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Summa Summarum

Eilmeldung: Laut Frank Schäffler, FDP: Schulden Griechenlands sinken von 355 auf 255 Mrd €, das sind nicht 50 sondern 28 %. Verschuldung zum BIP ist dann noch 128%, mehr als 2009.

+++ EU Gipfel: Ausweitung des PSI auf 50% Haircut ++ 106Mrd.
Bankenrekapitalisierung bis Juni 2012 ++ EFSF Leverage mit Kreditversicherung
und SPV ++ viele Details noch offen ++ Details siehe Europateil +++

USA

  • Noch vor dem Ende des EU Gipfels haben US Aktienmärkte im Plus geschlossen (S&P500 +1%), Stärkste Sektoren waren Energy (+2,3%) und Financials (+2%), schwächste IT (+0,4%) und Consumer Discretionary        (-0,4%).
  • Die Fed ist weiterhin sehr kritisch gegenüber höheren Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufen bei US Banken
    berichtet das WSJ. So seien geplante Auszahlungen an Aktionäre von JP Morganund MetLive Inc. erst kürzlich von der Fed verboten worden.
  • Eine mögliche Änderung der Kommunikationspolitik der Fed wird das kommende Meeting nächste Woche dominieren schreibt die FT. Große Änderungen seien aber derzeit noch unwahrscheinlich.
  • Paul Volcker hat das nach ihm benannte Verbot von Eigenhandel für Banken verteidigt und gesagt er ist im großen und ganzen zufrieden mit den aktuellen regulatorischen Entwürfen.
  • BNY Mellon ist gestern in einer neuen Klage vorgeworfen worden Kunden
    zu viel berechnet zu haben im Zusammenhang mit Währungsgeschäften.
  • MF Global ist laut WSJ auf der Suche nach möglichen Käufern für die
    Firma. Die Aktie hat in den letzten acht Handelstagen 57% verloren.
  • Heute kommen Q3 GDP Zahlen (erste Lesung) und die wöchentlichen
    Arbeitsmarktdaten. Exxon, Dow Chemical und Coca Cola berichten vorbörslich.

ASIEN

  • Asiatische Märkte reagieren positive (Nikkei +2%, SHCOMP +0,4%, Hang Seng +2%) auf die Ankündigungen aus Europa und von der Bank of Japan. Der Euro hat im asiatischen Handel weiter gewonnen auf über 1,40.
  • Die Bank of Japan wird ihr Credit Programm um JPY5000Mrd. auf insgesamt JPY66.000Mrd. erhöhen.
  • Der japanische Finanzminister hat Spekulanten für den starken Anstieg des Yen verantwortlich gemacht und die Bank of Japan aufgerufen weitere Maßnahmen zu ergreifen.
  • China hat einer schnellen Aufwertung des Yuan eine Absage erteilt
    schreibt das WSJ. Dies könnte die chinesische Wirtschaft gefährden.
  • Olympus hat nach dem Rücktritt von Chairman Kikukawa die Zahlungen
    im Zusammenhang mit der Übernahme von Gyrus als legitim verteidigt.

EUROPA

  • Europas Politikerhaben gestern in den frühen Morgenstunden die Ergebnisse des EU Gipfels verkündet.
    • Der Schuldenschnitt für Griechenland soll bei 50% liegen, wodurch eine Gesamtverschuldung von circa 120% des GDP bis 2020 erreicht werden soll. Ein neues Finanzierungs-Programm von insgesamt €130Mrd soll bis Jahresende spezifiziert werden.
    • Der EFSF soll zur Teil-Garantie neuer Bonds verwendet und damit um das 4/5-fache gehebelt werden – der genaue Prozentsatz der Versicherung ist bislang jedoch nicht bekannt. Außerdem soll eine Hebelung mit einem SPV ausgearbeitet werden.
    • Banken sollen bis Ende Juni zusätzliches Kapital von circa €106Mrd
      aufweisen und damit die Kernkapitalquote von 9% einhalten – Kapitalbedarf: u.a. Griechenland (€30Mrd.), Spanien (€26,2Mrd.), Italien (€14,7Mrd), Portugal (€7,8Mrd), Frankreich (€8,8Mrd) und Deutschland (€5,2Mrd). Contingent Convertibles werden bei der Berechnung des Kapitalbedarfs berücksichtigt.
  • Der kommende EZB Präsident Draghi hat bei einer Rede in Rom seine Unterstützung für den Kauf von Staatsanleihen seitens der europäischen Zentralbank verdeutlicht, schreibt die FT.
  • SAP ist über alle Regionen, Produktsegmente und Branchen zweistellig gewachsen, wie CFO Werner Brandt in einem Interview sagte. Auch das
    Kerngeschäft um die Business Suite habe sich sehr gut entwickelt. Allgemein setzen die Kunden in allen Industrien verstärkt auf SAP, sagte er weiter. (Börsen-Zeitung)
  • FIAT führt auf der Suche nach Expansionsmöglichkeiten in Asien Gespräche mit dem chinesischen Staatsfonds CIC. Der Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann hat sich in den vergangenen Wochen mit CIC-Vertretern getroffen, heißt es. (FTD)
  • Merck hat gegen den südkoreanischen Pigmenthersteller CQV und
    dessen Vertriebsgesellschaft Sungmin Chemicals eine Patentrechtsklage erhoben. Die Höhe des möglichen Schaden wurde nicht genannt.
  • Anglo American will nach Reuters Berichten bis zu $15Mrd für die Expansion des Kohlegeschäfts in Australien investieren.
  • Volkswagen will seine Kapazitäten in Brasilien erhöhen und potenziell
    ein Werk für €1,4Mrd errichten, schreibt Reuters.
  • BASF berichtet 3Q Ergebnisse: Umsätze €17,6Mrd vs. Consensus
    €17,5Mrd; EBIT €1,96Mrd vs. erwartet €1,87Mrd; CEO bleibt aber vorsichtig und hebt das schwere wirtschaftliche Umfeld hervor.
  • ABB mit schwächeren Umsätze aber etwas stärkeren Marge: Umsätze
    SFr9,4Mrd vs. Consensus SFr9,6Mrd.; EBIT Marge bei 14,1% vs. erwartet 13,8%.
  • Bayer 3Q Umsätze inline bei €8,7Mrd; EBIT €1,2Mrd vs. €1Mrd;
    EBITDA Guidance wurde bestätigt. Materials Science etwas schwächer.
  • France Telecom mit 3Q Zahlen: Umsätze €11.28Mrd vs. Consensus €11.4Mrd; EBITDA inline bei €4Mrd; EBITDA Marge bei 35,4% vs. erwartet 34,6%.
  • Daimler berichtet 3Q Umsätze inline bei €26,4Mrd; EBIT lag bei €2Mrd
    vs. Consensus €2,2Mrd.
  • Lufthansa mit 9M-EBIT von €578Mio vs. Consensus €649Mio.; nach Aussage des Unternehmens keine genaue Schätzung für den Jahresgewinn möglich.
  • Logitech 2Q Umsätze bei $589Mio vs. Consensus $592Mio; das zweite
    Quartal sei inline mit den jüngsten Aussagen.
  • Aixtron 3Q Umsätze €90Mio vs. Consensus €113Mio; EBIT €1Mio vs.
    erwartet €13Mio; Orders €50Mio vs. €55Mio.

Heute kommen u.a. Retail Sales in Spanien (09Uhr)
sowie Eurozone Consumer Confidence (11Uhr)

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Zwischendurch!

Heute entscheiden unsere Bundestagsabgeordnete über die Hebelung des EFSF.

Was bedeutet eigentlich diese Hebelung? Nun, dem EFSF stehen als „Löschwasser“ für in Not geratene EU-Länder wie Griechenland, Portugal, Irland und eventuell auch Spanien und Italien rund EUR 440 Milliarden zur Verfügung. Hierbei handelt es sich nicht um Bargeld, über das der EFSF verfügt, sondern um Garantien der einzelnen EU-Länder, wie auch Griechenland, das selbst mit über EUR 12 Milliarden haftet (?!).

Es geht bei der neuen Abstimmung zum Hebeln des EFSF also um ein Konstrukt, wie man die Garantien des EFSF möglichst galant um ein Vielfaches erweitern kann, ohne das gegenüber der eigenen Bevölkerung abgegebene Versprechen zu brechen, die letzte im Bundestag beschlossene Haftungsgrenze nicht zu überschreiten.

Der EFSF garantiert mit einem bestimmten Prozentsatz, sagen wir 30% oder 20%, dass, sollten Anleihen eines EU-Landes platzen, da dieser Staat nicht mehr bezahlen kann, der Anleihekäufer 30% oder 20% seines Geldes garantiert zurückbekommt. So kann der EFSF sein, aus Garantien der einzelnen EU Länder bestehendes Haftungskapital, um das 3fache oder 5fache hebeln!

Hier werden also Garantien der einzelnen EU-Länder, die evtl. selbst bereits in Schwierigkeiten sind (Italien), gehebelt und sollte es zu der Notwendigkeit der Erfüllung dieser Hebelgarantien kommen, wird sich, wie im richtigen Leben, der Gläubiger der Anleihen an die Staaten wenden, die solvent genug sind, diese Forderungen auch zu erfüllen.

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, wo sie ähnlichen Konstrukten bereits schon einmal begegnet sind und ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bekommen – richtig – die letzte Finanzkrise, ausgelöst von undurchschaubaren Konstrukten wie CDS, CDO usw., die die Immobilienkrise auslösten und Banken ins Wanken brachte, sind ähnliche Hebel, verteilten sie doch Risiken, die ein Einzelner nicht tragen konnte oder wollte, auf so viele Schultern, bis hinterher keiner mehr wußte wer eigentlich für den Schaden aufkommen muß. Und, Sie ahnen es vielleicht bereits, wenn etwas undurchschaubar wird und sich alles zu gut anhört, dann sind es im Zweifelfalle SIE, der dafür haftet!

Zum besseren Verständnis empfehle ich Ihnen folgenden Link, der Ihnen auf recht amüsante Weise dieses traurige Spiel erklärt, „Die Fuselanleihe“:

http://www.youtube.com/watch?v=h_hnY3KHpa0

Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, wer kauft denn so etwas?

Nun, es gibt genügend Pensionsmanager, die ihren Kunden (Rentnern) eine Rendite von 6% bis 8% versprochen haben, damit die sich ihr Leben im Alter und die dafür notwendigen Ausgaben leisten können. Leider spielte diesen Managern die Marktentwicklung der letzten 12 Jahre nicht gerade in die Hände und die Renditen dieser Pensionsfonds liegen weit hinter den gesteckten Zielen zurück. Genau diese werden sich darauf stürzen.

Es geht also nicht darum, ob es Sinn macht, sondern ob es zu den Zielen einer äußerst anspruchsvollen aber verzweifelten Zielgruppe passt, die ihre Kunden zufriedenstellen möchte, koste es was es wolle.

Wir empfehlen dies nicht, wie Sie sich sicherlich vorstellen können. Daher bleiben wir in den von uns betreuten Mandaten dabei, Anlagen in physischem Gold und Silber, Anleihen von Unternehmen mit guter Kapitalausstattung, Anleihen von Ländern, die nicht dem US$ oder Euro angehören und werthaltige Aktien von Unternehmen, die in jeder Situation des Marktes Geld verdienen und deren Kapitalausstattung es zuläßt, dass sie nicht auf Banken angewiesen sind, zu bevorzugen. Dies sind Fonds wie z.B. der Schmitz und Partner Global Defensiv, mit dem wir eng zusammenarbeiten und im Aktienfondsbereich der Templeton Growth Fund, um nur zwei, aus unserer Sicht, erfolgsversprechende Investments zu nennen.

Ich wünsche unseren Abgeordneten, die immerhin 24 Stunden Zeit hatten sich durch ein 240seitiges, in Wirtschaftsenglisch verfasstes Manuskript zu kämpfen, das mit hochkomplizierten Erklärungen, die selbst „gestandene Wirtschaftprofessoren“ vor eine fast unlösbare Aufgabe gestellt hätten, heute eine geruhsame Nacht, denn, wenn sie ihre Aufgabe ernst nehmen, hatten sie diese gestern sicherlich nicht!

Summa Summarum

Wegen eines unerwarteten Ereignisses, ist gestern Summa Summarum nicht erschienen; ich wurde 50!

Angesichts dieses Datums scheint mir der Generikamarkt empfehlenswert. Diese Empfehlung mag ein wenig durch meine persönliche Situation beeinflußt sein :-) !

USA

  • US-Aktienmärkte haben bei niedrigen Volumina auf den Tagestiefs
    geschlossen
    , der S&P500 lag am Ende 1,9% im Minus getrieben u.a.
    von Kommentaren des deutschen Regierungssprecher, dass es keinen Grund gebe „zu träumen“, dass die Eurokrise am Wochenende gelöst werde. Schwächster Sektor entsprechend Financials mit -3,3%, noch hinter Materials mit -3,1%. Besser haben Utilities (-0,3%) und Telecoms (-0,7%)
    gehandelt. Im Financials-Bereich haben sich die CDS-Spreads der großen
    Banken überproportional ausgeweitet (+6%-9%).
  • IBM nachbörslich -4% nach Quartalszahlen – Umsätze lagen mit
    $26,16Mrd. unter Konsensus von $26,3Mrd., EPS von $3,28 leicht über Schätzungen von $3,22. Vor allem Hardware-Umsätze waren etwas schwächer.
  • In den USA gibt es laut WSJ neue Pläne für die Refinanzierung von Hypotheken deren Höhe den Wert des Hauses übersteigt. Darüber verhandeln wohl derzeit Regierungsbeamte und Hypothekenverleiher so die Zeitung, Details gebe es aber nicht.
    Die FT berichtet unterdessen über Ängste vor einer erneuten Abschwächung der Kreditqualität bei Hypotheken.
  • Jan Hatzius zu Q3 GDP Wachstum – wir sehen derzeit in Q3 ein
    relativ robustes Wachstum von 2,5% (gegenüber <1% in H1), erwarten aber eine erneute Abschwächung in den kommenden Quartalen und halten auch eine nachträgliche Revidierung des Q3 Wachstums auf 1,x% für möglich.
  • Heute kommen US-Produzentenpreise und Coca-Cola, State Street,
    Bank of America, Johnson&Johnson berichten vorbörslich, Apple, Intel,
    Juniper nachbörslich.

ASIEN

  • Asiatische Märkte sind unter Druck (Nikkei -1,6%, SHCOMP -1,7%, Hang Seng -3,6%) nach schwächeren GDP Zahlen aus China und schwachen Vorgaben aus den USA und Europa.
  • China Makrozahlen: GDP Wachstum schwächt sich ab, Retail Sales robust:
    • GDP Wachstum im Q3 lag mit 9,1%YoY unter Konsensus von 9,3% und schwächt sich damit den dritten Monat in Folge ab
    • Industrieproduktion für September fiel mit 13,8%YoY etwas besser aus (Konsensus: 13,4%)
    • Retail Sales steigen stärker als erwartet im September mit +17,7%YoY gegenüber Schätzungen von +17%
  • Hauspreise in China sind im September in 69 von 70 Städten gestiegen gegenüber dem Vorjahr berichtet Bloomberg.
  • Olympus ist erneut 14% im Minus – die Aktie ist damit seit Entlassung von CEO Woodford um 44% gefallen. Das Unternehmen gerät laut Reuters
    nun unter Druck, Details zu den Vorwürfen von Woodford im Zusammenhang mit früheren Unternehmenskäufen zu veröffentlichen.
  • Pakistan und Indien bereiten den umfangreichsten Freihandelspakt seit 60 Jahren vor berichtet die FT.

EUROPA

  • Der Europäische Rettungsschirm EFSF soll nach Vorstandschef Klaus Regling keine Banklizenz erhalten, mit der er sich über die EZB refinanzieren kann. Eine Aufstockung der Mittel sei aber dennoch vorgesehen – konkrete Pläne wurden nicht vorgestellt.
  • Die portugiesische Regierung prognostiziert als Folge der getroffenen Fiskalmaßnahmen für nächstes Jahr eine Reduktion der Wirtschaftsleistung von -2,8% nach einem erwarteten Rückgang von -1,9% in 2011. Die vorherigen Schätzungen für 2012 lagen bei 2,2%-2,3%. Die Arbeitslosenquote werde um über 1% auf 13,4% steigen und erst ab 2013 wieder abnehmen, teilte das Finanzministerium mit.
  • Moody´s hat in einem gestrigen Bericht die französische Regierung zu konkreten Maßnahmen aufgefordert, um das Triple-A Rating des
    Landes zu sichern. Demnach seien wirtschaftliche und fiskale Reformen
    notwendig.
  • Siemens will nach Aussagen von CEO Löscher in den kommenden drei
    Jahren bis zu €1Mrd in neue Produktionsstätten, Service- und
    Forschungseinrichtungen in Russland investieren, schreibt die FTD. Damit
    untermauert Siemens das Land als „strategischen Kernmarkt“.
  • L´Oreal Hauptaktionärin Liliane Bettencourt (88) wurde auf Antrag
    ihrer Tochter von einem französischen Gericht entmündigt und unter
    Vormundschaft gestellt. Ihr Vermögen von €17Mrd soll von ihrer Tochter und den Enkeln verwaltet werden.
  • Daimler US-Chef Lieb wird nach Medienberichten den Posten mit
    sofortiger Wirkung abgeben – konkrete Gründe sowie Entscheidungen zur Nachfolge sind bisher nicht kommuniziert worden.
  • Danone steht vor dem Verkauf seines Wassergeschäfts an den
    japanischen Konkurrenten Suntory, berichtet Bloomberg. Die 3Q Umsätze lagen bei €4,81Mrd vs Consensus €4,79Mrd; der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
  • Air France-KLM trennt sich überraschend vom aktuellen Konzernchef Gourgeon, dessen Vertrag erst kürzlich verlängert worden war. Nachfolger soll Verwaltungsratschef Spinetta werden. Als Grund werden Meinungsverschiedenheiten genannt.
  • Heute kommen u.a. UK-Inflationszahlen (10.30am) sowie die deutsche
    ZEW-Umfrage (11am). Spanien kommt zudem um 10.30Uhr mit der Auktion von Bills an den Markt.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!