Summa Summarum
USA
- US Aktienmärkte haben deutlich im Plus und auf den
Tageshochs geschlossen (S&P500 +1,9%) nachdem gestern klar geworden ist, dass es vorerst kein Referendum in Griechenland geben wird und die EZB den Leitzins um 25bp senkte. Stärkste Sektoren waren Energy (+2,5%) und Industrials (+2,5%). - Bank of America plant laut WSJ und FT die Ausgabe 400Mio. neuer Aktien im Gegenwert von etwa $2,8Mrd. und will damit Vorzugsaktien und andere Verbindlichkeiten ablösen. Der Schritt soll dank verringerter Zinszahlungen zu höheren EPS führen.
- BNY Mellon ist in Gesprächen mit US Staatsanwälten über eine mögliche außergerichtliche Einigung im Zusammenhang mit Vorwürfen, dass die Bank Kunden bei Währungsgeschäften übervorteilt haben soll.
- AIG will das Securities Lending Geschäft wieder aufnehmen
berichtet das WSJ. Das Unternehmen hat außerdem ein geplantes $1Mrd. Aktienrückkaufprogramm in regulatorischen Dokumenten zum Q3 veröffentlicht. - Jefferies Aktien sind gestern im Laufe des Tages zweimal vom Handel ausgesetzt worden nachdem die Credit Rating Agentur Egan-Jones das Unternehmen heruntergestuft hat. Die Aktie konnte sich erholten und beendete den Tag nur leicht im Minus (-2%) nachdem das Unternehmen in einem Statement deutlich machte, dass es ein negatives Netto-Exposure gegenüber den GIIPS-Staaten hat.
- Google hat laut NYTimes Änderungen an seinem Suchalgorithmus
vorgenommen um schneller auf aktuelle Ereignisse und Veränderungen zu reagieren. - Die USA haben China und Russland in einem US Geheimdienstbericht Computerspionage vorgeworfen um an Wirtschaftsgeheimnisse zu kommen berichtet Reuters.
- Heute kommt der monatliche US Arbeitsmarktbericht mit Non-Farm
Payroll (GS: +75.000; Cons.:+95.000) und Arbeitslosenrate (GS und Cons.: 9,1%).
ASIEN
- Asiatische Märkte sind deutlich im Plus
(Nikkei +2%, SHCOMP +0,6%, Hang Seng +3,4%) und schließen sich damit dem Optimismus in Europa und den USA an. - Die Reserve Bank of Australia hat in ihrem monatlichen Policy Statement ihre Wachstumsschätzungen deutlich nach unten angepasst und sieht für Ende 2012 nun ein Wachstum von 3-3,5% (zuvor 3,75%).
- Ein Berater der People’s Bank of China sieht laut Bloomberg eine Abschwächung des Wachstums im nächsten Jahr auf 8,5%. Die Inflation sollte sich auf 2,8% verlangsamen so der Berater.
- Sony liegt in Tokio 8% im Minus – heute ist der erste Handelstag
nach den enttäuschenden Quartalszahlen. - Olympus fällt 7% nach dem das Unternehmen seine Veröffentlichung
der FQ2 Zahlen verschoben hat aufgrund der aktuellen Untersuchungen der Anschuldigungen des früheren CEOs Woodford.
EUROPA
- Der griechische Premier Papandreou hat gestern das geplante Referendum abgesagt und der Gründung einer Interimsregierung zugestimmt. Es sei kein Referendum mehr nötig, da ein Konsensus zu dem EU-Rettungspaket bestehe, sagte der Regierungschef am Abend. Oppositionsführer Samara sagte seine Unterstützung zum Rettungspaket zu und forderte zeitgleich Neuwahlen innerhalb von 6
Wochen. Heute findet im Parlament um Mitternacht die Vertrauensfrage statt. Reuters-Berichten zufolge hat der Premier als Gegenleistung für die Unterstützung seinen Rücktritt zugesichert. - Italiens Regierungschef Berlusconi steht sowohl auf europäischer Ebene als auch innenpolitisch vor wachsender Kritik. Finanzminister
Tremonti hat nach Angaben der FT bereits Berlusconis Rücktritt gefordert: “I am saying that on Monday there will be a disaster on the markets if you, Silvio, stay at your post and do not go.”
Das WSJ berichtet, das mindestens sechs Abgeordnete beschlossen haben in wichtigen Entscheidungen nicht mehr mit Berlusconi abzustimmen. Reuters schreibt, dass Italien sich mit dem IMF und EU auf eine Überwachung des Reformfortschritts geeinigt hat. - Die EZB hat gestern überraschend den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25% gesenkt und auf moderates Wachstum im zweiten Halbjahr verwiesen. Zudem sagt Mario Draghi auf seiner ersten Pressekonferenz als EZB Chef, dass er die Inflation im kommenden Jahr unter 2% sehe.
- Deutsche Bank CEO Ackermann erwartet für Deutschland höhere Verpflichtungen aus der Eurozone und ist überzeugt, dass es nicht bei
€211Mrd bleiben wird, schreibt das Handelsblatt. - Metro hat den Verkauf der Supermarktkette Real vorerst gestoppt.
Die Pläne würden wegen der bevorstehenden Ablösung von Metro-Chef Eckhard Cordes derzeit nicht weiterverfolgt, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen. - Lufthansa und International Airlines Group (IAG) verhandeln exklusiv
über den Verkauf der britischen Lufthansa-Tochter BMI, heißt es. Eine
endgültige Einigung bis zum Jahresende gilt als möglich. - Merck-CEO Kley macht Ernst mit dem Umbau des Pharmakonzerns. Zum 1. Januar vereinfacht er die Organisation. Länderchefs müssen Kompetenzen abgeben, Managementebenen fallen weg. Später kommt ein Sparprogramm hinzu. Dafür verzichtet das Unternehmen vorerst auf größere Akquisitionen.
- Siemens könnte für die Solarsparte Abschreibungen in 3-stelliger
Millionenhöhe verbuchen, berichtet das Handelsblatt. - Commerzbank berichtet einen 3Q-Verlust von €687Mio vs. Consensus
-€679Mio. Die Abschreibungen auf Griechenland lagen bei circa €798Mio. Net Interest Income €1,59Mrd vs. Consensus €1,65Mrd. - Alcatel berichtet 3Q Umsätze von €3,8Mrd. vs. Consensus €4Mrd.;
operativer Gewinn €145Mio vs. erwartet €180Mio; operative Marge 1% schwächer bei 3,5% - Hermes mit 3Q-Zahlen: Umsätze €683Mio. vs. erwartet €663Mio;
Guidance für währungsbereinigtes Umsatzwachstum wurde auf 15-16% angehoben (17% erwartet). - Legrand 9M-Umsätze inline bei €3,15Mrd.; operativer Gewinn €657Mio. vs. €638Mio; Guidance für die operative Marge wurde bestätigt.
- Alstom berichtete gestern nachbörslich 1H-Ergebnisse: Aufträge
lagen 2% über dem Consensus; Umsätze waren inline; Margen-Ziel für das Gesamtjahr wurde bei 7%-8% bestätigt. - Heute kommen u.a. PMI Services (08.55) und Factory-Orders (12Uhr)
in Deutschland sowie Zahlen zur Industrieproduktion in Spanien (09Uhr).
GS RESEARCH HIGHLIGHTS
European Weekly Analyst: Irland – Hauptrisiken jetzt extern, nicht inländisch
- Die EZB überraschte mit ihrer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 1,25%, was nach Meinung unserer Analysten zum Teil auf einen starken Rückgang der PMI Business Surveys in der Eurozone, insbesondere in der Peripherie, aus dem Oktober zurückgeführt werden kann.
- Irlands ökonomische Daten zeigten sich, trotz Umsetzung
von Sparmaßnahmen, besser als erwartet. - Nichtsdestotrotz sehen unsere Analysten in dem starken Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums eine ernste Bedrohung für Irlands exportgetriebene wirtschaftliche Erholung.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!
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