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€ im Paradies

Der Preis des Geldes

Wie wir schon in unserer Kindheit gelernt haben, hat ein Spielzeug nur einen Wert, solange es nicht im Überfluß vorhanden ist. Je mehr Spielzeuge ein Kind zu Verfügung hat, desto weniger Interesse bringt  es diesen entgegen.

Die Vermögenspreise sind stärker gestiegen als es die Fundamentaldaten rechtfertigen. Die Preise von Aktien und Anleihen sind seit 2008 um etwa acht Prozent jährlich gestiegen – zwei Mal so stark wie das weltweite nominale Bruttoinlandsprodukt. Das Geld, das den Banken durch die Zentralbanken im Überfluß und fast umsonst zur Verfügung gestellt wird, fließt in Investmentanlagen auf der ganzen Welt und nicht, was die Zentralbanken eigentlich beabsichtigen, an deren Kunden in form von Krediten. Daher sehen wir auch bis jetzt keinen Anstieg der Inflation, sondern lediglich einen Anstieg der Assetpreise.

Wenn Geld quasi unbegrenzt zur Verfügung steht, werden Investitionen fehlgeleitet. Das Geld erfüllt nicht seinen eigentümlichen Zweck, sondern fließt in den Anlagemarkt und inflationiert die Preise.

Stellen Sie sich einfach einmal vor, Sie könnten den Zins, den Sie für Ihre Hypothekenkredite, Konsumkredite oder Dispositionskredite zahlen sollen, selbst bestimmen – würden Sie nicht auch gegen 0% laufen? Was würden Sie mit dem kostenlosen und nicht abebbend wollenden Geldsegen tun? Immobilien kaufen, spekulieren? Würden Sie nicht auch an die Grenze Ihrer finanziellen Belastbarkeit gehen und versuchen, diese einmalige Situation auszunutzen? Das Problem bei den Banken und Staaten ist jedoch, dass sie über ihre finanzielle Belastbarkeit hinaus gehen. Dies liegt daran, dass diese auch für die Rückzahlung der Verbindlichkeiten nicht verantwortlich sind. Dem einen wird’s gegeben und dem anderen genommen. Die einen spekulieren und die anderen, hier die Sparer der Banken und Versicherungen, zahlen dies über die Negativrendite ihrer Geldanlagen. Sie sparen unterhalb der Inflationsrate und werden unmerklich Ihrer Sparanlagen beraubt und sollte das alles nicht ausreichen, so kann durch finanzielle Repression für den Ausgleich gesorgt werden. Hierzu zählen Sonderabgaben auf Immobilien, Goldverbot und Einzug, Zwangsanleihen u.s.w.

Seit zwei Monaten versucht Präsident Mario Draghi den Rat davon zu überzeugen, mit unkonventionellen Mitteln die Kreditvergabe anzukurbeln. Obwohl die EZB die Zentralbankgeldmenge kräftig ausgeweitet hat, ist die Kreditvergabe an die Privatwirtschaft seit Februar 2009 mehr oder weniger rückläufig.

Was passiert, wenn die Geldflut der Notenbanken eines Tages abebbt (tapering)?

Einen Vorgeschmack darauf haben wir in der vergangenen Woche in Japan gesehen, als der Nikkei um sieben Prozent einbrach. Das gibt uns zu denken. „Anleger sollten gründlich prüfen, ob ihre Investments bereits überbewertet sind oder nicht. Zudem müssen sie ihre Erwartungen herunterschrauben. In einem breit aufgestellten Depot sind langfristig nicht mehr als drei bis vier Prozent jährliche Rendite realistisch. Schon das ist bereits eine Herausforderung. Anleger tun gut daran, ihre Ziele nicht relativ zur kurzfristigen Entwicklung von Bezugsgrößen wie dem Dax zu formulieren. Das Hauptaugenmerk muss in diesen Zeiten auf langfristige absolute Erträge gerichtet sein. Man muss vorsichtig sein“!

Gold

Über dem Goldmarkt tobt das, was Börsianer einen „perfekten Sturm nennen“. Der Goldpreis hat seit Jahresanfang ca 25% und der Silberpreis sogar ca. 35% nachgegeben. Aber schauen wir uns die Situation einmal etwas genauer an.

Goldnachfrage «wie in der Griechenlandkrise»

Gold in der Krise? Der Blick auf die physische Nachfrage bringt ein völlig anderes Bild ans Licht: Die Rede ist von Wartelisten und Engpässen.

Die «Sonntagszeitung» in Zürich berichtet von einem ungebrochenen Interesse an physischem Gold in der Schweiz. Danach melden Edelmetallhändler, dass sich ihre Goldverkäufe im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt (Geiger Edelmetalle) oder verdreifacht (Degussa Goldhandel) haben.

Die Tessiner Goldraffinerien – bekanntlich führend auf dem Weltmarkt – seien auf zwei Monate ausgebucht. Laut Rene Buchwalder, Geschäftsführer von Pro Aurum Schweiz, gibt es wegen der hohen Nachfrage teilweise Lieferengpässe: Das Geschäft mit dem Gold laufe inzwischen beinahe wieder so gut wie zu Zeiten der Griechenlandkrise. Pro Aurum, das auch Goldschliessfächer anbietet, muss dafür derzeit Kunden abweisen – es besteht eine Warteliste.

Die Schuldenkrise macht ungebrochen Angst

«Die Kunden scheinen den Kurssturz eher als Chance für Zukäufe zu sehen», so Buchwalter in der «Sonntagszeitung». Es gehe offenbar den Leuten weniger um Kursgewinne, sondern lediglich um die Absicherung für schlechte Zeiten. «Sie sorgen sich wegen der noch immer nicht gelösten Schuldenkrise, oder sie befürchten, dass das Bankensystem Probleme bekommen könnte», sagt Andreas Hablützel von Degussa Goldhandel in Zürich.(Quelle: finews.ch)

Zentralbanken, darunter vor allem die Chinesen, nutzen den günstigen Goldpreis zur Aufstockung ihrer Reserven. Privatanleger haben sich von dem zwischenzeitlichen Kursrückschlag bei Gold ohnehin nicht verunsichern lassen, sondern vielmehr die Gelegenheit genutzt, um kräftig zu kaufen. So stieg der Absatz der US-Münzprägeanstalt im Mai auf 70.000 Unzen. Das ist ein Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den ersten fünf Monaten hat sich der Absatz auf insgesamt 572.000 Unzen verdoppelt. Kurzfristig dürfte der Goldpreis volatil bleiben. So hat der weltgrößte Nachfrager Indien Maßnahmen angekündigt, um den Import des Metalls zu dämpfen, nachdem zahlreiche Inder den Kurseinbruch genutzt haben, um bei Gold kräftig zuzuschlagen. So wurden im April 117 Tonnen Gold und im Mai 162 Tonnen eingeführt. Mittelfristig dürfte jedoch die anhaltend laxe Geldpolitik der Notenbanken für höhere Goldnotierungen sorgen. Zentralbanken mögen nicht, wenn sich die Bürger mit Gold eindecken, da dieses Geld ihrem Kreislauf entzogen wird und sie es nicht nutzen können.

Ist der Goldpreis künstlich heruntergedrückt worden? Es gibt Stimmen, die das behaupten. Massive Kursverluste sollen Anleger verunsichern und, so hofft man, sich von ihren physischen Beständen trennen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt!

Schauen wir uns einmal den „künstlichen“ Goldmarkt an, also Gold Futures und Gold ETF`s. Hier kann man auch in Gold investieren, allerdings besteht kein Anspruch auf physische Auslieferung, sondern es bestehen lediglich Wetten oder Versprechen auf Papier hinter den Investitionen. Einer der größten Gold Funds ist der PFR Gold Fund von John Paulson. John Paulson, der einst so erfolgreiche Hedge-Fonds-Manager, muss für seinen PFR Gold Fund erneut ein großes Minus ausweisen. Im Juni ging es um rund 23 Prozent nach unten, wie aus einem Brief an die Investoren hervorgeht. Die Verluste belaufen sich damit auf 65 Prozent seit Beginn des Jahres.

Der  Chart zeigt, dass die Verkäufe aus s.g. Gold Futures und Gold ETF´s riesig waren und sämtliche Verkäufe der letzten sieben Jahre übertreffen.

gold-sentiment

Weiterhin können wir feststellen: Während in diesen Anlagen die Verkäufe dramatisch sind, kommen die Lieferanten von physischem Gold in Bedrängnis, da sie der Nachfrage nicht mehr entsprechen können.

Auch der von Dr. Schmitz gemanagte Schmitz & Partner Global Defensiv konnte sich dem Preisverfall beim Gold und Silber nicht entziehen und hat seit Jahresanfang mäßig gelitten. Wir haben die Gelegenheit genutzt und weiterhin die physischen Gold- und Silberbestände ausgebaut. Der Fonds verfügt allerdings immer noch über eine Cashrücklage („Kriegskasse“) von über 30%!!!

Gold ist der einzige liquide Anlagewert, bei dem weder eine Verbindlichkeit noch ein Gläubigerstatus existiert. Es ist das einzige von Regierungen unabhängige internationale Zahlungsmittel.

Wir halten daran fest.

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