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Zwischendurch!

Kein Risiko gibt es nicht mehr!

Wie ich bereits mehrfach in meinen Artikeln geschrieben habe, liegt die reale Verzinsung bei sogenannten „sicheren Anlagen“ im negativen Bereich. Wir sind seit Beginn der 1980er Jahre daran gewöhnt, dass die Ausfallrisiken bei Staatsanleihen mit guter Bonität zu vernachlässigen sind und die Zinszahlungen meist über den Preissteigerungsraten liegen. Damit konnte der risikoscheue Anleger nicht nur langfristig einen Kapitalstock aufgebauen, sondern auch seine Kaufkraft über die Jahre mehr als erhalten – und das risikolos.

Doch damit ist es nun vorbei. Die extrem expansive Notenbankpolitik hat die nominalen Renditen von Zinsanlagen hoher Bonität in weiten Teilen der Welt unter die Inflationsraten gedrückt. Man spricht von negativen Realzinsen. Wer sein Vermögen weiterhin in Anlageformen wie Sparbuch oder Bundesanleihen investiert, hat kaum eine Chance, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten oder gar dessen realen Wert zu steigern. Das Gleiche gilt für Renten- sowie Lebensversicherungen.

In der aktuellen Situation stehen die Euro-Staaten vor einem Dilemma. Sollte Griechenland den Euro abwählen, wird die Europäische Zentralbank gezwungen sein eine Brandmauer gigantischen Ausmaßes zu errichten, um nicht die Eurozone abgleiten zu lassen. Dies bedeutet, dass weiterhin enorme Liquidität in die Märkte zur Stützung der Banken und angeschlagenen Staaten gepumpt wird.

Sollte sich Griechenland für den Verbleib in der Eurozone entscheiden, dürfte, durch den aktuellen Einfluß aus Frankreich und die seichten Äußerungen der G8, die sich letztes Wochenende in Camp David, USA getroffen haben, unser Angela und Wolfgang ihre harte Haltung gegenüber dem Wunsch der EZB kurzfristig eine höhere Inflationsrate als 2% zu akzeptieren und zusätzlich wirtschaftliche Stimuli Richtung Griechenland und den Rest der angeschlagenen Eurozone zu senden, aufgeben. Auch dies bedeutet eine Ausweitung der Hilfen und noch mehr Geld!!!

Aktuell wird die fünfjährige Bundesanleihe mit circa 0,8 Prozent pro Jahr verzinst, während die Inflationsrate in Euroland bei 2,6 Prozent liegt. Der Anleger verliert damit vor Steuern jährlich real rund 1,8 Prozent seines Vermögens – und das fünf Jahre lang! Was sich über diesen Zeitraum vielleicht noch verkraften lässt, wird langfristig zum echten Kaufkraftvernichter: Schon ein jährlicher negativer Realzins von 2,5 Prozent reduziert die Kaufkraft des Vermögens in 30 Jahren auf nur noch 47 Prozent. Auch die Lebensversicherer wissen, was die Stunde geschlagen hat: „Wir sind die Leidtragenden der Stützungspolitik der Notenbanken, die die Zinsen tief halten“, sagte vor Kurzem Nikolaus von Bomhard, Vorstandschef der Münchner Rück, zu der die Lebensversicherer Ergo und Victoria gehören.

Es ist davon auszugehen ist, dass die globale Verschuldungskrise uns noch viele Jahre beschäftigen wird und die Notenbanken weiterhin alles tun werden, um die Zahlungsfähigkeit der Staaten zu garantieren. Das geht jedoch nur über künstlich niedrige Renditen bei Staatsanleihen. Diese Politik birgt langfristig zudem die Gefahr einer sich verschärfenden Geldentwertung, sodass die Differenz zwischen nominaler Verzinsung und Inflationsrate noch größer werden könnte. Das Ergebnis wären noch höhere negative Realzinsen.

Fazit: Risikolose Anlageklassen, die höhere Erträge als die Inflationsrate abwerfen, gibt es nicht mehr. Doch eben das ist angesichts der langfristigen Zeiträume bei der privaten Altersvorsorge absolut notwendig, um nicht an Kaufkraft einzubüßen. Dieser Sachverhalt spricht für Anlageklassen, die im Wert zwar schwanken können, aber deutlich bessere Chancen haben, langfristig die Kaufkraft zu erhalten. Dazu gehören breit gestreute Anlagen in Sachwerte wie Aktien, Edelmetalle, Immobilien und Rohstoffe. Das größte Risiko für die Altersvorsorge sind nicht kurzfristige Schwankungen im Vermögenswert, sondern die fortschreitende Enteignung über negative Realzinsen. Wer das nicht zügig in seiner Geldanlage umsetzt, wird zu den Verlierern der Notenbankpolitik gehören.

Zwischendurch!

Michael Mross (ehemals NTV) schreibt:

Deutschland muß aus dem Euro austreten!

13.05.2012
Nicht die Griechen, sondern die Deutschen müssen raus aus dem Euro. Das ist die einzige Lösung des Problems. Alles andere verschlimmert die Situation, führt zu Anarchie und Chaos,  und wird am Ende dennoch zum Untergang der Gemeinschaftswährung führen. „Akropolis Adieu! – warum Griechenland jetzt den Euro verlassen muss“ titelt der SPIEGEL diese Woche. Was vordergründig wie eine Lösung des Problems aussieht bewirkt leider das Gegenteil. Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro würde die Probleme des Euros nicht lösen sondern verschärfen! Die einzige Lösung der Euro-Misere besteht darin, dass Deutschland austritt.Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro würde zwangsläufig zu einem Flächenbrand führen. Es würde die Spekulation lostreten: „Wer ist der nächste?“. Folge: Die Südschiene (und auch Frankreich) würde völlig vom Kapitalmarkt abgeschnitten werden, die Zinsen würden dramatisch steigen. Wer investiert schon in Länder, die möglicherweise demnächst eine Währungsreform durchführen?Ein Austritt Griechenlands würde sofort auch die europäischen Banken in Schieflage bringen. Diese hängen sowieso bereits am seidenen Faden – deutlich abzulesen an den Börsenkursen auch bei Deutscher Bank und Commerzbank. Die Finanzhäuser sind naturgemäß vollgesaugt mit Staatsanleihen, für die sie keine Sicherheiten brauchen. Fallen die Bonds, fallen die Banken. Eine Kettenreaktion ist dann unvermeidlich.Wenn Griechenland den Euro verlässt, dann ist dies das Todessignal für die Gemeinschaftswährung. Die Hedgefonds und die Wallstreet warten nur auf einen solchen Schritt. An den Finanzmärkten ist klar erkennbar, dass sich die großen Player genau darauf strategisch vorbereiten. Nicht anders ist zu erklären, dass die Zinsen für deutsche Anleihen auf Rekordtief stehen. Denn wenn die Situation um den Euro unkontrollierbar wird, ist Deutschland der einzige sichere Hafen, welcher überhaupt noch eine Chance hat, das unvermeidbare Chaos zu überleben. Denn die losgetretene Lawine bei einem Griechenland-Exit wird zwangsläufig zum Untergang des Euros führen und zu einer Währungsreform.Die einzige Lösung des ganzen Problems ist der Austritt Deutschlands aus dem Euro. Das wissen auch die Finanzexperten. Die Neue Deutsche Mark würde in diesem Fall drastisch aufwerten, der Rest der Euro-Zone dagegen würde durch eine Abwertung endlich Erleichterung erfahren und mit schwächeren Währungen wieder konkurrenzfähig.

Nur mit einem Austritt Deutschlands kann der Rest der Eurozone wieder atmen. Natürlich wird das schwierig für Berlin. Es wird in eine tiefe Rezession führen. Aber Deutschland hat die Kraft, diese zu überleben. Die anderen Länder dagegen nicht. Sie versinken beim Verbleib Deutschlands in der Eurozone in Chaos und Anarchie. Ende des Berichtes!

(Anmerkung: Nicht nur in Griechenland gehen die Bürger auf die Straße und nehmen Übergriffe und Gewalt zu. Auch in Spanien, Italien und Frankreich formieren sich soziale Unruhen.

Das Titelbild stammt aus Spanien und bedeutet: „Du kannst deine Stimme auch in den Müll werfen“.

Ein griechischer Journalist sagte diese Woche im Interview mit ZDF Heute zur Frage der Zustimmung der Griechen zum Sparpaket sehr emotional: „Geld ist ein Wert, innerer Frieden ein anderer“! Denken Sie einmal in Ruhe über die Konsequenz dieser Aussage nach!)

Deutschland soll den Euro verlassen? Sicherlich gibt es tausend Argumente, warum dies utopisch scheint und uns in ein Chaos stürzen könnte. Betrachten wir allerdings das Verhalten der europäischen Anleger, so müssen wir feststellen, dass dies bereits gelebt und am Kapitalmarkt so umgesetzt wird. Wie anders ist es zu erklären, dass Anleger bei deutschen Anleihen real Kapitalverlust akzeptieren und die Targetforderungen der Bundesbank auf 1 Billion zusteuern? Dies ist dem Vertrauensverlust in Anlagen der eigenen (Süd-)Länder geschuldet. Diese Anleger bringen ihr Geld in Sicherheit und kaufen Anleihen und Immobilien in Deutschland. Anscheinend glauben diese Anleger, dass in Deutschland ihre Investitionen sicher sind oder anders formuliert, dass Deutschland als letztes Land noch zahlungsfähig sein wird. Dies bewirkt natürlich, dass bei einer hohen Nachfrage die Preise für diese Assets steigen und dies heißt im Umkehrschluß (Assetpreis)Inflation. Und was machen deutsche Anleger angesichts steigender Immobilienpreise, sie kaufen Immobilien; abertausende von Anlegern können ja schließlich nicht irren – oder?

Während inländische und ausländische Investoren im großem Stil ihre Staatsanleihen dieser (Süd-)Länder abstoßen, kaufen heimische Banken diese auf.

Große Umschichtungen in Spanien und Italien

Beispiel Spanien: Dort haben internationale Anleger allein im März Staatspapiere im Wert von 20 Milliarden Euro abgestoßen. Sie haben ihr Engagement damit um 9,3 Prozent reduziert, wie aus der jüngsten Statistik des spanischen Finanzministeriums hervorgehe. Gleichzeitig stockten inländische Banken ihre Bestände fast in gleicher Größenordnung auf. Spanische Banken halten inzwischen spanische Staatsanleihen im Wert von rund 263 Milliarden Euro, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Im November 2011 waren es noch 178 Milliarden. Am italienischen Anleihemarkt zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab. Dort stiegen die Investments der heimischen Banken zuletzt auf fast 324 Milliarden Euro, im November 2011 waren es noch 247 Milliarden.

Geldspritzen der EZB als Ursache für Probleme

Als Ursache für diese bedenkliche Entwicklung haben Experten die Liquiditätsoffensive der EZB ausgemacht. Seit Dezember hat die Notenbank den europäischen Finanzsektor mit zwei Geldprogrammen in Höhe von über einer Billion Euro geflutet. Banken können das Zentralbankgeld, das sie von der EZB gegen Sicherheiten zum Mini-Zins von derzeit einem Prozent erhalten, drei Jahre lang verwenden. Das Geld geht offenbar vielfach in heimische Staatsanleihen.

Dabei machen diese Banken mit der Zinsdifferenz (1% zu 5% bis 6%) unglaubliche Gewinne und versuchen dadurch ihr Eigenkapital zu erhöhen. Dies geht so lange gut, wie diese Länder zahlungsfähig bleiben. Sollte auch nur eines dieser Länder zahlungsunfähig werden, dann „Gnade uns Gott“. Dies würde zwangsläufig zu einem Bankencrash führen und eventuell auch zum Zusammenbruch der gesamten Eurozone!

Wenn wir uns die Versicherungsprämien (CDS) der Banken anschauen, so stellen wir fest, dass diese in den letzten Wochen geradezu explodiert sind. Hier können sich Kapitalgeber gegen einen eventuellen Ausfall ihrer Investition absichern. Hohe Prämien bedeuten hohe Risikoeinschätzung. Natürlich nutzen auch diese CDS wenig, wenn es zu einem Bankencrash kommt; das haben wir alle bereits leidvoll erfahren (2008).

Nach unserer Einschätzung finden wir in diesen Anlagen keine Anlagemöglichkeit;die Risiken sind zu hoch, wenn auch die Renditen locken. Auch wer sein Geld auf dem Konto, dem Sparbuch oder in Bundesanleihen anlegt, macht jetzt schon nach Abzug der Inflation ein Verlustgeschäft.

Viele Anleger sehen das letzte Jahrzehnt für Aktien als verloren an und sind von dem ständigen Auf und Ab mürbe geworden. Ein Irrtum, denn bei genauem Hinsehen trifft dies nicht für alle Aktien, Aktienfonds und Märkte zu. Da Anleger meistens einen sehr ausgeprägten „Homebias“ haben, legen diese meist in Aktien des eigenen Heimatlandes an und beobachten auch lediglich die Entwicklung des eigenen Aktienbarometers (für deutsche Anleger ist dies der DAX). Dieser bestimmt dann ihr „Gefühl“ und auch Einstellung. Aber Vorsicht! Dies sagt mit Nichten etwas über die Entwicklung der einzelnen Unternehmen in diesem Index aus, sowie auch nichts über die Entwicklung von Aktien in anderen Regionen oder Länder und schon gar nichts über die zukünftige Entwicklung dieser Anlageklasse. Gerade bei Inflation können insbesondere Aktien globaler Unternehmen mit starker Marktstellung, hoher Preissetzungsmacht, stabilen Margen und soliden Bilanzen doppelt profitieren. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Aktien können durchaus ebenso stark steigen wie die Mietmultiplikatoren von Top-Immobilien in den vergangenen Jahren. Auch die Umsätze bekommen einen Inflationsschub, ebenso wie die Gewinne unter der Annahme konstanter Margen. Auch haben Aktien oder Aktienfonds der Emerging oder Frontier Markets nichts mit den europäischen Problemen zu tun.

Wir fühlen uns in den Empfehlungen, die wir unseren Kunden je nach Risikoneigung und -toleranz (Schwankungen) geben, weiterhin wohl.

Bitte bedenken Sie: Risiko kann man nicht eliminieren, sonst landet man zwangsläufig im größten aller Risiken, der Geldentwertung!

Wir stehen Ihnen, unseren Kunden, ob in „guten oder schlechten Tagen“ für Ihre Fragen, Ängste, Anregungen, Kritik, ob positiv oder negativ, zur Seite.

Jederzeit – versprochen!

Summa Summarum

06.03.2012 | 15:34 Uhr

EZB: Bilanzsumme steigt erstmals über drei Billionen Euro

ROUNDUP/Bankenverband: Griechischer Bankrott könnte eine Billion Euro kosten

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Schuldenschnitt-droht-zu-scheitern-article5685481.html

USA

  • Der US Aktienmarkt schloss gestern nach dem schwächsten Handelstag des Jahres, insbesondere bedingt durch zunehmende Sorgen um Europa, negativ (S&P: -1,5%).

Utilities (-0,5%), Staples (-0,8%) und Telcos (-0,8%) waren die stärksten Sektoren während Financials (-2,5%), Industrials (-2,2%) und Materials (-2,2%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 18% bzw. 13% über dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.

  • Der „Super-Tuesday“ ist mit einem knappen Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Mitt Romney und Rick Santorum ausgegangen. Romney siegte in Massachusetts, Virginia, Vermont und Idaho während Santorum Oklahoma, Tennessee und North Dakota für sich entscheiden konnte. Im stark umkämpften Ohio war das Ergebnis mit 37,9 zu 37% für Romney denkbar knapp. Newt Gingrich konnte lediglich seinen Heimatstaat Georgia für sich gewinnen. Link Link Link
  • Ben Bernanke hat seinen Tonfall zum Verhältnis von Inflation und Beschäftigung verändert, in dem er auf die Auswirkungen der gestiegenen Energiepreise auf die Inflation aufmerksam machte. Möglicherweise sind dies Anzeichen dafür, dass die Fed zeitweise ihr angestrebtes Inflationsziel von 2% verfehlen wird, um Stimuli für den Arbeitsmarkt zu liefern. Link
  • Trotz der guten US Arbeitsmarktzahlen der vergangenen Wochen steigen die Bedenken einiger Ökonomen zur strukturellen Arbeitslosigkeit von Lang-Zeit Beschäftigungslosen. Link
  • Brasilien hat mit einem BIP Wachstum von 2,7% im vergangenen Jahr nun die UK überholt und ist mittlerweile gemessen am totalen BIP als die sechst größte Ökonomie der Welt. Link
  • Apple wird heute laut Berichten verschiedener Quellen vermutlich sein neues iPad 3 bzw. iPad HD auf einer Pressekonferenz vorstellen. Link Link
  • Google und Apple haben es geschafft, den US Markt für Smartphones weiter zu konsolidieren und besitzen mittlerweile laut einer Studie von ComScore einen Marktanteil von 78,1% in diesem Segment. Link
  • Pandora Media hat GAAP-EPS von -$0,05 (vs. Consensus: -$0,04) berichtet und deutliche seine Guidance für das Geschäftsjahr 2013 auf -$0,16 bis -$0,11 (vs. Consensus: $0,04) nach unten korrigiert. Die Aktie brach nachbörslich um fast 22% ein.
  • Heute werden um 13:00 Uhr die MBA Mortgage Applications veröffentlicht.

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute ebenfalls deutlich schwächer (SHCOMP: -0,4%, NIKKEI: -0,6%, HSI: -0,7%).
  • Australiens BIP ist im letzten Quartal 2011 mit 0,4%qoq (vs. Consensus/GS: +0,8%qoq/+0,5%qoq) deutlich geringer als erwartet gewachsen. Mit einer hieraus resultierenden jährlichen Wachstumsrate von 2,3%yoy ist eine deutliche Verlangsamung des Wachstums zu erkennen.
  • Chinas wird laut dem ehemaligen Vize-Finanzminister Wie Jianguo in diesem Jahr die Zölle auf Importe verschiedener Consumer und Luxury Goods verringern, um hierdurch den Binnenkonsum zu stärken. Link
  • Gleichzeitig kündigte Chinas Finanzminister Chen Deming an, dass das Import und Exportwachstum sich auf 7%yoy für die ersten beiden Monate des Jahres verlangsamen würde. Link
  • Indiens Rating wird laut S&P möglicherweise verringert, sollte die Regierung weiterhin ihren Kurs der lockeren Fiskalpolitik weiterfahren. Link

EUROPA

  • Die griechische Agentur zur Verwaltung öffentlicher Schulden hat gestern in einem Statement angekündigt, dass eine separate Bereitstellung von Mitteln an nicht teilnehmende Gläubiger nicht vorgesehen sei. Link Indes haben nach der gestrigen Zustimmung des Lenkungsausschusses auch die Societe Generale, Generali sowie Unicredit ihre Partizipation versichert, berichtet Bloomberg. Link
  • Frankreichs Präsident Sarkozy hat gestern eine minimale Steuer auf Gewinne großer Konzerne angekündigt, berichtet das WSJ. Diese werde er direkt nach einer potenziellen Wiederwahl am 22. April angehen. Link
  • Die EZB Bilanzsumme liegt nach den jüngst vergebenen LTRO-Mitteln bei nun €3,02Bio und stellt damit circa ein Drittel der Wirtschaftsleistung der gesamten Eurozone dar. Zum Vergleich liegt die US-Notenbank FED bei circa $2,9Bio und 19% der eigenen Wirtschaftskraft. Link
  • Statoil steht vor einer Übernahme der brasilianischen Assets von Anadarko, berichtet die FT. Der Kaufpreis des Geschäftsbereichs wird auf circa $3Mrd geschätzt. Link
  • FIAT CEO Marchionne sucht eigenen Aussagen zufolge nach einem asiatischen Partner und will damit u.a. die Präsenz in den entsprechenden Märkten erhöhen. So nannte er Suzuki und Mazda als potenzielle Kandidaten. Link
  • BMW Chef Reithofer betont die Unabhängigkeit des Konzerns und möchte auch in Zukunft nur bedingt mit anderen Herstellern kooperieren. Der Erhalt des Markenwerts sei ebenso wichtig wie potenzielle Skaleneffekte. (Welt)
  • SAP CFO Brandt bezeich
    net Brasilien als viertgrößten Markt und peilt dort einen Umsatz von circa €500Mio an, sagte er in einem Interview. Link
  • Adidas berichtet 4Q Ergebnisse: Nettogewinn €18Mio vs. Consensus €16,8Mio; Umsätze €3,3Mrd vs. erwartet €3,1Mrd; es wird anhaltendes Wachstum für 2012 erwartet – die Umsätze sollen prozentual im guten einstelligen Bereich zulegen.
  • Klöckner mit FY2011 Zahlen: Umsätze €7,1Mrd und EBITDA €217Mio inline mit den Erwartungen; 2012 werde nicht weniger herausfordernd sein als 2011; das Q2 werde besser verlaufen als Q1; EBITDA soll in 2012 steigen.
  • Axel Springer berichtet FY EBITDA von €593Mio vs. Consensus €589Mio; das Ergebnis in 2012 werde etwas stärker ausfallen als im Vorjahr.

Heute kommen Zahlen zur Industrieproduktion in Spanien (9Uhr) sowie deutsche Factory Orders (12Uhr).

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

Heute empfehle ich Ihnen einen Artikel, dessen Inhalt eine besondere Herausstellung verdient. Führen Sie sich diesen in aller Ruhe zu Gemüte:

Money supply explosion will lead to accelerating inflation

http://www.goldmoney.com/gold-research/alasdair-macleod/money-supply-explosion-will-lead-to-accelerating-inflation.html

USA

  • Nach gutem Start gaben US-Indizes nahezu alle zwischenzeitlichen Gewinne ab und schlossen marginal im Plus (S&P 500 +0,3%). Die hohen Volumina waren allein auf den Verfall zurückzuführen (+53% oberhalb des 10-Tagesdurchschnitts und +40% oberhalb des 30-Tagesdurchschnitts).
  • Grund für die schlechtere Stimmung im Tagesverlauf war die Fitch-Ankündigung, den Rating-Ausblick für Frankreich zu reduzieren und die Ratings von Belgien, Spanien, Slovenien, Italien, Irland und Zypern auf „negativ watch“ zu setzen (siehe auch Europa-Teil).
  • Nach Presseberichten (HB und Independent) plane Exxon für sieben Milliarden Pfund (800 Pence je Aktie; Schlusskurs Freitag 165,5 Pence) Keystone Petroelum zu kaufen. Die Firma hatte größere Ölvorkommen in der semi-autonomen kurdischen Region im Irak entdeckt.
  • Was WSJ berichtet, dass AT&T’s Gespräche bzgl. Asset Verkäufe wegen der T-Mobile USA Übernahme eingestellt wurden. Damit deutet immer mehr auf eine Abkehr von der Übernahme hin. Link
  • Das letzte US IPO in 2011, Zynga (ZNGA, gepreist bei $10), hat am ersten Handelstag anfängliche Gewinne nicht halten können und am Ende bei -5% geschlossen. Bis Mitte Januar ist der Neuemissionsmarkt in seiner traditionellen Winterpause.
  • In Credit– und FX-Märkten konnten keine wesentlichen Bewegungen beobachtet werden. Das Rohstoff-Segment war am Freitag zwar in der Breite leicht stärker, gibt heute Morgen jedoch weiter ab.
  • Im Wochenverlauf erwarten wir den US NAHB Housing Market Index, Chicago Fed und Durable Goods Orders.

ASIEN

  • Asiatische Märkte starten die Woche im Minus (Nikkei -1,26%, SHCOMP -0,55%, Hang Seng -1,54%). Der Shanghei Composite handelt nun an der 2200er Marke und testet die Levels aus dem März 2009, nachdem die Häuserpreise in der Hälfte der 70 größten Städte Chinas im November sanken. Link
  • China Daily berichtet, dass es ausländischen Investoren durch ein von der Regierung am Freitag eingeführtes Programm nun erlaubt ist, Offshore Yuan Depositen zu nutzen, um im Kapitalmarkt des Festlandes zu investieren. Die Deregulierungsmaßnahme soll die Popularität der Währung erhöhen und die Internationalisierung vorantreiben. Link
  • Die Währungsdaten der chinesischen Zentralbank signalisieren Kapitalabwanderung im November für den zweiten Monat in Folge, da Wetten auf eine Aufwertung des Yuans nachlassen, so Bloomberg. Link
  • Nach dem Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-il, wurde das Militär Süd-Koreas in Alarmbereitschaft versetzt. Man habe jedoch bisher keine ungewöhnliche Aktivität nördlich der Grenze erkennen können, so die Financial Times. Link
  • Aus einem Bloomberg Businessweek Artikel geht hervor, dass die Mieten für Luxusimmobilien in Hong Kong im letzten Quartal zum ersten mal seit Mitte 2009 fielen und weitere 10% verlieren könnten, da Banken und Hedge Fonds aufgrund der globalen Rezession, ihr Engagement zurückfahren. Link

EUROPA

  • EZB Chef Mario Draghi hat in einem FT Interview erneut die Erwartungen der Investoren zu einem verstärkten Eingreifen der EZB durch den Ankauf weiterer Staatsanleihen gedämpft. Link
  • EZB Chef Draghi hat ebenfalls durch die Warnung zu den hohen Kosten bei einem Aufbrechen der Euro-Zone als erster Zentralbank-Chef diese Möglichkeit konkret angesprochen und hierdurch laut FT zu Verunsicherungen beigetragen. Link
  • Italiens Minister für Industrie Corrado Passera hat am Sonntag neue Sparpläne zur Erhöhung des wirtschaftlichen Wachstums angekündigt. Diese umfassen einen stärkeren Kampf gegen Steuerflucht, den Verkauf von Digital-TV Frequenzen und die weitere Liberalisierung von Teilen des Arbeitsmarktes. Link
  • Frankreichs Credit Outlook wurde von Fitch Ratings auf Grund der anhaltenden Schwierigkeiten des Findens einer „allumfassenden Lösung“ der Probleme der Euro-Zone herabgestuft. Zusätzlich wurden Spanien, Belgien, Slowenien, Irland und Zypern auf die „Rating Watch Negative“ Liste gesetzt. Link
  • UK Wirtschaftsminister Vince Cable hat am Sonntag bekannt gegeben, dass die britische Regierung die Ergebnisse des unabhängigen John Vickers Banking Reports vollständig umsetzen will. Link
  • UK Wirtschaftsminister Vince Cable hat ebenfalls erklärt es sei zu früh die Auswirkungen des britischen Vetos beim letzten EU-Gipfel auf den Real- und Finanzwirtschaft einzuschätzen. Link
  • Spaniens neuer Premierminister Rajoy wird diese Woche in sein Amt eingeführt werden und erste Erklärungen zu weiteren Sparmassnahmen abgeben. Link
  • Finanzminister Schäuble hat bekräftigt, dass Deutschland seine Zahlungen zum Europäischen Rettungsfonds 2012 leisten wird. Link
  • EADS Chef Louis Gallois hat bekräftigt mittelfristig eine Umsatzrendite von 10% zu realisieren und damit mit dem Konkurrenten Boeing auf Augenhöhe zu kommen. Link
  • Procter & Gamble hat einen konzernweiten und unbefristeten Einstellungsstopp verhängt. Das Unternehmen kann auf Grund seines verhältnismässig kleinen Emerging Markets Geschäfts weniger stark vom Wachstum dieser Länder profitieren als die Konkurrenz. Link
  • RBS hat McKinsey angeheuert um seine Investment Bank umzustrukturieren. Führungskräfte von RBS haben laut Bloomberg Pläne eingereicht die das Balance Sheet der Investment Bank von 450 Mrd GBP auf 200 Mrd GBP reduzieren könnten. Link
  • Iberia hat aufgrund eines Streiks knapp ein drittel ihrer gesamt geplanten Flüge gestrichen. Link
  • Heute platziert Frankreich um 15:00 Uhr mehrere Bonds in einem Volumen von insgesamt 7 Mrd EUR. Die Euro Finanzminister werden um 15:30 Uhr in einem Conference Call das zusätzliche 200 Mrd EUR Funding für den IMF diskutieren. Link

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die finale Woche und einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • Die US-Aktienmärkte handelten gemischt: während der S&P 0,22% zu legen konnte verlor der Nasdaq -0,47%. Insbesondere die gute Stimmung der Konsumenten (Consumer Confidence: 56.0) wirkte unterstützend. Der Consumer Confidence Index kletterte auf den höchsten Stand seit Juli.
  • Die NYSE-Volumina lagen 6% über den 10-Tages- und 5% unter dem 30-Tages-Durchschnitt.
  • Während Energie (+1,53%), Utilities (+1,12%) und Staples (+0,98%) zu den Tagesgewinnern gehörten, verloren Technologie (-0,68%), Financials (-0,60%) und Industrials (-0,05%) an Boden.
  • S&P hat seine Rating-Kriterien für Banken überarbeitet und in diesem Rahmen 37 international Großbanken überprüft: 15 Banken wurden herabgestuft, 20 behielten ihr Rating und zwei Banken wurden herauf gestuft. Ziel der Umstellung sei eine bessere Vergleichbarkeit. Link
  • AMR: Die American-Airlines-Mutter beantragt Gläubigerschutz nachdem Verhandlungen zur Reduzierung der Arbeitskosten scheiterten. Tom Horton ersetzt Gerard Arpey als CEO. Der Flugbetrieb von American-Airlines soll zunächst regulär fortgesetzt werden. Die Aktie verlor 84%. Link
  • Der IWF warnt in einer Studie davor die Beobachtung von grenzübergreifenden Kapitalflüssen zu vernachlässigen, diese spielten laut dem Bericht eine entscheidende Rolle in der Finanzkrise. Link
  • Die Fed zeigt sich weiter uneinig in Bezug auf weiter Bondkäufe: während ein Vice Chairman weitere Schritte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als notwendig ansieht, bezweifelt Atlanta Fed Präsident Dennis Lockhart die Wirkung von weiteren Bondkäufe. Link
  • Im heutigen US-Daily betrachten die Analysten die Entwicklung des Goldman Sachs Analyst Index (GSAI): zwar konnte dieser auf Grund von gestiegenen Sales & Orders zu legen, das relative Level und Wachstum bleiben jedoch niedrig.
  • Heutige Makro-Zahlen: Chicago PMI (GS: 56.0; Kons: 58.5), MBA Mortgage Applications und Pending Home Sales sowie das Fed Beige Book.

ASIEN

  • Die asiatischen Märkte schlossen einheitlich im Minus (NIKKEI -0.75%, SHCOMP -2.66%, HANG SENG -1.85%), nachdem Zentralbank Berater Xia Bin für nächstes Jahr eine straffe Geldpolitik ankündigte und der Markt für Donnerstag schlechte China PMI Zahlen (Konsensus: <50) befürchtet.
  • Indien‘s GDP ist im dritten Quartal ‚in Line‘ mit den Erwartungen um 6.9% gewachsen vs. 7.7% im zweiten Quartal.
  • Korea’s industrial output ist im Oktober um 0.7% vom Vormonatsnivea 1.2% gefallen, nachdem die Export Nachfrage nach Europa deutlich nachgelassen hat.
  • Japan’s Industrial Production lag im Oktober mit +2,4% mom über dem Konsensus der lediglich ein Plus von 1% prognostizierte. Sorgen über die Auswirkungen der Überschwemmungen in Thailand konnten zum jetzigen Zeitpunkt allem Anschein nach nicht bestätigt werden.

EUROPA

  • Das gestrige Treffen der Eurogruppe lässt sich in den folgenden Punkten zusammenfassen: Link Link
    • Die Hebelung des EFSF wird Berichten zufolge das gesetzte Ziel der €1Bio Marke verfehlen – EFSF Chef Regling wollte zu den spekulierten €500-700Mrd. keine konkreten Angaben machen. Die Hebelung läuft über ein SPV mit einer Teil-Absicherung von 20-30% bei neuen Bondsemissionen. PR
    • Forderungen einer stärkeren Beteiligung von EZB und IMF nehmen zu – FT Angaben zufolge gibt es bereits konkrete Verhandlungen mit dem IMF zur Erhöhung der bilateralen Kreditvergabe. Link
    • Die Minister haben den €5,8Mrd Anteil der Tranche an Griechenland bewilligt. Nun fehlen noch die €2,2Mrd des IMF, die am 5 Dez beschlossen werden sollen.
    • Der Chef der griechischen Zentralbank Provopoulos warnte vor dem hohen Abzug von Einlagen bei griechischen Banken und verwies auf einen Rückgang von 7% innerhalb der letzten 2 Monate.
  • Europäische Konzerne bereiten nach Angaben zahlreicher Vorstände ein potenzielles Ende des Euro vor und setzen sich mit den konkreten Folgen und Maßnahmen auseinander, schreibt die FT. Link
  • EU-Binnenmarktkommissar Barnier legt heute seine Pläne zur stärkeren Kontrolle europäischer Wirtschaftsprüfer vor. Diese werden wohl keine verpflichtende Zusammenarbeit mit kleineren Prüfern, wohl aber eine regelmäßige Rotation enthalten, berichtet die FT. Link
  • Deutschland könnte Frankreich und Italien als meist besichertes Land gemessen am Volumen gekaufter Kreditausfallversicherungen überholen, schreibt die FT. Link
  • Ein Konsortium bereitet für Aviva nach Angaben der Daily Mail ein Angebot von £5 pro Aktie vor. Link Die Independent sieht Zürich Financial als potenziellen Käufer. Link
  • Allianz will mit Restrukturierungsprogramm bei ihrer seit Jahren schwächelnden Sachversicherung die Trendwende schaffen. Die Sparte müsse endlich profitabel wachsen, sagte Deutschland-Chef Markus Rieß in einem Interview. Link
  • Siemens und die Deutsche Bahn seien in aktiven Gesprächen zur
    Einführung der neuen ICE Generation vor dem nächsten Winter, schreibt die FAZ.
  • Bayer hat für die Antibabypille in den USA neue Konkurrenz bekommen – Watson hat gestern von der Gesundheitsbehörde die Zulassung bekommen. Link
  • Deutsche Retail Sales lagen bei 0,7%mom vs. Consensus 0,1%mom sowie -0,4%yoy vs. Consensus 2%yoy.
  • Heute kommen u.a. Konsumdaten aus Frankreich (08.45) sowie Arbeitsmarktdaten aus Deutschland (09.55) und Italien (10Uhr). Es treffen sich zudem die Finanzminister der Eurozone.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • US Aktienmärkte haben vor dem heutigen „Thanksgiving“ sehr negativ auf die Nachrichten aus Europa und Asien reagiert (S&P500 -2,2%). Das Volumen einer deutschen Bund-Auktion blieb deutlich unter den Erwartungen (siehe Europateil) und der chinesische Flash PMI hatte sich weiter abgeschwächt. Besonders schwach waren Energy (-2,9%) und Financials (-2,9%), Sektorgewinner waren Staples (-1,1%) und Utilities (-1,5%).
  • Bank of America: CDS Spreads zur Absicherung von Kreditrisiken gegenüber BofA haben mit zwischenzeitlich 495bp. neue Rekordhochs erreicht, die auch die Höchststände von 2009 übertreffen. CDS Spreads anderer US Banken sind ebenfalls angestiegen, blieben aber noch unter den Werten von Ende September. Link
  • Brasilien hat Chevron vorerst die Bohrlizenz entzogen als Konsequenz aus einer Untersuchung eines Bohrunfalls bei dem Öl ausgetreten war. Link
  • Microsoft hat laut Bloomberg mit Yahoo eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet und darf damit die Bücher des Internetunternehmens prüfen. Link
  • Ein US Bundesrichter hat den Antrag auf Gläubigerschutz der Stadt Harrisburg, Pennsylvania abgewiesen. Die Entscheidung macht den Weg frei für eine Übernahme des städtischen Budgets durch die Landesregierung. Link
  • Heute ist Thanksgiving in den USA, die nächsten Makrodaten gibt es erst am Montag (New Homes Sales, Dallas Fed Index).

ASIEN

  • Asiatische Märkte sind im Minus (Nikkei -1,8%, SHCOMP +/-0%, Hang Seng -0,2%) nach schwachen Vorgaben aus Europa und den USA. Der Nikkei fällt auf den niedrigsten Stand seit April 2009 nachdem der IMF und die Rating-Agentur S&P vor der Schuldensituation im Land gewarnt haben. Link
  • Japan: der IMF hat in einer Debt-Sustainability Analyse vor dem hohen Schuldenstand in Japan gewarnt, der ein Risiko für die lokale und globale Marktstabilität darstellt. Wachstumsstärkende Reformen und Sparmaßnahmen seien dringend nötig um die Risiken zu reduzieren. Link Full Report
  • S&P hat in einem Interview ebenfalls auf die sich verschlechternde Schuldensituation in Japan hingewiesen und gesagt es „könnte richtig sein“ zu sagen, dass S&P näher vor einem Downgrade des japanischen Ratings steht. Link
  • In China kommt es laut FT zu den bisher stärksten Protesten und Streiks in den Industriezentren Shenzhen und Dongguan wo mehr als 10.000 Arbeiter in Streik getreten sind. Link
  • China hat neue Militärübungen im Westpazifik angekündigt, eine Woche nachdem Präsident Obama beim Asien-Pazifik Gipfel kommentierte, dass das US Militär weiter ein Machtfaktor in der Region bleiben wird. Link
  • HTC verliert heute 7% nachdem das Unternehmen seine Umsatzguidance für das Quartal von +20-30%YoY auf flat absenkt. Die Aktie hat damit seit Ende letzter Woche 20% verloren. Link
  • Olympus gewinnt 18% und hat sich vom Tief fast verdoppelt, der frühere CEO Woodford ist mittlerweile zurück in Japan und trifft sich dort mit Ermittlungsbehörden. Link

EUROPA

  • Gestern sorgte die extrem schwache Auktion 10-jähriger Bundesanleihen mit einem Volumen von €3,64Mrd gegenüber geplanten €6Mrd für Nervosität an den Märkten und wurde teilweise als wichtiges Zeichen zunehmender Unsicherheit interpretiert. EZB Ratsmitglied Nowotny sprach von einem „Alarmsignal“. Link
  • Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Sarkozy und Italiens Premier Monti treffen sich heute am Mittag zu Gesprächen in Straßburg. Es sollen FT Angaben zufolge unter anderem die gestrigen Vorschläge von Barroso kommentiert werden. Link Barroso hatte Stabilitätsbonds sowie eine stärkere Stellung der EU-Kommission bei Haushaltsfragen gefordert und ein Scheitern der Eurozone bei der Nicht-Abgabe von Souveränität in Aussicht gestellt. Link Sarkozy werde zudem die Intervention der EZB erneut thematisieren, schreibt die FT. Link
  • Im Rahmen der Eurobonds-Diskussion scheinen sowohl Kanzlerin Merkel wie auch die EZB ihre bisherigen Haltungen zu überdenken. So konzentrierte sich die gestrige Kritik auf den „unpassenden Zeitpunkt“ der Einführung. Auch EZB Vize Constancio lies einen positiven Unterton durchklingen. Link
  • Airbus will in diesem und im kommenden Jahr jeweils mehr als 4.000 Mitarbeiter neu einstellen, heißt es aus Unternehmenskreisen. Airbus-Chef Enders sagte in einem Interview, er rechne für 2012 mit weniger Bestellungen als im laufenden Jahr. (Börsen-Zeitung)
  • Finmeccanica soll Medienberichten zufolge Schmiergelder in Milliardenhöhe an Politiker im In- und Ausland gezahlt haben – angeblich Bestechungsgelder für den Zuschlag bei Aufträgen im Rüstungsbereich. (FTD)
  • VW-Entwicklungschef Hackenberg sagte im Interview mit dem Handelsblatt, dass auch bei künftigen Entwicklungen die Abhängigkeit von Lieferanten reduziert werden soll. Man plane eigene Entwicklungen, sagte er mit Bezug auf anstehende Projekte. Link
  • Suzuki Motor hat im Streit mit Volkswagen ein internationales Schiedsgericht angerufen und möchte, dass VW seine Anteile abgibt. Link
  • Allianz und Axa gehören nach Medienberichten zu den Favoriten in einem Bieterwettstreit um die französische GAN Assurances. Es sei fast €1Mrd als Kaufpreis im Gespräch. Link
  • Deutsche Makrozahlen: Q3 Exporte 2,5% vs. Consensus 1,6%; Q3 Importe 2,6% vs. erwartet 1,5%; privater Konsum 0,8% vs. Consensus 0,5%.
  • Heute kommen u.a. der deutsche IFO Index (10Uhr) sowie UK Handelsdaten (10.30Uhr).

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!

Summa Summarum

Ganz Europa bewundert Deutschland für seine Wirtschaft, aber keiner möchte unseren Prinzipien folgen, auf denen dieser Erfolg beruht. Die Stabilitätsphilosophie der Bundesbank wir angefeindet, von Sparsamkeit wollen die meisten Länder nichts wissen und die EU-Kommission drängt weiter auf Einführung von Eurobonds. Schon sind auch in unserem Land Stimmen zu hören, die für eine Flutung der Märkte mit neu gedruckten Euros plädieren.

USA

  • US Aktien haben in der letzten Handelsstunde deutlich verloren und im Minus geschlossen (S&P500 -1,7%) nachdem Fitch in einem Report vor dem Exposure der US Banken gegenüber der Eurokrise gewarnt hat. Die Risiken eines negativen Schocks steigen so Fitch. Schwächster Sektor entsprechend Financials (-2,5%) hinter Energy (-2,4%). Besser waren Staples (-0,8%) und Utilities (-1,3%). Link Fitch Report
  • WTI Öl hat gestern etwa $2 zugelegt auf über $102/Barrel, und der Spread zwischen WTI und Brent hat sich auf $9,39 eingeengt von $24 Anfang September, nachdem Enbridge Inc. einen 50% Anteil an der Seaway Pipeline erworben hat und angekündigt hat die Richtung der Pipeline umzudrehen von Cushing zur Texanischen Küste. Link Link
  • Die Chancen, dass das US „Supercommittee“ zur Defizitreduktion nicht rechtzeitig zu einer Einigung kommen wird sind laut WSJ deutlich gestiegen. In dem Fall würden automatische Budgetkürzungen greifen, vor allem im Verteidigungshaushalt. Link Link
  • Richmond Fed Präsident Jeffrey Lacker hat vor dem Exposure von US Money-Market Funds gegenüber Europa gewarnt. Während das US Bankensystem gut vorbereitet sei auf eine Verschärfung der Eurokrise, sei er sich bei Money-Market Funds nicht so sicher so Lacker. Link
  • Google hat gestern mit „Google Music“ ein Konkurrenz-Angebot zu Apple’s iTunes vorgestellt. Google hat dazu Lizenzabkommen mit Universal, Sony und EMI, aber nicht Warner Music abgeschlossen. Link
  • NetApp nachbörslich -7% nachdem das Unternehmen für Q3 Adj. EPS Guidance von $0,56-0,60 gibt, unter Consensus von $0,64. Die Umsatzguidance für Q3 liegt bei $1,56-1,61Mrd., ebenfalls unter Schätzungen von $1,64Mrd. Statement
  • Rambus ist gestern im regulären Handel 61% gefallen nachdem ein Gericht in San Francisco seit sieben Jahren bestehende Lizenzforderungen gegenüber Micron und Hynix abgewiesen hat. Link
  • Teams des Basel-Kommittees sollen ab nächstem Jahr weltweit überprüfen ob die geplanten strafferen Basel-III Regeln auch korrekt von den einzelnen Ländern implementiert werden schreibt die FT. Link
  • Heute kommen US Housing Starts, die wöchentlichen Jobless Claims und der Philadelphia Fed Index.

ASIEN

  • Asiatische Märkte handeln gemischt (Nikkei +0,2%, SHCOMP -0,1%, Hang Seng -0,4%), der Euro erholt sich etwas und handelt wieder knapp über 1,35.
  • In Indien haben staatliche Raffinerien die Benzinpreise zum ersten Mal seit drei Jahren gesenkt. Die FT sieht darin einen politischen Schritt, da kurz zuvor einem wichtigen Partner der regierenden Kongress-Partei gedroht hat die Koalition wegen der hohen Preise zu verlassen. Link
  • US Präsident Obama sagte heute Morgen in Australien, dass die US Militärpräsenz in der Asien-Pazifik Region weiter ausgebaut werden soll und die USA weiter ein Machtfaktor in dieser Region bleiben wollen. Link
  • China und Russland stellen sich gegen eine Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran in der UN berichtet das WSJ. Link
  • China hat seine Position in langfristigen US Treasuries deutlich ausgebaut berichtet Bloomberg, demnach hält China derzeit $1150Mrd. an langfristigen US Treasuries und $4,4Mrd. an T-Bills. Link
  • Die chinesische Währung könnte laut einem US Kongressbericht innerhalb der nächsten Dekade eine Gefahr für die Dominanz des US Dollars darstellen. Link

EUROPA

  • Der designierte italienische Premierminister Mario Monti hat gestern die Mitglieder seiner technokratischen Regierung präsentiert. Heute veröffentlicht er gegen Mittag geplante Sparmaßnahmen bevor er am Abend ein Vertrauensvotum im Senat haben wird. Link Link
  • Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy sind weiterhin unterschiedlicher Meinung hinsichtlich der Rolle der EZB. Frankreich fordert in Anbetracht der Entwicklung eigener Refinanzierungskosten einen stärkeren Eingriff der EZB, wohingegen deutsche Vertreter die Legitimation seitens der EU-Regeln weiterhin anzweifeln. Link
  • Der griechische Premier Papademos hat die gestrige Vertrauensabstimmung gewonnen. Finanzminister Venizelos wird zudem vermutlich noch diese Woche einen konkreten Ausgabenplan für das kommende Jahr vorlegen, berichtet Bloomberg. Link
  • Die europäische Kommission setzt sich mit dem jüngsten Vorschlag deutscher Wirtschaftsweisen hinsichtlich eines Schuldentilgungspaktes (Link)  auseinander und zieht diesen nach Aussagen von Kommissar Rehn ernsthaft in Betracht. Link Es sollen nächste Woche konkrete Vorschläge vorgestellt werden, die auch gemeinsame Bonds beinhalten könnten. Link
  • Der Kapitalbedarf europäischer Banken könnten die bisher kommunizierten €106Mrd überschreiten, berichtet die Börsenzeitung. Die geplante Veröffentlichung endgültiger Daten am Freitag wird sich vermutlich verzögern, da die Überprüfung der Zahlen anhand angefragter Informationen noch laufe. Link
  • Metro – Karstadt Eigner Berggruen zeigt sich optimistisch zum Erwerb von Kaufhof und wirbt als „logischer Käufer“. (FAZ)
  • BMW hat sich Suche eines Nachfolgers für Reithofer dementiert, berichtet Bloomberg. Dessen Vertrag läuft 2016 aus.
  • Moody´s hat gestern das Rating von 10 Landesbanken zwischen 1-3 Notches gesenkt und auf die geringere Wahrscheinlichkeit externer Unterstützung verwiesen.
  • BHP CEO Kloppers zeigte sich auf der Hauptversammlung vorsichtig für das kommende Jahr und verwies u.a. auf geringeren Kreditzugang einiger Unternehmen. Link
  • Aixtron CEO Hyland sieht das kurzfristige Umfeld weiterhin herausfordernd und verweist auf schwächere Nachfrage aus China. Link

Heute kommen Frankreich (11Uhr / €6-7Mrd) sowie Spanien (10.30Uhr / €4Mrd) mit Auktionen an den Markt. Zudem werden UK-Einzelhandelsdaten (10.30Uhr) veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Zwischendurch!

Der grosse Schnitt

„Eigentlich geht es uns doch ganz gut.“ Diesen Satz hört man immer wieder. Und dann immer diese schrecklichen Nachrichten. „Flächenbrand in Euroland – Wer rettet unser Geld?“ – so hieß es schon Mitte Juli bei Fernseh-Talkerin Maybritt Illner. Und seitdem ist die Diskussion nicht leiser geworden.

Auch die Krise scheint jedoch ihre unterhaltsamen Seiten zu haben. Das Handelsblatt berichtete über die Maybritt-Illner-Sendung: „… eine Überraschung: Maybritt Illners Runde parlierte so blitzgescheit und witzig über Glanz und Elend der Einheitswährung wie die Besetzung eines  Salons im Paris des 18. Jahrhunderts. So sorgten die überwiegend blendend aufgelegten Gäste mit rasanten Wortwechseln und spitzen Bonmots für eine ziemlich kurzweilige Sendung.“ Weiter heißt es im Handelsblatt: „Hans-Werner Sinn übernahm in dieser gut aufgelegten Runde die Rolle der Spaßbremse. Er warf besorgte Blicke über seinen Backenbart und erklärte, dass es nun wirklich an der Zeit sei, den Geldhahn zuzudrehen.“ Später heißt es: „Den Rest der Sendezeit saß der Ökonom mit trauriger Miene da und schüttelte hin und wieder den Kopf.“ Soviel zu Maybritt Illners Sendung aus dem Juni.

Die Rezeption dieser Sendung blieb mir in Erinnerung, weil der Vergleich mit den Pariser Salons des 18. Jahrhunderts so gut passte. Die bürgerliche Kritik am absolutistischen Regime, die sich in den Pariser Salons entfaltete, war witzig und intellektuell anspruchsvoll. Noch heute zitieren Staatsrechtler, Literaten und Philosophen, was damals Kluges gesagt wurde. Wikipedia schreibt über Voltaire: „Seine Waffen im Kampf für seine Vorstellungen waren ein immenses Wissen, Phantasie, Einfühlungsvermögen, ein präziser und allgemein verständlicher Stil sowie Sarkasmus und Ironie.“

Historiker schreiben, die Gesellschaft im vorrevolutionären Frankreich sei eigentlich recht wohlhabend gewesen. Auch in den Pariser Salons hätte man sagen können: „Eigentlich geht es uns doch ganz gut.“ Sicherlich waren die Portfolios und die Altersvorsorge von Bürgertum und Adel etwas zu einseitig ausgerichtet: es dominierte der königliche Schatzbrief. Mit rund 75 Prozent des BIP war der König bei seinem Volk verschuldet. Und Dank königlicher Zinsen wuchsen die Beträge auf den Konten der Sparer immer weiter an.

Die Schulden des Staates waren die dominante Sparform wohlhabender Franzosen.

Als in Island ein Vulkan ausbrach, dessen Aschewolken in Nordeuropa drei Jahre lang Kälte, Hunger und Missernten auslösten, rächte sich die einseitige Anlagestrategie der Franzosen. Sie wollten ihre Schatzbriefe verkaufen, aber es gab niemanden, der sie hätte kaufen können. Auch der König konnte keine Zinsen zahlen – bisher konnte er nur Kredite umschulden und Zinsen zahlen, weil er neue Schatzbriefe ausgegeben hatte. Als es keine neuen Nachfrager gab, kollabierte das System.

Voltaire musste das nicht mehr miterleben. Er starb ein paar Jahre vor der Revolution. Seine spitz formulierte Einschätzung über Zukunft des Papiergelds bewahrheitete sich jedoch. „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null.“ Nachdem die Finanzierung durch Schuldscheine nicht funktionierte, erprobten die Finanzpolitiker der Revolution eine Finanzierung durch die Notenpresse. Die ersten Versuche waren ermutigend, die Weiterführung des Gelddruckens führte dann jedoch direkt in eine Hyperinflation.  Obwohl Goldmünzen Kaufkraft bewahrten, erwiesen sich Kaufkraftüberlegungen in diesen Jahren als nebensächlich. Die eigentliche Herausforderung während der Revolutionsjahre blieb, nicht in völlige Kopflosigkeit zu verfallen.

Zurück zu den französischen Staatsschulden. Wie konnte die französische Staatsverschuldung so außer Kontrolle geraten? Weil der König Kriege führte und das Geld verprasste? Der jahrelange Verfassungsrichter Paul Kirchhof, einer der renommiertesten Experten für Verfassungs- und Steuerrecht, gibt in der FAZ eine einfache, generelle Antwort zum Thema Staatsschulden: kein Staat kann strukturell Schulden aufnehmen oder tilgen. Wörtlich heißt es:

„Moderne Verfassungen verstehen den Kredit als ein Instrument der Wirtschaft, die mit dem Darlehen ihre Produktivität steigert und daraus den Kredit bedienen kann. Die Verschuldung ist aber grundsätzlich kein Finanzierungsmittel des Staates, weil der Staat strukturell keine ökonomischen Gewinne erwirtschaftet, aus denen er Tilgungs- und Zinszahlungen finanzieren könnte.“

In Mexiko, Russland und Venezuela besitzt der Staat Rechte an der Ausbeutung von Öl-, Gas- und Erzreserven, die Dank einer Laune Gottes innerhalb ihrer Staatsgrenzen liegen. Solche Staaten können strukturell Gewinne erwirtschaften und Zinsen zahlen. Der Normfall ist jedoch, wie Prof. Kirchhof erklärt, dass ein Staat strukturell keine Gewinne erwirtschaften kann, keine Zinsen zahlen kann und deshalb auch keinen Kredit aufnehmen darf.

Die gegenteilige Meinung äußerte jüngst Noch-Notenbankchef Trichet, der erklärte, dass Griechenland nicht pleite gehen darf, da unser Finanzsystem und seine regulatorische Ausgestaltung darauf fußen, dass Staatsanleihen nicht ausfallen können. Basel III müsste komplett überarbeitet werden, wenn Staaten doch pleite gehen können. Soweit Trichet.

Wer hat Recht? Kirchhof oder Trichet? Aufmerksame Vermögensverwalter werden registrieren, dass die beiden hochgebildeten Herren die Rolle von Staatsschulden völlig verschieden bewerten.

Zu den aktuellen Ereignissen: Auf dem medial viel beachteten EU-Gipfel vom Mittwoch wurde festgelegt, dass Banken gezwungen werden, einen freiwilligen Haircut von 50% auf ihre griechischen Anleihen zu akzeptieren. Auf diese Weise sollen die griechischen Staatsschulden bis 2020 auf einen Stand von 120 Prozent des BIP zurückgeführt werden.
Die Schulden Griechenlands bei der EZB und Partnerländern bleiben von diesem Schuldenschnitt unberührt.

Unklar bleibt, warum für Griechenland eine Verschuldung von 120 Prozent des BIP tragfähig ist, während Russland 1998 bei einer Staatsverschuldung von 28 Prozent des BIP den Bankrott erklären musste.

Auch die Bundesrepublik war einst in einer Schuldenkrise. Schwer trug der junge Staat an den Lasten der Vergangenheit, den Kriegsschulden und Vorkriegsschulden. Mit 30 Milliarden D-Mark, das war 1953 unvorstellbar hohe Summe, stand die Bundesrepublik in der Kreide. Im Rahmen der Londoner Schuldenkonferenz gelang es den deutschen Verhandlungsführern, die Schuldenlast um zwei Drittel zu reduzieren. Die Amerikaner wollten den Deutschen noch mehr erlassen, aber die Briten waren selbst hoch verschuldet und benötigten die deutschen Zahlungen.  Heute werden Schulden in Relation zum Bruttoinlandsprodukt gesetzt, um die Zahlen fassbar zu machen.

Die Bundesrepublik ging mit einem Schuldenstand von 20,8 Prozent des BIP in die Londoner Schuldenkonferenz und konnte 1953 einen Haircut aushandeln, der die Schulden auf 6,95 Prozent des BIP senkte.

Im Rahmen dieser Londoner Schuldenkonferenz verzichtete übrigens auch Griechenland auf den größten Teil seiner Forderungen gegenüber Deutschland.

Als der deutsche Verhandlungsführer Abs die Schulden der Bundesrepublik per Haircut auf 6,95 Prozent des deutschen BIPs reduzierte, galt das in Deutschland als schlechtes Ergebnis. Man hatte sich von den Verhandlungen mehr erhofft. Besorgte Stimmen zweifelten, ob Deutschland diese immensen Schulden werde tragen könne.

Dieser Blick in die Vergangenheit schärft den Blick für aktuelle Ergebnisse der europäischen Schuldenkrise. Wird die viel beachtete Vereinbarung vom Mittwoch in Brüssel die Balance zwischen Schuldansprüchen und Realwirtschaft wieder herstellen? Der historische Kontext spricht da eine ganz eigene deutliche Sprache.

Immerhin: Paul Kirchhofs Aufsatz in der FAZ trägt den Titel „Jeder Schuldschein sei zerissen.“ Da scheint sich eine Richtung anzudeuten.

Nur ganz nebenbei sei erwähnt, dass Gold die einzige Geldform ist, die frei von Schulden ist. Aber wie sagte Voltaire so schön: „Es kann gefährlich sein, richtig zu liegen, wenn die Regierung falsch liegt.“ Gold wird seinen Weg gehen, aber eine ordentliche Diversifikation mit weniger exponierten Vermögensformen (Silber, Zucker) kann nicht schaden.

Irgendwo habe ich dieser Tage gelesen, dass auch ein EU-Finanzminister gesagt haben soll, dass die Rettungsschirme mit immer neuen „Shock and Awe“-Milliardensummen nicht verbergen können, dass die Regierungen gar kein Geld haben. Da ist etwas dran.

Bemerkenswert und medial unbeachtet ist der Fakt, dass die Anleihen des Europäischen Rettungsschirms EFSF inzwischen 1,4 Prozent über den Anleihen des Bundes mit gleicher Laufzeit notieren.

Beachtung sollte dieser Tage ebenfalls die Einschätzung finden, mit der der führende Ratingsriese S&P die Schuldentragfähigkeit Großbritanniens einschätzt. Der Schuldenstand des Königreiches stieg per Mai 2011 auf 151,4 Prozent des nominalen BIPs. Der Blog „Querschüsse“ errechnete, dass rund 60 Prozent der Schulden aus der Übernahme und Stützung von Banken kamen. 2011 wird das britische Staatsdefizit bei 8,6 Prozent des BIP liegen. Das sind griechisch-portugiesische Dimensionen. Und um es in einen historischen Kontext zu setzen: Britannien addiert zu seinen Schulden pro Jahr mehr, als die gesamte Verschuldung der Bundesrepublik 1953.

Umso erfrischender ist die Nachricht, dass S&P die Topbonität Britanniens von AAA bestätigt. Dem industriell weitgehend entkernten Inselreich wird von Standard & Poors eine „gesunde, offene und diversifizierte Volkswirtschaft“ bescheinigt.

Ich bin mir nicht sicher, was dieses skurrile Lob für Britannien bedeuten soll. Ein Zufall ist es nicht. Wird hier versucht, einen sicheren Hafen zu installieren, in dem Kapital die Stürme der Euro-Krise überstehen kann?

Der eigentliche sichere Hafen, Gold, hat in der letzten Woche wieder Preise um 1750 Dollar erzielt.
Der Preisrutsch um den 23.9.2011 wurde durch Erhöhungen der Zahlungsanforderungen an der COMEX ausgelöst.

Eine Grafik der Commerzbank zeigt optisch sehr deutlich, wie ein Stakkato von Margin-Erhöhungen die Barzahlungsanforderungen in kurzer Zeit fast verdoppelte – und zu Zwangsliquidationen von Gold-Futures führte.

In den vergangenen Tagen erhöhten sich die Zuflüsse zu den Gold-ETFs.
Das könnte ein Zeichen sein, dass der Markt die Korrektur verdaut hat.

Quelle: B.Meyer, Meyers Goldwoche

 

 

Summa Summarum

USA

  • Der S&P500 hat gestern 0,5% im Plus geschlossen, trotz der Verschärfung der Eurokrise an den Bondmärkten in Europa wo 10J. italienische Staatsanleihen wieder bei über 7% rentiert haben, nachdem bessere Daten zu Retail Sales und ein besserer Empire Manufacturing Index veröffentlicht wurden.
  • US Retail Sales sind im Oktober 0,6% gestiegen und lagen damit deutlich über Consensus von 0,2%. Hohe iPhone Verkäufe sieht das Team von Jan Hatzius als möglichen Treiber. Der regionale Empire Manufacturing Index für November erholte sich von -8,5 im Oktober auf +0,6 und damit deutlicher als erwartet (Cons.: -2).
  • Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, und der republikanische Sprecher im Repräsentantenhaus John Boehner haben sich gestern getroffen um an Kompromisslinien für das „Superkommitte“ zum Defizitabbau zu arbeiten – noch gebe es aber keine Einigung so Reuters. Link
  • Dell nachbörslich -0,5% nachdem das Unternehmen Q3 Umsätze von
    $15,4Mrd. unter Consensus von $15,7Mrd. berichtet und Umsatzwachstum für das Gesamtjahr nur noch am unteren Ender der Spanne von 1%-5% sieht. Einer der Gründe sind die Produktionsverzögerungen im Zusammenhang mit den Fluten in
    Thailand. Link
  • Citigoup, Bank of Amercia-Merrill Lynch und RBS
    werden von der südkoreanischen Woori-Bank im Zusammenhang mit strukturierten Hypothekenanleihen verklagt berichtet Reuters. Link
  • Citigroup plant laut FT den Abbau von 900 Stellen im Sales&Trading und Investment-Banking. Link
  • Apple hat das langjährige unabhängige Aufsichtsratsmitglied Arthur
    Levinson als neuen non-executive Chairman benannt. Link
  • Heute kommen Daten zur US CPI Inflation und Industrieproduktion
    im Oktober.

ASIEN

  • Asiatische Märkte sind im Minus (Nikkei -0,9%, SHCOMP -2,5%, Hang Seng -2,8%) und der Euro fällt im asiatischen Handel unter 1,35 nachdem gestern italienische, spanische und französische Spreads weiter rausgelaufen sind. Link
  • Die Bank of Japan hat wie erwartet keine Änderungen an der Geldpolitik bekanntgegeben, aber in ihrem Statement mit Blick auf die Probleme in Europa vor einer Verschlechterung des globalen Wachstums gewarnt. Link
  • Das China Securities Journal berichtet, dass Immobilienentwickler in China Probleme bei der Rückzahlung von mehr als CNY100Mrd. an Krediten haben könnten. (Bloomberg)

EUROPA

  • Die FT berichtet von neuen Details zum geplanten freiwilligen 50%-Schuldenerlass für Griechenland seitens des Finanzsektors. Den Angaben zufolge fordern die Gläubiger für die neuen Bonds höhere Zinsen sowie zusätzliche Zahlungen bei einer Erholung Griechenlands. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag in Frankfurt starten – es wird eine Alternative aus Griechenland erwartet. Link
  • Das zeitweise Verbot von Länder-Ratings in Krisenzeiten konnte gestern in der EU-Kommission nicht durchgesetzt werden. EU-Binnenmarktkommissar Barnier scheiterte an dem Veto aus
    Großbritannien und Schweden. Link Link
  • Kanzlerin Merkel und Fraktionsvorsitzender Kauder
    sprachen sich gestern erneut für die Einführung einer Tobin-Steuer aus und kritisierten die aktuelle Haltung Großbritanniens. Demnach sei das Vorgehen der Briten egoistisch und gegenüber Europa absolut verantwortungslos. Premier Cameron und Kanzlerin Merkel kommen am Donnerstag zusammen. Link
  • Frankreichs Präsident Sarkozy kündigte gestern an, die
    Arbeitskosten des Landes anzugehen und dadurch die internationale
    Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Damit reagierte es auf Forderungen seitens Arbeitgeberverbände. Eine generelle Erhöhung der Mehrwertsteuer schloss er indes aus. Link
  • Griechenlands Premier Papademos muss sich heute einer Vertrauensabstimmung im Parlament stellen und seine Rolle
    legitimieren. Eine Mehrheit gilt als sicher. Link
  • Qatar Airways hat auf der Dubai-Airshow 55 Airbus Maschinen mit einem Gesamtwert von €6,4Mrd bestellt. Zuvor hatte ein Sprecher den
    Flugzeughersteller kritisiert und u.a. gemeint, dass Airbus „noch lernen müsse, wie man Flugzeuge baut?“. Link
  • Bayer erwartet bis 2015 einen Umsatzwachstum in Asien von circa
    60% auf über €11Mrd. Das Unternehmen hatte in den vergangenen 10Jahren circa €3,4Mrd investiert. Link
  • RWE steigt in neue Geschäftsfelder ein und will bis 2013 etwa
    €17Mrd investieren, sagte Deutschland-Chef Neuhaus. Der größte Teil davon seien Ausgaben für die Energiewende. (Süddeutsche)
  • Vodafone ist Medienberichten zufolge an den spanischen Anteilen von
    KPN interessiert. Das größte niederländische Telekommunikationsunternehmen will sich schon länger von der spanischen Sparte trennen. Link
  • Infineon berichtet 4Q Zahlen inline wohingegen die Guidance etwas
    schwächer ausfällt als erwartet.
  • Bouygues berichtet einen Q3 Nettogewinn von €403Mio vs. Consensus €362Mio; der Ausblick für den Gesamtjahresumsatz wurde angehoben.
  • Dufry berichtet Q3 Umsätze inline mit Consensus bei SFr697Mio,
    EBITDA SFr108Mio vs. SFr103Mio.
  • Heute kommen u.a. Inflationsdaten in Italien (10Uhr) sowie
    Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien (10.30).

GS RESEARCH HIGHLIGHTS

Europe: Banken aus Kerneuropa reduzieren ihr Exposure zu Peripheriestaaten

  • Banken aus Kerneuropa reduzierten in Q3 ihr Exposure
    zu Peripheriestaaten
    (GIIPS) netto um €42 Milliarden bzw.  um
    ein Drittel. Die stärkste Reduktion fand in italienischen Schulden
    statt, während Banken aus Frankreich und den Beneluxstaaten die drastischsten Reduktionen vornahmen.
  • Kerneuropäischen Banken verbleibt ein Forderungsstand
    gegenüber Peripheriestaaten von €88 Milliarden. Unsere Analysten
    denken,
    dass sich u. a. bedingt durch den geplanten (freiwilligen) Haircut von 50% für Griechenland, diese Position weiter reduzieren wird.
  • Insbesondere spanische und italienische Banken haben verstärkt die Einrichtungen der EZB in Anspruch genommen. Für das 4. Quartal wird ein weiterer Anstieg erwartet.

Die UniCredit hat ihre Strategie für die Jahre 2011-15 präsentiert. Das Management der UniCredit schlägt eine Kapitalerhöhung von €7,5 Milliarden vor (53% der gegenwärtigen Marktkapitalisierung).

The role of government agencies in causing the housing bubble continues to be  debated endlessly.

As such, it’s always a good idea to have this chart — posted  today by Hale Stewart — of various housing bubbles around the world.

If you really think it was all Fannie and Freddie’s fault, then you have to  explain why the U.S. just happened to have the same (roughly) arc of a housing  boom as basically every other industrialized country all around the world at the  same time.

Read more: http://www.businessinsider.com/chart-of-the-day-housing-booms-all-around-the-world-2011-11?nr_email_referer=1&utm_source=Triggermail&utm_medium=email&utm_term=Money%20Game%20Chart%20Of%20The%20Day&utm_campaign=Moneygame_COTD_111511#ixzz1dr0ecXqK

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Zwischendurch!

Die Kapitalflucht aus den finanzschwachen Euroländern hat sich beschleunigt. So ziehen immer mehr Sparer und ausländische Banken ihr Geld aus Italien ab und bringen es in Sicherheit – z.B. nach Deutschland

Wie die FAZ schreibt, hat sich die Kapitalflucht aus finanzschwachen Euroländern beschleunigt. Insbesondere private Kreditgeber der italienischen Banken, z. B. Sparer und ausländische Banken, fürchten um ihr Geld und bringen es unter anderem nach Deutschland in Sicherheit. In der Folge sind die Banken der finanzschwachen Länder noch stärker auf die Finanzierung durch die Zentralbank angewiesen. Das ginge eindeutig aus Daten der Bundesbank und z.B. der Banca d’Italia hervor.

Die Kapitalflucht macht sich in Forderungen und Verbindlichkeiten des Zahlungsverkehrssystems Target bemerkbar. Von Ende Juli bis Ende September sind diese Forderungen der Bundesbank gegenüber dem Euro-System von 343 auf 449 Milliarden Euro gestiegen.

Im gleichen Zeitraum haben sich die Target-Verbindlichkeiten der Banca d’Italia um mehr als 80 Milliarden Euro erhöht, allein im September stiegen sie von 57 auf 103 Milliarden Euro. Die italienischen Banken griffen verstärkt auf Ausleihungen direkt bei der Banca d’Italia zurück, um die Kapitalabflüsse zu finanzieren. Die langfristigen Ausleihungen der italienischen Notenbank an die italienischen Banken stiegen im August um rund 20 Milliarden Euro.

Die Target-Verbindlichkeiten beziehungsweise im Fall der Bundesbank Target-Forderungen entstehen unter anderem, wenn Geld von den Banken eines Landes abgezogen und in ein anderes Euroland überwiesen wird. In normalen Zeiten werden solche Abflüsse finanziert durch zusätzliche private Kredite des empfangenden Bankensystems an die Banken, die Abflüsse verzeichnen.

Die Target-Forderungen der Bundesbank vor 2007 waren kaum der Rede wert. Seitdem sich die Banken jedoch untereinander misstrauen, besonders gegenüber solchen aus finanzschwachen Euroländern, trocknet der private Kredit aus. Die Banken, denen misstraut wird, weichen auf Kredite der Zentralbanken des Euro-Systems aus und das Euro-System baut so Verbindlichkeiten gegenüber den nationalen Notenbanken auf, in die das Kapital abfließt. Sollte es in dieser Kette zu Zahlungsausfällen kommen, würden die trotz der Besicherung mit Wertpapieren zu erwartenden Verluste gemäß den Kapitalanteilen an der EZB auf alle Notenbanken des Euro-Systems umgelegt. Die Bundesbank trägt die Risiken für die 449 Milliarden Euro an Target-Forderungen also nicht allein, aber auf sie würde ein großer Teil der Verluste entfallen.

Zur Erklärung: Wenn Luigi von seiner Bank in Italien 1 Million Euro auf seine Bank nach Berlin überweist, erscheint zwar die Million als Soll auf seinem Kontoauszug in Italien und als Haben auf seinem Kontoauszug in Berlin, Geld ist jedoch keines geflossen. Anstelle dessen sind Verbindlichkeiten der italienischen Bank in Forderungen der deutschen Bank geflossen. Dies kann Luigi zwar egal sein, jedoch nicht unserer Europäischen Zentralbank (EZB). Sollten die Forderungen der EZB gegenüber der Italienischen Zentralbank eines Tages platzen, hat der deutsche Steuerzahler über seinen Haftungsanteil an der EZB Luigis Luxusappartement, das er von dem Geld in Berlin gekauft hat, zu mehr als 25% bezahlt.

Dafür kann Luigi nichts!

Das gleiche gilt für Griechenland

Auch in Griechenland räumen die Sparer ihre Konten leer und hat der Bankenrun längst begonnen: Aus schierer Geldnot und Angst vor einer Rückkehr der Drachme ziehen die Bürger ihr Geld ab. Nun droht den Instituten das Geld auszugehen – mit dramatischen Folgen. Viele Griechen blitzen bereits bei den Banken ab, wenn sie größere Beträge abheben wollen. Die Institute kämpfen um jeden Euro. Für Termineinlagen zahlen manche Athener Banken fünf Prozent Zinsen und mehr. So versuchen sie, einen Aderlass zu stoppen, der ihre Existenz bedroht. Der von vielen schon lange befürchtete plötzliche Ansturm auf die griechischen Banken ist abzulesen in den Statistiken der griechischen Zentralbank. Danach sind Einlagen der Geschäftsbanken seit Ende 2009 von 237,5 Milliarden Euro auf 183,2 Milliarden Ende September 2011 zusammengeschmolzen – ein Rückgang von 54,3 Milliarden oder 23 Prozent. Die Hälfte davon floss seit Januar 2011 ab. Allein im September gingen die Einlagen um 5,46 Milliarden zurück. Noch nie seit Beginn der Schuldenkrise ist in einem einzigen Monat so viel Geld abgeflossen. Neuere Zahlen hat die Zentralbank noch nicht veröffentlicht. Aber nach Angaben aus Bankenkreisen hat sich der Schwund im Oktober und Anfang November sogar noch beschleunigt. (Quelle: Handelsblatt)

Das Geld fließt auch zum großen Teil in unser Land und wird in Immobilien ausgesuchter Hauptstädte wie Berlin, München und Frankfurt investiert. Die Immobilienpreise in diesen Städten und deren Einzugsgebiete steigen und steigen. Ob dies auf Dauer ein werthaltiges Investment ist, läßt Zweifel aufkommen. Auch in Immobilien können Assetblasen entstehen.

Unserer Ansicht nach sollten Investoren und Sparer auch Investments in werthaltige Aktien, sogenannte Valueaktien, nicht außer Acht lassen. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse liegen bei diesen Aktien, im Gegensatz zu Growthaktien, auf einem historischen Tief. Sollte die Geldmenge, die in die System gepumpt wird ankommen, ist durchaus mit dem Anspringen einer hohen Inflation zu rechnen. Das wäre der Supergau für alle in Geldwertanlagen geparkten, vermeintlich sicheren Anlagen wie Festgeld, Tagesgeld und Rentenanlagen. Es wird sich dann wieder einmal zeigen, daß der brave „Sparer“ die Hauptlast an der Schuldentilgung zu tragen hat.