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Zwischendurch!

Aus aktuellem Anlaß veröffentlichen wir eine Zwischendurch, die sich mit einer Analyse der aktuellen Situation in Griechenland, der Eurozone und im besonderen der Schuldenverteilung in der Eurozone und den daraus resultierenden Rückzahlungslasten beschäftigt. Wir legen Ihnen diesen Artikel sehr ans Herz, da er, aus unserer Sicht, eine treffende und durchaus ungewöhnliche Sichtweise zur Schuldensituation leistet und durchaus eine neue Perspektive auf diese eröffnet. (s. unten „Der Euro“)

NEXUS Update

Sehr geehrte Damen und Herren,
die letzten Wochen brachten leider nicht die erhoffte Fortsetzung der Erholung an den Aktienmärkten. Ganz im   Gegenteil: die Rückkehr der Eurokrise führte zu neuen, massiven Kurseinbrüchen. Das Wahlergebnis in Griechenland und die schlechten Nachrichten aus Spanien versetzte die meisten Marktteilnehmer erneut mit   voller Wucht in Panik. Europäische Aktien kamen massiv unter Druck und fielen wieder unter das Kursniveau vom Dezember des letzten Jahres. Griechische Aktien markierten sogar ein 22-Jahrestief.Griechenland

Auf Grund der aktuellen Nachrichtenlage möchten wir zunächst ausführlich auf unsere derzeitige Positionierung in Griechenland eingehen.

Leider kann unseres Erachtens, bedingt durch die unsichere politische Situation, ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone nicht mehr ausgeschlossen werden. Der griechische Aktienindex büßte seit seinem 5-Jahreshöchsstand im Oktober 2007 sage und schreibe 90%   seines Werts ein. Dieser historisch einmalige Kurseinbruch führte aber auch bei qualitativ hochwertigen Unternehmen zu extrem günstigen Bewertungen – bei Unternehmen beispielsweise, die einen hohen Exportanteil oder einen niedrigen Verschuldungsgrad aufweisen. Teilweise liegt die Marktkapitalisierung – also der Börsenwert der Unternehmen – sogar unter den verfügbaren Kassebeständen. Genau auf solchen Unternehmen liegt der Fokus bei unseren   Investitionsentscheidungen.

Aktuell beträgt der Anteil griechischer Aktien im Portfolio 17%. Alle von uns im Portfolio gehaltenen   griechischen Aktien sind über 80%, teilweise sogar bis zu 95% von ihren Höchstständen entfernt – obgleich Unternehmen wie Mytilineos (eines der größten griechischen Industrieunternehmen mit Schwerpunkten im Anlagenbau, Metallgewinnung, etc.), Opap (dem führenden Sportwettenanbieter) und PPC – Public Power Corporation (dem größten Energieversorger Griechenlands) einen positiven Jahresgewinn erwirtschaften und Dividendenrenditen im zweistelligen Bereich zahlen. Ein ebenso deutliches Beispiel für günstige Bewertungen   finden wir im Falle von Aegean Airlines, der führenden Fluglinie des Landes. Aegean verfügt über einen Kassebestand, der derzeit die Hälfte des gesamten Börsenwertes ausmacht.

All diese Unternehmen bieten aus unserer Sicht selbst im Falle eines Euroaustritts positives Potential. Sei es   durch eine praktisch nicht vorhandene Verschuldung, sei es durch einen dominanten Exportanteil. Für den Fall eines Euroverbleibes bietet Griechenlands führende Bank, die National Bank of Greece, mit einer   Marktkapitalisierung von gerade noch 1 Milliarde Euro das größte Aufwärtspotenzial. Alleine die börsennotierte türkische Tochtergesellschaft hat einen fünfmal höheren Wert an der Börse.

Für den aus unserer Sicht immer noch wahrscheinlichen Fall eines positiven Wahlausgangs am 16. Juni und eines dann gesicherten Verbleibes im Euro, rechnen wir mit einem mindestens ebenso rasanten Kursanstieg wie im Januar dieses Jahres. Aber selbst im Falle eines Austritts Griechenlands sollten die Aktienkurse der von uns gehaltenen Unternehmen, ein Austrittsszenario bereits größtenteils eingepreist haben und auf Grund der oben genannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Aufwärtspotenzial haben. Wir halten daher an unserer aktuellen Positionierung in Griechenland fest.

Schwellenländer

Unsere Positionen in Schwellenländern konnten sich vergleichsweise gut behaupten, waren aber nicht in der Lage, den drastischen Abschwung in den anderen Märkten zu kompensieren. Wir haben die relativ betrachtet gute Wertentwicklung, vor allem in Ländern wie Vietnam und   Ägypten, genutzt und unseren Portfolioanteil in den Frontier Markets auf unter 30% reduziert. Die frei werdenden Mittel haben wir antizyklisch,   insbesondere in europäische Finanztitel investiert.

Europäische Finanzwerte

Denn die mit Abstand größten Chancen sehen wir aktuell im Bereich der europäischen Finanzwerte. Diese haben unter der Rückkehr der Eurokrise, bzw. der damit verbundenen Angst vor einem Auseinanderbrechen des Euros überproportional gelitten und werden derzeit zum Teil unter ihren historischen Tiefstständen gehandelt. So notiert beispielsweise die Commerzbank trotz eines operativen Ergebnisses des Kernbankgeschäfts (Mittelstandsbank und das deutsche Privatbankgeschäft) von 845 Mio. Euro im ersten Quartal dieses Jahres, bei einen Börsenwert von gerade einmal 8 Mrd. Euro. Aus unserer Sicht bietet die Aktie auf diesem   Kursniveau im Falle einer positiven Auflösung der Eurokrise enormes Aufwärtspotenzial. Ähnlich günstige Bewertungen weisen auch andere führende europäische Banken, wie beispielsweise Unicredit und Banco Santander auf.   Ausgestattet mit einem diversifizierten Einlagengeschäft und einer breiten europäischen oder globalen Kundenbasis erscheinen sie gut gerüstet, selbst dem aktuell schwierigen Umfeld zu trotzen. Gemessen am Verhältnis von Bilanzwerten zu Börsenkursen befinden sich europäische Bankaktien auf einem historischen Tiefststand.

Der Euro

Grund für die außergewöhnliche Bewertungssituation ist die weiterhin vorherrschende Angst von einem Zerfall der Eurozone. Alle Investoren müssen sich bei ihren Anlageentscheidungen mit dieser Kernfrage auseinandersetzen.

Um eines vorweg zu nehmen: Wir gehen von einem Zusammenhalt der Eurozone aus und positionieren das Portfolio entsprechend. Denn die zu Grunde liegenden ökonomischen Realitäten geben aus unserer Sicht keinen Anlass ein breiteres Aufbrechen der Eurozone in den Bereich des Möglichen einordnen zu müssen. Denn entgegen einem in der Öffentlichkeit weit verbreiteten Bild, hat sich die Finanzierbarkeit der Staatsschuld in Euroland keineswegs verschlechtert, sondern verbessert. Grund hierfür ist das massive Einschreiten der europäischen Zentralbank.

Um ein realistisches Bild darüber zu bekommen mit welchen Schwierigkeiten die aktuelle Krise lösbar wäre, ist es interessant, sich die relevanten Größenordnungen vor Augen zu führen. Innerhalb der EU verteilt sich die Wirtschaftsleistung unter den unten stehenden fünf Staaten aktuell wie folgt:

Deutschland: 29%

Frankreich: 21%

Italien: 16%

Spanien: 10%

Griechenland: 2%

Dabei verteilt sich die europäische Staatsverschuldung im Falle dieser 5 Länder folgendermaßen:

Deutschland: 26%

Italien: 23%

Frankreich: 21%

Spanien: 9%

Griechenland: 4%

Betrachtet man diese Verhältnisse dann ergeben sich interessante Schlüsse bezüglich der durch die Krise veränderten Finanzierbarkeit der Staatsschulden:

Dank der aktuellen Vertrauenskrise und der hierdurch ausgelösten Flucht in deutsche Bundesanleihen bezahlt Deutschland für seine Staatsschuld derzeit negative Realzinsen: Die gestrige (23.05.2012) Emission zweijähriger Staatsanleihen findet absurderweise erstmals ohne Zinskupon statt und erfreute sich dabei reger Nachfrage; die Emission war deutlich überzeichnet. Der deutsche Staat bekommt damit Geld   geschenkt und die Staatsschuld kann damit kostenlos finanziert werden. Nach Berücksichtigung von Inflation entsteht dem deutschen Staat sogar ein Gewinn. Selbst 10-jährige Anleihen rentieren aktuell unter 1,5%.

Auf der anderen Seite müssen Länder wie Italien oder Spanien auf Grund der massiven Verunsicherung der Märkte langfristige Zinsen von über 5% verkraften.

Würde diese Situation anhalten, dann würden einerseits 26% der gesamten Staatsschulden in Euroland auf Grund der verzerrten Zinsen schleichend und unweigerlich abgebaut. Während aber andererseits der spanische und italienische Staat alleine die Zeche hierfür zahlen müssten. Gleichzeitig bliebe aber die Gesamtverschuldung Eurolands problemlos beherrschbar, da die künstlich niedrigen Zinsen in Deutschland und Frankreich (47%) die künstlich hohen Zinsen in Italien und Spanien (32%) bei weitem überkompensieren. Im Schnitt zahlt die Eurozone bald sogar weniger Zinsen als wohl jemals zuvor. Es käme allerdings zu einer im Zeitablauf   schleichenden Enteignung des spanischen und italienischen Staates. Aus einer deutschen Sicht mag dieser Zustand kurzfristig wünschenswert sein, mittel- bis langfristig hingegen halten wir diesen Zustand aber für weder haltbar, noch nachhaltig verargumentierbar.

Wir glauben, dass diese Ungerechtigkeit keinen Bestand haben kann und von einem Instrument europäischer Solidarität abgelöst werden muss. Ob dieses Instrument „Eurobonds“ oder „Projektbonds“ heißen wird, oder wie auch immer die exakte Ausgestaltung aussehen wird, ist dabei vollkommen irrelevant. Denn die einseitige Belastung gerade der aktuell ohnehin am stärksten belasteten europäischen Staaten ist so offensichtlich ungerecht, dass sie keinen dauerhaften Konsens hervorbringen wird.

Wie bereits erwähnt bleiben wir trotz aller Marktturbulenzen positiv für den Zusammenhalt der Eurozone und glauben, dass unsere aktuelle Portfolioaufstellung, insbesondere durch die starke Gewichtung von Finanztiteln, zu einem überproportionalen Kursanstieg führen wird.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen wie immer gerne zur Verfügung.

NEXUS Global Opportunities Fund

E-Mail: Michael.Weisz@me.com

Portfolio Selection GmbH

Taunusanlage 1 (Skyper Villa)

60329 Frankfurt am Main

Telefon: +49 (0) 69/50 50 60 570

Telefax: +49 (0) 69/50 50 60 520

 

Summa Summarum

This Study Proves That Looks Matter More Than Reputation

Read more: http://www.businessinsider.com/warwick-business-school-study-on-investing-and-appearance-2012-5?nr_email_referer=1&utm_source=Triggermail&utm_medium=email&utm_term=Business%20Insider%20Select&utm_campaign=Business%20Insider%20Select%202012-05-22

Nun, Gott sei Dank kann ich mich, aufgrund meines Naturells, eher zu dem fröhlicher blickenden Gesichtsbeispiel zählen, jedoch hilft mit dies seit 2009 auch nicht viel in der Entscheidungsfindung meiner Kunden weiter. Ich frage mich natürlich, ob ich in der zurückliegenden Zeit vielleicht einen zu grimmigen Eindruck vermittelt haben könnte?

Kunden fühlen sich wie in einer brennenden Blockhütte in der Antarktis mit einem hungrigen Eisbär vor der Tür und einer geladenen Schrotflinte mit zwei Schuß im Lauf in ihren Händen. Welche Entscheidung ist die beste und wie lange haben sie noch Zeit zu entscheiden?!

USA

  • Der US Aktienmarkt gibt gegen Handelsende nach erneut aufkommenden Bedenken zu Griechenland seine Gewinne zu Handelsbeginn wieder ab und schließt fast unverändert (S&P: +0,1%). Financials (+0,7%), Utilities (+0,6%) und Discretionaries (+0,3%) waren die stärksten Sektoren während Materials (-0,6%), Energy (-0,3%) und Tech (-0,3%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei in-line mit bzw. 7% über dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Das US Congressional Budget Office sieht ein deutliches Rezessions-Risiko für die USA, sollte man es nicht schaffen die zu Beginn des kommenden Jahres auslaufenden Steuerkürzungen zu verlängern. In diesem Fall erwarte man für das erste Halbjahr 2013 ein Wachstum von -1,3% in den USA. Link
  • Die OECD sieht die USA zusammen mit Japan als Anführer der DM für eine Erholung des globalen Wirtschaftsumfeldes. Link
  • Dell (DELL) verliert nachbörslich 12,7% nach schwächeren Umsätzen von $14,42Mrd (Consensus: $14,91Mrd) und EPS von $0,43 (Consensus: $0,46) sowie einer enttäuschenden Umsatz Guidance von $14,71-$15Mrd (Consensus: $15,42). Link
  • United Tech (UTX) geht derzeit davon aus, dass man die $16,5Mrd Übernahme von Goodrich Corp noch im Juli abschließen kann. Link
  • Heute werden um 13:00 Uhr die MBA Mortgage Applications und um 16:00 Uhr der House Price Index (Consensus: 0,3%mom) sowie die New Home Sales (Consensus: 335k) veröffentlicht. Zusätzlich berichtet heute Hewlett-Packard nachbörslich (Consensus EPS: $0,91).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte verlieren heute aufgrund abnehmender Hoffnungen für das EU Summit sowie Kommentaren vom Ex-Premier Papademos relativ deutlich. (SHCOMP: -0,7%, NIKKEI: -1,9%, HSI: -1,7%).
  • Japans Zentralbank BoJ hat wie erwartet den Leitzins bei 0,1% belassen und das Budget für das APP bei JPY70Bio belassen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass das Meeting im Juli einen möglichen Zeitpunkt zur Ankündigung neuer Easing Schritte darstellen könnte. Link
  • Japans Budget Defizit hat sich deutlich auf JPY540Mrd (Consensus: JPY471Mrd) ausgeweitet, trotz des hohen Exportwachstums auf Volumenbasis.
  • Japans Banken wurden von Fitch auf Rating Watch Negativ gesetzt, nachdem die Ratingagentur bereits das japanische Sovereign Rating heruntergestuft hat. Link
  • Chinas Wachstumsprognose für dieses Jahr wurde von der Weltbank auf 8,2% gesenkt und sieht eine hohe Notwendigkeit für weitere Easing Schritte in China. Link
  • China hat bei der letzten US Treasury Auktion die Banken umgangen und die Papiere direkt von der US Regierung angekauft. Link

EUROPA

  • Eurobonds werden nach Aussagen deutscher Regierungssprecher nicht auf dem heutigen EU-Gipfeltreffen (18.15Uhr) thematisiert, zitiert die FT. Damit widersetzt sich Kanzlerin Merkel weiterhin den Forderungen zahlreicher Staaten der Eurozone sowie dem OECD. Link
  • Italiens etablierte Parteien haben bei den regionalen Wahlen deutlich an Stimmen verloren und vor den Wahlen im nächsten Jahr eine wichtige Niederlage erlitten. Link
  • Griechenlands Ex-Premier Papademos hat in einem Interview vor den Folgen eines Austritts gewarnt und die Kosten mit €500-1000Mrd beziffert. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen seien unvermeidbar. Link
  • Hollands Politiker Wilders hat gestern eine Klage eingeleitet, wonach die parlamentarische Entscheidung zum ESM bis nach den Wahlen im September 2012 verschoben werden soll. Dem Vorschlag stimmen einer Umfrage zufolge 59% der Wähler zu. Link
  • Spaniens Finanzminister De Guindos wird heute ab 17Uhr die Pläne zur Restrukturierung der Bankia vor einem parlamentarischen Komitee vorstellen, berichtet Reuters. Link
  • Der griechische Stabilitätsfonds hat den vier größten Banken gestern €18Mrd an Mitteln genehmigt und wird diese heute in Form von EFSF Papieren auszahlen. Link
  • Kanzlerin Merkel berät heute mit den Ministern der Bundesländer über die Umsetzung der Energiewende. Link
  • SAP kauft für €3,3Mrd den US Cloud Anbieter Ariba und will damit noch stärker in dem Bereich expandieren. Es werden $45/Aktie (20% Prämie) geboten. Link
  • Vodafone sagte gestern, dass ein IPO der indischen Sparte in diesem Jahr nicht wahrscheinlich sei, schreibt das WSJ. Link
  • ENI soll nach dem Willen der italienischen Regierung 25,1% an SNAM verkaufen, berichtet Reuters. Link
  • Heute werden Zahlen zum italienischen Verbrauchervertrauen (10.00) sowie UK Einzelhandelsdaten (10.30) veröffentlicht.

GS RESEARCH HIGHLIGHTS

Global Equity Views – Was wir mögen und warum

  • Der globale Wirtschaftszyklus befindet sich derzeit in der Abkühlungsphase und könnte zwischenzeitlich in eine Kontraktion abgleiten, was sich negativ auf Aktienkurse auswirken würde.
  • Überall scheint es so, als wäre ein derartiger Discount bereits in die Aktienkurse eingepreist. Viele der antizipierten Risiken jedoch sind politischer Natur und damit nur schwer vorherzusagen. Daher sehen unsere Strategen in nächster Zeit vor allem relative Bewertungen und thematische Sichten als das entscheidende Kriterium für das Auswählen von Werten.
  • Sie empfehlen Downside-Protection in Europa, bevorzugen den DAX gegenüber dem CAC und globales Exposure gegenüber Domestic Exposure. Besonders Qualitätswerte, die stark wachsen, starke Bilanzen haben und wenig Gewinnschwankungen aufweisen, ahlten sie für interessant.

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Zwischendurch!

Kein Risiko gibt es nicht mehr!

Wie ich bereits mehrfach in meinen Artikeln geschrieben habe, liegt die reale Verzinsung bei sogenannten „sicheren Anlagen“ im negativen Bereich. Wir sind seit Beginn der 1980er Jahre daran gewöhnt, dass die Ausfallrisiken bei Staatsanleihen mit guter Bonität zu vernachlässigen sind und die Zinszahlungen meist über den Preissteigerungsraten liegen. Damit konnte der risikoscheue Anleger nicht nur langfristig einen Kapitalstock aufgebauen, sondern auch seine Kaufkraft über die Jahre mehr als erhalten – und das risikolos.

Doch damit ist es nun vorbei. Die extrem expansive Notenbankpolitik hat die nominalen Renditen von Zinsanlagen hoher Bonität in weiten Teilen der Welt unter die Inflationsraten gedrückt. Man spricht von negativen Realzinsen. Wer sein Vermögen weiterhin in Anlageformen wie Sparbuch oder Bundesanleihen investiert, hat kaum eine Chance, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten oder gar dessen realen Wert zu steigern. Das Gleiche gilt für Renten- sowie Lebensversicherungen.

In der aktuellen Situation stehen die Euro-Staaten vor einem Dilemma. Sollte Griechenland den Euro abwählen, wird die Europäische Zentralbank gezwungen sein eine Brandmauer gigantischen Ausmaßes zu errichten, um nicht die Eurozone abgleiten zu lassen. Dies bedeutet, dass weiterhin enorme Liquidität in die Märkte zur Stützung der Banken und angeschlagenen Staaten gepumpt wird.

Sollte sich Griechenland für den Verbleib in der Eurozone entscheiden, dürfte, durch den aktuellen Einfluß aus Frankreich und die seichten Äußerungen der G8, die sich letztes Wochenende in Camp David, USA getroffen haben, unser Angela und Wolfgang ihre harte Haltung gegenüber dem Wunsch der EZB kurzfristig eine höhere Inflationsrate als 2% zu akzeptieren und zusätzlich wirtschaftliche Stimuli Richtung Griechenland und den Rest der angeschlagenen Eurozone zu senden, aufgeben. Auch dies bedeutet eine Ausweitung der Hilfen und noch mehr Geld!!!

Aktuell wird die fünfjährige Bundesanleihe mit circa 0,8 Prozent pro Jahr verzinst, während die Inflationsrate in Euroland bei 2,6 Prozent liegt. Der Anleger verliert damit vor Steuern jährlich real rund 1,8 Prozent seines Vermögens – und das fünf Jahre lang! Was sich über diesen Zeitraum vielleicht noch verkraften lässt, wird langfristig zum echten Kaufkraftvernichter: Schon ein jährlicher negativer Realzins von 2,5 Prozent reduziert die Kaufkraft des Vermögens in 30 Jahren auf nur noch 47 Prozent. Auch die Lebensversicherer wissen, was die Stunde geschlagen hat: „Wir sind die Leidtragenden der Stützungspolitik der Notenbanken, die die Zinsen tief halten“, sagte vor Kurzem Nikolaus von Bomhard, Vorstandschef der Münchner Rück, zu der die Lebensversicherer Ergo und Victoria gehören.

Es ist davon auszugehen ist, dass die globale Verschuldungskrise uns noch viele Jahre beschäftigen wird und die Notenbanken weiterhin alles tun werden, um die Zahlungsfähigkeit der Staaten zu garantieren. Das geht jedoch nur über künstlich niedrige Renditen bei Staatsanleihen. Diese Politik birgt langfristig zudem die Gefahr einer sich verschärfenden Geldentwertung, sodass die Differenz zwischen nominaler Verzinsung und Inflationsrate noch größer werden könnte. Das Ergebnis wären noch höhere negative Realzinsen.

Fazit: Risikolose Anlageklassen, die höhere Erträge als die Inflationsrate abwerfen, gibt es nicht mehr. Doch eben das ist angesichts der langfristigen Zeiträume bei der privaten Altersvorsorge absolut notwendig, um nicht an Kaufkraft einzubüßen. Dieser Sachverhalt spricht für Anlageklassen, die im Wert zwar schwanken können, aber deutlich bessere Chancen haben, langfristig die Kaufkraft zu erhalten. Dazu gehören breit gestreute Anlagen in Sachwerte wie Aktien, Edelmetalle, Immobilien und Rohstoffe. Das größte Risiko für die Altersvorsorge sind nicht kurzfristige Schwankungen im Vermögenswert, sondern die fortschreitende Enteignung über negative Realzinsen. Wer das nicht zügig in seiner Geldanlage umsetzt, wird zu den Verlierern der Notenbankpolitik gehören.

Zwischendurch!

Michael Mross (ehemals NTV) schreibt:

Deutschland muß aus dem Euro austreten!

13.05.2012
Nicht die Griechen, sondern die Deutschen müssen raus aus dem Euro. Das ist die einzige Lösung des Problems. Alles andere verschlimmert die Situation, führt zu Anarchie und Chaos,  und wird am Ende dennoch zum Untergang der Gemeinschaftswährung führen. „Akropolis Adieu! – warum Griechenland jetzt den Euro verlassen muss“ titelt der SPIEGEL diese Woche. Was vordergründig wie eine Lösung des Problems aussieht bewirkt leider das Gegenteil. Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro würde die Probleme des Euros nicht lösen sondern verschärfen! Die einzige Lösung der Euro-Misere besteht darin, dass Deutschland austritt.Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro würde zwangsläufig zu einem Flächenbrand führen. Es würde die Spekulation lostreten: „Wer ist der nächste?“. Folge: Die Südschiene (und auch Frankreich) würde völlig vom Kapitalmarkt abgeschnitten werden, die Zinsen würden dramatisch steigen. Wer investiert schon in Länder, die möglicherweise demnächst eine Währungsreform durchführen?Ein Austritt Griechenlands würde sofort auch die europäischen Banken in Schieflage bringen. Diese hängen sowieso bereits am seidenen Faden – deutlich abzulesen an den Börsenkursen auch bei Deutscher Bank und Commerzbank. Die Finanzhäuser sind naturgemäß vollgesaugt mit Staatsanleihen, für die sie keine Sicherheiten brauchen. Fallen die Bonds, fallen die Banken. Eine Kettenreaktion ist dann unvermeidlich.Wenn Griechenland den Euro verlässt, dann ist dies das Todessignal für die Gemeinschaftswährung. Die Hedgefonds und die Wallstreet warten nur auf einen solchen Schritt. An den Finanzmärkten ist klar erkennbar, dass sich die großen Player genau darauf strategisch vorbereiten. Nicht anders ist zu erklären, dass die Zinsen für deutsche Anleihen auf Rekordtief stehen. Denn wenn die Situation um den Euro unkontrollierbar wird, ist Deutschland der einzige sichere Hafen, welcher überhaupt noch eine Chance hat, das unvermeidbare Chaos zu überleben. Denn die losgetretene Lawine bei einem Griechenland-Exit wird zwangsläufig zum Untergang des Euros führen und zu einer Währungsreform.Die einzige Lösung des ganzen Problems ist der Austritt Deutschlands aus dem Euro. Das wissen auch die Finanzexperten. Die Neue Deutsche Mark würde in diesem Fall drastisch aufwerten, der Rest der Euro-Zone dagegen würde durch eine Abwertung endlich Erleichterung erfahren und mit schwächeren Währungen wieder konkurrenzfähig.

Nur mit einem Austritt Deutschlands kann der Rest der Eurozone wieder atmen. Natürlich wird das schwierig für Berlin. Es wird in eine tiefe Rezession führen. Aber Deutschland hat die Kraft, diese zu überleben. Die anderen Länder dagegen nicht. Sie versinken beim Verbleib Deutschlands in der Eurozone in Chaos und Anarchie. Ende des Berichtes!

(Anmerkung: Nicht nur in Griechenland gehen die Bürger auf die Straße und nehmen Übergriffe und Gewalt zu. Auch in Spanien, Italien und Frankreich formieren sich soziale Unruhen.

Das Titelbild stammt aus Spanien und bedeutet: „Du kannst deine Stimme auch in den Müll werfen“.

Ein griechischer Journalist sagte diese Woche im Interview mit ZDF Heute zur Frage der Zustimmung der Griechen zum Sparpaket sehr emotional: „Geld ist ein Wert, innerer Frieden ein anderer“! Denken Sie einmal in Ruhe über die Konsequenz dieser Aussage nach!)

Deutschland soll den Euro verlassen? Sicherlich gibt es tausend Argumente, warum dies utopisch scheint und uns in ein Chaos stürzen könnte. Betrachten wir allerdings das Verhalten der europäischen Anleger, so müssen wir feststellen, dass dies bereits gelebt und am Kapitalmarkt so umgesetzt wird. Wie anders ist es zu erklären, dass Anleger bei deutschen Anleihen real Kapitalverlust akzeptieren und die Targetforderungen der Bundesbank auf 1 Billion zusteuern? Dies ist dem Vertrauensverlust in Anlagen der eigenen (Süd-)Länder geschuldet. Diese Anleger bringen ihr Geld in Sicherheit und kaufen Anleihen und Immobilien in Deutschland. Anscheinend glauben diese Anleger, dass in Deutschland ihre Investitionen sicher sind oder anders formuliert, dass Deutschland als letztes Land noch zahlungsfähig sein wird. Dies bewirkt natürlich, dass bei einer hohen Nachfrage die Preise für diese Assets steigen und dies heißt im Umkehrschluß (Assetpreis)Inflation. Und was machen deutsche Anleger angesichts steigender Immobilienpreise, sie kaufen Immobilien; abertausende von Anlegern können ja schließlich nicht irren – oder?

Während inländische und ausländische Investoren im großem Stil ihre Staatsanleihen dieser (Süd-)Länder abstoßen, kaufen heimische Banken diese auf.

Große Umschichtungen in Spanien und Italien

Beispiel Spanien: Dort haben internationale Anleger allein im März Staatspapiere im Wert von 20 Milliarden Euro abgestoßen. Sie haben ihr Engagement damit um 9,3 Prozent reduziert, wie aus der jüngsten Statistik des spanischen Finanzministeriums hervorgehe. Gleichzeitig stockten inländische Banken ihre Bestände fast in gleicher Größenordnung auf. Spanische Banken halten inzwischen spanische Staatsanleihen im Wert von rund 263 Milliarden Euro, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Im November 2011 waren es noch 178 Milliarden. Am italienischen Anleihemarkt zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab. Dort stiegen die Investments der heimischen Banken zuletzt auf fast 324 Milliarden Euro, im November 2011 waren es noch 247 Milliarden.

Geldspritzen der EZB als Ursache für Probleme

Als Ursache für diese bedenkliche Entwicklung haben Experten die Liquiditätsoffensive der EZB ausgemacht. Seit Dezember hat die Notenbank den europäischen Finanzsektor mit zwei Geldprogrammen in Höhe von über einer Billion Euro geflutet. Banken können das Zentralbankgeld, das sie von der EZB gegen Sicherheiten zum Mini-Zins von derzeit einem Prozent erhalten, drei Jahre lang verwenden. Das Geld geht offenbar vielfach in heimische Staatsanleihen.

Dabei machen diese Banken mit der Zinsdifferenz (1% zu 5% bis 6%) unglaubliche Gewinne und versuchen dadurch ihr Eigenkapital zu erhöhen. Dies geht so lange gut, wie diese Länder zahlungsfähig bleiben. Sollte auch nur eines dieser Länder zahlungsunfähig werden, dann „Gnade uns Gott“. Dies würde zwangsläufig zu einem Bankencrash führen und eventuell auch zum Zusammenbruch der gesamten Eurozone!

Wenn wir uns die Versicherungsprämien (CDS) der Banken anschauen, so stellen wir fest, dass diese in den letzten Wochen geradezu explodiert sind. Hier können sich Kapitalgeber gegen einen eventuellen Ausfall ihrer Investition absichern. Hohe Prämien bedeuten hohe Risikoeinschätzung. Natürlich nutzen auch diese CDS wenig, wenn es zu einem Bankencrash kommt; das haben wir alle bereits leidvoll erfahren (2008).

Nach unserer Einschätzung finden wir in diesen Anlagen keine Anlagemöglichkeit;die Risiken sind zu hoch, wenn auch die Renditen locken. Auch wer sein Geld auf dem Konto, dem Sparbuch oder in Bundesanleihen anlegt, macht jetzt schon nach Abzug der Inflation ein Verlustgeschäft.

Viele Anleger sehen das letzte Jahrzehnt für Aktien als verloren an und sind von dem ständigen Auf und Ab mürbe geworden. Ein Irrtum, denn bei genauem Hinsehen trifft dies nicht für alle Aktien, Aktienfonds und Märkte zu. Da Anleger meistens einen sehr ausgeprägten „Homebias“ haben, legen diese meist in Aktien des eigenen Heimatlandes an und beobachten auch lediglich die Entwicklung des eigenen Aktienbarometers (für deutsche Anleger ist dies der DAX). Dieser bestimmt dann ihr „Gefühl“ und auch Einstellung. Aber Vorsicht! Dies sagt mit Nichten etwas über die Entwicklung der einzelnen Unternehmen in diesem Index aus, sowie auch nichts über die Entwicklung von Aktien in anderen Regionen oder Länder und schon gar nichts über die zukünftige Entwicklung dieser Anlageklasse. Gerade bei Inflation können insbesondere Aktien globaler Unternehmen mit starker Marktstellung, hoher Preissetzungsmacht, stabilen Margen und soliden Bilanzen doppelt profitieren. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Aktien können durchaus ebenso stark steigen wie die Mietmultiplikatoren von Top-Immobilien in den vergangenen Jahren. Auch die Umsätze bekommen einen Inflationsschub, ebenso wie die Gewinne unter der Annahme konstanter Margen. Auch haben Aktien oder Aktienfonds der Emerging oder Frontier Markets nichts mit den europäischen Problemen zu tun.

Wir fühlen uns in den Empfehlungen, die wir unseren Kunden je nach Risikoneigung und -toleranz (Schwankungen) geben, weiterhin wohl.

Bitte bedenken Sie: Risiko kann man nicht eliminieren, sonst landet man zwangsläufig im größten aller Risiken, der Geldentwertung!

Wir stehen Ihnen, unseren Kunden, ob in „guten oder schlechten Tagen“ für Ihre Fragen, Ängste, Anregungen, Kritik, ob positiv oder negativ, zur Seite.

Jederzeit – versprochen!

Zwischendurch!

Bevor es kracht, wird es absurd

Vor zwölf Jahren, im Frühjahr des Jahres 2000 endete eine der schillerndsten Übertreibungsphasen, die Anleger je gesehen haben: Die sogenannte „Dot Com“-Blase platzte. Wie immer, wenn eine Blase platzt, war viel Geld im Spiel und wie immer, wenn sich Blasen bilden, kam es zu grotesken, völlig absurden Übertreibungen – die damals natürlich völlig normal erschienen.
Herkömmliche Bewertungsmodelle für Aktien galten damals als außer Kraft gesetzt. Wenige Monate alte Firmen gingen an die Börse. Börsennotierte Firmen wurden nicht mehr anhand von Umsätzen und Gewinnen bewertet, sondern anhand der Klicks, die ihre Website auf sich zog.
In einer renommierten Fachzeitschrift erschien ein Artikel über die „Aufmerksamkeitsökonomie“. Der Autor erklärte, dass wir vor einem neuen Zeitalter stehen. Es komme nicht mehr darauf an Umsätze zu erzielen, sondern es sei für Firmen nur wichtig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.  In den USA waren die Werbeplätze in Zeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen auf Jahre hinaus ausgebucht. Beworben wurden nicht die Produkte und Dienstleistungen der Internetfirmen – sondern ihre Aktien. Über die Golden Gate Bridge in San Francisco fuhr den gesamten Tag lang ein Schwerlaster, der keine Fracht transportierte. Die Planen des LKW dienten als Werbeplatz für Internetfirmen, die bei „Wired“ und CNBC keinen Werbeplatz mehr bekommen hatten. Die Zeitgenossen empfanden das damals normal. Selbst im deutschen Fernsehen liefen Spots, die für Börsengänge warben. In den frühen 90ern las ich in der FAZ, dass Siemens sich von der zu zyklischen Halbleitertochter trennen wolle. Zehn Jahre später ging die ungeliebte Siemenstochter unter dem schillernden Namen „Infineon“ an die Börse. All das erregte damals keinerlei Aufsehen und galt als normal.
Die überwiegende Mehrheit der New Economy-Firmen besaß bei genauerer Betrachtung kein Geschäftsmodell. Aktien wurden doch einmal erfunden, damit Anleger von zukünftigen Gewinnen profitieren können.
Wo sollten diese Gewinne bei den Internetfirmen herkommen? Ich hatte damals weder Zeit noch Lust, den Dingen auf den Grund zu gehen. Mein Misstrauen reichte jedoch aus, um keine einzige Aktie zu kaufen. Etwas komisch war es schon, auf dem Trockenen zu sitzen, während rings um mich herum Freunde und Kollegen mit Internetaktien schnelles Geld verdienten. Meine Zurückhaltung erwies sich langfristig als goldrichtig. Unter uns: Nachdem ich drei Jahre lang falsch lang, begann ich im Frühjahr des Jahres 2000 an mir zu zweifeln. Auch das ist ein typisches Börsenphänomen: Wenn der letzte Bär kapituliert, endet die Hausse.
Die irrsinnigen Bewertungen der Dot-Coms waren schon damals mit etwas Skepsis zu erkennen. Erst später wurde bekannt, woher ein großer Teil der Liquidität kam, die die Technologiehausse befeuert hatte: aus Nullzinskrediten der japanischen Notenbank.
Nach dem Platzen der Blase kam es zu einem klassischen „Backlash“. Für dieses englische Wort gibt es keine wirklich gute deutsche Entsprechung. Bei einem „Backlash“ wird etwas, was früher einmal als gut und richtig galt, plötzlich von der Mehrheit der Gesellschaft abgelehnt.
Auch der „Backlash“ nach dem Platzen der New-Economy-Blase endete in absurden Übertreibungen. Auf großen Plakaten warb die Lotto-Gesellschaft für das Glücksspiel „6 aus 49“, das im Gegensatz zu Aktien eine „echte Chance“ darstelle, reich zu werden. „Lottoscheine statt Aktien“ – Ich habe mir das Plakat damals lange angesehen. Nachdem viele Anleger mit insolventen Unternehmen wie „Kabel New Media“ oder EM TV ihren gesamten Einsatz verloren hatten, passte die Lotto-Werbung zum neuen Zeitgeist.
Während ich damals nach dem Tiefpunkt der Baisse Ausschau hielt, um Aktien zu kaufen, „erwischte“ mich ein Arbeitskollege, wie ich abends am Firmencomputer Börsenkurse betrachtete. Er reagierte verstört, als hätte er mich bei der Ausübung eines satanischen Kults überrascht. Mein Kollege erzählte, dass er immer noch Kredite aus Aktienkäufen zurückzahle. Er schwor damals, nie wieder etwas anderes als gut verzinstes Festgeld anzufassen. Manche dieser Zinssparfüchse landeten ein paar Jahre später bei Kaupthing und anderen isländischen „Festgeld-Vernichtungsmaschinen“.
Anleger sollten also Augen und Ohren offen halten, ob es in Ökonomie und Gesellschaft groteske, völlig absurde Phänomene gibt. Das klingt viel leichter als es ist, denn der Zeitgeist sorgt dafür, dass jede noch so absurde Übertreibung in ihrer Zeit als völlig normal gilt.
Anleger sollten also darauf achten, ob echtes Geld verdient und an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Spekulanten sollten darauf achten, ob die Firmen zukünftig echtes Geld verdienen können.
Im Handelsblatt der letzten Woche meldeten sich zwei ausgewiesene Value-Experten zu Wort. Sie sehen den Aktienmarkt geradezu euphorisch. Das  umfangreiche Interview mit Frank Lingohr und Dagmar Rittstieg gipfelt in dem Satz: „So eine Chance haben Anleger nur alle 30 Jahre.“
Wahllos greife ich einige renommierte Konzerne heraus und vergleiche die Kennziffern. Irgendwann in den 90ern galt TUI einmal als Investment mit großen Chancen. Der „Spiegel“ schrieb damals über die kommende „Freizeitgesellschaft“, 30-Stundenwochen bei vollem Lohnausgleich waren in der Diskussion. Legionen von kaufkräftigen, sonnenhungrigen Teutonen überwiesen ihr Geld gerne an die TUI, um an spanischen und griechischen Stränden Urlaub zu machen.
Doch irgendetwas hat sich seitdem geändert. Die TUI machte 2011 einen Jahresgewinn von 23,9 Mio. Euro. War 2011 nicht ein sogenanntes Boomjahr? Hieß es nicht, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten ist? Dieter Bohlen ist aufgefallen, dass noch vor einer Dekade viele Deutsche auf den Malediven Urlaub machten. Heute sei es traurig, dass sich kaum noch Deutsche so einen Traumurlaub leisten können.
Wer könnte sich einen Traumurlaub leisten? Starfußballer Cristiano Ronaldo verdient bei Real Madrid 30 Mio. Euro pro Jahr. Ist das nicht absurd? Eine der größten Leidenschaften der Deutschen ist das Reisen. Und der TUI-Konzern, der mit der Reiselust der Deutschen sein Geld verdient, macht weniger Gewinn als ein einzelner Fußballer der spanischen Liga. Absurd.
Vielleicht ist der Cash-Flow ja woanders? Vor zwölf Jahren galt es als en vogue, Aktien der Lufthansa zu besitzen. Ich glaube der damalige Lufthansa-Chef galt als „smart guy“. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Kranichfliegers lag im vergangenen Jahr bei 108 Mio. Euro. Rund 288 Mio. zahlt die Airline pro Jahr an Zinsen an Banken und andere Gläubiger. Wegen der Zinszahlungen rutscht die Airline ins Minus.
Bei anderen Blue-Chips sieht es kaum besser aus. Die Industrie-Ikone MAN machte 2011 einen Jahresüberschuss (nach Zinsen) von 238 Mio. Euro. Der Konzern zahlte aber 134 Mio. Euro Zinsen. Konservative Versorger wie RWE galten bis zur Energiewende als sichere Häfen: RWE machte 2011 einen Gewinn von 1800 Mrd., zahlt aber 633 Mio. Euro Zinsen. Die Münchner Linde AG, geführt vom „Unternehmer des Jahres 2010“, erkaufte sich einen Jahresüberschuss von 1200 Mrd. Euro mit Zinszahlungen in Höhe von 572 Mio. Euro.
Analysten quälen sich durch hunderte von Bilanzen, ich habe wahllos eine Handvoll Unternehmen herausgegriffen, die mich früher einmal interessiert haben.
Es sieht so aus, als ob viele deutsche Vorzeigeunternehmen nicht für ihre Aktionäre arbeiten, sondern für die Bank und die Anleihebesitzer. Warum sollte ein Investor Firmenanteile erwerben, wenn der Gewinn der Firma ohnehin an die Banken überwiesen wird?
Erstaunlich ist, dass keines der gerade betrachteten Unternehmen in den letzten Jahren seine Zinslasten senken konnte, obwohl die Leitzinsen für alle Währungen nahe Null liegen. Was wäre, wenn sich Kredite verknappen?
Was passiert, wenn ein Unternehmen seine Schulden nicht mehr bedienen kann? Falls die Aktienbesitzer kein Kapital nachschießen, geht es in die Insolvenz. Die bisherigen Gläubiger, die Banken und Anleihebesitzer, verlieren zwar ihre Einsätze, werden aber Besitzer der Firma. So geschah es z.B. bei der Insolvenz von General Motors.
Es besteht kaum ein Zweifel, dass es die Linde AG oder MAN in zehn oder zwanzig Jahren in irgendeiner Form noch geben wird. Dennoch erscheint es wenig attraktiv, Besitzer oder Gläubiger dieser Firmen zu sein. Und das gleiche gilt für jede andere hoch verschuldete Firma auf diesem Planeten.
Gleichzeitig sehen wir, dass der Besitz von Aktien, praktisch unbesehen, empfohlen wird. FAZ-Finanzkolumnist Volker Looman empfiehlt jungen Menschen zum Vermögensaufbau: „Aktien, Aktien und noch einmal Aktien – allen Unkenrufen zum Trotz.“ (FAZ, 1.10.2011) Auch im Jahr 2000 hat man im „Spiegel“ die Überschrift „Aktien, Aktien, Aktien“ gesehen. Ein gutes Jahr später überschrieb das Magazin einen Aktien-Report mit dem Titel: „Raus, raus, raus.“
Rein formal sind Aktien derzeit weder absurd überbewertet, noch absurd unterbewertet – aber viele Firmen sind absurd hoch verschuldet und arbeiten de facto nicht für die Aktionäre, sondern für die Bank. Aus Sicht der Firmen mag es folgerichtig sein, einer negativen Realverzinsung durch Verschuldung zu begegnen. Aus Sicht eines Aktionärs macht es wenig Sinn, sich mit einem Unternehmen einzulassen, dass in guten Zeiten für die Bank arbeitet und in schlechten Zeiten an seinen Zinszahlungen ersticken könnte.
Profitiert die Realwirtschaft wirklich von den niedrigen Zinsen? In Frankfurt/Main gab es ein Unternehmen, das offenbar einen Weg gefunden hat, die Hebelwirkungen billiger Kredite voll auszunutzen. Bekannt wurde der Fall nur, weil das Unternehmen vorgab, von Zypern aus zu operieren. Doch die Geschäftsräume in Zypern waren leer, die echte Geschäftstätigkeit fand in Frankfurt statt, derzeit agieren die Geschäftsführer vor allem auf der Anklagebank des Gerichts. Durch Manipulation des Firmensitzes versuchte das Unternehmen rund 450 Mio. Euro Körperschaftssteuer zu vermeiden. Die „Wirtschaftswoche“ errechnete, dass das Unternehmen rund 1,8 Mrd. Euro Gewinn gemacht hat. Was das Unternehmen genau machte, ist unbekannt. Es heißt, es habe mit Firmenanteilen gehandelt.
Vergleichen wir den Gewinn, der bei diesen Finanzjongleuren entstand, mit der Realwirtschaft. Um 1,8 Mrd. Euro Gewinn zu machen, müsste die TUI etwa 75 Jahre lang deutsche Touristen verwöhnen.
Die Linde AG mit ihren 49.500 Mitarbeitern und hunderten teurer Anlagen müsste für diese Summe rund ein Jahr lang schuften, die SIXT AG müsste rund 18 Jahre lang Autos vermieten und der Großverlag Axel Springer müsste rund sieben Jahre lang Zeitungen verkaufen und Werbeplätze vermarkten.
Das alles geschieht hier und heute und niemand findet das absurd.
Apropos Werbeplätze: Auf den Anzeigenplätzen von Bloomberg.com blinken in diesen Tagen und Wochen Banner, die für den Kauf von spanischen Staatsanleihen werben. Das Finanzministerium in Madrid wirbt um das Geld von internationalen Anlegern, weil es von spanischen Steuerzahlern nicht genug Geld bekommt.
Damit schließt sich der Kreis. Der Fussballclub Real Madrid, der Christiano Ronaldo so fürstlich bezahlt, steht beim spanischen Finanzminister in der Kreide. Falls der spanische Staat die fälligen Steuerzahlungen nicht stunden würde, wäre Real Madrid sofort bankrott. Die wahren Gönner der spanischen Fußballstars sitzen jedoch nicht im Finanzministerium, sondern im Euro-Tower der EZB.
Real Madrid ist nur deswegen noch flüssig, weil eine spanische Sparkasse einen Kredit ausreichte und als Sicherheit die Rechte an Ronaldo und Kaká akzeptierte. Diese Sicherheiten hat die spanische Sparkasse 2011 an die EZB weitergereicht, im Tausch gegen frisches feines Bargeld. Kann es sein, dass ein Fußballer mehr verdient als der Touristik-Marktführer? Nein, es konnte nicht sein. Dieses Paradoxon wäre fürs Erste geklärt. Ohne die großzügige Gelddruckaktion der Notenbank wäre Real Madrid ganz real pleite und Ronaldo müsste vor dem EZB-Tower gärtnern oder einen anderen Job annehmen, der durch die Zentralbank vermittelt wird.
Die wirklich großen Missverhältnisse betreffen gar nicht so sehr die Aktien. Gold sieht teuer aus, wenn man betrachtet, dass ein Drittel aller deutschen Arbeitnehmer weniger als einen Krügerrand netto pro Monat verdienen. Gold sieht billig aus, wenn man bedenkt, dass Draghis EZB innerhalb weniger Wochen eine Billion Euro erschaffen hat. Das wäre genug um zehn Jahresförderungen Gold zu erwerben, 25 Mal Daimler-Benz zu kaufen, 232 Mal die Lufthansa zu kaufen oder 25 Jahre lang den deutschen Autofahrern die Mineralölsteuer zu erlassen.
Und das ist nicht das letzte Paradoxon im Umfeld der Notenbank EZB. Portugiesische Banken haben bei der EZB Staatsanleihen aus den 40er Jahren in Zahlung gegeben, die im Jahre 9999 zurückgezahlt werden. Vielleicht sollten wir uns darüber nicht sorgen, denn die Anleihen werden ja erst in rund 8000 Jahren fällig. Ob Ministerpräsident Monti entzückt wäre, wenn eine zweitausendjährige Anleihe aus der Zeit Cäsars bei ihm eingereicht werden würde?
Auch Großbritannien hat gerade eine hundertjährige Anleihe herausgegeben, deren einziger Zweck es ist, bei der Notenbank in Bargeld umgewandelt zu werden.
Es ist das geschehen, was oft prognostiziert wurde und was doch nie wirklich geglaubt wurde: Schuldpapiere der übelsten Art werden durch die Notenbanken kommentarlos in Geld umgetauscht.
Dass dieses Geld derzeit noch überall akzeptiert wird, ist das nächste absurde Paradoxon.
Der norwegische Staatsfond schreckt inzwischen vor portugiesischen, irischen und spanischen Papieren zurück, er stellt jedoch nicht den Euro an sich in Frage. Die EZB verwandelt jede spanische Staatsanleihe in Euro-Bargeld. Dass der norwegische Staatsfond dieses Bargeld akzeptiert, während er spanische Staatsanleihen verkauft, verträgt sich nicht mit der These, dass Menschen logisch denken können.
Das ganze betrifft natürlich genauso den Dollar, auch wenn derzeit nicht über den Dollar geredet wird. Der größte Besitzer von US-Staatsanleihen ist nicht mehr die chinesische Notenbank, auch die Öl-Exporteure sind es nicht mehr: es ist die US-Notenbank.
Und ähnlich wie in der Ära der Dot-Coms garnieren sogenannte Ökonomen den Irrsinn mit Scharlatanerie. Prof. James Galbraith von der University of Texas erklärt doch allen Ernstes: „Manche glauben sogar, der amerikanischen Regierung werde das Geld ausgehen … Im Gegensatz zu Irland, das die eigene Währung nicht mehr kontrollieren kann, trifft das für Amerika einfach nicht zu… Die amerikanische Regierung braucht kein Geld zu drucken, sie unterschreibt einfach einen Scheck, der ihre Bank dazu bringt, die Zahlen auf ihrem Bankkonto zu verändern.“
Und als Beweis, dass man ewig so fortfahren könne, führte der gute Professor 2010 an, dass die Amerikaner keine Tendenz zeigen, statt Dollar mit Peso oder Euro zu zahlen.
Nur die wie immer äußerst pragmatische Unterwelt hat reagiert. US-Medien berichten, dass Kriminelle als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel das führende US-Waschmittel TIDE benutzen, das unauffällig zu lagern ist und dessen Preis Jahr für Jahr an die reale Inflationsrate angepasst wird.
Gibt es niemanden, dem diese absurden Dinge auffallen? Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, schlussfolgert:  Wenn „…die Anleger das Vertrauen in dieses System verlieren, dann gibt es eine Flucht. Was dann passiert, ist ein negativer Währungsschock… Wenn das Vertrauen verloren geht, war’s das dann. Dann wird jemand anderes die Reservewährung anbieten.“
Im Fall der Fälle wird die nächste Reservewährung Gold sein – oder Gold enthalten. Dass derzeit Notenbanken rund um den Globus Gold kaufen, als gäbe es kein Morgen, untermauert diese Theorie.
Pierre Lassonde, Ex-Chef des Minen-Giganten Newmont-Mining und Urgestein der Goldminenbranche erklärte in der letzten Woche, dass Schweizer Goldraffinerien derzeit rund um die Uhr Gold einschmelzen. Die Barren werden, sobald sie fertig sind, nach China und in andere asiatische Länder verschickt. Auch der Schweizer Ex-Bankier Egon von Greyerz besitzt Informationen, dass die Schweizer Barrenhersteller derzeit unter Hochdruck arbeiten. Kaum einer dieser Barren geht derzeit nach Europa, das meiste Gold geht nach Asien.
Der britische Renommierjournalist Ambros Evans-Pritchard vom „Daily Telegraph“ erfuhr aus gut unterrichteten Quellen, dass China derzeit daran arbeitet, seine Goldreserven auf mehrere tausend Tonnen aufzustocken, um mit den Goldreserven westlicher Länder gleichzuziehen. Die chinesischen Käufe kontrastieren auffallend mit dem schwachen deutschen Goldmarkt, der durch erhebliche Rückflüsse von Gold und inzwischen auch Silber gekennzeichnet ist.
Wie lange diese eigentümliche Marktphase noch andauern wird, ist nicht auszumachen. Die Wahl in Frankreich und die Wahl in Griechenland könnten ein Ende der aktuellen Marktphase einläuten.

Die Londoner Edelmetallbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1643,75 Dollar bzw. 1.248,765 Euro fest.Zentralbanken sind nun Nettokäufer von Gold. Die echten Zahlen dürften sogar noch höher sein. Achten Sie auf die Grafik: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

(Mit freundlicher Unterstützung der Carat AG)

Wir empfehlen weiterhin Aktien von Unternehmen mit soliden Umsätzen und Gewinnen, die sich eigenständig finanzieren und somit bankenunabhängig arbeiten können. Gold und Silber als Beimischung. Unser Schmitz & Partner Defensiv beinhaltet seit Jahren diese Anlagen. Bitte beachten Sie unsere Investmail, die morgen erscheinen  und sich ausführlich mit diesem Thema befassen wird!

Kunden der Müller & Veith GmbH erhalten Gold, Silber oder Platin in Barren oder Münzen ohne Zusatzkosten.

Ein Verkauf und Vermittlung von Anlagen erfolgt bei Müller & Veith ausschließlich nach einer sorgfältigen und ausführlichen Beratung. Der oben genannte Bericht ist nicht als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf zu verstehen!

Summa Summarum

That`s not rain, that`s a lie

http://www.davidmcwilliams.ie/2012/04/24/thats-not-rain-thats-a-lie

USA

  • Der US Aktienmarkt konnte gegen Ende des Handels seine Gewinne ausbauen und schloss in Nähe des Tageshochs (S&P: +0,7%). Telcos (+1,7%), Discretionaries (+1,2%) und Financials (+0,8%) waren die stärksten Sektoren während Materials (-0,2%), Healthcare (-0,1%) und Industrials (+0,6%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 2% bzw. 6% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Richmond Fed Präsident Lacker erwartet, dass die Fed bereits Mitte nächsten Jahren die Zinsen anheben muss um die voranschreitende Inflation im Griff zu halten. Link
  • Amazon (AMZN) steigt nachbörslich 13,8% nach besseren Umsätzen von $13,2Mrd (Consensus: $12,9Mrd), sehr starken EPS von $0,28 (Consensus: $0,07) und deutlich besserer Bruttomarge von 24% insbesondere bedingt durch gute Kindle Verkaufszahlen. Für das nächste Quartal wurde eine Umsatz Guidance von $11,9Mrd-$13,3Mrd (Consensus: $12,9Mrd) herausgegeben. Link
  • Starbucks (SBUX) fällt nachbörslich 5% trotz Zahlen die mit EPS von $0,40 (Consensus: $0,39) in-line mit den Erwartungen lagen aber die schwache Nachfrage aus Europa kennzeichnen (Europa SSS: -1% vs. +2% Consensus). Zusätzlich waren die Investoren vermutlich auf Grund der Cost Deflation von nur $100Mio, die Starbucks für 2013 erwartet, enttäuscht.
  • Expedia (EXPE) steigt nachbörslich 18,7% nachdem die Erwartungen mit Umätzen i. H. v. $816Mio (Consensus: $792Mio) und EPS von $0,26 (Consensus: $0,15) deutlich übertroffen wurden.
  • Heute wird um 14:30 Uhr das US GDP (Consensus: 2,5%qoq an.), die Personal Consumption (Consensus: 2,3%) und um 15:55 Uhr der University of Michigan Confidance Index (Consensus: 75,7) veröffentlicht. Zusätzlich berichten heute folgende Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich Ford ($0,35), Merck ($0,98), Procter & Gamble ($0,92), KKR ($0,72) und Chevron ($3,28).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute insgesamt eher schwächer (NIKKEI: -0,6%, HSI: +0,2%, SHCOMP: -0,2%)
  • Japans Zentralbank BoJ hat zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten massiv in den Markt eingegriffen und sein Asset Purchase Programm stärker als erwartet um $494Mrd ausgeweitet. Die Zinsen sind wie erwartet weiterhin bei 0,1% belassen worden. Die Inflation war mit +0,2%yoy (Consensus: +0,1%) im März leicht höher als zunächst vermutet Gleichzeitig ist Japans Arbeitslosenquote ist mit 4,5% (Consensus: 4,5%) genau im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Link
  • Chinas Credit Rating von Aa3 wird von Moody’s weiterhin beibehalten. Der Outlook sei weiterhin aufgrund guter wirtschaftlicher Entwicklung und Staatsfinanzen positiv. Link
  • Chinas Industrial Profits sind im März um 4,5%yoy nach schwachen Zahlen in den vergangenen Monaten angestiegen.
  • Samsung Electronics hat insgesamt mit Sales bzw. Profits von W45,3Bio bzw. W5,85Bio über den Erwartungen liegende Zahlen berichtet. Die Guidance ist ebenfalls solide.

EUROPA

  • S&P hat gestern das Rating für Spanien von A auf BBB+ reduziert und nach eigenen Aussagen auf die wirtschaftliche Verschlechterung sowie die Bankenprobleme reagiert, berichtet Bloomberg. Link
  • Europas Banken könnten für den Kauf von Staatsanleihen nach FT Angaben kaum LTRO Mittel mehr haben. So sei das Problem vor allem in Spanien und Italien existent. Link
  • Niederlands Politiker haben sich gestern einem Kompromiss für das 2013 Budget angenähert und stehen kurz vor einem Abschluss, schreibt Reuters. Link
  • Joseph Stiglitz kritisierte gestern ebenso wie EZB Chef Draghi den übermäßigen Fokus der Europäer auf fiskale Maßnahmen und sprach von Zeichen eines Suizids. Es sei Wachstum für den Erhalt der gemeinsamen Währung notwendig. Link
  • Santander CEO Saenz hat die Lage am Hypothekenmarkt verteidigt und die steigenden Sorgen als unsinnig bezeichnet. So seien die Zahlungsströme weiter vorhanden. Link
  • BASF berichtet 1Q Umsätze von €20,6Mrd vs. Consensus €19Mrd; Nettogewinn €1,7Mrd vs. erwartet €1,6Mrd; die FY Guidance wurde bestätigt.
  • Daimler berichtet 1Q Zahlen: EBIT €2,1Mrd vs. Consensus €1,9Mrd; Umsätze €27Mrd inline; die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
  • ENI mit 1Q Nettogewinn von €2,5Mrd vs. erwartet €2,3Mrd; der 2012 Ausblick sei herausfordernd; der Gas-Bereich werde weiter schwach bleiben.
  • Novo Nordisk 1Q Umsätze Dkk18Mrd inline mit den Erwartungen; FY Umsatzwachstum wurde auf 12-15% von 11-15% angepasst.
  • Software AG berichtet 1Q Umsätze von €254Mio vs. erwartet €261Mio; EBIT inline bei €55Mio.
  • Vinci mit 1Q Umsätzen von €8,1Mrd vs. erwartet €7,6Mrd; das Auftragsbuch zeigte sich bei €33Mrd ziemlich solide.
  • Sanofi berichtet 1Q Nettogewinn bei €2,4Mrd vs. Consensus €2,2Mrd; die 1Q Performance ist inline mit den Zielen für das Gesamtjahr.
  • TOTAL verbucht 1Q Nettogewinn von €3,1Mrd; Wachstum werde auch weiter im Fokus stehen und sei erreichbar; die 2Q Produktion werde durch Nigeria und Jemen beeinflusst.
  • Heute kommt Italien mit Bonds an den Markt (11Uhr).

In diesem Sinne, ein schönes Wochenende!

Summa Summarum

Soll und Haben

Die Bundesbank gibt ihren Widerstand gegen IWF- Aufstockung auf. Der deutsche Anteil an den neuen IWF-Mitteln beträgt 41,5 Milliarden Euro an bilateralen Kreditlinien, die die Bundesbank bereitstellt. Hat eigentlich jemand mitgezählt? Target II 616 Milliarden, Anteil EFSF 253 Milliarden, EFSM 11 Milliarden, Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Stabilisierung maroder Euro-Staaten… 15 Milliarden, Erstes Rettungspaket für Griechenland 29 Milliarden, Ankäufe von Staatsanleihen notleidender Euro-Länder durch die EZB 49 Milliarden und nun weitere 41,5 Milliarden. Habe ich etwas vergessen?  Ja, die deutschen BAD BANKS, Pensionsverpflichtungen etc., Höhe n.f.!
Die Schuldenuhr Deutschlands zeigt zur Zeit 2.088 Milliarden an. Plus die o.g. Verpflichtungen, sind wir locker über die 3 Billionengrenze. Das Sparvermögen der Deutschen beträgt zur Zeit ca. 4,93 Billionen. Erstaunlicherweise ruhen rund zwei Drittel des Vermögens einfach nur auf Bankkonten oder sind Geldanlagen in Form von Versicherungen. Lediglich 5 Prozent der 4,93 Billionen Euro sind in Aktien investiert. Da reicht die Sicherheit ja augenscheinlich noch aus!
Gefällt mir nicht mehr!

USA

  • Der US Aktienmarkt schloss am Freitag leicht besser nachdem er gegen Handelsschluss deutliche Gewinne abgeben musste (S&P: +0,1%). Utilities (+1,0%), Staples (+0,9%) und Industrials (+0,8%) waren die stärksten Sektoren während Tech (-0,5%), Financials (-0,5%) und Energy (-0,1%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 33% bzw. 34% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Die US Commodity Futures Trading Commission plant möglicherweise Ausnahmen für ausländische Institute für die neuen stringenteren Derivate-Regeln einzuführen. Im Vorfeld hatten Experten davor gewarnt, dass hierdurch erneut eine erhebliche Unsicherheit für die europäischen Banken ausgehen könnte. Link
  • Mitt Romney holt den deutlichen Vorsprung von Obama bei den Wahlkampfspenden (bisher hat Obama etwa das 10-fache an liquiden Mitteln) langsam auf. Link
  • Der brasilianische Flugzughersteller Embraer hat angekündigt bei weiteren Änderungswünschen der US Air Force an einem bereits beschlossenen Auftrag sich künftig zurückzuziehen. Link
  • Apple hat in den letzten neun Tagen fast 10% verloren nachdem Bedenken aufkamen, ob bei der morgigen Veröffentlichung der Zahlen ein Rückgang der Verkäufe erkennbar ist. Link
  • Wal-Mart hat laut einem NYT Bericht angeblich durch Korruption die Eröffnung von neuen Niederlassungen in Mexico beschleunigt. Link
  • Heute werden keine wichtigen US Makrozahlen veröffentlicht. Es berichten jedoch folgende US Unternehmen (Consensus EPS in Klammern): Vorbörslich ConocoPhillips ($2,10) und nachbörslich Texas Instruments ($0,17). Ebenso berichten vörbörslich BE Aerospace ($0,63), SunTrust Banks ($0,33), Eaton Corp ($0,90), Xerox ($0,22), sowie nachbörslich Ameriprise ($1,39).

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln gemischt (SHCOMP: -0,19%, NIKKEI: +0,02%, HSI: -0,01%). Der japanische Leitindex Nikkei eröffnete stark, fiel aber im Lauf des Tages.
  • Chinas HSBC/Markit Flash PMI liegt für den April bei 49,1% (vs. März 48,3%). Aus Sicht unserer Ökonomen ist der Anstieg aufgrund von fiskalischer und geldpolitischer Lockerung keine Überraschung und es wird erwartet, dass der offizielle PMI am 1. Mai ein ähnliches Ergebnis zeigen wird. Qu Hongbin, China-Volkswirt der HSBC, teilt die Sicht unserer Ökonomen hinsichtlich des positiven Einflusses der Lockerungsmaßnahmen. Im Rahmen der Hannover Messe 2012 gaben Wen Jiabao und Angela Merkel bekannt, das bilaterale Verhältnis der beiden Länder zu stärken. Link Link
  • Australiens Produzentenpreise sind im März auf Quartalsbasis um -0,3% gefallen (vs. Konsensus +0,5%) und lagen somit unter den Erwartungen. Der aus freien Kapazitäten entstehende deflationäre Impuls lässt unsere Ökonomen eine moderate Inflation erwarten. Für die heutige Bekanntgabe der Inflationszahlen liegen die Erwartungen unserer Ökonomen unter Konsensus. Link
  • Koreas Exporte stiegen in den ersten 20 Tagen im April um 8%. Dies ist das beste Ergebnis in den vergangen vier Monaten. Link

EUROPA

  • Der IWF hat die finanziellen Ressourcen zur Bekämpfung der Eurokrise erhöhen können und insgesamt $430Mrd Zusagen eigener Mitglieder eingesammelt. Die USA und Kanada haben sich wie erwartet enthalten. Link Link
  • Frankreichs Präsidentschaftskandidat Francois Hollande konnte die erste Wahlrunde für sich entscheiden und lag mit 28,5% vor Sarkozy (27,1%). Die entscheidende Stichwahl findet am 6. Mai statt. Link
  • Spanien setzt sich mit der Schaffung einer potenziellen „Bad Bank“ für schwächelnde Immobilienkredite auseinander, berichtet Reuters. Konkrete Pläne sollen noch nicht vorliegen. Link
  • Die holländische Regierung kommt bei den Verhandlungen um Ausgabenkürzungen nicht vorwärts und könnte vor potenziellen Neuwahlen stehen. Link
  • E.ON befindet sich aktuell in Gesprächen für ein potenzielles Joint Venture in Brasilien, berichtet die FT unter Berufung auf Aussagen von Eike Batista. CEO Teyssen zeigte sich indes zurückhaltend und betonte, dass kein Druck bestehe. Link
  • Repsol warnte potenzielle YPF Investoren der argentinischen Regierung am Wochenende vor Investments in die Tochter und drohte mit rechtlichen Schritten. Link           
  • Nestle steht kurz vor dem Kauf der Baby-Unit von Pfizer und könnte bereits heute entsprechende Details veröffentlichen, schreibt Bloomberg. Der Kaufpreis wird auf $11Mrd geschätzt. Link
  • Volkswagen zeigt sich zuversichtlich für den chinesischen Automarkt und erwartet 5-10% Wachstum für den Gesamtmarkt. Das eigene Ziel sei stärker zu wachsen. Link
  • Porsche sieht China im kommenden Jahr als wichtigsten Markt, sagte der Vertriebsvorstand Maier am Sonntag vor der Internationalen Automesse in Peking. Kein anderer Markt der Welt wachse so schnell wie China. Link
  • Lufthansa Passage-Vorstand Spohr listet in einem Brief an die Mitarbeiter seine Sparpläne auf. So will die Lufthansa die Kosten der Kernmarke senken und ihre Erlöse je Fluggast steigern. Auch die Gehälter und Altersversorgung sollen angepasst werden. Link
  • Sky Deutschland sieht den hohen Kaufpreis von fast €2Mrd für den Erwerb der Bundesliga-Live-TV-Rechte für 2013 bis 2017 als „strategische Investition“. So wolle Sky jetzt nicht nur der Telekom, sondern auch anderen Anbietern wie Vodafone, O2 oder dem Medienkonzern Axel Springer verschiedene Angebote für IPTV-, Mobilfunk- und Internet-Verwertungen machen. Link
  • BASF CEO Bock bestätigt im FAZ Interview die Ziele für das Gesamtjahr und betont zeitgleich das aktuell schwierige Umfeld. Besonders China bleibt herausfordernd. Link
  • Philips berichtet 1Q Nettogewinn von €248Mio vs. Consensus €93Mio; die Kostenprogramme laufen entsprechend der Erwartungen; es werde auf dieses Jahr Sonderbelastungen geben; das Management bleibt für den Jahresverlauf vorsichtig.
  • Heute kommen PMI Zahlen aus Frankreich (9Uhr), Deutschland (9.30Uhr) sowie der Eurozone (10Uhr).

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und eine angenehme Woche!

Summa Summarum

 

From Risk-Free Return To Return-Free Risk Overnight

http://www.zerohedge.com/news/risk-free-return-return-free-risk-overnight

Excellent article, a must read!

(see also http://muellerundveith.wordpress.com/2012/03/21/%E2%80%9Eda-steh-ich-nun-ich-armer-torund-bin-so-klug-als-wie-zuvor/)

USA

  • Der US Aktienmarkt schloss gestern nach schwachen Vorgaben aus Europa zwar fester als die europäischen Aktienmärkte aber dennoch im Negativen (S&P: -1%). Telcos (0%), Utilities (-0,2%) und Staples (-0,3%) waren die stärksten Sektoren während Financials (-1,6%), Tech (-1,4%) und Materials (-1,4%) den Markt underperformten.
  • Richmond Fed Präsident Lacker sieht es als „unmöglich“ an, die Volcker Rule bis Juli gesetzlich zu ratifizieren. Selbst in einem längeren Zeitrahmen sei die Umsetzung des Dodd-Frank Acts sehr schwierig. Des Weiteren ist er überrascht über die hohe Wahrscheinlichkeit die Investoren aktuell weiteren Easing Schritten durch die Fed zuordnen. Link Link
  • US Präsident Obama muss laut Reuters noch in diesem Monat die US Öl Reserven anzapfen um zu verhindern, dass die Benzinpreise im Sommer nicht auf $5 pro Gallone ansteigen und somit seine Wiederwahl erschweren könnten. Link
  • Die USA beginnen langsam an diesem Wochenende die Sanktionen gegenüber Myanmar zu lockern nachdem erste Anzeichen der Öffnung in den vergangenen Wochen aufkamen. Link
  • JPMorgan könnte laut CEO Jamie Dimon ohne die Abschreibungen an Hypothekendarlehen einen Gewinn von $24Mrd im vollen Jahr erzielen. Gleichzeitig kritisierte er die internationalen Regulatoren dafür, dass sie die Erholung nach der Finanzkrise negativ beeinflussten. Link Link
  • Yahoo! streicht insgesamt 2000 Stellen und möchte damit seinen konzernweiten Umbau einleiten. Mit dem Stellenabbau sollen rund $375Mio im Jahr eingespart werden, teilte Yahoo! weiter mit. Die neuen Kürzungen werden zunächst $125Mio-$145Mio vor Steuern für Abfindungen kosten. Link
  • AIG erwägt Medienberichten zufolge seine Flugzeug-Leasingsparte ILFC Holdings im zweiten Quartal an die Börse zu bringen. Die Emission würde der weltweit größten Vermieter von Flugzeugen mit $6Mrd-$8Mrd bewerten. Link
  • Bed Bath & Beyond hat insgesamt einen Gewinn von $1,48 pro Aktie berichtet, dies lag deutlich über den Erwartungen von $1,32. Die Aktie steigt nachbörslich um 5,5%. Link
  • Blackstone kauft für $800Mio insgesamt 69 Warenhäuser in den USA von der Australischen Dexus Property Group ab. Link
  • Heute werden um 14:30 Uhr die Initial Jobless Claims (Consensus: 355k) veröffentlicht.

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute, nachdem der chinesische Aktienmarkt die letzten Tage geschlossen war, insgesamt eher schwacher (SHCOMP: +0,8%, NIKKEI: -0,4%, HSI: -1,0%). Der chinesische Aktienmarkt handelt insbesondere durch die gelockerten Kapitaleinfuhrbeschränkungen positiv. Link
  • Japans Regierung versucht zwanghaft zwei derzeit nicht-laufende Atomreaktoren wieder ans Netz zu bringen, da Experten davor warnen, dass ein möglicher Stromkollaps zum weiteren Einbüßen an Rückhalt zur Atomenergie führen könnte. Link
  • Chinas PBOC hat in dieser Woche insgesamt ein Volumen von $3,97Mrd an Liquidität in den Money Market durch die regulären Open Market Operations gegeben. Link
  • Japans Oberhaus hat Ryutaro Kono (Chef-Ökonom bei BNP Paribas in Japan) als Nachfolger von Nakamura im BoJ Policy Board abgelehnt. Der Kandidat Kono äußerte sich bisher sehr negativ zu möglichen weiteren Easing Schritten und hat damit die Kritik der DPJ und der Oppositionsparteien auf sich gezogen.
  • Südkoreas Direktinvestitionen im Ausland sind im ersten Quartal des Jahres um 17% von 4,8% im vorherigen Quartal deutlich angestiegen. Link

EUROPA

  • Portugal könnte die Schulden zahlreicher Gemeinden restrukturieren müssen, sagte gestern ein Sprecher des Parlaments. Demnach laufe aktuell die Untersuchung der gesamten Schulden, berichtet Bloomberg.
  • EZB Präsident Draghi verwies in einer insgesamt relativ ereignislosen Pressekonferenz auf potenzielle Risiken einer schwächeren Erholung sowie die andauernden Probleme der Eurozone. Es sei keine Abkehr von der aktuellen Politik zu erwarten. Link
  • Italiens Premier Monti geht bei den Vorschlägen zur Arbeitsmarktreform auf die Gewerkschaften zu und lockert bisherige Pläne. So sollen beispielsweise Gerichte Kündigungen auch weiterhin rückgängig machen, falls angeführte wirtschaftliche Gründe nicht plausibel erscheinen. Link
  • Die polnische Zentralbank habe in dem jüngsten Meeting über die Erhöhung des Leitzinses als Antwort auf die Inflationsprobleme nachgedacht, sagte ein Sprecher. Der Zins befindet sich aktuell bei 4,5%, dem höchsten Niveau seit 2009. Link
  • Der griechische Sportverband sieht die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London gefährdet und verweist auf zu strikte Sparmaßnahmen. Link Griechenland hat zudem die Umtauschfrist für Bonds nach internationalem Recht bis zum 18. April verlängert. Link
  • Frankreich will im Falle einer Wiederwahl die politische Neuausrichtung bei der Immigrations- und Handelspolitik anstreben, sagte Außenminister Juppé in einem Interview. Link
  • Die EU-Finanzminister werden am 2. Mai zu einem Sondertreffen nach Brüssel kommen, um sich fristgerecht auf neue Eigenkapitalvorschriften für Banken zu einigen. Link
  • Nokia wird ab dem Wochenende das neue Lumia 900 mit der Microsoft Software in den USA vertreiben. Die nächsten Monate werden demnach die Zukunft des Geschäfts in der Region entscheiden. Link
  • RWE will bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen und setzt auf Windparks im Meer. Jetzt hat RWE die erste Genehmigung für seinen Offshore-Windpark Innogy Nordsee 1 erhalten. Link
  • Daimler Aktionäre haben auf der gestrigen Hauptversammlung die Dividende von €2,2/Aktie bestätigt. Link
  • FIAT CEO Marchionne sieht bei der Fusion mit Chrysler keine Eile und spricht von einer geringeren Wahrscheinlichkeit für das laufende Jahr, berichtet Bloomberg. Link
  • Vinci hat in Polen einen Auftrag von circa €105Mio gewonnen und wird die Gebäude innerhalb der nächsten 20 Monate fertigstellen. Link
  • Ein Teil der Tesco Großinvestoren fordert vom neuen Aufsichtsrat Broadbent konkrete Vorschläge zur Lösung strategischer Probleme, schreibt die FT. Link
  • Heute kommen Zahlen zur Industrieproduktion aus UK (10.30) und Deutschland (12.00). Frankreich kommt um 11Uhr mit Bonds an den Markt. Die BOE gibt um 13Uhr die Zinsentscheidung bekannt.

GS RESEARCH HIGHLIGHTS

Global Economics Weekly – Der Weg aus den öffentlichen Schulden

  • Nachdem unsere Ökonomen in der vergangenen Woche untersucht haben, wie sich fiskalische Konsolidierung auf das Wachstum auswirkt, suchen sie in dieser Publikation nach Wegen aus der öffentlichen Verschuldung. Die Studie basiert auf historischen Ereignissen, bei denen ein kritischer Verschuldungsgrad überschritten wurde.
  • Bei ihrer Untersuchung kommen unsere Ökonomen zu dem Ergebnis, dass ein Abbau der öffentlichen Verschuldung in der Regel mit höherer Inflation, niedrigeren Zinsen und häufigeren Umstrukturierungen einhergeht. Da sowohl eine zu hohe Verschuldung wie auch fiskalische Konsolidierung das Wachstum belasten können, ist es aus Sicht unserer Ökonomen wichtig, dass die richtige Balance gefunden wird.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein schönes Osterfest!

Summa Summarum

Erinnern Sie sich noch? Früher gab es risikolose Zinsanlagen, heute gibt es zinslose Risikoanlagen! So ändern sich die Zeiten!

Angesichts der Charts, die oben abgebildet sind, könnte man annehmen, dass der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Die Methode in den Rückspiegel zu schauen ist meist nicht sehr hilfreich, da auf einer Fahrt sich die Landschaft schließlich stetig verändert. Die Windschutzscheibe ist da der bessere Tipp. Dennoch, angesichts der immer neuen Rettungsversuche und damit verbundenen Geldschwemmen, können Sie es sich wahrscheinlich in der näheren Zukunft gar nicht mehr leisten, keine Risiken einzugehen!

USA

  • Der US Aktienmarkt konnte sich gestern gegen Ende des Handels von seinen Lows erholen schloss jedoch trotzdem negativ (S&P: -0,2%). Utilities (+0,4%), Healthcare (+0,2%) und Industrials (+0,1%) waren die stärksten Sektoren während Financials (-1,1%), Telcos (-0,3%) und Tech (-0,2%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 7% über dem 10- und 30-Tagesschnitt.
  • Ben Bernanke bekräftigte die Bedeutung der Finanzmarktstabilität als wichtige Säule der Zentralbankpolitik. Zentralbanken sollten versuchen Bedrohungen für die Finanzmarktstabilität zu antizipieren und diese weitestgehend zu verhindern. Gleichzeitig sieht er die USA auf dem Weg zurück auf ihren langfristigen Wachstumspfad von etwa 3% jährlich. Link Link
  • Der US Kongress hat gestern einem $3,5Mrd Programm zugestimmt, welches Sozialprogramme kürzen soll und gleichzeitig die Verteidigungsausgaben erhöhen und die Steuern für Wohlhabende verringern soll. Der Entwurf wird nun dem Senat vorgelegt, die Demokraten haben bereits ihre Ablehnung angekündigt. Link
  • Die BRIC Staaten haben auf einem Gipfel in Indien dem IMF gedroht, dass sie nicht bereit wären weitere finanzielle Unterstützung für die Eurozone zu bewilligen, sollten sie nicht ein stärkeres Stimmrecht erhalten. Link
  • US Mutual Fonds (inkl. ETFs) hatten in dieser Woche insgesamt Outflows von $2,65Mrd. Während Non-domestic Fonds nur einen Outflow von $526Mio sahen, gab es insbesondere in domestic Fonds Abflüsse von $2.12Mrd. Bezogen auf die Asset Klasse waren Outflows in dieser Woche erneut nur in den Money Market Funds (i. H. v. $12,17Mrd) zu beobachten.
  • RIM hat mit einem Umsatz von $4,19Mrd (vs. Consensus: $4,54Mrd) und EPS von $0,80 (vs. Consensus: $0,81) die Erwartungen des Marktes enttäuscht. Man plane nun einen genauen Review der Strategie, laut FT denke man über ein Outsourcing der Produktion oder sogar einen kompletten Verkauf des Unternehmens nach. Link
  • Ebay hat David Marcus, den bisherigen CEO einer Akquisition, als Geschäftsführer für PayPal ernannt. Er folgt Scott Thompson, der ab April neuer CEO von Yahoo! wird. Link
  • Apples Produktionsstätten in China bei Foxconn sollen laut einem Auditor das Arbeitsrecht brechen. Link
  • Heute wird um 14:30 Uhr das Personal Income (Consensus: +0,4%) und die Personal Spendings (Consensus: +0,6%) sowie um 15:55 Uhr der University of Michigan Confidence Indicator (Consensus: 74,5) veröffentlicht.

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln, nach gemischten Makro Zahlen aus der Region, insgesamt schwächer (SHCOMP: +0,2%, NIKKEI: -0,4%, HSI: -0,6%).
  • Japans Arbeitslosenquote ist mit 4,5% (vs. Consensus: 4,6%) leicht besser als erwartet ausgefallen, befindet sich jedoch seit etwa einem Jahr auf einem unverändertem Level. Gleichzeitig fiel jedoch die Industrie Produktion in Japan mit einem Rückgang von 1,2% anstatt einem Wachstum von 1,3% (Consensus) deutlich schlechter aus. Zusätzlich fielen die nationalen CPI Zahlen stärker aus.
  • Süd Koreas Industrial Production ist um 14,4%yoy angestiegen. Dies entspricht dem höchsten Anstieg seit August 2010. Der monatliche Anstieg von 0,8% ist hauptsächlich durch die Semiconductors und Metals getrieben.
  • Süd Koreas Zentralbank BoK Anteil an US Dollar Reserven sind auf insgesamt 60,5% der gesamten Währungsreserven zurückgegangen. Dieser Rückgang zeigt den Trend der Diversifizierung der Zentralbanken auf, von dem vor allem Chinas Yuan und der Australische Dollar profitieren sollten. Link
  • Am Sonntag wird der China PMI veröffentlicht (Consensus: 50,8 Punkte).

EUROPA

  • Finanzminister Schäuble hat die Erhöhung des ESM Rettungsschirms auf €1Bio kategorisch ausgeschlossen und auf ein Maximum von €800Mrd verwiesen. Er wies damit die Forderungen des französischen Finanzministers Baroin zurück, der diese Aufstockung angesprochen hatte. Link Link Heute kommen die Finanzminister der Eurozone zu einem 2-tägigen Treffen in Kopenhagen zusammen.
  • Der griechische Premierminister Papademos hat im Interview die Notwendigkeit weiterer finanzieller Hilfen für sein Land nicht ausgeschlossen. Link
  • Spaniens Gewerkschaften zeigten sich nach dem gestrigen Generalstreik weiter optimistisch. Im Rahmen der Aktion gab es zahlreiche Zwischenfälle, bei denen u.a. Geschäfte beschädigt wurden. Das spanische Kabinett will heute den strikten Haushaltsentwurf für 2012 billigen. Link
  • Daten der Bank of England zeigen, dass die Genehmigungen für Immobilienkredite im Februar auf dem niedrigsten Niveau seit circa 8 Monaten lagen. Es wird eine anhaltend strikte Geldvergabe erwartet, berichtet Reuters. Link
  • Russland hat im Februar erstmals seit 5 Jahren Goldreserven am Markt verkauft, berichtet die FT unter Berufung auf IWF Daten. So wurden circa 3,8Tonnen ($200Mio) veräußert. Link
  • GDF Suez hat £6Mrd für einen 30% Anteil an International Power offeriert und damit jüngste Spekulationen bestätigt. Das Angebot lag bei 390p vs. den Vortagsschlusskurs 383p. Die Aktie schloss gestern bei 405p. Link
  • E.ON und RWE geben ihre Pläne zum Bau von Atomkraftwerken in Großbritannien auf. Das 2009 gegründete Gemeinschaftsunternehmen Nuclear Power soll entsprechend verkauft werden, schreibt die FAZ. Link
  • Bayers Gerinnungshemmer Xarelto wurde von der britischen Behörde NICE für die Behandlung im staatlichen Gesundheitssystem empfohlen, berichtet Reuters. Link
  • Die Commerzbank baut weitere Arbeitsplätze ab. Im Investmentbanking und in der IT-Abteilung sollen 250 Stellen wegfallen. Für die Immobilienfinanzierungstochter Eurohypo ist eine eigene Abwicklungsbank geplant. Link
  • E.ON CEO Teyssen hält die Energiewende langfristig für richtig. Er setze nun nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland auf erneuerbare Energien statt auf Atomkraft, sagte er im Handelsblatt Interview. Link
  • Repsols argentinische Tochter YPF wird mit EXXON Mobil im Rahmen einer Allianz gemeinsame Öl- und Gasprojekte entwickeln. Link
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.   

GS RESEARCH HIGHLIGHTS

Fortnightly Thoughts

  • Hohe Cash-Bestände europäischer Unternehmen können dieses Jahr zu hohen Dividenden, mehr Capex und M&A führen.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Tag und ein schönes Wochenende!

Summa Summarum

Euro Rettung: Jetzt 2 Billionen | Drucken |
28.03.2012
Ökonomen halten Euro-Rettungsfonds für zu klein. Berenberg Bank sieht Mindestgröße bei 1700 Mrd. Euro. „Allein um Italien bis 2014 vom Markt zu nehmen, bräuchte es 710 Mrd. Euro“. Davon entfielen rund 680 Mrd. Euro auf die Finanzierung des Haushalts und rund 30 Mrd. Euro auf die Rekapitalisierung der Banken. Bei Spanien wären es rund 490 Mrd. Euro . http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/9799-euro-rettung-jetzt-2-billionen#.T3OLfsYh4ko.facebook

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„We risk becoming the best informed society that has ever died of ignorance“ – Rubén Blades
„You can’t make up anything anymore. The world itself is a satire. All you’re doing is recording it“ – Art Buchwald
„It’s getting exciting now, two and one-half. Think of everything we’ve accomplished, man. Out these windows, we will view the collapse of financial history. One step closer to economic equilibrium“ – Tyler Durden

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USA
Angesichts des gestrigen schwachen Handelsgeschehens in Asien und etwas schwächerer US-Makrodaten handelte der S&P 500 zwischenzeitlich unter der Marke von 1.400 Punkten, konnte sich aber gegen Ende wieder auf 1.405 Punkte erholen.
Bei nahezu unveränderten Volatilitätsdaten und weiterhin geringen Volumina lagen besonders die zyklischen Sektoren wie Materials, Energy und Industrials hinter der Gesamtmarktentwicklung.
Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter legten mit 2,2% deutlich geringer als die Erwartung von 3,0% zu. Die unterliegenden Komponenten erfüllten jedoch die Prognosen. Gleichzeitig zeigte der Bericht zu Öl-Lagerbeständen einen höher als erwarteten Anstieg (7,1 Millionen Barrels vs. 2,2 Millionen Barrels).
Rohstoffmärkte gaben angesichts der gestrigen verhaltenen Stimmung an Kapitalmärkten insgesamt wie zu erwarten in der Breite ab: WTI -1,7%, Brent -1%, Gold -1% und Silber -1,7%. Unsere Rohstoffexperten hatten bereits gestern Morgen ihre Einschätzung von overweight auf neutral reduziert.
Heute werden folgende Makrodaten erwartet: GDP (4Q, third reading) einschließlich Preisindex, wöchentlicher „kleiner“ Arbeitsmarktbericht und Kansas City Fed Manf. Activity.

ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte handeln einhergehend mit schwächeren Wachstumserwartungen für China und Asien schwächer (SHCOMP: -0,6%, NIKKEI: -0,7%, HSI: -1,2%).
Die vom ABS (Australian Bureau of Statistics) bekanntgegebenen freien Stellen bleiben über das Jahr gesehen auf einem niedrigen Niveau. Die freien Stellen sind zwar im letzten Quartal leicht gestiegen, konnten aber nicht die starke Abnahme aus dem vorhergehenden Quartal kompensieren. GS Link
Chinas Nachfrage nach Baumwolle könnte im Jahresverlauf wieder anziehen, so Zhang Hongxia (Präsident der in Hong-Kong gelisteten Weiqiao Textile Co.). Dabei profitiert China als größter Nachfrager von Baumwolle von einer sich erholenden Textilindustrie. Link
Russland wird als zweitgrößtes Exportland von Öl interessanter für ausländische Investoren und beschaffte sich am Mittwoch mit einer Anleihe-Emission rund 7 Mrd. Dollar am Markt. Link

EUROPA
Bundesbank Chef Weidmann warnte gestern deutlich vor potenziellem Größenwahn und bekräftigte, dass eine Erhöhung der ESM Kapazität zu keiner nachhaltigen Lösung führen werden. Am Freitag kommen die Euro-Finanzminister und Notenbankchefs in Kopenhagen zusammen. Link
Die Europäische Union will ab Juli 2012 die Roaming Gebühren senken und damit den Stand der Verbraucher stärken, berichtet der Spiegel. Die Genehmigung durch das Europäische Parlament sei nur noch Formsache. Link
Italiens Premier Monti sieht die frühere Haushaltspolitik Deutschlands und Frankreichs als essentielle Grundlage der Krise. So seien die beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone den Krisenstaaten als schlechtes Vorbild vorangegangen. Link
EU Politiker haben gestern bestätigt, dass spanischen Banken keine Kapitalspritze des europäischen Rettungsschirms brauchen werden. Zuvor waren €50Mrd in Gespräch gebracht worden. Link
Polens Zentralbankchef Belka schlägt zur Lösung der griechischen Probleme die Einführung einer Sonder-Währung innerhalb des Landes vor. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit wieder eingeführt werden. Link
Niederlands Regierung kommt bei den Budget-Verhandlungen nicht voran. So sollen in 2013 circa €9Mrd gespart werden, um die Anforderungen der EU zu erfüllen. Link
Gagfah trennt sich von CEO Brennan und ersetzt diesen durch den bisherigen CFO Stephen Charlton. Der Schritt habe nichts mit den Ermittlungen im Insiderhandel zu tun, schreibt die FTD. Link
Frankreich ist den USA und der EU bei den Überlegungen zur Freisetzung von Ölreserven beigetreten. Die IEA wollte die Angaben nicht kommentieren, schreibt das WSJ. Link
BNP habe circa 70% der geplanten Restrukturierungsvorhaben hinter sich und sehe sich im Plan, sagte CEO Bonnafe auf einer gestrigen Konferenz. Das Programm werde zum Jahresende vollständig abgeschlossen. Link
Heutige europäische Makrodaten: deutscher Arbeitsmarktbericht, UK BoE Mortgage Approvals (Feb).

GS RESEARCH HIGHLIGHTS
Global Economics Weekly – Schmerzen fiskalischer Konsolidierung
Unter den meisten industrialisierten Volkswirtschaften spielen fiskalische Anpassungsprozesse eine zentrale Rolle in der politischen Diskussion. Der größte Bedarf besteht hier sicherlich in Europa. Auch wenn fiskalische Konsolidierung dazu tendiert, das Wachstum negativ zu beeinflussen, ist sie aus Sicht unserer Ökonomen alternativlos.
Nach einer bereits vollzogenen zweijährigen Phase lassen sich bereits erste Tendenzen ableiten – wer die härtesten Sparmaßnahmen vornimmt, leidet am meisten. Dies trifft insbesondere zu, wenn der Wechselkurs und die Geldpolitik die Anpassung nur eingeschränkt unterstützen können.
Unsere Ökonomen weisen darauf hin, dass in der Eurozone die Gefahr nicht unterschätzt werden darf, fiskalische Konsolidierung zu schnell voranzutreiben. Auch außerhalb der EWU sind trotz notwendiger fiskalischer Konsolidierung die Mittel der Geldpolitik bereits ausgeschöpft. Aus Sicht unserer Ökonomen erscheint es sinnvoll, erst eine nachhaltige Erholung einzuleiten bevor man die fiskalische Konsolidierung angeht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!