Summa Summarum

USA

  • US Aktienmärkte haben im Plus geschlossen (S&P500 +1%) aber in der
    letzten Handelsstunde einen Großteil der frühen Gewinne abgegeben nachdem die FT (Financial Times) über Forderungen einzelner Euroländer nach einer höheren privaten Beteiligung am aktuellen Rettungspaket für Griechenland berichtet hatte.
    Zyklische Sektoren blieben die relativen Gewinner (Materials +2%, Industrials +1,6%), aber Financials (+0,4%) waren schwächer als der Gesamtindex.
  • Der Richmond Fed Index lag mit -6 etwas über Konsensus von -11 und fällt damit knapp besser aus als die anderen bereits veröffentlichten regionalen Indizes.
  • Die US Inflationserwartungen über 30 Jahre die inflationsgesicherte TIPS-Anleihen in den USA implizieren, sind zuletzt deutlich gefallen von 2,73% im August auf unter 2%.
  • Apple hat die Presse zu einem iPhone-Event am 4. Oktober eingeladen.
    Analysten erwarten die Vorstellung des neuen iPhone 5, das leichter und dünner sein und einen größeren Bildschirm haben soll.
  • Amazon wird laut WSJ heute sein neues Tablet vorstellen, das auf
    Googles Android Betriebssystem basieren soll.
  • Ein bereits erzieltes Settlement zwischen Bank of America und Freddie Mac könnte laut Reuters nach einer Untersuchung durch den Inspector General der FHFA aufgelöst werden, da Freddie Mac möglicherweise höhere Zahlungen zustehen.
  • Bank of America könnte vor Milliarden-Forderungen von Aktionären im Zusammenhang mit unzureichender Offenlegung von Verlusten,
    die Merrill Lynch im vierten Quartal 2008 kurz vor Vollzug der Übernahme
    gemacht hat, schreibt die NY-Times.
  • Die USA wollen mit der Einführung der Fatca Steuergesetzgebung eine weltweite Offenlegung von Vermögen von US-Steuerpflichtigen erzwingen berichtet das Handelsblatt.
  • Anadarko Petroleum hat laut FT Berater mit der Suche nach Käufern für Öl-Assets in Brasilien beauftragt die bis zu $5Mrd. wert sein könnten, so die Zeitung.
  • Heute kommen Durable Goods Orders für August.

ASIEN

  • Asiatische Aktien sind leicht im Minus (Nikkei +0,3%, SHCOMP +0,2%, Hang Seng -0,9%) und der Euro gibt im asiatischen Handel von seinen gestrigen Höchstständen etwas ab auf 1,3560. Gold ist fast unverändert bei $1640.
  • Chinesische Offizielle untersuchen die Umstände des U-Bahn
    Unglücks in Shanghai bei dem gestern 270 Menschen verletzt wurden.
  • Japans Regierungspartei plant laut Bloomberg temporäre
    Steuererhöhungen von bis zu $120Mrd. sowie einen Verkauf des staatlichen Anteils an Japan Tobacco um für die Folgen des Erbebens vom 11. März aufzukommen.
  • Lenovo plant laut FT ein $300Mio. Joint-Venture mit Compal zur
    gemeinsamen Laptop-Produktion.

EUROPA

  • Die Bundesregierung rechnet nach Informationen der BILD-Zeitung mit einem potenziellen Zahlungsausfalls Griechenlands noch vor Weihnachten.
  • Nach Angaben der FT streiten die Staaten der Eurozone erneut über die Beteiligung des privaten Sektors. 7 der 17 Staaten fordern demnach eine höhere Beteiligung des Privatsektors, darunter auch Deutschland und die Niederlande. Frankreich sowie Vertreter der EZB sind als starke Vertreter der Gegenposition hervorzuheben.
  • Finanzminister Schäuble fordert von allen Staaten der Eurozone eine Vorbereitung auf eine potenzielle Krise, berichtet Bloomberg.
    Demnach sollen die Länder vor dem Euro-Finanzministertreffen am 3.Oktober entsprechende Pläne zur Rettung ihrer Banken vorbereiten.
  • Das griechische Parlament billigte gestern die Einführung einer neuen Immobiliensteuer, die Eigentümer zu einer Zahlung von €4 pro m² verpflichtet. Damit sollen dieses Jahr noch €2Mrd eingesammelt werden.
  • Der Richtlinienentwurf zur EU-Finanztransaktionssteuer
    sieht die globale Besteuerung aller Finanztransaktionen vor, an denen Europäer beteiligt sind. Damit wären auch Handelsplätze außerhalb der EU betroffen, schreibt das Handelsblatt.
  • Slowenien hat gestern als achter Staat der Aufstockung des EFSF
    zugestimmt.Bei der heutigen Abstimmung in Finnland gilt die Mehrheit nach Medienberichten als sicher. Führende Politiker des finnischen Kabinetts rechnen zudem nicht mit einem Kollateral.
  • SAP Head of Global Sales Enslin spricht in einem Interview von
    einer guten Auftragslage und erwartet weiterhin gute Ergebnisse.
  • BAE Systems plant nach Reuters Angaben die Streichung von bis zu 3000
    Stellen und verweist auf die niedrige Auftragslage.
  • VW will die neue US Version des Passats in China bauen und bis
    zu €14Mrd in die dortige Expansion investieren, schreibt das Handelsblatt.
  • SocieteGenerale zielt im Rahmen angekündigter Sparmaßnahmen auf den Verkauf des Anteils am Rohstoff-Brokerhaus Newedge, berichtet das Handelsblatt.
  • Rio Tinto will über ein Joint Venture mit dem russischen Unternehmen
    JSC Acron wieder in Kali-Markt einsteigen.
  • EU Wettbewerbshüter haben Büros von E.on, Ruhrgas, RWE und Gazprom Germania durchsucht – es bestehe der Verdacht auf
    Preisabsprachen und Wettbewerbsverzerrungen.
  • Heute kommen u.a. Inflationsdaten aus Deutschland
    sowie Business Confidence in Italien (10Uhr).

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag !

Summa Summarum

  • US Aktien legten gestern deutlich zu (S&P500 +2,3%)
    und reagierten damit auf gute Vorgaben aus Europa und Medienberichte, dass der Rettungsfonds EFSF durch Kreditaufnahme bei der EZB aufgestockt werden könnte um Banken zu rekapitalisieren. Zykliker und Finanzwerte waren die stärksten Gewinner: Financials +4,5%, Energy +3,5%, Materials +3%. Defensives und Tech gehörten zu den relativen Verlierern: Utilities +0,8%, IT +1,3%.

Was ist der EFSF, was sind seine Aufgaben: http://www.handelsblatt.com/politik/international/zentrale-fragen-zum-euro-rettungsschirm/4650184.html

Asiatische Aktien können sich erholen (Nikkei +2%, SHCOMP +0,3%, Hang Seng +2,4%) und folgen damit den positiven Vorgaben aus den USA und Europa. Gold erholt sich ebenfalls auf $1637 nachdem es gestern bis unter $1550 gefallen war. Brent-Öl steigt auf $105 nachdem es gestern zwischenzeitlich unter $102 handelte.

Gold: Trotz der Kapriolen an den Papiermärkten ist die physische Nachfrage fast auf Rekordständen. Sie ist sogar so hoch, dass Internetseiten von Edelmetallverkäufern zeitweilig zusammenbrachen. Pro Aurum: Über 99 Prozent der Kunden sind derzeit auf der Käuferseite. Dies bekräftigt meine These, dass lediglich die Spekulanten aus dem Markt gingen, die nicht wírklich Gold besitzen, sondern Wetten darauf abschließen. Gold und Silber bleiben weiterhin hoch interessant.

Chinas Bauunternehmen könnten laut S&P in Liquiditätsnöte geraten, sollte es zu einem 30% Umsatzeinbruch im nächsten Jahr kommen. Ein solches Szenario sei allerdings unwahrscheinlich so S&P.

CNBC berichtete gestern von konkreten Plänen zur Stärkung des EFSF. Demnach sollen Banken aus dem EFSF zusätzliches Kapital erhalten. Darüber hinaus soll nach Angaben des Senders aus EFSF Mitteln ein SPV der Europäischen Investmentbank (EIB) gegründet werden, welches eigene Anleihen begeben und Schulden der Krisenländern aufkaufen dürfe. Die Bonds des SPV würden zudem als Collateral bei der EZB akzeptiert werden. Die Hebelwirkung könnte bei 8:1 liegen.

Finanzminister Schäuble bekräftigte gestern, dass es zu keiner Aufstockung des EFSF kommen werde. Damit sollen vor allem FDP Politiker vor der kommenden Abstimmung überzeugt werden. Nebelkerzen werden ständig geworfen und verunsichern die Anleger! Gleichzeitig warnte Bundesbank-Chef Weidmann vor einer potenziellen Überforderung Deutschlands durch größere Rettungsschirme.

Nach Spekulationen um deutliche EZB Zinssenkungen von bis zu 50bps im Oktober haben EZB Politiker diese zurückgewiesen. Dennoch seien Zinssenkungen bei schwächer als erwarteten Makro-Entwicklungen möglich, sagte EZB Ratsmitglied Mersch.

Spanien hat das Parlament gestern erwartungsgemäß aufgelöst und den 20. November für Neuwahlen bekanntgegeben. Das Parlament hatte den EFSF bereits gebilligt.

Syrien hat ausländische Unternehmen zu einem Stopp der Ölforderung angewiesen und damit auf die unzureichende Lagerkapazität reagiert. Zuvor hatte das Land versucht, das Öl außerhalb der EU zu verkaufen. Das Embargo seint Wirkung zu zeigen!

Ex-Bundesbankchef Axel Weber tritt womöglich früher als geplant in die Führung der UBS ein. Es werde nach Reuters Informationen die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung gefordert, um seine Einberufung in den Verwaltungsrat vorzuziehen.

Heute kommen u.a. Spanien (10.30; Bills) und Italien (11Uhr; Bills und €3,5Mrd
2013Bonds) an den Markt. Zudem ist der griechische Premier Papandreou in Berlin und trifft sich am Abend mit Kanzlerin Merkel.

Papandreou hielt eine flammende Pro-Europa Rede bei dem BDI Treffen, in der er betonte, dass Europa zusammenstehen und aus Fehlern der Vergangenheit lernen müsse. In jeder Krise stecke auch eine Chance, die wir nutzen müssen. Europa werde gestärkt aus der Krise hervorgehen.

18:21 Uhr: DAX 5.628,44 +5,29% – Gold 1.662,80 +2,74% – Silber 32,31 +5,48%