Summa Summarum
„Greece is an exception in the Euro Zone“ – Angela Merkel, December 9, 2011
„Exception from ESM Seniority only applies to Spanish aid“ – Angela Merkel, June 29, 2012
-Satyajit Das: Europe and the world is saved. At least Till next week!
–Die europäische Bankenwelt wird zur Sonderwirtschaftszone. Das ist das Ergebnis des Euro-Rettungsgipfels. Unsere Regierungen räumen der Finanzindustrie eine historisch einmalige Stellung ein: Risiko und Verantwortung werden entkoppelt, der permanente Rettungsschirm darf mit Steuergeldern nicht mehr nur Staaten, sondern auch Banken retten. Solche vom Staat behüteten Sonderwirtschaftszonen kennen wir bisher vor allem aus staatskapitalistischen Ländern wie China. Ifo-Chef Sinn sieht finanzielle Stabilität Deutschlands durch Gipfelbeschlüsse gefährdet: Die Finanzmärkte seien geradezu euphorisch, weil ein Weg gefunden wurde, das deutsche Vermögen zu verbrauchen. – „Es wurde ein Kesseltreiben veranstaltet, um an unser Geld zu kommen“. – Fiskalpakt ist Placebo. Dass Kredite, die der ESM vergibt, künftig nicht vorrangig, sondern gleichrangig bedient werden sollen, trägt laut Sinn zur Gefährdung bei. „Der Vorrang des Retters ist das Wesen einer jeden Konkursordnung“, sagte er. Auch der IWF helfe nur unter dieser Bedingung. Deutschlands Position sei es gewesen, die Rettung immer nur mit dem IWF und nach dessen Regeln zu organisieren. „Die Bedingung, dass wir nur Geld geben, wenn der IWF es tut, wurde schon im ESM-Vertrag gekippt.“ Nun sei auch noch di! e Bedingung gefallen, dass wir wenigstens nach den IWF-Regeln helfen. Sinn: „Die europäischen Verträge veralten, bevor ihre Tinte getrocknet ist.“
–Was auf die Bürgen der EU zukommen kann; Guarantee Commitments fort the European Stability Fund: http://www.zerohedge.com/sites/default/files/images/user5/imageroot/draghi/EFSF%203.jpg
-ESM hat mit 620 Mrd.€ Bürgschaften+80 Mrd.€ Barem nicht genug Ressourcen. Allein Italiens Anleihen summieren sich auf 1900 Mrd €.
-Zypern übernahm gestern die EU-Ratspräsidentschaft, und muss selbst unter den Euro-Rettungsschirm.
-Anleiheinvestor Pimco: Auf Deutschland kommen unabsehbare Lasten zu. „Wir erwarten, dass Deutschland seine Rolle als sicherer Hafen verlieren wird“. Der weltgrößte Anleiheinvestor, die Allianz-Tochter Pimco, hat ihren Bestand an Bundesanleihen reduziert. „Wir erwarten, dass Deutschland seine Rolle als sicherer Hafen verlieren wird“, sagte Andrew Bosomworth, Chef von Pimco Deutschland, der WirtschaftsWoche. Auf den Staat kommen laut Bosomworth unabsehbare Lasten zu: „Überlebt die Euro-Zone, was wir hoffen und erwarten, zahlt Deutschland über Rettungsschirme und Euro-Bonds. Zerfällt sie, muss es Geld für die Bewältigung der folgenden Rezession und die Rettung von Banken ausgeben“. Deshalb habe Pimco auf die Teilnahme an Neuemissionen in Europa verzichtet und alte Bestände reduziert.
-When economic historians in a few years determine the turning point at which the euro zone turned into a debt community, they may refer to the last Thursday night. In those dramatic hours when Angela Merkel after massive pressure from Italian Prime Minister Mario Monti and Spanish Prime Minister Mariano Rajoy buckled – and agreed to an agreement whose scope is now very difficult to estimate. http://translate.google.com/translate?sl=de&tl=en&js=n&prev=_t&hl=en&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fpolitik%2Fdeutschland%2Farticle107612788%2FEuropa-greift-nach-unserem-Geld.html
-Sparprogramm: EZB zu Nachverhandlungen mit Athen bereit: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenlands-sparprogramm-ezb-bereit-zu-einzelnen-aenderungen-a-841928.html#ref=rss
-2/3 Mehrheit im Bundestag für ESM und Fiskalpakt: „Zu End‘ ewiges Wissen! Der Welt melden Weise nichts mehr.“
-Wie für den Euro das Grundgesetz geschlachtet werden soll: Souveränitätsdiebe durch die Hintertür:
http://blog.wiwo.de/chefsache/2012/06/30/das-sanfte-monster/
–Immobilienblase in deutschen Großstädten – Reiche Südeuropäer treiben mit ihrem Fluchtgeld die Preise. http://m.welt.de/article.do?id=finanzen/immobilien/article107303747/Suedeuropaeer-treiben-deutsche-Hauspreise-in-die-Hoehe&cid=Startseite
–Angst treibt das Geschäft: Mehr Dollar im Umlauf bedeuten, dass jeder Schein weniger wert ist – das beflügelte den Euro kurzfristig. „Das Bangen um die Zukunft des Euro geht aber weiter“. „Der Euro ist wie ein Zugunglück in Zeitlupe“. http://www.welt.de/finanzen/article107612776/Weiter-so-Politiker-auf-dass-wir-Geld-machen.html
Euro euphoria won’t last long!
-Ein paar Fakten neben dem Euro Desaster für unsere Optimisten:
-Over in Asia, the #PMI picture is largely one of manufacturing slowdown.
-Sharper fall in output, orders and exports in China’s manufacturing sector. Final #PMI reading from HSBC at 48.2 (May: 48.4)
-Recession deepening: Spain Manufacturing PMI hits 37-th low of 41.1 in June (May: 42.0).Downturn showing no sign of abating.
-Italy in deep recession: Italy Manufacturing #PMI little changed for June at 44.6 (May: 44.8).
-France is contracting too: Little change in France Manufacturing #PMI; final June reading 45.2 (May: 44.7).
-Greek manufacturing sector registers accelerated contraction during June; #PMI down to 40.1 (May: 43.1).
-Germany at stall speed: German Manufacturing PMI at three-year low in June; final reading 45.0 (May: 45.2).
-Final Eurozone Manufacturing #PMI @ 45.1 in June – unchanged on May’s 3 year low. Q2 average lowest since second quarter of 2009. Today’s PMI point to continued economic malaise. The bigger EZ picture remains a deadly combination of low growth and high debts.
–Eurozone: Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone steigt im Mai auf ein Rekordniveau von 11,1%. In Spanien erreicht die Arbeitslosigkeit 24,6% und in Griechenland 21,9%.
Alles wird gut!
-The Story Of The Market Right Now
http://www.businessinsider.com/the-story-of-the-market-right-now-2012-7
-Liborgate: Alles lässt sich offenbar manipulieren, auch der Zinssatz. In Großbritannien beginnt heute eine parlamentarische Untersuchung des Zinsmanipulationsskandals. Mehrere Banken, darunter die britische Barclays, sollen versucht haben, den Libor-Zinssatz zu beeinflussen, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Die Finanzindustrie tut derzeit alles, ihren einst tadellosen Ruf zu ruinieren.
“Reality is just a crutch for people who can’t handle drugs.” (Robin Williams)
–Iran: Heute startet das EU Embargo auf iranisches Öl.
USA
- Vor dem Hintergrund des EU-Gipfels und der positiven Entscheidung des Bundestages zum ESM und EU-Fiskalpakt (siehe Europateil) legte der S&P 500 zum Wochen- und Monatausklang bei stärkeren Volumina und rückläufiger Volatilität knapp 2,5% zu.
- Alle Sektoren schlossen im grünen Bereich mit einem klar zyklischen Bild. Industrials (+3,3%), Tech (+3,3%) und Energy (+3,1%) waren die stärksten Sektoren während Utilities (+0,6%), Telcos (+1,0%) und Healthcare (+1,9%) den Markt underperformten.
- Abgesehen vom Chicago PMI konnten die Makrodatenpunkte Konsumausgaben und University of Michigan Confidence Index am Freitag die Erwartungen nicht übertreffen.
- Der Euro legte gegenüber dem US-Dollar auf zwischenzeitlich nahezu 1,27 zu, verlor aber heute Morgen bereits leicht auf ca. 1,262. Im Rohstoffsegment spiegelte sich ebenfalls die Hoffnung auf eine weitergehende Lösung für die Euro-Krise wider, so dass alle Kategorien zulegen konnten.
- Laut WSJ steht Dell kurz davor, Quest Software zu übernehmen und sich damit gegen ein Buyout-Konsortium angeführt von Insight Venture Partners durchzusetzen. Der finale Preis sei nicht zwar bekannt. Vergangene Woche habe Dell jedoch $27,50 je Aktie geboten gleichbedeutend mit $2,3 Mrd. für die gesamte Firma. Link
- Heutige Makrodaten: um 16 Uhr werden der ISM für das produzierende Gewerbe (Monat Juni, Konsensus 52, Vormonat 53,5) und Bauausgaben (Monat Mai, Konsensus 0,2%, Vormonat 0,3%) publiziert. Im Verlauf der Woche werden u.a. das EZB-Treffen am Donnerstag und der große US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni am Freitag wichtig sein.
ASIEN
- Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute fester bedingt durch den starken chinesischen PMI (NIKKEI: +0,4%, HSI: +2,2%, SHCOMP: +0,2%).
- In China ist der offizielle PMI deutlich geringer als erwartet auf 50,2 (Consensus: 49,9) im Juni gefallen. Die von Bloomberg befragten Analysten hatten einen Rückgang auf 49,9 erwartet. Im Mai stand der PMI noch bei 50,4%. Link
- In Japan ist der Geschäftsklimaindex Tankan der Bank of Japan besser ausgefallen als erwartet. Manufacturing lag bei -1 (Market Forecast -4, März -4) und Non-Manufacturing bei +8 (+7, +5). Der Outlook bleibt aufgrund des teuren Yen und der schwachen externen Nachfrage gespannt. Link
- In Südkorea lag die Inflationsrate mit 2,2%yoy deutlich unter den Erwartungen. Auf Monatsbasis sind die Preise um 0,1% gefallen. Die Exporte sind im Juni um 1,3%yoy angestiegen und lagen damit über dem Bloomberg-Consensus von 0,5%. Grund hierfür war eine leichte Erholung der Nachfrage aus China.
- Der Iran fordert von der OPEC, ein Notfalltreffen abzuhalten. Der iranische Ölminister möchte dabei das überschüssige Angebot thematisieren, das über die anvisierten 30 Mio. Barrels am Tag hinausgeht. Link
EUROPA
- Der EU Gipfelam Freitag ist mit einigen positiven Überraschungen zu Ende gegangen, insbesondere wurden Fortschritte beim Trennen von Banken und Sovereigns Risiken erzielt:
- Das Ziel einer gemeinsamen „Banken Union“ wurde von den Gipfelteilnehmern mit überraschend starker Klarheit und Dringlichkeit betont.
- Einige Veränderung am Rettungspaket für die spanischen Banken, insbesondere direkte Rekapitalisierung der Banken über den EFSF/ESM sowie eine höhere Flexibilität dieser beiden Rettungsschirme.
- Das irische Rettungspaket wird nochmal überarbeitet werden. Link
- Leider blieben jedoch konkrete Vorschläge bezüglich einer politischen/fiskalischen Integration aus.
- Der Bundestag und der Bundesrat haben am Freitag in zwei Abstimmungen hintereinander den dauerhaften Rettungsschirm ESM ratifiziert. Die finale Verabschiedung des Gesetzes wird sich jedoch auf Grund der bereits angekündigten Verfassungsbeschwerden und der damit aufgeschobenen Unterzeichnung von Bundespräsident Gauck verzögern. Link Link
- Die ESMA hat eine Untersuchung zu den Credit Rating Methoden S&P, Fitch und Moody’s für Banken eingeleitet. Insbesondere soll überprüft werden ob die Verfahren transparent und ausreichend streng sind. Link
- Frankreichs Präsident Hollande plant laut FT sich in dieser Woche verstärkt der Staatsverschulung Frankreichs und einer damit möglicherweise verbundenen Steuererhöhung zu kümmern. Link
- Die UK haben sämtliche Gilts Auktionen im Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August verschoben um nicht mangelnde Nachfrage auf Grund der Abwesenheit vieler Investoren fürchten zu müssen. Link
- Barclays Chairman Agius hat seinen Rücktritt angekündigt und hofft damit seine Bank nach der starken Kritik im Rahmen der LIBOR Fixing Manipulation aus der Schusslinie zu nehmen. Link
- Linde hat die Übernahme von Lincare Holdings für einen Betrag von $4,6Mrd angekündigt und möchte sich damit verstärkt in das Geschäft mit medizinischen Gasen positionieren. Link
- Fiat Industrial wird fünf Werke seiner LKW-Sparte Iveco in Europa bis Ende dieses Jahres schließen. Grund dafür seien die rückläufigen LKW-Verkäufe, sagte der CEO von Iveco Altavilla. Link
- BMW und PSA Peugeot Citroën gehen künftig wieder getrennte Wege. Laut Welt will sich PSA von seinen Anteilen am Gemeinschaftsunternehmen „BMW Peugeot Citroën Electrification“ trennen. Link
- Kabel Deutschland hat die Erwartungen an eine Steigerung der Dividende in den kommenden Jahren enttäuscht, um zunächst ein höheres Investitionsbudget vorzuhalten. Link
- Heute werden um 9:45 Uhr der italienische PMI Manufacturing (Consensus: 44,6), um 9:50 Uhr der französische PMI Manufacturing (Consensus: 45,3), um 9:55 Uhr der deutsche PMI Manufacturing (Consensus: 44,7) sowie um 10:30 Uhr der UK PMI Manufacturing (Consensus: 46,5). (Quelle:Goldman Sachs)
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Woche und einen schönen Tag!