Summa Summarum
Die Welt sitzt auf einer Zehn-Billionen-Dollar-Zeitbombe
http://www.welt.de/finanzen/article135142914/Welt-sitzt-auf-einer-Zehn-Billionen-Dollar-Zeitbombe.html?wtrid=socialmedia.socialflow….socialflow_twitter
Milliarden-Anleihekauf durch EZB hätte eher kleine Effekte
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/7234631-bericht-milliarden-anleihekauf-ezb-kleine-effekte
Deutschland
Kluft zwischen Arm und Reich wächst
http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/deutschland-kluft-zwischen-arm-und-reich-waechst-/11093122.html
Hans A. Bernecker
Arm und Reich
Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Diese „Aussage“ gehört jedes Jahr zum Standard der öffentlichen Informationen zu Ostern und Weihnachten. Es ist ein durchaus lustiges Spiel und dafür gilt schon der Spruch von Winston Churchill über die Statistik: „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.“ Darüber haben wir schon im Geschichtsunterricht in der Schule gelernt, was dazu die alten Griechen meinten. Rund 600 vor Christi gab es das Thema ebenfalls. Nach langem Palaver einigte man sich darauf, dass Solon die Vollmachten erhält, diese Frage zu lösen. Das schaffte er auch ganz gut, indem er den Reichen ihre Ländereien wegnahm und an die armen Bauern verteilte. Die freuten sich königlich darüber und das ergab die erste Agrarreform. Solon wurde anschließend umfangreich befehdet und schließlich in die Verbannung geschickt. Nach rund 70 Jahren war alles wieder so, wie es einmal war. Die Armen waren weder willens noch in der Lage, ihre Ländereien zu bebauen und verkauften sie an diejenigen, die fleißiger waren und so entstand die nächsten Generation von Reichen.
Geschichten dieser Art lassen sich seitdem bis heute beliebig fortschreiben. Den letzten Stand der Dinge liefert soeben die OECD mit einer ähnlichen Variante. Sie verlangt Umverteilung. Mit der bezeichnenden Formulierung, dass die Spreizung der Einkommen seit 1980 besonders stark zu erkennen ist. In der Tat: Bis 1980 galt in Deutschland das Gegenteil. Die sozialliberale Koalition seligen Angedenkens versuchte, genau diese Umverteilung zu praktizieren. Nicht durch Enteignung der Reichen, sondern über die verschiedenen Aggregate des Sozialstaates. Nach 12 Jahren war Deutschland pleite. Diese Geschichte ist schon mehrfach erzählt worden.
Seit dieser Zeit, die man auch Kohl-Wende nennt, entwickelte sich in Deutschland ein umfangreiches Geschäftsmodell der persönlichen Freiheit mit dem Ergebnis, dass der Fleißige mehr verdient als der weniger Fleißige. Das hört sich etwas merkwürdig an, ist aber leicht nachvollziehbar:
Die große Masse der Beschäftigten kann pro Jahr mit einer Einkommensverbesserung um etwa 5 bis 6 % rechnen. Dazu gehören eigene Einkommen, Verteilungseinkommen, soziale Geschenke oder auch Steuerentscheidungen etc. Auch sämtliche sozialen Vergütungen, in denen bereits eine Umverteilung steckt. Denn:
80 % des gesamten Steuereinkommens aus Einkommen, also Arbeit, inkl. Unternehmenssteuern werden von rund 20 % der Beschäftigten erwirtschaftet. Sie gehen an die, die gar keine Steuern zahlen und dennoch alle Vorteile des hochentwickelten Sozial- und Industriestaates genießen.
Die Einkommensentwicklung hängt davon ab, was man selbst verdient und wie viel man verbraucht. Die deutsche Steuerquote ist eine der höchsten der Welt, im Schnitt zwischen 10 und 12 % p.a. vom Nettoeinkommen. Die Deutschen sind damit Weltmeister im Sparen pro Kopf und ebenfalls Weltmeister darin, mit diesem Geld Geld zu verlieren. Das Geldvolumen aller Deutschen zusammen beträgt bekanntlich rund 530.000 Mrd. Euro. Professor Sinn von ifo meinte kürzlich, dass die Deutschen damit 300.000 Mrd. Euro jährlich verlieren, weil sie darauf verzichten es sinnvoll zu investieren. Richtig muss es heißen: Sie verlieren nicht, sondern ihnen entgeht dieser Gewinn. Allein dies erklärt den Unterschied der Spreizung für sich allein. Jeder vernünftige Mensch (homo oeconomicus) strebt in seiner Geldanlage nach dem optimalen Ergebnis – nicht nach dem maximalen. Es reicht, um die Spreizung hinlänglich zu erklären, warum richtiges Investieren wichtiger ist als richtig zu konsumieren oder richtig Geld zu verdienen. Die Bundesbank hat es ebenfalls ausgerechnet: Für 2012 und 2013 erwiesen sich die deutschen Aktionäre als die gescheitesten im Lande. Ihr Vermögen stieg in beiden Jahren jeweils um etwa 120 Mrd. Euro. Das schaffte niemand, noch nicht einmal die sogenannten Superreichen mit dem rechnerischen Ergebnis ihrer jeweiligen Vermögensberechnung laut Fokus und anderer Organe.
Reich und Arm orientiert sich nicht nur am Einkommen, sondern auch am Vermögen. Für fast jeden in den letzten 4 Jahren gut nachvollziehbar: Die Werte von Eigentumswohnungen und Häusern nebst Grundstücken sind seit 2009/2010 (mitten aus der Krise heraus) um rund 40 % gestiegen, ohne vorher in einem Tief gestanden zu haben. Die Spreizung ist enorm. Die Differenzen zwischen München und Stettin sind ebenfalls kaum nachvollziehbar, doch dies gehört zu jedem Markt. Versuchen wir eine Rechnung: So weit die Statistik es erlaubt, lagen die Vermögenswerte in Immobilien vorher bei einem Betrag zwischen 3,5 und 3,8 Billionen Euro. Er handelt sich um geschätzte Marktpreise, keine Einheitswerte und auch keine Spitzenwerte von Luxusimmobilien. Allein der Vermögenszuwachs errechnet sich also mit etwa 1,4 Billionen Euro. Um so viel sind alle Häuslebesitzer nebst Eigentumswohnungsinhabern reicher geworden. Diese Zahl kennt offensichtlich niemand und sie wird auch statistisch nicht erfasst. Lediglich die Bundesbank berechnet diese Zahlen regelmäßig, aber sie finden bestenfalls in einem kleinen Zweispalter in den Zeitungen Resonanz. Wer Spaß hat, legt dies auf 82 Mio. Einwohner um.
Die Deutschen haben bekanntlich eines der sichersten Rentensysteme, wie Herr Blüm schon zusicherte. Es beruht auf dem Umverteilungsprinzip, was gelegentlich umstritten ist, bis jetzt jedoch richtig war. Das Ergebnis kennt so gut wie keiner: Jeder in Deutschland Arbeitende, der das Recht zu einer Rente bis zum Lebensende erhält, indem er dem Rentensystem beitritt, verfügt zurzeit über eine Forderung gegenüber dem Staat in Höhe von 256.000 Euro. Zahlbar in monatlichen Raten, solange er lebt, errechnet nach der demografischen Formel der Lebenserwartung und der augenblicklichen Sachlage. Damit ist jeder Deutsche umfangreich reich. Würde er die Hälfte des monatlichen Rentenbeitrages, also seine Sparquote, in ähnlicher Form investieren/anlegen, wären alle Rentner ab 67 rund halbe Millionäre. Das bringt so gut wie kein anderes Industrieland auf die Waage, selbst die Schweiz nicht.
Also: Die Spreizung der Einkommen und der Vermögen ist eine Sache des richtigen Umganges mit seinem Geld. Das ist fraglos eine große Lücke in Deutschland. Wer daran schuld ist, lässt sich in vielen Diskussionen wahrscheinlich zu keinem Ergebnis bringen. Darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, die Dinge richtigzustellen und sie ökonomisch und politisch richtig einzuordnen.
RICH BERNSTEIN: The Deflating Credit Bubble Underlies All Of My 2015 Investment Ideas
Read more: http://www.businessinsider.com/richard-bernstein-2015-outlook-2014-12#ixzz3LRND0bSU
4,5% Eigenkapital…..und das ist, selbst für deutsche Banken, viel!
Stärkeres Kapitalpolster
JP Morgan im Visier der Fed
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fruehaufsteher/fed-fordert-staerkere-kapitalpolster-von-grossbanken-13312770.html
MONDAY MORNING MEMO: SOME FACTS ABOUT MULTI-ASSET FUNDS
http://lipperinsight.thomsonreuters.com/2014/12/monday-morning-memo-facts-multi-asset-funds/
USA
· Der US-Markt hat am Dienstag nahezu unverändert bei 2059 Punkten geschlossen (S&P: -0,02%). Energy (+0,9%), Technology (+0,6%) und Utilities (+0,5%) waren die besten Sektoren, während Telcos (-3,2%), Healthcare (-0,4%) und Consumer Staples (-0,3%) hinter der Gesamtmarktentwicklung blieben. Die Volumina lagen 20% über dem 10-Tages- und 15% über dem 30-Tagesdurchschnitt.
· Fed-Beobachter Hilsenrath erwartet das der Wortlaut „considerable time“ bei der nächsten Fed-Sitzung ähnlich wie 2004 durch „patience before moving rates“ ersetzt wird. Als die Fed 2004 auch diesen Teil zwei Monate danach herausnahm, wurden die Zinsen zwei Sitzungen später angehoben. WSJ – 9.12.14
· Im US-Kongress haben sich Republikaner und Demokraten auf den Haushalt für das kommende Jahr geeinigt. Demnach hat der Budgetplan einen Umfang von $1,1 Billionen. WSJ – 10.12.14
· Acht der größten US-Banken müssen künftig noch größere Kapitalpolster bilden. Die Fed kündigte gestern eine entsprechende Verschärfung ihrer Vorschriften an. WSJ – 10.12.14
· Mike Jeffries, der Chef von Abercrombie & Fitch (ANF), ist überraschend zurückgetreten. WSJ – 9.12.14
· Die Citigroup (C) wird auch im vierten Quartal hohe Kosten für die Bewältigung von Rechtsstreitigkeiten zu bewältigen haben. Der Aufwand hierfür werde sich auf $2,7 Mrd. belaufen. WSJ – 9.12.14
· US Daily: Consumers, Start Your Engines. GS – 9.12.14
· Global Markets Daily: PMIs show emerging market improvement, led by CEEMEA. GS – 9.12.14
· Heutige Makrodaten (Konsensus): Monthly Budget Statement (-$65.0bn)
ASIEN/EM
· Nikkei: -2,3%; Hang Seng: +0,7%; Shanghai: +2,8%.
· In China lagen die Inflationsdaten für November unter den Erwartungen: CPI bei +1,4% yoy (vs. Kons.: +1,6%), PPI bei -2,7% yoy (Kons.: -2,4%). Aus Sicht unserer Ökonomen reflektiert dies die Schwäche im Nachfragewachstum und erhöht die Wahrscheinlichkeit weiterer geldpolitischer Stützungsmaßnahmen. GS – 10.12.14
· Im Kampf gegen Korruption ist in China ein ehemaliger Top-Planungsfunktionär zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Liu Tienan, ist der erste Politiker auf Ministerebene, der sich Ermittlungen stellen musste, nachdem Präsident Xi Jinping der Korruption im Land den Kampf angesagt hatte. FAZ – 10.12.14
· Indische Unternehmen haben den Export von Eisenerz aufgrund des Preisverfalls und steigender Kosten gestoppt. Im Oktober und November habe man „kein einziges Gramm“ Eisenerz exportiert so R.K. Sharma von der Federation of Indian Mineral Industries. Bis vor drei Jahren gehörte Indien noch zu den drei größten Eisenerz-Exportnationen der Welt. BBG – 10.12.14
· Russlands Präsident Putin tritt heute eine Reise nach Indien an. Während Moskau die Handelsbeziehungen intensivieren will, sucht Indien v.a. nach einem Partner, um seinen steigenden Energiebedarf zu decken. WSJ – 9.12.14
· EM Macro Daily: China – Record November trade surplus primarily driven by the APEC shutdown, weak demand and destocking rather than lower oil prices GS – 10.12.14
EUROPA
· EZB-Chefvolkswirt Praet erhofft sich von möglichen Staatsanleihenkäufen der Notenbank starke positive Effekte. „Das ist der einzige Teil des Finanzmarktes, auf dem die Größe des Marktes kein Thema ist. Interventionen auf diesem Markt würden deshalb wahrscheinlich ein starkes Signal aussenden, dass die EZB dazu bereit ist, ihre lockere Geldpolitik für einen längeren Zeitraum beizubehalten“, sagte der Belgier am Dienstag laut Redetext in Washington. RTRS – 9.12.14
· Griechenland: Vor dem Ende des internationalen Hilfsprogramms für Griechenland sucht Regierungschef Antonis Samaras die Machtprobe mit den Gegnern der Sparpolitik. Er zog überraschend die Präsidentenwahl um zwei Monate auf Dezember vor und nominierte am Dienstag den früheren EU-Kommissar Stavros Dimas für das höchste Staatsamt. RTRS – 9.12.14
· BMW: Konzernchef Norbert Reithofer räumt überraschend früh das Feld und überlässt seinen Posten ab Mai 2015 dem aktuellen Produktionschef Harald Krüger. RTRS – 10.12.14
· Volkswagen: BMW-Entwicklungsvorstand Herbert Diess wird ab Oktober 2015 die Leitung der Kernmarke VW übernehmen. Für Diess wird im Konzernvorstand ein Ressort „Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen Pkw“ eingerichtet. RTRS – 10.12.14
· Siemens treibt die Expansion als Lieferant für die Öl- und Gasindustrie trotz des seit Monaten fallenden Ölpreises weiter voran. Zwar bekomme auch der Münchener Technologiekonzern die Talfahrt des Ölpreises zu spüren. Jedoch sei das hochlukrative Servicegeschäft davon unbeeinträchtigt, so CEO-Kaeser. RTRS – 10.12.14
· Die Lufthansa beziffert den Streikschaden mit €200 Mio. RTRS – 10.12.14
· Kabel Deutschland ist mit einer €400 Mio. schweren Klage gegen die Deutsche Telekom gescheitert. Der Kabelnetzbetreiber könne von dem Bonner Konzern keine Entschädigung wegen zu hoher Entgeltforderungen für die Nutzung von Leitungen fordern, entschied das Gericht. RTRS – 10.12.14
· TUI FJ2013/14-Zahlen: Umsatz €18,7 Mrd. (Kons. €18,8 Mrd.), EBITA €868 Mio. (Kons. €854 Mio.), Nettogewinn €105 Mio. (Kons €-11 Mio).
· Heutige Makrodaten: Frankreich Industrieproduktion Okt. (8:45)
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und fahren Sie vorsichtig, der Winter kommt!