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Zwischendurch!

Die Abstimmung morgen im Bundestag über die Erweiterung des EFSF wirft ihre Schatten voraus. FDP: Text des Mitglieder-Entscheids zu Euro-Rettung
25.10.2011
Text zum Mitgliederentscheid der FDP, den MdB Frank Schäffler durchgesetzt hat und über den bald abgestimmt wird. Damit sind zwar dank der Ränke der Macht-Opportunisten Rösler und Lindner die Erfolgsaussichten der Schäffler-Gruppe schlechter geworden – aber man wird sehen, wie groß der Unmut gegen die Bailouts an der FDP-Basis ist.Mitgliederentscheid 2011

Antrag

Für ein Europa mit solidem Fundament: Recht, Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft

Europa braucht einen realistischen Umgang mit der Schuldenkrise

1.                  Unbefristete Rettungsmaßnahmen, bei denen Deutschland für Schulden anderer europäischer Staaten haftet, kommen für die FDP nicht in Frage.

2.                  Rettungsmaßnahmen für überschuldete Staaten lassen sich mit ordnungspolitischen Prinzipien nicht vereinbaren. Sie setzen das Prinzip außer Kraft, dass Gläubiger für ihr Risiko haften müssen. Zusätzlich verletzen sie die Nichtbeistandsklausel der Europäischen Verträge.

3.                  Die FDP lehnt jedwede Ausweitung oder Verlängerung der Rettungsschirme, die Einführung von Eurobonds und auch jede andere Form von gemeinschaftlicher Haftung für Schulden einzelner Staaten ab. Die FDP hält es für falsch, dass die Europäische Zentralbank oder die deutsche Bundesbank Staatsanleihen überschuldeter Staaten aufkauft.

4.                  Die FDP lehnt daher auch die Einrichtung eines unbefristeten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) ab. Sie wird ihm im Bundestag die Zustimmung verweigern und eine entsprechende Veränderung der Europäischen Verträge ablehnen. Dies ist im Koalitionsvertrag auch nicht vereinbart worden.

5.                  Sollten sich die bisher beschlossenen Maßnahmen nicht als hinreichend herausstellen, spricht sich die FDP dafür aus, überschuldeten Staaten einen geordneten Austritt aus dem Euro zu ermöglichen, um ein ungeordnetes Auseinanderbrechen unserer Währung zu verhindern.

Begründung

1.       Wer für einen stabilen Euro ist, der kann nicht für den ESM sein. Der Euro wird sich nur dann behaupten, wenn sich die Mitgliedstaaten an seine vertraglichen Grundlagen halten. Der ESM zerstört die ökonomischen Fundamente des Euro, denn er setzt das Urprinzip der Marktwirtschaft außer Kraft: Wer Risiken eingeht, der muss für sie haften! Dies gilt in dreierlei Hinsicht. Wir plädieren

–                    dafür, dass die verschuldeten Staaten für ihre Verbindlichkeiten haften und nicht auf Hilfe der europäischen Nachbarn spekulieren;

–                    dafür, dass die Kreditgeber die Folgen ihres Risikos selbst tragen und nicht auf den Steuerzahler spekulieren;

–                    dafür, dass wir Deutsche selbst dafür einstehen, dass wir jahrelang dem Regelbruch tatenlos zugesehen und ihn unter Rot-Grün auch selbst begangen haben.

Wir stehen vor großen finanziellen Belastungen für die Gewährleistungen, die wir zu Lasten auch der kommenden Generation übernommen haben. Sie sind aber ungleich geringer als die Kosten, die wir tragen müssten, wenn durch die Einführung eines dauerhaften ESM die Dämme marktwirtschaftlicher Vernunft endgültig eingerissen werden würden.

2.                  Die FDP ist die Partei der Sozialen Marktwirtschaft, des Rechts und der Verantwortung. Ihre Mitglieder sollen selbst entscheiden, wie es mit der Währungsunion in Europa und mit ihren Krisen weitergeht. Wer das als „imperatives Mandat“ bemängelt, der sollte seinerseits keinen Fraktionszwang ausüben, sondern die Abstimmung im Bundestag verfassungsgemäß frei geben.

Wir treten für die Marktwirtschaft ein und hoffen auf Europa. Die zentralistische Steuerung und der fortgesetzte Regelbruch beschädigen die Marktwirtschaft und die europäische Idee. Dies spaltet Europa, statt es zu einen.

3.                  Die Währung ist der in Münzen geschlagene Teil unserer Freiheit. Unsere Währung beruht auf Vertrauen. Mit unserer Währung spielt man nicht.

Dies ist die rechtliche und ökonomische Wirklichkeit:

3.1.             Bundestag und Bundesrat hatten mit Erklärun­gen vom 2. Dezember 1992 die Stabilität des Euro zum Angelpunkt der Währungsunion ge­macht:

„Die künftige europäische Währung muss so stabil sein und bleiben, wie die Deutsche Mark. Der Deutsche Bundestag wird sich jedem Versuch widersetzen, die Stabilitätskriterien aufzuweichen, die in Maastricht vereinbart worden sind.“

Die Währungsunion wurde ergänzt durch die Maastricht-Kriterien im Stabilitäts- und Wachstumspakt. Sie schreiben ein Haushaltsdefizit von maximal 3 Prozent und Staatsschulden von maximal 60 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts vor. Sie wurden weder eingehalten, noch wurde ihre Überschreitung geahndet.

3.2.         Risiko und Haftung dürfen nicht auseinanderfallen. Daher war vereinbart worden, dass jeder Staat selbst die Verantwortung für seine Haushaltspolitik trägt. Kein Staat soll für die Schulden eines anderen Mitglieds haften. Die EZB sollte von keinem Staat Schuldpapiere kaufen dürfen. Beide Verbote wurden vorsätzlich gebrochen. Dies wurde fälschlich als alternativlos bezeichnet.

3.3.         Die Europäische Zentralbank hat bis Oktober 2011 notleidende Papiere für circa 165 Mrd. Euro aufgekauft. Das erste Griechenland-Paket betrug 110 Mrd. Euro, der erste Schuldenschirm, die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) betrug 440 Mrd. Euro. Hinzu kommen 60 Mrd. Euro der Europäischen Union (EFSM). Hinzu kommt der IWF mit 250 Mrd. Euro. Die EFSF wurde im September 2011 ausgedehnt von 440 Mrd. auf 780 Mrd. Euro. Für die EFSF liegt der neue Haftungsanteil der Bundesrepublik bei 211 Mrd. Euro (plus 20 Prozent). Insgesamt liegt unser anteiliges, maximales Haftungsrisiko laut ifo-Institut zurzeit bei rund 472 Mrd. Euro, also weit über dem Jahresetat des Bundes.

3.4.         Die EFSF läuft bis Mitte 2013. Der unbefristete und unkündbare ESM soll sie ablösen. Sein Kapital von 700 Mrd. Euro lässt sich aufstocken. Seine Ausleihkapazität nach oben ist kaum begrenzt und soll noch durch einen Hebel vervielfacht werden. Eine zwingende Gläubigerbeteiligung sieht er nicht vor.

3.5.        Der Bundestag hatte mit Zustimmung der FDP-Fraktion am 17. März 2011 ausdrücklich beschlossen:

„Der Deutsche Bundestag erwartet aus verfassungsrechtlichen, europarechtlichen und ökonomischen Gründen, dass gemeinsam finanzierte oder garantierte Schuldenankaufprogramme ausgeschlossen werden.“ (BT-Drs. 17/4880)

Der Bundesparteitag in Rostock hat auf Antrag des Bundesvorstandes be­schlossen:

„Eurobonds oder andere gemeinsam finanzierte Anleiheaufkäufe des ESM am Sekundärmarkt sowie die Einführung einer EU-Steuer lehnt die FDP ab.“

Gegen diese Beschlüsse hat unsere Fraktion verstoßen. Denn die EFSF darf – wie dann der ESM – Anleihen am Sekundärmarkt kaufen. Der mittlerweile eingeführte Parlamentsvorbehalt heilt den Verstoß gegen diese Beschlüsse nicht und kann jederzeit von der EZB umgangen werden. Wir wollen erreichen, dass sich unsere Parteiführung an den von ihr bewirkten Beschluss des Bundesparteitags hält. Die Entscheidungs- und Gewissensfreiheit des einzelnen Abgeordneten bleibt selbstverständlich davon unberührt.

3.6.             Die Zahlungen an Griechenland haben zu keiner Besserung seiner Wirtschaftslage geführt. Im Gegenteil, seine Schulden sind auf 354,7 Mrd. Euro angestiegen. Griechenland kann seine Schulden nicht zahlen. Anders sind die deutsch-französischen Verhandlungen über eine erneute „Bankenrettung“ nicht zu verstehen.

4.                  Beim Mitgliederentscheid geht es nun darum, ob wir entweder die Schuldenschirm-Politik für diejenigen Euro-Staaten fortsetzen, die gegen die Pflichten aus der gemeinsamen Währung verstoßen haben, oder ob wir den permanenten Schuldenschirm ESM ablehnen und uns an die bisher geschlossenen Verträge halten. Denn wir haben den Bürgern ausdrücklich versprochen, dass Staaten untereinander nicht für ihre Schulden haften.

4.1.             Es bringt nichts, mit neuen Schulden Zeit teuer zu erkaufen. Man kann die Schuldenkrise nicht bekämpfen, indem man neue Schulden macht. Die Krise lässt sich nur durch Schuldenabbau auflösen. Daher schlagen wir folgende konkrete Schritte vor:

4.1.1.        Der Austritt aus der Währungsunion muss auf eigenen Wunsch oder Verlangen möglich sein. Ein Mitgliedsstaat muss selbst entscheiden können, ob er seine Währungsparität verändern oder sich auf Vorgaben der europäischen Nachbarländer verlassen will.

4.1.2.        Wir wollen durch die Möglichkeit der Staateninsolvenz die richtigen marktwirtschaftlichen Anreize wiederherstellen. Ohne sie werden die verschuldeten Staaten ihren Haushalt nicht in Ordnung bringen. Die Staateninsolvenz liegt in der Hoheit der verschuldeten Staaten. Der ESM löst dieses Problem nicht. Im Gegenteil zerstört die Schuldenschirm-Politik die Anreize zur politischen und wirtschaftlichen Eigenverantwortung. Deswegen scheitern die Anpassungsprogramme in Portugal und Griechenland.

4.1.3.        Die Insolvenz der Schuldenstaaten führt nicht zu Dominoeffekten auf dem Finanzmarkt. Vielmehr entsteht der Dominoeffekt durch die Schuldenschirme, unter die immer mehr Länder schlüpfen. Privatbanken fallen nicht wie Dominosteine. Denn jeder Euro-Staat hat es in der Hand, die Auswirkungen von Bankeninsolvenzen auf seine Weise einzudämmen oder diese zu verhindern. Die christlich-liberale Koalition hat bereits Gesetze zur Bankenrestrukturierung verabschiedet.

5.                  Die Bürger verlassen sich auf eine stabile Währung. Die Unternehmen vertrauen bei ihren Investitionen auf ein stabiles Geldwesen. Es geht uns nicht nur um die überschuldeten Staaten in Europa, es geht um viel mehr. Es geht um stabile Grundlagen unserer Sozialen Marktwirtschaft.

www.fdp-mitgliederentscheid.de/positionen/antrag

Summa Summarum

Wegen eines unerwarteten Ereignisses, ist gestern Summa Summarum nicht erschienen; ich wurde 50!

Angesichts dieses Datums scheint mir der Generikamarkt empfehlenswert. Diese Empfehlung mag ein wenig durch meine persönliche Situation beeinflußt sein :-) !

USA

  • US-Aktienmärkte haben bei niedrigen Volumina auf den Tagestiefs
    geschlossen
    , der S&P500 lag am Ende 1,9% im Minus getrieben u.a.
    von Kommentaren des deutschen Regierungssprecher, dass es keinen Grund gebe „zu träumen“, dass die Eurokrise am Wochenende gelöst werde. Schwächster Sektor entsprechend Financials mit -3,3%, noch hinter Materials mit -3,1%. Besser haben Utilities (-0,3%) und Telecoms (-0,7%)
    gehandelt. Im Financials-Bereich haben sich die CDS-Spreads der großen
    Banken überproportional ausgeweitet (+6%-9%).
  • IBM nachbörslich -4% nach Quartalszahlen – Umsätze lagen mit
    $26,16Mrd. unter Konsensus von $26,3Mrd., EPS von $3,28 leicht über Schätzungen von $3,22. Vor allem Hardware-Umsätze waren etwas schwächer.
  • In den USA gibt es laut WSJ neue Pläne für die Refinanzierung von Hypotheken deren Höhe den Wert des Hauses übersteigt. Darüber verhandeln wohl derzeit Regierungsbeamte und Hypothekenverleiher so die Zeitung, Details gebe es aber nicht.
    Die FT berichtet unterdessen über Ängste vor einer erneuten Abschwächung der Kreditqualität bei Hypotheken.
  • Jan Hatzius zu Q3 GDP Wachstum – wir sehen derzeit in Q3 ein
    relativ robustes Wachstum von 2,5% (gegenüber <1% in H1), erwarten aber eine erneute Abschwächung in den kommenden Quartalen und halten auch eine nachträgliche Revidierung des Q3 Wachstums auf 1,x% für möglich.
  • Heute kommen US-Produzentenpreise und Coca-Cola, State Street,
    Bank of America, Johnson&Johnson berichten vorbörslich, Apple, Intel,
    Juniper nachbörslich.

ASIEN

  • Asiatische Märkte sind unter Druck (Nikkei -1,6%, SHCOMP -1,7%, Hang Seng -3,6%) nach schwächeren GDP Zahlen aus China und schwachen Vorgaben aus den USA und Europa.
  • China Makrozahlen: GDP Wachstum schwächt sich ab, Retail Sales robust:
    • GDP Wachstum im Q3 lag mit 9,1%YoY unter Konsensus von 9,3% und schwächt sich damit den dritten Monat in Folge ab
    • Industrieproduktion für September fiel mit 13,8%YoY etwas besser aus (Konsensus: 13,4%)
    • Retail Sales steigen stärker als erwartet im September mit +17,7%YoY gegenüber Schätzungen von +17%
  • Hauspreise in China sind im September in 69 von 70 Städten gestiegen gegenüber dem Vorjahr berichtet Bloomberg.
  • Olympus ist erneut 14% im Minus – die Aktie ist damit seit Entlassung von CEO Woodford um 44% gefallen. Das Unternehmen gerät laut Reuters
    nun unter Druck, Details zu den Vorwürfen von Woodford im Zusammenhang mit früheren Unternehmenskäufen zu veröffentlichen.
  • Pakistan und Indien bereiten den umfangreichsten Freihandelspakt seit 60 Jahren vor berichtet die FT.

EUROPA

  • Der Europäische Rettungsschirm EFSF soll nach Vorstandschef Klaus Regling keine Banklizenz erhalten, mit der er sich über die EZB refinanzieren kann. Eine Aufstockung der Mittel sei aber dennoch vorgesehen – konkrete Pläne wurden nicht vorgestellt.
  • Die portugiesische Regierung prognostiziert als Folge der getroffenen Fiskalmaßnahmen für nächstes Jahr eine Reduktion der Wirtschaftsleistung von -2,8% nach einem erwarteten Rückgang von -1,9% in 2011. Die vorherigen Schätzungen für 2012 lagen bei 2,2%-2,3%. Die Arbeitslosenquote werde um über 1% auf 13,4% steigen und erst ab 2013 wieder abnehmen, teilte das Finanzministerium mit.
  • Moody´s hat in einem gestrigen Bericht die französische Regierung zu konkreten Maßnahmen aufgefordert, um das Triple-A Rating des
    Landes zu sichern. Demnach seien wirtschaftliche und fiskale Reformen
    notwendig.
  • Siemens will nach Aussagen von CEO Löscher in den kommenden drei
    Jahren bis zu €1Mrd in neue Produktionsstätten, Service- und
    Forschungseinrichtungen in Russland investieren, schreibt die FTD. Damit
    untermauert Siemens das Land als „strategischen Kernmarkt“.
  • L´Oreal Hauptaktionärin Liliane Bettencourt (88) wurde auf Antrag
    ihrer Tochter von einem französischen Gericht entmündigt und unter
    Vormundschaft gestellt. Ihr Vermögen von €17Mrd soll von ihrer Tochter und den Enkeln verwaltet werden.
  • Daimler US-Chef Lieb wird nach Medienberichten den Posten mit
    sofortiger Wirkung abgeben – konkrete Gründe sowie Entscheidungen zur Nachfolge sind bisher nicht kommuniziert worden.
  • Danone steht vor dem Verkauf seines Wassergeschäfts an den
    japanischen Konkurrenten Suntory, berichtet Bloomberg. Die 3Q Umsätze lagen bei €4,81Mrd vs Consensus €4,79Mrd; der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
  • Air France-KLM trennt sich überraschend vom aktuellen Konzernchef Gourgeon, dessen Vertrag erst kürzlich verlängert worden war. Nachfolger soll Verwaltungsratschef Spinetta werden. Als Grund werden Meinungsverschiedenheiten genannt.
  • Heute kommen u.a. UK-Inflationszahlen (10.30am) sowie die deutsche
    ZEW-Umfrage (11am). Spanien kommt zudem um 10.30Uhr mit der Auktion von Bills an den Markt.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • US Aktien haben die Rally der letzten Tage auch gestern fortgesetzt (S&P-500 +1%) nachdem der Präsident der EU Kommission Barroso Pläne zur Rekapitalisierung der Banken vorgestellt hat, auch wenn diese arm an Details blieben (siehe Europateil). Volumina weiter eher schwach (6% unter 30-Tage Schnitt). Beste Sektoren waren Financials (+2,8%) und Industrials
    (+1,3%), während Healthcare (+0,2%) und Utilities (-0,1%) underperformt haben.
  • Die „Minutes“ des letzten Fed-Meetings zeigen, dass einige FOMC-Mitglieder für stärkere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, inklusive einer weiteren Ausweitung der Bilanz plädiert haben.
  • Der US Kongress hat mit breiter Mehrheit aus beiden Parteien dem bereits lange geplanten Freihandelsabkommen mit Südkorea, Panama und Kolumbien zugestimmt.
  • Pratt&Whitney, die Flugzeugturbinentochter von United Technologies,
    will laut FT Rolls-Royce für $1,5Mrd. aus dem gemeinsamen Joint Venture
    rauskaufen (siehe auch Europateil).
  • Tagelange Ausfälle des Blackberry-Services plagen Research in Motion. Grund für die Probleme sind Fehler innerhalb der RIM Infrastruktur und ein Ausfall eines Backup-Systems so RIM.
  • Gegen Halliburton, Transocean und BP haben US Behörden Strafen im Zusammenhang mit dem Deepwater Horizon Unglück verhängt schreibt das WSJ.
  • Pimco Bond Manager Bill Gross hat nach einer deutlichen
    Underperformance seiner Fonds seine Aufstellung in Bezug auf US Staatsanleihen gedreht schreibt die FT und setzt jetzt auf weiter sinkende Zinsen für langlaufende US-Staatsanleihen.
  • Große Häfen an der US Westküste haben laut WSJ dieses Jahr nicht den
    typischen Anstieg der Volumina von Juli bis in den Frühherbst hinein gesehen, stattdessen lagen Shipping-Volumen zwei Monate in Folge im Minus und für September wird ein zweistelliger Rückgang erwartet.
  • Die US Regierung hat mit neuen Details erneut schwere Vorwürfe gegen die Regierung des Irans erhoben im Falle eines mutmaßlich geplanten Anschlags auf den saudi-arabischen Botschafter in den USA.
  • Bei den republikanischen Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur 2012 hat sich der Geschäftsmann Herman Cain (Godfather‘s Pizza) in Umfragen an die erste Stelle vor Mitt Romney geschoben schreibt das WSJ.
  • Heute kommen die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen und JP Morgan (13h) und Google (nachbörslich) berichten Q3 Zahlen.

ASIEN

  • Asiatische Märkte sind erneut im Plus (Nikkei +1%, SHCOMP +0,5%, Hang Seng +2%, Kospi +1,3%) nachdem der US Kongress dem
    Freihandelsabkommen mit Korea, Panama und Kolumbien mit deutlicher Mehrheit zugestimmt hat.
  • Chinesische Exporte lagen im September mit +17,1%YoY deutlich unter den Erwartungen (+20,5%) und dem Vormonatswert (+24,5%). Das
    Importwachstum hat sich ebenfalls abgeschwächt (20,9%YoY vs. Cons. 24,2%).
  • China hat erstmals seine Kupfer-Lagerbestände veröffentlicht, die Ende 2010 bei 1,9Mio. Tonnen lagen. Das ist mehr als der US Jahresverbrauch und höher als vorherige Schätzungen von 1Mio.-1,5Mio Tonnen so die FT.
  • Japan: Der Reuters-Tankan Index hat sich im Oktober erstmals wieder abgeschwächt. Der Manufacturing Index sank von +8 im Vormonat auf +6.
  • Samsung: Apple hat nach ähnlichen Entscheidungen in Europa auch in
    Australien ein Verkaufsverbot des Samsung Galaxy Tablets erreicht.

EUROPA

  • Europäische Banken präferieren nach FT-Informationen den Verkauf von Assets gegenüber potenziellen Kapitalerhöhungen – dies sei bei aktuellen Levels nach Angaben von Bankenvorständen wenig sinnvoll.
    EU-Kommissionspräsident Barroso verwies gestern auf die Notwendigkeit höherer Kernkapitalquoten sowie potenzielle Restriktionen für Dividenden.
  • Die französische Ministerin Pécresse betonte gestern die Bereitschaft der Politik, den nationalen Banken öffentliche Gelder bereitzustellen. Demnach wolle man sich nicht auf denmeuropäischen Rettungsfonds verlassen, schreibt die FT.
  • Die Länder der Eurozone werden von ihren Banken die Akzeptanz höherer Verluste auf griechische Anleihen fordern, schreibt Reuters. Es seien Abschreibungen von bis zu 50% angedacht – dies läge deutlich über den bisher geplanten 21%.
  • Nach der gestrigen Niederlage bei einer Abstimmung im Parlament wird der italienische Premierminister Berlusconi morgen erneut die Vertrauensfrage stellen, schreibt die FT. Die Chance für einen Sieg stünden nach Medienberichten jedoch gut.
  • Das slowakische Parlament wird dem EFSF Rettungsschirm vermutlich bis Ende dieser Woche zustimmen. Der Oppositionsführer Fico sagte die Unterstützung zu, nachdem Neuwahlen auf März 2012 vorverlegt worden sind.
  • BP, Transocean und Halliburton wurden gestern offiziell von der US
    Regierung angeklagt – der Vorwurf bezieht sich auf den mehrfachen Verstoß von Regelungen bei der Deepwater Horizon Katastrophe im letzten Jahr.
  • Unicredit wird italienischen Medien zufolge am 14/15 November einen
    neuen Businessplan vorstellen. Es werde u.a. eine Kapitalerhöhung von €6,5Mrd erwartet.
  • K+S bringt mit Verspätung und nach unerwarteten Problemen mit
    einem Kooperationspartner den Verkauf der Hausproduktsparte Compo in Kürze unter Dach und Fach. Der formelle Abschluss des Verkaufs ist nun für Montag geplant. (FTD)
  • Julius Bär hat bei der niederländischen Rabobank ihr Interesse am Kauf
    der Schweizer Tochter Bank Sarasin angemeldet, berichten Medien. Julius Bär möchte die Übernahme offenbar mit eigenen Aktien bezahlen.
  • Rolls Royce hat nach Medienberichten ein $1,5Mrd Angebot von Pratt &
    Whitney für den 32,5% Anteil an International Aero Engines erhalten.
  • Roche berichtet 3Q-Umstäze von CHF9,8Mrd vs. Consensus CHF10,2Mrd
    – anhaltende Einsparungen und ein herausforderndes Umfeld wurden hervorgehoben.
  • Bayer hat sich mit der US-Biotechfirma Onyx über den Vertrieb
    eines Krebsmittels geeinigt, wonach Onyx eine Umsatzbeteiligung von 20% aller weltweiten Einnahmen erhält.
  • Kabel Deutschland sieht die Übernahme von Kabel BW durch den Konkurrenten Unitymedia positiv und verweist auf den stärkeren
    Infrastrukturwettbewerb. ProSiebenSat1 und Sky sehen die Transaktion äußerst kritisch.
  • Carrefour erwartet für das laufende Jahr 15-20% weniger operativen
    Gewinn – zuvor war ein Rückgang von 15% kommuniziert worden. Die 3Q Umsätze lagen bei €22,8 vs. Consensus €22,9.
  • Rio Tinto hat die Guidance für die Produktion von Eisenerz in diesem
    Jahr bestätigt.
  • Südzucker berichtet für das zweite Quartal ein EBITDA von €220 Mio
    etwas unter unseren Schätzungen. Die Guidance für das Gesamtjahr wurde
    bestätigt.
  • Heute kommt Italien um 11Uhr mit Bondauktionen 2016/18/21/25 an
    den Markt.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • Der S&P-500 hat praktisch unverändert geschlossen bei 1.195 Punkten und weiter niedrigen Volumina. Der Handel endete noch vor der gescheiterten Abstimmung in der Slowakei, IT (+0,6%) und Industrials (+0,4%) waren die stärksten, Telecoms (-1%) und Utilities (-1,1%) die schwächsten Sektoren.
  • Alcoa nachbörslich -5,3%, Q3 EPS mit $0,14 unter Consensus, da die etwa 4% besseren Umsätze durch 6% höhere COGS mehr als wettgemacht wurden.
  • Die Fed soll nach Plänen des Financial Stability Oversight Councils
    in Zukunft auch regulatorische Verantwortung für Finanzunternehmen erhalten die keine Banken sind aber mehr als $50Mrd. an Assets und $20Mrd. Verschuldung haben.
  • Die FDIC und zwei kleinere Regulatoren in den USA haben der
    vorgeschlagenen Volcker-Rule zugestimmt – die SEC wird am Mittwoch
    darüber abstimmen.
  • HP überdenkt derzeit laut WSJ einen angedachten Spin-Off der PC-Sparte. Interne Analysen zeigen derzeit, dass die Kosten die Vorteile übersteigen so die Zeitung, noch sei aber keine finale Entscheidung
    getroffen.
  • Obamas $447Mrd. Jobs-Bill ist in seiner unveränderten Fassung im US Senat durchgefallen, auch zwei Demokraten stimmten gegen den Antrag. Nun soll versucht werden Teile des Gesetzes zu passieren.
  • Der US Senat hat wie erwartet ein umstrittenes Gesetz gebilligt, das China
    eine Manipulation der Währung
    vorwirft und mögliche Handelssanktionen zur Folge hätte sollte es in Kraft treten. Dazu müsste es auch das
    Repräsentantenhaus passieren, wo eine Abstimmung darüber derzeit
    unwahrscheinlich ist.
  • Die USA haben mitgeteilt, dass sie einen mutmaßlich von der iranischen Regierung geplanten Terroranschlag auf den Saudi-Arabischen Botschafter in den USA vereitelt haben.
  • Heute kommen die Minutes des letzten FOMC Meetings.

ASIEN

  • Die chinesischen Märkte drehen intraday ins Plus (SHCOMP +2%, Hang Seng +0,6%), Japan bleibt leicht im Minus (Nikkei -0,2%). Der Euro handelt im asiatischen Handel fast unverändert bei 1,3615.
  • China und Russland haben ein Abkommen über einen gemeinsamen Investmentfonds geschlossen. Beide Länder tragen jeweils $1Mrd. zum
    Fonds bei, der mindestens 70% seiner Investitionen in Russland, Kasachstan und Weißrussland tätigen soll.
  • Asiatische Wirtschaftspolitiker und Zentralbanken stellen sich auf negativen Einfluss durch die Abschwächung in den USA und Europa ein –
    so hat Indonesien gestern die Leitzinsen überraschend um 25bp auf 6,5%
    gesenkt und die Philippinen haben ein $1,7Mrd. Stimulus-Paket angekündigt.
  • Asia Economics Update: unsere „MAP“ Analyse der ökonomischen Daten suggeriert eine Abschwächung des Wachstums in der Region – unser Index für Asia ex-Japan dreht im September auf -1,3 von +1,5 im August.
    Der aktuelle China-MAP score liegt bei 0, währen Indien (-6,7) und Indonesien (-11) deutlich im Minus sind.

EUROPA

  • Das slowakische Parlament hat gestern am späten Abend bei der Abstimmung zum EFSF keine Mehrheit erreicht. Es stimmten lediglich 55 der 150 Abgeordneten für den Rettungsschirm. Premierministerin Radicova hatte die Abstimmung mit der Vertrauensfrage verknüpft. Eine zweite Abstimmung, die Medienberichten zufolge positiv verlaufen sollte, soll bis Ende der Woche stattfinden.
  • Griechenland wird die nächste Tranche von €8Mrd Anfang November
    erhalten, heißt es in einem Statement von Vertretern der Troika. Das Land habe demnach die notwendigen Schritte zur fiskalen Konsolidierung getroffen und müsse diese in 2013/14 erweitern. Die finale Zustimmung der Eurogruppe sowie des IWF stehen noch aus. EZB Präsident Trichet sprach indes von einer „systemrelevanten Krise in Europa“.
  • Die europäische Bankenaufsicht (EBA) hat Banken nach Angaben der FT aufgefordert, das Sovereign Exposure bis zum morgigen Donnerstag zu berichten. Es solle anschließend der Kapitalbedarf ermittelt werden. Hinsichtlich der Annahmen für die Kernkapitalquoten werde aktuell noch entschieden – es seien sogar bis zu 9% im Gespräch.
  • US Finanzminister Geithner sieht für Europa mehr als „nur“ den Bedarf zur Banken-Rekapitalisierung und verweist auf dringendes Handeln der Regierungen. Konkrete Themen seien am kommenden G20-Finanzministertreffen in Paris am 13/14. Oktober anzugehen.
  • Der Druck auf den italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi wird stärker, berichtet die FT. So habe die gestrige Niederlage bei einer Budget-Abstimmung im Parlament die mangelnde Einheit der Regierungskoalition verdeutlicht.
  • Deutsche Bank CEO Ackermann hat das jährliche Strategietreffen seiner 200 wichtigsten Kollegen vom November 2011 auf April 2012 verlegt, berichtet das Handelsblatt. Viele Fragen zur Führungsstruktur seien noch nicht geklärt, sagte Ackermann zur Begründung.
  • Telefonicas Mobilsparte O2 will nach Angaben der FT kostenlose
    Internet-Telefonate anbieten und dadurch mit Internetanbietern wie Skype
    konkurrieren.
  • Daimlers Großinvestor Aabar Investment bestätigte gestern, dass man
    an seiner Position festhalten und weiterhin Kerninvestor bleiben wolle. Der
    Anteil war zwischenzeitlich unter 5% gefallen.
  • Areva sieht sich im bevorstehenden Bieterwettstreit um den Bau
    zweier Atomreaktoren in Finnland in einer guten Ausgangslage und glaubt nach Angaben des CEO an die Zukunft der Kernkraft. (FTD)
  • Iberdrola drängt auf den deutschen Offshore-Windmarkt. Konzernchef
    Alvaro Martinez Palacio lobt die deutsche Planungssicherheit und die
    gesetzliche Einspeisevergütung. (FTD)
  • Heute werden keine relevanten Makro-Zahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • US Aktien haben nach einem volatilen Handel tiefer geschlossen
    (S&P 500 -0,8%) trotz der besser als erwarteten Arbeitsmarktdaten für
    September. Fitch hatte Italien und Spanien am Freitag noch während der US Handels heruntergestuft.  (siehe Europateil). Financials mit Abstand der schwächste Sektor mit -3,7%, Materials ebenfalls schwach mit -1,5%. Staples (+0,6%) und Utilities (+0,$%) waren die einzigen
    Sektoren die im Plus geschlossen haben.
  • Saudi Arabien sieht derzeit keinen Grund die Produktionskapazität für
    Öl zu erhöhen
    sagte Saudi Aramco CEO Khalid Al Falih in einem Interview am Wochenende. Brent-Öl ist im asiatischen leicht im Plus bei $106.
  • Der neue Chairman des Basel Komitees hat in der FT die geplante Einführung der Liquiditätsregeln „Liquidity Coverage Ratio“ und „Net Stable Funding Ratio“ bekräftigt.
  • Der IMF plant laut WSJ neue Kreditlinien um eine Ausbreitung der Krise zu verhindern. Das neue Programm soll von den G20 Ländern auf den kommenden Treffen der Gruppe beschlossen werden.
  • Yahoo-Gründer Jerry Yang ist auf der Suche nach Private-Equity Partnern um Yahoo möglicherweise von der Börse zu nehmen berichtet Reuters.
  • Disney CEO Robert Iger hat seinen Rückzug  als CEO für 2015
    angekündigt. Er wird ab März 2012 auch den Titel des Chairman übernehmen.
  • Jan Hatzius: die letzten US Daten waren etwas besser, Q3 GDP sieht er
    jetzt bei 2,5%. Für die nächsten beiden Quartale erwartet er aber eine erneute Abschwächung auf 0,5-1% GDP Wachstum (annualisiert).
  • Heute ist Columbus Day in den USA, der Markt ist aber offen.
  • Diese Woche kommen die Minutes des letzten FOMC-Meetings (Mi), Michigan Consumer Confidence (Fr) und Retail Sales (Fr). Alcoa eröffnet morgen nachbörslich die Q3 Berichtssaison, J.P. Morgan berichtet am Donnerstag als erste Großbank Quartalszahlen.

ASIEN

  • Asiatische Märkte handeln uneinheitlich
    (SHCOMP -0,4%, Hang Seng -0,1%, Kospi +0,7%, Nikkei geschlossen), der Euro gewinnt im asiatischen Handel nach neuen Berichten zur Rekapitalisierung der Banken und handelt aktuell bei EUR/USD 1,3470.
  • Ein ehemaliger Berater der PBOC sagt im WSJ, dass China an seiner straffen Geldpolitik vorerst festhalten will.
  • Chinesische Hauspreise sind im September laut Soufun Holdings zum ersten Mal in diesem Jahr sequentiell gefallen. Im Jahresvergleich liegen die Preise 6,15% im Plus.
  • Sinopec hat den Kauf der kanadischen Daylight Energy für C$2,2Mrd.
    in Cash angekündigt.
  • Reuters mit einer Analyse welche Gefahren für China von der steigenden Verschuldung der lokalen Regierungen ausgehen.

EUROPA

  • Beim gestrigen Treffen zwischen Kanzlerin Merkel und Sarkozy haben beide Angekündigt bis Ende Oktober ein umfassendes Paket für die Eurozone vorzustellen. Merkel sagte auch sie sei entschlossen alles Nötige zur Rekapitalisierung der Banken zu tun.
  • Nach Angaben der FTD hält die Bundesregierung intern einen Schuldenschnitt in Griechenland mittlerweile für unvermeidbar.
    EU-Kommissionspräsident Barroso warnte in der „Bild“-Zeitung
    vor „unabsehbaren Folgen“ eines Austritts Griechenlands aus der
    Eurozone. Zudem seien die Folgen einer Pleite nicht billiger als eine
    Erweiterung der Maßnahmen.
  • Altkanzler Schröder forderte in einem FTD Gastbeitrag einen „intelligenten Schuldenschnitt um etwa 50%“ sowie eine weitere Ausweitung des EFSF.
    Führende Politiker der CDU thematisieren indes im Rahmen eines Leitantrags mehr Kompetenz für die Europäische Union.
  • UK-Premier Cameron mahnte EU-Politiker zu zeitnahem
    Handeln und verwies auf eine potenzielles wirtschaftliches Desaster bei
    fehlenden Maßnahmen.
  • Bei den gestrigen Parlamentswahlen in Polen wurde Donald Tusk als erster Premier seit 1989 wiedergewählt. Auf seine konservative und proeuropäische „PO“ entfielen circa 37%.
  • Fitch hat am Freitagabend die Ratings von Italien (um eine Notch
    auf A+) und Spanien (um zwei Notches auf AA-) gesenkt und den Ausblick auf negativ belassen. Moody´s hat ebenfalls am Freitag zwölf britische Banken heruntergestuft, u.a. die RBS und Lloyds.
  • BNP Paribas und Societe Generale haben Gerüchte französischer
    Medien um eine potenzielle Kapitalerhöhung von insgesamt €11Mrd zurückgewiesen.
  • Dexia wird das belgische Banking-Business für €4Mrd an den
    belgischen Staat verkaufen und darüber hinaus €90Mrd an Garantien erhalten, berichten Medien.
  • BMW beschäftigt seine Werke in Anbetracht der Auftragslage in
    2011 bei über 110% Auslastung, sagte Produktionsvorstand Arndt der Automotive News Europe.
  • Deutsche Telekom CEO Obermann will den Verkauf der eigenen
    US-Tochter durchsetzen und ist überzeugt von einem erfolgreichen Prozess, sagte er der „Bild am Sonntag“.
  • Henkel denkt an weitere Zukäufe und hat das Renditeziel bekräftigt. „Wenn ein Objekt verfügbar ist, das uns strategisch voranbringt, und der Preis stimmt, werden wir sicherlich die Chance ergreifen“, sagte CEO Rorsted in einem Interview. (SZ)
  • Metro-Chef Cordes teilte mit, dass er aufgrund der wochenlangen Diskussionen einen potenziellen Vertrag nicht unterzeichnen werde.
  • Deutsche Bank muss um den Verkauf ihrer Privatbanktochter BHF fürchten. Der einzige Interessent, der Finanzinvestor RHJ lässt seine Übernahmeabsicht vorerst ruhen und habe dies der BaFin mitgeteilt, schreibt die FTD.
  • Bayer – Das Beratergremium der US-Behörde FDA entscheidet am 8.
    Dezember über die Zukunft der Verhütungspillen Yasmin und Yaz. Die Pillen werden in den USA wegen Diskussionen über ein angeblich erhöhtes
    Trombose-Risiko kritisiert.
  • Ein hoher Repräsentant Saudi Arabiens erwartet nach Angaben des WSJ keine Erhöhung der Öl-Produktion und verweist auf die aktuelle Marktnachfrage.
  • Gescheiterte Schlichtungsversuch im Tarifkonflikt der Fluglotsen könnten ab Dienstag wieder zu Streiks führen, schreibt das Handelsblatt.
  • Deutsche Handelszahlen für den August – Exporte 3,5%mom
    vs. Consensus 1,1%; Importe 0,0%mom vs. Consensus 0,6%. 
  • Heute kommen u.a. Zahlen zur Industrieproduktion in Frankreich
    (8.45am) und Italien (10am). Malta stimmt zudem über die EFSF Erhöhung ab – morgen folgt als letztes Land die Slowakei.

US Economics Analyst – Das GDP-Wachstum hält sich, aber wie lange noch?

Goldman Sachs Research hat die GDP-Zahlen für das 3Q von 2.0% auf 2.5% nach oben korrigiert, da besonders die Arbeitslosenzahlen und ISM-Berichte vom September positiv überrascht haben.

  • Trotzdem erwarten sie eine Abschwächung des GDP-Wachstums auf 0.5-1% über die kommenden 2 Quartale.
  • Das reale Einkommen in den USA ist im vergangenen Jahr mit nur 0.3% Wachstum fast stagniert, was das Konsum-Wachstum beeinträchtigen könnte.

European Weekly Analyst –
Wachstumsrisiken wegen Funding-Problemen bei europäischen Banken

  • CDS Spreads für europäische Banken haben sich in den vergangenen
    Monaten stark ausgeweitet
    und die aktuelle Situation lässt Sorgen über
    die Gesundheit des gesamten Bankensystems
    aufkommen.
  • Die ECB hat nun auf diese Funding-Probleme reagiert und wird 2 neue LTROs einführen sowie ihr Covered Bonds Kaufprogramm reaktivieren, bei dem es €40 Mrd. an Covered Bonds bis November 2011 kauft.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • US Aktien haben ihre Erholung fortgesetzt – der S&P-500 schloss auf den Tageshochs mit +1,8% nachdem die Bank of England eine Ausweitung des QE Programms und die EZB neue Liquiditätshilfen für Banken ankündigten. Stärkster Sektor waren Financials (+3,2%), mit Bank of
    America
    +8,8%, und Materials (+2,5%). Schwächer waren Telecoms
    (+0,5%) und Staples (+1%). Volumina eher niedrig, mit -14% gegenüber dem 10-Tages-Schnitt.
  • Präsident Obama hat China eine manipulative Handelspolitik vorgeworfen. Grund sei die künstlich niedrig gehaltene Währung. Ein derzeit im US Kongress debattiertes Gesetz für Strafzölle hat er aber nicht explizit unterstützt. Im Senat kommt es am Dienstag zu einer finalen Abstimmung für die erwartete Zustimmung. Im Repräsentantenhaus ist ein positives Votum aber unwahrscheinlicher.
  • 30-jährige US Hypothekenzinsen sind zum ersten Mal seit Erhebung
    der Daten unter 4% gefallen auf 3,94% in der letzten Woche teilte Freddie Mac mit. (Bloomberg-Ticker: NMCMFUS Indes)
  • In den USA lagen September „Chain-Store“ Einzelhandelsumsätze 5,5% höher als im Vorjahr, im August lag sie im Plus bei 4,6%.
  • Heute kommt der monatliche Arbeitsmarktbericht mit US Non-Farm
    Payrolls
    (Jan Hatzius erwartet +50.000, Consensus +55.000) und Arbeitslosenrate (GS und Consensus: 9,1%) für September.

ASIEN

  • Asiatische Aktien lagen erneut deutlich im Plus
    (Nikkei +1,3%, Hang Seng +3,5%, Kospi +2,7%) und schließen sich damit dem Optimismus in den USA und Europa nach dem EZB-Treffen an.
  • Samsung Electronics in seiner Pre-Earnings Guidance einem operativen Gewinn in Q3 von W4,2Bio. über Analystenschätzungen von W3,7Bio. in Aussicht gestellt. Analysten sehen das Telekommunikations-Geschäft als stärksten Treiber, während sie ein eher schwaches TFT-LCD Geschäft erwarten.
  • Sony steht laut WSJ vor der Übernahme von Ericssons Anteile am
    gemeinsamen Joint-Venture SonyEricsson.
  • Die BoJ hat ihre Geldpolitik unverändert gelassen und von einer
    fortgesetzten moderaten Erholung der Wirtschaft gesprochen.
  • Steigende Löhne in China könnten laut einer BCG Studie bis
    2020 zu einer Rückverlagerung von 3Mio. Industriearbeitsplätzen in die USA führen.

EUROPA

  • Die EZB verkündete auf der gestrigen Pressekonferenz keine Veränderung des Leitzinses und verwies auf eine Konsens-Entscheidung im EZB Rat. Darüber hinaus wurde das erwartete 12m-Liquiditätsprogramm sowie der Ankauf von €60Mrd. covered bonds beschlossen.
  • Die Bank of England teilte gestern anders als vom Konsens
    erwartet den Ankauf von £75Mrd Assets mit – durch die zusätzliche Liquidität soll trotz der relativ hohen Inflation die Wirtschaft angekurbelt werden.
  • EU Kommissionspräsident Barroso wird nach Angaben der FT in geraumer Zeit einen eigenen Plan zur Re-Kapitalisierung europäischer Banken vorstellen. Eine potenzielle Einbeziehung des EFSF bleibt
    indes fraglich – generell sei die Präferenz nationaler Rettungsschirme zu
    erwarten, schreibt die FT.
  • Der slowakische Nationalratspräsident Sulik spricht sich in einem Spiegel-Interview gegen den EFSF aus und sieht diesen als größte Bedrohung für den Euro. Die Slowakei stimmt kommende Woche über die EFSF Ausweitung ab.
  • Moody´s hat das Rating von neun portugiesischen Banken reduziert und
    damit auf Schuldenlage und mangelnde Wachstumsaussichten reagiert.
  • Vallourec hat seine H2 EBITDA Guidance gesenkt, die Umsatzguidance
    aber bestätigt. EBITDA im zweiten Halbjahr soll nun auf dem Niveau des
    H1 liegen (vorherige Guidance: leicht über H1). Grund sind ein unsicherer
    Wirtschaftsausblick und negative Effekte durch das brasilianische Real.
  • BASF plant aufgrund mangelnder Profitabilität einen Teilverkauf
    des Geschäfts mit Baufarben – der Umsatzbeitrag lag in 2010 bei €80Mio,
    schreibt das Handelsblatt.
  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug gegen die Deutsche Telekom – es sollen Kostenabrechnungen falsch erstellt worden sein.
  • Renault-Nissan plant als nächster Automobilhersteller eine stärkere
    Expansion nach Lateinamerika – sie soll bis zu $1,7Mrd. investiert werden,
    berichtet die FT.
  • Continental will ein neues Reifenwerk in den USA bauen und bis zu
    €500Mio investieren, so Reuters.
  • Roche hat in  Großbritannien die Genehmigung für RoActemra
    gewonnen, schreibt Bloomberg.
  • Fraport – In Brüssel zeichnet sich ein Streit zwischen Flughäfen
    sowie der EU-Kommission ab. Grund ist ein Entwurf von Verkehrskommissar Kallas zu einem neuen Gesetz für die Bodenabfertigung, mit dem er mehr Wettbewerb in dem Bereich erzwingen will. (FTD)
  • Nestlés starke Markenportfolio ist Garant für konstante Wachstumsraten – zudem habe der Konzern volle Kassen für weitere Zukäufe, schreibt die FTD.
  • Heute kommen UK PPI Daten (10.30Uhr) und Industrieproduktion in
    Deutschland (12Uhr).

Es scheint, dass die Märkte bereits schwaches US-Wachstum und eine sehr milde Rezession in der Eurozone in 4Q2011 und 1Q2012 eingepreist haben, sowie eine Beschleunigung des Wachstums durch den Rest von 2012 hindurch.

  • Das aktuelle Pricing impliziert, das bereits weitere Interventionen in der europäischen Staatsschuldenkrise und noch nicht einmal eine strukturelle Reform, eine positive Rendite für risky Assets auslösen könnten.
  • Bei einem Ausbleiben irgendwelcher Intervention könnten jedoch weiter schwächelndes Wachstum und Tail-Risk-Sorgen,die Renditen von risky Assets reduzieren.
  • Es ist auffällig, dass die Preise von finanziell soliden Unternehmen, wie wir sie in der Telekom-, Gesundheits- und Versorgerbranche finden, am Aktienmarkt weniger Beachtung finden. Wir erwarten, dass Mobilität
    ein Kernthema bleiben wird, da das Wachstum der Tablets und Smartphones sich weltweit weiter beschleunigen wird sowie die Cloud-Technologie.  Versorger sollten die Kosten der Energieumstellung gut verarbeitet haben und scheinen uns gut gerüstet für die Zukunft. Gold und Silber scheint sich zu stabilisieren. Bei zurückgehenden Preisen finden sich Massen von physischen (!) Käufern. Papierspekulanten scheinen sich zurück zu halten.
  • Valueaktienfonds konnten bisher ihre Vorteile am Markt nicht ausspielen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich dies ändern wird.

Europe: Banks – Funding: EZB gibt kurzfristige Erleichterung

  • Die EZB hat die 12M-Funding Fazilität wieder eröffnet und ihr Covered Bond-Kaufprogramm reaktiviert.
  • Laut Aussage von Trichet werden europäische Banken von der EZB ohne Limit unterstützt. Unseres Erachtens wird damit das eigenkapitalschwache Bankensystem in Europa abgesichert und die Insolvenz Griechenlands vorbereitet. Die Druckerpresse wird mit der in Amerika in Gleichklang gebracht!

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!

Summa Summarum

+++ Moody’s hat Italien von Aa2 auf
A2 heruntergestuft (jetzt in-line mit S&P), Ausblick bleibt negativ +++
Schäuble: größerer Schuldenschnitt, Rekapitalisierung der Banken wurden auf EU Gipfel „intensiv“ diskutiert +++

USA

  • Der S&P500 hat 2,25% im Plus geschlossen nach einer heftigen
    intra-day Rally in der letzten Handelsstunde
    in der der Markt von -2% auf
    +2% dreht, getrieben von einem FT-Artikel der suggeriert, dass die
    EU-Finanzminister eine Rekapitalisierung der Banken planen (siehe Europateil) und short-covering (GS Most Short Basket +5,3%). Sektorgewinner waren entsprechend Financials (+4,1%), Materials (+3,6%) und Energy (+3,1%) die in den letzten Wochen am stärksten verloren haben, während Telecoms (+0,6%) und Utilities (-0,5%) schwächer performt haben.
  • Apple hat das iPhone 4S mit schnellerem Prozessor und neuer
    Software vorgestellt, das aber in der gewohnten Optik kommt. Die Aktie hat
    intraday 6,5% verloren und schloss 0,5% im Minus.
  • Ben Bernanke hat in einer Rede vor dem Kongress davor gewarnt, dass die Erholung der Wirtschaft „kurz vor dem Zusammenbruch“ stehe („recovery is close to faltering“) und hat weitere Maßnahmen angekündigt, sollte dies nötig werden.
  • BNY Mellon nachbörslich -3,5% nachdem das US Justizministerium
    und der New York Attorney General eine Klage mit Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Währungshandel eingereicht haben.
  • Yum! Brands nachbörslich mit in-line EPS bei besseren China
    same-store-sales aber schwächeren Margen und enttäuschendem US-Geschäft. Die Aktie lag nachbörslich leicht im Minus (-1,7%)
  • Das Superkomitee des US Kongress, das bis zum 23. November Maßnahmen vorstellen soll um das Budgetdefizit um $1200Mrd. zu senken, macht laut Reuters Fortschritte. Insbesondere seien die beteiligten Republikaner nun offen für höhere Steuereinnahmen.
  • Der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, wird trotz drängen der Republikaner nicht bei den Präsidentschafts-Vorwahlen kandidieren. Die Favoriten bleiben damit Mitt Romney und Rick Perry.
  • Heute kommen ADP Arbeitsmarktdaten sowie der Non-Manufacturing
    ISM.

ASIEN

  • Nikkei und Kospi sind intraday ins Minus gerutscht (Nikkei
    -0,6%, Kospi -2%, SHCOMP und Hang Seng geschlossen) und können damit die guten Vorgaben aus den USA nicht mitnehmen nachdem es neue Meldungen über einen Schuldenschnitt in Griechenland gab.
  • Ben Bernanke hat bei seiner Rede vor dem US Kongress China wegen seiner Währungspolitik angegriffen. Er sagte, dass der günstige Yuan der US Wirtschaft schade und möglicherweise eine normale Wirtschaftserholung verhindere.
  • China ist weiterhin bemüht eine Blase im Häusermarkt zu verhindern und wird die bereits beschlossenen Maßnahmen fortsetzen schreibt China Daily.
  • China plant laut China Daily den Einsatz energiesparender
    Baumaterialien in ländlichen Regionen zu subventionieren.

EUROPA

  • Finanzminister der EU analysieren nach Angaben der FT eine koordinierte Re-Kapitalisierung europäischer Banken. Wolfgang Schäuble sprach demnach von einer Reaktivierung der Mechanismen, die während der Krise in 2008 ins Leben gerufen worden sind.
  • Bei dem Euro-Finanzministertreffen seien nach Informationen des Spiegel die Möglichkeiten eines Schuldenschnitts intensiv debattiert worden. Zudem sei es nach Aussage von Finanzminister Schäuble klar, dass Banken und Fonds im Rahmen eines weiteren Rettungspakets einen höheren Abschlag hinnehmen müssen.
  • Moody´s hat Italien gestern nachbörslich um 3 Stufen von Aa2 auf A2 herabgestuft und den Ausblick negativ bewertet. Die geringen Wachstumsaussichten und die gleichzeitig hohe Verschuldung wurden als Argumente angeführt.
    Darüber hinaus sagte die Ratingagentur, dass europäische Staaten außerhalb der AAA-Ratings vor weiteren Downgrades stehen könnten, schreibt Bloomberg.
  • In Griechenland streiken heute Zehntausende Beamte und Angestellte des
    öffentlichen Dienstes gegen die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung. Für 24 Stunden wird es keine kommerziellen Flüge von und nach Griechenland geben.
    Bezüglich der verlängerten Zahlungsfähigkeit bis November gab es Angaben aus Regierungskreisen, wonach eine letzte Geldreserve von €1,5Mrd aufgetaucht sei, die aus einem 2008 aufgesetzten Banken-Stabilisierungsfonds stammt.
  • China und Russland haben mit ihrem gestrigen Veto die Uno-Resolution gegen Syrien zu Fall gebracht und dadurch einen offenen Streit in den Vereinten Nationen ausgelöst, schreibt der Spiegel.
  • Vladimir Putin sprach in einem Interview von der Gründung einer „Eurasian
    Union“ zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und bezog sich konkret auf die Kooperation mit Weißrussland und Kasachstan.
  • Merck CEO Kley erwartet weiter zweistelliges Wachstum in Indien und hebt
    das Potenzial des Marktes hervor. „Ich war noch nie so optimistisch“,
    sagte er in einem Interview. (Handelsblatt)
  • BMW plant ein neues Montagewerk in Sao Paulo und will damit an
    dem Boom in Emerging Markets partizipieren, schreibt das Handelsblatt.
  • Allianz verschärft die Konfrontation mit HUK-Coburg und kündigt die
    Kooperationsvereinbarung mit dessen Vergleichsportal Transparo, sagte
    Deutschland-Chef Rieß.
  • ThyssenKrupp will in dem bisher vernachlässigten chinesischen Markt
    stark expandieren und den Schwerpunkt vor allem auf Aufzüge legen, berichtet das Handelsblatt.
  • Bayer rechnet in Japan mit einem Wachstum von ca. 6% bis 2015 und
    plant weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung.
  • ProSieben will mit dem schnellen Ausbau der Produktionsfirma Red
    Arrow unabhängiger vom labilen Fernsehwerbemarkt werden. Es sollen
    Produktionsfirmen im Ausland gekauft werden. (Handelsblatt)
  • Heute kommen u.a. PMI Services in Italien (09.45am), Frankreich
    (09.50am), Deutschland (09.55am) und UK (10.30am). Morgen kommt Spanien mit 2014/15 Bonds an den Markt (10.30am).

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

Summa Summarum

USA

  • US Aktienmärkte haben den zweiten Tag in Folge deutlich im Minus
    geschlossen
    und der S&P500 fiel -2,9% auf ein neues Jahrestief unter
    1100
    . Am schwächsten waren Financials (-4,5%), angeführt von den
    Großbanken Citigroup und Bank of America die knapp 10% verloren.
    Die besten Sektoren waren die defensiven Cons. Staples (-1,5%) und Telecoms (-1,8%).
  • Morgan Stanleys größter Aktionär Mitsubishi UFJ, der 22% am Unternehmen besitzt, teilte laut WSJ in einem Statement mit, dass man weiter an der langfristigen, strategischen Allianz mit Morgan Stanley festhalte. Die Aktie hat in den letzten Tagen deutlich verloren und die CDS Spreads sind bis gestern auf über 580 gestiegen.
  • Der ISM Index fiel gestern überraschend stark aus mit 51,6 gegenüber Consensus von 50,5 und einem Vormonatswert von 50,6, konnte dem Aktienmarkt aber keinen positiven Impuls liefern.
  • Jan Hatzius und die globalen Ökonomen von Goldman Sachs nehmen ihre Wachstumsschätzungen für 2012 nochmals herunter:
    • USA sinkt von 2,0% auf 1,4%
    • Welt von 4,2% auf 3,5%
    • China von 9,2% auf 8,6%
    • Euroland von 1,3% auf 0,1%. Details
      siehe Research-Teil.
  • Der US Senat stimmte gestern mit 79-19 für ein Gesetz, dass China für den schwachen Yuan mit Handelssanktionen belegen würde. China warnte anschließend vor einem „Handelskrieg“ (siehe Asienteil) sollte das Gesetz auch das Repräsentantenhaus passiern.
  • Apple wird heute, 15 Monate nach Vorstellung des iPhone 4 sein neues
    Smartphone
    vorstellen. Das „Let’s talk iPhone“ Event startet um 19h
    deutscher Zeit.
  • Alibaba CEO Jack Ma sagte laut NY-Times in Stanford, dass er “sehr
    interessiert” sei an Yahoo.
  • Sprint-Nextel hat sich laut WSJ dazu verpflichtet bis 2014 30,5Mio.
    iPhones abzunehmen als Teil eines Abkommens mit Apple um das Smartphone seinen Kunden anbieten zu können.
  • American Airlines Aktien haben bei hohen
    Handelsvolumina 33% abgegeben. Das WSJ berichtet über Spekulationen, dass das Unternehmen Insolvenz nach Chapter-11 anmelden könnte. Link
  • Diese Woche kommen Factory Orders (Mo), ISM Non-Manufacturing (Di) und der große Arbeitsmarktbericht mit Non-Farm Payrolls (Fr).

ASIEN

  • Asiatische Märkte sind unter Druck (Nikkei -1,5%,
    Hang Seng -1,6%, Kospi -4,8%, SHCOMP geschlossen) nach Berichten über eine mögliche Aufspaltung von Dexia und möglichen Änderungen am griechischen Rettungspaket (siehe Europateil). Der Euro ist schwach und handelt zwischenzeitlich unter 1,32, während Brent-Öl nur noch knapp über $100 handelt.
  • China hat vor einem „Handelskrieg“ gewarnt berichtet
    Reuters sollte ein US Gesetz den Kongress passieren das von China eine
    Aufwertung der Währung verlangt.
  • Chinas Manufacturing PMI lag am Samstag mit 51,2 leicht über
    Consensus von 51,1 und steigt vom Augustwert (50,9) wieder etwas an.
  • Koreanische Exporte fielen für September besser aus als erwartet mit 19,6%YoY vs. Cons. 16,6%YoY, getrieben vor allem von der Nachfrage aus den Emerging Markets.
  • Asiatische Länder sind weiter stark fokussiert auf die Inflationsbekämpfung berichtet Reuters in einerAnalyse.
  • Nach starker Volatilität im Handel mit konvertierbaren Yuan (CNH) plant China Reformen in diesem Markt um ihn langfristig zu stärken.
  • Die Australische Zentralbank hat angedeutet, dass es eine Zinssenkung geben könnte falls Inflationszahlen moderat ausfallen berichtet Reuters. Der AUD/USD handelt schwächer und ist unter 0,95 gefallen.

EUROPA

  • Eurogruppen-Chef Juncker hatte nach der gestrigen Sitzung
    der Finanzminister Griechenland-Zahlungen für November in Aussicht
    gestellt und die Bemühungen zur Abwendung einer Insolvenz betont. Ein
    Euro-Sondertreffen der Mitgliedsstaaten Mitte Oktober wurde zunächst abgesagt, da der Bericht der Troika noch ausstehe. Finnland werde darüber hinaus ein Collateral erhalten.
    Sarkozy und Merkel kommen am 09. Oktober zu einem Meeting zusammen, in dem weitere Schritte diskutiert werden sollen.
  • Die Ziele Griechenlands sollen zudem auf Grundlage der aktuellen Finanzsituation reflektiert und potenziell revidiert werden, schreibt die FT.
    Die griechische Regierung hatte am Montag bekannt gegeben, dass das Defizit in 2011 mit 8,5% über den vereinbarten 7,6% liegen werde.
    Im Rahmen weiterer Sparmaßnahmen wurde gestern die Streichung von bis zu 30.000 Stellen im öffentlichen Dienst beschlossen.
  • Der griechische Premier Papandreou hat nach FTD Angaben in den vergangenen drei Wochen zweimal mit Vertrauten über seinen Rücktritt gesprochen und damit auf seine gefühlte Machtlosigkeit reagiert.
  • Finanzstaatssekretär Asmussen soll nach dem Willen der Euro-Finanzminister den Posten des EZB Chef-Volkswirts besetzen, schreibt Spiegel.
  • Die Regierungen Belgiens und Frankreichs sprachen gestern ihren Banken die Unterstützung aus und verwiesen dabei speziell auf Dexia. Die Bank war durch das hohe Griechenland Exposure und potenzielle Probleme bei der kurzfristigen Refinanzierung in den Fokus gerückt. Medienberichten zufolge sei die Gründung einer Bad Bank geplant.
    Die NY Fed forderte zudem mehr Details von ausländischen Banken, um
    ihr Exposure zur Schuldenkrise zu managen.
  • Das Haushaltsdefizit Portugals werde die vereinbarten Anforderungen zum Haushaltsdefizit in diesem Jahr ebenfalls nicht erfüllen, sagte Premier Coelho. Das Defizit werden die geplanten 5,9% überschreiten.
  • UBS erwartet für das dritte Quartal trotz des $2,3Mrd Handelsverlusts einen kleinen Nettogewinn, berichtet das WSJ.
    Hugo Bänziger sprach sich indes offiziell gegen einen Wechsel zum Schweizer Konkurrenten aus.
  • Qatar Holding werden nach Reuters Berichten $1Mrd in European Goldfields investieren, schreibt Reuters.
  • Volkswagen will bis zu €3,4Mrd bis 2016 in seine brasilianische Werke
    investieren und damit nachhaltig wachsen.
  • Infineon ist nicht immun gegen Konjunkturzyklen, sagte der CEO Bauer in einem Interview. An den mittelfristigen Umsatzzielen und Ergebnisplänen hält er jedoch fest. Auch an strategischen Investitionen rüttelt er nicht. (FAZ)
  • Daimler will mit der chinesischen Firma BYD Elektroautos auf den
    Markt bringen, wobei der Partner schwächelt. Um aus der Krise zu kommen, investiert BYD stark in die Entwicklung herkömmlicher Autos. (SZ)
  • British American Tobacco will die Tabaksteuererhöhung zum
    Januar an die Kunden weiterreichen. Die Konkurrenten halten sich noch bedeckt.
    Die Branche erwägt Klagen gegen Einheitspackungen und schärfere Rauchergesetze der EU. (Welt)
  • Heidelberg Druck will in China wachsen und eine neue
    Fabrik in Shanghai eröffnen, berichtet das Handelsblatt.
  • Die EU-Kommission hat die Übernahme von Teilen des israelischen Generikaherstellers Teva Pharmaceutical durch den US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble genehmigt.
  • Slowakei wird nach Reuters Informationen früher als erwartet bis zum
    14. Oktober die EFSF Abstimmung durchführen.
  • Heute kommt u.a. PMI in Großbritannien (10.30). Darüber hinaus
    ist der zweite Tag des Euro-Finanzminister Treffens in Luxemburg.

Weltwachstum schwächt sich ab wegen Stagnation in Europa

  • Goldman Sachs Research erwartet nur noch ein Wachstum
    von 3.5% für 2012 (von 4.3%) in der Eurozone und eine milde Rezession in den kommenden Quartalen in Deutschland und Frankreich.

Zudem glaubt Goldman Sachs Research, dass die EZB
ihre Policyrate um 50bp auf 1% im Dezember
reduzieren wird.

Die Chance einer Rezession sieht Goldman Sachs Research
in den USA bei 40%.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag !

Das Prinzip Hoffnung

Das Prinzip des Geldes (abgeleitet vom indogermanischen ghel=Gold und dem althochdeutschen gelt = Vergeltung, Vergütung, Einkommen oder Wert) basiert auf dem Prinzip Leistung und Gegenleistung.

In der originären Situation bedeutete dies, dass ich für meine erbrachte Leistung eine Gegenleistung erhielt = Tausch. Dieses Prinzip wurde durch Silber und Gold substituiert = Leistung = Silber/Gold.

Für meine Leistung erhielt ich Silber- oder Goldmünzen, die ich wiederum für eine gegenüber mir erbrachte Leistung in Silber oder Goldmünzen eintauschen konnte. Damit konnte eine von mir erbrachte Leistung in Silber oder Gold konserviert werden und die Gegenleistung in die Zukunft übertragen werden.

Das Vertrauen gegenüber Silber und Gold liegt darin, dass diese ein knappes Gut, nicht reproduzierbar sind und diese überall auf dieser Welt akzeptiert werden.

Solange Währungen an eine bestimmte Einheit dieser knappen Güter gebunden waren, genossen auch diese das gleiche Vertrauen, da diese jederzeit gegen die festgelegte Menge an Silber und Gold eintauschbar waren.

Die Frage ist nun, wie wird dieses Vertrauen in eine Währung kompensiert, wenn dem Leistungstungserbringer die Sicherheit genommen wird, für seine erbrachte Leistung die gleiche Gegenleistung zu erhalten?

Diese Aufgabe obliegt den Zentralbanken, die mit verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollen.

Ich empfehle Ihnen für nähere Informationen folgendem link zu folgen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geld

Zentralbanken verfolgen im Allgemeinen ein konkretes und festes Ziel bei der Geldmengensteuerung. Dieses Ziel ist häufig die Preisstabilität, d. h. die Bekämpfung der Inflation. Um die Inflationsrate auf ein volkswirtschaftlich sinnvolles Maß zu begrenzen, versucht die Zentralbank die Geldmenge im Gleichschritt mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu halten. Die Quantitätstheorie stellt einen direkten Zusammenhang zwischen Wachstum von Geldmenge und Preisniveau her.

Zur Zeit erleben wir eine Demaskierung unseres Geldsystems. Die Geldmengensteuerung der Zentralbanken sollte, wie oben beschrieben, ein Spiegelbild der realen wirtschaftlichen Situation sein, es soll den Austausch von Waren oder die Wertaufbewahrung erleichtern.

1987 als Alan Greenspan in die Federal Reserve eingetreten ist, begann die ultimative Auweitung der Geldmenge. Seit dieser Zeit hat die US-Notenbank versucht, jeden realen Schock für die Realwirtschaft zu beheben, indem sie die Zinsen gesenkt oder mehr Geld gedruckt hat.

Banken wurde es in der Finanzkrise ermöglicht, ihre Schuldenprobleme auf die Staaten überzuwälzen, was wiederum das staatliche Überschuldungsproblem verursacht hat. Zusätzlich wurde durch die Finanzkrise offenbart, dass verschiedene Staaten erheblich über ihre Verhältnisse gelebt haben und die ersten Staaten mit einer Staatsinsolvenz konfrontiert.

Zugleich sind die Notenbanken auf Druck der Politik (eigentlich des Finanzmarktes) dazu übergegangen, Staatsanleihen dieser überschuldenten Staaten aufzukaufen und sind dadurch selbst Teil des staatlichen Überschuldungsproblems geworden.

„Mit den ursprünglichen Grundsätzen einer Geld- und Währungspolitik, die 1992 als die Maastrichverträge ausgehandelt wurden und die Grundlage einer gemeinsamen Währung darstellten, hat die Kreditpolitik der EZB nicht mehr viel zu tun.“ (Prof. Sinn, FAZ.net vom 11.09.2011)

Was bleibt ist die Hoffnung, dass die EZB wieder zu den alten Tugenden zurückkehrt, denn führt die EZB ihren Kurs der Finanzierung von Schulden der EU Staaten weiter fort, besteht die Gefahr, dass der Euro zu einer wachsweichen Währung wird.

Die Schlußfolgerung für Anleger sind vor allem, dass alle Wertpapiere, die nur nominal abgerechnet werden, mit Vorsicht zu genießen sind. Das betrifft vor allem Anleihen, Geldmarktpapiere und Devisen. Mehr denn je muß auf die wirtschaftliche Substanz einer Investition geachtet werden, egal, in welcher Währung sie auf dem Kurszettel ausgedrückt wird. Dazu zählen vor allem Aktien gesunder Unternehmen, die wirtschaftlich solide, finanziell gesund und in jeder wirtschaftlichen Lage weiter bestehen können, eine stabile Dividendenpolitik betreiben und mit einem vertrauenswürdigen Management ausgestattet sind, so, wie sie in der Regel in valueorientierten Aktienfonds zu finden sind. Weiterhin zähle ich Immobilien, Gold und Silber ebenfalls zu einer ausgewogenen, sachwertorientierten Anlage hinzu. Gold ist werthaltig in Krisenzeiten. Es ist ein Fieberthermometer der Krise. Wir sind noch weit von einer Lösung entfernt. Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass Anleger Gold verkaufen und Anleihen aus Griechenland, Portugal oder Italien kaufen.

Sicherlich sollte man für auch für ausreichend Liquidität, gemäß der persönlichen Situation sorgen, um jederzeit angemessen reagieren zu können.

Vom Vertrauen zur Hoffnung

Eigentlich ist das Prinzip des Geldes, auf eine erbrachte Leistung eine Gegenleistung zu bekommen. Zumindest stand dies am Ende des Tauschhandels, als der Erbringer einer Leistung eine Muschel erhielt, auf der die Einheiten seiner erbrachten Leistungen stand und die er, frei nach seinen Bedürfnissen, beim Bäcker oder Metzger oder Schmied usw. gegen Waren oder Dienstleistungen eintauschen konnte. Als Münzen aus Silber und Gold die Muscheln ablösten und, aufgrund ihrer Seltenheit, allgemeine Akzeptanz fanden, war dem allgemeinen Warenverkehr und Tauschhandel gegen Edelmetalle die Tür geöffnet. Die Deckung einer Währung in Gold und die Sicherheit, die in diesen Münzen konservierte Leistung wieder in eine dem Wert entsprechende Gegenleistung eingetauscht zu bekommen, schaffte Vertrauen und ist noch gar nicht so lange her. Erst im 20. Jahrhundert wurde, zuletzt durch Nixon 1971, endgültig die letzte Bindung einer Währung an Gold aufgehoben. Die Gründe dafür haben wir bereits in etlichen der letzten Investmails diskutiert. Seit Aufhebung der Garantie eines Staates, Geld zu einem festen Umrechnungskurs in Gold einzutauschen, mußte das Vertrauen in die Werthaltigkeit einer Währung durch Zentralbanken garantiert werden und die Besitzer dieses Geldes die Hoffnung haben, dass diese verantwortungsvoll damit umgehen. Das Prinzip eines Sparers beruht auf dem Verzicht auf Konsum zu Gunsten seiner Zukunft, in der der Sparer eine erbrachte Leistung (z.B. den Lohn seiner Arbeit) konservieren möchte, um in der Zukunft (z.B. Alter) dies nachzuholen (Gegenleistung). Er muß darauf vertrauen können, dass der Wert der erbrachten Leisung aus der Vergangenheit erhalten bleibt und in der Zukunft wieder eintauschbar ist. Seit Aufhebung der Goldbindung ist dies nicht gerade ein leichtes Unterfangen, da ein Schädling, den man unter der Goldbindung des Geldes noch nicht kannte, der Kaufkraft des Geldes zusetzt; man nennt diesen INFLATION. Die aktuelle statistische Inflationsrate liegt lt. dem Statistischen Bundesamt bei 2,9%. Rechnen wir noch die zu leistende Abgeltungssteuer auf unsere Einnahmen, die wir durch unsere Geldanlage abführen müssen, hinzu, dann sind sämtliche Geldanlagen, die weniger Ertrag als 4% zur Zeit abwerfen, ein Minusgeschäft und führen nicht dazu, dass unser Vertrauen und Hoffnung, unsere Leistung konserviert zu bekommen, erfüllt werden. Die Tatsache, dass Anleger aus Aktien fliehen, die auf ihr eingesetztes Kapital 6% bis 10% Dividende zahlen und in Anlagen flüchten, die ihnen 0,5% bis 1,9% Zinsen zahlen, zeigt, dass das Vertrauen in die Märkte klein und das Vertrauen auf die mündlichen Garantien unserer Regierung weiterhin groß ist. Lieber nehmen Anleger, nach Abzug der Abgeltungssteuer und Inflationsrate, ein Minus von im MIttel 2,1% p.a. in Kauf, was bei einer Anlagezeit von 10 Jahren, also dem mittleren Verlauf einer gewöhnlichen Baufinanzierung, immerhin einem Kaufkraftverlust 18,8% und in 20 Jahren einem Kaufkraftverlust von 34% entspricht. Da soll doch einer mal sagen, dass unsere Steuern zu hoch und unser Verdienst zu gering ist. Dies geschieht zur Zeit in unserer Republik völlig freiwillig und ohne Zwang! Herr Schäuble kann, sollten nicht erschwerende Ereignisse hinzu kommen, z.B. die Pleite von Griechenland, Portugal, Irland, Italien etc., für die wir mit unserem Vermögen geradestehen, berechtigte Hoffnung haben, dass Deutschland sich entschulden kann. Allerdings bekommt das Vertrauen in der Bevölkerung Risse, denn lt. einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap gehen zwei Drittel der Deutschen davon aus, dass die Bundesregierung angesichts des Ausmaßes der Krise den Überblick verloren habe. Bereits im Frühsommer untersuchte das Institut für Demoskopie Allensbach für die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) das Vertrauen der Deutschen in den Euro und stellte fest, dass 71% der Deutschen weniger, kaum oder sogar gar kein Vertrauen in die Gemeinschaftswährung haben. Das bedeutet, dass die Zutaten für eine klassische Wärhungskrise angerichtet sind. Wie wir bereits am Anfang des Artikels herausgearbeitet haben, ist das wesentliche Merkmal, dass eine Währung seit Aufhebung der Garantie in den Eintausch von Gold besitzen muß, Vertrauen. Keine Spekulation der Welt kann einer Währung etwas anhaben, so lange der Sparer bereit ist, an der Währung festzuhalten. Der französische Franc hat in den 20iger Jahren zwei massive spekulative Attacken überlebt, weil das Volk das Vertrauen in seine Währung nicht verlor. Das Vertrauen in den Euro erodiert und wie weit dieser Erosionsprozeß bereits fortgeschritten ist und wie groß ein Ereignis sein müsste, um eine Währungskrise auslösen zu können, vermag niemand zu sagen. Italiens Premier Berlusconi wirkte nach den „Italienwochen“ an den Rentenmärkten verschreckt. Voller Entschlossenheit wurde ein Sparpaket geschnürt und wieder aufgeschnürt, nachdem die EZB (Europäische Zentralbank) begann, zur Stützung Italiens italienische Anleihen zu kaufen. Die Zinssätze für Italien sanken wieder, allerdings auch der Sparwille Italiens. Es bedurfte sicherlich ein Messer auf der Brust Berlusconis, das bereits die ersten Schichten seiner Haut ritzte, dass er die Aufschnürung des Sparpakets wieder rückgängig machte, allerdings sehr halbherzig und typisch italienisch. In den letzten Wochen und Monaten gab es bereits massive Kapitalabflüsse von griechischen, spanischen und italienischen Banken. Griechische Banken wären längst pleite, wenn die EZB nicht diesen gigantische Kreditpakete abgenommen hätte. Spanische Banken dienten der EZB sogar die Verwertungsrechte am Spitzenstürmer Ronaldo als Pfand für frisches Geld an. Diese frisch geschaffenen EZB Euros sind zur Zeit noch ohne Probleme in Franken, Dollar, Gold oder Londoner Luxusimmobilien zu tauschen. Falls die frisch gedruckten Notenbankgelder in der Binnenwirtschaft zu zirkulieren beginnen, erzeugen sie Teuerung, wie in den USA und Großbritannien. Falls die frisch gedruckten Summen von ihren Besitzern vor allem genutzt werden, um aus dem Währungsraum zu fliehen, dann erschafft die EZB mit ihrer Druckerpresse gerade den Treibstoff für eine Währungskrise. Allgemein kann man sagen, dass keine der bedeutenden Notenbanken mehr potitisch unabhängig ist, sondern selbst Teil des politischen Systems geworden ist. Damit haben diese ein wichtiges Gut verspielt, die Glaubwürdigkeit. Kommen wir wieder zum Anfang dieses Artikels zurück: Wenn nicht mehr geglaubt werden kann, dass für einen Geldschein, für ein Kontoguthaben oder für den Gegenwert einer Staatsobligation morgen, übermorgen oder in einem Jahr ein Kilo Brot, eine Arztrechnung oder ein Haus bezahlt werden kann, dann ist das Geld wertlos.

Geld=Leistung=Gegenleistung=Vertrauen=Hoffnung

Was bleibt ist die Hoffnung!