Beiträge

Summa Summarum

 

 

USA

  • Der US Aktienmarkt war gestern aufgrund des Memorial Days geschlossen. Am Freitag gab der Markt gegen Ende des Handels nach, als Berichte zu Finanzierungsengpässen in Katalonien aufkamen (S&P: -0,2%). Telcos (+0,3%), Utilities (+0,2%) und Staples (0,0%) waren die stärksten Sektoren während Industrials (-0,6%), Materials (-0,5%) und Financials (-0,4%) den Markt underperformten.
  • Die Bedeutung des US-Dollars als sicherer Hafen gewinnt, trotz der bisherigen Easing Maßnahmen der Fed, weiter an Bedeutung. Grund hierfür ist insbesondere der deutliche Rückgang von „Top-Quality“ Assets. Link
  • Das US Finanzministerium hat in einer Studie China nicht als „Währungs-Manipulator“ identifiziert. Man sehe jedoch weiterhin den Bedarf für eine erhöhte Flexibilität des Yuan. Link
  • Research in Motion (RIMM) plant Reuters zufolge den Abbau von mindestens 2.000 Stellen und wolle bereits mit den Kürzungen diese Woche beginnen. Link
  • Heute wird um 16 Uhr der US Consumer Confidence Index (Consensus: 69,5 Punkte) veröffentlicht.

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln insgesamt fester nach weiter anhaltenden Spekulationen zu erneuten chinesischen Easing Schritten (SHCOMP: +1,0, NIKKEI: +0,4%, HSI: +0,7%). Link
  • Japans Arbeitslosenquote ist im April leicht auf 4,6% (Consensus: 4,5%) angestiegen. Insgesamt sehen jedoch unsere Ökonomen trotz diesen leichten Anstiegs eine Verbesserung des Arbeitsmarktumfeldes.
  • China plant privaten Kapitalgebern für chinesische Banken nun mit anderen Formen der Refinanzierung für diese Institute gleichzustellen. Ebenfalls möchte man die Anreize für private Investitionen in staatlich-geführte Unternehmen erhöhen. Link Link
  • Japans Zentralbank BoJ hat darauf hingewiesen, dass die BoJ nicht automatisch sein Asset Purchase Program ausweiten würde. Möglicherweise sei es hierbei zu „Missverständnissen“ bei der Kommunikation der letzten Minutes gekommen. Link
  • Australiens Zentralbank RBA wird künftig über sein Payments System Board eine stärkere Rolle in der australischen Finanzmarktaufsicht spielen. Link
  • Japan und China werden laut Bloomberg bereits ab dem 1. Juni den direkten Handel zwischen dem Yuan und Yen eröffnen. Link

EUROPA

  • Griechenlands ND hat in sechs Umfragen die Führung vor der linksradikalen Syriza übernommen und damit die Hoffnungen auf eine Koalition mit der PASOK erhöht, berichtet Bloomberg. Die Wahlen finden am 17. Juni statt. Link
  • Spaniens Premier Rajoy bestätigte gestern, dass die Sanierung des nationalen Bankensystems ohne EU-Hilfen erfolgen soll. Zuvor hatte die Bankia zusätzliche Staatshilfen von €19Mrd angefragt. Der Spread 10-jähriger Papiere ist im Vergleich zu deutschen Anleihen auf ein Rekordhoch von über 500bps angestiegen. Link
  • UK Premier Cameron trifft sich heute mit Top-Politikern zur Diskussion von potenziellen Plänen gegen eine Verschlechterung aktueller Probleme der Eurozone. Link
  • Die EU will den Regulatoren die Einführung von verpflichtenden Abschreibungen auf unbesicherte Schulden ermöglichen, schreibt Bloomberg. Link
  • Irlands Ministerpräsident Kenny hat das Land zur Unterstützung des Fiskalpaktes aufgefordert. Nach aktuellen Umfragen wollen 60% der Iren am Donnerstag für den Pakt stimmen. Link Link
  • Die EU-Kommission hat in einem Bericht die Ergebnisse der italienischen Regierung unter Monti zusammengefasst, berichtet die FT. Demnach seien die Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung nicht ausreichend. Link
  • Intercontinental will in Deutschland expandieren und hat erstmals die Details der Pläne vorgelegt. So seien aktuell bis zu 18 Neueröffnungen geplant, sagte CEO Solomons dem Handelsblatt. Link
  • Die Deutsche Telekom wird ab Sommer 2013 keine eigenen Fußballbundesliga-Übertragungen mehr zeigen. Darauf haben sich die Telekom und der Pay-TV-Anbieter Sky bei den Verhandlungen über die Weitergabe von Bundesligarechten geeinigt. Link
  • Audi-Chef Stadler hält trotz der Eurokrise sowie der „schlechten Verfassung einzelner Märkte“ an den eigenen Zielen fest, sagte er im Interview mit der Automobilwoche. Link
  • Das ING Asien Geschäft wird mit einigen internationalen Bietern in die nächste Runde gehen und soll nach Reuters Angaben bis zu $600Mio erlösen. Link
  • TNK-BP Chef Fridman tritt als Chef des Gemeinschaftunternehmens zurück und reagiert damit auf strategische Differenzen. Link
  • Diageo kauft für £300Mio einen der größten brasilianischen Cachaca-Produzenten, berichtet das WSJ. Link
  • Deutsche Wohnen will in diesem Jahr 24 000 Wohnungen von Barclays kaufen. Der Großteil des Portfolios liege in den Großräumen Berlin, Hannover, Braunschweig und Magdeburg. Das Portfolio werde mit mehr als 1,2 Milliarden Euro bewertet. Link
  • Intesa Sanpaolo CEO Cucchiani sieht das starke erste Quartal nicht als Maßstab für das gesamte Jahr und verweist auf die starke Rezession des Landes. Link
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

GS RESEARCH HIGHLIGHTS

Portfolio Strategy Research – 3 Szenarien für Griechenland und deren Bedeutung für den Markt

  • Szenario 1: Im wahrscheinlichsten Szenario beschließt die neue griechische Regierung weder den Austritt aus der Eurozone noch die vollständige Umsetzung des Sparpakets. Dieses Szenario geht Hand in Hand mit unseren Forecasts für Makro-Variablen und Asset-Prices. Gleichzeitig findet eine tiefere europäische Integration statt, z.B. hinsichtlich Bankenregulierung, Fiskalpolitik, Risikomessung. In diesem Fall sollten Bundesanleihen ihre Prämie wieder abgeben und Aktienkurse wieder steigen.
  • Szenario 2: Ein schneller Austritt Griechenlands. Das Land wäre vom Kapitalmarkt abgeschnitten und das GDP der Eurozone würde um ca. 2% sinken. Die niedrigeren Gewinnerwartungen könnten den SXXP auf 215 bis 225 fallen lassen.

Szenario 3: Ein langsamer Austritt Griechenlands. Es gibt keinen rechtlichen Weg dafür, aber praktisch könnte dies passieren, indem griechischen Banken der Zugang zur EZB verweigert würde. Unsere Strategen sehen dieses Szenario unwahrscheinlicher als Szenario 1, aber wahrscheinlicher als Szenario 2. Die negativen Auswirkungen auf den Markt wären weniger schlimm, da es sich um einen „geordneten“ Austritt aus der Eurozone handeln würde. Die EZB müsste dann garantieren, Bonds von anderen Ländern der Peripherie aufzukaufen, um Ansteckungseffekte zu vermeiden. Im Falle einer starken politischen Antwort, könnte eine Rally am Aktienmarkt starten.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und einen guten Start in die neue Arbeitswoche!

Zwischendurch!

Aus aktuellem Anlaß veröffentlichen wir eine Zwischendurch, die sich mit einer Analyse der aktuellen Situation in Griechenland, der Eurozone und im besonderen der Schuldenverteilung in der Eurozone und den daraus resultierenden Rückzahlungslasten beschäftigt. Wir legen Ihnen diesen Artikel sehr ans Herz, da er, aus unserer Sicht, eine treffende und durchaus ungewöhnliche Sichtweise zur Schuldensituation leistet und durchaus eine neue Perspektive auf diese eröffnet. (s. unten „Der Euro“)

NEXUS Update

Sehr geehrte Damen und Herren,
die letzten Wochen brachten leider nicht die erhoffte Fortsetzung der Erholung an den Aktienmärkten. Ganz im   Gegenteil: die Rückkehr der Eurokrise führte zu neuen, massiven Kurseinbrüchen. Das Wahlergebnis in Griechenland und die schlechten Nachrichten aus Spanien versetzte die meisten Marktteilnehmer erneut mit   voller Wucht in Panik. Europäische Aktien kamen massiv unter Druck und fielen wieder unter das Kursniveau vom Dezember des letzten Jahres. Griechische Aktien markierten sogar ein 22-Jahrestief.Griechenland

Auf Grund der aktuellen Nachrichtenlage möchten wir zunächst ausführlich auf unsere derzeitige Positionierung in Griechenland eingehen.

Leider kann unseres Erachtens, bedingt durch die unsichere politische Situation, ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone nicht mehr ausgeschlossen werden. Der griechische Aktienindex büßte seit seinem 5-Jahreshöchsstand im Oktober 2007 sage und schreibe 90%   seines Werts ein. Dieser historisch einmalige Kurseinbruch führte aber auch bei qualitativ hochwertigen Unternehmen zu extrem günstigen Bewertungen – bei Unternehmen beispielsweise, die einen hohen Exportanteil oder einen niedrigen Verschuldungsgrad aufweisen. Teilweise liegt die Marktkapitalisierung – also der Börsenwert der Unternehmen – sogar unter den verfügbaren Kassebeständen. Genau auf solchen Unternehmen liegt der Fokus bei unseren   Investitionsentscheidungen.

Aktuell beträgt der Anteil griechischer Aktien im Portfolio 17%. Alle von uns im Portfolio gehaltenen   griechischen Aktien sind über 80%, teilweise sogar bis zu 95% von ihren Höchstständen entfernt – obgleich Unternehmen wie Mytilineos (eines der größten griechischen Industrieunternehmen mit Schwerpunkten im Anlagenbau, Metallgewinnung, etc.), Opap (dem führenden Sportwettenanbieter) und PPC – Public Power Corporation (dem größten Energieversorger Griechenlands) einen positiven Jahresgewinn erwirtschaften und Dividendenrenditen im zweistelligen Bereich zahlen. Ein ebenso deutliches Beispiel für günstige Bewertungen   finden wir im Falle von Aegean Airlines, der führenden Fluglinie des Landes. Aegean verfügt über einen Kassebestand, der derzeit die Hälfte des gesamten Börsenwertes ausmacht.

All diese Unternehmen bieten aus unserer Sicht selbst im Falle eines Euroaustritts positives Potential. Sei es   durch eine praktisch nicht vorhandene Verschuldung, sei es durch einen dominanten Exportanteil. Für den Fall eines Euroverbleibes bietet Griechenlands führende Bank, die National Bank of Greece, mit einer   Marktkapitalisierung von gerade noch 1 Milliarde Euro das größte Aufwärtspotenzial. Alleine die börsennotierte türkische Tochtergesellschaft hat einen fünfmal höheren Wert an der Börse.

Für den aus unserer Sicht immer noch wahrscheinlichen Fall eines positiven Wahlausgangs am 16. Juni und eines dann gesicherten Verbleibes im Euro, rechnen wir mit einem mindestens ebenso rasanten Kursanstieg wie im Januar dieses Jahres. Aber selbst im Falle eines Austritts Griechenlands sollten die Aktienkurse der von uns gehaltenen Unternehmen, ein Austrittsszenario bereits größtenteils eingepreist haben und auf Grund der oben genannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Aufwärtspotenzial haben. Wir halten daher an unserer aktuellen Positionierung in Griechenland fest.

Schwellenländer

Unsere Positionen in Schwellenländern konnten sich vergleichsweise gut behaupten, waren aber nicht in der Lage, den drastischen Abschwung in den anderen Märkten zu kompensieren. Wir haben die relativ betrachtet gute Wertentwicklung, vor allem in Ländern wie Vietnam und   Ägypten, genutzt und unseren Portfolioanteil in den Frontier Markets auf unter 30% reduziert. Die frei werdenden Mittel haben wir antizyklisch,   insbesondere in europäische Finanztitel investiert.

Europäische Finanzwerte

Denn die mit Abstand größten Chancen sehen wir aktuell im Bereich der europäischen Finanzwerte. Diese haben unter der Rückkehr der Eurokrise, bzw. der damit verbundenen Angst vor einem Auseinanderbrechen des Euros überproportional gelitten und werden derzeit zum Teil unter ihren historischen Tiefstständen gehandelt. So notiert beispielsweise die Commerzbank trotz eines operativen Ergebnisses des Kernbankgeschäfts (Mittelstandsbank und das deutsche Privatbankgeschäft) von 845 Mio. Euro im ersten Quartal dieses Jahres, bei einen Börsenwert von gerade einmal 8 Mrd. Euro. Aus unserer Sicht bietet die Aktie auf diesem   Kursniveau im Falle einer positiven Auflösung der Eurokrise enormes Aufwärtspotenzial. Ähnlich günstige Bewertungen weisen auch andere führende europäische Banken, wie beispielsweise Unicredit und Banco Santander auf.   Ausgestattet mit einem diversifizierten Einlagengeschäft und einer breiten europäischen oder globalen Kundenbasis erscheinen sie gut gerüstet, selbst dem aktuell schwierigen Umfeld zu trotzen. Gemessen am Verhältnis von Bilanzwerten zu Börsenkursen befinden sich europäische Bankaktien auf einem historischen Tiefststand.

Der Euro

Grund für die außergewöhnliche Bewertungssituation ist die weiterhin vorherrschende Angst von einem Zerfall der Eurozone. Alle Investoren müssen sich bei ihren Anlageentscheidungen mit dieser Kernfrage auseinandersetzen.

Um eines vorweg zu nehmen: Wir gehen von einem Zusammenhalt der Eurozone aus und positionieren das Portfolio entsprechend. Denn die zu Grunde liegenden ökonomischen Realitäten geben aus unserer Sicht keinen Anlass ein breiteres Aufbrechen der Eurozone in den Bereich des Möglichen einordnen zu müssen. Denn entgegen einem in der Öffentlichkeit weit verbreiteten Bild, hat sich die Finanzierbarkeit der Staatsschuld in Euroland keineswegs verschlechtert, sondern verbessert. Grund hierfür ist das massive Einschreiten der europäischen Zentralbank.

Um ein realistisches Bild darüber zu bekommen mit welchen Schwierigkeiten die aktuelle Krise lösbar wäre, ist es interessant, sich die relevanten Größenordnungen vor Augen zu führen. Innerhalb der EU verteilt sich die Wirtschaftsleistung unter den unten stehenden fünf Staaten aktuell wie folgt:

Deutschland: 29%

Frankreich: 21%

Italien: 16%

Spanien: 10%

Griechenland: 2%

Dabei verteilt sich die europäische Staatsverschuldung im Falle dieser 5 Länder folgendermaßen:

Deutschland: 26%

Italien: 23%

Frankreich: 21%

Spanien: 9%

Griechenland: 4%

Betrachtet man diese Verhältnisse dann ergeben sich interessante Schlüsse bezüglich der durch die Krise veränderten Finanzierbarkeit der Staatsschulden:

Dank der aktuellen Vertrauenskrise und der hierdurch ausgelösten Flucht in deutsche Bundesanleihen bezahlt Deutschland für seine Staatsschuld derzeit negative Realzinsen: Die gestrige (23.05.2012) Emission zweijähriger Staatsanleihen findet absurderweise erstmals ohne Zinskupon statt und erfreute sich dabei reger Nachfrage; die Emission war deutlich überzeichnet. Der deutsche Staat bekommt damit Geld   geschenkt und die Staatsschuld kann damit kostenlos finanziert werden. Nach Berücksichtigung von Inflation entsteht dem deutschen Staat sogar ein Gewinn. Selbst 10-jährige Anleihen rentieren aktuell unter 1,5%.

Auf der anderen Seite müssen Länder wie Italien oder Spanien auf Grund der massiven Verunsicherung der Märkte langfristige Zinsen von über 5% verkraften.

Würde diese Situation anhalten, dann würden einerseits 26% der gesamten Staatsschulden in Euroland auf Grund der verzerrten Zinsen schleichend und unweigerlich abgebaut. Während aber andererseits der spanische und italienische Staat alleine die Zeche hierfür zahlen müssten. Gleichzeitig bliebe aber die Gesamtverschuldung Eurolands problemlos beherrschbar, da die künstlich niedrigen Zinsen in Deutschland und Frankreich (47%) die künstlich hohen Zinsen in Italien und Spanien (32%) bei weitem überkompensieren. Im Schnitt zahlt die Eurozone bald sogar weniger Zinsen als wohl jemals zuvor. Es käme allerdings zu einer im Zeitablauf   schleichenden Enteignung des spanischen und italienischen Staates. Aus einer deutschen Sicht mag dieser Zustand kurzfristig wünschenswert sein, mittel- bis langfristig hingegen halten wir diesen Zustand aber für weder haltbar, noch nachhaltig verargumentierbar.

Wir glauben, dass diese Ungerechtigkeit keinen Bestand haben kann und von einem Instrument europäischer Solidarität abgelöst werden muss. Ob dieses Instrument „Eurobonds“ oder „Projektbonds“ heißen wird, oder wie auch immer die exakte Ausgestaltung aussehen wird, ist dabei vollkommen irrelevant. Denn die einseitige Belastung gerade der aktuell ohnehin am stärksten belasteten europäischen Staaten ist so offensichtlich ungerecht, dass sie keinen dauerhaften Konsens hervorbringen wird.

Wie bereits erwähnt bleiben wir trotz aller Marktturbulenzen positiv für den Zusammenhalt der Eurozone und glauben, dass unsere aktuelle Portfolioaufstellung, insbesondere durch die starke Gewichtung von Finanztiteln, zu einem überproportionalen Kursanstieg führen wird.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen wie immer gerne zur Verfügung.

NEXUS Global Opportunities Fund

E-Mail: Michael.Weisz@me.com

Portfolio Selection GmbH

Taunusanlage 1 (Skyper Villa)

60329 Frankfurt am Main

Telefon: +49 (0) 69/50 50 60 570

Telefax: +49 (0) 69/50 50 60 520

 

Summa Summarum

 

The Japanification Of European Stocks Has Been Underway For 3 Years

USA

  • Der US Aktienmarkt stieg gestern deutlich im Handelsverlauf an und schloss am Tageshöchststand (S&P: +1,6%). Materials (+3,0%), Tech (+2,8%) und Industrials (+2,2%) waren die stärksten Sektoren während Telcos (-0,1%), Utilities (+0,2%) und Staples (+0,4%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 11% bzw. 4% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Brasiliens Regierung hat gestern weitere vorrübergehende Steuerkürzungen im Volumen von $1Mrd angekündigt um insbesondere den schwächelnden Automobil Sektor aber auch andere Industrien zu stimulieren. Link
  • JP Morgan (JPM) setzt seine Aktienrückkäufe aus. Durch diesen Schritt wolle man sicherstellen, dass man die Mindest-Kapitalanforderungen unter Basel III erfüllen könne, kündigte JP Morgan-Chef Jamie Dimon am Montag an. Link Link
  • Wells Fargo (WFC) möchte innerhalb von sieben Jahren laut CEO Niedermeyer seine derzeit $444Mrd große Asset Management Einheit verdoppeln. Hierfür möchte man Strategien für ausländische Aktien und Anleihen auflegen. Link
  • MetLife (MET) plant laut CEO Kandarian die Annuitäten zu verringern und Kosteneinsparungen im Retail Life Insurance Bereich vorzunehmen und insgesamt die Erträge zu steigern. Link
  • Eaton (ETN) will mit der Übernahme des Rivalen Cooper Industries für $11,8Mrd sein Standbein in der Elektrobranche ausbauen. Link Link
  • DaVita (DVA) kauft für mehr als $4Mrd den Gesundheitsdienstleister HealthCare Partners. Damit will DaVita seine Serviceangebote in den USA kräftig ausbauen. Link
  • Northrop (NOC) hat ein Geschäft zur Lieferung von unbemannten Drohnen im Volumen von $1,7Mrd mit der NATO unterzeichnet. Link
  • Alexion Pharmaceuticals (ALXN) steigt nachbörslich 3,5% nachdem die Aktie in den S&P 500 aufgenommen wird und Motorola Mobility ersetzt.
  • Heute wird um 16 Uhr der Richmond Fed Manufacturing Index (Consensus: 11 Punkte) und die Existing Home Sales (Consensus: 4,61M) veröffentlicht. Zusätzlich berichten heute vorbörslich Medtronic (Consensus EPS: $0,98) und Ralph Lauren (Consensus EPS: $0,85) sowie nachbörslich Dell (Consensus EPS: $0,46).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute nach starken Vorgaben aus den USA positiv (SHCOMP: +0,5%, NIKKEI: +1,0%, HSI: +0,9%).
  • Chinas Regierung hat laut China Securities Journal angekündigt, Genehmigungen für Infrastruktur Investitionen schneller zu bearbeiten um der Verlangsamung des Wachstums und dem schwächelnden Immobiliensektor entgegenzuwirken. Link
  • Qantas (QAN AU) stemmt sich mit einem Sparprogramm gegen die stetig steigenden Kosten in der Branche. Nach Stellenabbau und der Verschlankung der Flugzeugflotte will sich die Airline in einen internationalen und einen inländischen Geschäftsbereich aufspalten. Link
  • Cathay Pacific (293 HK) hat World Fuel Services für die Lieferung von verunreinigtem Treibstoff, der zu einer Notlandung geführt hat, verklagt. Link

EUROPA

  • Frankreichs Finanzminister Moscovici hat auf dem gestrigen Meeting in Berlin angekündigt, dass die Idee der Eurobonds auf dem morgigen EU-Gipfeltreffen eine wichtige Rolle spielen wird. So sei die gemeinsame Finanzierung der Euroländer ein Bestandteil der Wachstumspläne. Link
  • EU-Diplomaten haben der Einführung von €230Mio „Project Bonds“ zugestimmt, wodurch grenzübergreifende Infrastrukturprojekte der Eurozone durch eine gemeinsame Finanzierung gesichert werden sollen. Link
  • Griechenlands Banken haben geschätzte €100Mrd bei der „Emergency Liquidity Assistance“ der EZB aufgenommen, schreibt die FT. Link
  • EU Vertreter haben sich auf eine stärkere Regulierung der Ratingagenturen geeinigt und wollen entsprechende Vorschläge im Parlament debattieren. So sollen die Ratings der Länder nun alle 6 statt 12 Monate kontrolliert werden und gleichzeitig anfechtbar sein. Link
  • Spaniens Regierung hat wie erwartet zwei Unternehmensberatungen mit der Prüfung der Banken-Bilanzen beauftragt. Fitch sagte indes, dass der Anteil nicht zahlender Kredite noch weiter steigen könnte, schreibt das WSJ. Link
  • UK Energieminister Hendry will heute neue Projekte mit einem Volumen von circa £110Mrd vorstellen, berichtet Daily Mail. Link
  • Technip plant den Kauf von circa $300Mio Assets von Shaw Group und will damit vor allem im Bereich der unkonventionellen Gasförderung zulegen. Link
  • RWE gibt die Zurückhaltung gegenüber Solarstrom auf und plant erste Großanlagen im Rahmen des Wüstenstromprojekts Desertec, will Photovoltaik-Kraftwerke in Südeuropa bauen und zur besseren Einbindung der schwankenden Solarstromerzeugung in das deutsche Netz beitragen. Link Veolia will zudem den Verkauf der RWE Anteile an der Berliner Wasserbetrieben blockieren. Link
  • Bayer steht mit Xarelto vor einer wichtigen Entscheidung in den USA. Heute befasst sich ein Beratergremium mit der Frage, ob die Tablette zur Verhinderung erneuter Herzinfarkte bei Patienten mit der Herzkrankheit ACS zugelassen werden soll. Link
  • Xstrata erwartet eine Erholung der chinesischen Kupfernachfrage im zweiten Halbjahr, schreibt Reuters. Link
  • Heute werden Zahlen zur UK Inflation (10.30) sowie zum Verbrauchervertrauen der Eurozone veröffentlicht (16.00).

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Zwischendurch!

Kein Risiko gibt es nicht mehr!

Wie ich bereits mehrfach in meinen Artikeln geschrieben habe, liegt die reale Verzinsung bei sogenannten „sicheren Anlagen“ im negativen Bereich. Wir sind seit Beginn der 1980er Jahre daran gewöhnt, dass die Ausfallrisiken bei Staatsanleihen mit guter Bonität zu vernachlässigen sind und die Zinszahlungen meist über den Preissteigerungsraten liegen. Damit konnte der risikoscheue Anleger nicht nur langfristig einen Kapitalstock aufgebauen, sondern auch seine Kaufkraft über die Jahre mehr als erhalten – und das risikolos.

Doch damit ist es nun vorbei. Die extrem expansive Notenbankpolitik hat die nominalen Renditen von Zinsanlagen hoher Bonität in weiten Teilen der Welt unter die Inflationsraten gedrückt. Man spricht von negativen Realzinsen. Wer sein Vermögen weiterhin in Anlageformen wie Sparbuch oder Bundesanleihen investiert, hat kaum eine Chance, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten oder gar dessen realen Wert zu steigern. Das Gleiche gilt für Renten- sowie Lebensversicherungen.

In der aktuellen Situation stehen die Euro-Staaten vor einem Dilemma. Sollte Griechenland den Euro abwählen, wird die Europäische Zentralbank gezwungen sein eine Brandmauer gigantischen Ausmaßes zu errichten, um nicht die Eurozone abgleiten zu lassen. Dies bedeutet, dass weiterhin enorme Liquidität in die Märkte zur Stützung der Banken und angeschlagenen Staaten gepumpt wird.

Sollte sich Griechenland für den Verbleib in der Eurozone entscheiden, dürfte, durch den aktuellen Einfluß aus Frankreich und die seichten Äußerungen der G8, die sich letztes Wochenende in Camp David, USA getroffen haben, unser Angela und Wolfgang ihre harte Haltung gegenüber dem Wunsch der EZB kurzfristig eine höhere Inflationsrate als 2% zu akzeptieren und zusätzlich wirtschaftliche Stimuli Richtung Griechenland und den Rest der angeschlagenen Eurozone zu senden, aufgeben. Auch dies bedeutet eine Ausweitung der Hilfen und noch mehr Geld!!!

Aktuell wird die fünfjährige Bundesanleihe mit circa 0,8 Prozent pro Jahr verzinst, während die Inflationsrate in Euroland bei 2,6 Prozent liegt. Der Anleger verliert damit vor Steuern jährlich real rund 1,8 Prozent seines Vermögens – und das fünf Jahre lang! Was sich über diesen Zeitraum vielleicht noch verkraften lässt, wird langfristig zum echten Kaufkraftvernichter: Schon ein jährlicher negativer Realzins von 2,5 Prozent reduziert die Kaufkraft des Vermögens in 30 Jahren auf nur noch 47 Prozent. Auch die Lebensversicherer wissen, was die Stunde geschlagen hat: „Wir sind die Leidtragenden der Stützungspolitik der Notenbanken, die die Zinsen tief halten“, sagte vor Kurzem Nikolaus von Bomhard, Vorstandschef der Münchner Rück, zu der die Lebensversicherer Ergo und Victoria gehören.

Es ist davon auszugehen ist, dass die globale Verschuldungskrise uns noch viele Jahre beschäftigen wird und die Notenbanken weiterhin alles tun werden, um die Zahlungsfähigkeit der Staaten zu garantieren. Das geht jedoch nur über künstlich niedrige Renditen bei Staatsanleihen. Diese Politik birgt langfristig zudem die Gefahr einer sich verschärfenden Geldentwertung, sodass die Differenz zwischen nominaler Verzinsung und Inflationsrate noch größer werden könnte. Das Ergebnis wären noch höhere negative Realzinsen.

Fazit: Risikolose Anlageklassen, die höhere Erträge als die Inflationsrate abwerfen, gibt es nicht mehr. Doch eben das ist angesichts der langfristigen Zeiträume bei der privaten Altersvorsorge absolut notwendig, um nicht an Kaufkraft einzubüßen. Dieser Sachverhalt spricht für Anlageklassen, die im Wert zwar schwanken können, aber deutlich bessere Chancen haben, langfristig die Kaufkraft zu erhalten. Dazu gehören breit gestreute Anlagen in Sachwerte wie Aktien, Edelmetalle, Immobilien und Rohstoffe. Das größte Risiko für die Altersvorsorge sind nicht kurzfristige Schwankungen im Vermögenswert, sondern die fortschreitende Enteignung über negative Realzinsen. Wer das nicht zügig in seiner Geldanlage umsetzt, wird zu den Verlierern der Notenbankpolitik gehören.

Zwischendurch!

Bevor es kracht, wird es absurd

Vor zwölf Jahren, im Frühjahr des Jahres 2000 endete eine der schillerndsten Übertreibungsphasen, die Anleger je gesehen haben: Die sogenannte „Dot Com“-Blase platzte. Wie immer, wenn eine Blase platzt, war viel Geld im Spiel und wie immer, wenn sich Blasen bilden, kam es zu grotesken, völlig absurden Übertreibungen – die damals natürlich völlig normal erschienen.
Herkömmliche Bewertungsmodelle für Aktien galten damals als außer Kraft gesetzt. Wenige Monate alte Firmen gingen an die Börse. Börsennotierte Firmen wurden nicht mehr anhand von Umsätzen und Gewinnen bewertet, sondern anhand der Klicks, die ihre Website auf sich zog.
In einer renommierten Fachzeitschrift erschien ein Artikel über die „Aufmerksamkeitsökonomie“. Der Autor erklärte, dass wir vor einem neuen Zeitalter stehen. Es komme nicht mehr darauf an Umsätze zu erzielen, sondern es sei für Firmen nur wichtig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.  In den USA waren die Werbeplätze in Zeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen auf Jahre hinaus ausgebucht. Beworben wurden nicht die Produkte und Dienstleistungen der Internetfirmen – sondern ihre Aktien. Über die Golden Gate Bridge in San Francisco fuhr den gesamten Tag lang ein Schwerlaster, der keine Fracht transportierte. Die Planen des LKW dienten als Werbeplatz für Internetfirmen, die bei „Wired“ und CNBC keinen Werbeplatz mehr bekommen hatten. Die Zeitgenossen empfanden das damals normal. Selbst im deutschen Fernsehen liefen Spots, die für Börsengänge warben. In den frühen 90ern las ich in der FAZ, dass Siemens sich von der zu zyklischen Halbleitertochter trennen wolle. Zehn Jahre später ging die ungeliebte Siemenstochter unter dem schillernden Namen „Infineon“ an die Börse. All das erregte damals keinerlei Aufsehen und galt als normal.
Die überwiegende Mehrheit der New Economy-Firmen besaß bei genauerer Betrachtung kein Geschäftsmodell. Aktien wurden doch einmal erfunden, damit Anleger von zukünftigen Gewinnen profitieren können.
Wo sollten diese Gewinne bei den Internetfirmen herkommen? Ich hatte damals weder Zeit noch Lust, den Dingen auf den Grund zu gehen. Mein Misstrauen reichte jedoch aus, um keine einzige Aktie zu kaufen. Etwas komisch war es schon, auf dem Trockenen zu sitzen, während rings um mich herum Freunde und Kollegen mit Internetaktien schnelles Geld verdienten. Meine Zurückhaltung erwies sich langfristig als goldrichtig. Unter uns: Nachdem ich drei Jahre lang falsch lang, begann ich im Frühjahr des Jahres 2000 an mir zu zweifeln. Auch das ist ein typisches Börsenphänomen: Wenn der letzte Bär kapituliert, endet die Hausse.
Die irrsinnigen Bewertungen der Dot-Coms waren schon damals mit etwas Skepsis zu erkennen. Erst später wurde bekannt, woher ein großer Teil der Liquidität kam, die die Technologiehausse befeuert hatte: aus Nullzinskrediten der japanischen Notenbank.
Nach dem Platzen der Blase kam es zu einem klassischen „Backlash“. Für dieses englische Wort gibt es keine wirklich gute deutsche Entsprechung. Bei einem „Backlash“ wird etwas, was früher einmal als gut und richtig galt, plötzlich von der Mehrheit der Gesellschaft abgelehnt.
Auch der „Backlash“ nach dem Platzen der New-Economy-Blase endete in absurden Übertreibungen. Auf großen Plakaten warb die Lotto-Gesellschaft für das Glücksspiel „6 aus 49“, das im Gegensatz zu Aktien eine „echte Chance“ darstelle, reich zu werden. „Lottoscheine statt Aktien“ – Ich habe mir das Plakat damals lange angesehen. Nachdem viele Anleger mit insolventen Unternehmen wie „Kabel New Media“ oder EM TV ihren gesamten Einsatz verloren hatten, passte die Lotto-Werbung zum neuen Zeitgeist.
Während ich damals nach dem Tiefpunkt der Baisse Ausschau hielt, um Aktien zu kaufen, „erwischte“ mich ein Arbeitskollege, wie ich abends am Firmencomputer Börsenkurse betrachtete. Er reagierte verstört, als hätte er mich bei der Ausübung eines satanischen Kults überrascht. Mein Kollege erzählte, dass er immer noch Kredite aus Aktienkäufen zurückzahle. Er schwor damals, nie wieder etwas anderes als gut verzinstes Festgeld anzufassen. Manche dieser Zinssparfüchse landeten ein paar Jahre später bei Kaupthing und anderen isländischen „Festgeld-Vernichtungsmaschinen“.
Anleger sollten also Augen und Ohren offen halten, ob es in Ökonomie und Gesellschaft groteske, völlig absurde Phänomene gibt. Das klingt viel leichter als es ist, denn der Zeitgeist sorgt dafür, dass jede noch so absurde Übertreibung in ihrer Zeit als völlig normal gilt.
Anleger sollten also darauf achten, ob echtes Geld verdient und an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Spekulanten sollten darauf achten, ob die Firmen zukünftig echtes Geld verdienen können.
Im Handelsblatt der letzten Woche meldeten sich zwei ausgewiesene Value-Experten zu Wort. Sie sehen den Aktienmarkt geradezu euphorisch. Das  umfangreiche Interview mit Frank Lingohr und Dagmar Rittstieg gipfelt in dem Satz: „So eine Chance haben Anleger nur alle 30 Jahre.“
Wahllos greife ich einige renommierte Konzerne heraus und vergleiche die Kennziffern. Irgendwann in den 90ern galt TUI einmal als Investment mit großen Chancen. Der „Spiegel“ schrieb damals über die kommende „Freizeitgesellschaft“, 30-Stundenwochen bei vollem Lohnausgleich waren in der Diskussion. Legionen von kaufkräftigen, sonnenhungrigen Teutonen überwiesen ihr Geld gerne an die TUI, um an spanischen und griechischen Stränden Urlaub zu machen.
Doch irgendetwas hat sich seitdem geändert. Die TUI machte 2011 einen Jahresgewinn von 23,9 Mio. Euro. War 2011 nicht ein sogenanntes Boomjahr? Hieß es nicht, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten ist? Dieter Bohlen ist aufgefallen, dass noch vor einer Dekade viele Deutsche auf den Malediven Urlaub machten. Heute sei es traurig, dass sich kaum noch Deutsche so einen Traumurlaub leisten können.
Wer könnte sich einen Traumurlaub leisten? Starfußballer Cristiano Ronaldo verdient bei Real Madrid 30 Mio. Euro pro Jahr. Ist das nicht absurd? Eine der größten Leidenschaften der Deutschen ist das Reisen. Und der TUI-Konzern, der mit der Reiselust der Deutschen sein Geld verdient, macht weniger Gewinn als ein einzelner Fußballer der spanischen Liga. Absurd.
Vielleicht ist der Cash-Flow ja woanders? Vor zwölf Jahren galt es als en vogue, Aktien der Lufthansa zu besitzen. Ich glaube der damalige Lufthansa-Chef galt als „smart guy“. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Kranichfliegers lag im vergangenen Jahr bei 108 Mio. Euro. Rund 288 Mio. zahlt die Airline pro Jahr an Zinsen an Banken und andere Gläubiger. Wegen der Zinszahlungen rutscht die Airline ins Minus.
Bei anderen Blue-Chips sieht es kaum besser aus. Die Industrie-Ikone MAN machte 2011 einen Jahresüberschuss (nach Zinsen) von 238 Mio. Euro. Der Konzern zahlte aber 134 Mio. Euro Zinsen. Konservative Versorger wie RWE galten bis zur Energiewende als sichere Häfen: RWE machte 2011 einen Gewinn von 1800 Mrd., zahlt aber 633 Mio. Euro Zinsen. Die Münchner Linde AG, geführt vom „Unternehmer des Jahres 2010“, erkaufte sich einen Jahresüberschuss von 1200 Mrd. Euro mit Zinszahlungen in Höhe von 572 Mio. Euro.
Analysten quälen sich durch hunderte von Bilanzen, ich habe wahllos eine Handvoll Unternehmen herausgegriffen, die mich früher einmal interessiert haben.
Es sieht so aus, als ob viele deutsche Vorzeigeunternehmen nicht für ihre Aktionäre arbeiten, sondern für die Bank und die Anleihebesitzer. Warum sollte ein Investor Firmenanteile erwerben, wenn der Gewinn der Firma ohnehin an die Banken überwiesen wird?
Erstaunlich ist, dass keines der gerade betrachteten Unternehmen in den letzten Jahren seine Zinslasten senken konnte, obwohl die Leitzinsen für alle Währungen nahe Null liegen. Was wäre, wenn sich Kredite verknappen?
Was passiert, wenn ein Unternehmen seine Schulden nicht mehr bedienen kann? Falls die Aktienbesitzer kein Kapital nachschießen, geht es in die Insolvenz. Die bisherigen Gläubiger, die Banken und Anleihebesitzer, verlieren zwar ihre Einsätze, werden aber Besitzer der Firma. So geschah es z.B. bei der Insolvenz von General Motors.
Es besteht kaum ein Zweifel, dass es die Linde AG oder MAN in zehn oder zwanzig Jahren in irgendeiner Form noch geben wird. Dennoch erscheint es wenig attraktiv, Besitzer oder Gläubiger dieser Firmen zu sein. Und das gleiche gilt für jede andere hoch verschuldete Firma auf diesem Planeten.
Gleichzeitig sehen wir, dass der Besitz von Aktien, praktisch unbesehen, empfohlen wird. FAZ-Finanzkolumnist Volker Looman empfiehlt jungen Menschen zum Vermögensaufbau: „Aktien, Aktien und noch einmal Aktien – allen Unkenrufen zum Trotz.“ (FAZ, 1.10.2011) Auch im Jahr 2000 hat man im „Spiegel“ die Überschrift „Aktien, Aktien, Aktien“ gesehen. Ein gutes Jahr später überschrieb das Magazin einen Aktien-Report mit dem Titel: „Raus, raus, raus.“
Rein formal sind Aktien derzeit weder absurd überbewertet, noch absurd unterbewertet – aber viele Firmen sind absurd hoch verschuldet und arbeiten de facto nicht für die Aktionäre, sondern für die Bank. Aus Sicht der Firmen mag es folgerichtig sein, einer negativen Realverzinsung durch Verschuldung zu begegnen. Aus Sicht eines Aktionärs macht es wenig Sinn, sich mit einem Unternehmen einzulassen, dass in guten Zeiten für die Bank arbeitet und in schlechten Zeiten an seinen Zinszahlungen ersticken könnte.
Profitiert die Realwirtschaft wirklich von den niedrigen Zinsen? In Frankfurt/Main gab es ein Unternehmen, das offenbar einen Weg gefunden hat, die Hebelwirkungen billiger Kredite voll auszunutzen. Bekannt wurde der Fall nur, weil das Unternehmen vorgab, von Zypern aus zu operieren. Doch die Geschäftsräume in Zypern waren leer, die echte Geschäftstätigkeit fand in Frankfurt statt, derzeit agieren die Geschäftsführer vor allem auf der Anklagebank des Gerichts. Durch Manipulation des Firmensitzes versuchte das Unternehmen rund 450 Mio. Euro Körperschaftssteuer zu vermeiden. Die „Wirtschaftswoche“ errechnete, dass das Unternehmen rund 1,8 Mrd. Euro Gewinn gemacht hat. Was das Unternehmen genau machte, ist unbekannt. Es heißt, es habe mit Firmenanteilen gehandelt.
Vergleichen wir den Gewinn, der bei diesen Finanzjongleuren entstand, mit der Realwirtschaft. Um 1,8 Mrd. Euro Gewinn zu machen, müsste die TUI etwa 75 Jahre lang deutsche Touristen verwöhnen.
Die Linde AG mit ihren 49.500 Mitarbeitern und hunderten teurer Anlagen müsste für diese Summe rund ein Jahr lang schuften, die SIXT AG müsste rund 18 Jahre lang Autos vermieten und der Großverlag Axel Springer müsste rund sieben Jahre lang Zeitungen verkaufen und Werbeplätze vermarkten.
Das alles geschieht hier und heute und niemand findet das absurd.
Apropos Werbeplätze: Auf den Anzeigenplätzen von Bloomberg.com blinken in diesen Tagen und Wochen Banner, die für den Kauf von spanischen Staatsanleihen werben. Das Finanzministerium in Madrid wirbt um das Geld von internationalen Anlegern, weil es von spanischen Steuerzahlern nicht genug Geld bekommt.
Damit schließt sich der Kreis. Der Fussballclub Real Madrid, der Christiano Ronaldo so fürstlich bezahlt, steht beim spanischen Finanzminister in der Kreide. Falls der spanische Staat die fälligen Steuerzahlungen nicht stunden würde, wäre Real Madrid sofort bankrott. Die wahren Gönner der spanischen Fußballstars sitzen jedoch nicht im Finanzministerium, sondern im Euro-Tower der EZB.
Real Madrid ist nur deswegen noch flüssig, weil eine spanische Sparkasse einen Kredit ausreichte und als Sicherheit die Rechte an Ronaldo und Kaká akzeptierte. Diese Sicherheiten hat die spanische Sparkasse 2011 an die EZB weitergereicht, im Tausch gegen frisches feines Bargeld. Kann es sein, dass ein Fußballer mehr verdient als der Touristik-Marktführer? Nein, es konnte nicht sein. Dieses Paradoxon wäre fürs Erste geklärt. Ohne die großzügige Gelddruckaktion der Notenbank wäre Real Madrid ganz real pleite und Ronaldo müsste vor dem EZB-Tower gärtnern oder einen anderen Job annehmen, der durch die Zentralbank vermittelt wird.
Die wirklich großen Missverhältnisse betreffen gar nicht so sehr die Aktien. Gold sieht teuer aus, wenn man betrachtet, dass ein Drittel aller deutschen Arbeitnehmer weniger als einen Krügerrand netto pro Monat verdienen. Gold sieht billig aus, wenn man bedenkt, dass Draghis EZB innerhalb weniger Wochen eine Billion Euro erschaffen hat. Das wäre genug um zehn Jahresförderungen Gold zu erwerben, 25 Mal Daimler-Benz zu kaufen, 232 Mal die Lufthansa zu kaufen oder 25 Jahre lang den deutschen Autofahrern die Mineralölsteuer zu erlassen.
Und das ist nicht das letzte Paradoxon im Umfeld der Notenbank EZB. Portugiesische Banken haben bei der EZB Staatsanleihen aus den 40er Jahren in Zahlung gegeben, die im Jahre 9999 zurückgezahlt werden. Vielleicht sollten wir uns darüber nicht sorgen, denn die Anleihen werden ja erst in rund 8000 Jahren fällig. Ob Ministerpräsident Monti entzückt wäre, wenn eine zweitausendjährige Anleihe aus der Zeit Cäsars bei ihm eingereicht werden würde?
Auch Großbritannien hat gerade eine hundertjährige Anleihe herausgegeben, deren einziger Zweck es ist, bei der Notenbank in Bargeld umgewandelt zu werden.
Es ist das geschehen, was oft prognostiziert wurde und was doch nie wirklich geglaubt wurde: Schuldpapiere der übelsten Art werden durch die Notenbanken kommentarlos in Geld umgetauscht.
Dass dieses Geld derzeit noch überall akzeptiert wird, ist das nächste absurde Paradoxon.
Der norwegische Staatsfond schreckt inzwischen vor portugiesischen, irischen und spanischen Papieren zurück, er stellt jedoch nicht den Euro an sich in Frage. Die EZB verwandelt jede spanische Staatsanleihe in Euro-Bargeld. Dass der norwegische Staatsfond dieses Bargeld akzeptiert, während er spanische Staatsanleihen verkauft, verträgt sich nicht mit der These, dass Menschen logisch denken können.
Das ganze betrifft natürlich genauso den Dollar, auch wenn derzeit nicht über den Dollar geredet wird. Der größte Besitzer von US-Staatsanleihen ist nicht mehr die chinesische Notenbank, auch die Öl-Exporteure sind es nicht mehr: es ist die US-Notenbank.
Und ähnlich wie in der Ära der Dot-Coms garnieren sogenannte Ökonomen den Irrsinn mit Scharlatanerie. Prof. James Galbraith von der University of Texas erklärt doch allen Ernstes: „Manche glauben sogar, der amerikanischen Regierung werde das Geld ausgehen … Im Gegensatz zu Irland, das die eigene Währung nicht mehr kontrollieren kann, trifft das für Amerika einfach nicht zu… Die amerikanische Regierung braucht kein Geld zu drucken, sie unterschreibt einfach einen Scheck, der ihre Bank dazu bringt, die Zahlen auf ihrem Bankkonto zu verändern.“
Und als Beweis, dass man ewig so fortfahren könne, führte der gute Professor 2010 an, dass die Amerikaner keine Tendenz zeigen, statt Dollar mit Peso oder Euro zu zahlen.
Nur die wie immer äußerst pragmatische Unterwelt hat reagiert. US-Medien berichten, dass Kriminelle als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel das führende US-Waschmittel TIDE benutzen, das unauffällig zu lagern ist und dessen Preis Jahr für Jahr an die reale Inflationsrate angepasst wird.
Gibt es niemanden, dem diese absurden Dinge auffallen? Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, schlussfolgert:  Wenn „…die Anleger das Vertrauen in dieses System verlieren, dann gibt es eine Flucht. Was dann passiert, ist ein negativer Währungsschock… Wenn das Vertrauen verloren geht, war’s das dann. Dann wird jemand anderes die Reservewährung anbieten.“
Im Fall der Fälle wird die nächste Reservewährung Gold sein – oder Gold enthalten. Dass derzeit Notenbanken rund um den Globus Gold kaufen, als gäbe es kein Morgen, untermauert diese Theorie.
Pierre Lassonde, Ex-Chef des Minen-Giganten Newmont-Mining und Urgestein der Goldminenbranche erklärte in der letzten Woche, dass Schweizer Goldraffinerien derzeit rund um die Uhr Gold einschmelzen. Die Barren werden, sobald sie fertig sind, nach China und in andere asiatische Länder verschickt. Auch der Schweizer Ex-Bankier Egon von Greyerz besitzt Informationen, dass die Schweizer Barrenhersteller derzeit unter Hochdruck arbeiten. Kaum einer dieser Barren geht derzeit nach Europa, das meiste Gold geht nach Asien.
Der britische Renommierjournalist Ambros Evans-Pritchard vom „Daily Telegraph“ erfuhr aus gut unterrichteten Quellen, dass China derzeit daran arbeitet, seine Goldreserven auf mehrere tausend Tonnen aufzustocken, um mit den Goldreserven westlicher Länder gleichzuziehen. Die chinesischen Käufe kontrastieren auffallend mit dem schwachen deutschen Goldmarkt, der durch erhebliche Rückflüsse von Gold und inzwischen auch Silber gekennzeichnet ist.
Wie lange diese eigentümliche Marktphase noch andauern wird, ist nicht auszumachen. Die Wahl in Frankreich und die Wahl in Griechenland könnten ein Ende der aktuellen Marktphase einläuten.

Die Londoner Edelmetallbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1643,75 Dollar bzw. 1.248,765 Euro fest.Zentralbanken sind nun Nettokäufer von Gold. Die echten Zahlen dürften sogar noch höher sein. Achten Sie auf die Grafik: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

(Mit freundlicher Unterstützung der Carat AG)

Wir empfehlen weiterhin Aktien von Unternehmen mit soliden Umsätzen und Gewinnen, die sich eigenständig finanzieren und somit bankenunabhängig arbeiten können. Gold und Silber als Beimischung. Unser Schmitz & Partner Defensiv beinhaltet seit Jahren diese Anlagen. Bitte beachten Sie unsere Investmail, die morgen erscheinen  und sich ausführlich mit diesem Thema befassen wird!

Kunden der Müller & Veith GmbH erhalten Gold, Silber oder Platin in Barren oder Münzen ohne Zusatzkosten.

Ein Verkauf und Vermittlung von Anlagen erfolgt bei Müller & Veith ausschließlich nach einer sorgfältigen und ausführlichen Beratung. Der oben genannte Bericht ist nicht als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf zu verstehen!

Summa Summarum

Und wenn Du nicht mehr weiter weißt, dann bilde einen Arbeitskreis!

Meldebehörde für Tankstellen, Deutschland gehen die Doktores aus….wirklich wichtige Themen, die unser Land bewegen.

„Planwirtschaft an der Tankstelle“

Mit einer „Markttransparenzstelle“ will Wirtschaftsminister Philipp Rösler den Preisanstieg an den Zapfsäulen bekämpfen. Der Erfolg ist ungewiss. Fest steht nur: Der bürokratische Aufwand wächst – vor allem für die freien Tankstellen. Ehrlicher wäre es gewesen, Rösler hätte sich den wichtigsten Preistreiber vorgeknöpft: den Finanzminister. Wer für 100 Euro tankt, überweist davon 55 Euro an Wolfgang Schäuble.

Europas Währungshüter hätten den Ort für ihre auswärtige Sitzung nicht passender wählen können: Beim Treffen in Barcelona heute kann sich der EZB-Rat unmittelbar ein Bild von Spaniens Problemen machen. Obwohl sich die Lage an den Finanzmärkten insgesamt wieder zuspitzt, erwartet niemand weitere Krisenmaßnahmen der EZB. Die Liquiditätsschwemme ist noch immer im Markt. Den Leitzins im Euroraum dürfte die EZB nach Einschätzung von Experten auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent belassen. Was soll die Draghi-Truppe auch tun: Ihre Waffen sind durch zu häufigen Gebrauch stumpf geworden. Geld kann man drucken. Vertrauen nicht

Die Jugend-Arbeitslosigkeit im Euro-Raum liegt erstmals seit Herbst 1994 bei über 22%. Spanien und Griechenland führen mit über 50% die Rangliste an, gefolgt von über 35% in Irland und Italien. Deutschland verzeichnet wiederum mit 8% die niedrigste Quote seit Mai 1993. Der soziale Druck steigt weiter und die Spanne zwischen Deutschland und dem kranken Rest explodiert.

Der Stoff, aus dem Dramen enstehen!

(Quelle: Markus Koch, NY)

Die von der EZB bereitgestellten 1 Billion Euro, sind hauptsächlich in die südlichen europäischen Länder geflossen. Die Banken im Olivenraum Europas setzten diese nicht etwa für die Kreditversorgung der Länder ein, sondern kauften davon hauptsächlich Anleihen aus ihren eigenen Ländern. So kann man Nachfragemangel auch ausgleichen. Der Vorteil liegt auf der Hand, sie müssen dafür keine Rückstellungen bilden und erhöhen damit sogar ihr Eigenkapital. Toxische Sicherheiten haben uns in Europa bisher immer weitergebracht!

USA

  • Der US Aktienmarkt handelt über gesamten gestrigen Tag hinweg leicht schwächer (S&P: -0,3%). Discretionaries (+0,5%), Staples (+0,3%) und Tech (+0,1%) waren die stärksten Sektoren während Energy (-1,6%), Financials (-1,0%) und Materials (-0,6%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 6% bzw. 5% über dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • US Finanzminister Geithner bekräftigte erneut bei Gesprächen in Peking wie wichtig weiterhin eine Abwertung des Yuan für die Umstrukturierung und Öffnung der chinesischen Wirtschaft sei. Link
  • Das US Finanzministerium hat eine Entscheidung ob man eine Floating-Rate Note ausgeben möchte zur Überraschung vieler Investoren vertagt. Derzeitige „System-Beschränkungen“ würden die Platzierung einer solchen Note in diesem Jahr verhindern. Link
  • Newt Gingrich hat gestern seinen offiziellen Rückzug vom Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur verkündet. Link
  • US Daily: Jan Hatzius erwartet für diesen Monat ein stagnierendes Arbeitsmarktumfeld für die USA mit einer konstanten Arbeitslosenrate von 8,2% und sieht die heute kommenden Initial Jobless Claims für den April bei 125k.
  • Visa (V) fällt nachbörslich 2,2% trotz besserer EPS von $1,60 (Consensus: $1,51) nachdem CEO Saunders eine derzeitige Untersuchung des DoJ zu möglichen Kartellrechtsverletzungen bekannt gab. Link
  • Prudential (PRU) hat insgesamt trotz eines günstigen Kapitalmarktumfeldes schwache Zahlen mit EPS von $1,56 (Consensus: $1,71) berichtet, welche durch Annuitäten Reserven Veränderungen i. H. v. $0,31 positiv und zugleich durch Integrationskosten $0,09 negativ beeinflusst wurden. GS Link
  • Wells Fargo hat seine Marktführerschaft bei der Vergabe von US Hypothekenkrediten weiteraugebaut, aktuell liegt der Marktanteil bei etwa 33%. Link
  • Heute werden um 14:30 Uhr die Initial Jobless Claims (Consensus: 379k) und um 16:00 Uhr die ISM Non-Manufacturing (Consensus: 55,3). Zusätzlich berichten heute folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich GM ($0,85) sowie nachbörslich Kraft Foods ($0,86) und LinkedIn ($0,09).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln insgesamt nach schwachen Vorgaben aus den USA ebenfalls leicht schwächer (SHCOMP: -0,2%, HSI: -0,5%). Der japanische Markt bleibt heute und morgen geschlossen.
  • China muss nach einem Bericht der Weltbank unmittelbar handeln und die Treibhausgas Emissionen der Städte deutlich zu reduzieren. China hat hier bereits Maßnahmen ergriffen und im letzten fünf-Jahresplan die Reduktion um 40-45% bis 2020 (basierend auf dem Stand von 2005) beschlossen. Gleichzeitig plane man eine Beschränkung des Energiekonsums, so dass maximal ein Äquivalent von 4,2Mrd Tonnen Kohl verbraucht werden könne. Link Link
  • Singapurs Temasek Holding verkauft im Rahmen der Umstrukturierung des Financial Portfolios Stakes im Volumen von $2,4Mrd an den größten chinesischen Banken. Link
  • Rio Tinto überdenkt laut Australian Financial Review aktuell seine Expansionspläne für die Kohleförderung auf Grund von deutlich ansteigenden Kosten. Insbesondere werde ein $2Mrd Projekt in NSW derzeit besonders gründlich überdacht. Link
  • Neuseelands Arbeitslosenquote steigt mit 6,7% von 6,4% (Consensus: 6,3%) stärker als erwartet an und befindet sich weiterhin in Nähe des letzten Rezessions-Peaks.

EUROPA

  • Die EU-Finanzminister konnten sich bei dem gestrigen Treffen auf keine Anpassung der Banken-Regulierung einigen. So waren höhere Kapitalpuffer vor allem an dem Widerstand von UK Finanzminister Osborne gescheitert. Als nächster Termin wurde der 15. Mai festgelegt. Link
  • Frankreichs TV Duell der Präsidentschaftskandidaten brachte nach FT Angaben keinen klaren Sieger. Link
  • BP hat gestern in New Orleans rechtlich die vorläufige Legitimation für das $7,8Mrd Settlement erhalten, schreibt die FT. So werde die finale Entscheidung am 8. November erwartet. Link
  • Nokia werde eine eigene Angebotspalette an Tablets und weiterentwickelten Smartphones auf den Markt bringen, sagte der scheidende Verwaltungsratschef Ollila. Link
  • Gagfah will nach FTD Angaben circa 1/3 des Wohnungsportfolios verkaufen. Es handelt sich um die 38.000 Wohnungen, die das Unternehmen vor 6 Jahren der Stadt Dresden abgekauft hat. Link
  • Novartis übernimmt für $1,5Mrd in Cash den US Konkurrenten Fougera und will damit zum Marktführer bei Hautmedikamenten aufsteigen, berichtet Bloomberg. Link
  • SocGen mit 1Q Zahlen: Nettogewinn €732Mio vs. Consensus €598Mio; die Stärkung der Kapitalbasis habe weiterhin Priorität; die Liquiditätslage sei stabil.
  • BMW mit 1Q EBIT von €2,1Mrd vs. Consensus €1,7Mrd; Umsätze €18,3Mrd vs. erwartet €17,5Mrd; die FY Guidance wurde bestätigt.
  • Lufthansa verbucht einen 1Q Verlust von €381Mio vs. Consensus €297Mio; die Umsätze lagen inline bei €6,6Mrd; Restrukturierungskosten könnten 2012 Prognose beeinflussen.
  • Infineon berichtet 2Q Umsätze von €986Mio vs. Consensus €941Mio; Nettogewinn bei €111Mio vs. erwartet €101Mio; der Umsatz werde im laufenden Jahr prozentual nur „low single digit“ fallen (vorher: „mid single digit“).
  • HeidelbergCement mit 1Q Verlust i.H.v. -€204Mio vs. erwartet -€134Mio; die Energiekosten seien weiterhin herausfordernd; die FY Guidance wurde bestätigt; es werden Kostenkürzungen und Preiserhöhungen angestrebt.
  • France Telecom berichtet 1Q Zahlen: EBITDA bei €3,4Mrd inline; der Gesamtjahresausblick wurde bestätigt; der Margendruck sei besonders stark.
  • Fresenius Medical Care bestätigt bereits veröffentlichte Zahlen sowie die angehobene Prognose; das Net Debt/EBITDA werde zum Ende des Geschäftsjahres bei ca. 3x liegen.
  • Heute kommen Spanien (10.30Uhr) und Frankreich (11Uhr) mit Bonds an den Markt. Die EZB gibt um 13.45Uhr die Zinsentscheidung bekannt – die Pressekonferenz folgt um 14.30Uhr.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

Soll und Haben

Die Bundesbank gibt ihren Widerstand gegen IWF- Aufstockung auf. Der deutsche Anteil an den neuen IWF-Mitteln beträgt 41,5 Milliarden Euro an bilateralen Kreditlinien, die die Bundesbank bereitstellt. Hat eigentlich jemand mitgezählt? Target II 616 Milliarden, Anteil EFSF 253 Milliarden, EFSM 11 Milliarden, Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Stabilisierung maroder Euro-Staaten… 15 Milliarden, Erstes Rettungspaket für Griechenland 29 Milliarden, Ankäufe von Staatsanleihen notleidender Euro-Länder durch die EZB 49 Milliarden und nun weitere 41,5 Milliarden. Habe ich etwas vergessen?  Ja, die deutschen BAD BANKS, Pensionsverpflichtungen etc., Höhe n.f.!
Die Schuldenuhr Deutschlands zeigt zur Zeit 2.088 Milliarden an. Plus die o.g. Verpflichtungen, sind wir locker über die 3 Billionengrenze. Das Sparvermögen der Deutschen beträgt zur Zeit ca. 4,93 Billionen. Erstaunlicherweise ruhen rund zwei Drittel des Vermögens einfach nur auf Bankkonten oder sind Geldanlagen in Form von Versicherungen. Lediglich 5 Prozent der 4,93 Billionen Euro sind in Aktien investiert. Da reicht die Sicherheit ja augenscheinlich noch aus!
Gefällt mir nicht mehr!

USA

  • Der US Aktienmarkt schloss am Freitag leicht besser nachdem er gegen Handelsschluss deutliche Gewinne abgeben musste (S&P: +0,1%). Utilities (+1,0%), Staples (+0,9%) und Industrials (+0,8%) waren die stärksten Sektoren während Tech (-0,5%), Financials (-0,5%) und Energy (-0,1%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 33% bzw. 34% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Die US Commodity Futures Trading Commission plant möglicherweise Ausnahmen für ausländische Institute für die neuen stringenteren Derivate-Regeln einzuführen. Im Vorfeld hatten Experten davor gewarnt, dass hierdurch erneut eine erhebliche Unsicherheit für die europäischen Banken ausgehen könnte. Link
  • Mitt Romney holt den deutlichen Vorsprung von Obama bei den Wahlkampfspenden (bisher hat Obama etwa das 10-fache an liquiden Mitteln) langsam auf. Link
  • Der brasilianische Flugzughersteller Embraer hat angekündigt bei weiteren Änderungswünschen der US Air Force an einem bereits beschlossenen Auftrag sich künftig zurückzuziehen. Link
  • Apple hat in den letzten neun Tagen fast 10% verloren nachdem Bedenken aufkamen, ob bei der morgigen Veröffentlichung der Zahlen ein Rückgang der Verkäufe erkennbar ist. Link
  • Wal-Mart hat laut einem NYT Bericht angeblich durch Korruption die Eröffnung von neuen Niederlassungen in Mexico beschleunigt. Link
  • Heute werden keine wichtigen US Makrozahlen veröffentlicht. Es berichten jedoch folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich ConocoPhillips ($2,10) und nachbörslich Texas Instruments ($0,17). Ebenso berichten vörbörslich BE Aerospace ($0,63), SunTrust Banks ($0,33), Eaton Corp ($0,90), Xerox ($0,22), sowie nachbörslich Ameriprise ($1,39).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln gemischt (SHCOMP: -0,19%, NIKKEI: +0,02%, HSI: -0,01%). Der japanische Leitindex Nikkei eröffnete stark, fiel aber im Lauf des Tages.
  • Chinas HSBC/Markit Flash PMI liegt für den April bei 49,1% (vs. März 48,3%). Aus Sicht unserer Ökonomen ist der Anstieg aufgrund von fiskalischer und geldpolitischer Lockerung keine Überraschung und es wird erwartet, dass der offizielle PMI am 1. Mai ein ähnliches Ergebnis zeigen wird. Qu Hongbin, China-Volkswirt der HSBC, teilt die Sicht unserer Ökonomen hinsichtlich des positiven Einflusses der Lockerungsmaßnahmen. Im Rahmen der Hannover Messe 2012 gaben Wen Jiabao und Angela Merkel bekannt, das bilaterale Verhältnis der beiden Länder zu stärken. Link Link
  • Australiens Produzentenpreise sind im März auf Quartalsbasis um -0,3% gefallen (vs. Konsensus +0,5%) und lagen somit unter den Erwartungen. Der aus freien Kapazitäten entstehende deflationäre Impuls lässt unsere Ökonomen eine moderate Inflation erwarten. Für die heutige Bekanntgabe der Inflationszahlen liegen die Erwartungen unserer Ökonomen unter Konsensus. Link
  • Koreas Exporte stiegen in den ersten 20 Tagen im April um 8%. Dies ist das beste Ergebnis in den vergangen vier Monaten. Link

EUROPA

  • Der IWF hat die finanziellen Ressourcen zur Bekämpfung der Eurokrise erhöhen können und insgesamt $430Mrd Zusagen eigener Mitglieder eingesammelt. Die USA und Kanada haben sich wie erwartet enthalten. Link Link
  • Frankreichs Präsidentschaftskandidat Francois Hollande konnte die erste Wahlrunde für sich entscheiden und lag mit 28,5% vor Sarkozy (27,1%). Die entscheidende Stichwahl findet am 6. Mai statt. Link
  • Spanien setzt sich mit der Schaffung einer potenziellen „Bad Bank“ für schwächelnde Immobilienkredite auseinander, berichtet Reuters. Konkrete Pläne sollen noch nicht vorliegen. Link
  • Die holländische Regierung kommt bei den Verhandlungen um Ausgabenkürzungen nicht vorwärts und könnte vor potenziellen Neuwahlen stehen. Link
  • E.ON befindet sich aktuell in Gesprächen für ein potenzielles Joint Venture in Brasilien, berichtet die FT unter Berufung auf Aussagen von Eike Batista. CEO Teyssen zeigte sich indes zurückhaltend und betonte, dass kein Druck bestehe. Link
  • Repsol warnte potenzielle YPF Investoren der argentinischen Regierung am Wochenende vor Investments in die Tochter und drohte mit rechtlichen Schritten. Link           
  • Nestle steht kurz vor dem Kauf der Baby-Unit von Pfizer und könnte bereits heute entsprechende Details veröffentlichen, schreibt Bloomberg. Der Kaufpreis wird auf $11Mrd geschätzt. Link
  • Volkswagen zeigt sich zuversichtlich für den chinesischen Automarkt und erwartet 5-10% Wachstum für den Gesamtmarkt. Das eigene Ziel sei stärker zu wachsen. Link
  • Porsche sieht China im kommenden Jahr als wichtigsten Markt, sagte der Vertriebsvorstand Maier am Sonntag vor der Internationalen Automesse in Peking. Kein anderer Markt der Welt wachse so schnell wie China. Link
  • Lufthansa Passage-Vorstand Spohr listet in einem Brief an die Mitarbeiter seine Sparpläne auf. So will die Lufthansa die Kosten der Kernmarke senken und ihre Erlöse je Fluggast steigern. Auch die Gehälter und Altersversorgung sollen angepasst werden. Link
  • Sky Deutschland sieht den hohen Kaufpreis von fast €2Mrd für den Erwerb der Bundesliga-Live-TV-Rechte für 2013 bis 2017 als „strategische Investition“. So wolle Sky jetzt nicht nur der Telekom, sondern auch anderen Anbietern wie Vodafone, O2 oder dem Medienkonzern Axel Springer verschiedene Angebote für IPTV-, Mobilfunk- und Internet-Verwertungen machen. Link
  • BASF CEO Bock bestätigt im FAZ Interview die Ziele für das Gesamtjahr und betont zeitgleich das aktuell schwierige Umfeld. Besonders China bleibt herausfordernd. Link
  • Philips berichtet 1Q Nettogewinn von €248Mio vs. Consensus €93Mio; die Kostenprogramme laufen entsprechend der Erwartungen; es werde auf dieses Jahr Sonderbelastungen geben; das Management bleibt für den Jahresverlauf vorsichtig.
  • Heute kommen PMI Zahlen aus Frankreich (9Uhr), Deutschland (9.30Uhr) sowie der Eurozone (10Uhr).

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und eine angenehme Woche!

Summa Summarum

Bundesbank wegen Target angezeigt!

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/milliardenrisiken-bundesbank-wegen-target-angezeigt-11721386.html

(s. auch Summa Summarum vom 16.04.2012 und Zwischendurch! vom 24.02.2012)

USA

  • Der US Aktienmarkt hat gestern nach starken Vorgaben aus Europa deutlich stärker geschlossen (S&P: 1,6%). Tech (+2,3%), Energy (+1,8%) und Industrials (+1,6%) waren die stärksten Sektoren während Utilities (+0,6%), Telcos (+1,0%) und Discretionaries (+1,1%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 9% bzw. 7% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Der IMF hat seine globale Wachstumsprognose um 0,2% nach oben korrigiert auf 3,5% im Gesamtjahr 2012. Für 2014 geht man von einem globalen GDP Wachstum von 4,1% aus. Die stärksten Gefahren für die globale Wirtschaft sieht der IMF in der Euro-Krise und einer möglichen Ausweitung des Konflikts mit dem Iran. Link Link Link
  • Senator Conrad wird heute einen konkreten Gesetzentwurf als Umsetzung des in 2010 zwischen Demokraten und Republikanern geschlossenen Simpson-Bowles Plans zur Reduktion des US Budget Defizits vorstellen. Link
  • US Präsident Obama hat gestern einen Plan zur verbesserten Regulierung des Öl Marktes vorgestellt. Hiermit soll vor allem die Manipulation in des Öl Preises vorgebeugt und gegebenenfalls bestraft werden. Link
  • Das US Finanzministerium möchten laut Bloomberg Fannie Mae und Freddie Mac durch ein Sicherheitsnetz für das Mortgage Finance System ersetzen. Link
  • John Paulson geht von einer deutlichen Verschärfung der Euro-Krise aus und nimmt daher laut FT Short-Positionen in Bundesanleihen ein. Link
  • Yahoo! hat gestern mit EPS von $0,24 (vs. Consensus: $0,17) und Umsätzen von $1,08Mrd (vs. $1,06Mrd) gute Zahlen berichtet. Die Guidance ist im Rahmen der Erwartungen.
  • Intel hat solide Zahlen für das erste Quartal 2012 berichtet. Die Umsätze lagen bei $12,91Mrd (vs. $12,84Mrd) und die Guidance lag etwa 4% unterhalb der dem Consensus.
  • Oracle CEO Ellison hat angekündigt möglicherweise erst ein Smartphone zu entwickeln, dass die Java Software von Oracle verwendet bevor man Google für die Verwendung von Java Applets in der Android Software zu verklagen. Link
  • Heute werden keine wichtigen US Makrozahlen veröffentlicht. Es berichten jedoch folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich BlackRock ($3,04), Textron ($0,35), BNY ($0,52), Quest Diagnostics ($1,02), PNC Financial Services ($1,48), Dover Corp ($1,02), St Jude Medical ($0,83), Abbott Laboratories ($1,0) und nachbörslich Qualcomm ($0,96) sowie Yum! Brands ($0,73).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln im Plus nachdem der IWF seine globale Wachstumsprognose nach oben korrigierte und Spanien mehr Anleihen als geplant verkaufte (SHCOMP: +1,54%, NIKKEI: +2,07%, HSI: +1,22%).
  • Chinas Immobilienpreise fielen in 37 von 70 Städten, für die die Regierung Daten erhebt. Hintergrund ist, dass sich Restriktionen durch die Regierung im Immobilienkauf negativ auf die Nachfrage auswirken. Die Immobilienpreise in Peking und Shanghai fielen um 0,8%. Guo Shuqing, Chairman der chinesischen Securities Regulatory Commission, bereitet die Einführung eines neuen OTC-Marktes für Aktien vor, laut Reuters. Link Link
  • Iran wird an seinem Verkauf von Rohöl in diesem Jahr geschätzte $56 Mrd. verdienen. Zu diesem Ergebnis kommt der Think-Tank Centre for Global Energy Studies (CGES). Der Iran kann sich dadurch von dem Einfluss der Sanktionen der USA und Europa entziehen und geht somit mit Spielraum in die Verhandlungen um sein Atomprogramm. Link
  • Australien steht bereit, den IWF weiter zu unterstützen. Nach Aussage von Wayne Swan, Deputy Prime Minister und Treasurer, braucht Australien aber auch das Committment der europäischen Staatschefs, die Krise in Europa zu bekämpfen. Link
  • BHP Billiton gab bekannt, dass die durch Streiks erschöpften Bestände ihrer australischen Kohlebergwerke einen signifikanten Einfluss auf die zukünftige Produktion haben werden, wenn die industrielle Aktivität anhält. Link

EUROPA

  • Spaniens Banken stehen vor einem zunehmend hohen Anteil nicht zahlender Kreditnehmer. So hat sich das Verhältnis gemessen am totalen Kreditvolumen im Januar auf circa 7,9% erhöht und liegt damit auf dem höchsten Stand seit 1994. Link
  • EFSF Mittel sollen nach dem Willen von EU Vertretern direkt an Kreditinstitute überwiesen werden können, schreibt Reuters. Damit würde eine Lockerung aktueller Kriterien einhergehen, die vor allem Spanien begrüßt. Link
  • Europas Politiker haben über Pläne für Spanien debattiert, die dem Land im Falle enorm steigender Zinsen helfen könnten. Es sei aktuell jedoch keine Notwendigkeit zum Einschreiten festgestellt werden, berichtet die FT. Link
  • Der europäische Rettungsschirm wird einen $60Mrd Beitrag von Japan erhalten, schreibt die FT unter Berufung auf offizielle Aussagen des Finanzministers. Damit erhöht sich der Druck auf weitere IWF Staaten vor dem anstehenden G-20 Meeting am Wochenende. Link
  • Mark Carney, Gouverneur der kanadischen Zentralbank, wird als potenzieller Nachfolger von Sir Mervyn King als BoE Chef gehandelt. Der Posten ist im Juni nächsten Jahres neu zu besetzen. Link
  • Nestle stehe nach WSJ Angaben vor der Übernahme des Baby-Geschäfts von Pfizer und könnte mindestens $9Mrd zahlen. Eine finale Entscheidung soll nächste Woche folgen. Link
  • Der argentinische Staat will die von Repsol geforderten $10,5Mrd für den YPF Anteil nicht zugrunde legen und verweist auf die eigene Bewertung, schreibt Bloomberg. Link Zuvor hatte Repsol eine Veräußerung nach China angestrebt, berichtet die FT. Link
  • VW Chef Piech wird vom Investmentfonds Hermes für die aktuelle Personalpolitik kritisiert, schreibt die FTD. Konkret sei die geplante Ernennung von Ursula Piech als Aufsichtsrat-Mitglied gemeint. Link
  • ASML berichtet einen 1Q-Nettogewinn von €282Mio inline mit Consensus; die Erwartungen für 1H wurden bestätigt; der CFO äußerte sich positiv für den Gesamtjahresausblick.
  • Heute kommen Zahlen zum UK Arbeitsmarkt (10.30) sowie BoE Minutes (10.30).

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

Auslandsposition der Bundesbank im ESZB / Forderungen innerhalb des ESZB / Nettoposition aus TARGET2

(Quelle: http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.en.php?first=1&open=aussenwirtschaft&func=row&tr=EU8148B&showGraph=1 )

s. auch Zwischendurch vom 24.02.2012

http://muellerundveith.wordpress.com/2012/02/24/zwischendurch-11/

USA

  • Die US-Märkte schlossen am Freitag nach schwächeren Makro-Daten aus China, erneute Sorgen um die Euro-Zone und einem geringeren University of Michigan Consumer Sentiment Index tiefer. (S&P -1,25%) Staples (-0,1%), Discretionaries (-0,3%) und Utilities (-0,4%) gehörten zu den relativen Tagesgewinnern, während Financials (-2,5%), Technologie (-1,6%) und Energie (-1,6%) die Schlusslichter bildeten. Die Volumina lagen 8% unter dem 10-Tages- und 5% unter dem 30-Tagesdurchschnitt.
  • Hedge Fonds haben die größten Reduzierungen ihre Netto-long Positionen im Rohstoffmarkt vorgenommen. Als Hauptgrund wurden Sorgen um das chinesische Wachstum genannt. Link
  • Diese Woche beginnt die Gerichtsverhandlung zwischen Oracle und Google. Google wird vorgeworfen, dass die Android-Software Patente verletzt. Während Oracle Entschädigungen von bis zu $1Mrd. erwartet, sieht Google den maximalen Streitwert bei $100 Mio. Link
  • Die Diskussionen um eine Aufstockung der finanziellen Mittel des IWF gehen weiter: während Länder wir China, Brasilien und Russland bereit sind weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen, erwarten sie im Gegenzug mehr Stimmrecht. Link
  • Kupfer hat im vergangenen Monat trotz des Anstiegs der Nachfrage und der konstanten Produktion keine positive Preisentwicklung genommen. Link
  • Heutige Makro-Daten (Konsensus): Empire Manufacturing (18,00), Advance Retail Sales (+0,3%), Total Net TIC Flows ($30 Mrd.), Business Inventories (0,6%) und NAHB Housing Market Index (28)
  • Heute berichten Charles Schwab (EPS-Kons: $0,15) und Mattel (EPS-Kons: $0,07) vorbörslich ihre Q1-Zahlen. Citigroup (EPS-Kons: $1,02) folgt nach Börsenschluss.

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln nach einer Verringerung der Wachstumsprognose der koreanischen Zentralbank und anstehenden Anleiheauktionen Spaniens im Minus (SHCOMP: -0,16%, NIKKEI: -1,63%, HSI: -0,7%).
  • China lockert das Wechselkursband seiner Währung. Der Yuan darf ab heute ein Prozent nach oben oder nach unten vom Mittel für den Yuan-Dollar-Handel abweichen. Bisher lag die erlaubte Schwankungsbreite bei 0,5 Prozent. Christine Lagarde, Direktorin des IWF, begrüßt diesen Schritt. Link Link Link
  • Die koreanische Zentralbank reduziert ihre Wachstumsprognose für die koreanische Volkswirtschaft auf 3,5%. Die Verringerung der Wachstumsprognose kommt inmitten volatiler Ölpreise und weiterer Unsicherheit bzgl. der europäischen Staatsschuldenkrise, nachdem im Dezember noch ein Wachstum von 3,7% prognostiziert wurde. Der koreanische Finanzminister hat angekündigt, beim nächsten G-20 Treffen die Problematik steigender Ölpreise zu adressieren. Link Link
  • Nordkoreas Diktator Kim Jong Eun hat in seiner ersten öffentlichen Rede mit den Worten „Let us move forward to the final victory“ angekündigt, dass militärische Belange weiterhin über ökonomischen zu finden seien. Link
  • Der Iran hat zugestimmt, Gespräche mit den fünf dauerhaften Mitgliedern des Weltsicherheitsrates sowie Deutschland bzgl. seines Atomprogrammes wieder aufzunehmen. Link

EUROPA

  • Frankreichs Präsident Sarkozy hat im Falle einer Wiederwahl angekündigt Druck auf die EZB auszuüben damit diese Maßnahmen zur Unterstützung des Wachstums ergreife. Link Link
  • Moody’s möchte Anfang Mai seine Entscheidung zu einem möglichen Downgrade von 114 Banken und 16 Ländern bekannt geben. Insbesondere europäische Banken könnten betroffen sein. Link
  • EZB Board Member Asmussen und andere Europäische Offizielle planen diese Woche sich bei einem Besuch in Washington für die Aufstockung des IMF einzusetzen und somit die Schlagkraft für eine Ausweitung der Bedenken zu Spanien zu erhöhen. Link Link
  • Spaniens Banken haben sich laut der spanischen Zentralbank im März ein Volumen von €316Mrd geliehen. Dies ist fast doppelt soviel wie im Februar und zeigt den hohen Liquiditätsbedarf der Institute auf. Link
  • Irlands Budget Minister Howlin sieht aktuell, trotz der Ankündigung des Finanzministers möglicherweise Ende des Monats die Wachstumsprognose nach unten zu revidieren, keinen Bedarf die Sparmaßnahmen zu erweitern. Link
  • UKs S&P Credit Rating verbleibt weiterhin bei AAA. Man sehe nicht die Gefahr, dass die britische Regierung nicht in der Lage sei die Schulden des Landes zu begleichen. Link
  • VW hat erneut seinen Anteil am Lastwagenbauer MAN auf 73% der Stammaktien aufgestockt. Außerdem besäßen man mehr als 26%. Link
  • Mercedes Benz hat nach eigenen Angaben im ersten Quartal 60.000 Fahrzeuge in den USA verkauft und sei daher dabei den Verkaufsrekord von 2007 zu brechen. Link
  • Total macht laut eigenen Angaben angeblich Fortschritte bei der Abdichtung des Gaslecks in der Nordsee. Es stünden inzwischen zwei Bohrtürme bereit, um Entlastungsbohrungen vorzunehmen. Link
  • KKR will laut HB die Diamantensparten von BHP Billiton und Rio Tinto erwerben und im Anschluss fusionieren. Nach Schätzungen könnte der Verkauf für Rio €2Mrd einspielen. Link
  • Anheuser-Busch nähert sich laut Bloomberg langsam einer Einigung zur Übernahme der Cerveceria Nacional Dominicana an. Link
  • KPN zieht laut HB den Verkauf der belgischen Mobilfunksparte Base in Erwägung. Das Geschäft könne bis zu €1,8Mrd wert sein. Link
  • Ergo hat nun für das Joint Venture mit dem chinesischen Partner SSAIH zu die Zustimmung der chinesischen Behörden erhalten und kann daher im ersten Halbjahr 2013 an den chinesischen Markt gehen. Link
  • Heute werden keine wichtigen europäischen Makro Zahlen veröffentlicht. Frankreich platziert jedoch Bills im Volumen von fast €8Mrd um 15:00 Uhr.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und eine angenehme Woche!

Zwischendurch!

 

Neue DM in Druck | Drucken |
01.04.2012
Berlin hat  grünes Licht für den Druck der neuen DM gegeben. In einem Geheimpapier wurde die Bundesbank angewiesen, Vorbereitungen für eine Rückkehr zur „Neuen Deutschen Mark“ zu treffen. Die Währungsreform soll für die Deutschen glimpflich ablaufen. Deutsche Banken begrüßen das Vorhaben.

 

Was bis vor kurzem noch entschieden dementiert wurde, wird nun offenbar doch in Kürze Realität. Wie aus mit der Angelegenheit vertrauten Personen aus Berliner Regierungskreisen zu hören war, gibt Bundeskanzlerin Merkel nun grünes Licht für die Rückkehr zu einer nationalen Währung. Das geht aus einem Geheimpapier hervor, welches bereits letzte Woche an die Bundesbank geschickt wurde.

 

Darin weist der Finanzminister die deutsche Notenbank an, Vorbereitungen für die Einführung einer nationalen Währung in Deutschland zu treffen. Die Bundesbank hat dem Vernehmen nach offenbar schon Kontakt mit der Bundesdruckerei aufgenommen. Die neue Währung soll NDM heißen: „Neue Deutsche Mark.“

 

Auch die größten deutschen Banken wurden bereits in den Plan eingeweiht um entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Deutsche Bank und Commerzbank waren im Beratungsteam der Regierung von Anfang an vertreten. Martin Blessing, Chef der Commerzbank und Josef Ackermann begrüßten den Schritt und bestärkten die Regierung in ihrem Vorhaben. Ackermann wurde mit den Worten zitiert: „Das ist das beste, was Merkel machen kann. Es ist gut für Deutschland und es ist gut für Europa. Nun können die anderen endlich abwerten und aufatmen. Deutschland dagegen wird von der Euro-Fessel befreit“.

 

Damit reagiert die Regierung auf den wachsenden Druck aus Brüssel, nicht nur immer höhere Rettungspakete zu schnüren, für die am Ende die Deutschen haften müssen. Auch die faktische Außerkraftsetzung des deutschen Parlaments ist den Politikern ein Dorn im Auge. Selbst Finanzminister Schäuble wurde mit den Worten zitiert: „So kann es nicht mehr weitergehen.“

 

Obwohl Schäuble die Aufstockung des neuerlichen Rettungspaketes offiziell durch gewinkt hatte, soll er intern sehr erzürnt gewesen sein, dass Brüssel immer höhere Summen fordert, ohne dass deutsche Politiker befragt oder konsultiert würden.

 

Kritik aus Berlin wird in Brüssel ignoriert. EU-Präsident Herman von Rompuy soll die ablehnende Haltung deutscher Regierungskreise mit dem Verweis auf die Kanzlerakte abgeschmettert haben. Von Rompuy verwies demnach  in harschen Tönen darauf, dass sich jeder deutsche Kanzler gemäß der Kanzlerakte nicht nur dem Willen der Alliierten zu unterwerfen habe, sondern in letzter Konsequenz auch dem Diktat aus Brüssel. Dies sei schließlich so unterschrieben worden, auch von Bundeskanzlerin Merkel.

 

Aus diesem Teufelskreis will Berlin nun ausbrechen. EU-Kreise sind über das Vorhaben Deutschlands nicht informiert, um den Überraschungseffekt zu verstärken. Aus dem Finanzministerium war zu hören, dass die Euro-Gruppe erst im letzten Moment informiert wird. Als Datum gilt der 27.5.2012 (Pfingsten).

 

Die Einführung der Neuen Deutschen Mark ist dann eine Woche später am 3.6.2012 geplant. Nach der internen Planung sollen auf die Bürger keine neuen Belastungen zukommen. Mit einem Tauschkurs 2:1 (Zwei Neue Deutsche Mark gegen einen Euro) dürfte die Währungsreform für die Menschen glimpflich ablaufen, wird im Finanzministerium argumentiert. Die anschließend prognostizierte enorme Aufwertung der Neuen Deutschen Mark gegenüber den Restwährungen dürften den Deutschen dagegen große Vermögenszugewinne bescheren.

(Quelle: MM-News vom 01.APRIL2012)