Summa Summarum

MuellerVeith 24031

 

ÖKONOM POLLEIT ZUR GRIECHENLAND-KRISE
Ohne Schuldenschnitt keine Einigung mit Athen

http://www.handelsblatt.com/politik/international/oekonom-polleit-zur-griechenland-krise-ohne-schuldenschnitt-keine-einigung-mit-athen/11387620.html

 

Varoufakis Says Greece Not Bluffing, No Plan B

http://www.bloomberg.com/news/videos/2015-02-17/varoufakis-says-greece-not-bluffing-no-plan-b

 

Für Griechenland wird die Zeit allmählich knapp. Die Euro-Finanzminister haben dem Land zwar ein Ultimatum bis Freitag gestellt, doch viele Sparer wollen nicht so lange warten und räumen ihre Euro-Konten leer. Die Abstimmung am Bankschalter hat begonnen.

 

Starökonom Eichengreen: „Würde nicht einen Penny in den Euro investieren“

http://www.fondsprofessionell.de/news/news-products/nid/staroekonom-eichengreen-quotwuerde-nicht-einen-penny-in-den-euro-investierenquot/gid/1019552/ref/2/

 

Bernecker

 

Hans A. Bernecker

Ursache und Wirkung
Die unendliche Geschichte der Griechen ist nicht weiter zu kommentieren. Doch Bezug ist immer darauf zu nehmen, wenn es um die besondere Rolle der Deutschen geht. Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist bekanntlich ein besonderes Thema aus der Mischung von Erfolgsgefühl und Angst, natürlich der Deutschen. Der Leistungsbilanzüberschuss, so wird unterstellt, entspricht dem Defizit unserer Nachbarn. Das klingt auch irgendwie simpel und verständlich, ist aber total falsch. Mit diesem Sachverhalt gehen die Wissenschaftler richtig um und die Politiker stellen ihn auf den Kopf.
„Deutschland dampft den Europartnern davon.“ So lautete die Headline in der renommiertesten täglichen Börsenzeitung, dem Frankfurter Börsenblatt. Die Bundesbank entschuldigte sich heute ausdrücklich dafür, dass sie noch im November nicht gesehen hätte, wie stark die deutsche Wirtschaft boomt. Sie hatte damals das deutsche Wirtschaftswachstum auf + 1 % geschätzt, woraus bekanntlich + 1,6 % wurden. Das hört sich geringfügig an, ist es aber nicht.
Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss entstand nämlich nicht durch größere Lieferungen und mithin Forderungen im Geschäft mit unseren Europartnern, sondern weitgehend durch Geschäfte in der Welt außerhalb der Eurozone. Aus einst um 55 /56 Mrd. Euro wurden inzwischen rund 12/13 Euro. In diesem Niedergang zeigt sich die desolate Lage bei unseren Nachbarn. Sie haben kein Geld, um deutsche Güter zu kaufen.
Damit hat die Börsenzeitung recht: Die Deutschen laufen allen anderen davon, weil sie Waren in alle Welt liefern können, die auch tatsächlich gekauft werden. Geht dies so weiter, kann man sich leicht vorstellen, wohin dies bei 0 % Zinsen, einem weiterhin labilen Euro und einer 0-%-Inflation führen wird. Wie das geht, machen die Spanier vor: Sie rechnen im Moment mit rund 2,4 % Wachstum. Das klingt beachtlich, jedoch aus dem Keller heraus. Hilfreich sind die niedrige Inflation (oder gleich null) und der niedrige Ölpreis, womit jeder Spanier ein paar Euro mehr pro Monat in der Tasche hat. Auch dann, wenn er nicht arbeitet und nichts verdient bzw. nur eine Mini-Rente bezieht. Was macht er?
Madrid meldet soeben stolz: „In der Krise sind über 400 Bars und große Tanzlokale geschlossen worden. Inzwischen entstehen lauter Neue, größer und komfortabler, mit anspruchsvollen Zielen: Die Menschen wollen leben, sich daran erfreuen und dafür reicht es. Sparen muss nicht sein, das ist die Sache des Staates, aber nicht unsere.“ Wer Lust hat, fliegt nach Madrid oder Barcelona, um dies nachzuvollziehen. Mit dieser Stimmung kann die gegenwärtige Regierung der nächsten Wahl nur zitternd entgegengehen. Natürlich lässt sich eine Voraussage nicht sicher machen, aber wohl denken: Für alle „Mittelmeerländer und -völker gilt seit Jahr und Tag: Sie leben nicht, um zu arbeiten, sondern sie arbeiten, um zu leben. Wird das Leben irgendwo erleichtert, nimmt man das gerne an.
Heute war im deutschen TV ein Auslandsbericht über Athen anzuhören. Während die deutschen Kommentatoren noch über die Armen in Griechenland fabulierten, berichtete die deutsche Reporterin von der guten Stimmung in Athen, den durchaus gut besetzten Cafés und Restaurants, einer insgesamt positiven Grundstimmung (so ihr Ton), obwohl der griechische Finanzminister gerade in Brüssel die Tür zugeschlagen hat. Was dabei herauskommt, lassen wir offen. Wie hätten wohl deutsche Verbraucher oder Normalbürger in einer ähnlichen Situation einem ausländischen Korrespondenten oder Reporter geantwortet?
Das Griechendrama wird in Kürze irgendwie zu Ende gehen. Die Nordländer werden die armen Griechen bedauern und in 3 bis 4 Wochen ist auch dies vergessen. Die Südländer werden die Nordländer beschimpfen, insbesondere die Deutschen, aber Vorkehrungen dafür treffen, ihre Ferienangebote möglichst so zu gestalten, dass die Deutschen ihren Urlaub bei ihnen verbringen. Und das sogar mit Freude: Die Deutschen werden sich wie ein Krösus vorkommen, wenn sie für ihre Euro die besten Zimmer und das beste Essen bekommen, wie es ja früher üblich war. Die Griechen bekommen zwar nur Drachmen, haben aber den Laden voll und können davon leben. Wie immer!

 

…und da wundert man sich, warum die Griechen überzogene Forderungen stellen; geht doch:

Verkauf oder Börsengang?
Bund nimmt Gebote für HRE-Tochter entgegen

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bund-nimmt-Gebote-fuer-HRE-Tochter-entgegen-article14533546.html

 

AUTOFINANZIERUNG
Platzt in den USA die nächste Kreditblase?

http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-sparen/autofinanzierung-platzt-in-den-usa-die-naechste-kreditblase/11382860.html

 

USA
· Der US-Markt hat am Dienstag leicht im Plus bei 2100 Punkten geschlossen (S&P: +0,16%). Die Volumina lagen -11% unter dem 10-Tages- und -4% unter dem 30-Tagesdurchschnitt.
· Ein Richter in Texas stoppte die von Barack Obama per Erlass vorgesehenen Neuerungen der Zuwanderungsreform. HB 17.02.15
· Ashton Carter hat seinen Posten als US-Verteidigungsminister angetreten. Carter löst an der Pentagon-Spitze Chuck Hagel ab, der im November seinen Rücktritt erklärt hatte. HB 18.02.15
· Staatliche Behörden untersuchen die Bewegungen von Geld zwischen Caterpillar (CAT) und seinen „Overseas-“ Tochterfirmen. WSJ 18.02.15
· CF Industries Holdings (CF) hat im vierten Quartal 27% weniger verdient, da die höheren Preise für Natural Gas sich negativ auf die Herstellung von Dünger auswirkten. Der Profit betrug $238,3 Mio. nach $325,8 Mio. zuvor. Die Aktie verliert nachbörslich 1%. WSJ 18.02.15
· Global Markets Daily: Asian corporate leverage – pace of increase has moderated. GS 17.02.15
· US Daily: „Market Movers“ – Global Growth Divergence Moves Markets. GS 17.02.15
· Heutige Makrodaten (Konsensus): MBA Mortage Applications, Housing Starts (1070k), PPI Final Demand (-0,4%), Capacity Utilization (79,9%)

ASIEN/EM
· Nikkei: +1,2%.
· Die meisten asiatischen Börsen bleiben heute geschlossen.
· Die Bank of Japan behält das Stimuliprogramm bei, während sich die Wirtschaft langsam erholt. Außerdem wurden die Schätzungen für Exporte und die Produktion korrigiert. Die Geldbasis wird bei umgerechnet 670 Mrd. USD angesetzt und liegt damit auf dem Konsensusschätzungen. Der Nikkei handelt auf einem Achtjahreshoch. BBG – 18.2.15
· Russland erhöht das Volumen seiner Öllieferungen nach Asien. BBG – 18.2.15
· China erwägt einem Medienbericht zufolge eine Fusion seiner staatlichen Ölkonzerne. Ziel sei die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. China National Petroleum und sein Rivalen China Petrochemical sollten zusammen gefasst werden, berichtet das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf eine Regierungsstudie. RTRS – 18.2.15
· Die Führung Syriens hat den Vereinten Nationen zufolge zugestimmt, die Luftangriffe und den Artilleriebeschuss auf Aleppo für sechs Wochen einzustellen. Auch die Rebellen sind aufgefordert, ihre Waffen in der Region niederzulegen. FAZ – 18.2.15
· EM Macro Daily: ‘Should’ medium-term inflation expectations respond to the oil shock? GS – 16.2.15

EUROPA
· Griechenland will im Schuldenstreit mit seinen Euro-Partnern wohl um eine Verlängerung des laufenden Kreditabkommens von bis zu sechs Monaten bitten. Athen wolle den Antrag am heutigen Mittwoch stellen. RTRS – 18.2.15 HB – 18.2.15
· Ukraine: Der russische Präsident Putin hat die Ukraine zur Kapitulation der umkämpften Stadt Debalzewo aufgerufen. „Die ukrainischen Offiziellen sollten ihre Soldaten nicht daran hindern, die Waffen niederzulegen“, sagte Putin. Dem Westen warf Putin vor, der Ukraine bereits Waffen zu liefern. HB – 18.2.15
· Peugeot: FY14 Umsatz €53,6 Mrd. (kons. Schätzung €54,2 Mrd.), das operative Ergebnis aus dem wiederkehrenden Geschäft betrug €905 Mio. (kons. Schätzung €953 Mio.). (BBG – 18.2.15)
· Crédit Agricole: Q4 Nettoergebnis €697 Mio. (kons. Schätzung €563,2 Mio.); die Dividende soll €0,35 betragen, dies entsprach den Analystenerwartungen. (BBG – 18.2.15)
· Lafarge: FY14 Umsatz €12,84 Mrd. (kons. Schätzung €12,92 Mrd.); FY14 EBITDA €2,72 Mrd. (kons. Schätzung €2,73 Mrd.); Lafarge kündigte an, dass das Net Debt in 2015 auf ein Level von €8,5 Mrd.-€9,0 Mrd. reduziert werden soll. (BBG – 18.2.15)
· Clariant: Der Q4 Umsatz des fortgeführten Geschäfts betrug SFr1,59 Mrd. (kons. Schätzung SFr1,60 Mrd.); Q4 EBITDA SFr232 Mio. (kons. Schätzung SFr237 Mio.); die Dividende soll SFr0,40 betragen, Analysten gingen von SFr0,39 aus. (BBG – 18.2.15)
· Carlsberg: FY14 Umsatz DKr64,5 Mrd. (kons. Schätzung DKr64,9 Mrd.); adj. FY14 EBIT DKr9,23 Mrd. (kons. Schätzung DKr9,34 Mrd.); die vorgeschlagene Dividende entspricht den Erwartungen in Höhe von DKr9,0 je Aktie; zudem wurde verkündet, dass CEO Rasmussen in den Ruhestand gehen wird. (BBG – 18.2.15)
· Eni: Das adj. Q4 Nettoergebnis lag bei €460 Mio. (kons. Schätzung €597 Mio.). (BBG – 18.2.15)
· Accor: FY14 EBIT €602 Mio. (kons. Schätzung €596 Mio.); es wurde eine Dividende in Höhe von €0,95 vorgeschlagen, Analysten hatten €0,85 erwartet. (BBG – 18.2.15)
· Technip: Q4 Umsatz €2,82 Mrd. (kons. Schätzung €2,68 Mrd.); das adj. Q4 EBITDA betrug €319,2 Mio. (kons. Schätzung €280,2 Mio.); es wurde eine Dividende von €2,0 je Aktie vorgeschlagen, erwartet wurden lediglich €1,9 je Aktie. (BBG – 18.2.15)
· Rolls-Royce hat sich für den Bau eines Geländewagens entschieden. HB – 18.2.15
· Deutsche Bahn: Heute um 11 Uhr läuft ein Ultimatum der GDL ab. Die Bahn hat bereits angekündigt, es nicht erfüllen zu wollen. HB – 18.2.15
· Heutige Makrodaten: GB: Arbeitslosenquote für Dezember (10:30), BoE Sitzungsprotokoll für Februar (10:30)

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

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