Investmail

(Foto: Markus Koch,NY)

Wiederholungen müssen nicht langweilig sein!

Manchmal ist es gut aufzuräumen. Genau dies habe ich mit meinem Desktop (Computerbenutzeroberfläche) heute getan und dabei den folgenden Artikel, den ich am Dienstag, den ‎16. ‎Juni ‎2011 verfasst hatte, gefunden. Nun, ein Jahr danach, finde ich es interessant, den Inhalt auf die zurückliegenden Ereignisse zu überprüfen und möchte Ihnen dies nicht vorenthalten (s. Anhang)

Wenn wir die im Anhang stehenden Voraussetzungen für eine Erweiterung der EU lesen, scheint uns der Text doch eher einer Komödie entsprungen zu sein – allerdings einer Tragikkomödie.

Angesichts dieser Voraussetzungen fragt man sich, wie es Länder wie Griechenland seinerzeit geschafft haben, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Die vorherrschende Meinung, dass dies nur durch Betrug möglich war, stellt allerdings die Prüfer der „harten Aufnahmekriterien“, die europäische Kommission und den europäischen Rat, in Frage (s. Titelfoto). Theo Waigel, früherer Finanzminister und einer der Gründerväter des EUROS: „Die Aufnahme Griechenlands war eine Todsünde.“ Griechenland hätte nie in die Euro-Zone gehört. 1998 sei das Land noch abgelehnt worden, zwei Jahre später aber aufgenommen. „Das war ein gravierender Fehler.“ Die Griechen hätten die entscheidenden Zahlen gefälscht und die EU habe sie nicht kontrolliert und trage daher eine „gravierende Mitschuld“.

http://www.welt.de/wirtschaft/article106632123/Waigel-nennt-Griechenlands-Euro-Beitritt-Todsuende.html

Wir sollten uns auch vor Augen führen, dass viele Südländer der Europäischen Union seinerzeit allenfalls einen Emerging Markets Status hatten. Sehen wir heute die Ergebnisse und führen uns dies vor Augen, so scheint es, dass die Zustimmung diese Länder trotzdem aufzunehmen, andere Ursachen hatte. Ich möchte hier nicht Meinungen aufgreifen, die zum Teil in einschlägigen Medien zu lesen sind, allerdings nachdenklich machen diese schon.

Quantitave Easing I, Quantitave Easing II, Operation Twist, LTRO I, LTRO II, EFSF, ESM, bedeuten am Ende nichts anderes als Geld, Geld, Geld und nochmals Geld zur Beruhigung der Märkte. Island, Irland, Griechenland, Portugal, Zypern, Spanien, eventuell Italien…. Wie lange werden die Garantien und Versicherungen, die von der EU gegenüber den Märkten ausgesprochen werden und keinem einzigen Bürger in Griechenland oder Spanien helfen, noch für Vertrauen sorgen? Was dabei vergessen wird ist, dass Deutschland seine eigene Kreditqualität (Rating) dabei vaporisiert.

Aktuelle Meldung vom 19.06.2012, 23:45 Uhr: D&B hat Deutschlands #Länderrating von DB1d auf DB2a herabgestuft. Die #Topnote  DB1d haben nur noch AUS, CAN, NOR, Schweden und die Schweiz.

Garantien sind gefährlich, ja gefährlicher als CDS (Kreditausfallversicherungen), da es fast unmöglich ist festzustellen, für wieviel Schulden bereits garantiert wurde oder wie die Garanten angesehen sind. Deutschland ist in der EU der ultimative Kopfbahnhof und scheint zu vergessen, dass Schulden in zweierlei Richtung existieren. Entweder werden diese zurückgezahlt oder nicht!

Es spielt dabei keine Rolle warum die Schulden nicht zurückgezahlt werden, sondern lediglich, dass sie nicht zurückgezahlt werden.

Was passiert, wenn Griechenland oder schlimmer Spanien oder Italien sagen, sie haben genug von dem Fingerzeig und Rummhacken auf ihre vergangenen Taten und ihre Schulden redenominieren (auf eine andere Währung umstellen) oder schlimmer, jegliche Zahlung einstellen?

Weder Deutschland noch die EZB wäre in der Lage die Situation zu retten. Dies hat bereits das Wochenende vor der Griechenlandwahl gezeigt, die Liquiditätskanonen waren prall gefüllt und bereit – die Zentralbanken der Welt hätten aus allen Rohren geschossen; Gott sei Dank haben die Griechen so gewählt, wie es die EU von ihnen erwartet hat. Die Situation gerettet hat diese Wahl jedoch nicht.

Pimco, Bill Gross: Investors! Wake up and smell the ouzo! Elections which ratify more and more debt cannot cure a debt crisis.

(Investoren! Wacht auf und riecht den Ouzo! Wahlen, die mehr und mehr Schulden ratifizieren, können keine Schuldenkrise heilen.)

Vergessen Sie Griechenland, es geht jetzt um Spanien und Italien!!!

Finanzierungsbedarf bis 2014: #Spanien 350 Mrd plus Banken (die 100 waren mal). #Italien 670 Mrd. plus Banken. #esm Fans rechnen bitte mit !

Ich stelle einmal eine Behauptung auf: Der Euro (in der jetzigen Form) ist Geschichte!

Aktuelle Meldung von den G20: Der IWF wird um 500 Milliarden USD aufgestockt.

Nur zur Erinnerung: Im USD-Raum sieht es nicht besser aus. Die USA können jedoch ihr Geld solange nachdrucken, wie ihr die Welt das noch abnimmt!

Mit welchen Augen werden wir in einem weiteren Jahr diesen Bericht lesen? Ich bin gespannt!

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

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Investmail vom 16. Juni 2011

Eisberg voraus !

Die Voraussetzungen für eine Erweiterung der EU

Jeder europäische Staat, der die Grundsätze der Freiheit und der Demokratie, die Menschenrechte und die Grundfreiheiten sowie die Rechtsstaatlichkeit achtet, kann die Mitgliedschaft der Union beantragen. Die Bedingungen sind im Vertrag über die Europäische Union niedergelegt ( Artikel 6, Artikel 49).

Die Beantragung der EU-Mitgliedschaft ist der Auftakt zu einem langen und strengen Verfahren. Offiziell eingeleitet wird das Verfahren in dem Moment, in dem ein Land ein Beitrittsgesuch vorlegt, obwohl dem bereits unweigerlich enge bilaterale Beziehungen zur EU vorausgehen. Ein gültiges Beitrittsgesuch setzt eine Reihe von EU-Beurteilungsverfahren in Gang, die darüber entscheiden, ob einem Land schließlich der Beitritt angeboten wird. Das Tempo, in dem ein Land auf dem Weg in die EU vorankommt, richtet sich einzig und allein nach seinen Fortschritten bei der Verwirklichung unserer gemeinsamen Ziele.

Der Antrag eines beitrittswilligen Landes wird dem Rat vorgelegt. Die Europäische Kommission gibt eine offizielle Stellungnahme zu dem Bewerberland ab, woraufhin der Rat darüber entscheidet, ob er dem Beitrittsgesuch stattgibt oder nicht. Verabschiedet der Rat einstimmig ein Verhandlungsmandat, so können offiziell Verhandlungen zwischen dem Kandidatenland und allen Mitgliedstaaten aufgenommen werden. Dies geschieht jedoch nicht automatisch. Vielmehr muss das Bewerberland bestimmte Schlüsselkriterien erfüllen, bevor die Verhandlungen aufgenommen werden können.

Nach den so genannten “ Kriterien von Kopenhagen „, die der Europäische Rat im Dezember 1993 in Kopenhagen festgelegt hat, müssen die Kandidatenländer folgendes gewährleisten:

institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz von Minderheiten;

eine funktionierende Marktwirtschaft und die Fähigkeit, dem Wettbewerb und den Marktkräften in der Union standzuhalten;

die Fähigkeit zur Erfüllung der Verpflichtungen aus der EU-Mitgliedschaft, insbesondere zur Übernahme der Ziele der politischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion.

1995 hat der Europäische Rat von Madrid präzisiert, dass ein Kandidatenland außerdem in der Lage sein muss, die EU-Regeln und Vorschriften umzusetzen. Ein Beitritt setzt auch voraus, dass das Kandidatenland durch Anpassung seiner Verwaltungsstrukturen die Bedingungen für seine Integration geschaffen hat. Die Umsetzung der Rechtsvorschriften der EU in innerstaatliches Recht ist zwar sehr wichtig, doch kommt der wirksamen Anwendung und Durchsetzung mittels geeigneter Verwaltungs- und Justizstrukturen noch größere Bedeutung zu. Nur so kann sich das gegenseitige Vertrauen entwickeln, das für die EU-Mitgliedschaft unabdingbar ist.

Darüber hinaus muss auch die EU in der Lage sein, neue Mitglieder aufzunehmen: sie muss gewährleisten können, dass Effizienz und Verlässlichkeit ihrer Organe und Entscheidungsverfahren weiterhin gegeben sind; sie muss auch nach der Aufnahme neuer Mitglieder weiterhin gemeinsame

Strategien in allen Bereichen entwickeln und umsetzen können; sie muss in der Lage sein, ihre Politik auch in Zukunft nachhaltig zu finanzieren.

(Quelle: Europäische Union: http://ec.europa.eu/index_de.htm)

Als Griechenland der europäischen Wirtschaftsunion beitrat, geschah dies bereits unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Die erforderlichen Voraussetzungen, ein ausgeglichener Haushalt, eine moderate Schuldensituation und ein entsprechendes Wirtschaftswachstum waren bereits zu dieser Zeit nicht gegeben. Wir kennen alle die Nachrichten aus Griechenland, die uns nur mit dem Kopf schütteln lassen: Rente mit 50, nachlässige Steuerpolitik, Tote erhalten weiterhin Rente usw. Tatsachen, die auch nach dem Beitritt Griechenlands in die EU nicht mit den Statuten der EU vereinbar waren. Die Ergebnisse sehen wir heute.

Die Politik reagiert panisch, denn sie sieht den Glauben und das Vertrauen in Europa gefährdet. Das Vertrauen, das die Finanzmärkte noch Griechenland gegenüber bringen, ist an den Zinsen, zu denen sich Griechenland an den Weltmärkten Geld borgen kann, abzulesen. Diese sind bereits weit über die 20% Marke gestiegen und die Bonität Griechenlands ist auf Ramschstatus gefallen. Griechenland hängt an dem Tropf der Europäischen Union und ist seiner Souveränität beraubt. Alle noch vorhandenen Aktiva (Vermögen) des griechischen Staates stehen zum Verkauf. Teile des griechischen Telefonkonzerns interessieren unsere Deutsche Telekom, der Flughafen stößt auf Interesse unserer FRAPORT, die Häfen usw . Geht demnächst die Akropolis zu Disney nach Amerika? Die Olivenhaine zu Bertolli nach Italien? Dann bleibt Griechenland zur Erwirtschaftung von Überschüssen lediglich der Schafskäse. Das wird dem griechischen Volk und den Gewerkschaften alles andere als gefallen!

Frei nach der griechischen Tragödie sehe ich wenig Hoffnung.

Die griechische Tragödie behandelt die schicksalhafte Verstrickung des Protagonisten (EU), der in eine so ausweglose Lage geraten ist, dass er durch jedwedes Handeln nur schuldig werden kann. Der tragische Charakter wird auch mit dem Attribut „schuldlos schuldig“ beschrieben. Die behandelten Themen reichen von philosophischen bis zu religiösen und existenziellen Fragestellungen wie:

Die Seinsfrage (der Euro)

Das Individuum (EZB) und die Welt

Menschen und Götter (Finanzmarkt)

Schuld und Sühne (Griechenland)

Charakter und Schicksal (Ratingagenturen)

Das Schicksal oder die Götter bringen den Akteur in eine unauflösliche Situation, den für die griechische Tragödie typischen Konflikt, welcher den inneren und äußeren Zusammenbruch einer Person zur Folge hat. Es gibt keinen Weg nicht schuldig zu werden, ohne seine Werte aufzugeben (was einem tragischen Akteur nicht möglich ist). Ein gutes Beispiel ist König Ödipus von Sophokles.

(Quelle: Wikipedia.de)

Die europäisch Politik und die EZB werden den EURO auf Teufel komm raus verteidigen, koste es was es wolle. Die gegenseitigen Abhängigkeiten in Europa werden größer. Die Schuldenländer verlieren ihre Autonomie, die Geberländer ihre Bonität, da mit größer werdenden Garantien auch die finanziellen Möglichkeiten der Geberländer schwinden. Wichtige Investitionen des Staates liegen auf Eis, da der finanzielle Rahmen dafür kleiner wird. Schon jetzt liegt die Arbeitslosenrate unter der Jugend Spaniens bei über 40%! Deutsche Bildungseinrichtungen brechen unter dem Renovierungsstau mangels Gelder langsam zusammen und die Bildung leidet. Wichtige Zukunftsinvestitionen werden jahrzehntelang auf Eis gelegt, mit unabsehbaren Folgen. Noch demonstriert die Jugend Spaniens friedlich. Schauen wir nach Griechenland, sieht das Bild auf den griechischen Straßen anders aus. Das griechische Volk fühlt sich seiner Zukunft beraubt und leidet unter dem Ausverkauf Griechenlands.

Steht am Ende des Geldes unsere Demokratie auf dem Prüfstand? Wir müssen uns langsam fragen, was wir bereit sind zu opfern, wollen wir nicht wieder in alte Muster, die in Europa vor 1945 vorherrschten, zurückfallen.

Es wird nicht ohne (sehr) schmerzhafte Kompromisse gehen, wollen wir unsere Freiheit nicht aufs Spiel setzen. Wir sind nicht mehr alleine und können daher auch nicht mehr so handeln.

Trotz aller Tragödie in Europa, sollten wir uns den Blick nicht trüben lassen. Amerika, das von den wirtschaftlichen Zahlen mit Griechenland vergleichbar ist, steht mit dem Rücken an der Wand. Stimmt der Kongress nicht bis zum 02.August 2011 einer Anhebung der Schuldengrenze (z.Zt. US$ 14,3 Billionen) zu, ist Amerika zahlungsunfähig. Im Gegensatz zu unserer EZB hat die FED dann die Möglichkeit, weiter neue US$ zu drucken, um mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen. Dies hat natürlich Konsequenzen – Inflation. Die amerikanischen Ratingagenturen drohen mittlerweile offen mit einer Herabstufung der Bonität Amerikas. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmendaten Amerikas, wundert es schon, dass dies den Ratingagenturen nicht schon früher aufgefallen ist. Dies alles hat jedoch Kalkül. Die Ratingagenturen sind keine unabhängigen Institutionen, sondern wirtschaftlich abhängige Unternehmen (des Brot ich ess, des Lied ich sing).

Klartext: Während die Politik in unserer Welt uns glauben lassen will, dass sie alles im Griff hat und die Tragödie zu einem guten Ende führen wird, haben deutsche Banken und Versicherungen, die noch 2010 Herrn Schäuble Solidarität in der griechischen Frage zusicherten, bereits zum größten Teil ihre griechischen Anleihen bei der EZB abgeladen und damit begonnen, den Restbestand abzuschreiben. Die EZB ist zu einer riesigen BAD BANK verkommen, die sämtliche Risiken in Europa schultert und somit die Last den europäischen Bürgern überträgt. Amerika ist faktisch pleite und es ist lediglich eine Frage der Zeit, wann Zahltag ist. Auch dort haben verantwortungsvolle Akteure bereits Anleihen verkauft.

Für den Aufklärer Lessing verwandelt die Tragödie die Leidenschaften des Menschen in „tugendhafte Fertigkeiten“ – das Stück ist zu Ende, der Zuschauer ein besserer Mensch.

Wie so oft steht am Ende die Hoffnung !

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

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„Da steh ich nun, ich armer Tor,und bin so klug als wie zuvor"

…diesen Satz von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Faust haben Sie sich sicherlich auch schon das eine oder andere mal gedacht, als Sie vor der Entscheidung einer Anlage standen und die allgemeine Nachrichtenlage und die Pro und Contras einer Entscheidung abwägten.

Fondsmanager vertrauen günstigen Dividendenwerten. Festverzinsliche Papiere setzen sie dagegen auf die Verkaufsliste

FRANKFURT – Selten waren sich Fondsmanager in ihrer Meinung so einig wie jetzt. Den Schulterschluss proben die Experten derzeit sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen, schreibt das Handelsblatt (HB). Während die Fondsmanager ihr Vertrauen in günstige Dividendentitel setzen, landen festverzinsliche Papiere wegen ihrer Minus-Renditen auf den Verkaufslisten.

„Es gibt eine Chance, wie man sie nur einmal im Leben bekommt: Aktien“, lautet die Botschaft von Dennis Stattman, der für Blackrock Anlageentscheidungen für Depots im Gegenwert von 85 Milliarden Dollar trifft. Ähnlich offensiv ist Andreas Köster, Leiter Vermögensstrukturierung bei UBS Global Asset Management: „Aktien sind relativ preiswert im Verhältnis zu Anleihen.“ Dabei könne Europa die besten Chancen bieten, glaubt er.

Dagegen scheinen die Karten für die Profis bei Bonds klar verteilt. „Verkaufen Sie Anleihen, meiden Sie negative Realzinsen“, fordert Stattman die Anleger auf. Negative Realzinsen bedeuten: Der Zins abzüglich Inflation ist inzwischen negativ, so dass Sparer mit Anleihen oder Bankeinlagen Geld verlieren. (Seite 37, HB)

Wie? Aktien? Aber Renten sind doch sicher, stabilisieren mein Depot!

Nun, das Argument Inflation, die unbemerkt zuschlägt und Ihr Geld dabei auffrißt, läßt man dabei gerne außer Acht. Da geht es dem Anleger wie dem Frosch, der ruhig in einem Topf sitzt, während dieser langsam auf Siedetemperatur gebracht wird. Unsere Politiker werden auch nicht müde, zu erklären, daß es für überhastetes „Rausspringen“ aus dem Topf auch keinen Grund gibt und die konzertierten Rettungsbemühungen von europäischen Regierungen und der Zentralbank die Lage in Europa stabilisiert und den Euroraum gerettet hat. Dabei verweisen sie gerne recht einseitig auf eine bessere Bilanz und vergessen dabei die andere Seite zu erwähnen, auf der die Sparer und Bürger als Haftungskapital stehen. Eine Bilanz muß immer ausgeglichen sein; nur der Inhalt bestimmt die Richtung!

Einer macht es vor und alle anderen machen es nach!

Alan Greenspan  war vom 11. August 1987 bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank (Federal Reserve System). Unter seiner Führung wuchs die Geldmenge M3 von 3,614 Billionen US-$ zum Zeitpunkt seines Amtsantritts auf 10,250 Billionen US-$ zum Ende seiner Amtszeit, d. h. um 283,62 %. Ben Bernanke folgte am 1. Februar 2006 Alan Greenspan in das Amt des Präsidenten des Federal Reserve Boards (Notenbankchef). Die Geldmenge M3 des US-Dollars wird seit März 2006 nicht mehr von der US-FED veröffentlicht. Eine amerikanische Investorengruppe berechnet daher die M3-Entwicklung aus den Einzelkomponenten, die ihrerseits noch veröffentlicht werden. Die Geldmenge M3 liegt nach knapp 6 Jahren Amtszeit bei ca. 15 Billionen US-$.

Wenn Geldmengen schneller wachsen als die Gütermenge, inflationiert diese die Güter und treibt die Assetpreise (Preise für Anlagen wie z.B. Aktien, Immobilien, Rohstoffe, Renten) in die Höhe.

Letztlich gibt es keinen Unterschied zwischen Geld und Schulden: Sowohl in ihrer Entstehung, dem Geldschöpfungsprozeß, als auch ihrem hauptsächlichen Gebrauch, der Erzielung einer möglichst hohen Rendite, sind beide, Geld und Schulden, völlig identisch. Deshalb führt beinahe jeder im großen Stil betriebene Schuldenabbau zum Verlust von Geld, Rendite, Wachstum und Arbeit. Was liegt da näher, als den Schuldenabbau durch eine höhere Inflation zu betreiben?!

Ich schweife wieder einmal ab, sorry, aber gelegentlich geht mir die „Begeisterung“ durch.

Eigentlich wollte ich in dieser Investmail über Portfoliotheorie, Normalverteilung und Fat Tails schreiben. Bevor Sie sich nun sagen, ok., wo ist der Kamin, mit dem ich diese Investmail befeuern kann, bitte ich Sie, weiter zu lesen und mir die Chance zu geben Sie davon zu überzeugen, dass es für Sie interessant und aufschlußreich ist und Sie den Inhalt auch verstehen.

„Ein gutes Portfolio (Gesamtheit Ihrer Anlagen) ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren. Es ist eine ausbalancierte Einheit, die dem Investor (also Sie) gleichermaßen Chancen und Absicherung unter einer Vielzahl von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet. Der Anleger sollte daher auf ein integriertes Portfolio hinarbeiten, das seinen individuellen Erfordernissen Rechnung trägt.

(Harry M. Markowitz, „Portfolio Selection“ 1959, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften 1990)

Übersetzt heißt dies, lege (an Ostern) nicht alle Eier in einen Korb……

Wie bereits oben in dem Zitat beschrieben, handelt es sich bei unserer Suche nach einer ertragreichen und möglichst risikolosen Anlage immer um Erfahrungswerte der Vergangenheit (Rückspiegel), von der wir uns das gleiche Ergebnis in der Zukunft erwarten. Leider, wie Sie in jedem Prospekt einer Gesellschaft lesen können, sind Rückschlüsse der Entwicklung einer Anlage in der Vergangenheit auf die Zukunft nicht zu garantieren. Da macht es Sinn, bei der Entscheidung, sein Geld anlegen zu wollen, nicht in den Rückspiegel zu schauen, sondern durch die Windschutzscheibe nach vorne, um nicht vor eine Wand zu fahren.

Wenn ich nun die Eigenschaften verschiedener Anlagen kenne und deren Verhalten in verschiedenen Szenarien bestimmen kann, eröffnet mir dies als Anleger das die Möglichkeit, durch Gewichten und Mischen der Anlagen das mögliche Ergebnis der Gesamtanlage (Portfolio) zu bestimmen. Dies gelingt mir auf der Seite der Rendite sowie auf der Seite des Risikos. Da, wie wir alle wissen, es nichts umsonst im Leben gibt, auch wenn uns dies ab und zu durch die Werbung oder manche Berater gerne suggeriert wird, wird es Sie auch nicht überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass Rendite und Risiko unmittelbar miteinander zusammenhängen. Daher ist es ein Meilenstein in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften gewesen, dass wir dies seit Markowitz auch relativ genau (zu 90%) bestimmen können. Dafür gab es den Nobelpreis!

Seit dem Jahre 1998 arbeiten wir mit diesem wissenschaftlichen unabhängigen Programm und richten Ihre Anlagen danach aus. Allerdings, wie so oft, ist das schwächste Glied in dieser Kette der Mensch. Dieser muß an seiner Entscheidung festhalten und darf sich nicht von Emotionen leiten lassen. Seit nunmehr fast 20 Jahren beraten wir unsere Kunden und haben in dieser Zeit viel Erfahrungen sammeln können. Der weise Spruch „Denke in 10 Jahren und nicht in 10 Minuten“, den ein jeder Anleger beherzigen sollte, scheitert leider all zu oft an den Emotionen des Anlegers und auch der nächste weise Spruch „Trennen deine Emotionen von deinem Geld, sonst trennt sich dieses von dir“, hat langfristig nicht immer zu dem gewünschten Erfolg geführt. In Kenntnis dieses Erfahrungsschatzes ist es notwendig, darauf Rücksicht zu nehmen, und führt dazu, dass wir in guten Zeiten unseren Kunden empfehlen, Gewinne mitzunehmen, um in schlechten Zeiten diese Gewinne wieder in ihre Anlage zu reinvestieren. Diese Ratschläge sind allerdings immer subjektiver Natur und greifen in die objektive Entwicklung der zuvor berechneten und empfohlenen Anlageentscheidung ein. Aber was nützt es dem Kunden und uns, wenn nach aller Objektivität kein Kunde mehr da ist?!

Am Beispiel unseres ersten berechneten Portfolios aus dem Jahre 1998 möchte ich Ihnen plastisch darstellen, dass es funktioniert. Damals rieten wir unserem Kunden, dass es Sinn macht, nicht alles Geld in einem Fonds zu investieren, sondern auf verschiedene, unterschiedlich ausgerichtete Fonds, verschiedener Risikoklassen aufzuteilen. Dazu berechneten wir ihm mit unserem gerade entwickelten „Portfolio Selection“ Programm von Ferdinand Haas nach Prof. Markowitz, unterschiedliche, optimierte Portfolien, die sich allerdings in Rendite und Risiko unterschieden. Damals, am Beginn des „Neue Technologie“ Zeitalters, waren die Erwartungen an die Rendite von Anlagen bereits hoch und Risiko wurde eher als Randerscheinung einer Anlage abgetan. So wundert es auch nicht, dass sich unser damaliger Kunde für eine anspruchsvolle Rendite und einem (aus damaliger Sicht) moderatem Risiko entschied. Die Anlage entwickelte sich überdurchschnittlich gut und aus DM (Deutsche Mark) 598.000.- wurde in dem Jahr 2000 über DM 1.000.000.-.

Ich weiß noch genau, wie glücklich unser Kunde war, als wir ihn anriefen, um ihm zum Millionärsstatus zu gratulieren. Allerdings wissen wir heute auch, was mit den Anlagen im Jahr 2001 geschah. Nachdem im Jahre 2000 die Technologieblase am „Neuen Markt“ platzte, riß es im Jahr 2001 auch die soliden Aktien aus dem DAX und anderen Weltbörsen in den Abgrund und als in New York die Türme einstürzten, wurde jeder Handel an den Börsen ausgesetzt und es gab für Aktien kein Halten mehr. Dies ging natürlich auch an dem Depot unseres Kunden nicht spurlos vorüber und drückte seine Anlage unter die Investitionssumme. Das war der Zeitpunkt, an dem seine Ehefrau uns die Freundschaft kündigte und der Kunde sein Depot bei Müller & Veith auflöste. Keine Berechnung, kein Argument hat uns dabei geholfen, diese Emotionen und Enttäuschung auf der Seite unseres Kunden zu neutralisieren. Seit dieser Zeit haben wir das Portfolio unseres Ex-Kunden weiterlaufen lassen, um zu beobachten, ob wir uns von der Wissenschaft haben täuschen lassen. Anbei sehen Sie das Portfolio in der Entwicklung seit 2003 in EUR:

(zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wie unschwer zu erkennen ist, blieb das Portfolio bis heute von Schwankungen nicht verschont, die Einzahlungssumme wurde jedoch niemals mehr unterschritten. Am 31.10.2007 markierte das Portfolio seinen bisherigen Höchststand von EUR 912.326,91 (DM 1.784.356,34) und einer Nettorendite von 15,48% pro Jahr und bis heute hätte sich das Portfolio des Kunden, aller Finanzkrisen zum Trotz, mit einer Nettorendite von 5,75% pro Jahr entwickelt und er würde über eine Summe von EUR 766.320,94 verfügen können. Dies auf seine ursprüngliche Währung umgerechnet, würde einen Betrag von DM 1.498.793,48 ergeben. Zugegeben, die durchschnittliche Rendite von 9,8% p.a., die seinerzeit anvisiert wurde, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wieder erreicht worden; ich denke es wird jedoch deutlich, dass es sehr wohl Sinn macht, nicht planlos zu investieren und auch in schweren Zeiten die Nerven zu behalten.

Puh, ich denke einen Punkt haben wir erfolgreich abgearbeitet, ohne dass Ihr Kamin befeuert wurde; kommen wir zur Normalverteilung oder Gaußsche Glocke, die, entgegen ihrer Namensähnlichkeit mit der Glocke von Schiller nichts zu tun hat, obwohl: „Fest gemauert in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden. Frisch Gesellen, seid zur Hand. Von der Stirne heiß, Rinnen muß der Schweiß. Soll das Werk den Meister loben, doch der Segen kommt von oben….“, nein, ich schweife schon wieder ab! Der interessierte Leser kann sich über die ausführliche Definition der Gaußschen Glocke gerne unter folgendem Link informieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung

Zur Glocke von Friedrich Schiller geht es hier lang:

http://www.ingridbischur.de/glocke.html

So, nun zur Normalverteilung. Die Normalverteilung ist eine schöne Kurve und Sie haben diese bereits mehrfach gesehen, ohne dies bemerkt zu haben. Die Normalverteilung war auf unserem 10 DM Schein abgebildet und dies läßt bereits erahnen, worauf ich hinaus möchte und was unter einer „Normalverteilung“ zu verstehen ist, nämlich eine normale Verteilung von Ereignissen. Heute, wen wundert`s, findet sich auf unseren Euroscheinen keine Normalverteilung wieder.

Viele natur-, wirtschafts- und ingenieurswissenschaftliche Vorgänge lassen sich durch die Normalverteilung entweder exakt oder wenigstens in sehr guter Annäherung beschreiben. So kann man die Form der Nasen einer Population oder auch andere wichtige Normalitäten oder Anormalitäten berechnen und wird immer wieder eine Gaußsche Glocke erhalten. Die Menschen mit „normalen“ Nasen finden sich in ihrer Häufigkeit in der Mitte und die mit spitzen Nasen immer weiter rechts oder die mit Knollennasen in ihrer Häufigkeit und Ausprägung immer weiter links. Es gibt einen Mittelwert, die „korrekte Nase“ oder eine Art Normalnase, um den herum sich alle anderen Nasen verteilen. Und zwar verteilen sich die anderen Nasen symmetrisch um diesen Zentralwert herum. Es gibt etwa genauso viele Nasen, die darunter liegen wie darüber. In der Nähe dieses Zentralwertes liegen die meisten Nasen, sehr weit weg liegende Nasen kommen äußerst selten vor.

So ist es auch mit der in einem Portfolio berechneten Genauigkeit der Vorhersage von einer zu erwartenden Rendite, einem Risiko und Ertrag einer Anlage. Die meisten finden sich in der Mitte und weichen dann zunehmend im negativen nach links und im positiven nach rechts ab. Da dies mit einer Genauigkeit von ca. 90% berechnet werden kann, bleiben jedoch 10% oder jeweils 5% auf der linken sowie rechten Seite der Normalverteilung, die eben nicht vorhersagbar sind. Dies sind die Ereignisse, die Ihnen, zumindest auf der linken Seite, überhaupt nicht gefallen und Sie in Panik versetzen können. Genau ein solches Ereignis führte bei unserem damaligen Kunden dazu, seine Anlagen aus Enttäuschung zu verkaufen. Allerdings war dies bereits am Anfang der Berechnung als Ereignis genannt und möglich.

Diese unschönen negativen oder auf der rechten Seite der Normalverteilung positiven Ereignisse nennt man „Fat Tail“ oder tail risk und gehören zwangsläufig auch zu einer Normalverteilung, sind jedoch von ihrer Ausprägung und Heftigkeit nicht oder nur sehr schwer vorhersagbar.

Prof. Nassim Nicholas Taleb hat den Begriff „schwarzer Schwan” durch das gleichnamige Buch von ihm bekannt gemacht. Bis zu dem Zeitpunkt, als europäische Forscher in Australien erstmals schwarze Schwäne sahen, waren nach westlicher Vorstellung alle Schwäne weiß. Die unerwartete Entdeckung wurde zu einer Metapher für außergewöhnliche Ereignisse, die die Grundlagen unseres Denkens in Frage stellen.

Ein „schwarzer Schwan“ ist ein ungewöhnliches, überraschendes Ereignis, das außerhalb unserer üblichen Erwartungen liegt, und in der Regel einen weit reichenden und dauerhaften Einfluss positiver oder negativer Art hat. Beispiele für solche Ereignisse gibt es genug: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, die Entwicklung von PC und Internet, die russische Schuldenkrise im Jahr 1998, der Zusammenbruch des LTCM-Hedgefonds, die Terroranschläge am 11. September 2001, der Immobiliencrash in den USA und der Finanzcrash in Europa und demnächst in den USA (subjektive Voraussage des Autors). Zumindest die zuletztgenannten 2 Ereignisse hängen unmittelbar zusammen und gründen in einer zügellosen Konsumgesellschaft auf Pump in den USA und auch hier in Europa. Daher befinden wir uns seit mindestens 10 Jahren, meiner Ansicht nach, in den beiden sehr schwer vorhersagbaren 5% der linken und rechten Seite unserer Normalverteilung.  Daß diese Situation eine präzise und wissenschaftlich haltbare Anlageentscheidung aus heutiger Sicht, zumindest für die nächsten 5 Jahre, nicht gerade leicht macht und mir zunehmend graue Haare wachsen läßt, erklärt sich von selbst. Dies gleicht eher einem ständigen Weitsprung zwischen Blitzeis und Aquaplaning. Diesen „Schwarzen Schwänen“ zum Trotz, glaube ich, haben wir (Müller & Veith und unsere Kunden) die Situation bisher gut gemeistert. An der Portfoliotheorie von Markowitz zu zweifeln, ist eine falsche Annahme, da dieser diese Ereignisse in seiner Theorie berücksichtigt. Zweifel sind eher bei den Verursachern der Krisen angebracht, die zu diesen „Fat Tails“ führten. Ob diese Verursacher, unsere heutigen Retter, die richtigen Krisenmanager sind, läßt Zweifel aufkommen.

In Kenntnis der beschriebenen Tatsachen, läßt sich jedoch in jeder Situation eine Entscheidung treffen. Lediglich die Variablen müssen mit dem Kunden klar besprochen und geklärt werden. Es wird nicht ohne das Eingehen von Risiken gehen, wobei, aus meiner Sicht, Untätigkeit oder vermeintlich eine konservative Einstellung bei der Anlage von Geldern zukünftig eher zu einem gegenteiligen Ergebnis führen wird.

Bitte denken Sie daran, Leben ohne das Eingehen von Risiken ist nicht möglich; das größte Risiko, das Sie bisher eingegangen sind war Ihre Geburt, denn diese kostet Sie das Leben!

Herzlichst Ihr

Bernd Veith

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Müller & Veith Investmentfonds Beratungs GmbH

Pfingstbrunnenstraße 14

61169 Friedberg / Hessen

Tel:  +49 6031 6844 80

Fax: +49 6031 6928 225

E-Mail: willkommen@muellerundveith.de

Internet: http://www.muellerundveith.de

Handelsregisternummer:  HRB 6320

Handelsregistergericht:   Amtsgericht Friedberg / Hessen

UID: DE 201739765

Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Bernd Veith

"Ja ist denn schon wieder Weihnachten"?

Geht es Ihnen auch so wie mir? Weihnachten kommt, wie jedes Jahr, immer wieder überraschend!

Als ich letzte Woche in Frankfurt unterwegs war, machten gerade die Buden auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt auf und schon stieg mir der Duft von Zimtstangen, Popcorn und Glühwein in die Nase. Der große Weihnachtsbaum vor dem Rathaus erstrahlte in neuen, weißen LED Lichtern und der Weihnachtschor sang bekannte Weihnachtslieder.

Irgendwie war ich darauf nicht vorbereitet und dachte mir, wenn du schon einmal hier bist, dann kannst du auch über den Weihnachtmarkt gehen und dich langsam in Stimmung bringen lassen.

Es hat funktioniert: Auch mir ist jetzt klar, in 3 Wochen ist Weihnachten!

Wir wünschen Ihnen von Herzen ein wunderschönes, geruhsames und stimmungsvolles Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familie und einen guten Start in das Neue Jahr 2012!

Auch in diesem Jahr spenden wir wieder anstelle von Karten und kleinen Geschenken das eingesparte Geld in Ihrem Namen an Madamfo Ghana, Bettina Landgrafe, zugunsten der „Kindersklaven“, die auch Dank unserer gemeinsamen Hilfe in den letzten Jahren mittlerweile befreit sind, zur Schule gehen und Dank der Arbeit von Bettina Landgrafe und ihren Helfern ein schönes Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben feiern können.

Für Ihr Verständnis und Ihren Verzicht auf kleine Präsente in den letzten Jahren ein herzliches Dankeschön! Wenn Sie sich von der guten Arbeit, die Bettina Landgrafe in Ghana leistet überzeugen möchten, schauen Sie doch einmal auf die Homepage und lassen sich von dem glücklichen Lächeln der Kinder anstecken!

http://www.madamfo-ghana.de/

Frohe Weihnachten!

Ihr Team der Müller & Veith GmbH

Das Prinzip Hoffnung

Das Prinzip des Geldes (abgeleitet vom indogermanischen ghel=Gold und dem althochdeutschen gelt = Vergeltung, Vergütung, Einkommen oder Wert) basiert auf dem Prinzip Leistung und Gegenleistung.

In der originären Situation bedeutete dies, dass ich für meine erbrachte Leistung eine Gegenleistung erhielt = Tausch. Dieses Prinzip wurde durch Silber und Gold substituiert = Leistung = Silber/Gold.

Für meine Leistung erhielt ich Silber- oder Goldmünzen, die ich wiederum für eine gegenüber mir erbrachte Leistung in Silber oder Goldmünzen eintauschen konnte. Damit konnte eine von mir erbrachte Leistung in Silber oder Gold konserviert werden und die Gegenleistung in die Zukunft übertragen werden.

Das Vertrauen gegenüber Silber und Gold liegt darin, dass diese ein knappes Gut, nicht reproduzierbar sind und diese überall auf dieser Welt akzeptiert werden.

Solange Währungen an eine bestimmte Einheit dieser knappen Güter gebunden waren, genossen auch diese das gleiche Vertrauen, da diese jederzeit gegen die festgelegte Menge an Silber und Gold eintauschbar waren.

Die Frage ist nun, wie wird dieses Vertrauen in eine Währung kompensiert, wenn dem Leistungstungserbringer die Sicherheit genommen wird, für seine erbrachte Leistung die gleiche Gegenleistung zu erhalten?

Diese Aufgabe obliegt den Zentralbanken, die mit verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollen.

Ich empfehle Ihnen für nähere Informationen folgendem link zu folgen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geld

Zentralbanken verfolgen im Allgemeinen ein konkretes und festes Ziel bei der Geldmengensteuerung. Dieses Ziel ist häufig die Preisstabilität, d. h. die Bekämpfung der Inflation. Um die Inflationsrate auf ein volkswirtschaftlich sinnvolles Maß zu begrenzen, versucht die Zentralbank die Geldmenge im Gleichschritt mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu halten. Die Quantitätstheorie stellt einen direkten Zusammenhang zwischen Wachstum von Geldmenge und Preisniveau her.

Zur Zeit erleben wir eine Demaskierung unseres Geldsystems. Die Geldmengensteuerung der Zentralbanken sollte, wie oben beschrieben, ein Spiegelbild der realen wirtschaftlichen Situation sein, es soll den Austausch von Waren oder die Wertaufbewahrung erleichtern.

1987 als Alan Greenspan in die Federal Reserve eingetreten ist, begann die ultimative Auweitung der Geldmenge. Seit dieser Zeit hat die US-Notenbank versucht, jeden realen Schock für die Realwirtschaft zu beheben, indem sie die Zinsen gesenkt oder mehr Geld gedruckt hat.

Banken wurde es in der Finanzkrise ermöglicht, ihre Schuldenprobleme auf die Staaten überzuwälzen, was wiederum das staatliche Überschuldungsproblem verursacht hat. Zusätzlich wurde durch die Finanzkrise offenbart, dass verschiedene Staaten erheblich über ihre Verhältnisse gelebt haben und die ersten Staaten mit einer Staatsinsolvenz konfrontiert.

Zugleich sind die Notenbanken auf Druck der Politik (eigentlich des Finanzmarktes) dazu übergegangen, Staatsanleihen dieser überschuldenten Staaten aufzukaufen und sind dadurch selbst Teil des staatlichen Überschuldungsproblems geworden.

„Mit den ursprünglichen Grundsätzen einer Geld- und Währungspolitik, die 1992 als die Maastrichverträge ausgehandelt wurden und die Grundlage einer gemeinsamen Währung darstellten, hat die Kreditpolitik der EZB nicht mehr viel zu tun.“ (Prof. Sinn, FAZ.net vom 11.09.2011)

Was bleibt ist die Hoffnung, dass die EZB wieder zu den alten Tugenden zurückkehrt, denn führt die EZB ihren Kurs der Finanzierung von Schulden der EU Staaten weiter fort, besteht die Gefahr, dass der Euro zu einer wachsweichen Währung wird.

Die Schlußfolgerung für Anleger sind vor allem, dass alle Wertpapiere, die nur nominal abgerechnet werden, mit Vorsicht zu genießen sind. Das betrifft vor allem Anleihen, Geldmarktpapiere und Devisen. Mehr denn je muß auf die wirtschaftliche Substanz einer Investition geachtet werden, egal, in welcher Währung sie auf dem Kurszettel ausgedrückt wird. Dazu zählen vor allem Aktien gesunder Unternehmen, die wirtschaftlich solide, finanziell gesund und in jeder wirtschaftlichen Lage weiter bestehen können, eine stabile Dividendenpolitik betreiben und mit einem vertrauenswürdigen Management ausgestattet sind, so, wie sie in der Regel in valueorientierten Aktienfonds zu finden sind. Weiterhin zähle ich Immobilien, Gold und Silber ebenfalls zu einer ausgewogenen, sachwertorientierten Anlage hinzu. Gold ist werthaltig in Krisenzeiten. Es ist ein Fieberthermometer der Krise. Wir sind noch weit von einer Lösung entfernt. Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass Anleger Gold verkaufen und Anleihen aus Griechenland, Portugal oder Italien kaufen.

Sicherlich sollte man für auch für ausreichend Liquidität, gemäß der persönlichen Situation sorgen, um jederzeit angemessen reagieren zu können.

Vom Vertrauen zur Hoffnung

Eigentlich ist das Prinzip des Geldes, auf eine erbrachte Leistung eine Gegenleistung zu bekommen. Zumindest stand dies am Ende des Tauschhandels, als der Erbringer einer Leistung eine Muschel erhielt, auf der die Einheiten seiner erbrachten Leistungen stand und die er, frei nach seinen Bedürfnissen, beim Bäcker oder Metzger oder Schmied usw. gegen Waren oder Dienstleistungen eintauschen konnte. Als Münzen aus Silber und Gold die Muscheln ablösten und, aufgrund ihrer Seltenheit, allgemeine Akzeptanz fanden, war dem allgemeinen Warenverkehr und Tauschhandel gegen Edelmetalle die Tür geöffnet. Die Deckung einer Währung in Gold und die Sicherheit, die in diesen Münzen konservierte Leistung wieder in eine dem Wert entsprechende Gegenleistung eingetauscht zu bekommen, schaffte Vertrauen und ist noch gar nicht so lange her. Erst im 20. Jahrhundert wurde, zuletzt durch Nixon 1971, endgültig die letzte Bindung einer Währung an Gold aufgehoben. Die Gründe dafür haben wir bereits in etlichen der letzten Investmails diskutiert. Seit Aufhebung der Garantie eines Staates, Geld zu einem festen Umrechnungskurs in Gold einzutauschen, mußte das Vertrauen in die Werthaltigkeit einer Währung durch Zentralbanken garantiert werden und die Besitzer dieses Geldes die Hoffnung haben, dass diese verantwortungsvoll damit umgehen. Das Prinzip eines Sparers beruht auf dem Verzicht auf Konsum zu Gunsten seiner Zukunft, in der der Sparer eine erbrachte Leistung (z.B. den Lohn seiner Arbeit) konservieren möchte, um in der Zukunft (z.B. Alter) dies nachzuholen (Gegenleistung). Er muß darauf vertrauen können, dass der Wert der erbrachten Leisung aus der Vergangenheit erhalten bleibt und in der Zukunft wieder eintauschbar ist. Seit Aufhebung der Goldbindung ist dies nicht gerade ein leichtes Unterfangen, da ein Schädling, den man unter der Goldbindung des Geldes noch nicht kannte, der Kaufkraft des Geldes zusetzt; man nennt diesen INFLATION. Die aktuelle statistische Inflationsrate liegt lt. dem Statistischen Bundesamt bei 2,9%. Rechnen wir noch die zu leistende Abgeltungssteuer auf unsere Einnahmen, die wir durch unsere Geldanlage abführen müssen, hinzu, dann sind sämtliche Geldanlagen, die weniger Ertrag als 4% zur Zeit abwerfen, ein Minusgeschäft und führen nicht dazu, dass unser Vertrauen und Hoffnung, unsere Leistung konserviert zu bekommen, erfüllt werden. Die Tatsache, dass Anleger aus Aktien fliehen, die auf ihr eingesetztes Kapital 6% bis 10% Dividende zahlen und in Anlagen flüchten, die ihnen 0,5% bis 1,9% Zinsen zahlen, zeigt, dass das Vertrauen in die Märkte klein und das Vertrauen auf die mündlichen Garantien unserer Regierung weiterhin groß ist. Lieber nehmen Anleger, nach Abzug der Abgeltungssteuer und Inflationsrate, ein Minus von im MIttel 2,1% p.a. in Kauf, was bei einer Anlagezeit von 10 Jahren, also dem mittleren Verlauf einer gewöhnlichen Baufinanzierung, immerhin einem Kaufkraftverlust 18,8% und in 20 Jahren einem Kaufkraftverlust von 34% entspricht. Da soll doch einer mal sagen, dass unsere Steuern zu hoch und unser Verdienst zu gering ist. Dies geschieht zur Zeit in unserer Republik völlig freiwillig und ohne Zwang! Herr Schäuble kann, sollten nicht erschwerende Ereignisse hinzu kommen, z.B. die Pleite von Griechenland, Portugal, Irland, Italien etc., für die wir mit unserem Vermögen geradestehen, berechtigte Hoffnung haben, dass Deutschland sich entschulden kann. Allerdings bekommt das Vertrauen in der Bevölkerung Risse, denn lt. einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap gehen zwei Drittel der Deutschen davon aus, dass die Bundesregierung angesichts des Ausmaßes der Krise den Überblick verloren habe. Bereits im Frühsommer untersuchte das Institut für Demoskopie Allensbach für die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) das Vertrauen der Deutschen in den Euro und stellte fest, dass 71% der Deutschen weniger, kaum oder sogar gar kein Vertrauen in die Gemeinschaftswährung haben. Das bedeutet, dass die Zutaten für eine klassische Wärhungskrise angerichtet sind. Wie wir bereits am Anfang des Artikels herausgearbeitet haben, ist das wesentliche Merkmal, dass eine Währung seit Aufhebung der Garantie in den Eintausch von Gold besitzen muß, Vertrauen. Keine Spekulation der Welt kann einer Währung etwas anhaben, so lange der Sparer bereit ist, an der Währung festzuhalten. Der französische Franc hat in den 20iger Jahren zwei massive spekulative Attacken überlebt, weil das Volk das Vertrauen in seine Währung nicht verlor. Das Vertrauen in den Euro erodiert und wie weit dieser Erosionsprozeß bereits fortgeschritten ist und wie groß ein Ereignis sein müsste, um eine Währungskrise auslösen zu können, vermag niemand zu sagen. Italiens Premier Berlusconi wirkte nach den „Italienwochen“ an den Rentenmärkten verschreckt. Voller Entschlossenheit wurde ein Sparpaket geschnürt und wieder aufgeschnürt, nachdem die EZB (Europäische Zentralbank) begann, zur Stützung Italiens italienische Anleihen zu kaufen. Die Zinssätze für Italien sanken wieder, allerdings auch der Sparwille Italiens. Es bedurfte sicherlich ein Messer auf der Brust Berlusconis, das bereits die ersten Schichten seiner Haut ritzte, dass er die Aufschnürung des Sparpakets wieder rückgängig machte, allerdings sehr halbherzig und typisch italienisch. In den letzten Wochen und Monaten gab es bereits massive Kapitalabflüsse von griechischen, spanischen und italienischen Banken. Griechische Banken wären längst pleite, wenn die EZB nicht diesen gigantische Kreditpakete abgenommen hätte. Spanische Banken dienten der EZB sogar die Verwertungsrechte am Spitzenstürmer Ronaldo als Pfand für frisches Geld an. Diese frisch geschaffenen EZB Euros sind zur Zeit noch ohne Probleme in Franken, Dollar, Gold oder Londoner Luxusimmobilien zu tauschen. Falls die frisch gedruckten Notenbankgelder in der Binnenwirtschaft zu zirkulieren beginnen, erzeugen sie Teuerung, wie in den USA und Großbritannien. Falls die frisch gedruckten Summen von ihren Besitzern vor allem genutzt werden, um aus dem Währungsraum zu fliehen, dann erschafft die EZB mit ihrer Druckerpresse gerade den Treibstoff für eine Währungskrise. Allgemein kann man sagen, dass keine der bedeutenden Notenbanken mehr potitisch unabhängig ist, sondern selbst Teil des politischen Systems geworden ist. Damit haben diese ein wichtiges Gut verspielt, die Glaubwürdigkeit. Kommen wir wieder zum Anfang dieses Artikels zurück: Wenn nicht mehr geglaubt werden kann, dass für einen Geldschein, für ein Kontoguthaben oder für den Gegenwert einer Staatsobligation morgen, übermorgen oder in einem Jahr ein Kilo Brot, eine Arztrechnung oder ein Haus bezahlt werden kann, dann ist das Geld wertlos.

Geld=Leistung=Gegenleistung=Vertrauen=Hoffnung

Was bleibt ist die Hoffnung!

Argentos Research vom 19.08.2011

Argentos Research

Krisenkommentar

Der DAX Index hat seit dem seit 7. Juli in seinen extremsten Ausprägungen bis zu 27 % an Wert verloren. Besonders der gestrige Donnerstag hat noch einmal zu signifikanten Verlusten geführt.
Auch der Freitag begann negativ und der DAX Index bewegte sich zeitweise bei
über -3 %. Die starken Kursverluste am Donnerstag wurden durch besonders Besorgnis erregende Zahlen des Philly Fed Index ausgelöst. Der Index ist ein wichtiger volkswirtschaftlicher Frühindikator für die USA und errechnet sich über Umfrageergebnisse unter Unternehmen über die Entwicklung der Auftragseingänge, Absatzzahlen, Lagerbestände, Preise, Mitarbeiterzahlen und finanziellen Verbindlichkeiten.
Allgemein läßt sich sagen, dass ein negativer Wert als  Indiz für eine
kommende Rezession gewertet werden kann, ein positiver Wert hingegen  als
Indiz für eine kommende Konjunktur. Dieser Index, welcher im letzten Monat
wenigstens noch knapp über null (3,2) gestanden hatte, erreichte im August
einen negativen Wert von -30,7. Der Markt jedoch hatte mit einem Wert von 2 gerechnet. Insgesamt schaut es derzeit danach aus, als ob der DAX Index diese Woche ca. 10 % seines Wertes verloren hat.

Ein weiteres, wichtiges Ereignis dieser Woche war das Zusammentreffen von dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ziel dieser Zusammenkunft war es, einen gemeinsamen Kurs für den Umgang mit der augenblicklichen Euro-Schuldenkrise auszuarbeiten. Die Ergebnisse sind wie folgt:

  • eine europäische Wirtschaftsregierung, die sich daraus ergibt, dass die 17
    Staats- und Regierungschefs zweimal im Jahr zusammenkommen, um eine
    gemeinsame Linie festzulegen. Defizitsünder sollen mit dem Einfrieren von
    Fördermitteln bestraft werden.
  • es soll eine Schuldenbremse für alle Staaten der europäischen
    Währungsgemeinschaft geben
  • ebenfalls eine Finanztransaktionssteuer, welche europaweit eingeführt werden soll
  • eine Angleichung der deutschen und französischen Unternehmensbesteuerung
  • zum Thema Eurobonds wurde kein Beschluß gefaßt

Die Ergebnisse sind natürlich nicht das, was sich der Markt erhofft hat und wird, nach Meinung des Argentos Research, auch nicht zu einer Lösung der Schuldenkrise führen.

Ein renommierter Investor und Meister der Volkswirtschaftslehre und Währungen hat sich kürzlich im Spiegel zur europäischen Schuldenkrise geäußert. George Soros, welcher den britischen Pfund und den thailändischen Bath in die Knie zwang, sieht einzig und allein Deutschland in der Position, die Schuldenkrise zu beenden. In einer Krise sei der Gläubiger derjenige, der die Bedingungen diktiere. Bisher habe die Bundesregierung sich jedoch nicht dazu hinreißen lassen. Seiner Ansicht nach sind Eurobonds das einzige Mittel, das zu einem Ende der augenblicklichen Krise führen könnte. Es gibt viele Akteure im Markt, welche mit der Auffassung von George Soros übereinstimmen. Allerdings müßten für solch ein Mittel der erfolgreichen Krisenbehebung zunächst die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Um die Eurobonds erfolgreich zur Krisenbehebung einzusetzen, müßte eine gemeinsame, europäische Wirtschaftsregierung bzw. -aufsicht über die Budgets der einzelnen Euro-Länder wachen.

Die potentielle Einführung der Eurobonds stößt in Deutschland jedoch auch auf Widerstand. Grund hierfür ist die große Sorge der Deutschen, die Eurobonds könnten die Zinsen für Deutschland in die Höhe treiben und Deutschland somit auch zum Nachteil werden. Ob diese Sorge gerechtfertigt ist, läßt sich zum momentanen Zeitpunkt schwer eindeutig beantworten. Allerdings gibt es zwei  wesentliche Aspekte, welche dafür sprechen, dass diese Sorge eher unbegründet ist:

  1. die USA sind höher verschuldet als alle Staaten der europäischen
    Wirtschaftsunion zusammen. Trotzdem ist die Rendite zehnjähriger
    Staatsanleihen ähnlich der der deutschen, zehnjährigen Bundesanleihen
  2. als 1999 der Euro eingeführt wurde, glichen sich die Renditen der
    kurzfristigen Zinsen auf das Niveau der Länder mit den niedrigsten Zinsen
    (Deutschland, Österreich) an (Martin Hüfner, assénagon, Hüfners
    Wochenkommentar) an.

Fazit

Der Markt ist nach wie vor hoch nervös. Die Angst vor einer Rezession in den USA, befeuert durch die Euro-Schuldenkrise und eine folgende Rezession in Europa, beherrscht den Markt.
Das Treffen im Elysee-Palast hat hierauf keine Antwort geliefert. Der Markt
verlangt eine Antwort auf diese Unsicherheiten. Und solange Bundeskanzlerin
Merkel hierauf keine Antwort liefert und der Euro Schuldenkrise, an der sie
laut George Soros nicht nur eine Mitschuld trägt, sondern sogar als ein
Auslöser gewertet werden kann ,weiter ihren freien Lauf lässt, werden die
Märkte weiterhin eine hohe Volatilität aufweisen.

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An der Börse wird geläutet!

An der Börse wird zum Ein- und
Ausstieg nicht geläutet. -Oder doch?

An der Börse wird zum Ein- und Ausstieg nicht geklingelt, heißt eine dieser gängigen Börsenweisheiten. Jedoch können geschulte Ohren manchmal ein vernehmliches Geläut hören. An einem warmen Märztag des Jahres 2000 war der Börsengang von Lycos Europe und erregte damals große Aufmerksamkeit. Die Gesellschaft war ein Joint Venture der amerikanischen Lycos-Gesellschaft und der deutschen Bertelsmann-Gruppe. Lycos Europe hatte alles, um ein Börsenstar zu werden: Ein Portal, einen klangvollen Namen, etablierte Geschäftsbereiche, Phantasie für die Zukunft, klangvolle Eltern – es passte einfach alles. Dennoch sackte der Börsenkurs direkt nach der Emission unter den Ausgabekurs, so etwas hatte es vorher nicht gegeben. Offenbar wurde das Papier nicht gekauft, nur die Kurspflege der Emissionsbanken hielt es über Wasser. Zum Emissionskurs wurde das Unternehmen mit 10 Mrd. D-Mark bewertet, das galt damals als Schnäppchen. Tagelang dümpelte der Kurs von Lycos Europe vor sich hin, während die Aktien AOL, Yahoo, Mobilcom und Intershop munter haussierten. Fehlgeschlagene Neuemissionen können klassische Wetterleuchten sein, die regelmäßig kurz vor Börsencrashs auftauchen. Rund zwei Wochen später begann der Nasdaq-Crash. Fassungslos standen Passanten vor den Leuchttafeln am Madison Square und sahen, wie Aktien von Yahoo und AOL in den freien Fall übergingen. Der große Nasdaq-Crash begann. Das tagelange „Dümpeln“ des Newcomers „Lycos Europe“ war für informierte Investoren so etwas wie ein „Glockengeläut“, das eine neue Börsenphase einläutete.

Heute beginnt eine wieder neue Marktphase, Bond-Guru Mohammed El-Erian sprach gar von Beginn einer neuen Ära. Das Glockengeläut am Markt war in den letzten Wochen schlicht unüberhörbar. Die Börsenweisheit, dass am Markt zum Ein- und Ausstieg nicht geläutet wird, stimmt offenbar gar nicht, man muss nur gut hinhören.

Was ist passiert? Der US-Schuldenstreit wurde am Dienstag gelöst. Ein sichtlich ermattet wirkender US-Präsident annoncierte den asiatischen Märkten vor Eröffnung, dass die Mehrheitsführer beider Parteien und beider Häuser einen Kompromiss gefunden hätten. Die Erleichterungsrally blieb aus. Stattdessen setzten weltweit Aktienverkäufe ein, spanische, italienische und sogar dänische Staatsanleihen kamen auf die Verkaufszettel. Aus Italien setzte eine massive Kapitalflucht in den Franken ein, die charttechnische Widerstände einfach wegspülte. Der Goldpreis überwand mit Leichtigkeit bisherige charttechnische Widerstände, stieß am Mittwoch bis 1670 vor  und die Notenbank Südkoreas gab bekannt, Gold als Devisenreserve zu kaufen. Politik und Geldpolitik in Europa fanden mit schlafwandlerischer Sicherheit alle Fettnäpfchen, die es gab.

EU-Komissionspräsident Barroso demontierte in einem Brandbrief die Beschlüsse des letzten Euro-Gipfels. Ein zunehmend nervös wirkender Notenbankchef Trichet verpatzte die Kommunikation seiner neuen Käufe von Staatsanleihen und löste einen Börsencrash aus. Am Ende einer Woche dichter Ereignisse entzog S&P den USA das AAA-Rating.

Jedes dieser Ereignisse ist ein Symbol für eine bestimmte Entwicklung. Verdichtet man diese Entwicklungen, so zeigt sich das Bild einer neuen Marktphase. Das Läuten der Glocken ist unüberhörbar.

Aber der Reihe nach. Zuerst der Blick nach Amerika. In sprichwörtlich letzter Minute konnte im US-Schuldenstreit ein Kompromiss erzielt werden. Trotz der Einigung bleibt die Frage, warum die USA den Flirt mit der Staatspleite in Kauf nahmen. Doch keine externe Kritik konnte so am Ruf der Treasuries so
kratzen, wie der hausgemachte US-Schuldenstreit. Ähnlich wie Japan kann die USA derzeit ihre Schuldenlast nur deshalb tragen, weil die Zinsen niedrig sind.
Jede Steigerung der Zinshöhe würde eine klassische Schuldenspirale in Gang setzen. 2010 verfügten die USA monatlich im Schnitt über 184 Mrd. Dollar an Einnahmen und gaben 372 Mrd. Dollar aus. Um Zinsen zu sparen, wurde ein sehr großer Teil der rund 15 Billionen Dollar Schulden nur kurzfristig finanziert. Je kürzer die Laufzeit, umso geringer ist der Zinskupon von Anleihen. Seit drei Jahren steigen die Summen, die monatlich zur Umschuldung anstehen deswegen an. 465 Mrd. Dollar müssen die USA alleine im August umschulden. Das ständige
Umschulden kurzfristiger nahezu zinsloser Verbindlichkeiten lief in den letzten
drei Jahren wie eine gut geölte Maschine (dabei weiß jedes Unternehmen, dass das finanzieren von lanfristigen Verbindlichkeiten mit kurzfristigen Krediten tödlich ist). Auch beim kleinsten Ruckeln dieser Maschine treffen jedoch Verbindlichkeiten in atemberaubender Höhe auf vergleichsweise niedrige Steuereinnahmen. Finanzminister Geithner hat sich in den letzten Tagen bei über 20 großen Bondhändlern rückversichert, dass sie auch im August in gewohnter Stärke bei den Emissionen frischer US-Staatsanleihen mitbieten wollen. Geithner war offenbar genau so nervös wie viele Anleger.

Die Erhöhung des US-Schuldenlimits löste Erleichterung aus.
Das Szenario eines ungeordneten Zahlungsausfalls der USA war einfach zu
hässlich. Dennoch bleiben ernsthafte Blessuren. Weltweit werden sich Anleger,
die US-Treasuries bisher als eine andere Art von Bargeld ansahen, die Einnahme
und Ausgabeseite der USA unter die Lupe nehmen und angesichts der
„griechischen“ Finanzlage der Supermacht schmerzhafte Erkenntnisse gewinnen.

Die größten Einschnitte des US-Budget-Kompromisses werden beim Militär gemacht. Das mag richtig sein, unterhöhlt aber eine wichtige Säule des Supermachtstatus der USA. Wenige Stunden nach der Verabschiedung des
US-Sparpakets berichtete Bloomberg, dass die südkoreanische Notenbank rund 25 Tonnen Gold gekauft hat. Der Zeitpunkt war zufällig, die Reihenfolge besaß
jedoch Symbolkraft. Kaum ein Land weltweit ist so sehr von der Schutzmacht USA abhängig wie Südkorea. Die südkoreanische Hauptstadt Seoul liegt innerhalb der Reichweite nordkoreanischer Artillerie, die Vereinigten Staaten sind
Schutzmacht und der wichtigste Exportmarkt für die Südkoreaner. 261 Mrd. Dollar Devisenreserven hat das boomende Korea angehäuft, sie gehören zu den größten Devisenreserven weltweit. Länder wie Kolumbien, Jamaika oder die Ukraine benötigen Devisenreserven, um die Landeswährung zu verteidigen oder Öl zu kaufen. Südkorea, Japan und China besitzen gigantische Devisenreserven, weil sie ihre Landeswährung seit Jahren absichtlich schwächen. Wann immer die Nachfrage nach Exportgütern so stark wurde, dass die Landeswährungen aufwerteten, druckten die Notenbanken frische Landeswährung. Mit dem frisch gedruckten Geld kauften die asiatischen Notenbanken an den Märkten Dollar. Das Überangebot an Landeswährung senkte den Preis der Landeswährung. So verhinderten die asiatischen Exporteure die Aufwertung ihrer Währungen, förderten Exporte und häuften groteske Dollarberge an.

Südkorea ist mehr als ein Verbündeter der USA, manche Kommentatoren bezeichneten Südkorea als Vasallen. Dass dieses Land nun US-Staatsanleihen abstößt, um seine Goldreserven zu verdreifachen, symbolisiert den Aufstieg von Gold als Reservewährung, den Abstieg des Dollar und die Relativierung der USA als potente Schutzmacht. Noch 2009 war das ganz anders. Als 2009 die Notenbanken von Indien, Mauritius, Sri Lanka und Bangladesh Gold akkumulierten, erklärte man in Seoul, dass man keinerlei Pläne dieser Art habe und auf den Dollar setze. Es hat sich etwas geändert seit 2009.

Ein Blick nach Europa. Die Halbwertzeiten europäischer Rettungsmaßnahmen werden immer kürzer. Eine Woche nach der Installation einer Euro-Transferunion und der darauf folgenden Erleichtungsrally gerieten spanische und italienische Staatsanleihen wieder auf die Verkaufslisten. Beide Länder zahlen nun mehr als sechs Prozent Zinsen. Zur Erinnerung: Als Griechenland 2010 erstmals mehr als fünf Prozent Zinsen zahlen musste, sprach Premier Papandreou von „barbarischen Zinsen.“

Bei Zinshöhen von sechs Prozent sind Spanien und Italien davon befreit, ihre Anteile in den Euro-Rettungsschirm ESFS einzuzahlen. 750 Mrd. Euro umfasst der „Euro-Rettungsschirm“. Für rund 130 Mrd. Euro des Rettungsschirms stehen Italien und Spanien gerade. Beide Länder gehörten bisher zu den größten Einzahlern in den Fond. Falls sie auf die Nehmerseite wechseln, bricht das Konstrukt zusammen. Die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ titelt über den Euro-Gipfel treffend: „109 Milliarden Euro für eine Woche Ruhe.“

Die fiskalische Lösung der Euro-Schuldenkrise erweist sich als brüchig. Drei Wochen nachdem die EZB eine fiskalische Lösung der Schuldenkrise erzwang, musste sie wieder mit Bondkäufen beginnen. Die Märkte wären auch mit
einer politischen Union Europas und einer Vergemeinschaftung der Schulden
zufrieden. Eine vollständige politische Union mit Schuldenunion wäre in den
meisten Euro-Ländern jedoch nur mit Hilfe eines Staatsstreichs durchsetzbar.

In Spanien und Italien führten die Ereignisse der letzten Wochen zu einem formidablen Bank Run. Banken, die vom Cashabzug betroffen sind, werden durch die Zentralbank EZB flüssig gehalten. Die EZB hat in Griechenland Erfahrung gesammelt, illiquide Banken liquide zu halten. Jede Bank hat nur ein paar Prozent der Kundeneinlagen flüssig verfügbar. Nach Handelsblatt-Angaben verwalteten Banken im Euroraum 2009 rund 9 Billionen Euro Kundeneinlagen, rund 260 Mrd. Euro waren flüssig verfügbar, also 2,88 Prozent. Den Rest haben die Banken verborgt. Als griechische Kunden mehr als diese 2,88 Prozent bei ihren Banken abzogen, begannen griechische Banken damit, ihre Kreditforderungen in Pakete zu packen. Diese Pakete wurden bei der EZB als Sicherheit hinterlegt, die Notenbank gab den Griechen im Tausch für diese Sicherheiten frisch gedruckte Euros. Die Griechen lagern diese Euros inzwischen unter dem Kopfkissen, tauschten sie in Franken oder kauften Londoner Immobilien, als gäbe
es kein Morgen.

In Spanien läuft es derzeit ähnlich, ein besonders skurriler Fall wurde gerade öffentlich. Eines der Kreditpakete, das spanische Banken bei der EZB zu Bargeld machen möchten, heißt „Madrid Activos Corporativos V“. Besichert ist das 770 Mio. Euro Paket unter anderem mit Real Madrids Starstar Christiano Ronaldo. Real Madrid hatte den Fußballstar einst auf Kredit gekauft. Als Sicherheit diente nicht das Stadion, nein als Sicherheit diente Ronaldo persönlich. Falls Real Madrid in Schwierigkeiten geraten sollte, wäre der Transfer von Ronaldo zur EZB perfekt. Das klingt exotisch, aber genau so kam die Bayerische Landesbank nach der Pleite von EM TV zu einem Aktienpaket der Formel 1.

Woche für Woche nimmt die EZB frische Kreditpakete in ihre Bilanz und hält damit die Banken flüssig. Was mit den liquiden Euros passiert, die italienische Banken ihren Kunden aushändigen, lässt sich im Kanton Tessin besichtigen. Betuchte Italiener bringen ihr Geld in die Schweiz. Italienische Finanzpolizisten stehen auf den Parkplätzen Tessiner Banken und notieren die Nummern italienischer Autos.

Die Kapitalflucht aus Italien in die Schweiz ist vermutlich die mächtigste Fluchtbewegung, die die Eurokrise bisher gesehen hat. Italiener haben etwas, was weder Spanier noch Griechen haben: eine wirklich hohe Sparquote und eine Sparkultur! Für vermögende lombardische Geschäftsleute gehört die Kapitalflucht in die italienischsprachige Südschweiz zu den gelernten Reflexen. Der Franken ist das Gold der Italiener. Und das nicht nur „gefühlt“. Als die Lira in den 70ern besonders heftig inflationierte, war der Franken noch goldgedeckt (diese wurde per Volksentscheid im Jahre 2000 abgeschafft und die Schweizer Nationalbank verkaufte 50% ihrer Goldreserven. Aufgrund des immensen Anstieges des Schweizer Franken, besitzt heute der Franken jedoch fast wieder eine Golddeckung. Das Gegenteil ist bei US$ und EURO der Fall, die gegenüber Gold immer mehr an Wert verlieren!!!).

Tag für Tag sorgt die Kapitalflucht in die Schweiz für steigende Frankenkurse. Die berüchtigten Devisenspekulanten hätten sicherlich beim Kurs von 1,10 Franken Gewinne mitgenommen und eine Ruhepause eingelegt. Doch in Panik geratene Anleger tauschten trotz des irrwitzigen Kurses weiter Euros in Franken, als gäbe es morgen die Lira oder Devisenverkehrsbeschränkungen. Als der Euro an einem Tag 2,88 Prozent verlor und auf 1,08 Franken fiel, zog die Schweizer Notenbank die Notbremse. In einem – für Notenbankverhältnisse – adrenalingetränkten
Kommunique machte die Schweizer Notenbank deutlich, dass die Grenze ihrer
Toleranz überschritten wurde. Spekulanten zogen sich zurück, nahmen Gewinne
mit, der Euro erholte sich: für einen Tag. Danach fiel der Euro bis 1,075 Franken.

Die Mehrzahl der Menschen begreift immer noch nicht, dass wir in einer Währungskrise sind. Der Spiegel titelt: „Euro-Talfahrt stürzt Franken in Währungskrise.“ Richtig ist es genau umgekehrt: „Euro-Währungskrise stürzt Schweiz in Wirtschaftskrise.“

Aus dem Abverkauf an den Aktienmärkten wurde am Donnerstag ein klassischer Crash. Notenbank-Präsident Trichet kündigte auf einer Pressekonferenz an, wieder Staatsanleihen der Euro-Peripherie-Länder zu kaufen.
Die EZB kann Geld in beliebiger Menge drucken, damit kann sie Staatsanleihen
kaufen und die Kurse der Staatsanleihen stabilisieren. Großbritannien und die
USA halten sich so seit zwei Jahren über Wasser. Die Bondanleger tauschen ein
Ausfallrisiko gegen Kaufkraftverlust der Währung. Die Märkte sehen Bondkäufe
zwar derzeit eher positiv, aber Trichet kommunizierte seinen plötzlichen Schwenk so ungeschickt, dass Marktteilnehmer die neuen  Bondkäufe der EZB als Panikreaktion interpretierten. Der deutsche Tec-Dax brach zeitweise über 8 Prozent ein, die brasilianische Börse fiel um 10 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index, der 500 Unternehmen enthält, notierte mit den größten Verlusten seit dem mörderischen Sell-Off des Frühjahrs 2009. Das sind Dimensionen, die dem großen Nasdaq-Crash nicht nachstehen.

Der EU-Kommissionspräsident befeuerte die Unsicherheit an den Märkten. Er machte einen Brief publik, den er an alle Regierungschefs der Euro-Zone geschickt hatte. Barroso stellt in diesem Brief die Ergebnisse des Euro-Gipfels massiv in Frage. Die deutsche Financial Times schreibt: „Für Investoren ließen diese Zeilen nur eine Deutung zu: Das Geld im Fonds zur Rettung und Sicherung der Währungsunion reicht nicht, die Beschlüsse des Euro-Gipfels von vor gerade einmal zwei Wochen sind offensichtlicher Murks. Mit den Äußerungen heizte der Kommissionspräsident die große Unsicherheit der Händler weiter an, der DAX rutschte tiefer, italienische und spanische Staatsanleihen wurden abgestoßen.“

Ach so, eines noch: Barroso beklagt außerdem die undisziplinierte Kommunikation in der Eurozone. Sapperlot, ich glaube, so etwas nennt man „Chuzpe“.

Am Freitagabend nach Börsenschluss traf die Meldung ein, dass die führende Ratingagentur Standard & Poors den USA die Top-Bonitätsnote AAA entzieht und den Ausblick senkt. Ein Teil des Sell-Offs der letzten Woche dürfte sich aus Insiderverkäufen von Marktteilnehmern speisen, die diese Information schon vor drei Tagen kannten. Das alles ist kein surrealistischer Alptraum, nein es passiert gerade. In diesem Umfeld sind 1600 Dollar für eine Unze Feingold doch recht wenig Geld. Zumindest mag sich das die südkoreanische Notenbank in der Vorwoche gesagt haben. Der Goldpreis schoss am Montagmorgen über die Schwelle von 1700 Dollar hinweg, Unzenmünzen im deutschen Handel notieren bei rund 1270 Euro.

Zur Markttechnik: Der vor ein paar Wochen prognostizierte Eintritt in die volatile Marktphase hat sich vollzogen, die in den Vorwochen skizzierten Szenarien sind derzeit im „Life-Modus“. Falls es schon jetzt eine „Flucht ins Gold“ größeren Ausmaßes geben sollte, darf mit Gegenmaßnahmen regulatorischer Art gerech-net werden, die einen Teil der Goldanleger verschrecken könnten. Angesichts rekordhoher Goldpreise ist es derzeit spottbillig, sich gegen Preisrückgänge abzusichern. Wer sich nicht als hartgesottenen Spekulanten, sondern als Anleger sieht, kann physische Goldpositionen derzeit zu Mini-Preisen nach unten absichern.