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Summa Summarum

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QE3…………………QE ∞ 

Summa Summarum vom 24.07.2012

Prof. Norbert Walter(+): Wenn Italien und Spanien fallen, reden wir nicht mehr über eine Rettung, sondern über Verhältnisse wie nach dem 2. Weltkrieg und das bedeutet LASTENAUSGLEICH! (RIP)

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion” – Die Rechnung kommt nach der Bundestagswahl!

Ein klares Wort

http://www.blognition.de/blog/wirtschaft/ein-klares-wort/

ZinswendeAmerikanische Anleiheinvestoren in Panik

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/zinswende-amerikanische-anleiheinvestoren-in-panik-12272463.html

Wirtschaftsweiser warnt: „Schuldenschnitt könnte Euro-Zone in die Luft sprengen“

http://www.fondsprofessionell.de/news/markt-strategie/nid/wirtschaftsweiser-warnt-quotschuldenschnitt-koennte-euro-zone-in-die-luft-sprengenquot/gid/1010533/ref/1/

Goldnachfrage «wie in der Griechenlandkrise»

http://www.finews.com/news/finanzplatz/12522-gold-physische-nachfrage-boom-juli-2013

 

Fundstücke aus dem www.

fiatcurrency ‏: *DRAGHI SAYS EXIT IS DISTANT – who needs a exit…
Bloomberg TV BREAKING: Paulson’s PFR gold fund fell 23% in June, down 65% in 2013
zerohedge ‏: Another 120K gold oz withdrawn from Comex vaults, mostly HSBC. JPM unchanged
USA
  • Die US-Märkte schlossen an einem ruhigeren Handelstag im Plus (S&P +0,5%). Utilities (+1,4%), Cons Staples (+1,0%) und Cons Disc (+0,9%) waren die besten Sektoren, während Telecom (-0,4%), Info Tech (-0,2%) und Industrials (+0,3%) hinter der Gesamtmarktentwicklung blieben. Die Volumen lagen dabei 11% unter dem 10-Tagesschnitt bzw. 8% unter dem 30-Tagesschnitt.
  • Die Regierung der USA muss ihre Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung korrigieren und senkt die Wachstumsprognose von 2,3% auf 2,0% für 2013 und von 3,2% auf 3,1% für 2014. HB – 09.07.13
  • Ein US-Gericht fordert Präsident Obama zur Prüfung der Zwangsernährung im Militärgefängnis auf Guantanamo auf. HB – 09.07.13
  • Der Buyout Deal des Computerherstellers Dell durch den Gründer Michael Dell ist weiterhin in der Schwebe. BBG – 09.07.13
  • Tesla Motors wird ab nächster Woche Teil des Nasdaq100 sein und damit Oracle Corp ersetzen. BB – 9.7.13
  • Alcoa berichtete für das zweite Quartal einen Umsatz von $5,85 Mrd. – angesichts der gesunkenen Aluminium Preise zwar -2% unter dem Vorjahr aber besser als erwartet. EPS waren $0,07 (vs. Cons. $0,06); die Aktie handelt nachbörslich -0,3%. HB – 8.7.13
  • General Electric wird seine langfristigen Umsatzziele für Deutschland für das Jahr 2015 wohl verfehlen. HB – 08.07.13
  • US Views: Less QE, More Guidance (Hatzius) 
  • Heutige Makrodaten: Keine wichtigen Datenpunkte
 
ASIEN/EM
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute nach einem positiven Beginn der US-Berichtsaison fester (SHCOMP: +0,2%, NIKKEI: +2,0%, HSI: +0,3%). BBG – 9.7.13
  • Der chinesische CPI lag im Juni diesen Jahres mit +2,7% yoy höher als erwartet (Konsensus: +2,5%, GS Prognose: +2,5%, Mai: +2,1%). Der PPI lag bei -2,7% yoy (Konsensus: -2,6%, GS Prognose: -2,7%, Mai: -2,9%). BBG – 9.7.13
  • Die PBOC verschärft die Regeln für den Interbanken-Bondhandel: zukünftig sollen alle Transaktionen durch das National Interbank Funding Center laufen, um die Transparenz zu erhöhen. BBG – 9.7.13
  • Die türkische Zentralbank verkaufte am Montag $2,25 Mrd., was ca. 5% ihrer Netto-Reserven entspricht, um die Lira zu stärken. Dies ist der höchste Wert, den die Türkei jemals innerhalb eines Tages verkauft hat, um ihre Währung zu unterstützen. WJS – 8.7.13
  • Umfragen zu den australischen Parlamentswahlen sehen die ALP von Premierminister Kevin Rudd und seiner Vorgängerin Julia Gillard wieder stärker: bei einer Zwei-Partien-Abstimmung würde die ALP Gleichstand mit der oppositionellen Coalition von Tony Abbott erreichen. Ein Zeitpunkt für die Wahlen steht allerdings noch nicht fest. BBG – 9.7.13
  • Japan wirft China in einem ersten Verteidigungspapier der Regierung unter Shinzo Abe vor, mit militärischen Mitteln den regionalen Status Quo verändern zu wollen. BBG – 9.7.13
  • Indien verschärft die Regeln für den Handel der Rupie, nachdem diese innerhalb dieses Jahres rund 10% und innerhalb der letzten 2 Jahre 35% gegenüber dem Dollar an Wert verloren hat. RTRS – 9.7.13
  • Olympus Corp., der weltweit größte Hersteller von Endoskopen, ist auf das tiefste Level seit acht Wochen gefallen, nachdem bekanntgegeben wurde, dass YEN118 Mrd. Gegenwert an Aktien in Übersee verkauft werden sollen. BBG – 9.7.13
  • Emerging Markets Macro Daily: Tapering, Chinese style. 
 
EUROPA
  • Die Euro-Finanzminister haben sich am Montag auf ihrem Treffen in Brüssel auf die Auszahlung der nächsten Kredittranche an Griechenland geeinigt. SPGL – 9.7.13 WSJ – 8.7.13
  • Der IWF hat vor erneut zunehmenden Risiken in der Euro-Zone und einer anhaltenden langen Rezession gewarnt. Daher sollen die Zentralbanken mit weiteren Zinsschritten auf diese Gefahren reagieren. WSJ – 8.7.13
  • Frankreichs Europaminister Repentin ist dafür, dass der ESM griechische Banken mit direkten Kapitalspritzen unterstützt. Der Höhepunkt der Krise sei überwunden. HB – 9.7.13
  • Zyperns Finanzminister Georgiades hat von der zyprischen Zentralbank schnelleres Vorgehen bei der Restrukturierung der Bank of Cyprus gefordert. Bis spätestens Anfang August soll der Prozess abgeschlossen sein, damit anschließend schrittweise die Kapitalverkehrsbeschränkungen gelockert werden können.  WSJ – 8.7.13
  • Die UK House Prices sind im Juni gemessen an dem Royal Institution of Chartered Surveyors House Price Index von +5 Punkte im Mai auf +21 Punkte im Juni angestiegen und damit auf dem höchsten Level seit Januar 2010. RTRS – 9.7.13
  • Die EU und die USA haben mit der ersten Runde an offiziellen Gesprächen zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen begonnen. FT – 8.7.13
  • LVMH hat die Übernahme eines 80% Anteils an Loro Piana zu einem Kaufpreis von €2Mrd angekündigt. BBG – 9.7.13
  • RWE schließt ein erst vor kurzer Zeit von Kohle auf Biomasse umgestelltes Kraftwerk in Großbritannien. Wegen der schwachen Entwicklung der Strompreise lohne sich der Betrieb der 750-Megawatt-Anlage in Tilbury nicht mehr. HB – 8.7.13
  • Credit Suisse signalisiert mit der Berufung eines ehemaligen Bankenaufsehers, den Kampf gegen Steuerhinterziehung zu verstärken. Der frühere Chefjurist der Schweizer Bankenaufsicht FINMA, Urs Zulauf, übernimmt im nächsten Jahr die Verantwortung für den Bereich Steuerpolitik gegenüber Kunden. HB – 8.7.13
  • Heute wird um 10:30 Uhr die UK Industrial Production (Cons.: 0,2%mom) veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

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Summa Summarum

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QE3…………………QE ∞

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

 Asmussen schlägt Griechenland Schuldenkauf mit Krediten vor

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/griechenland-schulden-asmussen?utm_source=twitter_all

Schäuble schweigt vielsagend zu EZB-Vorstoß

http://www.onvista.de/news/most-wanted/artikel/249103267?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=RSS-Feeds

zerohedge: Some clueless Eurocrat floats idea of using ESM to buyback Greek debt in open market. One problem: this would increase overall Greek debt.

Zitat des Tages: „Herabstufung Spaniens ist Missverständnis.“ Wolfgang Schäuble

ANLEIHEN

Banker erwarten „Sturm“ am Bondmarkt

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/anleihen-banker-erwarten-sturm-am-bondmarkt/7242660.html

Zweifel am Papiergeld bringt Gold wieder ins Spiel

http://www.welt.de/finanzen/article109790019/Zweifel-am-Papiergeld-bringt-Gold-wieder-ins-Spiel.html

Verhandlung mit dem deutschen Fiskus – Singapur will kein Schwarzgeld

Auch Singapur fällt für deutsche Schwarzgeld-Anleger aus!

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Singapur-will-kein-Schwarzgeld-article7464941.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

PIMCO, Bill Gross: Whatever u think of this year’s Nobel Peace Prize choice, consider this: it will be harder now to file for divorce & break up the family! :-)

USA
  • Der US Aktienmarkt drehte am Freitag im Laufe des Handels ins Negative und verblieb auf diesem Level (S&P: -0,3%). Staples (+0,2%), Tech (+0,2%) und Industrials (+0,1%) waren die stärksten Sektoren während Financials (-1,4%), Telcos (-1,3%) und Utilities (-0,6%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 5% bzw. 6% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Ben Bernanke hat auf dem IMF Treffen in Tokio die Easing Politik der Federal Reserve als stabilisierend für die gesamte Weltwirtschaft verteidigt. FT – 14.10.2012 Fed Statement
  • Das IMF Treffen in Tokio war vor allem durch die Forderungen der Emerging Markets an die Eurozonen Regierungschefs zu weiteren Schritten gegen die Eurozonen-Krise, Äußerungen zur Fed Geldpolitik und die Spannungen zwischen China und Japan geprägt. WSJ – 14.10.2012 FT – 14.10.2012
  • Das US Finanzministerium möchte die Veröffentlichung seines regelmäßigen Berichts zum Währungshandel, in dem einige Kritik an China vermutet wird, bis November nach die US Wahlen verschieben. FT – 12.10.2012
  • Apple (APPL US) stellt laut HB am 23. Oktober die Miniversion seines Tablet-Computers iPad vor. Das Mini-iPad soll eine Bildschirmdiagonale von 7,85 Zoll haben, im Vergleich zu 9,7 Zoll bei der aktuellen Version. HB – 12.10.2012
  • Standards & Poors senkt das Rating von Südafrika von BBB+ auf BBB. FT – 12.10.2012
  • Heute wird um 14:30 Uhr der Empire Manufacturing Index (Consensus: -4,0 Punkte) und die Advance Retail Sales (Consensus: +0,8%) veröffentlicht. Zusätzlich berichten heute um 14:00 Uhr Citigroup (Consensus EPS: $0,97) sowie ebenfalls vorbörslich Charles Schwab (Consensus EPS: $0,17).
 
ASIEN
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute mit einer Vielzahl an Makrozahlen aus der Region insgesamt gemischt (SHCOMP: -0,6%, NIKKEI: +0,3%, HSI: -0,1%).
  • China Exportzahlen sind mit 9,9%yoy (Consensus: 2,4%yoy) überraschend stark ausgefallen während die Importe mit 2,4%yoy in-line mit den Erwartungen waren. Besonders stark in den Exportzahlen war die Nachfrage aus den anderen asiatischen Staaten zu erkennen. Der Handelsbilanzüberschuss weitete sich demnach entsprechend stark auf $27,7Mrd (Consensus: $20,5Mrd) aus.
  • Chinas Inflation ist im September wie erwartet leicht von 2,0% auf 1,9% zurückgegangen und lässt der Regierung damit einen größeren Spielraum für mögliche Easing Maßnahmen. FT – 15.10.2012
  • Die PBOC sieht mittlerweile den CNY USD Wechselkurs fast auf einem gleichgewichtigem Level angekommen. Zusätzlich denke man darüber nach die überschüssige Liquidität durch Easing Maßnahmen langsam abfließen zu lassen und zu hohen Inflationsdruck zu vermeiden. NYT – 13.10.2012 CD – 13.10.2012
  • Softbank steht laut eigenen Angaben kurz vor dem Abschluss der Akquisition eines 70%-igen Anteils für $20Mrd an Sprint Nextel. $12Mrd möchte man in sich bereits im Umlauf befindende Aktien und $8Mrd für neu emittierte Aktien investieren. BBG – 15.10.2012
 
EUROPA
  • Finanzminister Schäuble erklärte gestern, dass er nicht von einem Staatsbankrott ausgehe. Er sagte vor Unternehmern in Singapur: „Ich denke, das wird nicht passieren, dass wir einen Staatsbankrott bekommen in Griechenland.“ RTRS – 14.10.12
  • EZB-Chef Draghi erwartet eine Bankenaufsicht für die Eurozone in 2014. Im Laufe des kommenden Jahres soll sichergestellt werden, dass die Ansprüche des Sektors erfüllt werden. BBG – 13.10.12
  • Eine ungewöhnliche Maßnahme zur Lösung der Schuldenkrise zu lösen wurde letzte Woche thematisiert. Adair Turner, Chairman der UK Financial Services Agency und ein Kandidat für die Nachfolge als nächster Chefs der britischen Zentralbank wird nachgesagt, dass er in privaten Gesprächen die Möglichkeit erörtert, Teile der zu Marktpreisen gekauften Schulden auf der Bilanz der Zentralbank zu erlassen. Öffentlich distanziert er sich von dieser Aussage, doch wird er von der BBC und dem Guardian in diesem Zusammenhang genannt. FT – 14.10.12  BBC – 14.10.12  GUAR – 14.10.12
  • Die Royal Bank of Scotland muss nach einem neuen Käufer für 316 Filialen suchen. Santander hat ihr Angebot überraschend zurückgezogen und auf die lange Dauer des Verfahrens verwiesen. FTD – 14.10.12 Finanzinvestor Flowers wird nun mit einem möglichen Deal in Verbindung gebracht. FT – 14.10.12
  • Allianz will mittels Einsparungen das Deutschland-Geschäft effizienter gestalten. „Wir haben ein umfangreiches Programm gestartet, um in der Sachversicherung wieder nach vorne zu kommen“, sagte Deutschland-Chef Rieß. RTRS – 14.10.12
  • Porsche hält trotz der aktuellen Wirtschaftslage an den Expansionsplänen fest. „Investitionen in neue Modelle fassen wir nicht an. Attraktive Produkte sind der entscheidende Teil unserer Wachstumsstrategie“, sagte Porsches CEO Müller. HB – 15.10.12
  • UBS verschärft den Sparkurs und circa 2000 IT-Stellen abbauen. Es seien Einsparungen von jährlich €825Mio geplant. SPGL – 14.10.12
  • Die Deutsche Bank will verstärkt in das Geschäft mit Mittelständlern einsteigen und werde nicht ausgeschöpfte Mittel für Kreditlinien im zweistelligen Milliardenbereich „für die Verbreiterung des Mittelstandsgeschäfts nutzen“. HB – 15.10.12
  • Vivendi sei in ersten Gesprächen um eine mögliche Fusion des SFR Telekom Geschäfts mit Numericable. FT – 14.10.12
  • Siemens-Chef Löscher sagte im FT-Interview, dass die kommenden 5 Jahre eine deutliche Verlangsamung im Vergleich zu den letzten 5 Jahren zeigen werden. FT – 14.10.12 Gleichzeitig berichtet die FT von einem möglichen Rückzug des €1,3Mrd Angebots für Ansaldo. FT – 14.10.12
  • Kühne & Nagel berichtet 3Q Umsätze von SFr5,4Mrd vs. Consensus SFr4,4Mrd; Ebit SFr181Mio vs. erwartet SFr186Mio; die Gewinnziele für das laufende Jahr wurden bestätigt.
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und einen guten Start in die Woche!

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Investmail

108 Prozent Plus in 15 Monaten

In der Welt der echten Goldanleger zählen Barren und Unzen. Lebensversicherungen und Staatsanleihen sind Teufelszeug, mit dem man sich eigentlich gar nicht befassen braucht. So dürfte das Credo vieler eingefleischter Edelmetallanleger lauten.

Und es gibt Gottlob einige wackere Kämpen, die nicht müde werden, die Anleger vor dem „Papierzeug“ zu warnen. Da wäre zum Beispiel der „Rohstoff-Guru“ Jim Rogers. Der einstige Partner von George Soros schwört auf reale Werte: auf Rohstoffe, Ackerland und Gold. „Was würden sie machen, wenn sie Chef der FED wären?“ fragte ein US-Fernsehsender. Jim Rogers mag es drastisch, er antwortete: „Ich würde zurücktreten!“ Er erklärt immer wieder: Amerika war einst der größte Kreditgeber der Welt, heute ist es der größte Schuldner der Welt. Das Drucken von Geld ist keine Lösung. „Ben Bernanke ist ein Idiot!“ lautete eine seiner der prägnantesten Äußerungen.

Auch der Schweizer Marc Faber gehört zu den Börsianern, denen zugehört wird. Der Mann, der bereits den Crash von 1987 vorausgesagt hat, rüttelt die Börsenwelt gerne mit drastischen Worten auf: „Ben Bernanke ist ein Money Printer. Gelddrucken ist alles, was er kann.“ Wie hoch der Goldpreis steigen wird? „Da müssen sie mit Herrn Bernanke telefonieren und der EZB, wieviel Geld sie drucken werden.“ Ein andermal erklärte Faber: „Das Gelddrucken der Regierungen wird in ein ökonomisches Armageddon führen.“

Die Reihe lässt sich fortführen. Selbst in offiziellen Analysen der Bank of Scotland bemächtigt man sich inzwischen dieses drastischen Jargons. Man spricht davon, dass die Notenbanken „wagenweise“ Papiergeld herstellen und damit den Wert der Währungen zerstören. Asche zu Asche, Papier zu Papier. Damit sind die Fronten geklärt.

Wer diese griffigen Stimmen in eine Anlagestrategie umgesetzt hat, hat mit Gold und Silber in den letzten Jahren deutliche Nominalgewinne gemacht haben. Sehr gut! Die Edelmetallhausse ist ein übergeordneter Trend, da gibt es nichts zu mäkeln. Manche der oben genannten Einstellungen sind jedoch inzwischen derart ideologieüberfrachtet, dass sie kurzfristig den Blick auf hochinteressante Phänomene vernebeln.

Was wäre, wenn man mit einer anderen Anlageklasse als Gold oder Minenaktien pro Jahr 100 Prozent Nominalgewinn machen könnte? Wären wir Goldanleger bereit, uns dieses Asset einmal anzusehen? Eine Kursprognose von 70 oder 100 Prozent Gewinn pro Jahr klingt bizarr. Selbst Betrüger sind nicht so unverfroren, 100 Prozent Gewinn zu versprechen. 

Lehnen sie sich zurück, atmen Sie durch: Die Sache ist bereits Geschichte: Es gibt ein Asset, das in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat – und niemand hat es gemerkt.

Ein seltenes High-Tech-Metall? Ein Penny-Stock? Nein, wir reden von einer kompletten Assetklasse, die liquide genug ist, um täglich mehrere Milliarden zu bewegen.

Auf der Spur dieses „Verdopplers“ müssen wir noch einmal zurück ins Jahr 2011. Im Mai 2011 schrieben wir an dieser Stelle unseren CARAT Gold-Shop Marktbericht mit dem Titel „Schwacher Dollar, starke Treasuries – ein Conundrum.“ Darin hieß es:

  • „Für die meisten Journalisten und Kommentatoren ist das ein klassischer Fall. Fast sieht es so aus, als ob die Templates und Textbausteine aus den Jahren 2007 bis 2008 wieder herausgeholt werden: schwacher Dollar, Flucht aus dem Dollar, Dollarpanik, steigende Goldpreise, steigende Rohstoffpreise.
  • Das Problem ist: An dem Bild des schwachen Dollars stimmt etwas nicht. Es wird durch die meisten Stimmen an den Märkten suggeriert, dass sich Anleger auf der Flucht aus dem Dollar befinden. Aber ist das wirklich so?
  • Falls derzeit reiche Anleger aus dem Dollar und aus US-Staatsanleihen flüchten, dann müsste es zwei klar erkennbare Bewegungen geben: Erstens müsste der Dollar gegenüber Euro, Yen, Gold fallen. Ja, das tut er. Und zweitens müssten die US-Staatsanleihen im Wert verfallen und die Renditen der US-Staatsanleihen müssten steigen, so wie man das von griechischen und irischen Anleihen kennt.
  • Und diese zweite Bewegung gibt es nicht. Die Kurse der US-Staatsanleihen zogen in der letzten Woche sogar etwas an, ohne dass das irgendwo nennenswert kommentiert wurde.“

Es gab zwei wenig bekannte Stimmen im Markt, denen diese paradoxe Wetterlage ebenfalls auffiel: Trader Tyler Durden, der auf zerohedge.com bloggt, und Markttechniker Harald Weygand von Godemode-Trader.de.

Die Giganten im Markt positionierten sich ganz anders. Der weltgrößte Vermögensverwalter PIMCO „shortete“ US-Staatsanleihen, d.h. er setzte mit Leerverkäufen auf sinkende Notierungen. Auch Starinvestor Jim Rogers gab im Juli 2011 auf CNBC bekannt, dass er 30-jährige US-Staatsanleihen „shorte“.

Jeff Clark, Editor von „Advanced Income“, schrieb im Juni 2011 über 30jährige US-Staatsanleihen: „Who is stupid enough to buy?“ – „Wer ist dumm genug zu kaufen?” Die langlaufenden US-Staatsanleihen waren offensichtlich tot. Jeder, der Eins und Eins zusammenzählen konnte, musste raus aus diesen Papieren.

Und jetzt sagen wir Ihnen, mit welchem Asset man in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat, auf Euro-Basis: mit langlaufenden US-Staatsanleihen. Auf Dollarbasis waren es immer noch imposante 70 Prozent Plus. Punkt.

Nehmen Sie sich doch einmal den Luxus, zwei Minuten aus dem Fenster zu schauen, zu atmen und über diese beiden Zahlen nachzudenken: 108 Prozent Gewinn, 70 Prozent Gewinn.

Fertig? Und was die Sache noch interessanter macht ist der Umstand, dass diese Mega-Rally vom breiten Publikum nicht wahrgenommen wurde. Was wäre in den abendlichen Börsennachrichten los, wenn der Dax in 15 Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hätte? (Er würde dann bei 14.000 Punkten stehen).

Was wäre auf dem Goldmarkt los, wenn Gold in fünfzehn Monaten rund 108 Prozent im Plus wäre? Wir müssten uns dann an Krügerrandpreise um 2.850 Euro gewöhnen.

Ein Blick auf die Fakten: Der bekannte Vanguard Extended Duration Treasuries ETF kauft nur US-Staatsanleihen mit langer Restlaufzeit, man könnte auch andere Beispiele nehmen. Dieser ETF hat vom 28.4.2011 bis zum 25.7.2012 unglaubliche 69,45 Prozent gewonnen – in Dollar. Auf Eurobasis waren es 108,11 Prozent Gewinn.

Und was noch faszinierender ist: Der Goldpreis stieg zwischen den beiden genannten Daten nur von 1.531 US-Dollar auf 1.618,75 Dollar. Mit einer Anlage im oben genannten Long-Bond-ETF hätten Anleger in fünfzehn Monaten aus 653 Goldunzen ganze 1044 Goldunzen gemacht.

Haben Sie davon schon einmal etwas gelesen? Vermutlich Nicht. Natürlich war bekannt, dass die US-Treasuries ab Oktober 2011 erstarkten. Natürlich blieb nicht verborgen, dass eine Menge Fluchtkapital aus der Eurozone nach Amerika strömte und dort Anlagen suchte. Aber dass man mit US-Langläufern seinen Einsatz verdoppeln konnte, das war mir bis vor einigen Wochen nicht bekannt. Auch keiner der bekannten Gurus und Kommentatoren hat das Thema aufgegriffen.

Wie ist es überhaupt technisch möglich, dass man mit Anleihen so hohe Gewinne macht? 

  • Ein Beispiel: Am 15.2.1991 emittierte das US-Schatzamt eine dreißigjährige Staatsanleihe. Diese Anleihe erhielt einen Kupon von 7,87 Prozent. Das entsprach dem damaligen Zinsniveau und den damaligen Inflationserwartungen. Diese Anleihe läuft noch bis zum 15.2.2021.
  • Wer diese Anleihe heute noch im Depot hat, könnte sich weitere achteinhalb lang an 7,87 Prozent Zinsen erfreuen. Das klingt gut. Frische zehnjährige Anleihen bekommen derzeit gerade einen Zinskupon von rund 1,5 Prozent.
  • An der Börse werden sowohl alte Anleihen, die noch Restlaufzeit haben, als auch neue Anleihen parallel gehandelt. Die Unterschiede im Zinsniveau werden durch Kursunterschiede ausgeglichen. Die oben genannte Anleihe aus dem Jahr 1991 wurde zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels mit 152 Prozent ihres Nominalwertes gehandelt. Das heißt, für eine Anleihe im Nominalwert von 10.000 US-Dollar musste man an der Börse 15.200 Dollar zahlen. Dafür erhält der neue Besitzer der Anleihe in den kommenden achteinhalb Jahren 6.689 Dollar an Zinszahlungen. Das ist das allgemein bekannte Prinzip im Anleihehandel. Falls das aktuelle Zinsniveau sinkt, steigt das Kursniveau der alten, hoch verzinsten Anleihen.

Gab es irgendeinen Marktguru, der im Mai oder Juni letzten Jahres dringend zum Einstieg in langlaufende US-Treasuries riet?

Gab es eine fundamentale Verbesserung der Kreditwürdigkeit der USA? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Rally der US-Bonds begann 2011 erst so richtig, als S&P die Kreditwürdigkeit der USA herabstufte und Finanzminister Geithner Rücktrittspläne in Umlauf brachte.

Wer hat von der Hausse der Treasuries profitiert? US-Banken? Nein, US-Geldinstitute haben über die vergangenen Jahre kontinuierlich ihren Bestand an Staatsanleihen abgebaut. In den 40er hielten US¬Banken noch 35 Prozent ihrer Assets in US-Treasuries, in den 70ern waren es rund 10 Prozent, heute sind es rund 0,3 Prozent.

Waren die smarten Chinesen bei dieser Bond-Rally mit dabei? China ist einer der ganz großen Besitzer von US-Staatsanleihen. 2009 tauschten die Chinesen jedoch ihre US-Langläufer gegen US-Bonds mit sehr kurzen Laufzeiten, deren Notierungen sich nicht veränderten. Der chinesische Gesamtbestand an US-Staatsanleihen blieb auf politisch korrekter Höhe, real verließen die Chinesen bereits 2009 den Markt der langlaufenden US-Treasuries.

Hat PIMCO profitiert? Die gerne zur Denkfabrik hochstilisierten Bond-Spezialisten hatten im Frühjahr 2011 alle US-Treasuries aus dem Depot geworfen. Stattdessen ging man bei PIMCO sogar Wetten auf sinkende Kurse der US-Bonds ein. Der mit Abstand bekannteste Bondspezialist der Welt lag komplett falsch und hat hohe Verluste gemacht.

Auch Jim Rogers wird sich sicher nicht mehr so gerne an seine Idee erinnern, US-Langläufer zu shorten.

Haben Sie profitiert? 
Ein einziger Anleger bleibt uns in Erinnerung, der komplett richtig lag: Mister Barack Obama. Aus einer Pflichtmitteilung über persönliche Finanzen wurde ersichtlich, dass Obama 2010 alle seine Anteile an PIMCO-Fonds verkaufte und stattdessen vollständig auf US-Treasuries setzte. Leider ist nicht bekannt, ob es sich um Langläufer oder Kurzläufer handelte. In jedem Fall ist es faszinierend, dass die Bondgötter von PIMCO und Jim Rogers falsch lagen, während Obama möglicherweise richtig lag.

Ebenfalls konnten Sie im letzten Jahr lesen, dass Saudis die hohen Kurse der Treasuries zum Ausstieg nutzen.

Wie konnten die US-Langläufer so nachhaltig und so hoch steigen? Die US-Notenbank führte in dem Zeitraum der Bond-Hausse ihre „Operation Twist“ durch. Diese Notenbankoperation galt im Markt zuerst als Enttäuschung. Statt imposante Billionen-Summen für Bondkäufe zu erschaffen, setzte die Notenbank zuerst nur 400 Mrd. Dollar ein, um US-Kurzläufer aus ihrem Bestand zu verkaufen und US-Langläufer zu kaufen. Ziel war, damit die langfristigen Zinsen zu senken. Im Juni 2012 wurde die Operation Twist noch einmal verlängert und um 267 Mrd. Dollar aufgestockt.

Die Bondkäufe der FED sind auf ihrer Website einsehbar. Ob die gehandelten Volumina und die Hausse der Treasuries in einem Verhältnis stehen, das Sinn macht, könnte nur ein absoluter Anleihe-Experte in sehr mühsamer Arbeit einschätzen.

Auffallend ist Folgendes: Während die gewaltigen Geldinjektionen „QE“ und „QE2“ keine nachhaltigen Kurssteigerungen der Langläufer auslösten, gelang es „Twist“, die langfristigen Zinsen zu senken. Die Kurse der US-Langläufer stiegen nachhaltig. 

Im Umfeld von QE1 (1 Billion frische Dollars) und QE2 (600 Mrd. frische Dollars) gab es eine prägnante Anti-Dollar-Stimmung. Es kam zu Absetzbewegungen aus dem Dollar und den US-Treasuries. „Twist“ bewegte geringere Summen als die Vorgänger, ohne dass es zu Absetzbewegungen kam. Zeitgleich mit „Twist“ tobte die Euro-Krise und sorgte dafür, dass Fluchtkapital aus der Eurozone in die USA strömte.

Auffallend ist die dröhnende Sprachlosigkeit, die das Zinstief und die Hausse der Treasuries begleitet. Das ist auch dem Ex-Kongressabgeordneten Alan Grayson aufgefallen, der in der Huffington Post bloggt. Er schrieb am 2. Juni 2012: „Gestern haben die Zinsen für zehnjährige US-Treasuries den tiefsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Ich habe nicht davon gehört, dass darüber berichtet wurde. Haben Sie etwas davon gehört?“
Artikel 

„Warum passiert das? Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Hinweis für die Obama-Regierung: Ihr könnt zu diesem Zinssatz Kredite aufnehmen. Geht der Trend weiter? … Wer gewinnt und wer verliert? Leider gibt es auf diese Fragen heute keine Antworten, denn das Erreichen eines 100-Jahres-Tiefs bei Zinsen wird nicht als Neuigkeit betrachtet.“ Alan Grayson stellt die richtigen Fragen, hat aber auch keine Antworten.
Artikel 

Die „Financial Post“ befragte Mitte September 2011 mehrere Personen, die sich hauptberuflich mit dem US-Bondmarkt beschäftigen.

“Wenn Marktzinsen auf japanischem Niveau sind oder auf dem der 30er Jahre, dann ist es Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen: Neuauflage der Depression,” erklärte der Chefvolkswirt von Gluskin Sheff & Associates.

“Es ist immer schwierig, Schlussfolgerungen aus dem Bondmarkt zu ziehen, und noch schwieriger, wenn der Markt über drei Jahre manipuliert wurde, meinte Robert Floyd, Lead Manager bei Birch Leaf Investments. „Ich weiß nicht, ob der Treasury-Markt kaputt ist, aber er verhält sich in einer Weise, die dramatisch ist.“

Jeff Nielson, schrieb in „The Street“, der US-Bondmarkt sei das „größte heutige Finanzmysterium.“ Er beobachtet, dass auf dem Bondmarkt zum Zeitpunkt des größten Angebotes die höchsten Preise gezahlt werden. Da das unmöglich sei, schlussfolgert Nielson, dass die FED außerhalb der Bilanz heimlich den US-Bondmarkt stütze.
Artikel 

An dieser Stelle irrt er vermutlich. Insgesamt 667 Mrd. frische Dollars wurden für „Twist“ erschaffen. Etwa 300 bis 500 Mrd. Euro könnten als Euro-Fluchtkapital in die USA gelang sein. Vom Beginn des Fiskaljahres 2011/12 bis April 2012 betrug das US-Staatsdefizit 779 Mrd. Dollar. Es gab genug FED-Geld und Anleger-Geld, um dem US-Schatzamt seine Schuldpapiere abzunehmen.

Aber Nielson gibt einen interessanten Hinweis: „maximum demand“ und „maximum supply“ sind Schlagworte, bei denen es in den Ohren jedes Börsianers klingelt. Maximales Angebot bei maximaler Nachfrage sind ein klassisches Merkmal für den Höhepunkt einer Hausse oder Finanzblase.

Im Bereich der Aktienbörsen gibt es zu so einem Zeitpunkt täglich Börsengänge und Millionen gieriger Klein- und Großspekulanten saugen alles auf, was der Markt bietet. „Maximum demand meets maximum supply.“

Vor drei Jahren wurde bei Ökonomen gerätselt, wie die USA es schaffen wollen, 2011 und 2012 einen Großteil der weltweiten Ersparnisse zu absorbieren. Heute sehen wir, dass das geschehen ist. Die USA bieten ein Maximum an Treasuries an und die Welt konsumiert diese Papiere, als gäbe es kein Morgen:

„Investoren aus aller Welt können gar nicht genug von amerikanischen Wertpapieren bekommen.“ (Handelsblatt, 10.8.2012)

„Wall Street Händler waren überrascht vom Umfang der Investorennachfrage mit Rekordkäufen von Investoren wie Moneymanagern und Rekordkäufen von Notenbanken, die ihre 10jährigen Staatsanleihen direkt von der Federale Reserve von New York erwarben.“ (britische FT, 11. Juli 2012)

Maxium demand, maximum supply, euphorische Stimmung – eine Finanzblase wie im Börsenlehrbuch? Doch zu den klassischen Krankheiten der Börsianer gehört das ewige Gefühl, dass andere Marktteilnehmer besser informiert sein könnten. Was wissen diese Notenbanken, die gerade wie verrückt US-Staatsanleihen kaufen, trotz niedrigster Zinsen? 

Sehen sie eine Depression? Ein komplettes Verdampfen aller Euro-Vermögen? Einen großen Krieg? Zum letzten Mal, als US-Staatsanleihen unter 2,5 Prozent rentierten, wütete eine Wirtschaftsdepression und es tobte der II. Weltkrieg. In den USA errechnete man damals streckenweise bis zu 20 Prozent Teuerung, aber für Anleger gab es kaum Alternativen. Französische Anleihen notierten zum Altpapierpreis, südamerikanische Staaten erklärten den Staatsbankrott, auf dem US-Aktienmarkt herrschte Agonie. Die Rohstoffbörse von Chicago hatte man geschlossen, die Kontrakte zu Zwangskursen glattgestellt. Anleger hatten damals gute Gründe, sich mit den niedrig verzinsten US-Treasuries zu begnügen.

Die Analysten von „Blackrock“, neben PIMCO einer der weltgrößten Vermögensverwalter, sehen die Gefahr eines Zerfalls der Eurozone oder eines größeren Krieges. Innerhalb dieses Szenarios, dass sie auf ihren „nicht für Privatanleger“-Charts „Nemesis“ nennen, favorisieren sie Gold und US-Staatsanleihen. Wäre es gut gewesen, beizeiten US-Treasuries zu kaufen? Oder sogar jetzt noch zu kaufen?

Doch halt! Auch das ist ein Klassiker. Es gibt eine uralte Börsenregel: Wenn der „letzte Bär“ kapituliert, ist das Ende der Hausse nah. Der prominente Aktienbär Steve Roach (Morgan Stanley) unkte jahrelang über das Ende der US¬-Aktienhausse, bis er 2007 kapitulierte, umschwenkte und einen „neuen Superzyklus“ sah. Dann begann der Crash. Wenn ich nach Jahren des bärischen Sentiments gegenüber Treasuries nun über Treasuries positiv nachdenke, dann ist nach der reinen Logik der Börse ein Crash dieser Papiere wahrscheinlich.

„Der Euro steht unmittelbar vor dem Zusammenbruch,“ unkte Alan Greenspan im letzten Herbst. War die gesamte Währungspanik des letzten Herbstes vielleicht nur eine heißgekochte Inszenierung, um Kapital in den US-Bondmarkt zu locken und die langjährigen Zinsen zu senken?

Die Probleme der Eurozone waren real. Da man in den USA wusste, welche Probleme auf die Eurozone warteten, musste man nur warten und den Prozess – sagen wir einmal – moderierend begleiten.

Und es gibt weitere Erklärungsmuster. Ex-IWF-Chef Kenneth Rogoff schrieb gerade, dass Notenbanken mit Hilfe einer großen Inflation Investoren aus Zinspapieren „in Realvermögen zwingen“ werden. Wie soll das gehen?

Indem genau das durchgeführt wird, was gerade passiert ist. Besitzer von Zinspapieren werden zuerst scheinbar reich gemacht, aber man nimmt ihnen jede rentable Zinsanlage für die Zukunft.

Versetzen Sie sich in die Lage eines Besitzers alter US-Bonds. Diese Anleihen besitzen Kupons in lichten Höhen von 7, 8 oder 9 Prozent. Diese Zinskupons liegen alle oberhalb der gefühlten Inflationsrate der Märkte. Es gab für die Bondhalter keinen wirklichen Grund, diese Schuldpapiere zu verkaufen. Die drastische und schnelle Senkung der langfristigen Zinsen hat DIESE Bondbesitzer einerseits UNÜBERSEHBAR reich gemacht, ihnen aber andererseits für die Zukunft negative Realzinsen verabreicht.

Notenbankchef Bernanke erklärte einst, die Notenbank könne immer eine Deflation besiegen, indem sie Inflation erzeuge – und wenn man es aus einem Helicopter Banknoten regnen lassen müsse. Doch die Banken, die bisher mit Billionen versorgt wurden, ließen das Geld nicht vom Helicopter herabregnen.

Jetzt ist es anders. Das Helicopter-Geld befindet sich nun in den Depots der Pensionskassen und Milliardäre, die bisher eisern an ihren hoch verzinsten US-Treasuries festhielten. Diese Marktteilnehmer fühlen sich nun 50 bis 108 Prozent „reicher“, aber sie werden in den kommenden Monaten erkennen, dass es zukünftig nur noch negative Realzinsen gibt. Sie müssen, wie von Herrn Rogoff gewünscht, raus in die Welt der „Realwerte“. Das wird die Teuerung jedes „Realwerts“ auslösen, der in den Fokus der Käufer gerät.

Jede Wirtschaftskrise haben Notenbanken in der Vergangenheit durch Abwertungen gelöst. Das Pfund wurde abgewertet als es Britannien schlecht ging, die Schwedenkrone wurde abgewertet, als Schwedens Banken taumelten, die Peseta wurde abgewertet, als Spanien ins Stottern kam.

Das ist nichts neues, das ist die gängige Doktrin.

Doch wie wertet man alle Währungen gleichzeitig ab? Man müsste alle Währungen gleichzeitig gegenüber der Realwirtschaft abwerten. Das ist schwierig. Eine Notenbank kann ihre Währung gegenüber anderen Währungen abwerten, aber sie kann keine allgemeine und schnelle Teuerung anordnen.

Die Teuerung der Realwerte kann muss von den Akteuren der Realwirtschaft ausgehen. Und das könnte jetzt geschehen. Mit den oben beschriebenen Wirkkräften könnte jetzt Teuerung entstehen. 
Wer mit Treasuries 70-109 Prozent im Plus ist, aber keine Zinsen mehr bekommt, wechselt zu Traumkursen in Gold, Fabriken, Aktien, Ackerland. Wichtig ist nur, dass die Zinsen nicht mehr sinken und die Notenbank ggf. alle Dollar-Bonds aufkauft, private und staatliche.

Und genau so etwas kündigte die US-Notenbank in der letzten Woche an. Mit der neuen Welle von „quantitative easing“ kauft sie unbegrenzt Papiere, vorerst Immobilienpapiere. Das benötigte Geld wird gedruckt.

Weitere Schlussfolgerungen? Die Idee von Jim Rogers, dass Ben Bernanke ein Idiot ist, sollten Anleger nicht weiterverfolgen. Vielleicht ist er ja brilliant. Immerhin geschieht die Abwertung der Währungen und Schuldpapiere in einem Umfeld, in dem die Anleger „gar nicht genug“ von diesen US-Papieren bekommen können. (Zitat Handelsblatt)

Wie sollten sich Anleger angesichts der oben beschriebenen Phänomene am Bondmarkt verhalten? Da sich ein vollständiges, abschließendes Bild nicht einstellen will, müssen Anleger mit einer agnostischen Grundeinstellung leben: Der Erkenntnisstand bleibt diesmal besonders unvollständig.

Wenn US-Staatspapiere zu den niedrigsten Zinsen seit den 40er Jahren notieren und gleichzeitig der billionenschwere Umfang des US-Bondmarkts beachtetet wird, dann würden US-Börsenbriefschreiber mit ihrem Hang zum Dramatischen wohl formulieren: It’s big and it matters. Es ist groß und es bedeutet etwas. Niemand, der schlau ist, darf das Phänomen ignorieren. 

Alle Analysen von Fachzeitschriften und Banken und Performance-Vergleiche über zehn, zwanzig oder vierzig Jahre können getrost in den Papierkorb geworfen werden. Im Umfeld von Phänomenen, die nur einmal pro Jahrhundert auftreten, sollten Anleger simple Anlagen ins Auge fassen, die jahrhundertelang funktionierten.

Einen ganz ähnlichen Satz schrieb PIMCO-Chef Bill Gross in seinem Outlook zum Jahreswechsel 2009/2010 – und empfahl Schwellenländeranleihen. Haben die auch jahrhundertelang funktioniert? Ich denke eher an Gold, Silber, physische Metalle, Apfelsaftfabriken (in Rostock steht eine zum Verkauf), Wälder, Fischkutter, Garagen und Wurstkonserven.

Die Londoner Edelmetallbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1775,50 Dollar bzw. 1348,96 Euro pro Feinunze Gold fest. Der gestiegene Preis gegenüber der Vorwoche ist vor allem eine kurzfristige Reaktion der Trader auf das neue Geldexpansionsprogramm der US-Notenbank.

(Quelle: Carat Goldshop)

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Bernd Veith

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