Summa Summarum
USA
- Der S&P500 hat mit -1,7% den zweiten Tag in Folge im Nachmittagshandel deutlich verloren nach Reuters-Schlagzeilen, dass für Italien keine EFSF-Hilfen geplant sind. Schwach waren vor allem zyklische Sektoren: Materials -2,9%, Tech -2,2%, Energy – 2,1%; während defensive Sektoren outperformt haben: Telecoms -0,4%, Staples -0,5%. Volumina waren anders als in den letzten Tagen etwas stärker (3% über 30-Tage Schnitt).
- Der regionale Philadelphia Fed Index lag mit 3,6 Punkten unter Erwartungen (Consensus: 10) und ist gesunken gegenüber dem Vormonat, auch die Details waren etwas schwächer, so ist die Komponente für Neuaufträge von 7,8 auf 1,3 gefallen. Der
- Noch gebe es keine Anzeichen für eine Einigung des US Schulden „Superkommittees“ schreibt Reuters, und Demokraten und Republikaner arbeiten derzeit an einer kleineren Kompromisslösung, da eine große Einigung unwahrscheinlicher werde. Ohne eine Einigung bis nächsten Mittwoch kommt es zu automatischen Defizitkürzungen. Link Link
- S&P wird die Credit Ratings für die weltweit 30 größten Banken innerhalb der nächsten drei Wochen aktualisieren schreibt Reuters. Laut S&P sollten dabei 60% der Ratings unverändert bleiben, 20% um eine Stufe steigen, 15% um eine Stufe sinken und weniger als 5% sich um zwei oder mehr Stufen reduzieren. Link
- Bill Miller, der langjährige Legg Mason Value Trust Aktienfondsmanager wird das Management des Fonds abgeben. Miller hatte bis 2005 den S&P 15 Jahre lang outperformt. Für den Zeitraum nach 2005 ist der Fonds aber letzter von 818 Fonds in seiner Kategorie. Link
- S&P hat das Credit Rating von Brasilien um eine Stufe erhöht auf „BBB“. Link
- Heute kommen keine größeren US Makrozahlen.
ASIEN
- Asiatische Märkte sind erneut deutlich im Minus (Nikkei -1,2%, SHCOMP -1,8%, Hang Seng -1,9%) nach schwachen Vorgaben aus den USA und Daten zum chinesischen Häusermarkt die eine deutliche Preisabschwächung zeigen. Link
- Chinesische Hauspreise sind in den 70 Städten für die Daten erhoben werden im Durchschnitt um 0,15% gefallen. Dabei sanken die Preise in 34 Städten, das sind doppelt so viele wie noch im September. Link
- Chinas Bankenregulator hat vor Kreditproblemen bei Projekten die von lokalen Regierungen garantiert werden gewarnt. Ebenfalls problematisch seien Kredite zu Bauentwicklern schreibt Bloomberg mit Bezug auf interne Quellen. Link
- Die indische Zentralbank hat vor Ungleichgewichten im Bankensystem gewarnt die dazu führen, dass nur reiche Industrielle Kredite bekommen nicht aber die breitere Volkswirtschaft. Link
- Olympus -16% nach dem die NYTimes berichtet, dass $4,9Mrd. an Verlusten nicht in den Büchern erklärbar sind und mit Zahlungen an organisierte Kriminalität zusammenhängen könnten. Link
EUROPA
- Italiens Premier Monti sagte in einer gestrigen Rede, dass Italiens Bürger Opfer bringen müssten, um die Investoren von einer nachhaltigen Stabilität zu überzeugen. Seine Pläne beinhalteten u.a. die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, der Verkauf von Staatseigentum, geringere Unternehmenssteuern sowie Anpassungen bei Pensionen. Link
- In einem FT Gastbeitrag hat Außenminister Westerwelle auf die Relevanz der Eurozone sowie notwendige Sparmaßnahmen bei gleichzeitigem Fokus auf Wachstum verwiesen. Zudem sei eine höhere Integration erforderlich, um die Probleme effizient anzugehen. Link
- Banken könnten Bloomberg Berichten zufolge bis zu €270Mrd auf aktuelle Goodwills abschreiben müssen. Einige Akquisitionen und Geschäftsbereiche seien demnach besser bewertet worden, als sie aktuell zu bewerten wären. Link
- Die 4 größten UK Banken haben FT Angaben zufolge die Kreditvergabe an Schuldner in Peripheriestaaten in den vergangenen 3 Monaten bis September um circa 25% reduziert. Link
- UBS hat auf dem gestrigen Investorentag in New York die strategische Ausrichtung vorgestellt. So sollen im Investmentbanking die RWAs um 50% auf unter SFr150Mrd gesenkt und bis 2016 circa 2000 Stellen gestrichen werden. Für das laufende werde eine Dividende von SFr0.1 gezahlt, die höher ausfällt als allgemein erwartet. Link Details
- Deutsche Bank CEO Ackermann steht Medienberichten zufolge vor zunehmender Kritik – Vorstandskollegen würden seinen frühzeitigen Rücktritt fordern, schreibt das Handelsblatt. Link
- Die Allianz will sich eigenen Angaben zufolge mit der Nachfolge Achleitners Zeit lassen – dennoch wird bereits Allianz-Leben-Chef Maximilian Zimmer als potenzieller Favorit gehandelt. Link
- Die Deutsche Telekom verliert nach erst 18 Monaten ihren Technik- und Innovationsvorstand Edward Kozel zum Ende des Jahres. Konzernchef René Obermann will den Job nun selbst übernehmen, berichtet das Handelsblatt. Link
- Telefonica prüft den Verkauf von Beteiligungen, um Schulden abzubauen. Damit steht erneut die Fusion von E-Plus mit O2 in Deutschland zur Debatte. (FTD)
- Volkswagen will die Produktion in den USA ausbauen und potenziell ein neues Modell auf den Markt bringen. In dem VW-Werk in Chattanooga, Tennessee, könnte ein eigens für den US-Markt konzipierter sportlicher Geländewagen produziert werden. Link
- Signa legt ein Finanzkonzept für die Übernahme der Metro-Tochter Kaufhof vor. Signa-Chef René Benko sagte: „Wir haben bewiesen, dass wir in der Lage sind, die Investition mit viel Eigenkapital zu stemmen“. Link
- Heute kommen u.a. Zahlen zur Industrieproduktion aus Italien (10Uhr).
Für die Landesbanken wird es allmählich eng. Die drastische Abstufung ihrer Bonität durch Moody’s erhöht den Druck auf sechs Landesbanken, sich endlich auf die Realität einzustellen. Dafür müsste man den Ratingagenturen eigentlich dankbar sein. Viele Landesbanken sind im Grunde staatliche Geldvernichtungsanstalten.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein geruhsames Wochenende!