Summa Summarum

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Die spinnen doch, die Berliner…..

Gestern bei meinem Rückflug aus Kapstadt, mußte ich in der Welt lesen, dass Berlin zu Hamsterkäufen aufruft. Das Internet spottet schon, dass „Hamster“ in Deutschland ausverkauft seien. Sollte sich hinter dem Aufruf wirklich eine besorgte, ernste Absicht befinden, dann würden meine schlimmsten Befürchtungen wahr. Wenn nichts mehr hilft, dann…..

Da fragt man mich doch immer, ob es in Kapstadt nicht gefährliche sei?! Die DA, die bereits in Kapstadt regiert und dies sehr gut macht, hat bei den letzten Kommunalwahlen selbst die Hochburgen des ANC, die Partei, die Südafrika von der Apartheid befreite, eingenommen. Die DA ist in etwa mit der FDP zu vergleichen.

Selbst die Landbevölkerung, die traditionell hinter dem ANC stand, kann die Korruption und Misswirtschaft nicht mehr ertragen und wünscht sich Verbesserungen auch für sie, nicht nur für die Mitglieder und Familien des ANC.

Ja, in Südafrika ist die Welt noch in Ordnung. Offene Korruption, hohe Inflation, mieses Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit, hohe Zinsen. Ich meine, 8,9% bei wöchentlicher Verfügbarkeit ist nicht schlecht, oder?! Risiken, ja die gibt es, wie ich finde, sind diese jedoch besser einzuschätzen als an unseren „etablierten“ Märkten.

Weiterhin mußte ich lesen, dass die EZB ihr Aufkaufprogramm einfach solange fortsetzen müsse, bis sie sämtliche Schulden der europäischen Staaten übernommen habe und somit diese schuldenfrei seien. Bei Deutschland würde das komfortable 8,8 Jahren dauern, bei den sparsamen und konsequenten Finnen sei dies entsprechend kürzer und bei den Franzosen, Spaniern und Italienern halt entsprechend viel länger. Somit wären dann alle Staaten schuldenfrei; dies dauere im Extremfall nur 14 Jahren, also eine überschaubare Zeit.

Irgendjemand erkläre mir bitte Wirtschaft – diese „hängt“ mir mittlerweile einfach zu hoch!

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

Bernd Veith

 

Bernecker

 

Hans A. Bernecker: Baßd scho!
Die Bundeskanzlerin höchstpersönlich öffnet die Tür zu umfangreichen Diskussionen und Manipulationen, wie man es anderen erlauben kann, die bekannten Maastricht-Verträge auszuhebeln. Wir berichteten gestern über das Dreiertreffen und die daran anzuhängenden Vermutungen, die damit bestätigt sind.
Paris und Rom bzw. Mailand sind höchstzufrieden mit dem Satz der Kanzlerin. „Die flexible Auslegung der Maastricht-Kriterien ist in Brüssel zu entscheiden.“ Damit ist sie persönlich als Kanzlerin aus der direkten Entscheidung und wird billigend in Kauf nehmen, was auch immer alle anderen in Brüssel entscheiden.
Mit einem Staatsüberschuss von 18,5 Mrd. Euro, wie heute gemeldet, ist sie in einer denkbar komfortablen Position. Aber umgefallen ist sie dennoch und dazu sagen die Bayern: Baßd scho!
Die gerissenen Romanen bleiben auf dem Kurs, der gestern beschrieben wurde. Keiner will direkt Geld aus Berlin. Keiner will direkte und offensichtliche Staatshilfen, weil das gegen die eigene Reputation spricht, auf die sie sehr viel Wert legen. Insbesondere Frankreich, die Grande Nation, die sich nach wie vor so beschreibt und auch daran glaubt. Mit sehr höflichen Formulierungen und trickreichen Kombinationen ist also sicher, dass sämtliche Maastricht-Kriterien auf eleganteste Weise umgangen werden können. Dafür gibt es eine bestimmte Gesprächsrunde, zu der es ein gutes Bild gibt, siehe Ende dieses Berichtes. Genauso funktioniert es, was wörtlich zu nehmen ist.
Damit sind wir wieder bei dem Stand von 2000, als der Euro begann, und sich jedes Land ab dem 01.01.2000 umfangreich neu finanzieren konnte, weil sich die Zinsen für Staatsanleihen von einem Tag auf den anderen um rund 75 % reduziert hatten. Am Beispiel Italien: Von rund 12 % Rendite für Staatsanleihen auf zunächst 2 bis 2,5 %, bei den Griechen waren es noch mehr, von etwa 16 auf ebenfalls 2 bis 2,5 % u.s.w. Dieses Wunder kam allein dadurch zustande, dass Staatsanleihen dieser Länder als zu 100 % sicher vertraglich festgeschrieben wurden, woran sich alle Banken halten konnten, wenn sie solche Staatsanleihen kauften. Diese Zusage ist reine Fiktion oder juristische Bezeichnung.
Kippt diese Garantie, müssten gemäß ihrem Rating alle diese Länder wesentlich höhere Zinsen bieten und was daraus folgt, weiß jeder. Die umlaufenden Anleihen wären in diesem Fall je nach Laufzeit zwischen 60 und 70 % für nominal 100 % wert oder bei längeren Laufzeiten auch weniger als 50 %. Dies sind nur Schätzungen und nicht auf den Punkt genau zu nehmen. Dann sind aber alle Bond-Holder mehr oder weniger pleite.
Auf der deutschen Seite stellt sich das Drama umgekehrt. Deutschland hat das Rating AAA, das beste der Welt. Doch im Zuge der EZB-Politik fielen auch die Bond-Renditen unter Wasser. Mit der schlichten Konsequenz, die atemberaubend erscheint: Eine Bundesanleihe, die einen Nominalwert von 100 % hat, kostet bis zu 170 %, obwohl sie in 10 oder 14 Jahren mit 100 % zurückgezahlt wird. Die entsprechende Tabelle sehen Sie anbei (Quelle FAZ).
Auch hier verliert jeder, der eine Bundesanleihe besitzt, demnächst Geld. Das ist immer noch nicht alles:
Flexibilität heißt, dass sich jeder Staat beliebig verschulden kann, nur in etwa gedeckelt durch die Vorschriften von Maastricht, indem man sie flexibel auslegt. Dann steigen die Renditen für Staatsanleihen automatisch, egal, was die EZB vorhat.
Wirtschaftlich kann man damit durchaus zufrieden sein. Mehr Staatsdefizit heißt, dass mehr Geld ausgegeben wird, für Renten, soziale Zwecke etc. In den Problemländern vor allem als Gehälter für die Staatsdiener, deren Anteil am Arbeitsmarkt rund 65 % beträgt. Je nach Zurechnung sind auch 70 % möglich. Die deutsche Quote liegt in diesem Vergleich bei etwa 43 %. Die andere Ausgabeseite betrifft die Infrastruktur, also Müllabfuhr, Wasseraufbereitung oder Abwassersanierung etc. In Rom kommt insbesondere die Bekämpfung der Rattenplage hinzu, weil es dort angeblich 8 Mio. Ratten gibt. Von wirklichen Investitionen für den dauerhaften Wirtschaftsaufschwung kann keine Rede sein. Aber:
Das Wachstum wird sich relativ schnell entwickeln lassen. Die BIP-Zahlen werden ebenso schnell wie die Staatsschulden zunehmen. Die Relationen sind im historischen Vergleich bei etwa 10:8 anzunehmen. Alle werden mithin mit dieser Konstellation zufrieden sein. Aber alle Reformen und sonstigen Vorgaben von Maastricht versickern schrittweise im Boden.
Die Deutschen sind die einzigen, die diese Politik bisher nicht mitgetragen haben. Der genannte Überschuss ist in der Tat einmalig. Er wird sich in dieser Größenordnung nicht fortsetzen lassen, aber mit diesen Konditionen kann Berlin keinem Wunsch widerstehen, den die anderen im Rahmen der Fiskalpolitik demnächst verlangen. Dann sind wir im historischen Vergleich wieder da, wo wir vor rund 120 Jahren schon einmal standen: Deutschland wurde damals der reichste Industriestaat der Welt, vor England als Weltmacht sowie Frankreich und knapp vor den USA, jeweils gemessen an der Wirtschaftsleistung ohne Kolonien. Anschließend wurde es politisch eng.
Das Ende von Maastricht ist also noch nicht das Finale. Erst die genannte Aufhebung der 100-%-Garantie für Staatsanleihen wäre der letzte Knackpunkt. Darauf wird noch einzugehen sein.

 

Deutsche-Bank-Chef attackiert Niedrigzinspolitik der EZB

http://www.xing-news.com/reader/news/articles/389243?link_position=digest&newsletter_id=15552&xng_share_origin=email

 

„FED-UP“-BEWEGUNG IN DEN USA
Aufstand gegen die Fed

http://www.xing-news.com/reader/news/articles/389244?link_position=digest&newsletter_id=15552&xng_share_origin=email

 

Buy A House Already!

 

S&P500 2175 (-0,52%), NKY 16559 (-0,23%), HSI 22863 (+0,18%), SHCOMP 3059 (-0,88%), SX5E Future 3002 (-0,17%), EUR/USD 1,1275 (+0,1%), USD/JPY 100,45 (0%), USGov10Y 1,556% (-0,33%), Gold Spot 1326 (+0,11%), Brent 49,07 (+0,04%)

USA
Die US-Schatzkammer übt vermehrt Druck auf die europäische Kommission aus, den Steuerstreit mit Apple (APPL) und anderen Unternehmen zu unterlassen. BBG – 24.8.16
San Franciscos Fed-Präsident Williams schlug eine Anhebung der Zielinflationsrate von bisher 2% auf 3% vor. BBG – 25.8.16
Die Käufe von vorhandenen Wohnimmobilien (Existing Home Sales) fielen im letzten Monat erstmals seit Februar um -6,7%yoy. BBG – 24.8.16
Laut der SEC haben 71 kommunale Kreditnehmer Investoren bei dem Verkauf von Staatspapieren bezüglich ihrer Offenlegungspflichten angelogen. BBG – 24.8.16
Infolge von hawkischen Kommentaren der Fed erreichte der Aufschlag von dreißigjährigen US-Staatsanleihen gegenüber zweijährigen neue Tiefstände seit 2008. BBG – 25.8.16
Demonstranten, die sich für eine Erweiterung des Konjunkturprogramms seitens der Fed aussprechen, erhalten bei der diesjährigen Jackson Hole Konferenz die Möglichkeit mit acht Fed-Mitgliedern zu diskutieren. WSJ – 24.8.16
Der ehemalige UKIP-Leiter Farage unterstützt Trump und äußerte, er würde als US-Bürger Clinton nicht wählen. BBG – 25.8.16
Ford (F) ruft 91.000 Fahrzeuge in Nordamerika wegen fehlerhaften Kraftstoffpumpen zurück. DJ – 24.8.16
Pfizer (PFE) möchte Teile von AstraZenecas (AZN) Antibiotikageschäft für bis zu $1,575Mrd zzgl. Lizenzgebühren kaufen. WSJ – 24.8.16
Clintons erneute Kritik gegen die Preispolitik von Medikamenten führte zu einem Sinken von Gesundheitstiteln. BBG – 25.8.16
Metlife (MET) könnte laut BBG möglicherweise bald seine Brighthouse Financial US-Sparte abstoßen. BBG – 24.8.16
Ross Investmentfirma WL Ross & Co kam gegenüber seinen Investoren den Offenlegungspflichten bei der Gebührenerhebung nicht nach und muss daher eine Strafe i.H.v. $2,3Mio an die SEC zahlen. RTRS – 24.8.16
Berkshire Hathaway (BRK-B) erweiterte seinen Anteil an dem Raffineriebetreiber Phillips 66 (PSX) um 704.000 Aktien auf 79,5Mio Aktien mit einem Volumen von rund $6,17Mrd. BBG – 25.8.16
Viacom (VIAB) überdenkt eine Ratingherabstufung der $12Mrd hohen Verbindlichkeiten doch zuzulassen anstatt Dividenden zu kürzen oder Vermögenswerte zu veräußern. BBG – 24.8.16
Chipotle (CMG) muss gemäß einer Aufforderung des National Labor Relations Board vier gegen das Arbeitsgesetz verstoßende Arbeitsplatzrichtlinien ändern. CNN – 24.8.16
USA: Existing Home Sales Decline; FHFA House Prices Edge Higher GS – 24.8.16
Heutige Makrodaten: Durable Goods Orders (+3,40%), Initial Jobless Claims, Markit US Services PMI, Bloomberg Consumer Comfort

ASIEN/EM
Südkoreas Finanzminister hat sich zur Wirtschaftslage geäußert: Er sieht das Risiko für die Wirtschaftsentwicklung immer noch überwiegend zur Downside hin. Außerdem werde man Maßnahmen zum Management des Überangebots am Häusermarkt und zur Haushaltsverschuldung einleiten. RTRS – 25.8.16
China: Offizielle der Stadtverwaltung Shanghais wollen einen Plan entwerfen um den überhitzten Wohnungsmarkt in Shanghai abzukühlen. BBG – 25.8.16
Brasilien: Die August IPCA-15 Gesamtinflation viel mit +0,45%mom bzw. +8,95%yoy leicht schwächer aus als erwartet (vs. cons +0,46%mom), während der Durchschnitt der letzten drei Kerninflationslesungen bei +0,48%mom lag. GS – 25.8.16
Die argentinische Handelsbilanz fiel im Juli mit +$270Mio besser aus als erwartet (vs. cons -$41Mio), dabei lagen die Exporte bei $4.960Mio und die Importe bei $4.690Mio. GS – 24.8.16
In Mexiko fiel die INPC Konsumentenpreisinflation für den August marginal schwächer aus als erwartet. Die Gesamtinflation lag dabei bei +0,31%mom (vs. cons +0,35%mom) und die Kerninflation bei +0,13%mom (vs. cons 0,16%mom). GS – 25.8.16
Südafrika: Die Gesamtinflation fiel im Juli mit +6,0%yoy leicht schwächer aus als erwartet (vs. cons +6,1%yoy). Die Kerninflation lag im Juli bei 6,0%yoy (vs. Juni +5,6%yoy). GS – 25.8.16
Das EBITDA des russischen Aluminiumproduzenten Rusal fiel in 2Q16 von +$568Mio (2Q15) auf +$344Mio, der Umsatz fiel auf $1,98Mrd (vs. 2Q15 $2,27Mrd). BBG – 25.8.16
Heutige Makrodaten: Brasilien Kreditvergabe, Mexiko Handelsbilanz

Europa:
Stada (SAZ): Morgen findet die Hauptversammlung statt, auf der die Aktionäre über die Besetzung des Aufsichtsrats abstimmen werden. Investor Active Ownership Capital (AOC) hält diesen für unqualifiziert und fordert einen Austausch. HB – 24.08.16
Volkswagen (VOW): Bei Inspektionen des Audi A8 Modells in Korea wurde ein Design Defekt gefunden, der zu einem Kühlmittelleck führt. VW steht vor einem Rückruf. WSJ – 25.08.16
Linde (LIN): Die Landesregierung in Bayern kämpft darum, dass Linde auch nach der Fusion mit Praxair den Hauptsitz in München beibehält. HB – 24.08.16
Zalando (ZAL) schließt einen Großhandelsvertrag mit Abercrombie & Fitch ab und holt damit eine weitere bekannte Marke auf die Plattform. HB – 24.08.16
Nordea (NDA) und DNB (DNB) planen die Baltischen Operationen zusammenlegen. Nordea und DNB’s Baltische Operationen haben 1.300 und 1.800 Mitarbeiter; €8Mrd und €5Mrd in Assets. BBG – 25.08.16
Bankensektor Portugal: Lissabon wird der staatseigenen Caixa Geral de Depositos eine Kapitalspritze von bis zu €2,7Mrd zukommen lassen. DJ – 25.08.16
Lufthansa (LHA): Mit einer Mehrheit von 87,36% hat die Flugbegleitergewerkschaft UFO der Schlichtung zugestimmt. DJ – 25.08.16
Svenska Handelsbanken (SHBA) verkauft alle A-Shares von Industrivärden bei SEK 153,25/Aktie, was zu einem Kapitalzufluss von SEK 750Mio führt. BBG – 25.08.16
Sunrise (SRCG): 2Q adj. Ebitda CHF150Mio vs Consensus CHF147Mio, 2Q Net Income CHF10Mio vs Vorjahr CHF14Mio. Prognose bleibt unverändert. BBG – 25.08.16
Ahold (AD): Standalone 2Q Umsatz €8,95Mrd vs Consensus €8,9Mrd, 2Q Underlying Operating Income €355Mio vs Consensus €336Mio. BBG – 25.08.16
Heutige Makrodaten: 08.45 CET France Business Confidence; 09.00 CET Spain GDP (GS +0.7%qoq, consensus +0.7%qoq); 09.30 CET Sweden Unemployment Rate; 10.00 CET Germany IFO Business Survey
European Economics Daily: Migrant flows across the Mediterranean — Substantially lower this year than last Link

 

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