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108 Prozent Plus in 15 Monaten

In der Welt der echten Goldanleger zählen Barren und Unzen. Lebensversicherungen und Staatsanleihen sind Teufelszeug, mit dem man sich eigentlich gar nicht befassen braucht. So dürfte das Credo vieler eingefleischter Edelmetallanleger lauten.

Und es gibt Gottlob einige wackere Kämpen, die nicht müde werden, die Anleger vor dem „Papierzeug“ zu warnen. Da wäre zum Beispiel der „Rohstoff-Guru“ Jim Rogers. Der einstige Partner von George Soros schwört auf reale Werte: auf Rohstoffe, Ackerland und Gold. „Was würden sie machen, wenn sie Chef der FED wären?“ fragte ein US-Fernsehsender. Jim Rogers mag es drastisch, er antwortete: „Ich würde zurücktreten!“ Er erklärt immer wieder: Amerika war einst der größte Kreditgeber der Welt, heute ist es der größte Schuldner der Welt. Das Drucken von Geld ist keine Lösung. „Ben Bernanke ist ein Idiot!“ lautete eine seiner der prägnantesten Äußerungen.

Auch der Schweizer Marc Faber gehört zu den Börsianern, denen zugehört wird. Der Mann, der bereits den Crash von 1987 vorausgesagt hat, rüttelt die Börsenwelt gerne mit drastischen Worten auf: „Ben Bernanke ist ein Money Printer. Gelddrucken ist alles, was er kann.“ Wie hoch der Goldpreis steigen wird? „Da müssen sie mit Herrn Bernanke telefonieren und der EZB, wieviel Geld sie drucken werden.“ Ein andermal erklärte Faber: „Das Gelddrucken der Regierungen wird in ein ökonomisches Armageddon führen.“

Die Reihe lässt sich fortführen. Selbst in offiziellen Analysen der Bank of Scotland bemächtigt man sich inzwischen dieses drastischen Jargons. Man spricht davon, dass die Notenbanken „wagenweise“ Papiergeld herstellen und damit den Wert der Währungen zerstören. Asche zu Asche, Papier zu Papier. Damit sind die Fronten geklärt.

Wer diese griffigen Stimmen in eine Anlagestrategie umgesetzt hat, hat mit Gold und Silber in den letzten Jahren deutliche Nominalgewinne gemacht haben. Sehr gut! Die Edelmetallhausse ist ein übergeordneter Trend, da gibt es nichts zu mäkeln. Manche der oben genannten Einstellungen sind jedoch inzwischen derart ideologieüberfrachtet, dass sie kurzfristig den Blick auf hochinteressante Phänomene vernebeln.

Was wäre, wenn man mit einer anderen Anlageklasse als Gold oder Minenaktien pro Jahr 100 Prozent Nominalgewinn machen könnte? Wären wir Goldanleger bereit, uns dieses Asset einmal anzusehen? Eine Kursprognose von 70 oder 100 Prozent Gewinn pro Jahr klingt bizarr. Selbst Betrüger sind nicht so unverfroren, 100 Prozent Gewinn zu versprechen. 

Lehnen sie sich zurück, atmen Sie durch: Die Sache ist bereits Geschichte: Es gibt ein Asset, das in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat – und niemand hat es gemerkt.

Ein seltenes High-Tech-Metall? Ein Penny-Stock? Nein, wir reden von einer kompletten Assetklasse, die liquide genug ist, um täglich mehrere Milliarden zu bewegen.

Auf der Spur dieses „Verdopplers“ müssen wir noch einmal zurück ins Jahr 2011. Im Mai 2011 schrieben wir an dieser Stelle unseren CARAT Gold-Shop Marktbericht mit dem Titel „Schwacher Dollar, starke Treasuries – ein Conundrum.“ Darin hieß es:

  • „Für die meisten Journalisten und Kommentatoren ist das ein klassischer Fall. Fast sieht es so aus, als ob die Templates und Textbausteine aus den Jahren 2007 bis 2008 wieder herausgeholt werden: schwacher Dollar, Flucht aus dem Dollar, Dollarpanik, steigende Goldpreise, steigende Rohstoffpreise.
  • Das Problem ist: An dem Bild des schwachen Dollars stimmt etwas nicht. Es wird durch die meisten Stimmen an den Märkten suggeriert, dass sich Anleger auf der Flucht aus dem Dollar befinden. Aber ist das wirklich so?
  • Falls derzeit reiche Anleger aus dem Dollar und aus US-Staatsanleihen flüchten, dann müsste es zwei klar erkennbare Bewegungen geben: Erstens müsste der Dollar gegenüber Euro, Yen, Gold fallen. Ja, das tut er. Und zweitens müssten die US-Staatsanleihen im Wert verfallen und die Renditen der US-Staatsanleihen müssten steigen, so wie man das von griechischen und irischen Anleihen kennt.
  • Und diese zweite Bewegung gibt es nicht. Die Kurse der US-Staatsanleihen zogen in der letzten Woche sogar etwas an, ohne dass das irgendwo nennenswert kommentiert wurde.“

Es gab zwei wenig bekannte Stimmen im Markt, denen diese paradoxe Wetterlage ebenfalls auffiel: Trader Tyler Durden, der auf zerohedge.com bloggt, und Markttechniker Harald Weygand von Godemode-Trader.de.

Die Giganten im Markt positionierten sich ganz anders. Der weltgrößte Vermögensverwalter PIMCO „shortete“ US-Staatsanleihen, d.h. er setzte mit Leerverkäufen auf sinkende Notierungen. Auch Starinvestor Jim Rogers gab im Juli 2011 auf CNBC bekannt, dass er 30-jährige US-Staatsanleihen „shorte“.

Jeff Clark, Editor von „Advanced Income“, schrieb im Juni 2011 über 30jährige US-Staatsanleihen: „Who is stupid enough to buy?“ – „Wer ist dumm genug zu kaufen?” Die langlaufenden US-Staatsanleihen waren offensichtlich tot. Jeder, der Eins und Eins zusammenzählen konnte, musste raus aus diesen Papieren.

Und jetzt sagen wir Ihnen, mit welchem Asset man in den letzten fünfzehn Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hat, auf Euro-Basis: mit langlaufenden US-Staatsanleihen. Auf Dollarbasis waren es immer noch imposante 70 Prozent Plus. Punkt.

Nehmen Sie sich doch einmal den Luxus, zwei Minuten aus dem Fenster zu schauen, zu atmen und über diese beiden Zahlen nachzudenken: 108 Prozent Gewinn, 70 Prozent Gewinn.

Fertig? Und was die Sache noch interessanter macht ist der Umstand, dass diese Mega-Rally vom breiten Publikum nicht wahrgenommen wurde. Was wäre in den abendlichen Börsennachrichten los, wenn der Dax in 15 Monaten 108 Prozent Gewinn gemacht hätte? (Er würde dann bei 14.000 Punkten stehen).

Was wäre auf dem Goldmarkt los, wenn Gold in fünfzehn Monaten rund 108 Prozent im Plus wäre? Wir müssten uns dann an Krügerrandpreise um 2.850 Euro gewöhnen.

Ein Blick auf die Fakten: Der bekannte Vanguard Extended Duration Treasuries ETF kauft nur US-Staatsanleihen mit langer Restlaufzeit, man könnte auch andere Beispiele nehmen. Dieser ETF hat vom 28.4.2011 bis zum 25.7.2012 unglaubliche 69,45 Prozent gewonnen – in Dollar. Auf Eurobasis waren es 108,11 Prozent Gewinn.

Und was noch faszinierender ist: Der Goldpreis stieg zwischen den beiden genannten Daten nur von 1.531 US-Dollar auf 1.618,75 Dollar. Mit einer Anlage im oben genannten Long-Bond-ETF hätten Anleger in fünfzehn Monaten aus 653 Goldunzen ganze 1044 Goldunzen gemacht.

Haben Sie davon schon einmal etwas gelesen? Vermutlich Nicht. Natürlich war bekannt, dass die US-Treasuries ab Oktober 2011 erstarkten. Natürlich blieb nicht verborgen, dass eine Menge Fluchtkapital aus der Eurozone nach Amerika strömte und dort Anlagen suchte. Aber dass man mit US-Langläufern seinen Einsatz verdoppeln konnte, das war mir bis vor einigen Wochen nicht bekannt. Auch keiner der bekannten Gurus und Kommentatoren hat das Thema aufgegriffen.

Wie ist es überhaupt technisch möglich, dass man mit Anleihen so hohe Gewinne macht? 

  • Ein Beispiel: Am 15.2.1991 emittierte das US-Schatzamt eine dreißigjährige Staatsanleihe. Diese Anleihe erhielt einen Kupon von 7,87 Prozent. Das entsprach dem damaligen Zinsniveau und den damaligen Inflationserwartungen. Diese Anleihe läuft noch bis zum 15.2.2021.
  • Wer diese Anleihe heute noch im Depot hat, könnte sich weitere achteinhalb lang an 7,87 Prozent Zinsen erfreuen. Das klingt gut. Frische zehnjährige Anleihen bekommen derzeit gerade einen Zinskupon von rund 1,5 Prozent.
  • An der Börse werden sowohl alte Anleihen, die noch Restlaufzeit haben, als auch neue Anleihen parallel gehandelt. Die Unterschiede im Zinsniveau werden durch Kursunterschiede ausgeglichen. Die oben genannte Anleihe aus dem Jahr 1991 wurde zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels mit 152 Prozent ihres Nominalwertes gehandelt. Das heißt, für eine Anleihe im Nominalwert von 10.000 US-Dollar musste man an der Börse 15.200 Dollar zahlen. Dafür erhält der neue Besitzer der Anleihe in den kommenden achteinhalb Jahren 6.689 Dollar an Zinszahlungen. Das ist das allgemein bekannte Prinzip im Anleihehandel. Falls das aktuelle Zinsniveau sinkt, steigt das Kursniveau der alten, hoch verzinsten Anleihen.

Gab es irgendeinen Marktguru, der im Mai oder Juni letzten Jahres dringend zum Einstieg in langlaufende US-Treasuries riet?

Gab es eine fundamentale Verbesserung der Kreditwürdigkeit der USA? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Rally der US-Bonds begann 2011 erst so richtig, als S&P die Kreditwürdigkeit der USA herabstufte und Finanzminister Geithner Rücktrittspläne in Umlauf brachte.

Wer hat von der Hausse der Treasuries profitiert? US-Banken? Nein, US-Geldinstitute haben über die vergangenen Jahre kontinuierlich ihren Bestand an Staatsanleihen abgebaut. In den 40er hielten US¬Banken noch 35 Prozent ihrer Assets in US-Treasuries, in den 70ern waren es rund 10 Prozent, heute sind es rund 0,3 Prozent.

Waren die smarten Chinesen bei dieser Bond-Rally mit dabei? China ist einer der ganz großen Besitzer von US-Staatsanleihen. 2009 tauschten die Chinesen jedoch ihre US-Langläufer gegen US-Bonds mit sehr kurzen Laufzeiten, deren Notierungen sich nicht veränderten. Der chinesische Gesamtbestand an US-Staatsanleihen blieb auf politisch korrekter Höhe, real verließen die Chinesen bereits 2009 den Markt der langlaufenden US-Treasuries.

Hat PIMCO profitiert? Die gerne zur Denkfabrik hochstilisierten Bond-Spezialisten hatten im Frühjahr 2011 alle US-Treasuries aus dem Depot geworfen. Stattdessen ging man bei PIMCO sogar Wetten auf sinkende Kurse der US-Bonds ein. Der mit Abstand bekannteste Bondspezialist der Welt lag komplett falsch und hat hohe Verluste gemacht.

Auch Jim Rogers wird sich sicher nicht mehr so gerne an seine Idee erinnern, US-Langläufer zu shorten.

Haben Sie profitiert? 
Ein einziger Anleger bleibt uns in Erinnerung, der komplett richtig lag: Mister Barack Obama. Aus einer Pflichtmitteilung über persönliche Finanzen wurde ersichtlich, dass Obama 2010 alle seine Anteile an PIMCO-Fonds verkaufte und stattdessen vollständig auf US-Treasuries setzte. Leider ist nicht bekannt, ob es sich um Langläufer oder Kurzläufer handelte. In jedem Fall ist es faszinierend, dass die Bondgötter von PIMCO und Jim Rogers falsch lagen, während Obama möglicherweise richtig lag.

Ebenfalls konnten Sie im letzten Jahr lesen, dass Saudis die hohen Kurse der Treasuries zum Ausstieg nutzen.

Wie konnten die US-Langläufer so nachhaltig und so hoch steigen? Die US-Notenbank führte in dem Zeitraum der Bond-Hausse ihre „Operation Twist“ durch. Diese Notenbankoperation galt im Markt zuerst als Enttäuschung. Statt imposante Billionen-Summen für Bondkäufe zu erschaffen, setzte die Notenbank zuerst nur 400 Mrd. Dollar ein, um US-Kurzläufer aus ihrem Bestand zu verkaufen und US-Langläufer zu kaufen. Ziel war, damit die langfristigen Zinsen zu senken. Im Juni 2012 wurde die Operation Twist noch einmal verlängert und um 267 Mrd. Dollar aufgestockt.

Die Bondkäufe der FED sind auf ihrer Website einsehbar. Ob die gehandelten Volumina und die Hausse der Treasuries in einem Verhältnis stehen, das Sinn macht, könnte nur ein absoluter Anleihe-Experte in sehr mühsamer Arbeit einschätzen.

Auffallend ist Folgendes: Während die gewaltigen Geldinjektionen „QE“ und „QE2“ keine nachhaltigen Kurssteigerungen der Langläufer auslösten, gelang es „Twist“, die langfristigen Zinsen zu senken. Die Kurse der US-Langläufer stiegen nachhaltig. 

Im Umfeld von QE1 (1 Billion frische Dollars) und QE2 (600 Mrd. frische Dollars) gab es eine prägnante Anti-Dollar-Stimmung. Es kam zu Absetzbewegungen aus dem Dollar und den US-Treasuries. „Twist“ bewegte geringere Summen als die Vorgänger, ohne dass es zu Absetzbewegungen kam. Zeitgleich mit „Twist“ tobte die Euro-Krise und sorgte dafür, dass Fluchtkapital aus der Eurozone in die USA strömte.

Auffallend ist die dröhnende Sprachlosigkeit, die das Zinstief und die Hausse der Treasuries begleitet. Das ist auch dem Ex-Kongressabgeordneten Alan Grayson aufgefallen, der in der Huffington Post bloggt. Er schrieb am 2. Juni 2012: „Gestern haben die Zinsen für zehnjährige US-Treasuries den tiefsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Ich habe nicht davon gehört, dass darüber berichtet wurde. Haben Sie etwas davon gehört?“
Artikel 

„Warum passiert das? Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht? Hinweis für die Obama-Regierung: Ihr könnt zu diesem Zinssatz Kredite aufnehmen. Geht der Trend weiter? … Wer gewinnt und wer verliert? Leider gibt es auf diese Fragen heute keine Antworten, denn das Erreichen eines 100-Jahres-Tiefs bei Zinsen wird nicht als Neuigkeit betrachtet.“ Alan Grayson stellt die richtigen Fragen, hat aber auch keine Antworten.
Artikel 

Die „Financial Post“ befragte Mitte September 2011 mehrere Personen, die sich hauptberuflich mit dem US-Bondmarkt beschäftigen.

“Wenn Marktzinsen auf japanischem Niveau sind oder auf dem der 30er Jahre, dann ist es Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen: Neuauflage der Depression,” erklärte der Chefvolkswirt von Gluskin Sheff & Associates.

“Es ist immer schwierig, Schlussfolgerungen aus dem Bondmarkt zu ziehen, und noch schwieriger, wenn der Markt über drei Jahre manipuliert wurde, meinte Robert Floyd, Lead Manager bei Birch Leaf Investments. „Ich weiß nicht, ob der Treasury-Markt kaputt ist, aber er verhält sich in einer Weise, die dramatisch ist.“

Jeff Nielson, schrieb in „The Street“, der US-Bondmarkt sei das „größte heutige Finanzmysterium.“ Er beobachtet, dass auf dem Bondmarkt zum Zeitpunkt des größten Angebotes die höchsten Preise gezahlt werden. Da das unmöglich sei, schlussfolgert Nielson, dass die FED außerhalb der Bilanz heimlich den US-Bondmarkt stütze.
Artikel 

An dieser Stelle irrt er vermutlich. Insgesamt 667 Mrd. frische Dollars wurden für „Twist“ erschaffen. Etwa 300 bis 500 Mrd. Euro könnten als Euro-Fluchtkapital in die USA gelang sein. Vom Beginn des Fiskaljahres 2011/12 bis April 2012 betrug das US-Staatsdefizit 779 Mrd. Dollar. Es gab genug FED-Geld und Anleger-Geld, um dem US-Schatzamt seine Schuldpapiere abzunehmen.

Aber Nielson gibt einen interessanten Hinweis: „maximum demand“ und „maximum supply“ sind Schlagworte, bei denen es in den Ohren jedes Börsianers klingelt. Maximales Angebot bei maximaler Nachfrage sind ein klassisches Merkmal für den Höhepunkt einer Hausse oder Finanzblase.

Im Bereich der Aktienbörsen gibt es zu so einem Zeitpunkt täglich Börsengänge und Millionen gieriger Klein- und Großspekulanten saugen alles auf, was der Markt bietet. „Maximum demand meets maximum supply.“

Vor drei Jahren wurde bei Ökonomen gerätselt, wie die USA es schaffen wollen, 2011 und 2012 einen Großteil der weltweiten Ersparnisse zu absorbieren. Heute sehen wir, dass das geschehen ist. Die USA bieten ein Maximum an Treasuries an und die Welt konsumiert diese Papiere, als gäbe es kein Morgen:

„Investoren aus aller Welt können gar nicht genug von amerikanischen Wertpapieren bekommen.“ (Handelsblatt, 10.8.2012)

„Wall Street Händler waren überrascht vom Umfang der Investorennachfrage mit Rekordkäufen von Investoren wie Moneymanagern und Rekordkäufen von Notenbanken, die ihre 10jährigen Staatsanleihen direkt von der Federale Reserve von New York erwarben.“ (britische FT, 11. Juli 2012)

Maxium demand, maximum supply, euphorische Stimmung – eine Finanzblase wie im Börsenlehrbuch? Doch zu den klassischen Krankheiten der Börsianer gehört das ewige Gefühl, dass andere Marktteilnehmer besser informiert sein könnten. Was wissen diese Notenbanken, die gerade wie verrückt US-Staatsanleihen kaufen, trotz niedrigster Zinsen? 

Sehen sie eine Depression? Ein komplettes Verdampfen aller Euro-Vermögen? Einen großen Krieg? Zum letzten Mal, als US-Staatsanleihen unter 2,5 Prozent rentierten, wütete eine Wirtschaftsdepression und es tobte der II. Weltkrieg. In den USA errechnete man damals streckenweise bis zu 20 Prozent Teuerung, aber für Anleger gab es kaum Alternativen. Französische Anleihen notierten zum Altpapierpreis, südamerikanische Staaten erklärten den Staatsbankrott, auf dem US-Aktienmarkt herrschte Agonie. Die Rohstoffbörse von Chicago hatte man geschlossen, die Kontrakte zu Zwangskursen glattgestellt. Anleger hatten damals gute Gründe, sich mit den niedrig verzinsten US-Treasuries zu begnügen.

Die Analysten von „Blackrock“, neben PIMCO einer der weltgrößten Vermögensverwalter, sehen die Gefahr eines Zerfalls der Eurozone oder eines größeren Krieges. Innerhalb dieses Szenarios, dass sie auf ihren „nicht für Privatanleger“-Charts „Nemesis“ nennen, favorisieren sie Gold und US-Staatsanleihen. Wäre es gut gewesen, beizeiten US-Treasuries zu kaufen? Oder sogar jetzt noch zu kaufen?

Doch halt! Auch das ist ein Klassiker. Es gibt eine uralte Börsenregel: Wenn der „letzte Bär“ kapituliert, ist das Ende der Hausse nah. Der prominente Aktienbär Steve Roach (Morgan Stanley) unkte jahrelang über das Ende der US¬-Aktienhausse, bis er 2007 kapitulierte, umschwenkte und einen „neuen Superzyklus“ sah. Dann begann der Crash. Wenn ich nach Jahren des bärischen Sentiments gegenüber Treasuries nun über Treasuries positiv nachdenke, dann ist nach der reinen Logik der Börse ein Crash dieser Papiere wahrscheinlich.

„Der Euro steht unmittelbar vor dem Zusammenbruch,“ unkte Alan Greenspan im letzten Herbst. War die gesamte Währungspanik des letzten Herbstes vielleicht nur eine heißgekochte Inszenierung, um Kapital in den US-Bondmarkt zu locken und die langjährigen Zinsen zu senken?

Die Probleme der Eurozone waren real. Da man in den USA wusste, welche Probleme auf die Eurozone warteten, musste man nur warten und den Prozess – sagen wir einmal – moderierend begleiten.

Und es gibt weitere Erklärungsmuster. Ex-IWF-Chef Kenneth Rogoff schrieb gerade, dass Notenbanken mit Hilfe einer großen Inflation Investoren aus Zinspapieren „in Realvermögen zwingen“ werden. Wie soll das gehen?

Indem genau das durchgeführt wird, was gerade passiert ist. Besitzer von Zinspapieren werden zuerst scheinbar reich gemacht, aber man nimmt ihnen jede rentable Zinsanlage für die Zukunft.

Versetzen Sie sich in die Lage eines Besitzers alter US-Bonds. Diese Anleihen besitzen Kupons in lichten Höhen von 7, 8 oder 9 Prozent. Diese Zinskupons liegen alle oberhalb der gefühlten Inflationsrate der Märkte. Es gab für die Bondhalter keinen wirklichen Grund, diese Schuldpapiere zu verkaufen. Die drastische und schnelle Senkung der langfristigen Zinsen hat DIESE Bondbesitzer einerseits UNÜBERSEHBAR reich gemacht, ihnen aber andererseits für die Zukunft negative Realzinsen verabreicht.

Notenbankchef Bernanke erklärte einst, die Notenbank könne immer eine Deflation besiegen, indem sie Inflation erzeuge – und wenn man es aus einem Helicopter Banknoten regnen lassen müsse. Doch die Banken, die bisher mit Billionen versorgt wurden, ließen das Geld nicht vom Helicopter herabregnen.

Jetzt ist es anders. Das Helicopter-Geld befindet sich nun in den Depots der Pensionskassen und Milliardäre, die bisher eisern an ihren hoch verzinsten US-Treasuries festhielten. Diese Marktteilnehmer fühlen sich nun 50 bis 108 Prozent „reicher“, aber sie werden in den kommenden Monaten erkennen, dass es zukünftig nur noch negative Realzinsen gibt. Sie müssen, wie von Herrn Rogoff gewünscht, raus in die Welt der „Realwerte“. Das wird die Teuerung jedes „Realwerts“ auslösen, der in den Fokus der Käufer gerät.

Jede Wirtschaftskrise haben Notenbanken in der Vergangenheit durch Abwertungen gelöst. Das Pfund wurde abgewertet als es Britannien schlecht ging, die Schwedenkrone wurde abgewertet, als Schwedens Banken taumelten, die Peseta wurde abgewertet, als Spanien ins Stottern kam.

Das ist nichts neues, das ist die gängige Doktrin.

Doch wie wertet man alle Währungen gleichzeitig ab? Man müsste alle Währungen gleichzeitig gegenüber der Realwirtschaft abwerten. Das ist schwierig. Eine Notenbank kann ihre Währung gegenüber anderen Währungen abwerten, aber sie kann keine allgemeine und schnelle Teuerung anordnen.

Die Teuerung der Realwerte kann muss von den Akteuren der Realwirtschaft ausgehen. Und das könnte jetzt geschehen. Mit den oben beschriebenen Wirkkräften könnte jetzt Teuerung entstehen. 
Wer mit Treasuries 70-109 Prozent im Plus ist, aber keine Zinsen mehr bekommt, wechselt zu Traumkursen in Gold, Fabriken, Aktien, Ackerland. Wichtig ist nur, dass die Zinsen nicht mehr sinken und die Notenbank ggf. alle Dollar-Bonds aufkauft, private und staatliche.

Und genau so etwas kündigte die US-Notenbank in der letzten Woche an. Mit der neuen Welle von „quantitative easing“ kauft sie unbegrenzt Papiere, vorerst Immobilienpapiere. Das benötigte Geld wird gedruckt.

Weitere Schlussfolgerungen? Die Idee von Jim Rogers, dass Ben Bernanke ein Idiot ist, sollten Anleger nicht weiterverfolgen. Vielleicht ist er ja brilliant. Immerhin geschieht die Abwertung der Währungen und Schuldpapiere in einem Umfeld, in dem die Anleger „gar nicht genug“ von diesen US-Papieren bekommen können. (Zitat Handelsblatt)

Wie sollten sich Anleger angesichts der oben beschriebenen Phänomene am Bondmarkt verhalten? Da sich ein vollständiges, abschließendes Bild nicht einstellen will, müssen Anleger mit einer agnostischen Grundeinstellung leben: Der Erkenntnisstand bleibt diesmal besonders unvollständig.

Wenn US-Staatspapiere zu den niedrigsten Zinsen seit den 40er Jahren notieren und gleichzeitig der billionenschwere Umfang des US-Bondmarkts beachtetet wird, dann würden US-Börsenbriefschreiber mit ihrem Hang zum Dramatischen wohl formulieren: It’s big and it matters. Es ist groß und es bedeutet etwas. Niemand, der schlau ist, darf das Phänomen ignorieren. 

Alle Analysen von Fachzeitschriften und Banken und Performance-Vergleiche über zehn, zwanzig oder vierzig Jahre können getrost in den Papierkorb geworfen werden. Im Umfeld von Phänomenen, die nur einmal pro Jahrhundert auftreten, sollten Anleger simple Anlagen ins Auge fassen, die jahrhundertelang funktionierten.

Einen ganz ähnlichen Satz schrieb PIMCO-Chef Bill Gross in seinem Outlook zum Jahreswechsel 2009/2010 – und empfahl Schwellenländeranleihen. Haben die auch jahrhundertelang funktioniert? Ich denke eher an Gold, Silber, physische Metalle, Apfelsaftfabriken (in Rostock steht eine zum Verkauf), Wälder, Fischkutter, Garagen und Wurstkonserven.

Die Londoner Edelmetallbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1775,50 Dollar bzw. 1348,96 Euro pro Feinunze Gold fest. Der gestiegene Preis gegenüber der Vorwoche ist vor allem eine kurzfristige Reaktion der Trader auf das neue Geldexpansionsprogramm der US-Notenbank.

(Quelle: Carat Goldshop)

Quellen der Woche:

Für Ihre Fragen stehen wir wie immer gerne zur Verfügung!

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

Summa Summarum

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QE3…………………QE ∞

Fed: Ctrl P – Gold rauf

US-Notenbank lässt Leitzins unverändert und druckt noch mehr Geld: Wertlose Hypotheken gegen Dollars, 40 Milliarden pro Monat – und wenn’s sein muss auch mehr. Der Zins bleibt bis 2015 bei Null Prozent.

Die US-Notenbank Federal Reserve lässt den für den Dollar-Raum wichtigen Leitzins unverändert. Wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte, bleibt der Zins auf dem rekordniedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent. Zudem sollen Schuldenpapiere im Wert von 40 Milliarden Dollar pro Monat aufgekauft werden. Mit den Maßnahmen will die Fed die US-Wirtschaft ankurbeln. Seit März 2009 hat die US-Notenbank Staatsanleihen und Wertpapiere im Umfang von mehr als einer Billion Dollar gekauft. Die Zinsen sollen bis 2015 bei Null bleiben.
Gold und Silber explodierten nach der Ankündigung von QE3 durch die Fed. Beobachter halten es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass durch die Maßnahmen wirklich der Arbeitsmarkt angekurbelt wird. Fest steht aber, dass durch die frischen Gelddruckmaßnahmen Edelmetalle in Zukunft weiter steigen werden. (MMNews)

EUROSELBSTHILFEGRUPPE

-2…………………ESM: Gauck unterschreibt – STOPP: Sollte da nicht vorher noch etwas klargestellt werden? – Der Bundestag soll dies vor Ratifizierung sicherstellen; na, da sind wir `mal gespannt auf die nächste „ALTERNATIVLOSIGKEIT“!

 

USA
  • Der US Aktienmarkt steigt nach der Fed Ankündigung zu einer weiteren QE-Runde deutlich an (S&P: +1,6%). Financials (+2,6%), Materials (+2,6%) und Energy (+1,9%) waren die stärksten Sektoren während Healthcare (+1,0%), Industrials (+1,0%) und Telcos (+1,2%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 35% bzw. 31% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Die Fed hat in ihrem FOMC Statement eine neue Runde an Asset-Ankäufen angekündigt:
  • Zeitlich unbegrenzte Käufe von MBS in Höhe von monatlich $40Mrd bis es zu einer „nachhaltigen“ Verbesserung des US Arbeitsmarktes kommt.
  • Keine Zinserhöhung vor Mitte 2015 (zuvor Ende 2014).
  • Hieraus resultierend sieht die Fed die Arbeitslosigkeit deutlich schneller zurückgehen auf 7% in 2014 (zuvor 7,35%) und 6,4% in 2015.
  • Zusätzlich behält sich die Fed weitere Eingriffe vor.
  • Die OECD sieht deutliche Anzeichen für eine Verlangsamung des globalen Wachstums. Insbesondere in Italien, China, Indien und Russland würde es zu einer Verlangsamung kommen, während gleichzeitig in Frankreich und Deutschland nur noch ein schwaches Wachstum zu sehen wäre. Link
  • Obamas Demokraten führen laut einer Reuters Umfrage bereit mit 7% vor den Republikanern (48% vs. 41%) und können damit ihren Vorsprung ausbauen. Link
  • US Aktienfonds (inkl. ETFs) hatten in dieser Woche insgesamt Inflows von $10,7Mrd. Während Domestic Fonds einen Inflow von $9,95Mrd sahen, gab es in non-domestic Fonds nur Inflows von $787Mio. Die Outflows waren in dieser Woche ausschließlich in EM Equity Funds zu erkennen mit einem Volumen von $142Mio.
  • Platin ist auf über 1700$/Unze angestiegen mit weiter anhaltenden Bedenken zum globalen Wachstum. Link
  • Warren Buffet verkauft seine Anteile an Intel nach einem relativ kurzen Investment von einem Jahr und möchte damit die erzielten Gewinne realisieren. Link
  • Heute werden um 14:30 Uhr die Consumer Prices (Consensus: 0,6%) und die Advance Retail Sales (Consensus: 0,8%) sowie um 15:15 Uhr die Industrial Production (Consensus: 0%) und um 15:55 Uhr der University of Michigan Confidence Index (Consensus: 74 Punkte) veröffentlicht.
 
ASIEN
  • Die asiatischen Märkte handeln heute nach der Ankündigung der US Notenbank Fed deutlich stärker (SHCOMP: +0,7%, NIKKEI: 2,0%, HSI: +2,9%).
  • Japans Regierung hat nach der Fed Ankündigung seine Bereitschaft zu weiteren Eingriffen in den Währungsmarkt um den Yen zu stabilisieren erklärt. Link
  • Südkoreas langfristiges Bonitätsrating wurde von S&P von A/A+ auf A+/AA- angehoben, der Ausblick sei stabil. Link
  • Indien hat eine deutliche Erhöhung der Diesel Preise angekündigt und möchte damit sein Budget Defizit über den Abbau von Subventionen verringern. Link
  • Nintendo (7974 JP) rüstet seine Spielekonsole „Wii U“ zur Multimedia-Zentrale fürs Wohnzimmer auf. Das japanische Unternehmen wagt damit den Schritt in die nächste Generation der Konsolen – und kommt seinen Konkurrenten Sony und Microsoft zuvor. Link
 
EUROPA
  • Die Finanzminister der Eurozone werden sich auf dem heute beginnenden Treffen in Zypern intensiv über mögliche Finanzhilfen für Spanien unterhalten, schreibt Reuters. Link Schäuble hat Spanien gestern öffentlich vor einem Hilfsantrag gewarnt. Link
  • Griechenland werde nach IWF-Aussagen weitere Finanzhilfen brauchen, sagten gestern entsprechende Vertreter. Dabei solle auch ein mögliches „official sector involvement“ angedacht werden. Ein Sprecher verwies zudem auf die Möglichkeit, dem Land zusätzliche Zeit zu gewähren. Link
  • In den Niederlanden haben sich gestern die beiden stärksten Parteien bereits zu Koalitionsgesprächen getroffen. Offizielle Verhandlungen werden ab dem 20. September starten können. Link
  • Die Europäische Kommission hat gestern Pläne zur Veröffentlichung eines Garantie-Fonds für die €5Bio Spareinlagen bei Banken der Eurozone zunächst verworfen, schreibt die FT. Als Grund wurde der starke Widerstand der deutschen Regierung angeführt. Link
  • Portugals stärkste Oppositionskraft hat angekündigt, das aktuelle Sparpaket nicht mehr mitzutragen. So soll v.a. die Erhöhung der Sozialversicherungsabgabe der Arbeitnehmer von 11% auf 18% revidiert werden. Link
  • EZB-Chef Draghi hat gestern die Richtigkeit der angekündigten Maßnahmen betont und die Marktreaktion gelobt. Link
  • Carlsberg CEO Rasmussen warnt Russland vor einem möglichen Verbot von Plastikbehältern und sieht darin eine mögliche Abschreckung ausländischer Investoren. Bei einem solchen Schritt wären 50% der Umsätze in Russland betroffen. Link
  • Die Deutsche Bank sucht nach FT Angaben einen globalen Kooperationspartner zur Nutzung einer gemeinsamen Software-Struktur. Damit soll das Sparpotenzial i.H.v. mehreren Milliarden ausgeschöpft werden. Link
  • Siemens sieht sich in den USA einer Klage gegenüber, in der es um Morddrohungen geht. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Kontrollbehörde soll massiv bedroht worden sein, als er korrupte Machenschaften aufdecken wollte. Link
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.
 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!

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Summa Summarum

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EUROSELBSTHILFEGRUPPE

2…………………

 

Volkswirt Thomas Mayer: „Geldsystem wird diese Krise mit Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent nicht überleben“. Gold gewinne laut Mayer aufgrund der „enormen Unsicherheit“ wieder „den Charakter als Währung“. Aufgrund der Krise drohe Sparern jetzt die Enteignung durch finanzielle Repression.

Der ehemalige Chefvolkswirt und Berater der Deutschen Bank, Thomas Mayer, sieht das gegenwärtige Papiergeldsystem vor dem Scheitern: „Es ist überhaupt nicht gesagt, dass unser Geldsystem diese Krise überlebt. Die Chancen sind größer als 50 Prozent, dass wir zu einer Art materiell gedecktem System kommen. Ich kann mir vorstellen, dass wir das Papiergeld-Währungssystem Ende dieses Jahrzehnts umbauen werden“, sagte er der WirtschaftsWoche.
Gold gewinne laut Mayer aufgrund der „enormen Unsicherheit“ wieder „den Charakter als Währung“. Mayer: „Ein Anleger, der sich ein Stück unabhängiger vom Euro machen will, sollte Gold als Währung sehen.“ Dennoch geht der 58-Jährige nicht unbedingt von einem neuen Goldstandard aus. Mayer: „Es könnte auch eine Anbindung an Rohstoffkörbe sein.“
Aufgrund der Krise drohe Sparern jetzt die Enteignung durch finanzielle Repression. „Die Zentralbanken legen den Zins einfach flach, wie ein Surfbrett im Wasser. Wir haben heute eine Zentralbank-Geldwirtschaft. Die Märkte sind nicht mehr frei, die Zentralbanken werden dafür sorgen, dass der Realzins negativ bleibt“, warnt der Volkswirt.
Überschuldete Staaten und Banken versuchten so, sich über die Zeit zu sanieren. „Wir erleben eine gigantische Ausweitung der Geldmenge, bei der kein Ende abzusehen ist. Es gibt keine Anzeichen, dass die Zentralbanken Geldverknappung zulassen. Höhere Inflation wird kommen.“ Als Indiz führt Mayer die steigenden Preise von Vermögenswerten wie Gold oder Immobilien an: „Solche Preissteigerungen sind die Vorläufer der Konsumentenpreis-Inflation.“(Quelle:MMNews)

Italien: ab 2013 kein Bargeld über 50 Euro. Bereits seit Juli hat die Regierung Bargeldzahlungen über 1.000 Euro verboten.

Die Regierung Monti will scharfe Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung um. Ab Juli 2013 werden Zahlungen für Beträge über 50 Euro lediglich mit Kredit-oder Bankomatkarten erfolgen können, beschloss die Regierung nach Angaben der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ am Donnerstag. Damit soll der Bargeldumlauf in Italien stark reduziert werden.

Mit der Maßnahme will man der Geldwäsche und Schwarzgeldzahlungen einen Riegel vorschieben. Bereits seit Juli hat die Regierung Bargeldzahlungen über 1.000 Euro verboten.(Quelle:MMNews)

Deutschland: Urteil des Bundesverfassungsgerichts mit Spannung erwartet

http://www.fundresearch.de/PartnerCenter/Metzler-Asset-Management/Nachrichten/Urteil-des-Bundesverfassungsgerichts-mit-Spannung-erwartet.html

Kritik an Bankenunion wegen Sozialisierung der nationalen Einlagensicherungsfonds. Doch der gespielte Widerstand wird nicht fruchten. Am Ende haftet jeder für jeden – auch bei den Banken. Damit ist die deutsche Einlagensicherung in Gefahr.

EU-Kommissar Günther Oettinger lehnt die Pläne des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso für eine Bankenunion in einem zentralen Punkt ab. Er hält nichts davon, dass die Bestände der nationalen Einlagensicherungsfonds einem europäischen Fonds übertragen werden. Der Kommissar will deshalb seine Ablehnung bei der Sitzung des Kommissarskollegiums am Dienstag explizit zu Protokoll geben.

Auch die Bundesregierung geht auf Distanz zu den Plänen der EU-Kommission. „Das sind Träumereien“, heißt es in Berlin über den Brüsseler Zeitplan, schon Anfang nächsten Jahres eine paneuropäische Bankenaufsicht zu etablieren. Die Regierung steht unter erheblichem Druck unter anderem der Sparkassen. „Die Kanzlerin muss sich bewusst sein, dass die Pläne der EU-Kommission ihre 2008 ausgesprochene Garantie für deutsche Spareinlagen untergraben“, sagt Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon.

Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück hatten nach der Pleite der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers erklärt, die Spareinlagen aller Deutschen seien sicher. Dafür stehe die Regierung ein. „Merkel muss an dieser Garantie festhalten“, fordert Fahrenschon. Die Bankenunion könne dazu führen, dass deutsche Sparer Zweifel bekommen, ob ihr Geld noch sicher ist, warnt der Sparkassenpräsident. (Quelle:MMNews)

Börsianer hoffen auf Karlsruhe

http://www.n-tv.de/wirtschaft/marktberichte/Boersianer-hoffen-auf-Karlsruhe-article7169571.html

USA
  • Der US Aktienmarkt schloss am Freitag auf seinem Tageshöchststand mit zunehmenden Erwartung einer neuen QE Runde nach den schwachen US Arbeitsmarkt Zahlen (S&P: +0,4%). Materials (+2,0%), Energy (+1,6%) und Financials (+1,1%) waren die stärksten Sektoren während Staples (-0,8%), Telcos (-0,6%) und Utilities (-0,3%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 21% bzw. 6% über dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Unsere Ökonomen erwarten nach den schwachen Non-Farm Payroll Zahlen (96k vs. Consensus 130k) und den Jackson Hole Äußerungen von Bernanke nun mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50% die Ankündigung einer neuen QE Runde nach dem FOMC Meeting Donnerstag.
  • Fiscal Cliff stellt derzeit laut IMF-Chefin Lagarde einer der gewichtigsten Risiken für die Weltwirtschaft dar. Link
  • Der IMF hat seine Bereitschaft erklärt sich an den von Draghi vorgeschlagenen Supervision im Rahmen der Euro-Rettung zu beteiligen. Link
  • Mitt Romney möchte wenn er die Wahl gewinnt wichtige Elemente der umstrittenen Gesundheitsreform von Barack Obama beibehalten. Link
  • Intel (INTC US) kürzte am Freitag seine Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal. Statt bis zu $14,8Mrd erwartet Intel nun noch maximal $13,5Mrd. GS Link
  • Heute werden keine wichtigen US Makrodaten veröffentlicht.
 
ASIEN
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln heute insgesamt gemischt nach den US Arbeitsmarktzahlen am Freitag und den eher schwächeren Makrozahlen aus der Region (SHCOMP: +0,4%, NIKKEI: -0,1%, HSI: 0%).
  • Die chinesische Zentralbank stellt eine Lockerung des CNY/USD Wechselkurses in Aussicht. „Die Handelsspanne auszudehnen, ist eine politische Überlegung für die Zukunft, denn der Yuan-Wechselkursmechanismus wird stärker marktbasiert werden“, sagte der stellvertretende Chef der geldpolitischen Abteilung der chinesischen Zentralbank, Guo Jianwei. Link.
  • Japans GDP wurde für das zweite Quartal von 1,4%qoq auf 1,0%qoq (in-line mit Consensus) vor allem durch Anpassung bei den Inventories und Capex korrigiert.
  • Südkorea plant zusätzliche Ausgaben in Höhe von $5,2Mrd um das inländische Wachstum vor dem Hintergrund der schwächelnden Exporte zu stabilisieren. Link
  • China hat einige Makrozahlen veröffentlicht 
  • CPI bei +2%yoy inline mit Konsensus
  • Industrieproduktion +8,9%yoy vs. Konsensus 9%
  • Fixed Asset Investments +20,2%yoy vs. Konsensus +20,4%yoy
  • Einzelhandelsumsätze +13,2%yoy inline mit den Erwartungen
  • Exporte +2,7%yoy vs. erwartet +2,9%; Importe -2,6%yoy vs. Konsensus +3,5%
  • Chinas Präsident Hu Jintao hat auf einem Treffen mit Putin erhebliche Bedenken zum globalen Wachstum geäußert und angekündigt, dass man Infrastruktur-Investitionen in Höhe von $157Mrd plane. Link
 
EUROPA
  • EZB Mitglied Coeure sieht in der Beantragung von Finanzhilfen keine direkte Verbindung zu weiteren Sparauflagen, berichtet Reuters. Er sagte dies in direktem Zusammenhang mit Kommentaren zu Spanien. Link Italiens Premier Monti hatte bereits Hilfsauflagen für EZB-Käufe abgelehnt. Link
  • Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble haben überraschend deutlich ihre Unterstützung für die EZB-Pläne ausgesprochen und auf die unabhängige Kompetenz der Zentralbank verwiesen. Link Zudem wolle die Kanzlerin den Austritt Griechenlands unbedingt vermeiden. Link
  • EU Banken könnten nach Plänen von Barnier ihre Handelsaktivitäten auslagern müssen, schreibt die FT unter Berufung auf entsprechende Entwürfe. Damit wolle sich der Binnenmarkt-Kommissar den Regeln in den USA sowie UK annähern. Link
  • Die Troika hat etwa €2Mrd der geplanten Sparmaßnahmen Griechenlands als nicht glaubwürdig abgewiesen. So werden bis zur Präsentation des Berichts am 8. Oktober beim Treffen der Euro-Finanzminister noch weitere Möglichkeiten diskutiert. Link
  • Portugals Premier Coelho zeigt Bereitschaft zur weiteren Kürzungen bei staatlichen Gehältern sowie höheren Belastungen für Arbeiter und Reiche. Entsprechende Äußerungen machte er in einem Fernsehinterview. Link
  • Frankreichs Präsident Hollande plant nach eigenen Aussagen weiterhin eine höhere Steuer für Reiche. Link LVMH Chef Arnault hat als reichster Bürger Frankreich indes eine zweite Staatsbürgerschaft in Belgien beantragt.Link
  • Der CSU-Bundestagsabgeordnete Gauweiler hat beim Bundesverfassungsgericht einen neuen Eilantrag zum ESM eingereicht. Er erklärte, mit dem EZB Beschluss zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen sei eine völlig neue Situation entstanden. Die Entscheidung sollte man daher verschieben. Link
  • EU-Kommissar Barnier will ab Januar 2013 alle 6.000 Banken in der Euro-Zone unter eine gemeinsame Aufsicht stellen. Es sei „nötig und machbar“, sagte er. Link
  • BNP könnte im Rahmen eines US-Investor Trips den steigenden Fokus auf das Geschäft außerhalb Europas untermauern. CEO Bonnafe machte entsprechende Andeutungen im FT Interview. Link
  • BP steht vor dem Verkauf von $7 Mrd Assets im Golf von Mexiko an Plains Exploration & Production, schreibt das WSJ. Ein Deal könnte bereits zu Beginn der Woche veröffentlicht werden. Link
  • Volvo überlegt den möglichen Bau einer US-Produktionsstätte und will damit von der steigenden Krone profitieren, berichtet die FT. Link
  • Lufthansa und die Gewerkschaft Ufo haben sich auf ein Schlichtungsverfahren geeinigt. Jetzt bekräftigte Ufo-Chef Baublies, dass es bis zur zweiten Oktoberhälfte keine Streiks mehr geben werde. Link
  • Die Deutsche Bank will einem Bericht des „Spiegels“ zufolge noch umfassendere Sparpläne vorlegen. Betroffen sei insbesondere das Investmentbanking. Link
  • Heute kommen Zahlen zur Industrieproduktion aus Frankreich (8.45Uhr).
 Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und einen guten Start in die Woche!

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Summa Summarum

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EUROSELBSTHILFEGRUPPE

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WORÜBER DRAGHI REDEN MUß

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Worueber-Draghi-reden-muss-article7128926.html

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In Südafrika ist nach wie vor kein Ende des Streiks im „Marikana“-Minenkomplex von Lonmin, dem weltweit drittgrößten Platinproduzenten, in Sicht. Mittlerweile scheint sich der Streik der Platinminenarbeiter auf andere Sektoren ausgeweitet zu haben, wie zum Beispiel Goldminen.
von Commerzbank Commodity ResearchIn Südafrika ist nach wie vor kein Ende des Streiks im „Marikana“-Minenkomplex von Lonmin, dem weltweit drittgrößten Platinproduzenten, in Sicht. Gespräche zwischen dem Minenbetreiber, den Gewerkschaften und Regierungsvertretern wurden kürzlich ergebnislos unterbrochen. Gestern meldeten sich Unternehmensangaben zufolge nur 7,4% der rund 28.000 Beschäftigten zum Dienst. Die streikenden Arbeiter fordern eine Verdopplung ihres Grundgehalts. 
Die Produktion in „Marikana“ steht mittlerweile seit Mitte August still, wodurch Lonmin Industriekreisen zufolge täglich rund 2.500 Unzen Platin einbüßt. Nach dem Streik in der „Rustenburg“-Mine von Impala Platinum zu Beginn des Jahres, durch den ca. 150.000 Unzen Platin „verloren“ gingen, wird es daher immer wahrscheinlicher, dass der für dieses Jahr erwartete Angebotsüberschuss am globalen Platinmarkt deutlich geringer ausfällt bzw. sogar ganz ausbleibt. Dies sollte den Platinpreis im Jahresverlauf unterstützen.
Mittlerweile scheint sich der Streik der Platinminenarbeiter auf andere Sektoren ausgeweitet zu haben. So setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse ein, um eine Menge streikender Arbeiter in der „KDC East“-Goldmine von Gold Fields, dem weltweit viertgrößten Goldproduzenten, auseinanderzutreiben. Dort streiken ein Viertel der 46.000 Arbeiter. Zwischenfälle werden auch von anderen kleineren Minenproduzenten berichtet. Südafrika war im vergangenen Jahr mit knapp 190 Tonnen der fünftgrößte Goldproduzent der Welt. Somit könnten Produktionsausfälle auch bei Gold zu weiter steigenden Preisen beitragen.

USA

  • Der US Aktienmarkt konnte sich im Laufe des Handelstages von seinen Verlusten durch den ISM zu Beginn des Handels erholen, schloss jedoch weiterhin leicht negativ (S&P: -0,1%). Telcos (+0,8%), Staples (+0,4%) und Utilities (+0,3%) waren die stärksten Sektoren während Materials (-1,5%), Industrials (-0,9%) und Energy (-0,7%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 11% über bzw. 7% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Der ISM ist mit 49,6 Punkten (Consensus: 50 Punkten) schwächer ausgefallen. Während insbesondere die New Orders (47,1 Punkte, -0,9) und Construction Spending mit -0,9% schwächelten, sind die Inventories auf 53 Punkte (+4) angestiegen. Dies entspricht nun einer Ausweitung des New Orders/Inventories Gap von -1 auf -5,9 Punkte. Insgesamt impliziert dies in unserem GDP Tracking Estimate für Q3 einen Rückgang von 2,4% auf 2,2%. 
  • Total Vehicle Sales in den USA sind im August mit 14,46Mio (Consensus: 14,2Mio) besser als erwartet ausgefallen. Toyota konnte mit einem Anstieg der Sales um 34% an Daimler auf Platz 1 vorbeiziehen, Top US Automobilhersteller war Chrysler +25% (Ford: 13%, GM +10%). Link Link
  • Die Demokraten haben mit einer Rede von Michelle Obama gestern ihren Ernennungskongress zur Präsidentschaftskandidatur in North Carolina eröffnet. Link
  • Fedex (FDX US) fällt nachbörslich 3% nachdem die FY1Q13 EPS Guidance von $1,45-$1,60 auf $1,37-$1,43 auf Grund eines geringeren Wachstums im Express Geschäft reduziert wurde.
  • Facebook (FB US) steigt nachbörslich 2% mit der Ankündigung von CEO Zuckerberg mindestens innerhalb des nächsten Jahres keine Aktien zu verkaufen. Link
  • 3M (MMM US) zieht seine Pläne zur geplanten Übernahme von Avery Dennison zurück nachdem das US Justizministerium eine mögliche Klage angedroht hat. Link
  • CapitalOne (COF US) fällt 1% nachbörslich nachdem ING angekündigt hat sein Stake von mehr als 9% zu verkaufen. Link
  • Apple (APPL US) will sein neues iPhone 5 offenbar am 12. September der Öffentlichkeit präsentieren. Am Dienstag wurden Einladungen zu einem „Apple-Event“ in San Francisco verschickt. Link
  • Heute werden um 13 Uhr die MBA Mortgage Applications veröffentlicht.
 
ASIEN
  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln nach schwachen ökonomischen Manufacturing Daten aus den USA schwächer (SHCOMP: -0,1%, HSI: -1,1%, NIKKEI: -0,9%).
  • China diskutiert darüber, seine ExportsteuerRabatte zu erhöhen, um seine inländische Wirtschaft zu stützen. Im Gespräch ist eine volle Rückzahlung der 17% Mehrwertsteuer auf Güter wie Möbel, Schuhe und Spielzeug. Link.
  • Laut BoJ Board Member Ryuzo Miyao erhöhen sich die Risiken einer Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums und die BoJ muss bereitstehen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Link.
  • Australiens Q2 GDP ist mit +0.6%qoq und +3.7%yoy leicht schwächer als erwartet (Konsensus und GS: +0.7%qoq). Der August PSI ist um 4.1 Punkte auf 42.4 Punkte gefallen und liegt damit den siebten Monat in Folge unter der 50 Punkte-Marke.
 
EUROPA
  • Portugals Opposition hat gestern gegen weitere Sparprogramme zur Überwindung der Schuldenkrise plädiert und auf notwendige Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaftsleistung verwiesen. Bislang wurde der Sparplan über Parteigrenzen hinweg unterstützt. Link
  • Polens Regierung hat in Anbetracht der Eurokrise die Wachstumsschätzungen für das nächste Jahr reduziert. So werde die Wirtschaft in 2013 um 2,2% statt 2,9% wachsen. Link
  • Lufthansa-Flugbegleiter weiten ihren Streik am kommenden Freitag auf ganz Deutschland aus. Grund sei, dass die Airline sich in dem Tarifkonflikt bislang nicht bewegt habe. Link
  • Audi errichtet ab 2013 sein erstes Werk auf dem amerikanischen Kontinent im mexikanischen Bundesstaat Puebla. Geplant ist eine Stückzahl von 150.000 Einheiten pro Jahr. Link
  • Mögliche Veränderungen im DAX werden heute bekanntgegeben und treten am 21. September in Kraft. MAN und Metro droht nach FTD Angaben der Abstieg aus dem Leitindex, im Gegenzug könnten Continental und Lanxess aufsteigen. Link
  • Hermes und LVMH haben einen Rechtsstreit gestartet. Hermes wirft dem Konzern nach Angaben aus Justizkreisen „Insidergeschäfte“ und „Kursmanipulation“ vor. LVMH kündigte daraufhin seinerseits eine Anzeige wegen „Erpressung, falscher Anschuldigung und unlauterem Wettbewerb“ an. Link
  • Volkswagen hat gestern den neuen Golf vorgestellt, dessen Design nach eigenen Aussagen keine Revolution darstellen soll. CEO Winterkorn bezeichnet das Auto als Meilenstein zum erfolgreichsten Autobauer der Welt. Link
  • Telefonica schreitet bei dem IPO der deutschen Tochter voran und hat bereits vier Banken als Berater engagiert, schreibt Bloomberg. Link
  • Die US Auto-Absatzzahlen für den August zeigten sich gestern solide – der Vergleich zum Vorjahr: Volkswagen +63%; Porsche +39%; Fiat +33%; Volvo +21%; Audi +13%; Mercedes +12%; BMW -19%. Link
  • Richemont verbucht für die ersten 5 Monate einen Umsatzanstieg von 13%yoy und damit leicht über unseren Erwartungen von 9%yoy. Der August zeigte sich mit 13%yoy solide.
  • Nokia präsentiert heute um 16Uhr das neue Smartphone. Link
  • Heute werden PMI Services in Spanien (9.15Uhr) und Italien (9.15Uhr).
 Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

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Summa Summarum

CASHCALL!

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Euroselbsthilfegruppe

…..war da was? The news is, that more people in Europe are talking. Of course, no actual decisions have been taken!

Neue Euro-Scheine

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird im September neue Euroscheine vorstellen, die angeblich fälschungssicherer sein sollen.  Die neuen Banknoten sollen 2013 ausgegeben werden und befeuern schon jetzt Spekulationen über die Zukunft des Euros…..

http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/10671-neue-euro-scheine#.UDYq67T6r90.facebook

Volkswirt Thorsten Polleit: EZB-Geheimplan zwingt Sparer in die Knie

Die Europäische Zentralbank (EZB) überlegt offenbar, eine geheime Zinsobergrenze für Staatsanleihen festzulegen – in den Augen des Ökonomen Thorsten Polleit „eine Politik, die die Ersparnisse entwertet“.

http://www.fondsprofessionell.de/news/aktuelle-news/nid/volkswirt-thorsten-polleit-ezb-geheimplan-zwingt-sparer-in-die-knie/?tx_fp_pi1%5Bref%5D=2

zerohedge‏: Comment du jour (so far) „New ECB secret plan – If enough market participants die of boredom first, the Euro can be saved!“

A chart you will not see from the NAR..frei nach dem Motto: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

http://www.zerohedge.com/sites/default/files/images/user5/imageroot/2012/08/Median%20and%20Average%20price.jpg

http://www.zerohedge.com/sites/default/files/images/user5/imageroot/2012/08/new%20homes%20for%20sale%20jpg.jpg

http://research.stlouisfed.org/fred2/series/NHFSEPC

Financial times: New home sales match two-year high

http://www.ft.com/intl/cms/s/0/67cc7bd4-ed1e-11e1-9980-00144feab49a.html#axzz24Nmwm91l

…………..suchen Sie sich einfach die Meldung aus, die besser zu Ihrer Meinung passt! ;-)

  

Einfach einmal lesen – sehr empfehlenswert!

A Lightning War for Liberty

http://libertyblitzkrieg.com/2012/08/23/the-most-important-chart-in-the-world/

 

USA

  • Der US-Markt eröffnete schwach, der S&P 500 (-0.8%) gab im Laufe des Tages weiter nach und verlor fast den gesamten Zuwachs von zwei Wochen, als gemischte Makrodaten und ein restriktiver Kommentar eines Fed Präsidenten die Stimmung drückten.
  • Alle Sektoren schlossen im negativen Bereich: Healthcare (-0.1%), Telecom (-0.4%)und Discretionaries (-0.6%) outperformten, während Materials (-1.7%) und Utilities (-1.1%) den Markt underperformten. Die Volumina lagen 3% über dem 10-Tages- und 15% unter dem 30-Tagesdurchschnitt.
  • PIMCO’s Bill Gross sagte CNBC, dass eine weitere Runde von wirtschaftlichen Stimuli seitens der Fed fast sicher bevorstehe. Das Wirtschaftswachstum sei noch nicht stark genug, um die Fed von einer weiteren QE Maßnahme abzubringen. Link.
  • Die Republikaner wollen eine „Gold Kommission“ einrichten, um Wege zu ergründen, die Verbindung zwischen US-Dollar und Gold wiederherzustellen. Die Empfehlungen dieser Kommission sollen allerdings keine bindende Wirkung haben. Link.
  • US Regulatoren suchen nach alternativen Wegen um das Risiko durch Geldmarktfonds im Zaum zu halten. Finanzminister Geithner und andere Regulatoren könnten jetzt ihren Einfluss nutzen, um die Aufsicht über diese Fonds der SEC zu entziehen. Link.
  • Die Dallas Fed sagte auf der Homepage, dass die Abschwächung in China stärker ausfallen könnte als bisher gedacht. Link
  • Mitt Romney revidierte die Aussage eines seiner Top-Berater, welcher sagte, dass FED Chairman Ben Bernanke für eine dritte Amtszeit in Frage käme. Romney sagte Fox, sollte er zum Präsidenten gewählt werden, würde er sich ein neues Gesicht auf diesem Posten wünschen.Link
  • Citi Private Bank wird angeblich $410 Mio. aus John Paulson’s Hedgefonds abziehen. Link.
  • Heutige Makrodaten: Durable Goods Orders (14:30Uhr, Consensus: 2.5%)

ASIEN

  • Die asiatischen Märkte handeln aufgrund der Wachstumssorgen in den USA einheitlich im Minus (NKY -1.2%; SHCOMP -0.6%; HSI -1.1%)
  • Die indische Regierung könnte ihre Defizitziele ausweiten, um die höheren Ausgaben für Petroleum Subventionen und den schwachen Wirtschaftsausblick zu reflektieren, sagte die Zentralbank. Link
  • China möchte die Nutzung des Yuan ausweiten und insbesondere den Zahlungsverkehr von Handelsgeschäften in der eigenen Währung erhöhen. Link
  • Australien Zentralbank RBA stehe bereit auf eine Verlangsamung der Wirtschaft zu reagieren, so Glenn Stevens. Man erwartet den Peak des Mining Booms, der insbesondere maßgeblich für das Wirtschaftswachstum ist, innerhalb der nächsten zwei Jahre. Link
  • China solle einen Plan bereithalten um auf kurzfristige Risiken der Wirtschaft eingehen zu können und gleichzeitig die langfristige Planung nicht außer Acht lassen, so das Peoples Daily. Link

EUROPA

  • Spanien verhandelt über die Bedingungen für einen Hilfsantrag, berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Demnach will das Land erreichen, dass der Rettungsschirm EFSF bereits bei der Emission von Staatsanleihen als Käufer aktiv wird. Eine Sprecherin sagte, dass die Regierung zunächst die EZB Sitzung am 6. September abwarten werde. Link
  • Frankreichs Präsident Hollande verliert in nationalen Umfragen zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung. So äußern sich aktuell nur 49% der Befragten positiv und damit 5% weniger als im Vormonat, schreibt Reuters. Link
  • Die spanische Zentralbank wird mehr Macht erhalten, um im Falle kriselnder Finanzinstitute einzugreifen. Vor allem der Banken-Restrukturierungsfonds FROB soll mehr Befugnisse erhalten, um Institute abzuwickeln. Link
  • Die Bundesregierung hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit einem möglichen Austritt Griechenlands sowie den damit verbundenen Konsequenzen befasst. Link
  • Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Holland haben sich bei einem gestrigen Dinner auf eine gemeinsame Guidance für die Gespräche mit Samaras geeinigt. Details wurden nicht bekannt. Link
  • Niederlands Finanzminister De Jager fordert Merkel im FTD-Interview auf, die Lockerung der Sparvorgaben zu verweigern.“Richtige Maßnahmen zu verzögern, hilft niemandem weiter, auch nicht den Griechen.“ Link
  • E.ON reagiert auf die Verdrängung von Kohle und Gas durch erneuerbare Energien. Das Unternehmen gibt seine Pläne für konventionelle Kraftwerke in Deutschland auf. Link
  • Siemens entgeht in Russland womöglich ein großer Auftrag. Das Milliardenprojekt der russischen Bahn für Hochgeschwindigkeitszüge zwischen den Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft 2018 steht auf der Kippe. Link
  • Vopak berichtet 1H Umsätze von €648Mio vs. Consensus €622Mio; Nettogewinn €174Mio vs. erwartet €169Mio; der Ebitda Ausblick für 2013 soll bereits 2012 erfüllt werden.
    • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende!

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Summa Summarum

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Euroselbsthilfegruppe

„Wenn der letzte Tourist abreist, wird in Griechenland der Stecker gezogen“

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-26993/boersen-experte-robert-halver-wenn-der-letzte-tourist-abreist-wird-in-griechenland-der-stecker-gezogen_aid_803211.html

Wichtige Besuche stehen in dieser Woche an: Der griechische Ministerpräsident und Frankreichs Präsident werden Angela Merkel beehren. Beide Besucher werben vehement dafür, Griechenland nicht aus der Euro-Zone auszuschließen. Auch viele Intellektuelle – gestern zum Beispiel Martin Walser im Feuilleton der FAZ – hielten einen solchen Schritt für falsch. Walser definiert „das richtige Europa als eine Lerngemeinschaft“ und attackiert den „als Sachverstand kostümierten Kleinmut“ vieler Ökonomen. Merkel ist in dieser Frage dichter bei Walser als bei Euro-Kritiker Hans-Werner Sinn.

 

Systemkollaps? Zentralbanken kaufen massiv Gold

Zentralbanken rund um den Globus stocken ihre Goldreserven drastisch auf. Ist dies ein Hinweis auf Probleme im Geldsystem? Eine Erhöhung der Goldreserven könnte aus mehreren Gründen strategisch sinnvoll sein. Ein Gefahren-Indikator oder gar ein Hinweis auf das Ende von Fiat Money?

von Michael Mross

„Wenn Notenbanken massiv Gold kaufen, ist Gefahr im Verzug“……………..

http://www.mmnews.de/index.php/gold/10659-zentralbanken-gold#.UDQR3qdvi-Q.facebook

USA

  • Nachdem er am frühen Morgen noch auf dem höchsten Niveau seit 2008 handelte, schloss der S&P 500 (-0.4%) gestern schwächer. Financials (+0.2%), Materials (-0.0%)und Discretionaries (-0.2%) outperformten, während Telecom (-1.0%), Utilities (-0.7%) und Technologie (-0.6%)den Markt underperformten. Die Volumina lagen 9% über dem 10-Tages- und 9% über dem 30-Tagesdurchschnitt. Der VIX erhöhte sich um 1.05 Punkte und schloss bei 15.06.
  • Dell Inc (DELL) nachbörslich -4% nach inline Q2, aber schwacher Guidance (Q3 Umsätze nur $13.8 Mrd. bis $14.2 Mrd. vs Consensus $14.9 Mrd.), dazu erwartet man für das Gesamtjahr 2013 nur noch ein EPS von „mindestens $1.70“ was sich mit „mindestens $2.13“ zu Beginn des Fiskaljahres vergleicht. Link.
  • Standard & Poor‘s setzte den Ausblick bezüglich Google’s Rating von ‘AA-‘ auf ‘positiv‘: die Einnahmen sind yoy fast um 30% und der Nettoertrag um 32% gestiegen. Das short-term Rating von ‘A-1+‘ wurde bestätigt. Link.
  • US-Präsident Barack Obama (48%) führt in einer neuen WSJ/NBC News Umfrage 4 Prozentpunkte vor seinem designierten Herausforderer Mitt Romney (44%). Allerdings wurde seine Arbeit eher als schlecht gewertet (49% vs. 48%); noch vor einem Jahr empfanden ihn allerdings sogar 51% der Befragten als eher schlecht. Link.
  • Die FED und das Department of Justice untersuchen Vorgänge bei der RBS auf potentielle Verstöße gegen Iran-Sanktionen. Link.
  • Heutige Makrodaten: Existing Home Sales (16Uhr, Consensus: 365k).

ASIEN

  • Die asiatischen Märkte handeln nach schwachen Handelszahlen aus Japan einheitlich im Minus(NKY -0.3%; SHCOMP -0.5%; HSI -0.9%)
  • Japans Handelsbilanz ist für Juli negativ mit Yen 517.4Mrd (vs. Konsensus Defizit Yen 272.5mrd); Exporte -8,1%yoy vs. Consensus -2,9%; Importe +2,1%yoy vs. erwartet +3%yoy.
  • Chinesische Großstädte planen Investments in Höhe von $237Mrd um das schwache Wirtschaftswachstum zu stützen. Insbesondere sollen die Gelder in dem Kommunikationssektor, die Auto- sowie Chemieindustrie und den Manufacturing Sektor fließen. Link
  • Indien diskutiert eine Schuldenrestrukturierung ihrer Energie-Versorger, um deren Handlungsspielraum zu erweitern und Stromausfälle zu vermeiden. Link
  • China droht ein japanähnliches Rezessions-Szenario, warnten einige japanische Offizielle mit Blick auf steigende Häuserpreise und Verschuldung sowie aktueller Altersstrukturen. Link

EUROPA

  • Griechenland Premier Samaras hat abermals betont, dass sein Land zusätzliche Zeit für die Implementierung der Reformen benötige. Er trifft heute den Eurogruppenchef Juncker sowie Merkel und Holland im Laufe der Woche. Link Indes wurde bekannt, dass die gesamten Einsparungen bei €13,5Mrd liegen werden. Link
  • Die Royal Bank of Scotland wird von US Behörden auf mögliche Vergehen bei Geschäften mit dem Iran untersucht, schreibt die FT. So hatte die Bank bereits vor 18 Monaten alle relevanten Daten auf freiwilliger Basis offengelegt. Link
  • Fresenius untersucht in der laufenden Woche ein erneutes Übernahmeangebot für Rhön-Klinikum, berichtet Reuters unter Berufung auf interne Quellen. Link
  • BHP Billiton mit FY Nettogewinn bei $15,4Mrd vs. Consensus $14,6Mrd; der langfristige Ausblick für den Kupfermarkt bleibt weiterhin stark; es wird ein Aufschwung der globalen Wirtschaft erwartet.
  • Nobel Biocare berichtet 2Q Umsätze bei €149Mio vs. Consensus €153Mio; Ebit €21,6Mio vs. erwartet €20Mio; Nettogewinn €14Mio inline; der Ausblick wurde bestätigt.
  • Heineken mit 1H Zahlen: Ebit €1,27Mrd vs. Consensus €1,31Mrd; das organische Umsatzwachstum lag mit 4,5% marginal über den Schätzungen; der Gewinn für das Gesamtjahr soll auf dem Niveau vom Vorjahr liegen.
  • Delhaize verbucht 2Q Umsätze €5,7Mrd inline mit den Erwartungen; bereinigtes Ebit €184Mio vs. erwartet €173Mio; Nettogewinn €87Mio vs. Consensus €83Mio; der FY Gewinn soll am unteren Ende der Guidance liegen.
  • RWE rechnet mit einem Marktdurchbruch für Elektroautos in wenigen Jahren. „Die Trendwende kann schneller kommen als viele erwarten, wenn die Batterien deutlich billiger und technisch ausgereifter werden“, sagte Effizienz-Chef Alphéus. (FTD)
  • Axel Springer will sich bei seiner Expansion nicht mehr länger auf Europa beschränken. „Wir wollen auch außerhalb Europas wachsen. Es gibt noch viele attraktive Märkte“, sagte Vorstandsmitglied Büchi. Der Konzern sondiere „in Indien und Südostasien immer wieder Möglichkeiten für Zukäufe“ Link
  • Heute werden keine wichtigen Makrozahlen veröffentlicht.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!

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Investmail

(Foto: Markus Koch,NY)

Wiederholungen müssen nicht langweilig sein!

Manchmal ist es gut aufzuräumen. Genau dies habe ich mit meinem Desktop (Computerbenutzeroberfläche) heute getan und dabei den folgenden Artikel, den ich am Dienstag, den ‎16. ‎Juni ‎2011 verfasst hatte, gefunden. Nun, ein Jahr danach, finde ich es interessant, den Inhalt auf die zurückliegenden Ereignisse zu überprüfen und möchte Ihnen dies nicht vorenthalten (s. Anhang)

Wenn wir die im Anhang stehenden Voraussetzungen für eine Erweiterung der EU lesen, scheint uns der Text doch eher einer Komödie entsprungen zu sein – allerdings einer Tragikkomödie.

Angesichts dieser Voraussetzungen fragt man sich, wie es Länder wie Griechenland seinerzeit geschafft haben, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Die vorherrschende Meinung, dass dies nur durch Betrug möglich war, stellt allerdings die Prüfer der „harten Aufnahmekriterien“, die europäische Kommission und den europäischen Rat, in Frage (s. Titelfoto). Theo Waigel, früherer Finanzminister und einer der Gründerväter des EUROS: „Die Aufnahme Griechenlands war eine Todsünde.“ Griechenland hätte nie in die Euro-Zone gehört. 1998 sei das Land noch abgelehnt worden, zwei Jahre später aber aufgenommen. „Das war ein gravierender Fehler.“ Die Griechen hätten die entscheidenden Zahlen gefälscht und die EU habe sie nicht kontrolliert und trage daher eine „gravierende Mitschuld“.

http://www.welt.de/wirtschaft/article106632123/Waigel-nennt-Griechenlands-Euro-Beitritt-Todsuende.html

Wir sollten uns auch vor Augen führen, dass viele Südländer der Europäischen Union seinerzeit allenfalls einen Emerging Markets Status hatten. Sehen wir heute die Ergebnisse und führen uns dies vor Augen, so scheint es, dass die Zustimmung diese Länder trotzdem aufzunehmen, andere Ursachen hatte. Ich möchte hier nicht Meinungen aufgreifen, die zum Teil in einschlägigen Medien zu lesen sind, allerdings nachdenklich machen diese schon.

Quantitave Easing I, Quantitave Easing II, Operation Twist, LTRO I, LTRO II, EFSF, ESM, bedeuten am Ende nichts anderes als Geld, Geld, Geld und nochmals Geld zur Beruhigung der Märkte. Island, Irland, Griechenland, Portugal, Zypern, Spanien, eventuell Italien…. Wie lange werden die Garantien und Versicherungen, die von der EU gegenüber den Märkten ausgesprochen werden und keinem einzigen Bürger in Griechenland oder Spanien helfen, noch für Vertrauen sorgen? Was dabei vergessen wird ist, dass Deutschland seine eigene Kreditqualität (Rating) dabei vaporisiert.

Aktuelle Meldung vom 19.06.2012, 23:45 Uhr: D&B hat Deutschlands #Länderrating von DB1d auf DB2a herabgestuft. Die #Topnote  DB1d haben nur noch AUS, CAN, NOR, Schweden und die Schweiz.

Garantien sind gefährlich, ja gefährlicher als CDS (Kreditausfallversicherungen), da es fast unmöglich ist festzustellen, für wieviel Schulden bereits garantiert wurde oder wie die Garanten angesehen sind. Deutschland ist in der EU der ultimative Kopfbahnhof und scheint zu vergessen, dass Schulden in zweierlei Richtung existieren. Entweder werden diese zurückgezahlt oder nicht!

Es spielt dabei keine Rolle warum die Schulden nicht zurückgezahlt werden, sondern lediglich, dass sie nicht zurückgezahlt werden.

Was passiert, wenn Griechenland oder schlimmer Spanien oder Italien sagen, sie haben genug von dem Fingerzeig und Rummhacken auf ihre vergangenen Taten und ihre Schulden redenominieren (auf eine andere Währung umstellen) oder schlimmer, jegliche Zahlung einstellen?

Weder Deutschland noch die EZB wäre in der Lage die Situation zu retten. Dies hat bereits das Wochenende vor der Griechenlandwahl gezeigt, die Liquiditätskanonen waren prall gefüllt und bereit – die Zentralbanken der Welt hätten aus allen Rohren geschossen; Gott sei Dank haben die Griechen so gewählt, wie es die EU von ihnen erwartet hat. Die Situation gerettet hat diese Wahl jedoch nicht.

Pimco, Bill Gross: Investors! Wake up and smell the ouzo! Elections which ratify more and more debt cannot cure a debt crisis.

(Investoren! Wacht auf und riecht den Ouzo! Wahlen, die mehr und mehr Schulden ratifizieren, können keine Schuldenkrise heilen.)

Vergessen Sie Griechenland, es geht jetzt um Spanien und Italien!!!

Finanzierungsbedarf bis 2014: #Spanien 350 Mrd plus Banken (die 100 waren mal). #Italien 670 Mrd. plus Banken. #esm Fans rechnen bitte mit !

Ich stelle einmal eine Behauptung auf: Der Euro (in der jetzigen Form) ist Geschichte!

Aktuelle Meldung von den G20: Der IWF wird um 500 Milliarden USD aufgestockt.

Nur zur Erinnerung: Im USD-Raum sieht es nicht besser aus. Die USA können jedoch ihr Geld solange nachdrucken, wie ihr die Welt das noch abnimmt!

Mit welchen Augen werden wir in einem weiteren Jahr diesen Bericht lesen? Ich bin gespannt!

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

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Investmail vom 16. Juni 2011

Eisberg voraus !

Die Voraussetzungen für eine Erweiterung der EU

Jeder europäische Staat, der die Grundsätze der Freiheit und der Demokratie, die Menschenrechte und die Grundfreiheiten sowie die Rechtsstaatlichkeit achtet, kann die Mitgliedschaft der Union beantragen. Die Bedingungen sind im Vertrag über die Europäische Union niedergelegt ( Artikel 6, Artikel 49).

Die Beantragung der EU-Mitgliedschaft ist der Auftakt zu einem langen und strengen Verfahren. Offiziell eingeleitet wird das Verfahren in dem Moment, in dem ein Land ein Beitrittsgesuch vorlegt, obwohl dem bereits unweigerlich enge bilaterale Beziehungen zur EU vorausgehen. Ein gültiges Beitrittsgesuch setzt eine Reihe von EU-Beurteilungsverfahren in Gang, die darüber entscheiden, ob einem Land schließlich der Beitritt angeboten wird. Das Tempo, in dem ein Land auf dem Weg in die EU vorankommt, richtet sich einzig und allein nach seinen Fortschritten bei der Verwirklichung unserer gemeinsamen Ziele.

Der Antrag eines beitrittswilligen Landes wird dem Rat vorgelegt. Die Europäische Kommission gibt eine offizielle Stellungnahme zu dem Bewerberland ab, woraufhin der Rat darüber entscheidet, ob er dem Beitrittsgesuch stattgibt oder nicht. Verabschiedet der Rat einstimmig ein Verhandlungsmandat, so können offiziell Verhandlungen zwischen dem Kandidatenland und allen Mitgliedstaaten aufgenommen werden. Dies geschieht jedoch nicht automatisch. Vielmehr muss das Bewerberland bestimmte Schlüsselkriterien erfüllen, bevor die Verhandlungen aufgenommen werden können.

Nach den so genannten “ Kriterien von Kopenhagen „, die der Europäische Rat im Dezember 1993 in Kopenhagen festgelegt hat, müssen die Kandidatenländer folgendes gewährleisten:

institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz von Minderheiten;

eine funktionierende Marktwirtschaft und die Fähigkeit, dem Wettbewerb und den Marktkräften in der Union standzuhalten;

die Fähigkeit zur Erfüllung der Verpflichtungen aus der EU-Mitgliedschaft, insbesondere zur Übernahme der Ziele der politischen Union sowie der Wirtschafts- und Währungsunion.

1995 hat der Europäische Rat von Madrid präzisiert, dass ein Kandidatenland außerdem in der Lage sein muss, die EU-Regeln und Vorschriften umzusetzen. Ein Beitritt setzt auch voraus, dass das Kandidatenland durch Anpassung seiner Verwaltungsstrukturen die Bedingungen für seine Integration geschaffen hat. Die Umsetzung der Rechtsvorschriften der EU in innerstaatliches Recht ist zwar sehr wichtig, doch kommt der wirksamen Anwendung und Durchsetzung mittels geeigneter Verwaltungs- und Justizstrukturen noch größere Bedeutung zu. Nur so kann sich das gegenseitige Vertrauen entwickeln, das für die EU-Mitgliedschaft unabdingbar ist.

Darüber hinaus muss auch die EU in der Lage sein, neue Mitglieder aufzunehmen: sie muss gewährleisten können, dass Effizienz und Verlässlichkeit ihrer Organe und Entscheidungsverfahren weiterhin gegeben sind; sie muss auch nach der Aufnahme neuer Mitglieder weiterhin gemeinsame

Strategien in allen Bereichen entwickeln und umsetzen können; sie muss in der Lage sein, ihre Politik auch in Zukunft nachhaltig zu finanzieren.

(Quelle: Europäische Union: http://ec.europa.eu/index_de.htm)

Als Griechenland der europäischen Wirtschaftsunion beitrat, geschah dies bereits unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Die erforderlichen Voraussetzungen, ein ausgeglichener Haushalt, eine moderate Schuldensituation und ein entsprechendes Wirtschaftswachstum waren bereits zu dieser Zeit nicht gegeben. Wir kennen alle die Nachrichten aus Griechenland, die uns nur mit dem Kopf schütteln lassen: Rente mit 50, nachlässige Steuerpolitik, Tote erhalten weiterhin Rente usw. Tatsachen, die auch nach dem Beitritt Griechenlands in die EU nicht mit den Statuten der EU vereinbar waren. Die Ergebnisse sehen wir heute.

Die Politik reagiert panisch, denn sie sieht den Glauben und das Vertrauen in Europa gefährdet. Das Vertrauen, das die Finanzmärkte noch Griechenland gegenüber bringen, ist an den Zinsen, zu denen sich Griechenland an den Weltmärkten Geld borgen kann, abzulesen. Diese sind bereits weit über die 20% Marke gestiegen und die Bonität Griechenlands ist auf Ramschstatus gefallen. Griechenland hängt an dem Tropf der Europäischen Union und ist seiner Souveränität beraubt. Alle noch vorhandenen Aktiva (Vermögen) des griechischen Staates stehen zum Verkauf. Teile des griechischen Telefonkonzerns interessieren unsere Deutsche Telekom, der Flughafen stößt auf Interesse unserer FRAPORT, die Häfen usw . Geht demnächst die Akropolis zu Disney nach Amerika? Die Olivenhaine zu Bertolli nach Italien? Dann bleibt Griechenland zur Erwirtschaftung von Überschüssen lediglich der Schafskäse. Das wird dem griechischen Volk und den Gewerkschaften alles andere als gefallen!

Frei nach der griechischen Tragödie sehe ich wenig Hoffnung.

Die griechische Tragödie behandelt die schicksalhafte Verstrickung des Protagonisten (EU), der in eine so ausweglose Lage geraten ist, dass er durch jedwedes Handeln nur schuldig werden kann. Der tragische Charakter wird auch mit dem Attribut „schuldlos schuldig“ beschrieben. Die behandelten Themen reichen von philosophischen bis zu religiösen und existenziellen Fragestellungen wie:

Die Seinsfrage (der Euro)

Das Individuum (EZB) und die Welt

Menschen und Götter (Finanzmarkt)

Schuld und Sühne (Griechenland)

Charakter und Schicksal (Ratingagenturen)

Das Schicksal oder die Götter bringen den Akteur in eine unauflösliche Situation, den für die griechische Tragödie typischen Konflikt, welcher den inneren und äußeren Zusammenbruch einer Person zur Folge hat. Es gibt keinen Weg nicht schuldig zu werden, ohne seine Werte aufzugeben (was einem tragischen Akteur nicht möglich ist). Ein gutes Beispiel ist König Ödipus von Sophokles.

(Quelle: Wikipedia.de)

Die europäisch Politik und die EZB werden den EURO auf Teufel komm raus verteidigen, koste es was es wolle. Die gegenseitigen Abhängigkeiten in Europa werden größer. Die Schuldenländer verlieren ihre Autonomie, die Geberländer ihre Bonität, da mit größer werdenden Garantien auch die finanziellen Möglichkeiten der Geberländer schwinden. Wichtige Investitionen des Staates liegen auf Eis, da der finanzielle Rahmen dafür kleiner wird. Schon jetzt liegt die Arbeitslosenrate unter der Jugend Spaniens bei über 40%! Deutsche Bildungseinrichtungen brechen unter dem Renovierungsstau mangels Gelder langsam zusammen und die Bildung leidet. Wichtige Zukunftsinvestitionen werden jahrzehntelang auf Eis gelegt, mit unabsehbaren Folgen. Noch demonstriert die Jugend Spaniens friedlich. Schauen wir nach Griechenland, sieht das Bild auf den griechischen Straßen anders aus. Das griechische Volk fühlt sich seiner Zukunft beraubt und leidet unter dem Ausverkauf Griechenlands.

Steht am Ende des Geldes unsere Demokratie auf dem Prüfstand? Wir müssen uns langsam fragen, was wir bereit sind zu opfern, wollen wir nicht wieder in alte Muster, die in Europa vor 1945 vorherrschten, zurückfallen.

Es wird nicht ohne (sehr) schmerzhafte Kompromisse gehen, wollen wir unsere Freiheit nicht aufs Spiel setzen. Wir sind nicht mehr alleine und können daher auch nicht mehr so handeln.

Trotz aller Tragödie in Europa, sollten wir uns den Blick nicht trüben lassen. Amerika, das von den wirtschaftlichen Zahlen mit Griechenland vergleichbar ist, steht mit dem Rücken an der Wand. Stimmt der Kongress nicht bis zum 02.August 2011 einer Anhebung der Schuldengrenze (z.Zt. US$ 14,3 Billionen) zu, ist Amerika zahlungsunfähig. Im Gegensatz zu unserer EZB hat die FED dann die Möglichkeit, weiter neue US$ zu drucken, um mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen. Dies hat natürlich Konsequenzen – Inflation. Die amerikanischen Ratingagenturen drohen mittlerweile offen mit einer Herabstufung der Bonität Amerikas. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmendaten Amerikas, wundert es schon, dass dies den Ratingagenturen nicht schon früher aufgefallen ist. Dies alles hat jedoch Kalkül. Die Ratingagenturen sind keine unabhängigen Institutionen, sondern wirtschaftlich abhängige Unternehmen (des Brot ich ess, des Lied ich sing).

Klartext: Während die Politik in unserer Welt uns glauben lassen will, dass sie alles im Griff hat und die Tragödie zu einem guten Ende führen wird, haben deutsche Banken und Versicherungen, die noch 2010 Herrn Schäuble Solidarität in der griechischen Frage zusicherten, bereits zum größten Teil ihre griechischen Anleihen bei der EZB abgeladen und damit begonnen, den Restbestand abzuschreiben. Die EZB ist zu einer riesigen BAD BANK verkommen, die sämtliche Risiken in Europa schultert und somit die Last den europäischen Bürgern überträgt. Amerika ist faktisch pleite und es ist lediglich eine Frage der Zeit, wann Zahltag ist. Auch dort haben verantwortungsvolle Akteure bereits Anleihen verkauft.

Für den Aufklärer Lessing verwandelt die Tragödie die Leidenschaften des Menschen in „tugendhafte Fertigkeiten“ – das Stück ist zu Ende, der Zuschauer ein besserer Mensch.

Wie so oft steht am Ende die Hoffnung !

Bernd Veith

Müller & Veith GmbH

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Zwischendurch!

Alles im roten Bereich

Am Sonntag, dem 27. Mai, strahlte das erste Programm des tschechischen Staatsfernsehens eine Sondersendung zur Euro-Krise aus. Ein Mitarbeiter der tschechischen Notenbank forderte die Bürger des Landes auf, bis zum Abend des 1. Juni 2012 sämtliche Euro-Bargeld-Bestände in Kronen umzutauschen.
Stopp. Das war natürlich nur ein Test, wie wir Anleger auf so eine Nachricht reagieren würden.

Wer einigermaßen gut positioniert ist, bei dem sollte auch so eine Nachricht keinen erhöhten Blutdruck auslösen.
Im Internet gab es in den letzten Tagen in der Tat eine Nachricht, dass im tschechischen Fernsehen vor dem Euro gewarnt wird. Doch die vermutete offizielle Warnung vor dem Euro hat sich nicht bestätigt, es war wohl eher eine unkonkrete, ganz allgemeine Empfehlung.
Ob es so etwas wie eine offizielle Warnung geben könnte?

Anleger erhalten in einer Sondersendung  des tschechischen Fernsehens  aktuelle Tipps zur Euro-Krise, außerdem wird ein Datum genannt, bis zu dem man handeln sollte und vielleicht gibt es auch noch eine Anlageempfehlung der Notenbank?
Eine Warnung dieser Art würde Panik an den Märkten auslösen. Echte Warnungen sind meistens so verklausuliert, dass selbst die Adressaten sie kaum wahrnehmen.


Der serbische Ministerpräsident Nikola Pašić wusste 1914 ziemlich genau, dass politische Aktivisten ein Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand planten. Unter äußerster Geheimhaltung beauftragte er den serbischen Gesandten in Wien, eine Warnung zu überbringen.  Der Gesandte erklärte dem österreichisch-ungarischen Finanzminister von Biliński in einem Gespräch, dass es gut und vernünftig wäre, wenn Franz Ferdinand nicht nach Sarajevo reiste, weil sonst „irgendein junger Serbe statt einer Platzpatrone eine scharfe Kugel nehmen und sie abschießen könnte“. Biliński erwiderte lachend, „lassen Sie uns hoffen, dass sowas niemals passiert“.
Wenige Tage später starb Franz Ferdinand im Kugelhagel serbischer Attentäter und der Erste Weltkrieg begann. Dass es eine verklausulierte Warnung gab, ist kaum bekannt.
Kaum anders ist es derzeit in der Eurokrise. Wer sich  als Privatanleger auf der Website von Blackrock umsieht, einem der weltgrößten Vermögensverwalter, liest vollmundige Formulierungen über Dividenden-Aktien und Schwellenländeranleihen.
Wer die Seite wechselt und sich als professionelle Anleger zu erkennen gibt, findet deutlich stärkeren Toback. Im „Investmentausblick 2012“ wird ein düsteres Szenario  mit 20-25 Prozent Wahrscheinlichkeit eingeschätzt. Als Auslöser des düsteren Szenarios sehen die Vermögensverwalter von Blackrock ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone, einen israelischen Angriff auf den Iran oder einen Käuferstreik bei US-Staatsanleihen.
Das Wachstumsszenario kommt auf eine Wahrscheinlichkeit von 0-5 Prozent, garniert wird es mit dem treffenden Spruch: „Träumen Sie weiter.“
Das düstere Szenario nennen die Analysten von Blackrock  „Nemesis“ nach der griechischen Rachegöttin Nemesis, die Hochmut und Hybris der Menschen bestraft.


Angesichts der Breite, mit der das „Nemesis“-Szenario in dem kurzen Dokument behandelt wird, könnten Leser glatt auf den Gedanken kommen, dass man bei Blackrock diesem Szenario mehr als 25 Prozent Wahrscheinlichkeit zubilligt. Ohne ins Detail zu gehen, sollen an dieser Stelle nur drei Stichworte aus der Blackrock-Präsentation genannt werden: Soziale Unruhen, große Verluste über alle Anlageklassen weltweit, globale Rezession.
Immerhin: Neben den üblichen Tipps für die gängigen sicheren Häfen empfiehlt Blackrock bei diesem Szenario Gold. Wenn man in Betracht zieht, dass professionelle Vermögensverwalter mit Goldanlagen kaum Geld verdienen können, ist das schon eine kleine Revolution.
Die Warnung des Vermögensverwalters Blackrock richtet sich an einen internen Kreis von professionellen Partnern und sie ist kaum weniger verklausuliert, als die Warnung des serbischen Gesandten 1914.


Wie sieht die aktuelle Nachrichtenlage aus? Die neue Euro-Krise ist da. Breit, schwarz, stark und unübersehbar. Am Montagabend zeigte ein Blick auf die weltweiten Devisenkurse: Der Euro hat einen Wirkungstreffer bekommen, jetzt beginnt das Anzählen. Der bisherige Widerstand bei 1,25 Dollar wurde unterschritten. Am Montag hat der Euro weltweit gegenüber fast allen Währungen nachgegeben. In der Währungsliste von Comdirect gab es nur drei Währungen, die minimal gegenüber dem Euro aufgewertet haben.
Das letzte Mal, dass der Euro derart in den roten Bereich abrutschte, ist sehr , sehr lange her.


Üblicherweise lösen Erschütterungen im Finanzwesen auch Bewegungen aus, die dem Euro zu Gute kommen. Es ist auf den ersten Blick etwas paradox, aber wenn Banken der Eurozone zittern, steigt der Euro gegenüber dem Sloty und Deutsche können in Polen billiger einkaufen.
Dieses Phänomen ist eine Spielart des „Carry-Trades“: Euro-Banken verleihen Geld in höher verzinsten Währungsgebieten wie Schweden, Polen, Brasilien, Bulgarien und Südafrika. Wenn in Europa die Banken wanken, wird Geld repatriiert, d.h. nach Hause geholt. Das führte während der Krise im September letzten Jahres dazu, dass der Euro trotz Krise gegenüber Sloty, Rubel und Real gewann. Auch in den vergangenen acht Wochen zeigte die Schwäche von Sloty, Rubel und Real, dass Euro-Banken wieder Geld nach Hause holten.
Am Montag wurden diese Repatriierungsströme durch eine komplette, breitbandige Euroschwäche überkompensiert. Der Euro verlor sogar gegenüber den Währungen Ungarns, Litauens und Bulgariens. So etwas ist sehr selten. Da diese Währungspaare kaum beachtet werden, zeigte sich hier die Euro-Schwäche weit ehrlicher als im gemanagten Euro-Dollar-Kurs.
Wie ernst die Lage wirklich ist, lässt sich nur an den Randnotizen der Devisenmärkte ablesen. Die Schweizer Zeitung „Tagesanzeiger“ meldet, dass die Notenbank gemeinsam mit Schweizer Banken Tests für Negativzinsen simuliert. Während der Währungskrisen der 70er Jahre wehrte die Schweiz Fluchtkapital mit negativen Zinsen von 10 Prozent pro Quartal ab.
Der Schweizer Nationalbankpräsident Thomas Jordan erarbeitet derzeit mit einer Arbeitsgruppe Notfallpläne für den Fall eines Zusammenbruchs der Eurozone. Vergleichbare Nachrichten kommen aus Großbritannien, wo renommierte Zeitungen über Notfallpläne der Bank of England berichten.


Der Gouverneur der belgischen Notenbank, Luc Coene, erklärte dieser Tage: „Natürlich sagt man nicht, dass man in einer Notlage steckt. Das würde die Situation noch viel schlimmer machen.“ Außerdem heißt es: „Mehr Transparenz in die Sache zu bringen, ergibt keinen zusätzlichen Nutzen.“
Die Frage, ob Transparenz einen Nutzen bringt, dürfte, je nach Standpunkt, sehr verschieden beantwortet werden. Aus Sicht des Titanic-Kapitäns bringt Transparenz über die Zahl der Passagiere und Rettungsboote keinen Nutzen. Aus Sicht eines Passagiers könnte es durchaus interessant sein, über das Missverhältnis von Passagieren und Rettungsbooten informiert zu sein.
Dass es gar keine Informationen aus den Notenbankerkreisen gibt, kann auch nicht gesagt werden. Ex-Bundesbanker Thilo Sarazzin erläuterte in einem Interview, dass der „Apparat“ der Bundesbank  von „einem Entsetzen ins nächste falle.“


Wie sich das Entsetzen der Bundesbanker äußert, ist nicht geheim, man kann es im Monatsbericht der Bundesbank nachlesen:
„Der Bankensektor im Euro-Raum hat in den beiden zurückliegenden Quartalen die Kredite an öffentliche Haushalte erheblich ausgeweitet. Im letzten Vierteljahr 2011 betrug der Zuwachs saisonbereinigt 70,2 Mrd €. In den ersten drei Monaten des Jahres 2012 legten die Kredite an öffentliche Haushalte mit 95,1 Mrd € erneut deutlich zu.“
„Wie die nicht saisonbereinigten nationalen Daten zeigen, war die Bestandszunahme überwiegend auf spanische und italienische Banken zurückzuführen, die fast ausschließlich heimische Staatsanleihen kauften.“
Ist Ihnen bei diesen trockenen Worten auch der Schrecken in die Glieder gefahren? Eher nicht?

Verglichen mit der fiktiven Meldung des tschechischen Fernsehens klingt die Meldung der Bundesbank harmlos, weil Normalanleger die Tragweite nicht erkennen. Ich vermute jedoch, dass diese Bundesbank-Zeilen so etwas wie der Hilferuf des serbischen Gesandten 1914 sind: Es wird davor gewarnt, einen Weg zu beschreiten, der uns in ein monetäres  Sarajevo führt.
Sehr viele finanztechnisch beschlagene Menschen glauben, dass es keine Rolle spielt, ob die Staatsfinanzierung durch Kapitalbesitzer oder durch Banken erfolgt. Doch das ist falsch. Während Versicherungen und Pensionskassen echtes erarbeitetes Kapital anlegen, erschaffen Banken frisches Kreditgeld. Auf Reuters veröffentlichte Grafiken zeigen, dass in den letzten Monaten echtes Kapital Südeuropa verlassen hat und im großen Stil durch Bankkredite spanischer und italienischer Banken ersetzt wurde. Kapital wurde durch Geld ersetzt.
Reichsbank-Notenbanker Hjalmar Schacht, der 1923 die Hyperinflation durch Einführung der Rentenmark beendete, erklärte einmal, wodurch Hyperinflation entsteht: Wenn Banken oder Notenbanken Kapital durch Geld ersetzen.
Es ist nicht sofort zu verstehen, was Hjalmar Schacht meinte, wenn er davor warnte, Kapital durch Geld zu ersetzen. Wir haben derzeit genau diese Situation in der Eurozone: Kapital wird durch künstliches Kreditgeld und frisches Notenbankgeld ersetzt. Intention der Liquidität der EZB war eigentlich, verunsichertes Kapital im Süden zu halten. Der Schuss der „dicken Bertha“ ging ins Leere.


Welche Rolle spielt Gold derzeit? Erst einmal keine. Solange der Dollar funktioniert, solange das echte Kapital an den Dollar glaubt, ist die europäische Banken-, Staatsschulden und Währungskrise nur eine weitere Finanzkrise. Der IWF hat zwischen 1970 und 2008 nach einer Studie 174 systemische Bankenkrisen gezählt, jetzt sind wir dran. Die USA sehen derzeit so gut aus, weil sie darauf verzichten können, Kapital durch Notenbank-Geld zu ersetzen: Echtes Kapital strömt derzeit in die USA.
Die Goldkäufe der Notenbanken der Schwellenländer zeigen jedoch, dass sich gut informierte systemische Marktteilnehmer auf eine Zeit vorbereiten, in der der Dollar nicht mehr funktionieren wird.


Die Masse der Kapitalbesitzer strömt derzeit nicht in Gold, sondern in Bundesschatzbriefe und US-Treasuries. Die Nachfrage senkt die Renditen der Staatspapiere. Die Rendite zehnjähriger Bundesschatzbriefe liegt derzeit auf einem All Time Low bei 1,359 Prozent. Hier spielt ein Teil der Anleger ein Szenario, das von einer Rückzahlung in D-Mark ausgeht. Ob das so geschehen wird, ist eine pure Spekulation.
Kein Gesetz zwingt die deutsche Regierung, Bundessschatzbriefe nach einem Euro-Crash in D-Mark zurückzuzahlen. Genauso gut könnte eine Rückzahlung in Euro erfolgen, während in Deutschland längst wieder mit D-Mark gezahlt wird.
Hier wird der Unterschied zu Gold deutlich: Goldanleger müssen auf opulente Zinsen in Höhe von 1,36 Prozent verzichten, brauchen aber nicht darüber nachdenken, in welcher Währung zurückgezahlt wird.


Die Stimmung auf dem deutschen Goldmarkt hat sich unter dem Eindruck der aktuellen Nachrichten aus Spanien, Griechenland und dem Hause JP Morgan deutlich verändert.
Noch vor drei Wochen ertrank der Markt unter dem Rückfluss von Krügerrands und Maple Leaf-Münzen. Die altgedienten Unzenmünzen wurden teilweise 25 Euro unterhalb des Preises der Neuware gehandelt. Inzwischen hat sich die Situation geändert. Die Rückflüsse sind versiegt, der Verkauf von Gold zog wieder an.

Die Londoner Goldbörse LBMA stellte am Freitag zum Nachmittagsfixing einen Goldpreis von 1.569,50 US-Dollar bzw. 1.252,19 Euro pro Feinunze Gold fest.

Quellen der Woche:

 

Kunden der Müller & Veith GmbH können physisches Gold, Silber und Platin in Münzen oder Barren ohne einen weiteren Aufschlag erwerben!

Summa Summarum

Ein zunehmend beliebter Suchbegriff bei Google: „Bank Run“….

USA

  • Der US Aktienmarkt konnte gegen Handelsende noch seine zwischenzeitlichen Verluste aufholen und leicht ins Positve drehen (S&P: +0,1%). Staples (+0,9%), Materials (+0,8%) und Healthcare (+0,8%) waren die stärksten Sektoren während Tech (-0,9%), Industrials (-0,1%) und Energy (-0,1%) den Markt underperformten. Die Volumen lagen dabei 11% bzw. 6% unter dem 10- bzw. 30-Tagesschnitt.
  • Die SEC hat ihre Untersuchung zu möglichen Betrugsvorwürfen gegenüber ehemaligen Lehman Brothers Führungskräfte eingestellt. Link
  • US-Banken, die der staatlichen Einlagensicherung FDIC angeschlossen sind,  haben in diesem Quartal einen Gewinn von insgesamt $35,3Mrd erzielt und damit zum ersten Mal wieder einen Ertrag in Höhe des zweiten Quartals 2007 realisieren können. Link
  • CME hat die Margins für Gold und WTI sowie für andere Rohstoffe gesenkt. Link
  • Teva Pharmaceutical (TEVA) hat die Guidance mit EPS von $5,30-$5,40 angegeben, dies lag zwar deutlich unter den vorherigen Schätzungen ($5,48-$5,68) beruhigte den Markt jedoch insofern, dass etwas mehr Klarheit zur Geschäftsentwicklung bekannt gegeben wurde. Link
  • Citigroup (C) hat angekündigt etwa die Hälfte seiner Beteiligung an der türkischen Akbank zu verkaufen und damit den Anteil auf unter 10% reduzieren zu wollen. Link
  • General Motors (GM) plant stärker in die Entwicklung für Daewoo in Südkorea zu investieren. Insbesondere das Designzentrum in Incheon soll dabei deutlich ausgebaut werden. Link
  • Heute wird um 15:55 Uhr der University of Michigan Confidence Index (Consensus: 77,8 Punkte) veröffentlicht.

ASIEN

  • Die asiatischen Aktienmärkte handeln schwächer nach negativen Nachrichten zu den chinesischen New Loans (SHCOMP: -0,3%, NIKKEI: -0,1%, HSI: -0,2%).
  • Chinas größte Banken werden voraussichtlich das erste mal seit sieben Jahren das gesetzte Ziel an New Loans nicht erreichen. Ein deutlicher Rückgang in der Kreditvergabe im April und Mai lässt eher auf eine Gesamtvergabe von CNY7Bio für das Gesamtjahr 2012 erwarten, als das von der Regierung gesetzte Ziel von CNY8-CNY8,5Bio. Link
  • Die Weltbank sieht aktuell die Südasiatischen Staaten als relativ ungefährdet von einer Verschlechterung der Situation in Europa. Man habe dort genügend Spielraum um mit Geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen entgegenzuwirken. Link
  • Indien hat damit gedroht europäische Fluglinien aus dem indischen Luftraum zu verbannen, sollte Brüssel tatsächlich Sanktionen gegenüber indischen Airlines auf Grund des Verstoßes gegen die europäischen Emissions-Richlinien verhängen. Link
  • Indien plant den potenziellen Verkauf aller 2G Frequenzen. Heute wird sich das Kabinett hierzu von einem Expertengremium beraten lassen. Link

EUROPA

  • Eurobonds seien nach Aussagen von Premier Monti von einem Großteil der EU-Staaten unterstützt worden, sagte in er in einem Interview. So habe auch Deutschland Interesse an einem Erhalt der aktuellen Form der Eurozone. Link
  • Die spanische Bankia wird die Regierung auf dem heutigen treffen um eine Unterstützung von über €15Mrd bitte, schreibt Reuters. Link
  • EZB Chef Draghi hat bei dem EU Gipfeltreffen auf die Forderung von UK Premier reagiert. Seines Erachtens werde mit der Forderung einer höheren EZB Aktivität die Unabhängigkeit der Zentralbank gefährdet. Link
  • Europas große Asset-Manager haben das Exposure zum Euro nach eigenen Angaben reduziert bzw. komplett abgebaut, zitiert die FT. Der potenzielle Austritt Griechenlands sowie die politischen Umstände der Eurozone werden als Gründe angeführt. Link
  • Moody´s hat gestern das Rating von drei schwedischen Banken reduziert und damit u.a. auf geringere Margen sowie Asset-Risiken reagiert. Nordea und Svenska wurden um eine Notch auf Aa3 reduziert, der Ausblick sei stabil. Link
  • Airbus wird die geplante Produktionserhöhung für den A320 ab 2014 nicht durchführen, teilte das Management gestern mit. So sei das aktuelle Marktumfeld zu unsicher. Link
  • Pernod Ricard ist in Verhandlungen mit HiteJinro zum Rückkauf des eigenen 30% Anteils am Korea Geschäft, teilte das Unternehmen auf der Homepage mit. Link
  • BG plant die Investition von mindestens $30Mrd in Brasilien und will damit die dortige Gasproduktion erhöhen. Nach aktuellen Plänen würde das ein Drittel der gesamten Produktion des Unternehmens ausmachen. Link
  • Statoil könnte den 24% Anteil am russischen Gasprojekt Shtokman abgeben, schreibt Reuters. Demnach habe Shell bereits Interesse an der Partnerschaft mit Gazprom (51%) sowie Total (25%) angekündigt. Link
  • RWEs und E.ONs britische Nukleartochter findet Kaufinteressenten. Die deutschen Versorger und die Londoner Regierung haben bisher mit zwei Gruppen intensive Gespräche geführt, darunter ein Konsortium um chinesische Staatskonzerne. Link
  • Heute werden keine relevanten Makrozahlen veröffentlicht.

GS RESEARCH HIGHLIGHTS

European Economics Analyst – Strenge Kreditkonditionen können Wachstum kosten

  • Nach dem Lehman-Kollaps hat die Realwirtschaft eine Kreditklemme erlebt und der Inter-Bankenmarkt war kurzzeitig ausgetrocknet. Gerade der Eurozone spielen die Lending-Konditionen eine herausragende Rolle für das Wachstum, wie unsere Ökonomen beschreiben.
  • Aufgrund von Deleveraging europäischer Banken bleiben die Konditionen eher strikt. Unsere Ökonomen berechnen daher den Impact von einem knapperen Kreditangebot auf das Wachstum.
  • In ihrem Basisszenario (reales Kreditvolumen stagniert), könnte das Wachstum in der Eurozone um 0,5% zurückgehen. Bei einem Kreditshock wie nach der Lehman-Pleite könnte die Eurozone sogar 1% bis 1,5% Wachstum verlieren.

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und ein sonniges Wochenende!

Zwischendurch!

Korrektur ausnutzen und jetzt kaufen?
Der Preis für die Feinunze Gold ist am 9. Mai unter 1590 Dollar gerutscht. Eine Kaufgelegenheit? Oder ein Grund zur Sorge für überzeugte Goldanleger?
Warum ist der Goldpreis so schnell so stark gefallen? Das Chartbild für Gold war bereits seit mehreren Wochen wenig vielversprechend. Die 100-Tageslinie schnitt die 200-Tageslinie bärisch. Das ist normalerweise ein starker Indikator und damit auch Nicht-Chartisten Kenntnis davon haben, wurde auf Bloomberg.com darüber berichtet. Doch nichts geschah, seit mehreren Wochen bildete sich oberhalb von 1630 Dollar ein sehr fester Widerstand. Hier fanden sich offenbar Käufer, denen die Charttechnik völlig egal war.
Haben indische Käufer den Goldpreis bei 1630 Dollar stabilisiert? Diesmal nicht, in Indien legte ein Streik der Goldhändler den Absatz lahm. Nein, diesmal waren es vermutlich nicht-westliche Notenbanken, die mit ihren Käufen den Goldpreis oberhalb von 1630 Dollar stabilisierten. Nach Statistiken des IWF kauften bis zum 20. April die Notenbanken Russlands, Mexikos, der Ukraine, Argentiniens und viele andere Gold.
Einige Börsenspekulanten haben sicher darauf gesetzt, dass nach der Wahl in Griechenland die Preise für Gold und Silber sinken. Liquidationen von Hebelprodukten könnten die Preise unter Druck gebracht haben. In der EUWAX „Most Active“-Liste vom Montag befand sich ein besonders aggressiver Silber-Call. Dieses Hebelprodukt verlor an einem Tag mehr als 40 Prozent seines Wertes und war Tagesverlierer der Most-Active-Liste. Hier haben Kurzzeitspekulanten, die sehr schnell sehr viel Gewinn machen wollten, sehr schnell sehr großen Verlust gemacht. Doch wahrscheinlicher als eine Marktkorrektur ist derzeit ein Eingriff westlicher Notenbanken in den Markt.
Griechenland hat keine Regierung mehr, Frankreich hat eine Regierung, die an einer ultra-laxen Geldpolitik interessiert ist und in Spanien musste Ministerpräsident Rajoy vor wenigen Stunden den Bestand des Bankensystems per Fernsehauftritt garantieren.
„Bankia“ mit rund 10 Millionen Guthabenkonten stand auf der Kippe, offenbar drohte genau der Bank Run, den ein regierungsnaher Thinktank der USA im Frühjahr 2011 prognostizierte. Das ist nicht das Umfeld, indem ein stark steigender Goldpreis von Notenbanken toleriert werden könnte.
Während der Lehman-Krise erwies sich der „Schwächeanfall“ des Goldpreises als Gelegenheit mit einem kleinen Zeitfenster. Wie wird es diesmal sein? Die Goldkäufe asiatischer Notenbanken sprechen eher gegen eine wirklich große Korrektur. Doch sicher kann man bei so etwas nie sein. Der Doyen der Börsenbriefschreiber, Staranalyst Richard Russel, prophezeite vor einem Jahr, dass vor dem „Gold-Tsunami“ noch einmal eine „furchterregende Korrektur“ käme. Vor wenigen Wochen riet er dagegen, nun die finalen Goldpositionen zu kaufen. Was aus der „furchterregenden Korrektur“ geworden ist, hat er nicht erklärt.
Goldanleger sollten generell in der finanziellen und mentalen Verfassung sein, die kurzfristigen Knallfrosch-Böllereien des Spotmarktes an sich abperlen zu lassen. Die wesentliche Eigenschaft von Gold ist nicht die Erzielung eines Nominalzuwachses. Der war in den letzten Jahren in indischen Rupien und weißrussischen Rubel besonders groß, in Schweizer Franken viel kleiner, Euro und Dollar lagen dazwischen.
Es ist gut, Gold zu besitzen und es ist vernünftig, bei attraktiven Preisen zuzugreifen. Wer heute jedoch das allerletzte Quäntchen Papiergeldliquidität in Gold umschichtet, ist kein Sparer mehr, sondern Spekulant. Spekulanten haben Haare auf den Zähnen. Gewinne und Verluste erzeugen bei Spekulanten keinen Adrenalinstoß mehr und keine Veränderung der Pulsfrequenz. Wer sich da gerade wiedererkennt, darf sich natürlich gerne ins Getümmel stürzen. Unser Gehirn ist fatal auf Nominalwerte fixiert. Die Angst kurzfristig etwas zu verlieren und die Gier, kurzfristig Nominalgewinne zu machen, setzen selbst den vernünftigsten Anlegern in Zeiten hoher Volatilität zu.
Die Erfahrung lehrt allerdings, dass die gleichen Personen, die vor ein paar Wochen noch rieten „massiv“ einzusteigen, weil etwas demnächst „extremst“ steigen werden, bei fallenden Kursen ungewöhnlich einsilbig werden. Etwas ganz anderes ist es, Erlöse aus dem Betrieb von Produktivkapital oder der Ausbeutung des eigenen Humankapitals zu sparen, z.B. in Gold und auf längere Sicht auch in Silber.
Denken Sie auch beim Kauf über Ihre Altersvorsorge nach. Wer es ebenfalls für wahrscheinlich hält, dass er einmal alt wird, sollte über Gold und über Silber nachdenken.
Über einen längeren Zeitraum gerechnet, relativieren sich Einkaufspreise. Aber die vertrackte Anlegerpsychologie sorgt dennoch dafür, dass wir immer wieder nachrechnen.
In der Altersvorsorge kommt es darauf an, in guten Zeiten zu sparen und nicht alles auf eine Karte zu setzen. Die wichtigste Säule einer Altersvorsorge sind – selbstverständlich – die Kinder, aber gleich danach kommen andere Dinge, die einfach sind, Bestand haben und widerstandsfähig sind.

Gold ist dabei in einer Ausnahmestellung, denn Gold ist eine Währung.

Bei Fragen und Wünschen kommen Sie bitte auf uns zu.

(Mit freundlicher Unterstützung der Carat AG)

Kunden von Müller & Veith erhalten Gold, Silber und Platin in Barren oder Münzen ohne zusätzliche Gebühren.