Summa Summarum
CRASH-PROPHETEN WARNEN
„Der finale Kollaps wird definitiv kommen“
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anlagestrategie/crash-propheten-warnen-der-finale-kollaps-wird-definitiv-kommen/11035858.html
GEFAHREN FÜR FINANZSYSTEM
EZB warnt Investoren vor „Jagd nach Rendite“
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/geldpolitik/gefahren-fuer-finanzsystem-ezb-warnt-investoren-vor-jagd-nach-rendite/11042014.html
EZB
Die Jäger werden zu Gejagten
http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/ezb-die-jaeger-werden-zu-gejagten/11044790.html
Hans A. Bernecker: Das Schlüsselwort Negativzins führt zu einer neuen Betrachtung darüber, was Geldanlagen bedeuten. Die Zahlen sind an sich bekannt, dennoch:
Das Geldvolumen aller Deutschen beträgt bekanntlich 5.300 Mrd. Euro, die in allen Varianten als Liquidität greifbar sind. Der Ertrag ist gleich Null. Wo liegen nun die ernsthaften Alternativen?
Seit 14 Tagen baut sich eine veränderte Kultur der Geldanlagen auf. Banken und Sparkassen forcieren den Gedanken, Dividendenrenditen zu kaufen. Die Begründung haben wir uns angehört:
Eine Dividendenrendite in einer DAX-Aktie mit bekanntem Namen lässt sich nach den Verbraucherschutzgesetzen gut begründen, sodass der Vorwurf der Leichtgläubigkeit oder der mangelnden Beratung in der Sache wegfällt. Wenn die Münchener Rück als größter Rückversicherer der Welt 4,6 % Rendite bietet, kann auch ein Banklehrling eine solche Empfehlung aussprechen.
Dies klingt lächerlich, ist aber jetzt die Realität im deutschen Banking. Wir stellen ferner fest:
In beschleunigten Kursen versuchen Banken und Sparkassen ihre zuständigen Anlageberater auf diesen Sachverhalt zu trimmen. Es wird eine interessante Story werden, woran sich Folge-Erscheinungen knüpfen.
Die Medien werden das Thema ebenso aufnehmen und mit wortreichen Kombinationen zu einer neuen Story verknüpfen. Nicht auszuschließen ist, dass der schnelle Bundeswirtschaftsminister das Gleiche macht. Nach seiner kürzlichen Blamage mit einer Börse für Startups trauen wir ihm zu, dass er nun zu der Erkenntnis kommt, dass Aktien-Investments kein Risiko, sondern eine Chance darstellen. Das klingt ebenfalls lächerlich, ist aber gut zu untermauern.
Ab Anfang 2015 soll die EZB nun doch endlich mit dem Ankauf von Staatsanleihen beginnen. So der aktuelle Status von gestern, so die FAZ. Die neue Variante in den Berechnungen sieht so aus:
Der Ankauf von Staatsanleihen von Italien und Frankreich sowie Spanien und Griechenland wird durch eine Kreditschöpfung der Notenbank finanziert. Analog der der FED in den vergangenen fünf Jahren. 1 Bio. Euro wird dafür nicht ausreichen. Gerechnet wird so und dies in immerhin 16 Sprachen am runden Tisch des EZB-Rates, was zusammen aber nur in Englisch protokolliert wird. Für Frankreich und Italien gelten Größenordnungen von etwa 30 % der umlaufenden Anleihen (Staatsverschuldung) als machbar.
Für Spanien etwa 20 bis 25 % und für Griechenland gibt es keine Schätzung. Die Staatsverschuldung der beiden Großen erreicht zurzeit etwa 2,1 bis 2,2 Bio. Euro jeweils und Spanien (ohne Bankschulden) um 1,5 Bio. Euro. Der Zeitraum für diese Käufe beträgt zwei bis drei Jahre. Wie?
Die EZB wird bei diesen Käufen den Marktwert ansetzen und nicht den Nominalwert. Reduziert sich die Bonität eines Landes, so fallen auch die Staatsanleihen im Sekundärmarkt. Dann kostet eine Altanleihe mit einem Coupon von 4 bis 5 % aus den vergangenen Jahren, mit einer Restlaufzeit von vier bis fünf Jahren, je nach Bonitätseinschätzung des Landes nur noch 80 oder 85 % oder weniger – für nominal 100 %. Was macht die EZB damit?
Sie gibt diese Anleihen an Hedge-Fonds weiter, die damit eine Rendite um 5 bis 6 % erreichen können, was man nur grob schätzen kann. Schon jetzt gilt als sicher, dass Beträge dieser Größenordnungen machbar sind.
Den Rest kann die EZB bis zur Fälligkeit halten. Oder aber sie gibt diese Anleihen zu den genannten Kursen an Italien oder Frankreich ab, womit diese ihre Verschuldung um die Differenz zwischen Nominal- und Rückkaufkurs automatisch reduzieren. So entschuldet man sich, pro rata temporis, in durchaus beachtlichem Umfang.
Griechenland ist das Vorbild dafür. Abgesehen vom umstrittenen Schuldenschnitt kaufte die EZB Griechen-Anleihen bis zu Kursen von 60 % zu 100 % nominal, um sie anschließend nach gleichem Muster weiterzureichen, die am Ende in Athen landeten und eingezogen wurden. Womit wurden sie bezahlt? Mit neuen Anleihen mit einer Laufzeit von 10 bis 15 Jahren, aber die Entschuldung lag immer bei 10 bis 11 % der Gesamtverschuldung. Alle Zahlen sind geschätzt, was zu betonen ist, und werden nicht dokumentiert, aber hinreichend gut im Umkreis der EZB erklärt.
Alles schon mal dagewesen, möchte man meinen. Alles nicht schön, gelegentlich fragwürdig, aber auch dies gehört zur Politik.
Russian Oil Tycoon: US Shale Boom Is ‚On-Par‘ With Dot-Com Bubble
Read more: http://www.businessinsider.com/shale-boom-like-dot-com-boom-says-russian-tycoon-2014-11#ixzz3KLULPGh5
USA
Der US-Markt bliebt am Donnerstag aufgrund von „Thanksgiving“ geschlossen.
Die Welthandelsorganisation hat sich auf das bereits vor einem Jahr erzielte globale Abkommen zur Liberalisierung des Welthandels geeinigt. Befürworter des Abkommens bezifferten die Auswirkungen auf den Welthandel mit mehr als $1 Billion jährlich. WSJ – 27.11.14
In den USA liegen erste Ergebnisse zur Verträglichkeit eines möglichen neuen Ebola-Impfstoffes vor. Sie geben Anlass zur Hoffnung – auch wenn bis zur offiziellen Zulassung des Präparats wohl noch einige Zeit vergehen wird. HB – 27.11.14
Deutschland und Frankreich machen weiter Front gegen die Marktmacht von US-Internetkonzernen und fordern, dass die EU-Kommission deren Geschäftspraktiken überprüft. Das Europäische Parlament bringt gar die Aufspaltung von Google (GOOG) ins Spiel. WSJ – 27.11.14
Global Markets Daily: 2015 Top Trade Recommendations: Long an equity basket of EM crude oil importers (Taiwan, Turkey and India). GS – 27.11.14
Auch wenn der US-Markt heute geöffnet ist, gibt es keine US-Makrodaten.
ASIEN/EM
Nikkei: +1,2%; Hang Seng: +0,2%; Shanghai: +1,7%.
Die OPEC unternimmt nichts gegen den rasanten Ölpreis-Verfall und verschärft damit die Haushaltsprobleme Russlands. Saudi-Arabien blockierte am Donnerstag bei dem Treffen des Öl-Kartells in Wien die von ärmeren Mitgliedern wie Venezuela und Iran geforderte Drosselung der Förderung. Russland, das rund 40 Prozent seiner staatlichen Einnahmen aus dem Öl-Export bezieht, gehen durch den fallenden Ölpreis nach eigener Auskunft bis zu $100 Mrd. jährlich verloren. FAZ – 28.11.14
In Japan ist die Kerninflation im Oktober um +2,9% YoY gestiegen (Kons.: +3%). Bereinigt um die Erhöhung der Mehrwertsteuer im April lag die Inflation bei +0,9%yoy und damit bei weniger als der Hälfte des Inflationsziels von 2%. RTRS – 28.11.14
Während der Osten der Region trotz aller politischen Auseinandersetzungen wirtschaftlich immer weiter zusammenwächst, kommen Indien und seine Anrainer nicht zueinander. Dies liegt vor allem an den schwelenden Auseinandersetzungen zwischen Pakistan und Indien. Auch der mit großen Hoffnungen in Kathmandu begonnene Gipfel der Südasiatischen Vereinigung für Regionale Zusammenarbeit (SAARC) ging nahezu ergebnislos aus. FAZ – 28.11.14
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto kündigte gestern als Reaktion auf den Mord von 43 Studenten in Iguala Verfassungsreformen zum Umbau der Sicherheitsbehörden an. FAZ – 28.11.14
The New Oil Order: Opec goes cold turkey on balancing the oil market. GS – 27.11.14
EUROPA
Bundesaußenminister Steinmeier warnt vor einer Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland. „Sollte das unser Sinn und unser Ziel sein, Russland wirtschaftlich niederzuringen?“, fragte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. „Meine eindeutige Antwort ist: Nein, das ist, war und darf auch nicht Sinn von Sanktionen sein.“ RTRS – 28.11.14
Deutschland und Frankreich müssen einem Bericht von Regierungsberatern zufolge ihr Reformtempo erhöhen. Deutschland solle seine öffentlichen Investitionen binnen drei Jahren um €24 Mrd. erhöhen. Frankreich empfehlen die beiden Berater eine Reform des verkrusteten Arbeitsmarkts. Die Ergebnisse sollen beim deutsch-französischen Gipfel am Dienstag besprochen werden. RTRS – 28.11.14
E.ON steht einem Medienbericht zufolge unmittelbar vor dem Verkauf seines Spanien-Geschäftes für €2,5 Mrd. Der Aufsichtsrat werde die Transaktion auf einer Sitzung am Freitag genehmigen, berichtete das „WSJ“. Käufer sei ein Konsortium um Macquarie und einem kuwaitischen Staatsfonds. HB – 28.11.14
Für EE, das Joint Venture der Deutschen-Telekom und Orange, gibt es neben British Telecom, noch einen weiteren Interessenten. Hutchison Whampoa bereite ein Angebot für EE vor, wie mehrere Insider Reuters sagten. HB – 28.11.14
HSBC wird von Argentinien vorgeworfen, bei mehr als 4000 Kunden Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Nach Angaben der Steuerbehörde des Landes soll Geld der Bank-Kunden auf geheimen Schweizer Konten versteckt worden sein. HB – 28.11.14
Novartis: Nach mehreren noch ungeklärten Todesfällen haben die italienischen Behörden den Impfstoff Fluad gegen die Grippe vorerst verboten. Das Ganze sei eine „Vorsichtsmaßnahme“, hieß es. HB – 28.11.14
Heutige Makrodaten: Euroraum HVPI-Schnellschätzung Nov. (11:00), harmonisierte Arbeitslosenquote Okt (11:00).
GS RESEARCH HIGHLIGHTS
Europe: Energy: Oil – Integrated: Lower oil price = more capital efficiency: ENI, BG, Repsol top picks
Im gestrigen Meeting verkündete die OPEC, dass das tägliche Produktionsziel von 30 Mio. bls beibehalten werden soll. Dies führte zu einem weiteren Abverkauf, was den WTI Preis zum ersten mal seit 2010 unter $70 gedrückt hat.
Die gestrige Entscheidung deckt sich mit unserer Einschätzung, dass es nicht in OPEC’s Interesse ist den Angebotsüberschuss durch eigene Produktionskürzungen auszugleichen. Aus Sicht der OPEC macht es mehr Sinn die Bürde teilweise auf die amerikanischen Shale Produzenten abzuwälzen.
Um in 2015 bei aktuellen Capex Levels Cash-Flow Neutral zu sein benötigen die europäischen Öl-Multis einen Preis von $122/bl. Starke Bilanzen, Working Capital Freisetzung und Verkäufe können die FCF Defizite einige Jahre finanzieren, aber langfristig müssen die Unternehmen Möglichkeiten finden um die Cash-Flow Generierung wieder anzukurbeln.
In Abhängigkeit vom Ölpreis müssten die Capex der Unternehmen bei $90/80/70 um jeweils 13%/20%/28% reduziert werden um eine FCF-Marge von 4,5% zu erreichen.
Der Oil-Services Sektor leidet am stärksten unter den aktuellen Marktbedingungen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!