Summa Summarum
Deutsche empört über „Geschenk an Frankreich“
http://www.welt.de/wirtschaft/article133520196/Deutsche-empoert-ueber-Geschenk-an-Frankreich.html
USA
· Der US-Markt hat am Dienstag zugelegt und notiert bei 1941 Punkten (S&P: +2,0%). Energy (+2,6%), Healthcare (+2,0%) und Info Tech (+1,8%) waren die besten Sektoren, während Cons Staples (+0,4%), Telcos (+0,6%) und Utilities (+0,6%) hinter der Gesamtentwicklung zurückblieben. Die Volumina lagen 11% über dem 10-Tages- und 10% über dem 30-Tagesdurchschnitt.
· Coca-Cola (KO) weitet sein Sparprogramm aus, nachdem die Gewinne im dritten Quartal „eingebrochen“ sind. Insgesamt sank der Gewinn im dritten Quartal um 14% auf $2,11 Mrd. Je Aktie verdiente das Unternehmen $0,48. Analysten hatten mit $0,53 gerechnet. Der Umsatz stagnierte bei knapp $12 Mrd. Hier hatte der Markt $12,12 Mrd. erwartet. Coca-Cola will nun bis 2019 jährlich $3 Mrd. einsparen. WSJ – 21.10.14
· Yahoo (YHOO) verzeichnet ein Umsatzplus von 1% auf $1,09 Mrd. Yahoos Gewinn im dritten Quartal stieg auf $6,77 Mrd. wobei das Unternehmen vor allem von einem Zugewinn von $6,3 Mrd. aus dem Verkauf von Alibaba-Aktien profitierte. Die Yahoo Aktie stieg nachbörslich um 3,7% auf $41,7. WSJ – 22.10.14
· Der Gewinn von McDonald’s (MCD) brach im dritten Quartal um 30% auf $1,07 Mrd. ein. Je Aktie verdiente der Konzern noch $1,09, Analysten hatten mit $1,37 gerechnet. Der Umsatz sank um 5% auf $7 Mrd. Probleme bereitet McDonald’s unter anderem ein Gammelfleisch-Skandal in China, aber auch auf dem Heimatmarkt und in Europa hat das Unternehmen Absatzschwierigkeiten. WSJ – 21.10.14
· Daniel Loebs Third Point LLC hat sich an Amgen (AMGN) beteiligt und stellt Überlegungen an, den Konzern aufzuspalten. Der Hedge-Fonds ist nach eigenen Angaben einer der größten Amgen Investoren und befindet sich in konstruktiven Gesprächen mit dem Unternehmen, das eine Marktkapitalisierung von ca. $109 Mrd. besitzt. WSJ – 21.10.14
· Target (TGT) bietet seinen Online-Kunden während der „Holiday Season“ eine kostenlose Lieferung der bestellten Artikel an. Damit erhöht das Unternehmen den Druck auf Konkurrenten wie Amazon (AMZN) und Wal-Mart (WMT). Die Aktion ist ein erster Schritt von Target sich vom desaströsen Holiday-Geschäft im letzten Jahr zu erholen, in dem das Unternehmen die schwächsten Besucherzahlen seit 2008 verzeichnete. WSJ – 21.10.14
· US Daily: Weak Global Growth Is Not a Big Threat to the US Recovery (Hatzius/Mericle). GS – 21.10.14
· Heutige Makrodaten (Konsensus): CPI MoM (0,0%) und MBA Mortgage Applications.
ASIEN/EM
· Nikkei: +2.4%; Hang Seng: +1,3%; Shanghai: +0,1%.
· In Japan sind die Exporte im September um +6,9%yoy gestiegen (Kons.: +6,5%yoy). Die Importe sind um +6,2% angestiegen (Kons.: +2,7%).
· Die Abkühlung des Wirtschaftswachstums in China erhöht den Druck auf die Regierung, wirtschaftsfördernde Maßnahmen zu ergreifen. WSJ – 21.10.14
· Der Kampf gegen Drogenkartelle droht Mexikos Eisenerz-Exporte in diesem Jahr um 80% zu schmälern. WSJ – 22.10.14
· EM Macro Daily: Rummaging through the PBoC’s toolbox: Downside bias on interbank rates, but high-profile moves less likely. GS – 21.10.14
· Top of Mind: China Property Problems GS – 21.10.14
EUROPA
· Die Ukraine hat die Europäische Union um weitere Kredithilfen in Höhe von €2 Mrd. gebeten. HB – 21.10.14
· Die EZB hat Berichten zu Folge gestern besicherte Anleihen aus Italien gekauft. Welt – 21.10.14
· Österreich will sich von der EU-Kommission nicht zu einem strengeren Sparkurs verpflichten lassen. HB – 21.10.14
· Erstmals seit 1993 arbeiten wieder über eine Million Menschen in Deutschland in der Maschinenbau-Branche. HB – 21.10.14
· Siemens steht vor dem Verkauf seiner Hörgerätesparte. Der Verkaufspreis könnte über €2 Mrd. liegen.
· Daimler hat seine Beteiligung an Tesla verkauft. Die Zusammenarbeit mit Tesla sei von diesem Schritt aber nicht betroffen und bestehe weiter. Durch die Veräußerung des Anteils von 4% bekommt Daimler rund $780 Mio. HB – 21.10.14
· Daimler möchte offenbar bei MV Agusta einsteigen. AMG soll in diesem Zuge 25% von MV Agusta übernehmen. WW – 21.10.14
· Ergo hat den Chef seiner britischen Tochtergesellschaft DAS Legal Expenses Insurance, Paul Asplin, beurlaubt. HB – 21.10.14
· ABB: 3Q Ebit $1,22Mrd vs. Cons $1,09Mrd; Auftragseingang $11,23Mrd. vs. erwartet $10,23Mrd; der kurzfristige Ausblick für die globale Wirtschaft sei zunehmend unsicher; Kostenkürzungen & Cash-Generierung laufen nach Plan.
· Nordea: Nettogewinn €938Mio vs. erwartet €1,2Mrd; Kostenziele sollen weiterhin erreicht werden; Net Interest Income €1,4Mrd inline mit den Schätzungen; CET1 bei 15,6%.
· Handelsbanken: 3Q Nettogewinn Skr3,9Mrd vs. Cons Skr3,74Mrd; CET1 20,7%; operativer Gewinn Skr4,9Mrd .vs erwartet Skr4,76Mrd.
· Norsk Hydro: 3Q Nettogewinn Nkr665Mio vs. Cons Nkr646Mio; die Aluminiumnachfrage liege bei 3-4% ex-China in 2014.
· Heutige Makrodaten: es werden keine wichtigen Zahlen veröffentlicht.
Hans A. Bernecker:
Das Verhalten der Märkte ist wegweisender als sämtliche Prognosen der Konjunkturexperten, der Politik und der Wissenschaft. Die letzten Wochen sind ein Beispiel dafür, wie es funktioniert. Wie an einer Sanduhr lässt sich ablesen, wie im oberen Teil zunächst die Hoffnungen schwinden und im unteren Teil die Erwartungen steigen. Dafür gibt es eine Art Timelag, das in den vergangenen 15 bis 20 Jahren fast auf den Punkt nachzuvollziehen ist.
Merkwürdigerweise nehmen dies nur wenige zur Kenntnis. Das liegt vermutlich daran, dass sie nur auf das eine schauen und das andere übersehen. Dazu gehört eine Erkenntnis oder Erfahrung besonderer Art:
Amerikanische Politiker und Konjunkturexperten verfügen selbstverständlich über ein Aktien-Portfolio. Ausnahmslos! In Deutschland ist dies weitgehend unbekannt. Soweit sich der eine oder andere dazu per Umfrage geäußert hat, sind die Experten in den Konjunkturforschungs-Instituten im Sparbuch investiert. Man mag darüber lächeln, doch ist dies anders einzuordnen. Wer selbst nicht im Markt engagiert ist, hat kein Gefühl dafür, wie Märkte sich verhalten. Diese Verhaltensform spielt auch eine entscheidende Rolle bei denjenigen, die über Geld- und Kreditpolitik nicht nur diskutieren, sondern definitive Entscheidungen treffen. Das Ergebnis:
Die Verbindung zwischen der realen Wirtschaft und den Finanzmärkten ist deutlich enger als viele glauben. Darin liegt die erfolgreiche Geld- und Finanzpolitik der Amerikaner, wie erneut im kürzlichen Ausverkauf zu verfolgen war.
Die FED achtet sehr sorgfältig darauf, dass Turbulenzen an den Aktienmärkten, und sei es auch nur ein Rückgang um 8 % im Dow, auf keinen Fall auf die reale Wirtschaft durchschlägt. Diese Verbindung ist in den USA enger als bei uns, aber spielte in der Krise 2008 ebenfalls eine große Rolle. Das ist bereits erläutert worden. Übertragen auf die gegenwärtige Situation:
Der beschriebene Ausverkauf ist stets so ernst zu nehmen wie ein Winter- oder Sommer-Schlussverkauf. Sämtliche spekulativen Positionen sind mehr oder weniger aufgelöst. An den Tagesumsätzen lässt sich dies leicht nachvollziehen. Sind alle raus, müssen sie wieder rein, auch wenn es simpel klingt. Aus den Ängsten bis zum Donnerstag der letzten Woche werden nun die Erwartungen für die kommenden Wochen/Monate. Denn jeder, der aus der Angst heraus ist, schaut logischerweise nach vorne und darin stecken die Erwartungen.
Diese mögen zwar unterschiedlich ausfallen, aber aus dem Kellerfenster schaut man immer nach oben. Anders geht es nicht.
Zum Jahresende wird sich das gesamte Meinungsbild deutlich geändert haben. Bis dahin sind es noch sechs bis sieben Wochen inkl. der Besonderheiten der Weihnachtsstimmung, die ebenfalls nicht zu unterschätzen ist. Der Grund für die Richtigkeit der Einschätzung an der Börse hatte ich schon mehrfach erklärt, wiederhole sie jedoch an dieser Stelle:
Die Börse ist ein sogenannter vollkommender Markt. Vollkommen ist er deshalb, weil sich die Marktteilnehmer allesamt nicht kennen. Weder die Motive noch die Gefühle noch rationale Überlegungen des jeweils anderen. Aus deren Verhalten entsteht der jeweilige Kurs und der ist der richtige Kurs. Auch dann, wenn er jede Minute verändert wird. Und aus den Veränderungen entsteht eine Kurskette, also ein Chart und dieser zeigt die Richtung an. Ganz einfach, oder?
Ich empfehle, sich an diesen banal klingenden Börsenweisheiten zu orientieren.
GS RESEARCH HIGHLIGHTS
GOAL- Global Strategy Paper No. 16: Adventures in Wonderland: Through the looking glass: Scenarios for a post-crisis world
· Sieben Jahre nach Beginn der Finanzkrise bleiben ökonomische und Finanzielle Bedingungen alles Andere als Normal. Im „Wunderland“ von Niedrigzinsen sind manche historischen Zusammenhänge wie sich die Märkte entwickeln nicht mehr gültig, was den Wert historischer Analysen abschwächt.
· Es gibt drei allgemeine Szenarien: langfristige Stagnation (besser für Anleihen als für Aktien), weiterhin mäßige Verbesserung der Bedingungen (besser für Aktien als für Anleihen) und Normalisierung (sehr gut für Aktien und schlecht für Anleihen).
· Wir erachten eine weiterhin mäßige Verbesserung als das realistischste Szenario. Folglich sollten Aktien bessere Performance als Anleihen bieten – jedoch mit niedrigeren absoluten Returns als seit 2010.
· Die Milderung sollte einige Jahre anhalten, bis entweder eine etwaige Blase im Anleihenmarkt wegen steigender Zinsen platzt oder Aktien so weit steigen, dass die langfristigen Returnerwartungen sinken. Trotz des kürzlichen Anstiegs sollte bei niedriger makroökonomischer Volatilität auch die Volatilität an den Märkten relativ niedrig bleiben.
Top of Mind: China Property Problems
· Vor dem Hintergrund steigender globaler Wachstumsbedenken ist die Frage ob ein Zusammenbruch des chinesischen Immobilienmarkts die ökonomische Aktivität und finanzielle Stabilität des weltgrößten Wachstumsmotors bedroht „Top of Mind“.
· Unsere Analyse zeigt die Überkapazitäten bei chinesischen Wohnimmobilien und zeigen die Unterschiede zu historischen Immobilienblasen in den USA und in Japan auf.
· Bedrohlich erscheinen die hohe Verschuldung der Immobilienentwickler sowie die hohe Exposure des Finanzsektors zu den Schulden der Immobilienentwickler. Die richtigen Maßnahmen könnten die Nachfrage nach Wohnraum steigern und eine Anpassung der Bauaktivitäten nach sich ziehen, was einen abrupten Abschwung verhindern dürfte.
· Der CEO eines chinesischen Immobilienentwicklers Zhang Xin glaubt, dass sich die Urbanisierung, einer der Hauptwachstumstreiber der Immobiliennachfrage, dem Ende neigt. Michael Pettis von der Universität Peking glaubt, dass politische Maßnahmen einen signifikanten Einbruch des Wirtschaftswachstums nur verschleppen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!