maximum supply“ sind Schlagworte, bei denen es in den Ohren jedes Börsianers klingelt. Maximales Angebot bei maximaler Nachfrage sind ein klassisches Merkmal für den Höhepunkt einer Hausse oder Finanzblase.

Im Bereich der Aktienbörsen gibt es zu so einem Zeitpunkt täglich Börsengänge und Millionen gieriger Klein- und Großspekulanten saugen alles auf, was der Markt bietet. „Maximum demand meets maximum supply.“

Vor drei Jahren wurde bei Ökonomen gerätselt, wie die USA es schaffen wollen, 2011 und 2012 einen Großteil der weltweiten Ersparnisse zu absorbieren. Heute sehen wir, dass das geschehen ist. Die USA bieten ein Maximum an Treasuries an und die Welt konsumiert diese Papiere, als gäbe es kein Morgen:

„Investoren aus aller Welt können gar nicht genug von amerikanischen Wertpapieren bekommen.“ (Handelsblatt, 10.8.2012)

„Wall Street Händler waren überrascht vom Umfang der Investorennachfrage mit Rekordkäufen von Investoren wie Moneymanagern und Rekordkäufen von Notenbanken, die ihre 10jährigen Staatsanleihen direkt von der Federale Reserve von New York erwarben.“ (britische FT, 11. Juli 2012)

Maxium demand, maximum supply, euphorische Stimmung – eine Finanzblase wie im Börsenlehrbuch? Doch zu den klassischen Krankheiten der Börsianer gehört das ewige Gefühl, dass andere Marktteilnehmer besser informiert sein könnten. Was wissen diese Notenbanken, die gerade wie verrückt US-Staatsanleihen kaufen, trotz niedrigster Zinsen? 

Sehen sie eine Depression? Ein komplettes Verdampfen aller Euro-Vermögen? Einen großen Krieg? Zum letzten Mal, als US-Staatsanleihen unter 2,5 Prozent rentierten, wütete eine Wirtschaftsdepression und es tobte der II. Weltkrieg. In den USA errechnete man damals streckenweise bis zu 20 Prozent Teuerung, aber für Anleger gab es kaum Alternativen. Französische Anleihen notierten zum Altpapierpreis, südamerikanische Staaten erklärten den Staatsbankrott, auf dem US-Aktienmarkt herrschte Agonie. Die Rohstoffbörse von Chicago hatte man geschlossen, die Kontrakte zu Zwangskursen glattgestellt. Anleger hatten damals gute Gründe, sich mit den niedrig verzinsten US-Treasuries zu begnügen.

Die Analysten von „Blackrock“, neben PIMCO einer der weltgrößten Vermögensverwalter, sehen die Gefahr eines Zerfalls der Eurozone oder eines größeren Krieges. Innerhalb dieses Szenarios, dass sie auf ihren „nicht für Privatanleger“-Charts „Nemesis“ nennen, favorisieren sie Gold und US-Staatsanleihen. Wäre es gut gewesen, beizeiten US-Treasuries zu kaufen? Oder sogar jetzt noch zu kaufen?

Doch halt! Auch das ist ein Klassiker. Es gibt eine uralte Börsenregel: Wenn der „letzte Bär“ kapituliert, ist das Ende der Hausse nah. Der prominente Aktienbär Steve Roach (Morgan Stanley) unkte jahrelang über das Ende der US¬-Aktienhausse, bis er 2007 kapitulierte, umschwenkte und einen „neuen Superzyklus“ sah. Dann begann der Crash. Wenn ich nach Jahren des bärischen Sentiments gegenüber Treasuries nun über Treasuries positiv nachdenke, dann ist nach der reinen Logik der Börse ein Crash dieser Papiere wahrscheinlich.

„Der Euro steht unmittelbar vor dem Zusammenbruch,“ unkte Alan Greenspan im letzten Herbst. War die gesamte Währungspanik des letzten Herbstes vielleicht nur eine heißgekochte Inszenierung, um Kapital in den US-Bondmarkt zu locken und die langjährigen Zinsen zu senken?

Die Probleme der Eurozone waren real. Da man in den USA wusste, welche Probleme auf die Eurozone warteten, musste man nur warten und den Prozess – sagen wir einmal – moderierend begleiten.

Und es gibt weitere Erklärungsmuster. Ex-IWF-Chef Kenneth Rogoff schrieb gerade, dass Notenbanken mit Hilfe einer großen Inflation Investoren aus Zinspapieren „in Realvermögen zwingen“ werden. Wie soll das gehen?

Indem genau das durchgeführt wird, was gerade passiert ist. Besitzer von Zinspapieren werden zuerst scheinbar reich gemacht, aber man nimmt ihnen jede rentable Zinsanlage für die Zukunft.

Versetzen Sie sich in die Lage eines Besitzers alter US-Bonds. Diese Anleihen besitzen Kupons in lichten Höhen von 7, 8 oder 9 Prozent. Diese Zinskupons liegen alle oberhalb der gefühlten Inflationsrate der Märkte. Es gab für die Bondhalter keinen wirklichen Grund, diese Schuldpapiere zu verkaufen. Die drastische und schnelle Senkung der langfristigen Zinsen hat DIESE Bondbesitzer einerseits UNÜBERSEHBAR reich gemacht, ihnen aber andererseits für die Zukunft negative Realzinsen verabreicht.

Notenbankchef Bernanke erklärte einst, die Notenbank könne immer eine Deflation besiegen, indem sie Inflation erzeuge – und wenn man es aus einem Helicopter Banknoten regnen lassen müsse. Doch die Banken, die bisher mit Billionen versorgt wurden, ließen das Geld nicht vom Helicopter herabregnen.

Jetzt ist es anders. Das Helicopter-Geld befindet sich nun in den Depots der Pensionskassen und Milliardäre, die bisher eisern an ihren hoch verzinsten US-Treasuries festhielten. Diese Marktteilnehmer fühlen sich nun 50 bis 108 Prozent „reicher“, aber sie werden in den kommenden Monaten erkennen, dass es zukünftig nur noch negative Realzinsen gibt. Sie müssen, wie von Herrn Rogoff gewünscht, raus in die Welt der „Realwerte“. Das wird die Teuerung jedes „Realwerts“ auslösen, der in den Fokus der Käufer gerät.

Jede Wirtschaftskrise haben Notenbanken in der Vergangenheit durch Abwertungen gelöst. Das Pfund wurde abgewertet als es Britannien schlecht ging, die Schwedenkrone wurde abgewertet, als Schwedens Banken taumelten, die Peseta wurde abgewertet, als Spanien ins Stottern kam.

Das ist nichts neues, das ist die gängige Doktrin.

Doch wie wertet man alle Währungen gleichzeitig ab? Man müsste alle Währungen gleichzeitig gegenüber der Realwirtschaft abwerten. Das ist schwierig. Eine Notenbank kann ihre Währung gegenüber anderen Währungen abwerten, aber sie kann keine allgemeine und schnelle Teuerung anordnen.

Die Teuerung der Realwerte kann muss von den Akteuren der Realwirtschaft ausgehen. Und das könnte jetzt geschehen. Mit den oben beschriebenen Wirkkräften könnte jetzt Teuerung entstehen. 
Wer mit Treasuries 70-109 Prozent im Plus ist, aber keine Zinsen mehr bekommt, wechselt zu Traumkursen in Gold, Fabriken, Aktien, Ackerland. Wichtig ist nur, dass die Zinsen nicht mehr sinken und die Notenbank ggf. alle Dollar-Bonds aufkauft, private und staatliche.

Und genau so etwas kündigte die US-Notenbank in der letzten Woche an. Mit der neuen Welle von „quantitative easing“ kauft sie unbegrenzt Papiere, vorerst Immobilienpapiere. Das benötigte Geld wird gedruckt.

Weitere Schlussfolgerungen? Die Idee von Jim Rogers, dass Ben Bernanke ein Idiot ist, sollten Anleger nicht weiterverfolgen. Vielleicht ist er ja brilliant. Immerhin geschieht die Abwertung der Währungen und Schuldpapiere in einem Umfeld, in dem die Anleger „gar nicht genug“ von diesen US-Papieren bekommen können. (Zitat Handelsblatt)

Wie sollten sich Anleger angesichts der oben beschriebenen Phänomene am Bondmarkt verhalten? Da sich ein vollständiges, abschließendes Bild nicht einstellen will, müssen Anleger mit einer agnostischen Grundeinstellung leben: Der Erkenntnisstand bleibt diesmal besonders unvollständig.

Wenn US-Staatspapiere zu den niedrigsten Zinsen seit den 40er Jahren notieren und gleichzeitig der billionenschwere Umfang des US-Bondmarkts beachtetet wird, dann würden US-Börsenbriefschreiber mit ihrem Hang zum Dramatischen wohl formulieren: It’s big and it matters. Es ist groß und es bedeutet etwas. Niemand, der schlau ist, darf das Phänomen ignorieren. 

Alle Analysen von Fachzeitschriften und Banken und Performance-Vergleiche über zehn, zwanzig oder vierzig Jahre können getrost in den Papierkorb geworfen werden. Im Umfeld von Phänomenen, die nur einmal pro Jahrhundert auftreten, sollten Anleger simple Anlagen ins Auge fassen, die jahrhundertelang funktionierten.

Einen ganz ähnlichen Satz schrieb PIMCO-Chef Bill Gross in seinem Outlook zum Jahreswechsel 2009/2010 – und empfahl Schwellenländeranleihen. Haben die auch jahrhundertelang funktioniert? Ich denke eher an Gold, Silber, physische Metalle, Apfelsaftfabriken (in Rostock steht eine zum Verkauf), Wälder, Fischkutter, Garagen und Wurstkonserven.

Die Londoner Edelmetallbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1775,50 Dollar bzw. 1348,96 Euro pro Feinunze Gold fest. Der gestiegene Preis gegenüber der Vorwoche ist vor allem eine kurzfristige Reaktion der Trader auf das neue Geldexpansionsprogramm der US-Notenbank.

(Quelle: Carat Goldshop)

Quellen der Woche:

Für Ihre Fragen stehen wir wie immer gerne zur Verfügung!

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

Investmail

Eine Abrechnung mit den Rettern in Euro am Sonntag
von Prof. Dr. Wilhelm Hankel, Dienstag, 14. August 2012 um 09:03 ·

Solange Europa den Euro noch nicht hatte und die EU auch nicht bestrebt war, alle Mitgliedstaaten unter dem Dach dieser Gemeinschaftswährung zu vereinen, war der Integrationsprozess der europäischen Staatenwelt ein „gelebtes Toleranzedikt“, vergleichbar dem Edikt von Nantes in Frankreich oder dem Augsburger Frieden in Deutschland, die das Zeitalter blutiger Glaubenskriege beendeten. Danach konnte jeder im Staat nach seiner Fasson seelig werden. Im Vor-Euro-Europa konnte dies jeder Staat. Im Zeichen Europas fanden Kapitalismus und Sozialismus endlich ihren Frieden. Rechte wie Linke konnten gleichermaßen dem Projekt der europäischen Einigung zustimmen. Europas Staaten und Banken standen nicht über dem Recht. Ihr (zivilrechtlicher) Konkurs wurde zwingend, wenn sie mit Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit elementare Vermögensrechte ihrer Eigentümer, Gläubiger und Sparer verletzten. Der Konkursrichter, Scharfrichter der Marktwirtschaft, sorgte unerbittlich dafür, dass der eherne Grundsatz, dass Verantwortung, Schuld und Haftung sich nicht trennen lassen, auch eingehalten wurde. Er hatte Europas Wirtschaft an die Spitze der Welt gebracht und gilt bis heute als „Weltmodell“. Ein zweiter Imperativ galt (und gilt noch immer) — zumindest in Deutschland. Oberstes Ziel der Währungspolitik ist die Erhaltung der Geldwertstabilität. Deutschlands Sparer wollen nach zwei Hyperinflationen und ihnen folgenden Währungsreformen in weniger als 100 Jahren (zwei Generationen wurden enteignet, manche sogar zweimal) keine dritte erleben. Das wollen und verstehen auch die übrigen Sparer in Europa — nur offensichtlich nicht alle ihre Politiker. Doch mit der „Rettung“ des Euro, wie sie mit dem von ­Bundestag und Bundesrat verabschiedeten Gesetzespaket von ESM, Fiskalpakt und Bankenunion betrieben wird — und das jetzt dem Bundesverfassungsgericht zur Überprüfung vorliegt — rückt dieses „dritte Mal“ wieder in greifbare Nähe.

 

Der Bürger dient dem Euro, auch mit seinem Ersparten

Staaten und Banken sollen vom Konkursrecht freigestellt werden, offenbar für immer, und man instrumentalisiert die Währung. Sie wird zum Mittel staatlicher Schuldenbedienung, bankwirtschaftlicher Insolvenzvermeidung und der „Beruhigung an den Finanzmärkten“. Das alles ist im Gesetzespaket zur Eurorettung enthalten. Zwar soll eine Währung dem Bürger dienen, doch im Falle des Euro ist es umgekehrt. Der Bürger dient ihr, notfalls mit seinem Erspartem. Europa hat in den 40 glücklichen Jahren seines Integrationsprozesses vor Einführung des Euro ein Erfahrungskapital gesammelt, das sich in den folgenden Punkten zusammenfassen lässt. Der heutige Grad (real-)wirtschaftlicher Verflechtung in Europa verdankt sich nicht der Politik, sondern jenen Kräften, die die politische Linke inzwischen als „Feind der Gesellschaft“ verdächtigt: Den Märkten. Solange Europas Integrationsprojekte überwiegend wirtschaftlicher Natur waren (EWG, Montan-Union, europäisches Wäh­rungs­abkommen, Binnenmarkt), waren diese ein voller Erfolg. Es lohnt sich zu fragen, warum und wodurch. Der Pluralismus der europäischen Staatenwelt bot den Bürgern ein weit besseres Leben als ein zentralistisches Regime, ein von Brüssel aus regierter (oder diktierter) europä­ischer Einheits- oder Bundesstaat. Europa ist nicht Amerika, die Europäer bilden weder ein Volk noch eine Nation. Ohne beides ist weder ein Staat noch eine Demokratie zu „beleben“. Zum Eigenleben der Völker gehört die eigene Währung, noch vor dem Staatshaushalt. In ihr verkörpert sich alles, was ein Volk „ist“ (Joseph Schumpeter). Deswegen wurde Europas Völkern mit der Währung mehr genommen als der Aufdruck auf ihren Geldscheinen: ihr Leistungsnachweis, der Gegenwert ihrer Arbeit. Ob in Griechenland, Portugal oder im Süden Spaniens oder Italiens: Hier herrscht ein Produktivitätsniveau vergleichbar einem Dritte-Welt-Land. Gleichwohl soll den Menschen ein Lebensstandard geboten werden wie im Norden der Eurozone. Etwa durch einen Finanzausgleich zwischen den Staaten? Mit einem System eigener, nationaler Währungen, verbunden durch eine Wechselkursunion, wie sie Europa hatte, ließen sich Europas kulturelle und durch das Produktivitätsgefälle bedingte Unterschiede weit wirksamer überbrücken. Das beweist die Zeit vor dem Euro. Keine Währung musste „gerettet“ werden. Sie konnte (und musste) im nationalen Interesse abgewertet werden. Kein Staat musste für die Sünden anderer haften. Die Lehre liegt auf der Hand: Für nationale Währungen mit realistischen („atmenden“) Wechselkursen und ebenso realistischen (von Produktivität und Risiko abhängigen) Zinsen gibt es keinen Ersatz. Sparen und Investieren (die beiden Aspekte der Kapitalbildung und -verwertung) müssen sich lohnen. Nur so lassen sich Kapitalfehlleitungen (Immobilienblasen) und Kapitalverschwendungen (wie das Stopfen von Haushaltslöchern) vermeiden. Eine Politik, die glaubt, ökonomische Gesetze ignorieren zu können, ist zum Scheitern verurteilt. Die Eurokrise (oder was man als solche ausgibt) beweist es.

 

Nicht der Euro wird gerettet, sondern die Schuldenstaaten

Die Einheitswährung hat Europa in seine heutige Krise geführt. Es waren die falschen, „auf ewig“ festgeschriebenen realen Wechselkurse, die bis auf null und darunter gesenkten Realzinsen, die nunmehr die „Rettung“ des Euro scheinbar erforderlich machen. Doch es ist ein Etikettenschwindel. Er muss schon deswegen entlarvt werden, weil er Politikern dazu dient, von ihrem Versagen abzulenken: Nicht der Euro wird gerettet, sondern Staaten, die ihn bis heute mit einer Scheckkarte zum tilgungsfreien „Anschreiben“ im Supermarkt verwechseln. Dazu kommen jene Banken, die im Vertrauen auf ihre „Systemrelevanz“ glaubten, klar erkennbare Eurorisiken jederzeit auf die Allgemeinheit abwälzen zu können. Der ESM beweist, noch ehe er antritt, wie stark er in die Budgethoheit und -planung der Eurostaaten, insbesondere Deutschlands, eingreift und wie rücksichtslos er Europas Kapitalmärkte für seine Aufgaben blockieren und leerfegen wird. Seine monströse Kapitalausstattung und sein geplantes Ausleihvolumen belasten mit 1,2 Billionen Euro Staats­finanzen und Kapitalmärkte gleichermaßen. Dabei ist nicht in Rechnung gestellt, dass Deutschlands ESM-Hypotheken in dem Umfang wachsen, wie andere Einzahler krisenbedingt ausfallen. Europa droht mit der Eurorettung eine Kapitalflucht ohnegleichen: In Gold, Immobilien, Sachwerte, Rohstoffe. Eine Umwandlung von Ersparnissen in „totes Kapital“, das weder für Neuinvestitionen noch für die Schaffung von Arbeitsplätzen zur Verfügung steht. Ein Prozess, der bereits läuft und gestoppt werden muss. Denn nicht der Euro bedroht Europas Zukunft, sondern seine Rettung. Wer rettet Europa vor diesen Rettern?