Beiträge

Summa Summarum

 

DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN

QE3…………………QE ∞

Summa Summarum vom 24.07.2012

Prof. Norbert Walter(+): Wenn Italien und Spanien fallen, reden wir nicht mehr über eine Rettung, sondern über Verhältnisse wie nach dem 2. Weltkrieg und das bedeutet LASTENAUSGLEICH! (RIP)

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

Europe’s Social Contract, Lying in Pieces

Zukunft der Währungsunion

Ökonomen kriegen Krach über die Krise

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/zukunft-der-waehrungsunion-oekonomen-kriegen-krach-ueber-die-krise-12212363.html

Vor der Verfassungsgerichts-Verhandlung

Europäische Zentralbank begrenzt Anleihekäufe

http://www.fazfinance.net/Aktuell/Wirtschaft-und-Konjunktur/Europaeische-Zentralbank-begrenzt-Anleihekaeufe-8597.html

Ich nehme alles zurück, die Letten passen doch perfekt zur EU

Auszug der Enttäuschten

Lettland verliert seine Einwohner

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Lettland-verliert-seine-Einwohner-article10789691.html

IWF gibt die Steuergelder für Griechenland verloren

http://m.welt.de/article.do?id=wirtschaft/article116893027/IWF-gibt-die-Steuergelder-fuer-Griechenland-verloren&cid=Startseite

Nassim N. Taleb : Fat Tails and (Anti)fragility

Lectures on Probability, Risk & Decisions in the Real World

http://www.fooledbyrandomness.com/FatTails.html

Aktien New York: Fester nach positiv aufgenommenen Arbeitsmarktdaten

http://nachrichten.finanztreff.de/news_news.htn?sektion=marktberichte&id=9092921

PRESENTING: THE SCARIEST JOBS CHART EVER:

Read more: http://www.businessinsider.com/the-scariest-jobs-chart-ever-2013-6#ixzz2VXhpTokh

 

Unemployment Rate: When Will QE End?

 

Number of the Week: 140% Increase in Food Stamp Use Since 1990

http://blogs.wsj.com/economics/2013/06/08/number-of-the-week-140-increase-in-food-stamp-use-since-1990/

 

How to jump from a moving train?

Exit strategies: Time to think about them

http://www.voxeu.org/article/exit-strategies-time-think-about-them#.UbLs6tLXlQp.twitter

Mayers Weltwirtschaft

Catch 22

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/mayers-weltwirtschaft-catch-22-12214417.html

Trick mindert das Risiko bei Mittelstandsanleihen

http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article116931762/Trick-mindert-das-Risiko-bei-Mittelstandsanleihen.html

Why the Super-Rich Love Bubbles

Bilderberg Konferenz

„Erschreckende Kombination aus Geheimhaltung und Macht“

http://www.heute.de/Erschreckende-Kombination-aus-Geheimhaltung-und-Macht-28245674.html

Fundstücke aus dem www.

Daniel D. Eckert ‏: Die privaten Haushalte in Deutschland halten mit 2.015 Mrd. Euro gut 40% des Geldvermögens in niedrig verzinsten Zinseinlagen und Bargeld
zerohedge ‏: How about two Julys ago? RT @paulaEdwyer: Pssst: If u bought 30-yr Greek govt bonds last July, you would have quadrupled your money.
Daniel D. Eckert ‏: Deutsche Staatsbank KfW soll auch Firmen in Portugal und Griechenland helfen. Zusätzlich zu Hilfe für Spanien http://www.faz.net/-gqu-79spm 
USA
  • Die US-Märkte schlossen nach guten NFP im Plus (S&P: +1,3%). Cons Disc (+1,8%), Industrials (+1,8%) und Financials (+1,7%)  waren die besten Sektoren, während Telecom (-0,4%), Utilities (+0,7%) und Materials (+0,9%) hinter der Gesamtmarktentwicklung blieben. Die Volumen lagen dabei 8% unter dem 10-Tagesschnitt bzw. 2% unter dem 30-Tagesschnitt.
  • Nach Äußerungen von Jon Hilsenrath ist die FED im Begriff, ihr Anleihen-Kaufprogram zu reduzieren, da die Wirtschaft auf dem Weg der Besserung sei. Dies könnte bereits im Juni-Meeting konkreter angedeutet werden. WSJ – 9.6.13
  • Google hat wohl den Zuschlag für das junge Start-Up Unternehmen Waze erhalten und kann die innovative Technologie zu seinem App-Portfolio hinzufügen. HB – 10.6.13
  • Edward Snowden steckt hinter der Enthüllung der riesigen Datensammlung des US-Geheimdienstes. Er enttarnte sich am Sonntag selbst. HB – 9.6.13
  • Heutige Makrodaten: Es werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.
 
ASIEN/EM
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln aufgrund positiven Daten zum US-Arbeitsmarkt fester (NIKKEI: +3,9%, HSI: +0,4%). Insbesondere Japan liegt deutlich im Plus, China bleibt die nächsten 3 Tage aufgrund des Drachenbootfestes geschlossen. BBG – 10.6.13
  • Chinesische Wirtschaftszahlen:
  • Die Industrieproduktion ist mit +9,2% yoy langsamer gewachsen als vom Markt erwartet (Konsensus: +9,4% yoy, GS Prognose: +9,2% yoy).
  • Der chinesische Mai CPI lag mit +2,1% yoy unter den Erwartungen.
  • Exporte sind mit +1% yoy (Konsensus: +7,4%, GS Prognose: +2,0%) und Importe mit -0,3% yoy (Konsensus: +6,6%, GS Prognose: +4,0%) im Mai schwächer ausgefallen als erwartet.
  • Die Kreditvergabe chinesischer Banken lag im Mai bei CNY 667Mrd (April: CNY 793Mrd.).
Dies dürfte den Druck auf die neue Administration erhöhen, mehr Maßnahmen für Wachstum zu ergreifen. BBG – 10.6.13BBG – 9.6.13
  • Das japanische GDP ist im ersten Quartal mit 4,1% p.a. qoq schneller gewachsen als erwartet (3,5%). Dies dürfte das Vertrauen in die von Premierminister Abe getroffenen Maßnahmen stärken. BBG – 10.6.13
  • Der japanische Premierminister Shinzo Abe kündigte am Wochenende an, dass die Regierung im Herbst über potentielle Steuererleichterungen für Unternehmen entscheiden werde. RTRS – 9.6.13
  • Nord- und Südkorea haben sich bzgl. Gesprächen auf Ministerebene um eine potentielle Wiedereröffnung des gemeinsamen Industriekomplexes Kaesong geeinigt. Diese sollen bereits diese Woche stattfinden. BBG – 10.6.13
  • Die Proteste in der Türkei gingen am Wochenende weiter. Die Regierung um Ministerpräsident Erdogan schloss derweil vorgezogene Neuwahlen aus. Aktuelle Umfragen würden die regierende AKP bei ca. 50% sehen. WSJ – 9.6.13
EUROPA
  • Das Bundesverfassungsgericht verhandelt am Dienstag und Mittwoch über das von der EZB im August 2012 angekündigte und im September 2012 vom EZB-Rat gegen den Widerstand der Bundesbank beschlossene Programm zum unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen aus Krisenländern (OMT-Programm). HB – 10.6.13
  • Die Bundesregierung will neben Spanien auch anderen Euro-Ländern in Südeuropa beim Kampf gegen die Kreditklemme helfen. Das Bundesfinanzministerium bestätigte am Samstag, dass über das Konzept für eine „Anschub-Finanzierung“ auch mit Portugal und Griechenland gesprochen werde. FAZ – 8.6.13
  • Die europäischen Atomkraftwerke sollen sich künftig alle sechs Jahre einem Stresstest unterziehen. Das sieht ein noch interner Vorschlag der Europäischen Kommission vor, den Energiekommissar Günther Oettinger noch in dieser Woche offiziell in Brüssel vorstellen will. FAZ – 9.6.13
  • BNP Paribas plant sein US Retail Geschäft mit der US Corporate und Investment Banking Geschäftseinheit zu verschmelzen um damit die schärferen Kapitalanforderungen der US Regulatoren besser erfüllen zu können. FT – 9.6.13
  • Daimler will an Dienstleister ausgelagerte IT-Services zurückholen und dadurch hohe Einsparungen erzielen. Bis Ende 2016 möchte man Kostensenkung von bis zu €150Mio erzielen. AW – 9.6.13
  • Das UK Finanzministerium plant noch in diesem Jahr den Verkauf des ersten 10% Anteils an Lloyds Banking Group. FT – 9.6.13
  • E.ON-Chef Teyssen hat vor einem Stellenabbau als Folge der Energiewende gewarnt. FOC – 9.6.13
  • LEG Immobilien bleibt auch nach den jüngsten Zukäufen auf Expansionskurs. Man könne Zukäufe im Wert von bis zu €600Mio stemmen, ohne die Aktionäre um frisches Kapital anzugehen, sagte Finanzvorstand Schultz. HB – 9.6.13
  • Heute werden um 8:45 Uhr die französische Industrial Production (Cons.: 0,3%mom) und um 10 Uhr die italienischen Industrial Production Zahlen (Cons.: 0%mom) veröffentlicht.
 
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und einen guten Start in die Woche! 

DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN 

„Da steh ich nun, ich armer Tor,und bin so klug als wie zuvor"

…diesen Satz von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Faust haben Sie sich sicherlich auch schon das eine oder andere mal gedacht, als Sie vor der Entscheidung einer Anlage standen und die allgemeine Nachrichtenlage und die Pro und Contras einer Entscheidung abwägten.

Fondsmanager vertrauen günstigen Dividendenwerten. Festverzinsliche Papiere setzen sie dagegen auf die Verkaufsliste

FRANKFURT – Selten waren sich Fondsmanager in ihrer Meinung so einig wie jetzt. Den Schulterschluss proben die Experten derzeit sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen, schreibt das Handelsblatt (HB). Während die Fondsmanager ihr Vertrauen in günstige Dividendentitel setzen, landen festverzinsliche Papiere wegen ihrer Minus-Renditen auf den Verkaufslisten.

„Es gibt eine Chance, wie man sie nur einmal im Leben bekommt: Aktien“, lautet die Botschaft von Dennis Stattman, der für Blackrock Anlageentscheidungen für Depots im Gegenwert von 85 Milliarden Dollar trifft. Ähnlich offensiv ist Andreas Köster, Leiter Vermögensstrukturierung bei UBS Global Asset Management: „Aktien sind relativ preiswert im Verhältnis zu Anleihen.“ Dabei könne Europa die besten Chancen bieten, glaubt er.

Dagegen scheinen die Karten für die Profis bei Bonds klar verteilt. „Verkaufen Sie Anleihen, meiden Sie negative Realzinsen“, fordert Stattman die Anleger auf. Negative Realzinsen bedeuten: Der Zins abzüglich Inflation ist inzwischen negativ, so dass Sparer mit Anleihen oder Bankeinlagen Geld verlieren. (Seite 37, HB)

Wie? Aktien? Aber Renten sind doch sicher, stabilisieren mein Depot!

Nun, das Argument Inflation, die unbemerkt zuschlägt und Ihr Geld dabei auffrißt, läßt man dabei gerne außer Acht. Da geht es dem Anleger wie dem Frosch, der ruhig in einem Topf sitzt, während dieser langsam auf Siedetemperatur gebracht wird. Unsere Politiker werden auch nicht müde, zu erklären, daß es für überhastetes „Rausspringen“ aus dem Topf auch keinen Grund gibt und die konzertierten Rettungsbemühungen von europäischen Regierungen und der Zentralbank die Lage in Europa stabilisiert und den Euroraum gerettet hat. Dabei verweisen sie gerne recht einseitig auf eine bessere Bilanz und vergessen dabei die andere Seite zu erwähnen, auf der die Sparer und Bürger als Haftungskapital stehen. Eine Bilanz muß immer ausgeglichen sein; nur der Inhalt bestimmt die Richtung!

Einer macht es vor und alle anderen machen es nach!

Alan Greenspan  war vom 11. August 1987 bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank (Federal Reserve System). Unter seiner Führung wuchs die Geldmenge M3 von 3,614 Billionen US-$ zum Zeitpunkt seines Amtsantritts auf 10,250 Billionen US-$ zum Ende seiner Amtszeit, d. h. um 283,62 %. Ben Bernanke folgte am 1. Februar 2006 Alan Greenspan in das Amt des Präsidenten des Federal Reserve Boards (Notenbankchef). Die Geldmenge M3 des US-Dollars wird seit März 2006 nicht mehr von der US-FED veröffentlicht. Eine amerikanische Investorengruppe berechnet daher die M3-Entwicklung aus den Einzelkomponenten, die ihrerseits noch veröffentlicht werden. Die Geldmenge M3 liegt nach knapp 6 Jahren Amtszeit bei ca. 15 Billionen US-$.

Wenn Geldmengen schneller wachsen als die Gütermenge, inflationiert diese die Güter und treibt die Assetpreise (Preise für Anlagen wie z.B. Aktien, Immobilien, Rohstoffe, Renten) in die Höhe.

Letztlich gibt es keinen Unterschied zwischen Geld und Schulden: Sowohl in ihrer Entstehung, dem Geldschöpfungsprozeß, als auch ihrem hauptsächlichen Gebrauch, der Erzielung einer möglichst hohen Rendite, sind beide, Geld und Schulden, völlig identisch. Deshalb führt beinahe jeder im großen Stil betriebene Schuldenabbau zum Verlust von Geld, Rendite, Wachstum und Arbeit. Was liegt da näher, als den Schuldenabbau durch eine höhere Inflation zu betreiben?!

Ich schweife wieder einmal ab, sorry, aber gelegentlich geht mir die „Begeisterung“ durch.

Eigentlich wollte ich in dieser Investmail über Portfoliotheorie, Normalverteilung und Fat Tails schreiben. Bevor Sie sich nun sagen, ok., wo ist der Kamin, mit dem ich diese Investmail befeuern kann, bitte ich Sie, weiter zu lesen und mir die Chance zu geben Sie davon zu überzeugen, dass es für Sie interessant und aufschlußreich ist und Sie den Inhalt auch verstehen.

„Ein gutes Portfolio (Gesamtheit Ihrer Anlagen) ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren. Es ist eine ausbalancierte Einheit, die dem Investor (also Sie) gleichermaßen Chancen und Absicherung unter einer Vielzahl von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet. Der Anleger sollte daher auf ein integriertes Portfolio hinarbeiten, das seinen individuellen Erfordernissen Rechnung trägt.

(Harry M. Markowitz, „Portfolio Selection“ 1959, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften 1990)

Übersetzt heißt dies, lege (an Ostern) nicht alle Eier in einen Korb……

Wie bereits oben in dem Zitat beschrieben, handelt es sich bei unserer Suche nach einer ertragreichen und möglichst risikolosen Anlage immer um Erfahrungswerte der Vergangenheit (Rückspiegel), von der wir uns das gleiche Ergebnis in der Zukunft erwarten. Leider, wie Sie in jedem Prospekt einer Gesellschaft lesen können, sind Rückschlüsse der Entwicklung einer Anlage in der Vergangenheit auf die Zukunft nicht zu garantieren. Da macht es Sinn, bei der Entscheidung, sein Geld anlegen zu wollen, nicht in den Rückspiegel zu schauen, sondern durch die Windschutzscheibe nach vorne, um nicht vor eine Wand zu fahren.

Wenn ich nun die Eigenschaften verschiedener Anlagen kenne und deren Verhalten in verschiedenen Szenarien bestimmen kann, eröffnet mir dies als Anleger das die Möglichkeit, durch Gewichten und Mischen der Anlagen das mögliche Ergebnis der Gesamtanlage (Portfolio) zu bestimmen. Dies gelingt mir auf der Seite der Rendite sowie auf der Seite des Risikos. Da, wie wir alle wissen, es nichts umsonst im Leben gibt, auch wenn uns dies ab und zu durch die Werbung oder manche Berater gerne suggeriert wird, wird es Sie auch nicht überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass Rendite und Risiko unmittelbar miteinander zusammenhängen. Daher ist es ein Meilenstein in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften gewesen, dass wir dies seit Markowitz auch relativ genau (zu 90%) bestimmen können. Dafür gab es den Nobelpreis!

Seit dem Jahre 1998 arbeiten wir mit diesem wissenschaftlichen unabhängigen Programm und richten Ihre Anlagen danach aus. Allerdings, wie so oft, ist das schwächste Glied in dieser Kette der Mensch. Dieser muß an seiner Entscheidung festhalten und darf sich nicht von Emotionen leiten lassen. Seit nunmehr fast 20 Jahren beraten wir unsere Kunden und haben in dieser Zeit viel Erfahrungen sammeln können. Der weise Spruch „Denke in 10 Jahren und nicht in 10 Minuten“, den ein jeder Anleger beherzigen sollte, scheitert leider all zu oft an den Emotionen des Anlegers und auch der nächste weise Spruch „Trennen deine Emotionen von deinem Geld, sonst trennt sich dieses von dir“, hat langfristig nicht immer zu dem gewünschten Erfolg geführt. In Kenntnis dieses Erfahrungsschatzes ist es notwendig, darauf Rücksicht zu nehmen, und führt dazu, dass wir in guten Zeiten unseren Kunden empfehlen, Gewinne mitzunehmen, um in schlechten Zeiten diese Gewinne wieder in ihre Anlage zu reinvestieren. Diese Ratschläge sind allerdings immer subjektiver Natur und greifen in die objektive Entwicklung der zuvor berechneten und empfohlenen Anlageentscheidung ein. Aber was nützt es dem Kunden und uns, wenn nach aller Objektivität kein Kunde mehr da ist?!

Am Beispiel unseres ersten berechneten Portfolios aus dem Jahre 1998 möchte ich Ihnen plastisch darstellen, dass es funktioniert. Damals rieten wir unserem Kunden, dass es Sinn macht, nicht alles Geld in einem Fonds zu investieren, sondern auf verschiedene, unterschiedlich ausgerichtete Fonds, verschiedener Risikoklassen aufzuteilen. Dazu berechneten wir ihm mit unserem gerade entwickelten „Portfolio Selection“ Programm von Ferdinand Haas nach Prof. Markowitz, unterschiedliche, optimierte Portfolien, die sich allerdings in Rendite und Risiko unterschieden. Damals, am Beginn des „Neue Technologie“ Zeitalters, waren die Erwartungen an die Rendite von Anlagen bereits hoch und Risiko wurde eher als Randerscheinung einer Anlage abgetan. So wundert es auch nicht, dass sich unser damaliger Kunde für eine anspruchsvolle Rendite und einem (aus damaliger Sicht) moderatem Risiko entschied. Die Anlage entwickelte sich überdurchschnittlich gut und aus DM (Deutsche Mark) 598.000.- wurde in dem Jahr 2000 über DM 1.000.000.-.

Ich weiß noch genau, wie glücklich unser Kunde war, als wir ihn anriefen, um ihm zum Millionärsstatus zu gratulieren. Allerdings wissen wir heute auch, was mit den Anlagen im Jahr 2001 geschah. Nachdem im Jahre 2000 die Technologieblase am „Neuen Markt“ platzte, riß es im Jahr 2001 auch die soliden Aktien aus dem DAX und anderen Weltbörsen in den Abgrund und als in New York die Türme einstürzten, wurde jeder Handel an den Börsen ausgesetzt und es gab für Aktien kein Halten mehr. Dies ging natürlich auch an dem Depot unseres Kunden nicht spurlos vorüber und drückte seine Anlage unter die Investitionssumme. Das war der Zeitpunkt, an dem seine Ehefrau uns die Freundschaft kündigte und der Kunde sein Depot bei Müller & Veith auflöste. Keine Berechnung, kein Argument hat uns dabei geholfen, diese Emotionen und Enttäuschung auf der Seite unseres Kunden zu neutralisieren. Seit dieser Zeit haben wir das Portfolio unseres Ex-Kunden weiterlaufen lassen, um zu beobachten, ob wir uns von der Wissenschaft haben täuschen lassen. Anbei sehen Sie das Portfolio in der Entwicklung seit 2003 in EUR:

(zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wie unschwer zu erkennen ist, blieb das Portfolio bis heute von Schwankungen nicht verschont, die Einzahlungssumme wurde jedoch niemals mehr unterschritten. Am 31.10.2007 markierte das Portfolio seinen bisherigen Höchststand von EUR 912.326,91 (DM 1.784.356,34) und einer Nettorendite von 15,48% pro Jahr und bis heute hätte sich das Portfolio des Kunden, aller Finanzkrisen zum Trotz, mit einer Nettorendite von 5,75% pro Jahr entwickelt und er würde über eine Summe von EUR 766.320,94 verfügen können. Dies auf seine ursprüngliche Währung umgerechnet, würde einen Betrag von DM 1.498.793,48 ergeben. Zugegeben, die durchschnittliche Rendite von 9,8% p.a., die seinerzeit anvisiert wurde, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wieder erreicht worden; ich denke es wird jedoch deutlich, dass es sehr wohl Sinn macht, nicht planlos zu investieren und auch in schweren Zeiten die Nerven zu behalten.

Puh, ich denke einen Punkt haben wir erfolgreich abgearbeitet, ohne dass Ihr Kamin befeuert wurde; kommen wir zur Normalverteilung oder Gaußsche Glocke, die, entgegen ihrer Namensähnlichkeit mit der Glocke von Schiller nichts zu tun hat, obwohl: „Fest gemauert in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden. Frisch Gesellen, seid zur Hand. Von der Stirne heiß, Rinnen muß der Schweiß. Soll das Werk den Meister loben, doch der Segen kommt von oben….“, nein, ich schweife schon wieder ab! Der interessierte Leser kann sich über die ausführliche Definition der Gaußschen Glocke gerne unter folgendem Link informieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung

Zur Glocke von Friedrich Schiller geht es hier lang:

http://www.ingridbischur.de/glocke.html

So, nun zur Normalverteilung. Die Normalverteilung ist eine schöne Kurve und Sie haben diese bereits mehrfach gesehen, ohne dies bemerkt zu haben. Die Normalverteilung war auf unserem 10 DM Schein abgebildet und dies läßt bereits erahnen, worauf ich hinaus möchte und was unter einer „Normalverteilung“ zu verstehen ist, nämlich eine normale Verteilung von Ereignissen. Heute, wen wundert`s, findet sich auf unseren Euroscheinen keine Normalverteilung wieder.

Viele natur-, wirtschafts- und ingenieurswissenschaftliche Vorgänge lassen sich durch die Normalverteilung entweder exakt oder wenigstens in sehr guter Annäherung beschreiben. So kann man die Form der Nasen einer Population oder auch andere wichtige Normalitäten oder Anormalitäten berechnen und wird immer wieder eine Gaußsche Glocke erhalten. Die Menschen mit „normalen“ Nasen finden sich in ihrer Häufigkeit in der Mitte und die mit spitzen Nasen immer weiter rechts oder die mit Knollennasen in ihrer Häufigkeit und Ausprägung immer weiter links. Es gibt einen Mittelwert, die „korrekte Nase“ oder eine Art Normalnase, um den herum sich alle anderen Nasen verteilen. Und zwar verteilen sich die anderen Nasen symmetrisch um diesen Zentralwert herum. Es gibt etwa genauso viele Nasen, die darunter liegen wie darüber. In der Nähe dieses Zentralwertes liegen die meisten Nasen, sehr weit weg liegende Nasen kommen äußerst selten vor.

So ist es auch mit der in einem Portfolio berechneten Genauigkeit der Vorhersage von einer zu erwartenden Rendite, einem Risiko und Ertrag einer Anlage. Die meisten finden sich in der Mitte und weichen dann zunehmend im negativen nach links und im positiven nach rechts ab. Da dies mit einer Genauigkeit von ca. 90% berechnet werden kann, bleiben jedoch 10% oder jeweils 5% auf der linken sowie rechten Seite der Normalverteilung, die eben nicht vorhersagbar sind. Dies sind die Ereignisse, die Ihnen, zumindest auf der linken Seite, überhaupt nicht gefallen und Sie in Panik versetzen können. Genau ein solches Ereignis führte bei unserem damaligen Kunden dazu, seine Anlagen aus Enttäuschung zu verkaufen. Allerdings war dies bereits am Anfang der Berechnung als Ereignis genannt und möglich.

Diese unschönen negativen oder auf der rechten Seite der Normalverteilung positiven Ereignisse nennt man „Fat Tail“ oder tail risk und gehören zwangsläufig auch zu einer Normalverteilung, sind jedoch von ihrer Ausprägung und Heftigkeit nicht oder nur sehr schwer vorhersagbar.

Prof. Nassim Nicholas Taleb hat den Begriff „schwarzer Schwan” durch das gleichnamige Buch von ihm bekannt gemacht. Bis zu dem Zeitpunkt, als europäische Forscher in Australien erstmals schwarze Schwäne sahen, waren nach westlicher Vorstellung alle Schwäne weiß. Die unerwartete Entdeckung wurde zu einer Metapher für außergewöhnliche Ereignisse, die die Grundlagen unseres Denkens in Frage stellen.

Ein „schwarzer Schwan“ ist ein ungewöhnliches, überraschendes Ereignis, das außerhalb unserer üblichen Erwartungen liegt, und in der Regel einen weit reichenden und dauerhaften Einfluss positiver oder negativer Art hat. Beispiele für solche Ereignisse gibt es genug: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, die Entwicklung von PC und Internet, die russische Schuldenkrise im Jahr 1998, der Zusammenbruch des LTCM-Hedgefonds, die Terroranschläge am 11. September 2001, der Immobiliencrash in den USA und der Finanzcrash in Europa und demnächst in den USA (subjektive Voraussage des Autors). Zumindest die zuletztgenannten 2 Ereignisse hängen unmittelbar zusammen und gründen in einer zügellosen Konsumgesellschaft auf Pump in den USA und auch hier in Europa. Daher befinden wir uns seit mindestens 10 Jahren, meiner Ansicht nach, in den beiden sehr schwer vorhersagbaren 5% der linken und rechten Seite unserer Normalverteilung.  Daß diese Situation eine präzise und wissenschaftlich haltbare Anlageentscheidung aus heutiger Sicht, zumindest für die nächsten 5 Jahre, nicht gerade leicht macht und mir zunehmend graue Haare wachsen läßt, erklärt sich von selbst. Dies gleicht eher einem ständigen Weitsprung zwischen Blitzeis und Aquaplaning. Diesen „Schwarzen Schwänen“ zum Trotz, glaube ich, haben wir (Müller & Veith und unsere Kunden) die Situation bisher gut gemeistert. An der Portfoliotheorie von Markowitz zu zweifeln, ist eine falsche Annahme, da dieser diese Ereignisse in seiner Theorie berücksichtigt. Zweifel sind eher bei den Verursachern der Krisen angebracht, die zu diesen „Fat Tails“ führten. Ob diese Verursacher, unsere heutigen Retter, die richtigen Krisenmanager sind, läßt Zweifel aufkommen.

In Kenntnis der beschriebenen Tatsachen, läßt sich jedoch in jeder Situation eine Entscheidung treffen. Lediglich die Variablen müssen mit dem Kunden klar besprochen und geklärt werden. Es wird nicht ohne das Eingehen von Risiken gehen, wobei, aus meiner Sicht, Untätigkeit oder vermeintlich eine konservative Einstellung bei der Anlage von Geldern zukünftig eher zu einem gegenteiligen Ergebnis führen wird.

Bitte denken Sie daran, Leben ohne das Eingehen von Risiken ist nicht möglich; das größte Risiko, das Sie bisher eingegangen sind war Ihre Geburt, denn diese kostet Sie das Leben!

Herzlichst Ihr

Bernd Veith

——————————————————————————————–

Müller & Veith Investmentfonds Beratungs GmbH

Pfingstbrunnenstraße 14

61169 Friedberg / Hessen

Tel:  +49 6031 6844 80

Fax: +49 6031 6928 225

E-Mail: willkommen@muellerundveith.de

Internet: http://www.muellerundveith.de

Handelsregisternummer:  HRB 6320

Handelsregistergericht:   Amtsgericht Friedberg / Hessen

UID: DE 201739765

Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Bernd Veith