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Summa Summarum

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Bernecker

Bernecker Börsenbriefe

Bester Champagner

Im Élysée-Palast wurden gestern die besten Champagner serviert, Laurent Perrier Grand Siècle, Dom Perignon und Krug. Es gab wirklich etwas zu feiern. EU-Chefkommissar Juncker setzte den vorher wegen Unfähigkeit entlassenen Finanzminister Moscovici als Kommissar für Wirtschaft und Währung ein. Das war diplomatisch ein Meisterstück. Soweit bekannt (nicht bewiesen) haben 13 von 17 der EU-Länder dem zugestimmt. Der erweiterte Eurorahmen dürfte die gleiche Relation aufweisen. Das größte Industrieland, Deutschland, erhielt einen Platz am Katzentisch der Politik mit dem Ressort Digitale Wirtschaft. Das Ganze nennt man wirklich erfolgreiche Diplomatie. Ergänzend zum Bericht von gestern:

Moscovici und Draghi sind demnächst die entscheidenden Figuren in der Gestaltung der europäischen Wirtschaftspolitik. Dafür gibt es seit Langem Ansätze oder Vorbilder:

Die französische Wirtschaftspolitik (Gleiches gilt für Italien) bestand stets darin, die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrie durch kontinuierliche Abwertungen der Währungen zu erhalten, meist um 2 bis 2,5 % p.a. Das berühmteste Beispiel dafür ist Frankreich: Charles de Gaulle startete den Nouveau Franc ab dem 1.1.1960 mit der anspruchsvollen Relation 1,30 DM für einen Nouveau Franc. Bis zum Ende des NF am 31.12.1999 war er nur noch 38 Pfennig wert. Die Prozentabwertungen kann jeder selbst errechnen. Für die Lira gilt das Gleiche.

Deutsche Urlauber haben sich immer darüber gefreut, dass die Damen in Italien billig Schuhe kaufen konnten und das Essen in der Trattoria ebenso gut wie preiswert war. Ohne Abwertung der Währungen wäre dies nicht möglich gewesen. Da dies seit 14 Jahren nicht mehr funktioniert, erhalten Sie die gleichen Schuhe zum fast doppelten Preis und die Pizza kostet gut 70 % mehr als in jeder beliebigen deutschen Pizzeria. Kaum zu glauben, aber wahr.

Der französische Finanzminister Sapin verkündete gestern stolz, dass Frankreich seine Defizitgrenze natürlich nicht einhalten wird. Das wird auch gar nicht ernsthaft als Ziel in Paris genannt. Der Grund: Es geht nicht. Bei einer Staatsquote von knapp 70 % ist dies auch gar nicht möglich, es sei denn, man riskiert eine Revolution à la 14. Juli 1789.

Die Verführung geht noch weiter. Der Euro hat inzwischen rund 7 % abgewertet. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung konnten Sie dies gestern anhand einer Grafik gut nachvollziehen. Worin liegt die Versuchung? Wie kann man aus 7 % Abwertung 12 oder 15 % manipulieren/gestalten? Dass dies möglich ist, haben die Japaner vor zweieinhalb Jahren vorgemacht. Ob es in Europa zu realisieren ist, ist noch offen. Aber: Wenn Währungskommissar und Notenbankchef dies zu einem einheitlichen Plan gestalten, ist es sehr wohl möglich. Paris und Rom hatten bereits vor drei Monaten für eine Abwertung des Euro plädiert. Das war keine Sprechblase, sondern Absicht.

Eine Abwertung des Euro begünstigt sämtliche Industrien. Nicht berührt wird der Handel innerhalb der Euroländer, aber alle anderen sind dann deutlich im Vorteil. Größter Gewinner wäre der größte Exporteur und das ist Deutschland. Deshalb werden die Deutschen versucht sein, schlicht den Mund zu halten.

In Tokio funktionierte diese Story bekanntlich so: Über 30 % Abwertung des Yen und viel Geld von der Bank of Japan bzw. dem Staat pushten den Nikkei um ebenfalls 30 % und etwas mehr und die Hoffnung bestand darin, dass der japanische Export gravierend anziehen möge. Daraus wurde nichts. Abgesehen von einem kurzen Push-Effekt mit unterschiedlichen Wirkungen von Branche zu Branche steckt Japan als einstiger Exportweltmeister und Exportwunder der 90er Jahre inzwischen in einem Leistungsbilanzdefizit, das in den letzten Monaten sogar zunahm. Darauf ist im Einzelnen hier nicht einzugehen.

Der amerikanische Weg könnte für das Duo Draghi/Moscovici ebenfalls einen Anlass bieten, als Vorbild betrachtet zu werden. 5 Billionen Dollar Fed-Käufe sollten bekanntlich Amerikas Wirtschaft dynamisieren. Das Ergebnis: Rund 2,5 % BIP-Wachstum pro Jahr ergaben rund 400/430 Mrd. Dollar pro Jahr oder in der Summe um 2 bis 2,2 Billionen Dollar. Der Jobmarkt schafft 2,4 bis 2,5 Mio. neue Jobs pro Jahr, was um etwa 30 % unter dem Soll liegt. Das kann man nun wirklich nicht als Erfolgsstory verkaufen. Mithin: Jeder Wirtschaftsstudent im 3. Semester hat gelernt, dass mit Geld oder billigen Zinsen allein keine Konjunktur zu machen ist.

Die Börsianer werden sich dennoch freuen. Die simple Regel gilt: Viel Geld zum Nulltarif ist Spielgeld für die Aktienbörsen. Da es keine anderen Anlagemöglichkeiten gibt, abgesehen von Immobilien, profitieren die Märkte automatisch. Auch hier ist New York wieder Vorbild, wie bereits erwähnt. Ergo:

Die neue europäische Politik ist eine neue Perspektive mit neuen Komponenten. Es wird absolut spannend, was jedes Land gesondert daraus machen wird. Dann gerät zudem eine andere Partei (AfD) in den Mittelpunkt des Interesses, wie gestern bereits erwähnt. Eigentlich muss diese neue Partei gar nichts tun, außer den Korb aufzuhalten, in den die Früchte hineinfallen. Fortsetzung folgt.

(Quelle: https://www.facebook.com/bernecker.info?fref=photo)

 

Schwacher Euro gefordert
Noyer warnt vor „Niedergang“ Frankreichs

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Noyer-warnt-vor-Niedergang-Frankreichs-article13591326.html

 

ntv: Frank Meyer spricht mit Stefan Riße
„Ich würde genauso handeln wie Draghi“

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Ich-wuerde-genauso-handeln-wie-Draghi-article13574571.html

 

Weitere fünf Jahre Expansion?

http://www.wellenreiter-invest.de/wochenendkolumnen/weitere-fuenf-jahre-expansion

 

BTW: Americans added $28.2 billion to their credit cards in Q2, the most since the last 6 years. http://on.mktw.net/1qKRGmk

 

WELTWIRTSCHAFT
Große allgemeine Verunsicherung

http://www.manager-magazin.de/politik/konjunktur/a-990998.html
USA
· Der US-Markt hat am Donnerstag, trotz der Nachrichtenlage im Irak/Syrien und den erwarteten Russland-Sanktionen, leicht im Plus bei 1997 Punkten (S&P: +0,1%) geschlossen. Utilities (+0,8%), Telecom (+0,6%) und Financials (+0,3%) waren die besten Sektoren, während Healthcare (-0,3%), Materials (-0,1%) und Cons Staples (-0,1%) hinter der Gesamtentwicklung zurückblieben. Die Volumina lagen 10% über dem 10-Tages- und 5% über dem 30-Tagesdurchschnitt.
· Die USA verschärfen in der Ukraine-Krise die Sanktionen gegen Russland. Die mit der EU koordinierten Maßnahmen richten sich gegen den Finanz-, Energie- und Rüstungssektor. WSJ – 11.9.14
· Exxon Mobil (XOM) könnte von den amerikanischen Russland-Sanktionen betroffen werden. Das Unternehmen hat eine wichtige Kooperation mit dem russischen Ölkonzern Rosneft. WSJ – 11.9.14
· Twitter (TWTR) hat am Donnerstag mehr Wandelanleihen verkauft als erwartet. Das Unternehmen platzierte insgesamt Anleihen im Wert von $900 Mio. und könnte sein Gesamtvolumen auf $2 Mrd. aufstocken. WSJ – 11.9.14
· GM (GM) stoppt die Auslieferung der 2015 Corvette. Der Autohersteller will vor Auslieferung zwei potentielle Probleme an dem Auto beseitigen. WSJ – 11.9.14
· Verizon (VZ) will bis Mitte 2015 in einen digitalen Video Service über das Internet betreiben. WSJ – 11.9.14
· US Daily: A Shift in Views on Liftoff? GS – 11.9.14
· Heutige Makrodaten (Konsensus): US Retail Sales (0,6%), U Michigan Confidence (83,3) und Import Price Index (-1,0%)

ASIEN/EM
· Die asiatischen Indizes notieren heute uneinheitlich: Nikkei: +0,2%; Hang Seng: -0,3%; Shanghai: +0,6% (7.54Uhr).
· In China ist die Kreditvergabe im August mit CNY957.4 Mrd. (USD156 Mrd.) hinter den Erwartungen (CNY1.135 Mrd.) zurückgeblieben. BBG – 12.9.14
· Laut einer Bloomberg Umfrage wird Japan ein JPY5 Bio. (USD47 Mrd.) umfassendes Stimulus-Paket brauchen, um den negativen Effekt einer weiteren Erhöhung der Mehrwertsteuer aufzufangen. BBG – 12.9.14
· Die Zentralbank Südkoreas hat den Leitzins wie erwartet unverändert bei 2,25% belassen. Finanzminister Choi Kyung Hwan hatte letzte Woche darauf hingewiesen, dass die wirtschaftliche Erholung schwach bleibt und daher durch Geld- und Fiskalpolitik unterstützt werden muss. BBG – 12.9.14
· EM Macro Daily: Ukraine: Four key questions for bond investors GS – 11.9.14
· Emerging Markets Weekly: The risk / reward in EM FX GS – 11.9.14

EUROPA
· EZB-Chef Draghi hat die Notwendigkeit von Investitionen gestern besonders hervorgehoben und sieht dies als Grundlage für die Erreichung der Inflationsziele. BBG – 12.9.14
· Die EU hat sich auf neue Sanktionen gegen Russland geeinigt, die heute in Kraft treten. Die Strafmaßnahmen sollen die russischen Energiekonzerne treffen. Am Abend haben sich auch die USA der EU-Linie angeschlossen. HB – 12.9.14
· Russland unterstützt einem Medienbericht zufolge trotz neuer EU-Sanktionen den Friedensplan für die Ukraine. „Obwohl die EU-Position nicht konstruktiv ist, wird Russland weiter sein Möglichstes tun, um die Situation in Südosten der Ukraine zu stabilisieren“, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Kreml-Sprecher am Donnerstag. RTRS – 12.9.14
· Die Umfragen bezüglich einer Unabhängigkeit von Schottland deuten wieder auf einen Sieg der Separatisten hin. Die YouGov zählt 52% für eine Abspaltung. RTRS – 12.9.14
· Bestärkt vom bevorstehenden Volksentscheid der Schotten haben am Donnerstag hunderttausende Katalanen in Barcelona für ein eigenes Unabhängigkeits-Referendum protestiert. RTRS – 12.9.14
· Polen erklärte gestern, am Mittwoch seien 45% weniger Gas vom russischen Monopolisten Gazprom geliefert worden als angefordert. RTRS – 11.9.14
· Airbus und Qatar Airways haben ihren Streit beigelegt, der die Auslieferung von zehn A380 behindert hat. RTRS – 11.9.14
· RWE weitet das Sparprogramm aus. Die Rheinischen Post meldet unter Berufung auf Aufsichtsratskreise, dass das Sparziel beim Programm „RWE Neo“, das derzeit bei 800 Millionen Euro liegt, um mehrere hundert Millionen Euro aufgestockt werden soll. WSJ – 12.9.14
· Heute werden Zahlen zur Industrieproduktion in Italien veröffentlicht. (11Uhr)

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!

Summa Summarum

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QE3…………………QE ∞

Summa Summarum vom 24.07.2012

Prof. Norbert Walter(+): Wenn Italien und Spanien fallen, reden wir nicht mehr über eine Rettung, sondern über Verhältnisse wie nach dem 2. Weltkrieg und das bedeutet LASTENAUSGLEICH! (RIP)

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

Mayers Weltwirtschaft

Das Ende des Papiergeldes

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/mayers-weltwirtschaft-das-ende-des-papiergeldes-12156140.html

„Schuldenkrise nicht mit mehr Schulden lösen“

Asmussen: EZB kein ultimativer Problemlöser

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Asmussen-EZB-kein-ultimativer-Problemloeser-article10513821.html

Staat nimmt Sparer in die PflichtSchäuble macht den Dijsselbloem

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Schaeuble-macht-den-Dijsselbloem-article10509951.html

Warum Deutsche weniger vermögend sind als Griechen

http://www.batz.ch/2013/04/warum-deutsche-weniger-vermogend-sind-als-griechen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=warum-deutsche-weniger-vermogend-sind-als-griechen

Sinclair: Physical Gold Buyers Will Now Crush Central Planners

http://kingworldnews.com/kingworldnews/KWN_DailyWeb/Entries/2013/4/21_Sinclair__Physical_Gold_Buyers_Will_Now_Crush_Central_Planners.html

Fundstücke aus dem www.

PIMCO ‏Bill Gross: The world looks 4 a new Keynes but w/ hi deficits & 0% rates there is only a long tough slog ahead @ best & the unimaginable @ worst.
Max Keiser ‏: Greek president warns: don’t take democracy for granted: poll shows 30% think life was better under junta than Troika
Nassim N. Taleb ‏: Is there a „BOYCOTT NESTLE“ Logo anywhere I can put on my site?
USA
  • Der US Aktienmarkt stieg am Freitag im Laufe des Handelstages an und schloss nahe seines Tageshöchststandes (S&P: +0,9%). Telcos (+1,6%), Staples (+1,6%) und Healthcare (+1,5%) waren die stärksten Sektoren, während Tech (-0,2%), Energy (0%) und Industrials (0%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 22% bzw. 32% über dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Die US Earnings Season ist mit der ersten wichtigen Woche relativ gemischt gestartet. Während die Finanztitel insgesamt die Erwartungen in den Top-Line Zahlen übertrafen, waren die Anleger trotzdem über die Qualität der Ergebnisse enttäuscht. Insgesamt haben bisher die Hälfte der Unternehmen in-line mit den Erwartungen berichtet. 
  • Das offizielle US GDP wird bedingt durch Änderungen in der Berechnung absolut um 3% im Juli ansteigen. Ab diesem Zeitpunkt werden künftig 21st Century Components, wie R&D Ausgaben, Film Rechte und andere Intangible Assets, mit in der Statistik erfasst. FT – 21.4.2013
  • Der IWF und die führenden Finanzpolitiker der Welt verlangen neue Impulse zur Ankurbelung der Konjunktur. Eine lockere Geldpolitik allein reiche nicht aus, um global mehr Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. RTRS – 21.4.13
  • Citigroup und JPMorgan sowie andere große Banken ziehen sich teilweise aus einzelnen Regionen im Mittleren Osten und Asien zurück aus Befürchtung in diesen Regionen in Geldwäsche Vorgänge involviert zu werden. FT – 21.4.13
  • Die US-Behörden haben das neue Batterie-System für den Dreamliner von Boeing abgesegnet und damit den Weg für die baldige Wiederaufnahme des Flugbetriebs bereitet. Die US-Flugaufsicht FAA wird nun voraussichtlich nächste Woche formal das seit Januar bestehende Flugverbot aufheben. RTRS – 21.4.13
  • Heute werden um 16 Uhr die US Existing Home Sales (Cons.: 5Mio) veröffentlicht. Zudem berichten heute folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich Caterpillar ($1,38) und Halliburton ($0,57) sowie nachbörslich Netflix ($2,00) und Texas Instruments (Cons.: $0,30).
 
ASIEN/EM
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln nach heute gemischt (SHCOMP: -0,4%, NIKKEI: +1,8%, HSI: +0,0%).
  • Der japanische Yen bewegte sich auf die 100 USD Grenze zu, nachdem Bank of Japan Gouverneur Haruhiko Kuroda auf dem G-20 Treffen nach eigenen Aussagen keinen Gegenwind erfuhr. BBG – 22.4.13
  • ANA Holdings Inc., die Gesellschaft mit den bisher meisten 787 Dreamliner Modellen von Boeing, erwartet, dass die Batteriereparaturen nächsten Monat abgeschlossen würden und die Flugzeuge eingesetzt werden könnten, nachdem Flüge aufgrund technischer Defekte seit Januar ausgesetzt sind. BBG – 22.4.13
  • Mitsui Engineering & Shipbuilding Co. erreichte ein 5 1/2 – Jahreshoch nachdem die Zeitung Nikkei berichtete, es würden Fusionsgespräche mit Kawasaki Heavy Industries Ltd. angepeilt. Aus einem solchen Zusammenschluss würde Japans zweitgrößter Hersteller von Schwermaschinen hervorgehen. BBG – 22.4.13
  • Die chinesische Regierung sandte Tausende Mitglieder des Militärs, sowie Rettungsteams und Arbeiter in die südwestliche Provinz Sichuan, nachdem das Erdbeben dort mehr als 1,5 Millionen Menschen hilfsbedürftig zurücklies. BBG – 22.4.13
  • Südkoreas Exporte sind in den ersten 20 Tagen im April um -10% yoy gefallen (März: +3% yoy), der stärkste Abfall seit Oktober 2009.
 
EUROPA
  • Italiens aktueller Präsident Napolitano (87) ist am Samstag im sechsten Wahlgang wiedergewählt worden und wird damit der erste Präsident, der eine zweite Amtszeit antritt. Bei seiner heutigen Vereidigung will er im Detail seine nächsten Schritte vorstellen. TGS – 21.4.13
  • Die US-Ratingagentur Fitch hat Großbritannien die Top-Bonitätsnote entzogen und stufte die Kreditwürdigkeit des Landes am Freitagabend von „AAA“ auf „AA+“ herab. Als Hauptgründe wurden die wirtschaftliche Entwicklung sowie die staatlichen Finanzen genannt. Der Ausblick sei stabil. HB – 19.4.13 
  • UK Banken haben am Wochenende ihre Skepsis zu der geplanten Ausweitung des „Funding for Lending“ Programms geäußert. Diese Maßnahme werde ohne weitere Schritte nicht zu einer Ausweitung der Kreditmenge führen. FT – 21.4.13
  • Frankreichs Präsident Hollande steht nach aktuellen Umfragewerten auf neuen Tiefständen. So seien 74% der Franzosen enttäuscht von ihrem aktuellen Präsidenten. SPGL – 21.4.13
  • Philips berichtet ein 1Q Nettogewinn bei €161Mio leicht unter den Schätzungen; Umsätze €5,3Mrd ebenfalls leicht unter den Erwartungen; 1H wird weiterhin schwach erwartet.
  • Hermes verbucht 1Q Umsätze i.H.v. €857Mio vs. Consensus €854Mio; Asien habe sich robust gezeigt.
  • BMW erwartet eine leichte Verlangsamung des chinesischen Marktwachstums. So sei im laufenden Jahr ein Absatzanstieg im hohen einstelligen Bereich vs. +40% in 2012 geplant, sagte Marketing-Vorstand Robertson. WSJ – 21.4.13 Zudem will BMW mit seinem Partner Brillance Elektroautos in China fertigen lassen und ab 2014 verkaufen. HB – 20.4.13
  • Anheuser-Busch hat die Genehmigung zur Übernahme des mexikanischen Corona-Herstellers Grupo Modelo erhalten. Laut US-Gerichtsakten hat sich das Justizministerium mit dem Konzern auf die Bedingungen für eine Komplettübernahme geeinigt. NYT – 19.4.13
  • ThyssenKrupp hat seitens CSN ein neues Angebot für die Stahlwerke erhalten. Details seien bisher nicht bekannt, berichtet Reuters. DW – 22.4.13
  • EADS will auch in den kommenden Jahren mit einer höheren Dividende locken. „Das Risikoprofil des Konzerns hat sich mittlerweile gebessert. Daher können wir uns mehr in Richtung einer Investor-freundlichen Dividendenpolitik bewegen“, sagte Finanzchef Wilhelm der „Börsen-Zeitung“. HB – 20.4.13
  • ABB will „Power-One“ übernehmen, den US Anbieter von Photovoltaik-Wechselrichtern. ABB bietet den Power-One-Aktionären $6,35 je Aktie und damit circa $1Mrd. Der Verwaltungsrat von Power-One hat der Transaktion zugestimmt. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von circa $1Mrd und ein EBITDA von $120Mio. CASH – 22.4.13
  • Fraport hat Interesse an der geplanten Privatisierung des internationalen Flughafens von Rio de Janeiro. „Galeão wäre für uns interessant. Wir sind bestrebt, unser Know- How auch im Ausland gewinnbringend einzusetzen“, sagte Fraport-CEO Schulte. HB – 20.4.13
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.
 

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Woche!

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Investmail

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Schmierseife oder „Ich bin ein Star, holt mich hier `raus“!?

Ich oute mich einmal als Fan der jährlich stattfindenden Unterhaltungsserie „Dschungelcamp“. Ich möchte gar nicht erst den Versuch starten, mit wissenschaftlich anmutenden Analysen mein Fan-Sein zu rechtfertigen, nein, die Serie unterhält mich einfach und bringt mich oft zum Schmunzeln oder gar zum Lachen. Interessant ist es schon, wie sich X- bis Z-Promis, gespickt mit ehemaligen A-Promis bunt zusammengewürfelt, durch den entstehenden Gruppenzwang, sich ihrer Maske entrauben lassen und anschließend ungeschminkt ihren wahren Charakter präsentieren. Würde es uns nicht auch so gehen? Ich glaube keiner von uns wäre besser dran oder würde ein anderes Bild abgeben. So ist nichts zu schlecht, als doch für etwas gut zu sein. Zumindest schaffen es die Personen, die daran teilnehmen, sich einem 7-8 Millionen Publikum  zu präsentieren und bekannt zu machen.

Meine bisherige Lieblingsübung war die Schaukel, in der zwei übereinander zusammenhängende Glasröhren, deren Boden mit Schmierseife versehen war und in der jeweils ein Kandidat versuchen mußte, die Sterne (für diese gibt es nachher im Camp Essen ), die an der jeweils linken Außenwand angebracht waren, zu sammeln. Dies ging natürlich nur, wenn beide Personen in den Röhren sich aufeinander fein abstimmten, da jede Bewegung gegenläufig sein mußte, um ein Kippen der Röhren und ein damit verbundenes Herausrutschen und Fallen ins Wasser, zu vermeiden. Diese Übung wurde durch die Schmierseife erheblich erschwert, da einmal ins Rutschen geraten zwangsläufig zur Folge hatte, dass die Kandidaten ins Wasser fielen.

Diese Übung hat viel mit unserem Wirtschaftsgefüge zu tun, denn sie zeigt anschaulich was passiert, wenn ein Land seine Währung künstlich verbilligt, um seine Wirtschaft anzuheizen; denn wenn eine Währung sich verbilligt, müssen andere Währungen sich zwangsläufig verteuern. Weiterhin ist klar, dass, wenn ein Land durch diesen Wettbewerbsvorteil seine Exporte steigert, andere Länder ihre Exporte dadurch zwangsläufig verringern werden.

Dies zeigt deutlich, wie zerbrechlich und anfällig unser Wirtschaftsgefüge ist. Gibt es einen Gewinner auf der einen Seite, muß es zwangsläufig auch einen oder mehrere Verlierer auf der anderen Seite geben.

Das Gleiche betrifft auch unser Geldsystem, das spätestens durch Nixon 1974 seine letzte Bindung an ein knappes Gut, nämlich Gold, verloren hat und dann diesem physikalischen Prozess, der Waage, ausgesetzt wurde.

Wenn ein Land nun künstlich mehr Geld in den Kreislauf gibt, müssen sich zwangsweise Güter verteuern oder sich ihr Wert erhöhen, damit wieder ein Gleichgewicht entsteht. Dies muß nicht direkt mit einer merklichen Inflation verbunden sein, sondern kann sich auch auf die Erhöhung der Werte verschiedener Elemente dieses Wirtschaftsgefüges auswirken.

Ist vielleicht die, verglichen mit den letzten Jahrzehnten, immense Steigerung der Immobilienpreise in deutschen Städten, die, entgegen des allgemeinen Gefühls, das mit der immer noch bestehenden Finanzkrise verbunden ist, wundersame Steigerung der Aktienpreise oder Rohstoffpreise ein Ausdruck des Kippens der Waage?

Seit dem Ausbrechen der Finanzkrise pumpen die Zentralbanken der entwickelten Staaten immer mehr Geld in das System, ohne dass am anderen Ende der Waage dafür ein Ausgleich besteht. Dies tun sie, um die Märkte liquide zu halten. Die Märkte? Sie und ich als ein Bestandteil des Marktes, müssen sicherlich nicht liquide gehalten werden. Die Unternehmen sind es auch nicht, ja wer ist es dann?

Kehren wir einmal an den Beginn der immer noch aktuellen Finanzkrise zurück. Ausgelöst durch hemmungslos kreditfinanzierte Schrottimmobilien (Kredit=Geldmengenwachstum),  gerieten Banken und dann Staaten in die Schieflage. Banken, da die diese Kredite begeben hatten und anschließend Staaten, da die diese Banken „retten“ mußten. Nachdem Staaten in Schwierigkeiten gerieten, mußten diese anschließend auch gerettet werden. Doch womit? Natürlich mit Geld, das neu entstehen mußte (wieder Geldmengenwachstum), da sonst keiner bereit war, diesen weiterhin Kredit zu gewähren. Also ließen die Zentralbanken die Druckerpresse anwerfen und verteilten großzügig Geld und Garantien. Doch wer garantiert für diese Kredite und Garantien? Die Staaten,  die hinter den jeweiligen Zentralbanken stehen und danach die Bürger der „noch solventen“ Staaten. Doch womit? Mit ihrer Produktivität und Ersparnissen (denn die Immobilien sind Schrott und die darauf begebenen Anleihen sind auch Schrott. Die liegen allerdings nun in den s.g. „Bad Banks“, zu denen auch die Zentralbanken gehören ;-) als Sicherheit gegen das Geld. Sie erinnern sich: Die Waage muß immer ausgeglichen sein. Doch was steht nun diesem Geldmengenwachstum als Ausgleich der Waage entgegen = Schrott!)

Soll und Haben. Auch wenn Sie des Rechnungswesen nicht mächtig sind, so wissen Sie jedoch bestimmt, dass die beiden Rubriken in einer Bilanz immer ausgleichen sein müssen, sonst ist etwas schief gelaufen.

Da normalerweise ein Kredit mit Zinsen immer zurückgezahlt werden muß, wird klar, dass, wenn das nicht geschieht, ein Problem entsteht.

Wenn Sie bei Ihrer Bank einen Kredit beanspruchen, wird in der Höhe des Kredites (abzüglich der Sicherheitsleistung der Bank bei der Zentralbank) neues Geld geschaffen. Ja, sie lesen richtig, die Bank schafft wundersam neues Geld. Dies stellt an sich auch kein Problem dar, denn Sie werden vielleicht von dem Geld ein Haus bauen, das von vielen fleißigen Händen geschaffen wurde und nun fließt das aufgenommene Geld in die Hände der Handwerker und Produzenten des Materials, ach, und nicht zu vergessen, in Form von Umsatzsteuer (19%MwSt.) auch an den Staat. Sie schaffen also mir Ihrer Kreditverschuldung jede Menge Einkommen und Sozialausgaben – Klasse! Nun müssen Sie nur selbst noch arbeiten und mindestens die Menge an Geld plus Zinsen verdienen, um Ihren Kredit zu tilgen. Der Wert Ihres Hauses ist nun der Gegenwert der durch ihren Kredit ausgeweiteten Geldmenge. Ja, dies zeigt nun anschaulich, warum es normal ist, dass die Geldmenge in unserem Gefüge immer wachsen muß.

Üblicherweise schafft also jemand, der einen Kredit aufnimmt, damit Dauerwerte, mit deren Hilfe der Kredit und die Zinsen zurückgezahlt werden können (z.B. Immobilien, Produktionsanlagen).

Der Staat als Kreditnehmer schafft durch den Bau von Turnhallen, Autobahnen, Kasernen, Kanonen oder Kläranlagen zwar auch Dauerwerte, jedoch in der Regel keine Einnahmen, aus denen er den Kredit und die Zinsen zurückzahlen könnte und was Gläubiger mit diesen Dauerwerten anfangen könnten, sollte der Staat seine Schulden nicht mehr bedienen können, mag einmal dahingestellt sein.

Daher ist die Verschuldung des Staates auch immer eine Verschuldung des Steuerzahlers, denn dies ist der Bürge, aus dessen geleisteten Steuern der Saat die Schulden decken und zurückzahlen kann.

Als Staatsschuld bezeichnet man die zusammengefassten Schulden eines Staates, also die vom Staat an Dritte geschuldeten Verbindlichkeiten. Da sich im Staatshaushalt die Einnahmen im wesentlichen aus Steuereinnahmen rekrutieren, aus denen der Kapitaldienst der Staatsverschuldung, also Zins und Tilgung zu begleichen sind, wird die Staatsverschuldung indirekt auch als Verschuldung der Steuerzahler angesehen.

Ein Mehr an Schulden geht immer auch mit einem Mehr an Zinszahlungen einher (ja, ja, ich weiß, im Moment ist von Zinszahlung des deutschen Staates keine Rede, aber eines ist auch gewiss: Irgendwann einmal steigen auch wieder die Zinsen, sicher!) und so muß der Staat auch immer seine Einnahmen erhöhen. Dies kann er nur durch Steuererhöhungen gewährleisten. Entweder er nimmt durch die Produktivität der Wirtschaft mehr Steuern ein oder/und er muß für mehr Steuern über Steuererhöhungen sorgen.

Nun wird deutlich, warum zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer weltweiten Krise jeder Staat für sich kämpfen muß, um seiner Wirtschaft einen größeren Vorteil im Verteilungskampf der Waren und Güter zu verschaffen. Ein Mittel ist die Schwächung der eigenen Währung anderen Währungen gegenüber, da dadurch die Produkte für die Käufer in anderen Ländern günstiger werden und die Wirtschaft im eigenen Land mehr verkaufen kann. Der Vorteil des Staates: Höhere Steuereinnahmen! Der Nachteil für die Bevölkerung: Importierte Inflation, denn importierte Produkte werden dadurch zwangsläufig teurer!

Da nun aber die Waage zum Vorteil des Staates, der damit anfängt, zu kippen droht, ist es nachvollziehbar, dass sich dies die anderen Staaten nicht so ohne weiteres gefallen lassen und nachziehen. Eine weitere Spirale ist damit in Gang gesetzt: Der Währungskrieg!

Leidtragende eines Währungskrieges und der Ausweitung der Basisgeldmenge sind die Sparer. Denn ihrem Kapital droht die Entwertung.

Bill Gross, der Chef des weltgrößten Anleihen-Managers Pimco, vergleicht die Ausweitung der Basisgeldmenge mit dem Ausstellen „ungedeckter Schecks“. Solide wäre diese Ausweitung nur, wenn die Wirtschaft gleichermaßen wächst. Davon kann aber keine Rede sein.

„Der künftige Preis, der für das Drucken dieser Schecks zu entrichten ist, wird in Form von Inflation und Abwertungen der Währungen beglichen werden, entweder gegenüber anderen Währungen oder gegenüber Rohstoffen wie Öl oder Gold“, sagt Gross.

Jetzt werden Sie vielleicht entgegnen, dass von einem nachhaltigen Steigen des Goldpreises keine Rede sein kann – richtig! Schauen wir uns allerdings einmal den Käufermarkt des Goldes an, so fällt auf, dass die meisten Käufe von Gold über Papier erfolgen. Goldzertifikate, ETF`s etc.. Dieses Volumen ist ständig heftigen Bewegungen unterworfen, je nach dem was sich Anleger von der aktuellen Situation versprechen und wie sich der Markt entwickelt hat.  Konzentrieren wir uns jedoch auf die physischen Goldkäufer, also diejenigen, die sich Barren und Münzen in den Tresor legen, so fällt ebenfalls auf, dass diese Kursbewegungen nach unten stetig zum Nachkauf nutzen und auch die Zentralbanken stetig ihre Bestände in physischem Gold aufstocken.

Schwellenländer mit blühender Konjunktur – ohne China, weil es von dort noch keine verlässlichen Daten gibt – haben zuletzt offiziell über ihre Zentralbanken gut 400 Tonnen Gold pro Jahr gekauft und werden spätestens 2015 rein rechnerisch ein Fünftel der weltweiten Minenproduktion aufnehmen. Was privat über den Tresen gegangen ist, dürfte erfahrungsgemäß auch nicht ohne sein.

Eigenartig jedoch, dass Staaten, Banken und Experten nicht müde werden zu betonen, dass ein Investment in Gold eine archaische Anlage darstellt und auf der anderen Seite selbst als Käufer auftreten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt!

Könnte es sein, dass für die Zeit nach dem ganzen Gelddrucken an Argumenten für die Werthaltigkeit der eigenen Währung gearbeitet wird?

Fassen wir doch einmal zusammen: Wenn Sie sich fragen, wo denn die ganzen ungedeckten Schulden, die durch die Finanzkrise entstanden sind, hingelangt sind?!

„Banken vergeben Kredite an Schrottimmobilien, davon werden Schrottimmobilien über deren Wert finanziert und neues Geld geschaffen, Banken verteilen ihr Risiko und schaffen CDO und verkaufen diese an andere Banken und Anleger, Schrottimmobilien werden als solche erkannt und die Sicherheiten und CDO werden wertlos, Banken müssen gerettet werden und deren wertlose Sicherheiten werden in die Bilanz der Zentralbanken übernommen, Staaten, die hinter den  Zentralbanken stehen, müssen für die wertlosen Sicherheiten garantieren, dadurch werden die wertlosen Sicherheiten wieder wertvoll und die Banken sind ihren Schrott los.  Die Mittel, um den Banken den Schrott abzukaufen, werden mit neuen Anleihen, die diese Staaten ausgeben, finanziert, dadurch wird neues Geld geschaffen. Hinter dem neuen Geld steht jedoch nichts, da die Schrottanleihen, die die Zentralbanken gegen das neu geschaffene Geld eintauschen, eben wertlos sind. Da die Staaten jedoch für die Zentralbanken garantieren, steht hinter den wertlosen Schrottanleihen jedoch das Versprechen, im Fall der Fälle für den Ausgleich zu garantieren. Diese Garantien können die Staaten mit den Steuereinnahmen, den Sparguthaben und dem Vermögen ihrer Bürger mit Werthaltigkeit unterlegen. Da die Staaten ganz oder in der EU mit einem unterschiedlichen Anteil hinter den Zentralbanken stehen, sind es die Bürger der Staaten, die hinter diesen Versprechen stehen. Die und der Markt sind nun beruhigt  und kaufen kräftig Anleihen der „solventen“ Saaten, hinter deren Versprechen der Schrott steht. Alle sind zufrieden und die Märkte steigen. Wenn aber Schrott nur Schrott gegenübersteht, kann auch nur Schrott dabei herauskommen und die Bürge(r)n müssen für den Schrott bezahlen.

Sie sehen also, das Dschungelcamp mit seinem Röhrenspiel, hat mehr mit unserem Leben zu tun, als wir zu Anfang gedacht hätten. So krabbelt jeder für sich in der Röhre herum und immer in die entgegengesetzte Richtung, um nicht als erster auf der Schmierseife nach unten befördert zu werden. Doch wie oft dies auch gelingen mag, irgendwann rutscht einer auf der Seife aus und dann macht es nur noch „Platsch“ und am Ende liegen wir alle in der Brühe.

Die Frage ist nur: Wer hat dann die meisten Sterne in seinem Beutel ?!

 

Summa Summarum

 

Bye, bye, we won`t miss you!

USA ohne Finanzminister

Geithner geht nach Hause

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Geithner-geht-nach-Hause-article10017091.html

Geithner’s Legacy: The „0.2%“ Hold $7.8 Trillion, Or 69% Of All Assets; And $212 Trillion Of Derivative Liabilities

http://www.zerohedge.com/news/2013-01-26/02-hold-78-trillion-assets

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QE3…………………QE ∞

Summa Summarum vom 24.07.2012

Prof. Norbert Walter(+): Wenn Italien und Spanien fallen, reden wir nicht mehr über eine Rettung, sondern über Verhältnisse wie nach dem 2. Weltkrieg und das bedeutet LASTENAUSGLEICH! (RIP)

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

Economist Rudiger Dornbush once observed: “The crisis takes a much longer time coming than you think, and then it happens much faster than you would have thought.”

 

Krieg der Währungen

Die Schweiz, Europas grösster Hedgefonds

http://www.handelszeitung.ch/konjunktur/europa/die-schweiz-europas-groesster-hedgefonds#.UQOSYaYMiaA.twitter

….und weiter geht`s in unserem lustigen:

Krieg der Währungen…..

China’s Yi Warns on Currency Wars as Yuan in ‘Equilibrium’

http://www.bloomberg.com/news/2013-01-26/china-central-banker-sees-potential-growth-near-8-percent-1-.html

Pimco-Chef Gross

Dollar? Verkaufen. Euro? Halten. Gold? Kaufen. Öl?

http://www.welt.de/finanzen/article113155223/Dollar-Verkaufen-Euro-Halten-Gold-Kaufen-Oel.html

Neues vom Gold, Altes vom Finanzvertrieb

von Manfred Gburek

http://www.rottmeyer.de/neues-vom-gold-altes-vom-finanzvertrieb/

James Turk: Central Banks Are Losing The War to Suppress Gold & Silver Prices

http://www.zerohedge.com/news/2013-01-26/james-turk-central-banks-are-losing-war-suppress-gold-silver-prices

Germany Is Delusional About The Effects Of Moving Its Gold

Read more: http://www.project-syndicate.org/commentary/germany-s-gold-goes-home-by-simon-johnson#ixzz2J54X2Ufq

Immobilien sind keine

Versicherung gegen Inflation

http://m.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vermoegensfragen/die-vermoegensfrage-immobilien-sind-keine-versicherung-gegen-inflation-12039378.html

Herr Asbeck, auch Erspartes ist endlich!

TEURES VERGNÜGEN

Solarworld-Chef Asbeck kauft Gottschalks Schloss

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/teures-vergnuegen-solarworld-chef-asbeck-kauft-gottschalks-schloss/7692350.html
Massive Explosion Reported At Iran’s Fordow Nuclear FacilityRead more: http://www.businessinsider.com/massive-explosion-reported-at-irans-fordow-nuclear-facility-2013-1#ixzz2JJXgHz4r

Fundstücke aus dem www.

Nic Mens ‏: I wonder whether we’re going to see a dollar collapse? A break in the dollar will call for higher interest rates. – [RICHARD RUSSELL].
Heinz Jenny ‏:  Soros schläft noch. Der Währungskrieg ist doch bereits im Gang
Bill Gross ‏: „I feel Davos has been too optimistic: the underlying issue is jobs. 200 million people unemployed worldwide.“ CEO of Embraer Brazil @ WEF
Sandra Navidi :‏WEF Davos Best Parties: JPM,DB,Burda,CNBC,Forbes,Soros,Citi,WWP,Murdoch/Freud,Shawn Parker,Deripaska, now: WEF Soirée pic.twitter.com/UkAcQ5IZ
Daniel D. Eckert ‏: Die kritische Ratingagentur EganJones darf 18 Monate keine Staatsanleihen bewerten. Verfügt die SEC
zerohedge ‏: Bank of Italy authorizes 3rd bailout of Monte Paschi in 3 years due to derivatives unknown until a week ago. Aside from that Europe is fixed
Daniel D. Eckert ‏: „Europe is in no position to criticize Japan. Europe has brought about a prolonged weakness of the euro” Y. Nishimura, JPN Dpt.Econ Ministe

Timothy Geithner Saved Wall Street, not the Economy

http://www.huffingtonpost.com/dean-baker/timothy-geithner-saved-wa_b_2568358.html?ncid=txtlnkushpmg00000029

Währungsrally macht Lateinamerika zu schaffen

http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10001424127887323539804578259802571972018.html?mod=wsj_share_tweet

Ein Blick auf das 150 Billionen Dollar Schuldenloch

http://www.rottmeyer.de/ein-blick-auf-das-150-billionen-dollar-schuldenloch/

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http://www.usdebtclock.org

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USA
  • Der US Aktienmarkt handelte zum Ende der letzten Woche insgesamt mit den guten New Home Sales Zahlen positiv und schließt auf dem Tageshöchststand (S&P: +0,5%). Discretionaries (+1,0%), Energy (+0,9%) und Healthcare (+0,8%) waren die stärksten Sektoren, während Tech (+0,1%), Telcos (+0,4%) und Materials (+0,4%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 10% bzw. 4% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • US Regulatoren haben die Banken davor gewarnt sich nicht erneut auf koordinierte Rettungsaktionen verschiedener Staaten im Falle von Defaults zu verlassen. FT – 27.1.13
  • Die US Spending Cuts in Höhe von $1,2Bio werden laut FT mit dem fehlenden Einigungswillen von Republikanern und Demokraten immer wahrscheinlicher. FT – 27.1.13
  • Bank of America (BAC US) hat damit angefangen mehr als $50Mrd seiner derivativen Assets aus seiner irischen in die UK Tochtergesellschaft zu überführen. FT – 27.1.13
  • General Motors überdenkt seine Strategie für die Schwellenländer und setzt damit seinen chinesischen Partner Saic Motor unter Druck. RTRS – 27.1.13
  • Heute werden um 14:30 Uhr die Durable Goods Orders (Cons.: 2,0%) veröffentlicht. Zusätzlich berichten heute folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich Biogen ($1,46), Caterpillar ($1,70) sowie nachbörslich Yahoo! ($0,28) und VMware ($0,78).
 
ASIEN
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute insgesamt gemischt (NIKKEI: -0,9%, HSI: +0,4%, SHCOMP: +1,9%).
  • Chinas Industrial Profits haben sich von noch 22,8%yoy im November auf 17,3%yoy im Dezember verlangsamt.FT – 27.1.13
  • Chinas Währungs-Regulatoren sehen den Yuan mittlerweile nahe seines Gleichgewichtspreises. BBG – 28.1.13
  • Indische Aktien haben im fast Rekord-Inflows ausländischer Investoren im Januar gesehen. BBG – 28.1.13
  • Japan möchte laut einem Vorschlag der LDP Partei künftig die Staatsausgaben weniger durch die Platzierung von Anleihen sondern stärker durch die Erhöhung von Steuern finanzieren. FT – 27.1.13
  • Die russische Regierung sieht die Chancen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad auf einen Machterhalt schwinden. RTRS – 27.1.13
 
EUROPA
  • Irlands Vize-Ministerpräsident Gilmore hat vor einem Scheitern der Gespräche über einen Aufschub bei der Rückzahlung seiner Hilfskredite gewarnt. Sollten die Verhandlungen nicht erfolgreich beendet werden, könnte dies „katastrophale Auswirkungen“ haben. RTRS – 27.1.13
  • Italiens Zentralbank hilft Monte dei Paschi di Siena mit Staatsmitteln. Die Notenbank stimmte dem Antrag des Kreditinstituts auf Staatshilfe in Höhe von €3,9Mrd zu. Italiens älteste Bank ist durch verlustträchtige Derivate- und andere Handelsgeschäfte in Bedrängnis gekommen. RTRS – 27.1.13
  • In Tschechien hat Milos Zeman die Wahl zum Präsidenten mit ca. 54,8% der Stimmen relativ deutlich gewonnen. Er bezeichnet sich selbst als „Euro-Föderalisten“. WELT – 27.1.13
  • Voestalpine erwartet im ersten Halbjahr keinen Aufschwung. „Wir sehen bis zum Sommer keine breite Erholung der Konjunktur“, sagte Vorstandschef Eder der FAS. Erst in der zweiten Jahreshälfte bestehe Hoffnung auf einen Aufschwung.RTRS – 27.1.13
  • Volvo übernimmt 45% der Anteile an einer neuen Tochter des chinesischen Fahrzeugbauers Dongfeng Motor Group, teilte der Konzern am Samstag mit. Die Kartellbehörden und die chinesische Aufsicht müssen der Transaktion im Volumen von CNY5,6Mrd (€664Mio) noch zustimmen. NTV – 26.1.13
  • EADS: Die frühere Chefin des französischen Atomkonzerns Areva , Anne Lauvergeon, soll einem Medienbericht zufolge neue Verwaltungsratsvorsitzende bei EADS werden. HB – 27.1.13
  • Bayer: Nach vier Todesfällen in den vergangenen 25 Jahren hat die französische Gesundheitsbehörde ANSM eine Untersuchung gegen die Verhütungspille „Diane-35“ und Arzneimittel mit gleicher Wirkstoffkombination eingeleitet. SPGL – 27.1.13
  • Kuka-CEO Reuter stellt den Aktionären nach einem starken Geschäftsjahr 2012 erstmals seit 2008 wieder eine Dividende in Aussicht. Der „Euro am Sonntag“ sagte Reuter: „Kuka soll dividendenfähig werden. Es ist unser Ziel, künftig wieder Dividende zu zahlen.“ FCS – 27.1.13
  • SGS übernimmt die auf Dienstleistungen für Rohstoffminen spezialisierte und in Südafrika beheimatete The Time Mining Group. Ein Kaufpreis ist noch nicht genannt worden. CASH – 28.1.13
  • Ryanair nimmt den Ausblick für das Gesamtjahr von €490-520Mio auf €540Mio hoch.
  • Heute kommt Italien mit Bonds an den Markt (11Uhr). Es werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und einen guten Start in die Woche!

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Summa Summarum

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QE3…………………QE ∞

Summa Summarum vom 24.07.2012

Prof. Norbert Walter(+): Wenn Italien und Spanien fallen, reden wir nicht mehr über eine Rettung, sondern über Verhältnisse wie nach dem 2. Weltkrieg und das bedeutet LASTENAUSGLEICH! (RIP)

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

Economist Rudiger Dornbush once observed: “The crisis takes a much longer time coming than you think, and then it happens much faster than you would have thought.”

Ei, +++ Deutscher Staat 2012 mit leichtem Überschuss +++

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/statistisches-bundesamt-deutscher-staatshaushalt-2012-mit-ueberschuss-12025540.html

5 things repatriating gold bullion says about the country

http://therealasset.co.uk/repatriating-gold-bullion/

Germany central bank bitch-slaps U.S. and London(source:maxkeiser.com)

Devisen: Euro rutscht nach Juncker-Aussagen unter 1,33 US-Dollar

http://nachrichten.finanztreff.de/news_news.htn?sektion=marktberichte&id=8802112

Devisenmarkt

Der Franken steht unter Druck

http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/boersen_und_maerkte/der-franken-steht-unter-druck-1.17939751

Fundstücke aus dem www.

FxMacro ‏: 2:16:59 PM DJN – DJ SPAIN’S RAJOY RULES OUT AID REQUEST OF EUROPEAN CENTRAL BANK -FT
Nic Mens ‏: France is on its way to becoming the new Greece. It will blaze its own path to economic chaos. – [JOHN MAULDIN]
FrankfurtFinanz ‏: I would kick out England from EU and replace it with Russia: Russian market is bigger; Russia has gold, oil,commodities,land & nicer women
Daniel D. Eckert ‏: Die Euro-Vertrauenskrise ist vorbei. Das sagen nicht irgendwelche Politiker (Words are cheap), das sagt der Frankenkurs (aktuell 1,2344 CHF)
Holger Zschaepitz ‏: The Euro and the currency war: Euro Drops as Juncker Says Currency Is ‘Dangerously High’
WSJ Deutschland : Das Börsenunwort der Jahres heißt übrigens „Freiwilliger Schuldenschnitt“ – für uns die bessere Wahl als „Opfer-Abo“.
Nic Mens ‏: I’m worried about the future of the US because technically the US is bankrupt. – [RICHARD RUSSELL]
The Money Game ‏: ROUBINI: The US Is The Only Country Where Terrible News Causes Interest Rates To Fall
Max Keiser ‏: There is only one AAA collateral: Gold
Jim Grant ‏: It took 64 years for the debt limit to be raised to $1 trillion, and just four more years for it to double.
Mark O’Byrne : GOLD PRICED IN YEN CLIMBS TO HIGHEST PRICE SINCE 1980 – BBG
US Debt Ceiling Visualized in $100 Bills
United States owes a lot of money. As of 2012, US debt is larger than the size of the economy. The debt ceiling is currently set at $16.394 Trillion and approaching rapidly.

http://demonocracy.info/infographics/usa/us_debt/us_debt.html

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http://www.usdebtclock.org

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Mali

Das sagenhafte Reich voller Gold und Bodenschätze

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mali-das-sagenhafte-reich-voller-gold-und-bodenschaetze-12024831.html

USA
  • Der US Aktienmarkt drehte gegen Handelsende noch leicht ins Positive nachdem der Handelstag vorher insgesamt eher durch leichte Kursverluste geprägt war (S&P: +0,1%). Discretionaries (+0,7%), Financials (+0,4%) und Energy (+0,4%) waren die stärksten Sektoren, während Telcos (-0,9%), Tech (-0,5%) und Healthcare (-0,2%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 7% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Boston Fed Präsident Rosengren hat eine Ausweitung des monatlich $85Mrd Anleihenkaufprogramms in Aussicht gestellt, sollten die bisherigen Easing Maßnahmen nicht zu einer Reduktion der Arbeitslosigkeit führen. BBG – 16.1.13
  • Fitch hat vor einem Downgrade der USA gewarnt, sollte man die Rückzahlung der Schulden vor anderen Verbindlichkeiten der Regierung priorisieren oder sich auf keinen Kompromiss zur Schuldengrenze einigen können. WSJ – 15.1.13
  • Die Weltbank hat ihre globalen Wachstums-Schätzungen für 2013 von 3% auf 2,4%, auf Grund der langsamen Erholung der Developed Markets, gesenkt. RTRS – 15.1.13
  • Dells (DELL US) Gespräche über einen möglichen Buy-out scheinen laut FT insbesondere mit der PE Gesellschaft Silver Lake weit vorangeschritten. FT – 16.1.13
  • Boeing (BA US) muss mit einer weiteren Panne seines 787 Dreamliners kämpfen. Auf einem Flug der japanischen Fluggesellschaft ANA musste eine Notlandung auf Grund eines Batterie Alarms vorgenommen werden. Japan Airlines und ANA behält daher zunächst alle 787 Maschinen am Boden. FT – 16.1.13 WSJ – 15.1.13
  • Facebook (FB US) hat eine umfangreiche Suchfunktion vorgestellt, die sich auf die Facebook-Galaxie beschränkt – und umschifft damit einen direkten Angriff auf Google. HB – 16.1.13
  • Heute werden um 13 Uhr die MBA Mortgage Applications, um 14:30 Uhr der Consumer Price Index (Cons: 0,0%) und um 15:15 Uhr die Industrial Production (Cons.: 0,3%) veröffentlicht. Zusätzlich berichten heute (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich Charles Schwab ($0,15), US Bancorp ($0,75), BNY Mellon ($0,53), JPMorgan ($1,22), Goldman Sachs ($3,66) sowie nachbörslich Kinder Morgan Energy ($0,63), eBay ($0,69) und Kinder Morgan Inc ($0,35).
 
ASIEN
  • Die asiatischen Märkte handeln heute insgesamt schwach, insbesondere der NIKKEI handelt mit der Aufwertung des Yen auf Grund der schwächelnden Export Werte negativ. BBG – 16.1.13
  • Chinas FDIs sind zum ersten mal seit 2009 im vergangenen Jahr insgesamt wieder zurückgegangen. Insgesamt lagen die FDIs im vergangenen Dezember -4,5% niedriger als im Vorjahr und waren damit deutlich schwächer als die Erwartungen von -2,0%yoy. BBG – 16.1.13
  • Japans Machinery Orders sind im November mit 3,9%mom (Cons.: 0,3%mom) deutlich stärker als erwartet ausgefallen und zeigen nach dem Oktober Anstieg von 2,6%mom erneut Anzeichen für eine Erholung.
  • Chinas Premier Wen Jiabao möchte die Implementierung eines Immobilienbesteuerungssystem analysieren lassen. Diese könne mittel- bis lang-fristig eingeführt werden. WSJ – 15.1.13
  • Hong Kongs Container Umschlag ist zum ersten mal seit drei Jahren im vergangenen Jahr gefallen. Der Rückgang von 5,3% in 2012 enthält einen Rückgang von 11,3% im vergangenen Monat. SCMP – 16.1.13
 
EUROPA
  • Spaniens Premier Rajoy erwartet für sein Land einen leichten Aufschwung im zweiten Halbjahr und fordert zudem zusätzlichen Maßnahmen von Deutschland zur Förderung von Wachstum in der Eurozone. FT – 15.1.13
  • Fitch sagte gestern, dass Spaniens Risiko eines Downgrades auch ohne externe Hilfen steigen könnte. Die Einhaltung der Budgetdefizite sei essenziell. FP – 15.1.13
  • Das Europäische Parlament will heute neue Regeln verabschieden, wonach bisherige Freiheiten der Ratingagenturen eingeschränkt werden sollen. WSJ – 15.1.13
  • Italiens ehemaliger Regierungschef Berlusconi hat sich für EZB-Chef Mario Draghi als neuen italienischen Präsidenten ausgesprochen. Die Europäische Zentralbank schloss Draghi als Nachfolger von Giorgio Napolitano jedoch aus. RTRS – 15.1.13
  • Renault will seine französische Belegschaft in den nächsten vier Jahren um 17% reduzieren, um das Kostenproblem auf dem europäischen Automarkt in den Griff zu bekommen. 7,500 Stellen sollen bis 2016 abgebaut werden. HB – 15.1.13
  • Fiat-Chef Marchionne will den italienischen Autohersteller ohne weitere Werksschließung führen. Zudem verwies er auf den übertriebenen Fokus auf Absatzwachstum und sagte „Wir verkaufen zu lächerlichen Preisen“. HB – 15.1.13
  • Continental will bis zum Jahr 2016 automatisiertes Fahren voranbringen. Der Konzern plant die Entwicklung eines Stauassistenten und investiert €100Mio in diese Technik. (FAZ)
  • EU Autoabsätze lagen im Dezember 16,3% unter dem Niveau von 2012.
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN 

Summa Summarum

DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN – DRUCKEN

QE3…………………QE ∞

Summa Summarum vom 24.07.2012

Prof. Norbert Walter(+): Wenn Italien und Spanien fallen, reden wir nicht mehr über eine Rettung, sondern über Verhältnisse wie nach dem 2. Weltkrieg und das bedeutet LASTENAUSGLEICH! (RIP)

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

Economist Rudiger Dornbush once observed: “The crisis takes a much longer time coming than you think, and then it happens much faster than you would have thought.”

Degussa Ausblick 2013

*Die Weltwirtschaft schwächt sich weiter ab; der Euroraum bleibt in der Rezession

*Die Staatsverschuldung steigt noch weiter an

*Die Zentralbanken betreiben eine Politik der Ent­ wertung des Geldes und der Ersparnisse

*Die Geldmengenausweitung treibt die Vermögens­ preise in die Höhe

*Der Goldpreis steigt auf 2.070 USD pro Feinunze bis Jahresende 2013 (beziehungsweise 1.940 Euro pro Feinunze) 

http://news.degussa-goldhandel.de/newsletter/3LW1Z9C0D8.pdf

„Die Geschichte staatlichen Umgangs mit Geld ist,

mit Ausnahme einiger kurzer glücklicher Perioden,

eine Geschichte von unablässigem Lug und Betrug.“

Friedrich August von Hayek (1977),

Entnationalisierung des Geldes, S. 112.

*RESERVEN

Bundesbank will deutsches Gold zurückholen

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/reserven-bundesbank-will-deutsches-gold-zurueckholen/7629600.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

All The Gold In The World – The Definitive Info graphic

http://www.zerohedge.com/news/2013-01-14/all-gold-world-definitive-infographic

Die Pleite naht

Eurozone lässt Zypern zappeln

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Eurozone-laesst-Zypern-zappeln-article9943831.html

Wall Street im Zeichen der Schuldendecke!

Die USA werden zwischen dem 15. Februar und dem 1. März die Schuldendecke von 16,4 Bio $ erreichen. Der politische Kampf um die Anhebung der Schuldengrenze, setzte die Wall Street in 2011 unter Druck, mit einem deutlichen Anstieg der Vola.

In diesem Jahr zeigt sich der S&P 500 noch recht entspannt, mit einem neuen 5-Jahreshoch am letzten Freitag. Der Markt ist technisch allerdings überkauft und es befinden sich über 46% der Anleger im Lager der Optimisten. Wir hatten in der ersten Januar-Woche mit 18 Mrd $ auch die höchsten Zuflüsse in Aktienfonds seit Juni 2008. Der CBOE Volatility Index notiert fast auf dem niedrigsten Niveau seit 2007! Das dominierende Argument: Liquidität wird Aktien anfachen, egal wie die Konjunktur und die Ertragssaison verlaufen mag. Man kann das auch „complacency” nennen.

Was die Schuldendecke betrifft, sind die Lager zwischen den Republikanern und dem Weißen Haus gespalten. Der republikanische Sprecher im Kongreß hatte schon Ende letzten Jahres gemahnt, daß man einer Anhebung nur dann zustimmen wird, wenn die Obama Administration umfangreiche Ausgabenkürzungen melden wird. Das Weiße Haus meldete wiederum am Samstag, das es nur zwei Wege geben wird: Entweder der Kongreß stimmt einer Anhebung der Schuldendecke zu und sorgt dafür, daß der Staat seine Rechnungen zahlen kann, oder es droht ein Zahlungsausfall.”

Kurzum: Die Unsicherheit um die Schuldendebatte wird zunehmen, denn auf die Unberechenbarkeit der Politik ist leider stets Verlaß!

(Quelle: Markus Koch, N.Y.)

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http://www.usdebtclock.org

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Fundstücke aus dem www.

zerohedge ‏: 1961: „Ask not what your country can do for you“… 2013: „We are not a deadbeat nation“

Polya Lesova ‏: On debt ceiling, Obama says U.S. is „not a deadbeat nation“; raising debt ceiling does not authorize us to spend more but only to pay bills.

zerohedge ‏: Obama: US may be tipped in recession if debt ceiling not raised. Also that nightmare scenario of living within one’s means. Oh and default
Roubini Global : Despite Q3 performance, Italian recession continues to be driven by sharp fall in domestic demand, particularly investment activity
zerohedge ‏:  Monti says Italy has a very serious economic and social emergency. Good thing its bonds don’t reflect reality then
*Jim Rickards ‏: I saw original of this flag during my recent Texas trip. Maybe Fedwill show this to Merkel when she asks for gold.

Alex Ryer ‏@alex_ryer@JamesGRickards I read currencywars last April. Reading it again now. Better second time around! Great book! Should be required reading

BÖRSE TOKIO

Notenbankchef jagt Aktien in die Höhe

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/marktberichte/boerse-tokio-notenbankchef-jagt-aktien-in-die-hoehe/7630002.html?utm_medium=twitter&utm_source=twitterfeed

Achtung! Klare Warnung!

Geschlossene Fonds

Schmierige Geschäfte mit kanadischem Öl: POC

http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/geschlossene-fonds-schmierige-geschaefte-mit-kanadischem-oel/7586116.html

weitere Nachrichten dazu:

http://blog.wiwo.de/betriebssystem/2013/01/08/transparenz-und-trickserei/

Die spinnen doch, die Amis……

Ein Todesstern für 850.000.000.000.000.000 Dollar

http://www.welt.de/wall-street-journal/article112751975/Ein-Todesstern-fuer-850-000-000-000-000-000-Dollar.html

USA
  • Der US Aktienmarkt handelte den gestrigen Tag über hinweg leicht schwächer (S&P: -0,1%). Staples (+0,3%), Industrials (+0,3%) und Discretionaries (+0,2%) waren die stärksten Sektoren, während Telcos (-1,1%), Tech (-0,7%) und Financials (-0,3%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 12% bzw. 11% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Fed Präsident Bernanke hat die Abgeordneten zur Anhebung der Schuldenobergrenze aufgefordert, um einen Staatsbankrott zu vermeiden. „Es ist sehr sehr wichtig, dass der Kongress die notwendigen Maßnahmen ergreift und die Grenze erhöht, um eine Situation zu vermeiden, bei der unsere Regierung die Rechnung nicht bezahlt“. US Präsident Obama hat zudem ebenfalls davor gewarnt die Schuldengrenze nicht zu erhöhen. HB – 15.1.13 RTRS – 14.1.13
  • Bernanke hat zudem erklärt, dass die Fed kontinuierlich die Wirksamkeit des Quantitative Easing Programms überwache. BBG – 14.1.13
  • Dell (DELL US) steigt nachbörslich nochmal um 3,6% nachdem die Aktien Intraday schon 12,5% anstieg mit aufkommenden Gerüchten, dass die PE Unternehmen Silver Lake Partners und TPG darüber nachdenken ein Angebot für Dell abzugeben und das Unternehmen darüber nachdenke sich von der Börse zurückzuziehen. Dell dementiert jedoch diese Gerüchte. WSJ – 14.1.13 FT – 15.1.13 HB – 14.1.13
  • JPMorgan (JPM US) muss nach einer ersten offiziellen Reaktion der US Regulatoren auf den $6Mrd Trading Loss mit einer Strafe auf Grund mangelndem Risiko Management rechnen. FT – 14.1.13
  • Lululemon Athletica (LULU US) verliert nachbörslich 6,9% nachdem das Unternehmen für das vierte Quartal einen Umsatz am oberen Ende der $475-480Mio Guidance erwartet, die Consensus Schätzungen jedoch bei $489Mio lagen. BBG – 15.1.13
  • Heute wird um 14:30 Uhr der Empire Manufacturing Index (Cons.: 0%), die Advance Retail Sales (Cons.: +0,2%) und der Producer Price Index (Cons.: -0,1%) veröffentlicht.
 
ASIEN
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln insgesamt fester (NIKEI: +0,7%, HSI: -0,2%, SHCOMP: +0,7%). Der NIKKEI steigt mit den Kommentaren von BOJ Präsident auf ein 32 Monats Hoch, Chinas A Shares behalten das gestrige positive Momentum bei.
  • China drohen neue Import Zölle in die europäische Union nachdem die Europäische Kommission China vorwirft illegale Subventionen an chinesische Stahlunternehmen vergeben zu haben. FT – 14.1.13
  • BOJ Präsident Shirakawa hat die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik angekündigt. Shirakawa begründete diese Haltung am Dienstag in einer Rede damit, dass die Wirtschaftsentwicklung in Japan schwach bleiben werde. HB – 15.1.13
  • Japans Finanzminister Amari sieht Grenzen für die Abwertung des Yens. Während zwar eine Abwertung positive Effekte für den Export habe, steigen zugleich die Preise für ausländische Güter und erhöhen somit die Inflation im Inland.BBG – 15.1.13
  • Rio Tinto sieht seine Eisenerz Produktion im vierten Quartal auf einem höheren Level als bisher erwartet. BBG – 15.1.13
 
EUROPA
  • Standard & Poor’s hat den Ratingausblick für Luxemburg und Finnland von negativ auf stabil angehoben und das Rating bei „AAA“ belassen. Die Niederlande („AAA“) wurden weiterhin mit einem negativen Ausblick bewertet. ORF – 14.1.13
  • Kanzlerin Merkel will in Frankreich für den Erhalt eines Werkes des französischen Autozulieferers Faurecia im niedersächsischen Stadthagen werben. RTRS – 15.1.13
  • Spaniens Banken haben sich im Dezember weniger Geld bei der EZB geliehen. So sank der Betrag auf den niedrigsten Stand seit Mai 2012 auf €313Mrd (Vormonat: €341Mrd). BZ – 15.1.13
  • Slowenien braucht nach Angaben des Präsidenten keine finanziellen Hilfen seitens der EU. FT – 14.1.13
  • Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von circa 0,5%. Sie geht bei dieser Prognose davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nach einem schwachen Start im zweiten Halbjahr wieder deutlich schneller wachsen wird. HB – 15.1.13
  • Repsol will den Verkauf der LNG Assets zu Beginn des kommenden Monats abschließen, berichtet Bloomberg. Als Kaufpreis werden circa €2Mrd genannt. BBG – 15.1.13
  • Fraport hat das Jahr 2012 mit einem Passagierrekord von 57,5Mio Fluggästen beendet (+1,9%). Im Cargo-Geschäft bilanzierte das Unternehmen einen Rückgang um 6,7% auf rund 2,1Mio Tonnen. BZ – 15.1.13
  • Heute kommt Spanien mit bis zu €5,5Mrd Bills an den Markt (10.30Uhr). Es werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

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Zwischendurch!

Prof. Wilhelm Hankel

 

Interview mit Professor Wilhelm Hankel

 

Die Neue Luzerner Zeitung publizierte in der heutigen Ausgabe vom Dienstag, 8. Januar 2013, ein bemerkenswertes Interview mit dem deutschen Ökonomen und Euro-Kritiker der ersten Stunde, Prof. Dr. Wilhelm Hankel. Auf einer ganzen Seite an prominenter Stelle führt der Journalist Kari Kälin ein Interview, das es wahrlich in sich hat. Es ist eine Wohltat zu lesen, mit welch messerscharfem Sachverstand Wilhelm Hankel das Euro-Desaster analysiert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.

Interview Kari Kälin:

 

Wilhelm Hankel, wie ginge es Deutschland und den Euroländern heute ohne Euro?

 

Wilhelm Hankel: Glänzend. Deutschland stünde wirtschaftlich besser da als die Schweiz. Die meisten Euroländer befänden sich heute nicht in einer Krisensituation.

 

Weshalb?

 

Hankel: Wir hätten eine Reihe von Wechselkursbereinigungen und Währungsaufwertungen in Staaten wie Deutschland, Österreich oder den nördlichen Ländern erlebt. Wir hätten die Inflationsgefahr im Griff. Die südlichen Krisenstaaten befänden sich dank Abwertung der eigenen Währung auf dem Weg zur Genesung. Die griechische Drachme hätte an Wert verloren. Heute gilt die Unsinnsgleichung, dass ein Euro in Griechenland so viel Wert ist wie in Deutschland. Doch die Kaufkraft liegt in Griechenland gemäss der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) um 40 Prozent tiefer als in Deutschland. Mein Fazit: Ohne Euro ginge es ganz Europa besser. Die Gemeinschaftswährung hat die heutige, katastrophale Lage heraufbeschworen.

 

Ist der Euro noch zu retten? Oder steht er am Abgrund?

 

Hankel: Wahnsinn kann man nur eine gewisse Zeit lang betreiben. Was die Schweizerische Nationalbank mit den Eurokäufen macht, betreibt die EU auf monströse Weise im Grossen. Während die Schweizerische Nationalbank «nur» den Wechselkurs stabilisieren will, «rettet» die EU auf noch monströsere Weise ganze Volkswirtschaften und hält sie künstlich auf einem Stand, den sie längst nicht mehr haben. Aus währungs- und finanzpolitischer Sicht sind Staaten wie Griechenland, Spanien, Portugal bankrott. Die Euroretter vollführen eine Bankrottverschleppungspolitik, die sich nicht auf alle Ewigkeit aufrechterhalten lässt. Sie ist nicht zu bezahlen. Die Summen, die im Spiel sind, sind viel zu gross. Die Gesamtverschuldung in der südlichen Eurozone beläuft sich auf rund 13 Billionen Euro. Das entspricht viermal der jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands.

 

Sind die Sparprogramme, welche die Troika Griechenland aufzwingt, nicht zielführend?

 

Hankel: Nein. Hier wird ein Patient quasi ohne Betäubung operiert. Die Euroretter erwarten auch noch, dass die Menschen die Einbussen bei den Einkommen, Renten und Sozialleistungen klaglos hinnehmen. Man kann aber gerade jungen Menschen nicht eine Zukunft ohne Perspektiven, ohne Aussicht auf eine Arbeit, zumuten. Wäre Griechenland nicht in der Eurozone, hätte es seine Währung schon vor Jahren abwerten und eine vernünftige, nationale Wirtschaftspolitik mit eigenen Wechselkursen und eigenen Zinsen verfolgen können. Die heutige Situation führt zum Beispiel dazu, dass Griechenland im eminent wichtigen Tourismussektor aus Kostengründen viele Kunden an die Türkei verloren hat. Athen wird von Brüssel fremdbestimmt.

 

Sie haben den Euro schon als «lebenden Leichnam» und Missgeburt bezeichnet. Dramatisieren Sie? Momentan herrscht an den Märkten ja eine relative Ruhe.

 

Hankel: Die Ruhe an den Märkten ist vergleichbar mit der Selbstberuhigung eines Selbstmörders, der von einem Turm springt und sich während des freien Falls sagt: «Es ist ja noch nichts passiert.» Das ist reiner Selbstbetrug.

 

Sehen Sie einen Ausweg aus der Eurokrise?

 

Hankel: Ich verrate meine konkreten Vorschläge, die ich an meinem Vortrag vom nächsten Samstag in Luzern präsentieren werde, noch nicht en détail. Die Ironie ist: Man könnte den Euro retten, indem man ihn in Kombination mit nationalen Währungen weiterführt, in einem Verbundsystem mit den von ihm verdrängten alten Währungen. Der Euro wäre dann wie im alten Goldstandard: das «Gold Europas». Wenn auch nur aus Papier oder elektronischer Materie und nicht aus dem gelben Metall. Der Euro konnte niemals nationale Währungen ersetzen, er konnte nur als Alternativwährung fungieren, eben wie früher das Gold im Goldstandard. Kehrte man dahin zurück, hätte das mehrere Vorteile. In der EU verschwände der Graben zwischen Ländern mit und ohne Euro. EU und Eurozone wären identisch. In Kombination mit der nationalen Währung könnten sogar Länder wie die Schweiz, England, Russland oder Norwegen zu Euroländern werden.

 

Wenn die einzelnen Staaten zu ihren Währungen, also zum Beispiel die Griechen zur Drachme, zurückkehren, hätte das doch verheerende Folgen. Die Griechen würden bei der Ankündigung dieses Schrittes zur Bank rennen und sofort ihre Guthaben sichern.

 

Hankel: Im Gegenteil: Die Aussicht auf Wiedereinführung der alten Währungen würde einen Freudenrausch auslösen. Nicht nur in Deutschland, wo die D-Mark fast so ein Mythos ist wie der alte Kaiser im Kyffhäuser. Man müsste den Menschen nur klarmachen, dass es sich um einen Währungs-umtausch handelt und nicht um eine Währungsreform. Und dass dieser Umtausch nicht mit einer Wertverminderung ihrer Guthaben einhergeht.

 

Hat der Euro nicht auch gute Seiten? Die mühsamen Wechselkurse entfallen, Touristen müssen nicht andauernd in die Wechselstube. Das ist doch unter dem Strich praktisch.

 

Hankel: Jede Bequemlichkeit hat ihren Preis – auch diese. Im Falle des Euros ist der Preis auf Dauer unbezahlbar. Ausserdem ist diese Bequemlichkeit billiger zu haben: am Geldautomaten im Ausland. Er kann inzwischen umrechnen.

 

Was ist Ihrer Ansicht nach das Grundübel am Euro?

 

Hankel: Der unverantwortliche Leichtsinn, mit dem Politiker zwingende ökonomische – und menschliche – Gesetze ignoriert haben. Ökonomisch ist es widersinnig, dass sich Staaten mit unterschiedlichen Volkswirtschaften eine Währung teilen. Staat und Währung gehören zusammen. Was versteht denn eine «staatenlose» Zentralbank wie die EZB von den Problemen der ihr anvertrauten 17 Länder? Die sind doch in Griechenland anders als in Deutschland oder der Schweiz. Und: Was bei 17 Euro-Ländern nicht funktioniert, wie soll denn das, wie vorgesehen, bei 28 EU-Ländern klappen? Und dann die menschliche Seite. Die Menschen manifestieren ihre Bedürfnisse mit dem Geldschein. Er lässt erkennen, was sie wirklich wollen, und auch was nicht. Man sieht es jetzt an der Flucht aus dem Euro – nicht nur in den Krisenländern der Eurozone. Einer der grossen Ökonomen der Wiener Schule: Eugen von Böhm-Bawerk, Lehrer des heute viel zitierten Friedrich August von Hayek, hat das bereits vor 100 Jahren in seinem grundlegenden Essay «Macht oder ökonomisches Gesetz?» klar gelegt. Eine Politik, die gegen ökonomische Gesetze und damit gegen menschliche Grundbedürfnisse regiert, zieht immer den Kürzeren. Diese Erfahrung machen derzeit auch die Euroretter. Nur, sie hätten sie sich – und den Menschen, für die sie da sind – ersparen können. Was jetzt passiert und noch passieren wird, war auch schon vorher klar.

 

Hatten diverse Staaten nach der Wiedervereinigung nicht einfach zu viel Angst vor einem starken Deutschland mit einer starken D-Mark?

 

Hankel: Noch bevor 1992 der Vertrag von Maastricht über die EU unterzeichnet wurde, forderten Giulio Andreotti, Margaret Thatcher und François Mitterand, die Staatchefs von Italien, Grossbritannien und Frankreich, den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl dazu auf, der Währungsunion beizutreten. In einem Brief schrieben sie, ein zu starkes Deutschland mit einer zu starken Währung störe Europa und könne nicht hingenommen werden. Nachdem der Euro eingeführt worden war, hat Frankreich als erstes Land die Stabilitätsregeln gebrochen und ein zu hohes Staatsdefizit gemacht. Deutschland zog mit, vermutlich aus Solidarität, damit Paris nicht allein als schwarzes Schaf dastand. Das war eine politische Dummheit der damaligen rot-grünen Regierung.

 

Sie haben 1998 vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht gegen die Einführung des Euro geklagt. Danach hatten Sie Pariastatus. Der Spiegel bezeichnet Sie als «renitenten Professor». Wie haben Sie das erlebt?

 

Hankel: Der Kreis meiner Fans hat sich verändert. Die Politiker meiden mich. Aber wenn ich irgendwo im Café sitze, setzen sich Menschen spontan zu mir. Ich bin mit diesem Tausch zufrieden. Politiker und Medien schneiden mich, das Volk schätzt mich. Meine Homepage wird tausendfach angeklickt. Die Menschen honorieren meinen Einsatz für sie, Deutschland und Europa. Das tut mir gut.

 

 

 

Die Einführung des Euros konnten Sie nicht verhindern.

 

 

Hankel: Natürlich nicht. Aber leider haben sich alle Befürchtungen, die ich zusammen mit Wissenschaftskollegen vorgebracht habe, erfüllt. Entgegen dem Eindruck in der Öffentlichkeit haben wir durch unsere Verfassungsklagen doch einiges erreicht. So hat das Gericht festgehalten, dass die Eurozone eine «Stabilitätsgemeinschaft» sein muss. Wenn dies nicht der Fall sei, habe jede deutsche Regierung das Recht, die Währungsunion wieder zu verlassen. Mit unserer zweiten Klage gegen den Euro-Rettungsfonds EFSF haben wir im Mai 2010 einen weiteren Teilerfolg erzielt, als es um die Hilfen an Griechenland ging. Das Gericht hat festgelegt, dass die Regierung nicht «auto-matisch» Budgetüberweisungen vornehmen darf. Bundeskanzlerin Angela Merkel muss jeweils vorher das Plazet des Parlaments einholen. Das verstand sich nicht von selbst. Und ausserdem gibt es dank diesem Urteil keine Eurobonds, also keine EU-Staatsanleihen.

 

Sie haben im letzten Sommer auch gegen den dauerhaften Rettungsschirm (ESM) geklagt.

 

Hankel: Das Hauptverfahren steht noch aus. Dann wird das Gericht auch prüfen, ob die Europäische Zentralbank unbeschränkt Schrottanleihen kaufen darf oder ob das den Rahmen der europäischen Gesetzgebung sprengt. Wir sind zuversichtlich. Unser bester, wenn auch unfreiwilliger Verbündeter ist der europäische Gerichtshof (EuGH). Seine Rechtsbrüche und -verdrehungen sind so unglaublich, dass sie das deutsche Verfassungsgericht gar nicht hinnehmen kann. So hat der EuGH zum Beispiel für rechtens erklärt, dass Eurostaaten für andere Eurostaaten haften – obwohl es die EU-Verträge in der No-Bailout-Klausel strikt verbieten. Doch der EuGH «hilft» den Rettern, indem er die damit verbundenen Milliardenzahlungen als «normale Kredite» interpretiert. Das ist ungeheuerlich. Denn dieses Geld finanziert keine realen Investitionen, es verschwindet in schwarzen Löchern.

 

Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) hat Sie wegen Ihrer Kritik am Euro als geschichtslosen Fachidioten hingestellt. Was sagen Sie ihm jetzt?

 

Hankel: Wenigstens hat er mir nicht die Fachkompetenz bestritten. Im Übrigen: Er hat Deutschland nur Geld gekostet hat, während ich mit dem «Bundeschätzchen», das ich in meiner Zeit als Leiter der Abteilung «Geld und Kredit» im Bundeswirtschaftsministerium Ende der 1960er-Jahre erfunden habe, der Staatskasse mehrere 100 Milliarden D-Mark eingebracht habe. Es war unser markwirtschaftliches Gegenstück zum «Volkseigentum» der früheren DDR. Der Bürger wurde mit seinen Spargroschen am Staatsvermögen beteiligt und erhielt dafür – als Quittung – ein gut und progressiv verzinstes, kursschwankungsfreies Wertpapier. Es war fast ein halbes Jahrhundert lang der Renner am deutschen Kapitalmarkt. Ausserdem wurde es x-fach imitiert: von Sparkassen, Volksbanken usw. Leider hat die Bundesregierung jetzt zu Jahresende seinen Vertrieb eingestellt, nachdem sie es schon während der letzten Jahre kaum noch verzinst hat. Es ist eine kolossale Dummheit, denn gerade jetzt kommt es darauf an, möglichst grosse Teile der Staatsschuld im Lande zu behalten – und der Bundesschatzbrief war das ideale Papier dafür.

 

Heute sind Sie ein viel geladener Redner, im deutschen Politmagazin «Cicero-Liste» figurieren Sie auf der Liste der 500 bedeutendsten deutschen Intellektuellen. Eine Genugtuung?

 

Hankel: Ja. Aber es ehrt die Juroren. Sie zeigen, dass sie Kritiker respektieren und nicht auf jeden Phrasendrescher reinfallen.

 

Die europäischen Staatschefs eilen von Krisengipfel zu Krisengipfel und sprechen Abermilliarden zur Rettung von Pleitestaaten wie Griechenland. Was bewirkt dieser Aktivismus überhaupt?

 

Hankel: Die deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft hat das Wort «Krisenroutine» zum Unwort des Jahres gekürt. Das Skandalöse ist, dass die Politiker nicht schlecht von ihrer Krisenroutine leben. Die Spesen sind gewaltig. Nur wofür? Die Krisenroutiniers zeigen mit jedem ihrer Gipfel einmal mehr, dass sie gar kein Konzept zur Lösung der Eurokrise haben. Sie verschleudern Billionen Euro, ohne eine Bilanz vorzulegen, aus der klar ersichtlich wäre, wofür. Seit Ausbruch der Eurokrise hat allein die Europäische Zentralbank rund 5 Billionen Euro gedruckt. Oder elektronisch verschickt. Ein materieller Gegenwert dafür ist nirgends zu erkennen. Im Gegenteil: Die Wirtschaftsleistung der Eurozone geht zurück. Es handelt sich also um Geldschöpfung ohne Wertschöpfung. Tatsächlich sind die 5 Billionen sind in den Bankenapparat der Eurozone geflossen. Die Banken haben das Geld mangels ausreichender Kreditnachfrage an der Börse angelegt. Die Frage, die sich jeder stellen muss, lautet: Wann kommt der nächste Schwarze Freitag? Es gibt genügend Parallelen zu den 1920er-Jahren. Auch damals wurde die Geldmenge bei mässigem Wachstum zu stark ausgeweitet. Irgendwann platzt die Blase, weil jemand zu viele Posten auf einmal verkaufte und die Kurse einbrachen, an jenem ominösen Freitag teilweise um bis zu 90 Prozent. Das kann sich wiederholen.

 

Hat überhaupt noch jemand den Überblick über all die Konstrukte, dank denen die Krisenstaaten der Eurozone aus dem Schuldensumpf finden sollen?

 

Hankel: Nein. Und ich frage mich, ob dahinter nicht Absicht steckt. Wenn jemand den Überblick hätte, wäre das Entsetzen über die verschwundenen Billionen ja noch grösser. Die Verschleierung ist Teil der Politik der Euroretter. Kämen die ganzen Konsequenzen dieser Übung ans Tageslicht, sie wäre schnell beendet. Gibt es einen intelligenten Politiker, der längst erkannt hat, dass ein Abbruch der Eurorettung nötig wäre? Ich sehe keinen. Leider gibt es genug dumme Politiker in Europa, die die Augen zu und weiter machen.

 

Sind diese Rettungsschirme denn nicht eine Art Marschallplan wie nach dem Zweiten Weltkrieg, dank denen die verschuldeten Staaten wieder auf die Beine kommen könnten?

 

Hankel: Ich arbeitete als junger Volkswirt im deutschen Marshall-Plan-Ministerium, als dieser Plan umgesetzt wurde. Der Marshallplan ist der Beweis für die klassische Theorie, dass man Kapital nur durch Arbeit bilden kann. Und dass man, um arbeiten zu können, genügend zu essen haben muss. Um aufzubauen, muss man etwas leisten. Die Eurorettung funktioniert nach dem umgekehrten Prinzip: Geld ohne Leistung. Es wird ein Status quo zementiert. Leider ist es der der Pleite.

 

Die Schweizerische Nationalbank kauft grosse Mengen an Euro – Ende November sass sie auf einem Devisenbestand von 174 Milliarden Euro – um den Wechselkurs von 1.20 zu verteidigen. Können Sie das nachvollziehen?

 

Hankel: Ich liebe die Schweiz, aber verstehe die panische Furcht der Schweizer Behörden vor der Aufwertung des Frankens nicht. Sie ist völlig unberechtigt. Die D-Mark hat in ihren letzten 25 Lebensjahren ständig aufgewertet. Deutschland wurde in dieser Zeit nicht ärmer, sondern immer reicher. Das würde auch in der Schweiz passieren. Wer exportiert, muss auch importieren. Die Importe werden bei einer starken Währung ständig billiger, auch für Wirtschaft und Industrie. Sie gewinnt an Wettbewerbsfähigkeit. Mein früherer Chef, Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller von der SPD, sagte damals: Jede DM-Aufwertung ist eine Ausschüttung von «Sozial-Dividende an das deutsche Volk». Man kann sich mehr im Supermarkt kaufen und reist günstiger ins Ausland. Das gilt auch für die Schweiz. Die Schweizerische Nationalbank verschwendet Volksvermögen, wenn sie Geld in einer Währung anlegt, die es wahrscheinlich schon bald nicht mehr gibt. Wo bleibt da der gesunde Menschenverstand? Der Schweizer Sinn fürs Reale?

 

Die EU hat den Friedennobelpreis erhalten. Ihr Kommentar?

 

Hankel: Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Seit wir den Euro haben, nehmen die Gehässigkeiten und Animositäten unter den europäischen Völkern in einem erschreckenden Ausmass zu. Die zu rettenden Euroländer haben sich nicht gerade überschwänglich für die vielen hundert Milliarden Euro, die sie als Hilfe erhalten haben, bedankt. Bei den nächsten Milliarden werden sie es auch nicht tun. Ich kann nicht nachvollziehen, was sich das Nobelpreiskomitee bei der Verleihung dieses Preises gedacht hat. Nicht die EU sichert den Frieden Europas, sondern die Einsicht, dass man einen Dritten Weltkrieg weder braucht noch bezahlen könnte.

Summa Summarum

 

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QE3…………………QE ∞

Euroselbsthilfegruppe oder “Die Italienische Währungsunion”

Blase auf dem Immobilienmarkt?

„Preise teilweise nicht zu begründen“

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Preise-teilweise-nicht-zu-begruenden-article7551316.html

 

KapitalfluchtEuro-Krise treibt Londoner Immobilienpreise

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/kapitalflucht-euro-krise-treibt-londoner-immobilienpreise-11549050.html

 

Paris erwartet neuen Rekord bei Wohnpreisen

http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article109788464/Paris-erwartet-neuen-Rekord-bei-Wohnpreisen.html

 

TOXISCHE IMMOBILIEN

Spanische Banken verramschen Häuser

http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/nachrichten/toxische-immobilien-spanische-banken-verramschen-haeuser/7120764.html

 

Italien: Immobilien-Blase wird Banken 100 Milliarden Euro kosten

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/10/47554/

 

New Home Sales – Not As Strong As Headlines Suggest

http://www.zerohedge.com/news/2012-10-24/guest-post-new-home-sales-not-strong-headlines-suggest

 

USA verklagen Bank of America wegen Hypotheken-Geschäften

http://www.onvista.de/news/most-wanted/artikel/250197337?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=RSS-Feeds

 

USA
  • Der US Aktienmarkt drehte gestern gegen Ende des Handels noch ins Negative (S&P: -0,3%). Healthcare (+0,1%), Financials (0%) und Staples (0%) waren die stärksten Sektoren während Utilities (-0,7%), Energy (-0,6%) und Tech (-0,6%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 4% bzw. 2% über dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Das FOMC Meeting ist ohne Überraschungen mit unveränderten Zinsen und wie erwartet keiner Anpassung der Zins Guidance zu Ende gegangen. Lediglich leichte Anpassungen am Wortlaut zum ökonomischen Ausblick wurden gemacht. Das Wachstum sei moderat.WSJ – 24.10.2012
  • Die Bank of Canada sieht mit den Risiken für das weltwirtschaftliche Wachstum wenig Potential um die Zinsen anzuheben. BBG – 24.10.2012
  • Zynga (ZNGA US) steigt nachbörslich 14,7% nach besseren EPS von $0 (Cons.: -0,01) mit besseren Sales von $317Mio (Cons.: $292Mio). Zusätzlich wurde ein Aktienrückkauf im Volumen von $200Mio angekündigt. Künftig möchte man sich stärker im Glückspielsegment engagieren. HB – 25.10.2012
  • F5 Network (FFIV US) fällt nachbörslich 10,6% mit geringeren EPS von $1,12 (Cons.: $1,18) mit geringeren Umsätzen von $363Mio (Cons.: $366Mio). Zusätzlich kam für Q12013 die EPS Guidance mit $1,14-$1,16 unter den Erwartungen von $1,20.
  • Symantec (SYMC US) steigt nachbörslich 9,9% mit besseren Umsätzen von $1,70Mrd (Cons.: $1,66Mrd) und deutlich besseren EPS von $0,45 (Cons.: $0,38). Wir erwarten ein Gewinnwachstum bis 2015 von 9% p.a..
  • Citrix Systems (CTXS US) steigt nachbörslich 1,7% mit besseren EPS von $0,68 (Cons.: $0,65) während jedoch das Booking Wachstum mit 14%yoy leicht unter den erwarteten 15% lagen. Die Guidance für Q4 Sales lag mit $700-710Mio leicht unter den Erwartungen von $716Mio.
  • Wynn Resorts (WYNN US) steigt nachbörslich 3,5% mit besseren EPS von $1,48 (Cons.: $1,45) und möchte eine Special Dividend von $7,50 pro Aktie ausschütten.
  • Facebook (FB US) steigt nachbörslich 1,3% nachdem die Mobile-Only User Anzahl in den letzten 3 Monaten um 24% angestiegen ist.
  • Bank ok America (BAC US) wird von der US Regierung für den Verkauf von „faulen“ Immobilienkrediten an Fannie Mae und Freddie Mac auf $1Mrd verklagt. HB – 24.10.2012
  • Best Buy (BBY US) fällt nachbörslich 6,1% mit einem Profit Warning mit adjusted EPS von „deutlich unter“ $0,47. RTRS – 24.10.2012
  • VISA (V US) hat bekannt gegeben, dass der bisherige JPMorgan Top Executive Charles Scharf der neue CEO werden soll. WSJ – 24.10.2012
  • Heute werden um 14:30 Uhr die Durable Goods Orders (Cons.: 7,5%) und die Initial Jobless Claims (Cons.: 370k). NJ – 24.10.2012
  • Zusätzlich berichten heute folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich Coca-Cola ($0,70), Procter & Gamble ($0,96), International Paper ($0,77), National Oilwell ($1,51), Biogen ($1,59), Simon Property ($1,92), Noble Energy ($1,07), Mead Johnson ($0,72), Celegene ($1,27), Precision Castparts ($2,35), McKesson ($1,78), Sherwin-Williams ($2,20), Aetna ($1,34), Raytheon ($1,27), Sprint Nextel (-$0,43), Colgate-Palmolive ($1,38), Altria ($0,58), CME ($0,69), Dominion Resources ($0,97), ConocoPhilips ($1,19), Franklin Resources ($2,30) sowie nachbörslich Apple ($8,73), Amazon (-$0,08) und Chubb ($1,50).
 
ASIEN
  • Die asiatischen Märkte zeichnen, beeinflusst durch die Zentralbanken (FED und BoJ sowie positiven Datenpunkte, ein gemischtes Bild (SHCOMP: -0,2%, NIKKEI: 0,8%, HSI: 0,1%)
  • Der Yen fällt nach Spekulationen zu weiteren Easing-Maßnahmen der Bank of Japan weiter Richtung 3-Monats tief. Die Japanischen Aktienmärkte regierten wie erwartet freundlich. BBG – 25.10.2012
  • Südkoreas Zentralbank möchte keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen ergreifen um die Aufwertung des Won zu stoppen. RTRS – 25.10.2012
  • Indiens Zentralbank erwägt den Leitzins um 25bp auf 7.75% zu senken. Ziel ist es die Wirtschaft anzukurbeln. Das letzte Mal wurde der Leitzins im April 2012 gesenkt. BBG – 25.10.2012
 
EUROPA
  • Griechenland geht stark von einer zeitnahen Auszahlung der nächsten Tranche aus. „Heute haben wir die Verlängerung erhalten“, sagte Finanzminister Stournaras. Schäuble und Draghi haben die Einigung hingegen nicht bestätigt. RTRS – 24.10.12
  • EZB-Chef Draghi hat gestern im Bundestag seine Strategie zur Bekämpfung der Euro-Krise verteidigt. Die geplanten Staatsanleihenkäufe für Euro-Länder schützten auch den deutschen Steuerzahler, sagte er. RTRS – 24.10.12
  • Portugal hat nach Ansicht des IWF mit Blick auf den hohen Schuldenstand wenig Raum für wachstumsfördernde Maßnahmen. Die Erreichung aktueller Ziele werde aufgrund globaler Wachstumsschwäche sowie hoher nationaler Arbeitslosigkeit noch schwerer. BBG – 25.10.12
  • Daimler mit 3Q Zahlen: Umsätze €28,6Mrd vs. €26,7Mrd; Ebit €1,92Mrd vs. €1,86Mrd; die Prognosen für 2012/13 wurden reduziert; bis 2014 sollen €2Mrd gespart werden.
  • ABB berichtet 3Q Nettogewinn von $759Mio vs. $738Mio; Umsätze mit $9,75Mrd leicht unter den Erwartungen; Kostensenkungen stehen im Fokus; der Ausblick impliziere weiterhin eine limitierte Visibilität; man sei vorsichtig optimistisch.
  • Credit Suisse mit einem 3Q Nettogewinn von SFr254Mio vs. SFr415Mio; es seien Sonderbelastungen verbucht worden; SFr4Mrd sollen bis 2015 eingespart werden.
  • Novartis verbucht einen Gewinn pro Aktie von $1,34 entsprechend den Erwartungen; Umsätze $13,8Mrd vs. $14,2Mrd; der Ausblick wurde bestätigt.
  • BASF berichtet 3Q Umsätze von €19Mrd vs. €18,1Mrd; bereinigtes Ebit €2,1Mrd vs. €1,9Mrd; die Guidance wurde beibehalten.
  • France Telecom kürzt die Dividende auf €0,8 vs. erwartet €1; 3Q Umsätze bei €10,8Mrd entsprechend den Erwartungen; operativer Cashflow wird in 2013 sinken; Ebitda €3,65Mrd vs. €3,6Mrd.
  • Solvay mit 3Q Zahlen: Umsätze €3,3Mrd inline mit den Erwartungen; Nettogewinn €125Mio leicht besser; man sehe eine Abschwächung in einzelnen Märkten; der Ausblick wurde bestätigt.
  • Schneider Electric hat die Erwartungen für das organische Umsatzwachstum auf „flat to slightly negative“ reduziert. Vorher war mit einem leichten Anstieg gerechnet worden. Das Ebita Margen-Ziel wurde beibehalten.
  • Sanofi berichtet einen Gewinn pro Aktie von €1,68 vs. €1,53; Umsatz bei €9Mrd entsprechend den Erwartungen.
  • Safran verbucht 3Q Umsätze i.H.v. €3,1Mrd etwas über Consensus; der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
  • SGL muss auf die Verspätung der Dreamliner eine Sonderabschreibung von €55Mio tätigen.
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.
Die Vergleichszahlen für Unternehmensergebnisse sind Bloomberg Consensus

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

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Zwischendurch!

Ein Jahr Euro-Peg: War es das für den Franken?

Jahrzehntelang konnten Schweizer und an Kapitalerhalt interessierte Ausländer ohne Nachzudenken auf den Franken setzen. Das ist vorbei. Ein Jahr Euro-Rettung hat den Franken ruiniert.

Vor rund einem Jahr passierte das bis dato Undenkbare: Die Schweizer Notenbank preschte mit einem Coup de Force vor, band den Franken zum Mindestkurs an den Euro. Sie nahm damit Devisentradern, die gegen den Euro spekulierten, den Wind aus den Segeln.

Die Festanbindung einer Währung an eine andere nennt sich in der Fachsprache „Peg“. Seit rund einem Jahr kauft die Schweizer Notenbank zum Preis von 1,20 jeden Euro auf, der in die Schweiz will. Da es kaum Franken-Besitzer gibt, die zu diesem Kurs Euros kaufen wollen, muss die Notenbank den Markt ersetzen: Sie erschafft die benötigten Franken aus dem Nichts. Ohne diese Aktion der Notenbank würde der Franken aufwerten.

Kurzfristig war es durchaus eine interessante Idee, Devisenspekulanten mit einem Peg zu verschrecken. Doch das Problem der Schweizer Währungshüter sind inzwischen nicht mehr kurzfristig engagierte Devisentrader, sondern langfristig orientiertes Fluchtkapital aus der Euro-Peripherie. Die Notenbank fand auf diese Herausforderung keine Antwort. „Wie viele Fränkli hätten´s denn gerne?“ Die Anleger bekommen frisch erschaffene Franken, in den Depots der Schweizer Notenbank sammelt sich das, was Euro-Anleger loswerden wollen: Euros.

Anfang August 2012 vermeldete die offizielle Statistik der Schweizer Notenbank Devisenreserven in Höhe von 406,5 Mrd. Franken, bzw. 417,7 Mrd. US-Dollar.


Zum Vergleich: Großbritannien besitzt 27,9 Mrd. Dollar Devisenreserven, Schweden blickt auf 48 Mrd. Dollar, Argentinien hat 52 Mrd. Dollar, Polen 86 Milliarden Dollar.

Im Mai 2012 entsprach die Summe der Devisenkäufe der Notenbank SNB dem Umfang der Schweizer Exporterlöse eines Jahres. Devisenmarkt und Realwirtschaft verhalten sich größenmäßig wie Elefant und Maus. Um Verwechslungen zu vermeiden: Die Maus, das ist die Realwirtschaft.


Bei den Währungsreserven pro Kopf der Bevölkerung toppt die Schweiz selbst den weltgrößten Devisenbesitzer China. Einstmals waren Devisenreserven der Stolz einer Nation und zeugten von einem Handelsüberschuss mit dem Ausland. Reserven in ausländischer Währung konnten genutzt werden, falls die eigene Währung verteidigt werden musste.

Heute deuten hohe Devisenreserven eher darauf hin, dass die Landeswährung künstlich geschwächt wird. Südkorea, Japan und China häuften Devisenreserven an, um Exporte zu subventionieren.

Wie hoch sollten die Devisenreserven eines westlichen Industriestaates heute sein? Deutschland besaß 2006 Devisenreserven im Umfang von 3,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die Schweiz besitzt Devisenreserven in Höhe von 72,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes.

Das Peg-Experiment ist missglückt. Mit negativen Zinsen für Ausländer wie in den 70ern wäre die Schweiz besser gefahren. Die riesigen Devisenreserven haben aus der Schweizer Notenbank so etwas wie einen gigantischen Staatsfond gemacht. Falls die Fond-Manager mit ihrer „Anlagestrategie“ falsch liegen, wird die Währung weich. Für DIE Schweizer, die ihre Ersparnisse in Franken gespeichert haben (fast alle?), geht dann Kaufkraft verloren.

Der Franken der Zukunft wird im besten Fall so etwas wie die Schwedenkrone in den 90ern sein: Ein volatiler Wackelpudding. Die Industrie kommt damit klar, für Rentner ist so eine Währung ein Alptraum. Und das Szenario „Schwedenkrone“ ist hier wirklich noch der Best Case.

Die Schweizer Währungshüter haben in den kommenden Wochen einen letzte Chance: Sie müssten in einer Nacht- und Nebelaktion werthaltige Assets oder Optionen auf werthaltige Assets erwerben – weltweit: das könnte Gold sein und in Ermangelung von Gold auch Goldminenaktien und Goldoptionsscheine.

Dann wäre die aufgeblähte Geldmenge gedeckt. Es gibt Berichte, dass die Schweizer Notenbank ihre Euro-Positionen reduziert und sogar Schwedenkronen und australische Dollar kauft. Das geht in die richtige Richtung, dürfte aber kaum wirklich konsequent gemacht werden.

Am Ende muss jedem Schweizer und jedem Frankenanleger gesagt werden, dass es naiv wäre, der Notenbank an dieser Stelle allzu viel Tatkraft zu unterstellen. Auf der Agenda der Notenbanker stehen ganz andere Probleme.

„Raus aus dem Franken?“ – Ja, aber ohne jede Eile. Die Euro-Krise bindet derzeit das Maximum der weltweiten Aufmerksamkeit und verhindert die Fokussierung auf andere Probleme. Auch die USA haben deftige Probleme. Die Tage, an denen die Märkte erkennen werden, dass die Schweizer Währungshüter den Franken zerstört haben, sind noch nicht gekommen. 

Irgendwann werden die Märkte ihre Meinung über den Franken ändern. Dann sollte man nicht mehr allzu viel Kapital im Franken haben. Was tun mit den Franken? Gold ist bei den Franken-Alternativen eine der allerersten Adresse, aber nicht die einzige. Langfristig ist gerade die Schweiz ein besonders interessanter Standort für echte Neuinvestitionen in Produktivkapital.

Das wahre Kapital der Schweiz ist nicht der Franken, sondern der im Land aufgebaute „Kapitalstock“: das Produktivkapital, die Rechtssicherheit, ein offensichtlich funktionierendes Staatswesen, kurz: die Schweiz und die Schweizer selbst. Die Perspektive einer Währungskrise oder einer schlappen Weichwährung mag für die Schweizer erschreckend erscheinen, es gibt jedoch Schlimmeres.

Hier hilft ein Blick nach Finnland. Die finnische Wirtschaft war vierzig Jahre lang sehr eng mit der sowjetischen Wirtschaft verzahnt. Finnland brach nach dem Kollaps der Sowjetunion wirtschaftlich zusammen – aber nicht politisch. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 20 Prozent, die Währung taumelte – aber Finnland erfand sich neu. In dieser Zeit wurde aus Nokia, dem Hersteller von Gummistiefeln und Forsttechnik, ein Hersteller von Mobilfunk-Netzen und schicken Handys.

Es klingt etwas abgegriffen, aber jede Krise ist auch eine Chance.

Bei einem Zusammenbruch der Euro-Zone würde die Schweiz das Schicksal Finnlands teilen und in eine Depression rutschen, die Währung würde sehr viel Wert verlieren. In der Realwirtschaft könnten sich jedoch Chancen bieten. Unternehmer brauchen keine niedrigen Steuersätze, sondern Rechtssicherheit. Wenn in Italien die Finanzpolizei florierende Unternehmen wochenlang besetzt und die Produktion zum vollständigen Erliegen bringt, dann bietet sich für Firmen in rechtsstaatlich organisierten Ländern eine Chance, Marktanteile zu gewinnen.

Irgendwann könnte es richtig interessant werden, in der Schweiz in echtes Produktivkapital zu investieren. Bis dahin gibt es zu Edelmetallen erstaunlich wenige Alternativen.

Rechnen wir einmal, ein Schweizer hätte heute ein Bargeldvermögen in Höhe von einer Million Franken. Vermuten wir einmal, der Franken würde innerhalb von 10 Jahren rund 40 Prozent abwerten, während sich der Goldpreis in dieser Zeit verdreifacht.

Der Anleger belässt eine halbe Million seines Vermögens in verzinsten Franken-Anleihen. In der Schweiz nennt man die „Obligationen“, Verpflichtungen. Über zehn Jahre gewinnt der Anleger 55.000 Franken an Zinsen, elf Prozent. Eine halbe Million tauscht der Anleger in Gold. In diesem Fall würde der Anleger nach zehn Jahren über ein Nominalvermögen von 2,055 Mio. Franken verfügen. Diese Franken hätten aber nur noch 60 Prozent der Kaufkraft von heute. Wegen des hohen Goldanteils hätte der Anleger jedoch für das Gesamtvermögen einen Kaufkraftzugewinn von 23 Prozent erzielt.

Falls der Anleger nur zehn Prozent seines Vermögens in Gold anlegt und sich der Goldpreis nur verdoppelt, dann besäße er nach zehn Jahren noch 78 Prozent seines alten Vermögens.

Für Schweizer ist das alles natürlich schwer vorstellbar, doch dem Vorstellungsvermögen lässt sich mit einem Blick nach Schweden auf die Sprünge helfen. Schweden sind genau so fleißig und gemütlich wie Schweizer, die Schweden haben eine Währungs- und Bankenkrise mit nachfolgender Geldentwertung schon hinter sich.

„Pappas Pengar“ – „Papas Geld“ heißt eine Daily Soap, die in Schweden Kultstatus genießt. Die Serie handelt von der angeblich reichsten Familie Schwedens. Die Familie erstickt im Geld, scheitert aber zur Gaudi des Publikums am realen Leben. Wie Volltrottel stolpern die Ultra-Reichen durch ihr luxuriöses Leben. Das schwedische Fernsehpublikum, zum größten Teil nicht mehr wohlhabend, ist begeistert.

„Vater, ab wann ist man eigentlich reich“, fragt der Sohn seinen Vater beim Quad-Ausflug durch den eigenen Wald. Der Vater wirkt sichtlich überfordert und sucht nach einer Antwort. „Also früher war man reich, wenn man eine Million Kronen hatte. Heute ist man reich, wenn man zehn Millionen Kronen hat.“ Der Sohn bohrt weiter. „Und warum sind wir reich?“ Diese Antwort weiß der Papa sofort: „Weil Opa an Hitler Stahl verkauft hat.“

Dieser kurze Dialog erzählt mehr über Schweden als die Romane von Inga Lindström, die das ZDF am Sonntagabend zeigt. Saftige Steuersätze und hohe Inflationsraten sorgen dafür, dass kein normaler schwedischer Arbeitnehmer irgendeine Art von Vermögen aufbauen kann. Wer Vermögen hat, der muss es mit üblen Geschäften gemacht haben, diese Denkweise geistert in vielen schwedischen Köpfen umher. 1994 oder 1995 publizierte das „Time“-Magazin einen wohlwollenden Artikel über die vermutlich reichste Familie Schwedens: die Wallenbergs. In der nächsten Ausgabe des Magazins schäumte ein schwedischer Leserbriefschreiber, dass in Schweden niemand Stolz auf die Wallenbergs sei.

FRÜHER war man in Schweden mit einer Million Kronen reich. NACH der Immobilienkrise, der Währungskrise und den Bankenrettungen braucht man in Schweden zehn Millionen Kronen, um reich zu sein.

Etwas Ähnliches steht nun auch reichen Frankenanlegern bevor. Zeit, um sich bei einer Tasse „Ovi“, dem Schweizer Nationalgetränk, Gedanken über die Zukunft zu machen.

Als Währung wird der Franken erhalten bleiben, als Tool zum Kaufkrafterhalt hat er ausgedient. 

Die Londoner Goldbörse LMBA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1776,00 Dollar bzw. 1377,28 Euro fest.

Quellen der Woche:

 

(Quelle: Carat Gold Shop)

Investmail

108 Prozent Plus in 15 Monaten

In der Welt der echten Goldanleger zählen Barren und Unzen. Lebensversicherungen und Staatsanleihen sind Teufelszeug, mit dem man sich eigentlich gar nicht befassen braucht. So dürfte das Credo vieler eingefleischter Edelmetallanleger lauten.

Und es gibt Gottlob einige wackere Kämpen, die nicht müde werden, die Anleger vor dem „Papierzeug“ zu warnen. Da wäre zum Beispiel der „Rohstoff-Guru“ Jim Rogers. Der einstige Partner von George Soros schwört auf reale Werte: auf Rohstoffe, Ackerland und Gold. „Was würden sie machen, wenn sie Chef der FED wären?“ fragte ein US-Fernsehsender. Jim Rogers mag es drastisch, er antwortete: „Ich würde zurücktreten!“ Er erklärt immer wieder: Amerika war einst der größte Kreditgeber der Welt, heute ist es der größte Schuldner der Welt. Das Drucken von Geld ist keine Lösung. „Ben Bernanke ist ein Idiot!“ lautete eine seiner der prägnantesten Äußerungen.

Auch der Schweizer Marc Faber gehört zu den Börsianern, denen zugehört wird. Der Mann, der bereits den Crash von 1987 vorausgesagt hat, rüttelt die Börsenwelt gerne mit drastischen Worten auf: „Ben Bernanke ist ein Money Printer. Gelddrucken ist alles, was er kann.“ Wie hoch der Goldpreis steigen wird? „Da müssen sie mit Herrn Bernanke telefonieren und der EZB, wieviel Geld sie drucken werden.“ Ein andermal erklärte Faber: „Das Gelddrucken der Regierungen wird in ein ökonomisches Armageddon führen.“

Die Reihe lässt sich fortführen. Selbst in offiziellen Analysen der Bank of Scotland bemächtigt man sich inzwischen dieses drastischen Jargons. Man spricht davon, dass die Notenbanken „wagenweise“ Papiergeld herstellen und damit den Wert der Währungen zerstören. Asche zu Asche, Papier zu Papier. Damit sind die Fronten geklärt.

Wer diese griffigen Stimmen in eine Anlagestrategie umgesetzt hat, hat mit Gold und Silber in den letzten Jahren deutliche Nominalgewinne gemacht haben. Sehr gut! Die Edelmetallhausse ist ein übergeordneter Trend, da gibt es nichts zu mäkeln. Manche der oben genannten Einstellungen sind jedoch inzwischen derart ideologieüberfrachtet, dass sie kurzfristig den Blick auf hochinteressante Phänomene vernebeln.

Was wäre, wenn man mit einer anderen Anlageklasse als Gold oder Minenaktien pro Jahr 100 Prozent Nominalgewinn machen könnte? Wären wir Goldanleger bereit, uns dieses Asset einmal anzusehen? Eine Kursprognose von 70 oder 100 Prozent Gewinn pro Jahr klingt bizarr. Selbst Betrüger sind nicht so unverfroren, 100 Prozent Gewinn zu versprechen. 

Lehnen sie sich zurück, atmen Sie durch: Die Sache ist bereits Geschichte: Es gibt ein Asset, das in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat – und niemand hat es gemerkt.

Ein seltenes High-Tech-Metall? Ein Penny-Stock? Nein, wir reden von einer kompletten Assetklasse, die liquide genug ist, um täglich mehrere Milliarden zu bewegen.

Auf der Spur dieses „Verdopplers“ müssen wir noch einmal zurück ins Jahr 2011. Im Mai 2011 schrieben wir an dieser Stelle unseren CARAT Gold-Shop Marktbericht mit dem Titel „Schwacher Dollar, starke Treasuries – ein Conundrum.“ Darin hieß es:

  • „Für die meisten Journalisten und Kommentatoren ist das ein klassischer Fall. Fast sieht es so aus, als ob die Templates und Textbausteine aus den Jahren 2007 bis 2008 wieder herausgeholt werden: schwacher Dollar, Flucht aus dem Dollar, Dollarpanik, steigende Goldpreise, steigende Rohstoffpreise.
  • Das Problem ist: An dem Bild des schwachen Dollars stimmt etwas nicht. Es wird durch die meisten Stimmen an den Märkten suggeriert, dass sich Anleger auf der Flucht aus dem Dollar befinden. Aber ist das wirklich so?
  • Falls derzeit reiche Anleger aus dem Dollar und aus US-Staatsanleihen flüchten, dann müsste es zwei klar erkennbare Bewegungen geben: Erstens müsste der Dollar gegenüber Euro, Yen, Gold fallen. Ja, das tut er. Und zweitens müssten die US-Staatsanleihen im Wert verfallen und die Renditen der US-Staatsanleihen müssten steigen, so wie man das von griechischen und irischen Anleihen kennt.
  • Und diese zweite Bewegung gibt es nicht. Die Kurse der US-Staatsanleihen zogen in der letzten Woche sogar etwas an, ohne dass das irgendwo nennenswert kommentiert wurde.“

Es gab zwei wenig bekannte Stimmen im Markt, denen diese paradoxe Wetterlage ebenfalls auffiel: Trader Tyler Durden, der auf zerohedge.com bloggt, und Markttechniker Harald Weygand von Godemode-Trader.de.

Die Giganten im Markt positionierten sich ganz anders. Der weltgrößte Vermögensverwalter PIMCO „shortete“ US-Staatsanleihen, d.h. er setzte mit Leerverkäufen auf sinkende Notierungen. Auch Starinvestor Jim Rogers gab im Juli 2011 auf CNBC bekannt, dass er 30-jährige US-Staatsanleihen „shorte“.

Jeff Clark, Editor von „Advanced Income“, schrieb im Juni 2011 über 30jährige US-Staatsanleihen: „Who is stupid enough to buy?“ – „Wer ist dumm genug zu kaufen?” Die langlaufenden US-Staatsanleihen waren offensichtlich tot. Jeder, der Eins und Eins zusammenzählen konnte, musste raus aus diesen Papieren.

Und jetzt sagen wir Ihnen, mit welchem Asset man in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat, auf Euro-Basis: mit langlaufenden US-Staatsanleihen. Auf Dollarbasis waren es immer noch imposante 70 Prozent Plus. Punkt.

Nehmen Sie sich doch einmal den Luxus, zwei Minuten aus dem Fenster zu schauen, zu atmen und über diese beiden Zahlen nachzudenken: 108 Prozent Gewinn, 70 Prozent Gewinn.

Fertig? Und was die Sache noch interessanter macht ist der Umstand, dass diese Mega-Rally vom breiten Publikum nicht wahrgenommen wurde. Was wäre in den abendlichen Börsennachrichten los, wenn der Dax in 15 Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hätte? (Er würde dann bei 14.000 Punkten stehen).

Was wäre auf dem Goldmarkt los, wenn Gold in fünfzehn Monaten rund 108 Prozent im Plus wäre? Wir müssten uns dann an Krügerrandpreise um 2.850 Euro gewöhnen.

Ein Blick auf die Fakten: Der bekannte Vanguard Extended Duration Treasuries ETF kauft nur US-Staatsanleihen mit langer Restlaufzeit, man könnte auch andere Beispiele nehmen. Dieser ETF hat vom 28.4.2011 bis zum 25.7.2012 unglaubliche 69,45 Prozent gewonnen – in Dollar. Auf Eurobasis waren es 108,11 Prozent Gewinn.

Und was noch faszinierender ist: Der Goldpreis stieg zwischen den beiden genannten Daten nur von 1.531 US-Dollar auf 1.618,75 Dollar. Mit einer Anlage im oben genannten Long-Bond-ETF hätten Anleger in fünfzehn Monaten aus 653 Goldunzen ganze 1044 Goldunzen gemacht.

Haben Sie davon schon einmal etwas gelesen? Vermutlich Nicht. Natürlich war bekannt, dass die US-Treasuries ab Oktober 2011 erstarkten. Natürlich blieb nicht verborgen, dass eine Menge Fluchtkapital aus der Eurozone nach Amerika strömte und dort Anlagen suchte. Aber dass man mit US-Langläufern seinen Einsatz verdoppeln konnte, das war mir bis vor einigen Wochen nicht bekannt. Auch keiner der bekannten Gurus und Kommentatoren hat das Thema aufgegriffen.

Wie ist es überhaupt technisch möglich, dass man mit Anleihen so hohe Gewinne macht? 

  • Ein Beispiel: Am 15.2.1991 emittierte das US-Schatzamt eine dreißigjährige Staatsanleihe. Diese Anleihe erhielt einen Kupon von 7,87 Prozent. Das entsprach dem damaligen Zinsniveau und den damaligen Inflationserwartungen. Diese Anleihe läuft noch bis zum 15.2.2021.
  • Wer diese Anleihe heute noch im Depot hat, könnte sich weitere achteinhalb lang an 7,87 Prozent Zinsen erfreuen. Das klingt gut. Frische zehnjährige Anleihen bekommen derzeit gerade einen Zinskupon von rund 1,5 Prozent.
  • An der Börse werden sowohl alte Anleihen, die noch Restlaufzeit haben, als auch neue Anleihen parallel gehandelt. Die Unterschiede im Zinsniveau werden durch Kursunterschiede ausgeglichen. Die oben genannte Anleihe aus dem Jahr 1991 wurde zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels mit 152 Prozent ihres Nominalwertes gehandelt. Das heißt, für eine Anleihe im Nominalwert von 10.000 US-Dollar musste man an der Börse 15.200 Dollar zahlen. Dafür erhält der neue Besitzer der Anleihe in den kommenden achteinhalb Jahren 6.689 Dollar an Zinszahlungen. Das ist das allgemein bekannte Prinzip im Anleihehandel. Falls das aktuelle Zinsniveau sinkt, steigt das Kursniveau der alten, hoch verzinsten Anleihen.

Gab es irgendeinen Marktguru, der im Mai oder Juni letzten Jahres dringend zum Einstieg in langlaufende US-Treasuries riet?

Gab es eine fundamentale Verbesserung der Kreditwürdigkeit der USA? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Rally der US-Bonds begann 2011 erst so richtig, als S&P die Kreditwürdigkeit der USA herabstufte und Finanzminister Geithner Rücktrittspläne in Umlauf brachte.

Wer hat von der Hausse der Treasuries profitiert? US-Banken? Nein, US-Geldinstitute haben über die vergangenen Jahre kontinuierlich ihren Bestand an Staatsanleihen abgebaut. In den 40er hielten US¬Banken noch 35 Prozent ihrer Assets in US-Treasuries, in den 70ern waren es rund 10 Prozent, heute sind es rund 0,3 Prozent.

Waren die smarten Chinesen bei dieser Bond-Rally mit dabei? China ist einer der ganz großen Besitzer von US-Staatsanleihen. 2009 tauschten die Chinesen jedoch ihre US-Langläufer gegen US-Bonds mit sehr kurzen Laufzeiten, deren Notierungen sich nicht veränderten. Der chinesische Gesamtbestand an US-Staatsanleihen blieb auf politisch korrekter Höhe, real verließen die Chinesen bereits 2009 den Markt der langlaufenden US-Treasuries.

Hat PIMCO profitiert? Die gerne zur Denkfabrik hochstilisierten Bond-Spezialisten hatten im Frühjahr 2011 alle US-Treasuries aus dem Depot geworfen. Stattdessen ging man bei PIMCO sogar Wetten auf sinkende Kurse der US-Bonds ein. Der mit Abstand bekannteste Bondspezialist der Welt lag komplett falsch und hat hohe Verluste gemacht.

Auch Jim Rogers wird sich sicher nicht mehr so gerne an seine Idee erinnern, US-Langläufer zu shorten.

Haben Sie profitiert? 
Ein einziger Anleger bleibt uns in Erinnerung, der komplett richtig lag: Mister Barack Obama. Aus einer Pflichtmitteilung über persönliche Finanzen wurde ersichtlich, dass Obama 2010 alle seine Anteile an PIMCO-Fonds verkaufte und stattdessen vollständig auf US-Treasuries setzte. Leider ist nicht bekannt, ob es sich um Langläufer oder Kurzläufer handelte. In jedem Fall ist es faszinierend, dass die Bondgötter von PIMCO und Jim Rogers falsch lagen, während Obama möglicherweise richtig lag.

Ebenfalls konnten Sie im letzten Jahr lesen, dass Saudis die hohen Kurse der Treasuries zum Ausstieg nutzen.

Wie konnten die US-Langläufer so nachhaltig und so hoch steigen? Die US-Notenbank führte in dem Zeitraum der Bond-Hausse ihre „Operation Twist“ durch. Diese Notenbankoperation galt im Markt zuerst als Enttäuschung. Statt imposante Billionen-Summen für Bondkäufe zu erschaffen, setzte die Notenbank zuerst nur 400 Mrd. Dollar ein, um US-Kurzläufer aus ihrem Bestand zu verkaufen und US-Langläufer zu kaufen. Ziel war, damit die langfristigen Zinsen zu senken. Im Juni 2012 wurde die Operation Twist noch einmal verlängert und um 267 Mrd. Dollar aufgestockt.

Die Bondkäufe der FED sind auf ihrer Website einsehbar. Ob die gehandelten Volumina und die Hausse der Treasuries in einem Verhältnis stehen, das Sinn macht, könnte nur ein absoluter Anleihe-Experte in sehr mühsamer Arbeit einschätzen.

Auffallend ist Folgendes: Während die gewaltigen Geldinjektionen „QE“ und „QE2“ keine nachhaltigen Kurssteigerungen der Langläufer auslösten, gelang es „Twist“, die langfristigen Zinsen zu senken. Die Kurse der US-Langläufer stiegen nachhaltig. 

Im Umfeld von QE1 (1 Billion frische Dollars) und QE2 (600 Mrd. frische Dollars) gab es eine prägnante Anti-Dollar-Stimmung. Es kam zu Absetzbewegungen aus dem Dollar und den US-Treasuries. „Twist“ bewegte geringere Summen als die Vorgänger, ohne dass es zu Absetzbewegungen kam. Zeitgleich mit „Twist“ tobte die Euro-Krise und sorgte dafür, dass Fluchtkapital aus der Eurozone in die USA strömte.

Auffallend ist die dröhnende Sprachlosigkeit, die das Zinstief und die Hausse der Treasuries begleitet. Das ist auch dem Ex-Kongressabgeordneten Alan Grayson aufgefallen, der in der Huffington Post bloggt. Er schrieb am 2. Juni 2012: „Gestern haben die Zinsen für zehnjährige US-Treasuries den tiefsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Ich habe nicht davon gehört, dass darüber berichtet wurde. Haben Sie etwas davon gehört?“
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„Warum passiert das? Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Hinweis für die Obama-Regierung: Ihr könnt zu diesem Zinssatz Kredite aufnehmen. Geht der Trend weiter? … Wer gewinnt und wer verliert? Leider gibt es auf diese Fragen heute keine Antworten, denn das Erreichen eines 100-Jahres-Tiefs bei Zinsen wird nicht als Neuigkeit betrachtet.“ Alan Grayson stellt die richtigen Fragen, hat aber auch keine Antworten.
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Die „Financial Post“ befragte Mitte September 2011 mehrere Personen, die sich hauptberuflich mit dem US-Bondmarkt beschäftigen.

“Wenn Marktzinsen auf japanischem Niveau sind oder auf dem der 30er Jahre, dann ist es Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen: Neuauflage der Depression,” erklärte der Chefvolkswirt von Gluskin Sheff & Associates.

“Es ist immer schwierig, Schlussfolgerungen aus dem Bondmarkt zu ziehen, und noch schwieriger, wenn der Markt über drei Jahre manipuliert wurde, meinte Robert Floyd, Lead Manager bei Birch Leaf Investments. „Ich weiß nicht, ob der Treasury-Markt kaputt ist, aber er verhält sich in einer Weise, die dramatisch ist.“

Jeff Nielson, schrieb in „The Street“, der US-Bondmarkt sei das „größte heutige Finanzmysterium.“ Er beobachtet, dass auf dem Bondmarkt zum Zeitpunkt des größten Angebotes die höchsten Preise gezahlt werden. Da das unmöglich sei, schlussfolgert Nielson, dass die FED außerhalb der Bilanz heimlich den US-Bondmarkt stütze.
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An dieser Stelle irrt er vermutlich. Insgesamt 667 Mrd. frische Dollars wurden für „Twist“ erschaffen. Etwa 300 bis 500 Mrd. Euro könnten als Euro-Fluchtkapital in die USA gelang sein. Vom Beginn des Fiskaljahres 2011/12 bis April 2012 betrug das US-Staatsdefizit 779 Mrd. Dollar. Es gab genug FED-Geld und Anleger-Geld, um dem US-Schatzamt seine Schuldpapiere abzunehmen.

Aber Nielson gibt einen interessanten Hinweis: „maximum demand“ und „maximum supply“ sind Schlagworte, bei denen es in den Ohren jedes Börsianers klingelt. Maximales Angebot bei maximaler Nachfrage sind ein klassisches Merkmal für den Höhepunkt einer Hausse oder Finanzblase.

Im Bereich der Aktienbörsen gibt es zu so einem Zeitpunkt täglich Börsengänge und Millionen gieriger Klein- und Großspekulanten saugen alles auf, was der Markt bietet. „Maximum demand meets maximum supply.“

Vor drei Jahren wurde bei Ökonomen gerätselt, wie die USA es schaffen wollen, 2011 und 2012 einen Großteil der weltweiten Ersparnisse zu absorbieren. Heute sehen wir, dass das geschehen ist. Die USA bieten ein Maximum an Treasuries an und die Welt konsumiert diese Papiere, als gäbe es kein Morgen:

„Investoren aus aller Welt können gar nicht genug von amerikanischen Wertpapieren bekommen.“ (Handelsblatt, 10.8.2012)

„Wall Street Händler waren überrascht vom Umfang der Investorennachfrage mit Rekordkäufen von Investoren wie Moneymanagern und Rekordkäufen von Notenbanken, die ihre 10jährigen Staatsanleihen direkt von der Federale Reserve von New York erwarben.“ (britische FT, 11. Juli 2012)

Maxium demand, maximum supply, euphorische Stimmung – eine Finanzblase wie im Börsenlehrbuch? Doch zu den klassischen Krankheiten der Börsianer gehört das ewige Gefühl, dass andere Marktteilnehmer besser informiert sein könnten. Was wissen diese Notenbanken, die gerade wie verrückt US-Staatsanleihen kaufen, trotz niedrigster Zinsen? 

Sehen sie eine Depression? Ein komplettes Verdampfen aller Euro-Vermögen? Einen großen Krieg? Zum letzten Mal, als US-Staatsanleihen unter 2,5 Prozent rentierten, wütete eine Wirtschaftsdepression und es tobte der II. Weltkrieg. In den USA errechnete man damals streckenweise bis zu 20 Prozent Teuerung, aber für Anleger gab es kaum Alternativen. Französische Anleihen notierten zum Altpapierpreis, südamerikanische Staaten erklärten den Staatsbankrott, auf dem US-Aktienmarkt herrschte Agonie. Die Rohstoffbörse von Chicago hatte man geschlossen, die Kontrakte zu Zwangskursen glattgestellt. Anleger hatten damals gute Gründe, sich mit den niedrig verzinsten US-Treasuries zu begnügen.

Die Analysten von „Blackrock“, neben PIMCO einer der weltgrößten Vermögensverwalter, sehen die Gefahr eines Zerfalls der Eurozone oder eines größeren Krieges. Innerhalb dieses Szenarios, dass sie auf ihren „nicht für Privatanleger“-Charts „Nemesis“ nennen, favorisieren sie Gold und US-Staatsanleihen. Wäre es gut gewesen, beizeiten US-Treasuries zu kaufen? Oder sogar jetzt noch zu kaufen?

Doch halt! Auch das ist ein Klassiker. Es gibt eine uralte Börsenregel: Wenn der „letzte Bär“ kapituliert, ist das Ende der Hausse nah. Der prominente Aktienbär Steve Roach (Morgan Stanley) unkte jahrelang über das Ende der US¬-Aktienhausse, bis er 2007 kapitulierte, umschwenkte und einen „neuen Superzyklus“ sah. Dann begann der Crash. Wenn ich nach Jahren des bärischen Sentiments gegenüber Treasuries nun über Treasuries positiv nachdenke, dann ist nach der reinen Logik der Börse ein Crash dieser Papiere wahrscheinlich.

„Der Euro steht unmittelbar vor dem Zusammenbruch,“ unkte Alan Greenspan im letzten Herbst. War die gesamte Währungspanik des letzten Herbstes vielleicht nur eine heißgekochte Inszenierung, um Kapital in den US-Bondmarkt zu locken und die langjährigen Zinsen zu senken?

Die Probleme der Eurozone waren real. Da man in den USA wusste, welche Probleme auf die Eurozone warteten, musste man nur warten und den Prozess – sagen wir einmal – moderierend begleiten.

Und es gibt weitere Erklärungsmuster. Ex-IWF-Chef Kenneth Rogoff schrieb gerade, dass Notenbanken mit Hilfe einer großen Inflation Investoren aus Zinspapieren „in Realvermögen zwingen“ werden. Wie soll das gehen?

Indem genau das durchgeführt wird, was gerade passiert ist. Besitzer von Zinspapieren werden zuerst scheinbar reich gemacht, aber man nimmt ihnen jede rentable Zinsanlage für die Zukunft.

Versetzen Sie sich in die Lage eines Besitzers alter US-Bonds. Diese Anleihen besitzen Kupons in lichten Höhen von 7, 8 oder 9 Prozent. Diese Zinskupons liegen alle oberhalb der gefühlten Inflationsrate der Märkte. Es gab für die Bondhalter keinen wirklichen Grund, diese Schuldpapiere zu verkaufen. Die drastische und schnelle Senkung der langfristigen Zinsen hat DIESE Bondbesitzer einerseits UNÜBERSEHBAR reich gemacht, ihnen aber andererseits für die Zukunft negative Realzinsen verabreicht.

Notenbankchef Bernanke erklärte einst, die Notenbank könne immer eine Deflation besiegen, indem sie Inflation erzeuge – und wenn man es aus einem Helicopter Banknoten regnen lassen müsse. Doch die Banken, die bisher mit Billionen versorgt wurden, ließen das Geld nicht vom Helicopter herabregnen.

Jetzt ist es anders. Das Helicopter-Geld befindet sich nun in den Depots der Pensionskassen und Milliardäre, die bisher eisern an ihren hoch verzinsten US-Treasuries festhielten. Diese Marktteilnehmer fühlen sich nun 50 bis 108 Prozent „reicher“, aber sie werden in den kommenden Monaten erkennen, dass es zukünftig nur noch negative Realzinsen gibt. Sie müssen, wie von Herrn Rogoff gewünscht, raus in die Welt der „Realwerte“. Das wird die Teuerung jedes „Realwerts“ auslösen, der in den Fokus der Käufer gerät.

Jede Wirtschaftskrise haben Notenbanken in der Vergangenheit durch Abwertungen gelöst. Das Pfund wurde abgewertet als es Britannien schlecht ging, die Schwedenkrone wurde abgewertet, als Schwedens Banken taumelten, die Peseta wurde abgewertet, als Spanien ins Stottern kam.

Das ist nichts neues, das ist die gängige Doktrin.

Doch wie wertet man alle Währungen gleichzeitig ab? Man müsste alle Währungen gleichzeitig gegenüber der Realwirtschaft abwerten. Das ist schwierig. Eine Notenbank kann ihre Währung gegenüber anderen Währungen abwerten, aber sie kann keine allgemeine und schnelle Teuerung anordnen.

Die Teuerung der Realwerte kann muss von den Akteuren der Realwirtschaft ausgehen. Und das könnte jetzt geschehen. Mit den oben beschriebenen Wirkkräften könnte jetzt Teuerung entstehen. 
Wer mit Treasuries 70-109 Prozent im Plus ist, aber keine Zinsen mehr bekommt, wechselt zu Traumkursen in Gold, Fabriken, Aktien, Ackerland. Wichtig ist nur, dass die Zinsen nicht mehr sinken und die Notenbank ggf. alle Dollar-Bonds aufkauft, private und staatliche.

Und genau so etwas kündigte die US-Notenbank in der letzten Woche an. Mit der neuen Welle von „quantitative easing“ kauft sie unbegrenzt Papiere, vorerst Immobilienpapiere. Das benötigte Geld wird gedruckt.

Weitere Schlussfolgerungen? Die Idee von Jim Rogers, dass Ben Bernanke ein Idiot ist, sollten Anleger nicht weiterverfolgen. Vielleicht ist er ja brilliant. Immerhin geschieht die Abwertung der Währungen und Schuldpapiere in einem Umfeld, in dem die Anleger „gar nicht genug“ von diesen US-Papieren bekommen können. (Zitat Handelsblatt)

Wie sollten sich Anleger angesichts der oben beschriebenen Phänomene am Bondmarkt verhalten? Da sich ein vollständiges, abschließendes Bild nicht einstellen will, müssen Anleger mit einer agnostischen Grundeinstellung leben: Der Erkenntnisstand bleibt diesmal besonders unvollständig.

Wenn US-Staatspapiere zu den niedrigsten Zinsen seit den 40er Jahren notieren und gleichzeitig der billionenschwere Umfang des US-Bondmarkts beachtetet wird, dann würden US-Börsenbriefschreiber mit ihrem Hang zum Dramatischen wohl formulieren: It’s big and it matters. Es ist groß und es bedeutet etwas. Niemand, der schlau ist, darf das Phänomen ignorieren. 

Alle Analysen von Fachzeitschriften und Banken und Performance-Vergleiche über zehn, zwanzig oder vierzig Jahre können getrost in den Papierkorb geworfen werden. Im Umfeld von Phänomenen, die nur einmal pro Jahrhundert auftreten, sollten Anleger simple Anlagen ins Auge fassen, die jahrhundertelang funktionierten.

Einen ganz ähnlichen Satz schrieb PIMCO-Chef Bill Gross in seinem Outlook zum Jahreswechsel 2009/2010 – und empfahl Schwellenländeranleihen. Haben die auch jahrhundertelang funktioniert? Ich denke eher an Gold, Silber, physische Metalle, Apfelsaftfabriken (in Rostock steht eine zum Verkauf), Wälder, Fischkutter, Garagen und Wurstkonserven.

Die Londoner Edelmetallbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1775,50 Dollar bzw. 1348,96 Euro pro Feinunze Gold fest. Der gestiegene Preis gegenüber der Vorwoche ist vor allem eine kurzfristige Reaktion der Trader auf das neue Geldexpansionsprogramm der US-Notenbank.

(Quelle: Carat Goldshop)

Quellen der Woche:

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Bernd Veith

Müller & Veith GmbH