Summa Summarum

MuellerVeith 23978

 

“Frankreich schafft den Euro ab und kehrt zum Franc zurück”

VON
ROLAND TICHY

http://www.rolandtichy.de/tichys-einblick/frankreich-schafft-den-euro-ab-und-kehrt-zum-franc-zurueck/

 

EU-Beiträge
Deutschland stundet Briten EU-Schulden

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/deutschland-stundet-briten-eu-schulden-13262780.html

 

Bernecker

 

Hans A. Bernecker:

Noch ein Weltmeister-Titel!

Die Deutschen sind Fußball-Weltmeister, inzwischen auch eine Art Exportweltmeister und nun auch Spar-Weltmeister. Das ist relativ und absolut zu messen.
Die deutsche Sparquote liegt in der Bandbreite zwischen 9,5 und 12 % je nach Jahr, Konjunktur und Verbraucherstimmung. Noch größere Sparer sind sogar die Italiener mit regelmäßig 12 %. Worin liegt die Weltmeisterschaft? Sie sparen wie die Teufel und werden bekanntlich fast 5.500 Mrd. Euro zum Jahresende auf den Konten haben. Schätzung der Bundesbank.
In der Öffentlichkeit werden sie regelmäßig als die großen Verlierer wegen der niedrigen Zinsen beschrieben. Verlierer ist man dann, wenn man es entweder falsch macht oder ein anderer eingreift. Relativ klar ist:
Niemand ist zum Sparen gezwungen, wenn er dafür nur 1 % oder weniger Zinsen erhält. Wenn er es dennoch freiwillig tut, ist er entweder dumm oder völlig falsch beraten oder gar hinterlistig betrogen worden. Natürlich ist eine solche Fragestellung provokativ. Schauen wir auf die Nachbarn oder andere Industrieländer:
Die Amerikaner und Engländer sparen so gut wie gar nicht. Das Geld auf dem Konto ist nur so hoch deponiert, wie es für die Lebensbedürfnisse erforderlich ist. Der Rest geht unmittelbar in Investments. Meistens in Investmentfonds oder Aktien. Anleihen werden so gut wie nie gekauft. Schon deshalb nicht, weil man in den USA und England keinem Schuldner wirklich traut. Selbst dem Staat nicht.
Die Deutschen Sparer können jederzeit eine Dividendenrendite von 4 % und mehr erreichen, wenn sie nur in die Aktien investieren, die jeder kennt. Von der Allianz angefangen bis zu mindestens weiteren 20 im DAX (von 30), die zwischen 4,9 und 3,0 % als Dividendenrendite erreichen. Jeder, der 100 Euro oder noch weniger spart oder zur Verfügung hat, kann jeden Monat sein Spargeld auf diese Weise anlegen. Dann gibt es den Einwand:
Aktien sind Risiko-Investments! Woher diese Formulierung kommt, ist schwer zu sagen. Sie entstand irgendwie im Zuge der Finanzkrise 2008 und ist vermutlich von Frau Wagenknecht oder Herrn Gysi erfunden worden, aber vielleicht auch von Herrn Gabriel etc. Genau das Gegenteil ist der Fall:
Niemand wird ernsthaft annehmen wollen, dass z.B. Daimler ein Risiko darstellt oder Allianz oder Bayer und sogar die Deutsche Bank, trotz ihrer Probleme. Richtig ist lediglich, dass zu jeder Aktie ein schwankender Kurs gehört.
Nehmen wir ein Beispiel: Die Allianz legte kürzlich überzeugende Ergebnisse vor. Selbst in den Lokalzeitungen wurde dies vielfach kommentiert, für jeden zugänglich. Der Kurs der Allianz schwankt in einer Bandbreite ihres Trends von ca. 5 % um den Mittelwert, also nach oben und unten, und macht 10 % als maximale Spanne aus. Wer 4,6 % Rendite p.a. kassiert, kann dies völlig ignorieren oder er ist clever und nutzt den monatlichen Zukauf, gemäß seiner Sparrate, indem er solche technischen Schwächen für Käufe verwendet.
Die Vermögensbildung in dieser Art führt in allen Industrieländern zu einem durchschnittlichen Vermögenszuwachs zwischen 6 bis 8 %, wozu es einschlägige Vergleichsrechnungen gibt. Nach dieser Vergleichsrechnung sind die Deutschen die einzigen, die seit 10 Jahren permanent verlieren. Deshalb sind sie Weltmeister im verlieren. Darüber kann man lächeln oder die Achsel zucken, jedoch auch nachdenken:
Angeblich befinden wir uns in Deutschland in einem Investitionsstau. Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wer jedoch nur an Risiken denkt, wird niemals investieren. Damit setzen die Deutschen ihre eigene Zukunft aufs Spiel oder stellen sie infrage. Sinnvolle Investitionen, privat und staatlich, sind jederzeit möglich. Über die Zahlen kann man sich streiten. Die mittleren Werte werden bei zusätzlich 20 bis 40 Mrd. Euro pro Jahr herumgereicht, was der Sache nahekommt. Etwa die Hälfte entfällt auf private Investitionen bzw. solche, die privat finanzierbar sind. Dafür sind Renditen von 4 bis 5 % gängig und so zu gestalten, dass sie auch in der Berechnung des Gegenwertes nachvollziehbar sind. Jedoch:
Niemand macht diese Rechnung auf. Der Wirtschaftsminister plädiert für Start-ups und will dafür sogar einen Markt schaffen. Jeder Kenner des Börsenrechts weiß, dass dies keineswegs ad hoc machbar ist, weil es dafür eine Börsenkultur geben muss. Herr Gabriel weiß mit Sicherheit nicht, wie die Börse funktioniert. Kein Mitglied der Bundesregierung besitzt ein Aktienportfolio, man kann es den zugänglichen Informationen über jeden einzelnen Bundestagsabgeordneten entnehmen. Erkenntnis daraus:
Es ist wahrlich meist weltmeisterlich, dass eines der reichsten und erfolgreichsten Länder der Welt sich damit begnügt, 1 % Zins auf seine Ersparnisse hinzunehmen. So verliert man seine Zukunft.

 

 

USA
Der US-Markt hat am Donnerstag nahezu unverändert geschlossen und notiert bei 2039 Punkten (S&P: +0,1%). Cons Disc (+1,0%), Telcos (+0,8%) und Info Tech (+0,6%) waren die besten Sektoren, während Energy (-1,3%), Utilities (-0,8%) und Healthcare (-0,1%) hinter der Gesamtentwicklung zurückblieben. Die Volumina lagen -4% unter dem 10-Tages- und -12% unter dem 30-Tagesdurchschnitt.
Berkshire Hathaway (BRKB) kauft Duracell in einem $4,7 Mrd. Deal. Im Rahmen der Transaktion wird Procter & Gamble von Berkshire gehaltene P&G-Aktien im Wert von derzeit etwa $4,7 Mrd. bekommen. Im Gegenzug erhält die Investmentgesellschaft eine rekapitalisierte Duracell. WSJ – 13.11.14
Halliburton (HAL) ist in Gesprächen Baker Hughes (BHI) zu kaufen. Beide Unternehmen bieten Service und Instrumente für Fracking an. Baker Hughes Aktien standen am Ende des nachbörslichen Handels 25% im Plus. Damit beträgt die Marktkapitalisierung von Baker $26 Mrd. WSJ – 14.11.14
Die US-Airline Virgin America, plant ihren Börsengang. Es wird erwartet, dass der Konzern an der Börse mit knapp $1 Mrd. bewertet wird. HB – 13.11.14
SAP und Oracle (ORCL) haben ihren Rechtsstreit über das illegale Laden von Oracle-Software beigelegt. SAP zahlt Oracle $356,7 Mio. Schadenersatz. Die SAP-Tochter TomorrowNow hatte über das Internet unrechtmäßig Software von Oracle geladen. HB – 14.11.14
US Daily: Digging Deeper into the Real Income Pickup. GS – 13.11.14
Global Markets Daily: US Rates and Data Sensitivity: Shifting Sands (part II). GS – 13.11.14
Heutige Makrodaten (Konsensus): Retail Sales Advance (0,2%), Import Price Index (-1,5%), Univ. of Michigan Confidence (87,5)

ASIEN/EM
Nikkei: +0,6%; Hang Seng: -0,1%; Shanghai: -0,7%.
Alibaba plant für nächste Woche $8 Mrd. an frischem Kapital durch ihren ersten US Anleiheverkauf aufzunehmen. BBG-14.11.2014
Die Anzeichen für Neuwahlen in Japan verdichten sich. Premierminister Abe könnte noch für Dezember Neuwahlen ausrufen, um seine Macht vor einigen unpopulären Maßnahmen zu sichern. Diese Gerüchte ließen die Japanische Währung gegen den USD auf ein sieben-jahres Tief fallen. RTRS-13.11.2014 BBG-13.11.2014
Die Studentenvereinigung in Hong Kong wird nach sieben Wochen Prodemokratischer Proteste drei ihrer Führer nach Peking senden, um Gespräche mit den dortigen Funktionären zu führen. BBG-14.11.2014
Der internationale Währungsfonds konnte mit Kenia eine Einigung über ein neues Anleiheprogramm in Höhe von $750 Mio. erzielen, um der Kenianischen Wirtschaft ein Puffer gegen Schocks zu verschaffen, so ein Offizieller des IWF. BBG-13.11.2014
Aufgrund des schwachen Ölpreises fielen die USD-Einnahmen Venezuelas im letzten Monat um 30%, so Präsident Nicolas Maduro. BBG-14.11.2014
EM Macro Daily: On why EM central banks may respond relatively boldly to the oil price shock. GS-13.11.2014

EUROPA
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den von Wolfgang Schäuble geforderten Etat ohne neue Schulden beschlossen. Gespart haben Union und SPD etwa beim Betreuungs- und beim Wohngeld. Auch Infrastruktur, Sozialkassen und nicht zuletzt die Steuerzahler müssen auf Entlastungen vorerst warten. SPGL – 14.11.14
Frankreich: 3Q GDP bei +0,3%qoq vs. Cons +0,1%.
Deutschland: 3Q GBP bei +0,1% wie erwartet.
Portugal verkauft zwei Drittel der staatlichen Fluggesellschaft TAP. Ein erster Privatisierungsversuch war vor zwei Jahren bereits gescheitert. SPGL – 14.11.14
SAP und Oracle haben ihren erbitterten Rechtsstreit über das illegale Laden von Oracle-Software beigelegt. Wie die Unternehmen in der Nacht zum Freitag mitteilten, zahlt SAP dem US-Konzern $357Mio Schadenersatz. HB – 14.11.14
Talanx hat seine Beteiligung an seinem Swiss-Life komplett verkauft. Der verbliebene Anteil von 5% habe einen Gewinn von €214Mio eingebracht. HB – 13.11.14
Bouygues: 3Q Umsätze €9Mrd vs Cons €8,7Mrd; FY Umsätze werden bei 0% bis -1% gesehen vs vorher -1% bis -2%; Ebitda Prognose wurde beibehalten.
Airbus: 3Q Ebit vor Sonderposten €821Mio vs. Cons €662Mio; 3Q Umsätze €13,3Mrd vs. erwartet €13,2Mrd; 3Q FCF ex-Übernahmen positiv bei €180Mio.

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!

 

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